Das "Perfekte" Leben
Teil IX
Die Zeit verging wie im Flug, meine Töchter wurden älter und noch schöner als sie eh schon waren und ich würde bald zum dritten Mal schwanger sein. Jetzt konnten wir uns endlich ein Hausmädchen leisten und ich kümmerte mich so viel ich konnte um die beiden Zwillinge, während Tamara mit lernen beschäftigt war.
Jedes Mal, wenn ich das Lachen meiner kleinen, und natürlich auch das meiner Großen hörte, wurde mir ganz warm ums Herz. Andere Beziehungen zerbrachen an einem gemeinsamen Kind, doch Marco und ich wurden dadurch nur noch enger mit einander verbunden.
Manchmal ging es mir jedoch nicht gut. Ich litt sehr oft unter starken Bauchschmerzen. Da diese jedoch meistens in Situationen auftraten, wenn ich ein wenig gestresst war, gab ich einfach dem Stress die Schuld.
Marco erzählte ich davon nichts, er hätte darauf bestanden, dass ich zum Arzt gehen müsse. Hätte ich einen Grund zur Sorge gesehen, wäre ich auch von selbst gegangen, aber ich tat sie immer als "Stress-Schmerzen" ab.
Und eines Tages, da hatte sich etwas an mir verändert. Ein Schwangerschaftstest bestätigte meinen Verdacht. Ich war nun zum dritten Mal schwanger. Inzwischen machte ich mir keine Gedanken mehr darüber, ob ich alle gleich behandelte, ich wusste, ich tat mein bestes, für jedes meiner Kinder.
Und ich wollte auch mein viertes Kind bekommen und mit besten Gewissen großziehen. Marco stand auch bei dieser Schwangerschaft voll und ganz hinter mir. Allerdings war sie nicht so unproblematisch wie meine ersten beiden.
Meine Bauchschmerzen kamen häufiger und wurden schlimmer. Diesmal gab ich meiner Schwangerschaft die Schuld, es könnte ja nichts schlimmes sein. Ich musste mich öfters übergeben, doch auch dafür fand ich einen Grund, der mir als sinnvoll erschien.
Tamara war inzwischen 13 und zu einem sehr hübschen Teenager herangewachsen.
Sie war gerne meine große Hilfe. Sie half Denise und Juliette bei den Hausaufgaben, damit ich mich nach dem Kochen ausruhen konnte. Die beiden Zwillinge waren inzwischen auch in der Schule und schrieben dank Tamaras Hilfe gute Noten.
Ich liebte meine Kinder sehr. Und sie liebten mich ebenfalls. Und ich glaube ich hatte die schönsten Kinder der Welt. Denise und Juliette waren nun in dem Alter, in dem sie sich mit sich selbst beschäftigen konnten, ohne dass ständig jemand aufpassen musste.