'Alles wird sich klären, Eduardo?! Und ob sich alles klären wird! Mein lieber Freund hier, der übrigens der oberste Richter ist, wird dich nämlich ins dunkelste Loch einbuchten, dass es überhaupt gibt, und dann werden wir dein Haus durchsuchen, und SIE finden!'
'Sydney, Darling, ich bitte dich - keine unbegründeten Anschuldigungen - der Verlust schmerzt mich genauso wie dich, um Gottes Willen, ich würde SIE doch nie wegnehmen, die Welt hat ein recht darauf, SIE zu sehen!'
Mit einem Schnaufer ließ sich Eduardo auf das Sofa fallen.
Richter Henry befand es nun endlich an der Zeit, sich wieder einzuschalten 'Was soll denn das alles? Wer sind Sie denn überhaupt junge Dame?'
Mir blieb fast das Herz stehen. Sydney anscheinend auch.
'ICH?! ICH?! Oh... verzeihen Sie mir bitte,... hatte ich in der Aufregung etwa vergessen mich vorzustellen? Mein Name ist Sydney Rome - und ich bin hier, weil dieser schmierige kleine Dieb meinen wertvollsten Besitz gestohlen hat - die Träne des Panthers!'
'Die Träne ist der einzige schwarze Diamant, den man je gefunden hat - unermesslich wertvoll. Meine Schwiegereltern in spe haben sie mir geschenkt, und ich gab sie dem Museum dieses Diebes als Leihgabe - und jetzt ist sie weg! Oh mein Gott... jetzt wird Mykonos mich nie heiraten dürfen!'
'Fräulein Rome, sein Sie unbesorgt - zufälligerweise habe ich hier eine ganz ausgezeichnete private Ermittlerin,' Richter Henry deutete auf mich, 'und ich bin überzeugt davon, dass Lola Lieblich alles dafür tun wird, um ihren Diamanten zurückzubekommen!'
Ich bemühte mich, nicht ganz so gebauchpinselt auszusehen, wie ich mich gerade fühlte.
'Oh, nein, keine privaten Ermittler! Sie lassen ihre Nase schön da, wo sie hingehört, Fräulein!' Eduardo war aufgesprungen. 'Nicht einmal daran denken - die Polizei ist schon eingeschaltet - wenn irgendso ein naseweises Kindchen in meinem Museum herumschnüffelt, ist das eine versicherungstechnische Katastrophe! Ich warne Sie, Fräulein, wagen Sie es nicht, mein Museum zu betreten!'
Pfff... was sollte denn das?
Eduardo rauschte an mir vorbei, flötete noch: 'Sydney, Liebes, ich fahre jetzt wieder zur Polizei, wahrscheinlich haben sie den Diamanten schon - du weißt ja, wo du mich findest!', und dann war er weg.
Sydney schüttelte den Kopf: 'DA! Braucht man da noch mehr Beweise? Lola, ich bitte Sie, kann ich auf Sie zählen? Bringen Sie mir meinen Schatz wieder, retten Sie meine Hochzeit, und bringen Sie diesen gemeinen Eduardo hinter Gitter?'
UND OB ICH DAS TUN WÜRDE!
'Ich danke Ihnen, Lola-Schätzchen, ich wusste doch, dass ich mich auf Sie verlassen kann...'