Someone Special

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Ich bleib stehen und ballte die Fäuste zusammen. Die Augen geschlossen. Es gab nichts, was ich in diesem Augenblick lieber getan hätte, als einfach zu ihm ins Wasser zu steigen, doch ich ignorierte seine Worte. Ich hatte es beinahe geschafft, mir einzubilden, ich hätte nichts gehört als er meinen Namen nannte. "Michelle...?" Aus seinem Munde war das der schönste Name der Welt. Ich wusste, ich würde es später bereuen, doch ich ließ meine Kleidung hinter mir zurück und stieg zu ihm in den See. Es dauerte nicht lange, da fand ich mich Arm in Arm mit ihm im kühlen Wasser wieder. Und ich wünschte, er würde mich nie, nie wieder loslassen...

Danach lagen wir noch eine Weile auf dem Steg und blickten die Sterne an. Wortlos. Denn ich kannte ihn ja und wusste, was er dachte...

Ich fand mich auf meinem Handtuch wieder... Vollkommen bekleidet. Calvin war nirgends zu sehen. War etwa alles nur ein Traum gewesen? Wie konnte ich nur so etwas denken, eigentlich hätte ich mich fragen müssen, ob das alles Wirklichkeit gewesen war... ja, es wäre wohl besser gewesen wenn nicht. Doch irgendwie wusste ich, dass ich nicht geträumt hatte.

Wieder blickte ich in die Sterne über mir... wunderschön! Wie tausende und abertausende winzigkleiner funkelnder Diamanten...

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Früh am nächsten Morgen kam ich zu Hause an... Ich fühlte mich ganz sonderbar... irgendwie... gut, obwohl ich eigentlich keinen Grund dazu hatte! Ich hätte fast mit einem Mann geschlafen, der 20 Jahre älter war als ich und den ich nicht einmal richtig kannte!
Mein Dad war stinksauer! Ich hätte ihm ja sagen können, dass ich bei einer Freundin übernachtet hatte, meinte er, er hätte sich riesige Sorgen gemacht. Stumm ließ ich es über mich ergehen. Ich wagte nicht, ihm in die Augen zu sehen, wagte nicht, ihm zu erzählen, dass seine Sorgen vielleicht berechtigt waren.

"Du weißt doch, dass ich übermorgen auf Geschäftsreise muss! Ich möchte dich wirklich ungern mit dem Gefühl hier zurücklassen, dass etwas mit dir nicht stimmt", sagte er. Er nam mich an den Schultern und blickte mir in die Augen. Dann umarmte er mich und ich war froh darum, denn keinen Augenblick länger hätte ich seinem Blick standgehalten.

Ich ließ mich auf einem Küchenstuhl nieder und dacht nach. So konnte es doch nicht weitergehen!
Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, eine Beziehung mit Calvin einzugehen... Irgendwie betrachtete ich ihn als höher gestellt... ja, als Autoritätsperson. Es war unmöglich, dass ich ihm gleichgestellt war!

Ich entschloss mich joggen zu gehen, um das ganze etwas zu verabrbeiten. Ich musste meine Liebe überwinden... Calvin aus meinem Leben verbannen! Unumgänglich war da natürlich der Austritt aus der Modelagentur...

Doch irgendwie, nach einigem Nachdenken, wusste ich, dass das nicht möglich war! Nur eine neue Liebe würde mich von der Alten erlösen können. Und immer wenn ich in Gedanken bei einer neuen Liebe verharrte, kam Calvin, er öffnete die Tür zur Besenkammer, in der ich knutschend rumlag, er kam plötzlich an den See, an dem wir uns ausruten, irgendwie kam er immer dazwischen! Und ich empfand es nicht als störend, nein, ich freute mich Calvin zu treffen... Ich LIEBTE ihn!

Das nächste Shooting hatte ich zusammen mit Dan. Naja, und einem total zickigen, eingebildeten Topmodel. Da sie sehr bekannt war, wunderte ich mich nicht, sie schon einmal gesehen zu haben...

Doch dann hörte ich es. Das eine Wort, das mich mit einem Mal zusammenzucken ließ und einen Stich in meinem Herzen bewirkte.
"Wo ist Calvin?", fragte das Topmodel. Und vom diesem Augenblick an wusste ich, wo ich sie schon einmal gesehen hatte. Damals am See...
Erst überlegte ich, ob ich sie darauf ansprechen sollte, doch dann stiegen mir Tränen in die Augen. Wie sollte ich diese Gefühle jemals bewältigen können? Was hatte das Leben überhaupt für einen Sinn? Hatte es einen Sinn? Damals konnte ich keine Antwort auf diese Frage geben und so verließ ich still weinend die Agentur...

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