Vielen Dank erstmal für eure lieben Kommentare, das spornt mich wirklich ungemein an und mir macht es richtig Spaß neue Teile online zu stellen. Seid aber nicht zu hart mit mir, wenns nicht so viele sind, denn ich komme erst um halb 5 nach Hause und will dann auch erst mal ausspannen.
Kapitel 4
Ich war früh ins Bett gegangen, der Tag war hart gewesen, härter als ich je erwartet hätte. Das erste Mal seit langem hatte mein Mann Ani allein ins Bettchen gebracht, sonst waren wir immer zusammengewesen, hatten unserem Schatz einen Gute-Nacht-Kuss gegeben und waren entweder noch vorm Fernseher gesessen oder aber selbst ins Bett gegangen. Doch heute war ein Ausnahmetag. Ani musste mit ihrem Papa vorlieb nehmen, ohne ihre Mama.
Es war spät in der Nacht, ich hatte auf die Uhr gesehen, 2 Uhr... Mein Kopf brummte und mein Magen schmerzte. Ich fühlte mich wie durch den Wolf gedreht. Ich bemerkte Gott sei Dank noch früh genug die Übelkeit und übergab mich danach über der Toilette. Oh Gott, dieser Tag hatte mir vielleicht zugesetzt... Langsam schlich ich mich wieder ins Schlafzimmer. Dort lag er, mein Mann, ruhig und friedlich, und schnarchte leise vor sich hin. Es machte nur Pfff...pfff und hätte von jedem anderen Menschen sein können, aber gerade diese Geräusche beruhigten mich im Moment, sie waren so vertraut... Was beunruhigte mich überhaupt? Es war wohl die Stille, die Stille die über der gesamten Wohnung hing... Irgendwie war es zu still. Ich lauschte.
Und rannte danach durch unser Schlafzimmer, aber leise, so wie ich es in der Akademie gelernt hatte, mich überkam eine fürchterliche Angst. So fürchterlich, dass ich nicht atmen konnte, dass sich alles zuschnürte: ANI!
Ich hatte schlecht geschlafen und nun wusste ich von was: Ein unbekannter war in unser Haus eingebrochen. Er hatte Ani, ANI ANI!! Die 15 Schritte kamen mir wie eine halbe Ewigkeit vor, die Angst schnürte alles in mir ab. Oh Gott, Ani. Mein Engel, bitte, bitte, sei noch da. Ich liebe dich doch so sehr. Es war grauenhaft daran zu denken, was vielleicht hinter der Tür sein mochte, oder auch nicht.
Nein, das konnte nicht sein, Ani musste da sein. Ani war da... Ja, sie musste da sein... Als ich in ihrem Zimmer war knipste ich das Licht an, und tatsächlich. Mein Engel war da... Ich war so erleichtert!
Mit müden Äuglein sah sie mich an, ihre Mama. Was sie wohl denken möchte? Sofort fing sie an zu schluchzen und zu jammern. Ja, ich hatte sie geweckt, aber immerhin war sie da... Die Übelkeit war wie weggeflogen und ich konnte wieder atmen. Ich hatte sie in meinen Armen. Meinen Engel. Meinen Liebling. Meine Ani.
Ich setzte sie ins Schlafzimmer, neben ihren Teddy, und duschte mich. Das Pfff..pff ging immer noch weiter, wie ich es gewohnt war. Mein Schatz schlief, meine Ani war da... Alles war in Ordnung.
So setzte ich mich ins Wohnzimmer und las in den Akten, Ani war natürlich neben mir. Und aufeinmal überkam mich wieder diese Angst. Ich fühlte mich beobachtet... Schnell trug ich Ani ins Schlafzimmer und begab mich mutig aus dem Haus.
Verschiedene nachtaktive Tiere umgaben mich, die natürlichen nächtlichen Geräusche waren da. Alles in Ordnung. Der Wind blies durch die Bäume, eine kalte Brise erwischte mich, doch nichts, was mir hätte Angst machen müssen. Alles war wie immer. Ganz normal. Keine Entführer oder Mörder waren anzutreffen. Alles wie immer.
Und trotzdem, ich zitterte am ganzen Körper, bebte und meine Zähne schlugen aufeinander. Meine Knie schlotterten so stark, dass ich dachte ich würde umfallen. Doch all das geschah nicht, ich sah nur das Fenster des Zimmers meiner geliebten Tochter und bemerkte, wie einfach es war dort einzusteigen.. Meine Knie zitterten noch mehr und ich rannte wieder ins Haus zurück.
Rob wartete natürlich schon im Schlafzimmer, er schüttelte mich, als ich heulend vor im stand. Ich schrie und jammerte, dass ich so Angst hätte, dass die Angst einfach nicht wegginge. Ich jaulte, dass ich verrückt geworden sei und heulte immer weiter. Und er hörte zu. Sah mich mit seinen wunderschönen Augen an und sagte nur:"Engel, es ist alles in Ordnung. Der Tag war grauenhaft, das weiß ich. Doch die Mörder und Kindesentführer gab es schon immer und wird es immer geben. Aber unsere Ani bleibt hier, kein Kindesentführer wird sie uns jemals wegnehmen. Du bist Polizistin, ich ein starker Mann. Wie soll da jemand unser Kind klauen?"
Er lächelte mich aufmuntert an und das glucksen von Ani brachte mir ein Lächeln auf die Lippe. Ja, er hatte recht.. Er musste einfach recht haben.
Nachher kommt denke ich noch ein Teil online.