Lola Lieblich

Hallo! Wiedereinmal an großes Danke an euch Kommentrierer, timo, Kei-ra, donni, rita, Santine, Nikita & Bedürfniserfüll!

Weiter geht's mit Irinas Verführungskünsten

Um Punkt 7 Uhr - also direkt nach der Arbeit im Museum - stand Tobias vor meiner Türe. Rosa war mit einem neuen geheimen Verehrer, dessen Namen sie mir nicht verraten wollte, ausgegangen - also hatten wir sturmfreie Bude.
'Tobias - endlich! Was für eine Freude, dich wiederzusehen', flötete Irina... also ich.
'Ja, es freut mich auch sehr - ein tolles Haus haben Sie da!'
3. Akt, 2. Szene - Auftritt der Diva:
'Ein Haus?! Ein Haus nennst du das!?' ich versuchte ein paar Tränen rauszudrücken, aber -Mist!- sie wollten einfach nicht kommen. 'Eine Absteige, eine Bruchbude! Ich würde dich ja gerne in den Salon bitten, Tobias-Honey, aber ich fürchte... ich hahahabe gar keiheiheinen... also hab ich auf der Terasse alles vorbereitet... würdest du mir folgen?'

Tobiashoney... ääh.. Tobias wirkte zuerst ein wenig verduzt, entschloss sich dann aber trotzdem, mit mir zu kommen.
'Ich hoffe, du magst Champagner - ein 1962er Jahrgang, direkt von meinem kleinen französischen Weingut, hach, unter der Sonne der Toskana ist einfach alles besser...'
'Provence...'
'Wie bitte?'
'Provence... Sie meinen wohl, unter der Sonne der Provence... die Toskana liegt doch in Italien...'
'Jaja, wie auch immer...' wie zum Teufel sollte ich mich denn auch auf unser Gespräch konzentrieren können, ich musste doch fieberhaft überlegen, in welches dieser blöden Gläser ich die K.O.-Tropfen getan hatte...

'Also dann, Cheers, mein Liebster, auf einen gelungenen Abend... vielleicht bekomm' ich ja heute noch ein bisschen mehr Geografie-Unterricht von dir - wir könnten ja gemeinsam Brasilien erkunden...' ohje - ich schwöre - das wollte ich nicht sagen - das war Irina! Sie ergreift Besitz von mir! Hilfe! Einen Exorzisten! Schnell!
Zum Glück war Tobias der wuchtige Schlag ins Gesicht mit dem Zaunpfahl entgangen, und er lächelte mich nur herzallerliebst an. 'Prost, Fräulein Derevko!'

Aus einem Gläschen würden 2, aus 3 Flaschen wurden 4, und aus 7 Uhr wurde 2 Uhr. 'Das ist ein auuusssgesseichneter Jahrgang, Irina... wir brauchen unbedingt mehr von dem Zzeuchh...'
'Deelikaat, in der Tat... Tzobias... Weinbäärschen... du muscht mich unbedingt auf meinem Landgut beschuchen...
Langsam fragte ich mich, wenn die K.O.-Tropfen wohl zu wirken beginnen würden, irgendwie wirkte Tobias immer noch ganz fit.

*Geht gleich weiter*

'Du bischt sooo wunderschöön, Irina... du bischt eine rischtige Lischtgeschtalt!'
Irina. Irina ist das Stichwort. Den Lola Lieblich war soeben ins Alkoholkoma gefallen. Nun übernahm Irina die Überhand. Das konnte was werden...
'Diesches verdammte Kleidschen... esch juckt so... ich werde esch wohl bescher auschsssiehen...entsschuldige mich einen Moment...'
Ich torkelte also elegantestens an Tobias vorbei uns Haus, und warf ihm über die Schulter noch - ganz verführerisch - einen Kuss zu.

Kaum war ich aus dem Kleid geschlüpft, konnte ich Tobias Atem in meinem Nacken und seine Hände auf meiner Hüfte spüren. Ich drehte mich zu ihm.
'Isch liebe disch... Isch liebe disch, Irina Derevko!'
Irina Derevko - ich werde ab jetzt immer von ihr in der 3. Person sprechen, denn mit diesem schamlosen Weibsbild will ich nichts - NICHTS! - mehr zu tun habe, lächelte süffisant: 'Nach dieser Nacht wirst du mich noch viel mehr lieben, Tobiashoney...'

Dazu werde ich jetzt nichts sagen. Nein. Nein. NEIN!

Aber wenigstens hatte Irina - ganz im Gegenteil zu Lola Lieblich, also meiner richtigen Selbst, das Ziel, Tobias außer Gefecht zu setzen, erreicht. Nach mageren 10 Minuten. 10 Minuten! Also, nicht das ich mich dazu äußern möchte, ich sagte schon, das tue ich nicht - aber ich, Lola persönlich - bin bei weitem länger in der Lage, das Interesse eines Mannes auf sich zu ziehen! Hah!

Ich schlich also aus dem Bett, um Tobias Sachen zu durchwühlen - da er ja direkt aus dem Museum gekommen war, musste er dabeihaben, was ich wollte. Ich war gerade auf etwas Hartes gestossen, als ich bemerkte, dass hinter mir jemand stand.
'Stop! Keine Bewegung!'

Kommentiert mir schön fleissig !

Hiho, und entschuldigt erstmal, dass ich diesmal so lange für eine Fortsetzung brauche, aber ich war ein bisschen eingespannt... aber jetzt gehts weiter.
Zuerst aber noch Blumen und Pralinen für Santine (uuuh... an das hab ich noch gar nicht gedacht - für den nächsten Teil hatte ich zwar keinen Raum mit besonders weichen Wänden vorgesehen, aber wer weiß... ), donni (Stösschen!), timo, keira (da bist du mir auf die Schliche gekommen ), Nikita (eine feine Sache ist das, schon wahr *g*), dani, rita, Bedürfniserfüll, Knutschy & Ginnie (von irgendwem muss sie's ja haben *g*).

'Keine falsche Bewegung! Du hast das Recht, sexy zu sein, Sugar... hö-höhöhöhö!'
Ich konnte es nicht fassen. Absolut nicht fassen. Stand mir da etwa gerade Mykonos Chaldykes gegenüber?! UND: Hatte ich gerade wirklich nur Unterwäsche an?! Hmm... vielleicht merkt er es ja nicht...?
'Sugar, drüben bei uns steigt gleich eine kleine Privatparty, und ich hätt' dich gerne eingeladen... ich hätte da ein bisschen Feenstaub - der bringt dich zum fliegen, Sugar...', Mykonos zog ein kleines Plastikpäckchen mit weißem Pulver hervor und wedelte mir damit vor der Nase herum. Seine Nase hatte er anscheinend schon kräftig darin eingetaucht.

'Mykonos, Süßer, da bist du ja! Du bist im verkehrten Zimmer - ich meinte MEIN Schlafzimmer, das liegt nebenan...'
Als Mykonos sich Rosa zuwandte, konnte ich mich - vor Schreck erstarrt - endlich wieder rühren, und befand es für eine gute Idee, zumindest die wesentlichen Teile meiner Anatomie zu verdecken.
'Komm, komm, Mykonos', Rosa klatschte den sich gerade in ihr Zimmer trollenden Mykonos nach, 'ab ins Körbchen, Mama kommt gleich nach...'

Schließlich wandte sie sich mir zu, nicht ohne vorher einen anerkennenden Blick auf den schlafenden Tobias zu werfen. 'Holla, Fräulein Irina, wie's scheint, war der Abend bisher ziemlich erfolgreich...! Weiter, wie geplant?'
'Ich hab ihn bekommen - nichts kann Irina Derevko aufhalten! Har! Har! Har!' Einen Moment lange musterte Rosa mich verängstigt.

'Pass auf dich auf, Lola-Schatz! Aber du kriegst das hin, da bin ich sicher!'
Na, das wollte ich aber auch hoffen. 'Und du rufst Sydney gleich an, dass sie Mykonos abholen kommt?'

Rosa hatte mir erzählt, wie es gelaufen war - sie hatte Mykonos heute Abend zufällig getroffen - komplett abgestürzt, der Kerl - und hatte sich schließlich erbarmt, und ihn mit heim genommen, damit er nicht auf der Straße schlafen muss - nach Hause würde er alleine nicht finden.
'Hmmm... ich denke, Syd hat ihren Schönheitsschlaf verdient - ich ruf sie morgen früh an, da muss sie ihn nicht in so einem Zustand erleben... aber jetzt los, Lola! Und viel Glück!'

*geht gleich weiter*

Glück gehabt! Tobias Schlüssel passte perfekt. Und wie praktisch, dass er mich noch über alle Alarmvorichtungen aufgeklärt hatte, also - wie war das noch mal - einmal links, zweimal rechts, noch einmal links, und dann drücken... ääähmm...

Sydney hatte ebenfalls Beihilfe geleistet, und mir haargenau erklärt, wo das Büro der Pestbeule Eduardo liegt. Also tappste ich möglichst leise durch das dunkle Museum, das irgendwie... unheimlich war.

Hier war ich richtig! Das musste es sein! Und irgendwo hier, musste irgendetwas belastendes herumliegen. Irgendwas müsste sich doch finden lassen, wenn nicht sogar die Träne selbst. Nur wo suchen....? BINGO!

Hier drinnen musste doch irgendwas zu finden sein... plötzlich hatte ich ein schreckliches Déjà vu - da war gerade jemand in den Raum gekommen. Und dann wieder eine Stimme, eine Männerstimme...

'WAS IN GOTTES NAMEN SUCHEN SIE IN MEINEM BÜRO?!'
Ohoh, die Pestbeule höchstpersönlich... 'Ähm... ich hatte mich im Museum verlaufen, und auf einmal war geschlossen und....'

*geht gleich weiter*

Endlich! Nach Stunden war endlich wieder wer gekommen! Die blöde, alte Pestbeule hatte mich einfach verhaften lassen - bei der Polizei durfte ich nur einen Anruf machen, und dann schmissen sie mich einfach in diesen dunklen, feuchten Kerker und ließen mich alleine!
'Tritt euch Amnesty International schon auf die Füsse?! Es ist ein Verbrechen, Irina Derevko einfach wegzusperren! Gegen die Menschenrechte, das alles hier! Außerdem hab ich gar nichts getan, das war ein Missverständnis, das alles!'

'Wenn das so ist, Fräulein Derevko' - ein Glück, dass ich meinen Führerschein vor meiner Catwoman-Aktion aus der Tasche genommen hatte - 'dann kann ich nichts für sie tun. Es wäre zwar Besuch für sie gekommen, aber im Moment scheint mir, sind sie unzurechnungsfähig. Ich schicke die junge Dame besser wieder weg.'
'Sie... sie ist gekommen... nein, nein, bitte - ich bin wirklich brav...'
Im selben Moment betrat Sydney den Kerker: 'LOO -- ähm -- IRINA! Was machst denn du für Sachen?!' Dann musterte sie meine Wächter abschätzig: 'Können Sie mich bitte zu meiner Freundin reinlassen?'
Dieser schaute ein wenig verduzt, sperrte aber die Zellentüre auf.

'Was ist denn passiert, Irina? Warum bist du hier?'
'Also, ich war heute Nachmittag in diesem Museum... und habe mich leider verlaufen... und dann hatten die zugesperrt, und ich war noch drinnen, und dann bin ich dort herumgeirrt...'
Mist, der blöde Wachmann lies uns nicht aus den Augen. Keine Chance Informationen auszutauschen. Sydneys Mund formte lautlos die Worte 'Haaaast-du-waaas-her-aauus-gefuuunden' aber ich schüttelte nur mutlos den Kopf. Schließlich wandte sich Syd an den Wächter 'Also, können Sie meine Freundin jetzt bitte wieder gehen lassen? Sie hat doch gar nichts angestellt, und ist halt ein bisschen tolpatschig...'

'Gar nichts angestellt? Gar nichts angestellt?!' Der Polizist baute sich vor uns auf. 'Und wie kommt es dann, das wir dieses schöne Stück hier in ihren Sachen gefunden haben?', er hielt einen schwarz-funkelnden Stein in die Höhe.
Sydneys Lächeln gefror. Dann sprang sie auf.

'ICH HABE DIR VERTRAUT, LOLA! VERTRAUT, HÖRST DU?! UND DU HINTERGEHST MICH SO! WAS WOLLTEST DU DENN TUN? SIE AM SCHWARZMARKT VERKAUFEN?! SIE MIR UM TEURES GELD ZURÜCKVERKAUFEN?! ODER MICH EINFACH NUR RUNIEREN!?
DAS VERZEIH ICH DIR NIE, LOLA LIEBLICH!

Bin schon gespannt, was ihr dazu sagt!