Grand Avenue

  • Wow, super, geil, spitze:shokin . Ich weiß nicht was ich sonst sagen könnte.
    Ich bin echt froh das es Chris ist und nicht Tony. Und wegen Ron, ich hätte es genauso wie Barbara gemacht, er hat es nicht anders verdient.

    Mach weiter so.
    LG JJsMama

  • Also mit Chris hätte ich jetzt am aller wenigsten gerechnet :supi
    Die arme, ich hoffe Tony bekommt seine gerechte Strafe :motz
    Also wieder eine klasse Fortsetzung :up


    *schlürf*:) und LG Simplayer_w


    [SIZE=1][SIZE=4][SIZE=2] :yeah :kitarre LinkinPark ever:kitarre:yeah !!!!!![/SIZE][/SIZE][/SIZE]


    [SIZE="3"][SIZE=4]Viele Grüße an das Forum[/SIZE] :wink[/SIZE]


    [SIZE=3]Meine 1. Fotostory(Beendet)[/SIZE]
    [SIZE=2]Das hässliche Entlein [/SIZE]
    [SIZE=3]Meine 2. Fotostory (Abgebrochen)[/SIZE]
    [SIZE=2]Höllische Nachbarn[/SIZE]

  • Hey ihr,
    nach langer Zeit (war durch die Grippe außer Gefecht gesetzt) geht es heute weiter.
    Noch ein dickes Dankeschön geht an Sunnivah, Blaue Rose, ina, Smeagol, Avia, Ballack_Girl, DawnAngel, JJsMama und Simplayer_w *knuddelknutsch*



    Barbara sah zu, wie das Wasser aus dem Hahn rauschte, und streckte gelegentlich die Hand in den Strom, um die Temperatur zu regulieren. Heiß, aber nicht zu heiß. Jedenfalls nicht so heiß, dass Chris nicht bequem sitzen würde. Sie wollte ihr keinesfalls weitere Schmerzen bereiten. Mein Gott, was hatte die Frau durchgemacht? Die Dinge, die sie heute Abend erzählt hatte, waren offensichtlich nur die Spitze des Eisbergs. Aber warum sollte sie das überraschen? Hatte Tony Chris nicht schon seit Jahren misshandelt? Hatte er ihr nicht das Haar abgemetzelt? Und hatte sie sich nicht – hatten sie alle sich nicht – einfach zurückgelehnt und gar nichts getan?



    Die Grandes Dames. Freundinnen fürs Leben.
    Tolle Freundinnen.
    Barbara schloss beschämt die Augen. Es war zu einfach, sich damit herauszureden, dass niemand etwas hätte tun können. Zu einfach, die Verantwortung allein auf Chris’ zitternde Schultern und in Tonys brutale Fäuste zu legen. Sie waren alle mitschuldig.
    Aber trotz alledem, was hätte sie tun können?



    „Es ist nicht deine Schuld“, sagte Chris unvermittelt, als sie ins bad kam. Sie hatte ihr mittlerweile wieder schulterlanges Haar hinter die Ohren gestrichen.
    Der Pferdeschwanz ist für immer verschwunden, dachte Barbara und stellte fest, wie sehr sie ihn vermisste. „Ich hätte für dich da sein müssen“, flüsterte sie. „Ich hätte wenigstens für dich da sein müssen.“



    „Das warst du.“ Chris fasste Barbaras Hand.
    „Nein, ich habe aufgehört, dich zu suchen.“
    „Was hättest du sonst tun sollen?“
    „Ich habe dauernd an dich gedacht.“
    „Ich weiß.“
    „Wir haben alle an dich gedacht. Ohne dich war die Grand Avenue nie mehr dieselbe.“
    „Wie geht es en anderen?“, fragte Chris, plötzlich hungrig nach Informationen. „Vicki und Susan? Owen und Jeremy? Den Kindern?“
    „Es geht allen prima. Immer noch zusammen. Immer noch gut.“
    „Das freut mich. Und du, wie geht es dir?“



    Barbara lächelte. „Besser, seit du hier bist.“ Sie strich über Chris’ wunderschönes Gesicht, als wollte sie sich davon überzeugen, dass ihre Freundin tatsächlich hier und nicht bloß ein Produkt ihrer einsamen Phantasie war. „Bitte versprich mir, dass du nie wieder zu ihm zurückgehst“, sagte sie, obwohl sie sich aus Angst vor Chris’ Antwort kaum traute, die Worte laut auszusprechen.



    „Ich werde nie zu ihm zurückkehren“, erklärte Chris mit überraschend fester Stimme.
    „Egal, was er sagt oder macht.“
    „Ich werde nie zurückgehen“, wiederholte Chris noch energischer als beim ersten Mal.
    „Versprichst du es?“
    „Ich verspreche es“, bestätigte Chris nickend.



    „Dann genieße dein Bad.“
    Chris löste den Gürtel und warf den Bademantel ab wie ein Schmetterling, der seinen Kokon abstreift, dachte Barbara. Sie wandte den Blick ab und wollte hinausgehen, als Chris’ Stimme sie zurückhielt. „Geh nicht.“



    Barbara sagte nichts, sondern setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete wortlos, wie Chris nackt in die Wanne stieg und ihr Körper im heißen Wasser versank. War sie schon immer so schmal und zerbrechlich gewesen?, fragte Barbara sich und verzog beim Anblick der zahllosen Blutergüsse auf ihrem ganzen Körper unwillkürlich das Gesicht. Staubgelbe Flecken auf den Innenarmen, neonviolette Kreise auf ihren Oberschenkeln, flache blaue Schatten beinahe überall.


    Geht sofort weiter...


  • Doch das waren nicht die einzigen Spuren, wie Barbara bemerkte, die den Blick nicht abwenden konnte. Sie entdeckte Kratzer um Chris’ Hals und die Rippen sowie etwas, das aussah wie Bissspuren auf ihrer linken Schulter und ihrer Brust, direkt über der kleinen, erdbraunen Brustwarze. „Wie ist das Wasser? Zu heiß? Zu kalt?“ Barbara erkannte, dass sie nur redete, um ihre eigene Stimme zu hören, weil sie Angst hatte, dass sie, wenn sie nicht sprach, anfangen würde zu weinen und nie wieder aufhören könnte.



    „Perfekt.“
    „Du musst völlig erschöpft sein.“
    „Dasselbe habe ich umgekehrt auch gerade gedacht.“
    „Mach dir meinetwegen keine Sorgen“, sagte Barbara.
    „Mach dir um mich keine Sorgen.“
    Die beiden Frauen nickten im wortlosen Einverständnis. „Soll ich dir den Rücken waschen?“, fragte Barbara nach einer Pause von mehreren Minuten.



    Chris lächelte, nahm die Seife aus der Schale und gab sie Barbara. Dann zog sie die Knie an und beugte sich, ihre Schenkel an ihre Brust drückend vor, während Barbara einen Waschlappen in das Wasser tauchte und damit behutsam über Chris’ Rücken zu reiben begann. Chris stöhnte, drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und schloss die Augen.



    „Zu fest?“
    „Fühlt sich toll an. Perfekt.“
    Barbara seifte Chris’ Rücken und Nacken ein, und die sanfte Waschung schien beide zu hypnotisieren. „Versprich mir, dass du nie wieder zu ihm zurückgehen wirst“, sagte Barbara noch einmal.
    Und erneut versprach Chris: „Ich werde nie zurückgehen.“



    Als die Beiden, Chris wieder in den Bademantel gehüllt, in das Schlafzimmer gingen, bemerkte Barbara, dass Chris sie neugierig betrachtete, als ob sie sie zum ersten Mal sehen würde. „Was ist?“
    „Dein Gesicht.“ Chris strich über Barbaras Hals. „Irgendwas ist anders.“



    Barbara nestelte verlegen an ihrem Haaransatz. „Ich hatte vor einer Weile eine kleine Operation.“
    „Eine Operation?“
    „Nur ein paar kleine Schnitte und Straffungen. Ein Mädchen muss schließlich hübsch bleiben.“
    „Du siehst immer schön aus.“
    Barbara spürte, wie ihr brennende Tränen in die Augen schossen.



    „Du bist schön.“ Behutsam wischte Chris die Tränen von Barbaras Wange.
    „Danke.“ Barbara presste die Lippen aufeinander, um nicht laut loszuschluchzen.
    „Ich habe dich so vermisst.“
    „Ich habe dich vermisst.“ Barbara drückte ihre Freundin an sich, und beide ließen ihren Tränen freien Lauf.“



    Dann lösten sie sich gleichzeitig aus der Umarmung und wischten einander die Tränen aus dem Gesicht. „Ich liebe dich“, sagte Chris.
    „Ich liebe dich auch.“
    Plötzlich beugte Chris sich vor und drückte ihre Lippen auf Barbaras, so sanft, dass Barbara nicht wusste, ob sie überhaupt da waren.


    Sofort geht's weiter...


  • Mein Gott, was ist hier los?, fragte Barbara sich und versuchte wider besseres Wissen so zu tun, als ob alles ein Traum wäre, die ganze verrückte Nacht. Sie wusste einfach nicht, wie sie darauf reagieren und was sie als Nächstes tun sollte. Sie liebte Chris. Liebte sie mit ihrem ganzen Sein, mit Leib und Seele. Aber sie hatte nie in irgendeiner sexuellen Weise an Chris gedacht und nie auch nur die Phantasie gehabt, dass irgendetwas wie das hier zwischen ihnen passieren könnte. Außerdem war Chris verängstigt, verletzlich und verwirrt. Sie war gerade erst mit knapper Not einem Verrückten entkommen. Sie war dankbar und erleichtert und sehnte sich verzweifelt nach Wärme und Zuwendung. Nach Liebe.



    Mehr war da nicht.
    Eine verlorene Seele, die die Hand nach einer anderen verlorenen Seele ausstreckte.
    Und dann hörten sie das Geräusch und lösten sich hektisch aus ihrer Umarmung. „Was war das?“, fragte Chris, und die Angst kehrte zurück in ihren Blick, der vom Schlafzimmerfenster, zum Flur und zurück zum Fenster huschte.



    Barbara stürzte ans Fenster und blickte zwischen den dicken Vorhängen hindurch in den Garten. Sie spähte in die Dunkelheit und versuchte irgendwas oder irgendwen zu erkennen, doch sie sah nur ein stummes winterliches Bild – den dicht verschneiten, postkartengroßen Garten, die vereisten Äste, die im kalten Wind hin und her schwankten.



    War einer von ihnen abgebrochen und zu Boden gefallen? Hatte irgendjemand einen Kiesel gegen die Scheibe geworfen? Barbara suchte den Boden und das Fenster nach Spuren ab, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken. Hatte Tony erraten, wohin Chris gegangen war? Lauerte er dort draußen in der Dunkelheit und beobachtete das Haus?



    „Bleib hier“, befahl Barbara und ging in den Flur. Oder war Ron zurückgekehrt, um irgendwelche Wertgegenstände zu plündern, die er beim ersten Mal vergessen hatte?
    „Wohin gehst du?“
    „Ich bin gleich wieder da.“



    Barbara durchquerte den Flur, öffnete Traceys Zimmertür und blickte zum Bett. Vielleicht war sie aufgewacht und zur Toilette gegangen. Doch Tracey lag in ihrem Bett, schlief fest und atmete gleichmäßig und tief. „Schlaf schön, mein süßes kleines Mädchen“, sagte Barbara, küsste Traceys warme Stirn, zog die Decken über ihre Schultern und schlich sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.



    Sie näherte sich der Treppe und tastete sich an der Wand entlang Stufe für Stufe hinab in die Dunkelheit, während sie sich gegen die Berührung unfreundlicher Hände auf ihren Schultern zu wappnen versuchte. Doch da war nichts. Kein unwillkommener Gast lungerte im Erdgeschoss, keine düsteren Gespenster geisterten durch die Räume. Sowohl die Haustür als auch der Seiteneingang waren sicher verriegelt. Barbara spähte ein zweites Mal nach draußen, konnte jedoch niemanden sehen. „Geh weg, wer immer du bist“, sagte sie in die bedrohliche Stille. „Und bleib weg.“
    „Barbara?“, ertönte Chris’ bebende Stimme am oberen Treppenabsatz.
    „Alles okay. Hier ist niemand.“


    Noch ein Teil...


  • „Es war wahrscheinlich bloß das Haus“, sagte Chris, als Barbara wohlbehalten wieder oben angekommen war. „Wenn es sehr kalt wird, machen Häuser doch manchmal Geräusche.“
    Barbara sah sich misstrauisch um. „Das muss es gewesen sein.“
    Die beiden Frauen standen unbeholfen in der Mitte des Raumes. Zum ersten Mal verlegen miteinander, dachte Barbara traurig.
    „Barbara“, setzte Chris an und hielt dann inne, weil sie zweifelsohne dasselbe empfand.



    „Du solltest jetzt ein bisschen schlafen“, sagte Barbara und versuchte, nicht an das zu denken, was eben zwischen ihnen geschehen war. „Du musst doch völlig erschöpft sein.“
    „Ja“, stimmte Chris ihr sofort zu. „Und wie.“
    Barbara nickte dankbar. „Ich auch.“
    „Wegen dem, was vorhin passiert ist…“
    „Ich verstehe schon“, sagte Barbara rasch.
    „Wirklich? Ich weiß nämlich nicht, ob ich es verstehe.“



    Barbara sah Chris an und versuchte, ihr eins ihrer patentierten Modeschönheitenlächeln zuzuwerfen, doch es wollte nicht auf ihren Lippen haften. „Können wir morgen früh darüber reden?“
    „Klar.“



    Ohne ein weiteres Wort kletterten die beiden Frauen in Barbaras Bett. „Gute Nacht“, murmelte Chris, und der Schlaf verschliff die Konsonanten bereits so sehr, dass es sich mehr wie ein Seufzer anhörte.
    „Schlaf gut“, flüsterte Barbara, als Chris’ Körper sich unter ihrem Arm entspannte. Im nächsten Moment war Chris eingeschlafen, während Barbara sich störrisch weigerte, dem Schlaf nachzugeben. Bis der Tag dämmerte, der Himmel alle Dunkelheit ausgeblutet hatte und der neue Morgen heraufzog, lag sie so und wachte über ihre geliebte Freundin.


    So, das war's. Mich würde mal interessieren wie ihr über den Kuss zwischen Barbara und Chris denkt. Seht ihr das so wie Barbara, und seid der Meinung, dass sich Chris einfach nach Wärme und Zuwendung sehnt oder seht ihr das etwas anders? Meinungen sind erwünscht *g*
    Ganz liebe Grüße
    Eure Nikita
    PS: Achso, das nächste Mal geht's mit Susan weiter!

  • Hi!
    Ganz tolle Fortsetzung. Ich liebe deine Bilder. Die sind so toll gemacht. Vor allem das Bild wo man zwischen den Vorhängen hindurch auf die Straße sieht ist klasse.
    Wegen dem Kuss denke ich, dass das einfach nur passiert ist, weil beide so gerührt waren, weil sie sich endlich wiedergesehen haben, nach allem was passiert ist. Ich denke nicht dass da Liebe oder irgendetwas sexuelles im Spiel ist, aber ich kann mich natürlich auch täuschen ;)
    Lg,
    ich :)

  • Ich sehe das ähnlich wie Ballack Girl, zumindest von Chris' Seite aus ist es sicher nur Ausdruck ihres Gefühls der Geborgenheit und Sicherheit, die sie jetzt bei Barbara spürt. Was Sexuelles würde ich da nicht unbedingt reininterpretieren... Aber falls Barbara jetzt plötzlich einfällt, dass sie ja soooo enttäuscht von den Männern ist oder warum auch immer sich auf einmal zu Frauen im Allgemeinen oder Chris im Besonderen hingezogen fühlen sollte und sie deren Situation - verletzlich und sich nach Zuneigung sehnend, vermute ich mal - ausnutzt, ist sie nicht besser als irgendein Kerl, der das Gleiche tut und sich dabei auch noch als Held / Beschützer vorkommt. Puh, was für'n Satz, aber das musste mal gesagt, äh, geschrieben werden.
    Und sonst sind Deine Bilder natürlich wieder allererste Sahne *ins-Schwärmen-gerat-und-ein-kleines-bisschen-neidisch-werd-weil-die-eigene-Fotostory-dagegen-so-ärmlich-wirkt* ;)
    Ich weiß ja nun nicht, wie viel vom Text jetzt wortwörtlich von Joy Fielding abgeschrieben ist oder ob Du da noch ein wenig änderst, aber der ist wirklich absolut genial! Wie schon bei der Szene, als Barbara Tony verfolgt hat, hab ich auch diesmal richtig mitgefiebert und es war sehr spannend beschrieben, wie Barbara nach der Ursache des Geräuschs gesucht hat!
    Freue mich schon auf Susan!

    [CENTER][SIZE="3"][COLOR="darkred"]:jeah[FONT="Comic Sans MS"]We are the Winners... of Eurovision[/FONT]:jeah [/COLOR][/SIZE][/CENTER]
    [CENTER]Meine Fotostory:
    [SIZE="3"]Heaven and Hell[/CENTER][/SIZE]

  • Wie ich das sehe? Hmmm... ich würde mal sagen, warten wir ab, was da kommt. Irgendwie haben ja beide grauenhafte Beziehungen mit Männern hinter sich, warum seine Fühler da nicht in eine andere Richtung ausstrecken, in der alles besser werden könnte? Und Chris und Barbara - zusammen - die würden sich gegenseitig sicher ziemlich gut tun. Also meinen Segen haben sie auf jeden Fall ;) - sogar viel mehr als nur das.
    Diesem Geräusch traue ich ja gar nicht, denn eines habe ich in meiner Zeit als Nikita-FS-Leserin gelernt: NICHTS, aber auch GAR NICHTS geschieht ohne Grund. Ich zittere also, und freue mich trotzdem auf Susan - die hatte doch mehr oder weniger Probleme mit ihrem Chef, oder?


    LG, Smeagol

    [center]
    Kähähä!
    [/center]

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich kann mich den anderen anschließen.. Zumindest teilweise.. ;)
    Ich glaube,dass Barbara Chris liebt, aber auf eine andere Art.Sie liebt sie nicht wie einen Mann,sondern wie eine Schwester und wie eine Freundin..Sie steht Chris seelisch näher als z.B. ihrem Ex-Mann, dem sie mehr mit Herz und Körper näher stand. Mit Chris teilt sie jetzt wieder sozusagen ihre Seele..

    "Eine verlorene Seele, die die Hand nach einer anderen verlorenen Seele ausstreckte."
    "Sie liebte Chris. Liebte sie mit ihrem ganzen Sein, mit Leib und Seele."
    Diese Sätze sprechen Bände! Wunderschön geschrieben,richtig rührend..*Gänsehaut-feeling*

    Ich frage mich,ob es wirklich nur das Haus war oder ob da ein menschliches Wesen war.. Vielleicht war es ja auch Tracey, die die beiden beobachtet hat und dann fix wieder ins Bett gerannt ist.. (Keine Ahnung, wie ich darauf komme,aber ich kanns mir irgendwie vorstellen..) Ich glaube aber nicht,dass es "schon" Tony ist, der Chris beobachtet. Er wird sich wohl ein paar Tage Zeit lassen, schätze ich. Dieser Kerl hat wirklich den Elektrischen Stuhl verdient!*grml* :engry

    Ich bin wirklich gespannt,wie es weitergeht.. Und was die anderen Grandes Dames sagen werden?! Wird Chris ihr Versprechen wirklich halten können(vll zwingt sie Tony ja zurückzukommen*traut ihm alles zu*)? Wie wird es zwischen Barbie und Chris weitergehen? Wird Chris ihr Haar wieder wachsen lassen können? Werden die Grandes Dames wieder zusammenfinden und wird es wieder Sonnenschein in der Grande Avenue geben?? Fragen über Fragen...

    Deine Bilder waren wirklich wunderschön und der Text (mir ist es egal,obs on Joy F. oder von dir is!) ist total toll geschrieben.. Diese Gedanken,diese Gefühle.. Alles einfach wunderbar!!!! Mach weiter so!!! :kuss

    Liebe Knuddels,

    Sunnivah

  • Hi
    also ich finde wie so oft ist dir auch diese fs sehr gut gelungen. Das muss ja echt ein Meisterwerk sein, dieses Buch.^^
    Tja was sich jetzt noch in laufe der zeit zwischen den beiden abläuft, kannst nur du wissen. Aber ich glaube so ne richtige Beziehung würden sie nicht eingehen. Warum.... na ja vielleicht könnten sie sich nicht vorstellen lesbisch zu sein. Auch die Bilder wirkten diesmal ganz zum Thema angepasst. Mir gefällt am besten das mit den Fenster (blick nach draußen).
    Ich freu mich schon auf deine nächste FS.

    Blaue Rose

    PS: Kannst du mir bitte den Cheat sagen, wo Chris im Hintergrund nichts an hat und man keine Verpixelung sieht. Danke

    Na wurde ich vermisst ? ^^

  • Also das war wie immer eine super Fortsetzung, ich glaube das Buch muss ich
    mir auch mal zulegen :supi Ich glaube der Kuss hatte nichts zu bedeuten,
    zumindest keine Liebe. Vielleicht ist Chris einfach nur unendlich dankbar, für
    dass, was Babara für sie macht und deshalb hat sie sie geküsst. Naja bin
    dann mal gespannt wie es weiter geht :)


    LG Smplayer_w


    [SIZE=1][SIZE=4][SIZE=2] :yeah :kitarre LinkinPark ever:kitarre:yeah !!!!!![/SIZE][/SIZE][/SIZE]


    [SIZE="3"][SIZE=4]Viele Grüße an das Forum[/SIZE] :wink[/SIZE]


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    [SIZE=2]Das hässliche Entlein [/SIZE]
    [SIZE=3]Meine 2. Fotostory (Abgebrochen)[/SIZE]
    [SIZE=2]Höllische Nachbarn[/SIZE]

  • wieder einmal eine wunderbare und gelungene Fortsetzung. Mir gefällt es besonders, wie du es geschafft hast, die Spannung zwischen den beiden bis hin zum Kuss auch mit den Bildern auszudrücken...

    Was ich von dem Kuss der beiden halten soll, weiß ich selbst nicht genau. Die Situation ist sehr schwierig...
    Aber ich glaube schon, dass die beiden sich wirklich lieben... aber eben auf eine andere Art, wie die beiden irgendwann einmal ihre Männer geliebt haben... Vielleicht ist da zwischen den beiden eine Art Seelenverwandschaft. Sie geben sich gegenseitig das, was sie brauchen. Barbara gibt ihr die Unterstützung und Chris macht ihr die Komplimente, nach denen sie sich immer von ihrem Mann gesehnt hat...

    Ich bin gespannt, was die anderen beiden sagen werden, nachdem sie Chris wiedergesehen haben...

    [center]Tanze als würde Dich keiner beobachten. Singe als würde es keiner hören. Liebe als wärest Du niemals verletzt worden!
    [/center]

  • Eine wunderbar spannende und zugleich liebevoll geschriebene FS, muß dir wiedermal mein Lob aussprechen.

    Achja, der Kuss. Die beiden sind Seelenverwandt und ich würde mich nicht wundern wenn mehr daraus wird. Ich wünsche den beiden auf jeden Fall soviel Glück, wie sie vorher Pech hatten.

  • Huhu,
    pünktlich zum Start in die Woche gibts eine Fortsetzung von mir.
    Ein dickes Dankeschön an Ballack_Girl, GinnieW, Smeagol, Sunnivah, Blaue Rose, Simplayer_w, Dawn Angel und JJsMama Hab mich wirklich riesig darüber gefreut!!
    Und wie vesprochen geht's heute mit Susan weiter:



    „Ariel, hast du meinen violetten Kaschmirpulli gesehen?“ Susan stand, einen Haufen Pullover um die Füße, vor ihrem Kleiderschrank. Sie hörte das Radio in voller Lautstärke aus Ariels Zimmer dröhnen, was bedeutete, dass ihre Tochter in ihrem Zimmer war und wahrscheinlich noch immer im Bett lag. Susan sah auf die Uhr. Fünf nach halb neun. Das bedeutete, dass Ariel zu spät zur Schule kommen würde. Wieder mal. Aber darauf wollte Susan im Augenblick gar nicht länger eingehen. Sie hatte um neun eine Redaktionskonferenz, und momentan hatte ihr fehlender violetter Pulli Priorität vor ihrer chronisch verspäteten Teenagertochter. „Ariel?“



    Owen steckte seinen Kopf herein. „Irgendwas nicht in Ordnung?“
    „Mein violetter Pulli ist weg. Ich bin sicher, dass Ariel ihn hat.“
    „Indem du schreiend vor deinem Kleiderschrank stehst, wirst du bestimmt nichts erreichen.“
    Susan lächelte, obwohl sie ihm am liebsten einen Schuh an den Kopf geschleudert hätte. Musste er denn immer so verdammt logisch sein? Außerdem schrie sie gar nicht. „Ariel, Schätzchen“, rief sie noch lauter, „hast du meinen violetten Pulli gesehen?“



    Diesmal kam die Antwort prompt und bohrte sich wie eine Dynamitstange wütend durch die Wand zwischen ihnen. „Woher soll ich wissen, wo dein blöder Pulli ist?“
    „Sag nichts“, warnte Susan ihren Mann, der unverzüglich den Rückzug antrat und außer Sichtweite verschwand. Sie atmete tief ein und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den bereits durchsuchten Regalen zu.



    „Wer nicht beißt, kann nicht kämpfen“, wiederholte sie leise das Mantra, das Dr. Slotnick ihr für den Fall vorgeschlagen hatte, sollte das Bedürfnis, ihre schwierige ältere Tochter – oder ihren stets munteren Mann – zu erwürgen, zu übermächtig werden. Nach Ansicht des angesehenen Familientherapeuten, den Susan eine Zeit lang konsultiert hatte, testete Ariel lediglich ihre Grenzen aus und rebellierte, weil Teenager eben rebellierten.



    Auf diese Weise würde sich ihre Tochter von ihren Eltern abnabeln, hatte der gute Doktor erklärt, ein eigener Mensch werden und ihr einzigartiges und unabhängiges Selbst herausbilden. Susan sollte versuchen, es nicht persönlich zu nehmen, was ihr vielleicht sogar gelungen wäre, wenn Ariels einzigartiges, unabhängiges Selbst nicht so unsympathisch gewesen wäre.



    Owen hingegen schien keinerlei Probleme zu haben, Dr. Slotnicks Rat zu befolgen. Er begegnete seiner übellaunigen Tochter mit derselben gelassenen Freundlichkeit, mit der er auch seine Patienten behandelte. Er war sanft, verständnisvoll und stets höflich, egal, wie grob oder despektierlich Ariel ihn behandelte. Er ist ein Vorbild elterlichen Verhaltens, dachte Susan, und er fängt an, mir echt auf die Nerven zu gehen.



    Susan zog die oberste Schublade der Kommode auf und wühlte durch den ordentlichen Stapel von Slips und BHs, wo sie ihren Pulli, kaum überraschend, auch nicht fand. Warum sollte sie ihn auch woanders hingeräumt haben? Ohne zu bedenken, dass ihr Finger noch im Weg war, knallte sie die Schublade zu. „Scheiße! Verdammt, verdammt, verdammt!“ Sie hüpfte auf und ab und wedelte ihre Finger in der Luft herum, als könnte sie den brennenden Schmerz dadurch lindern.



    „Was ist denn jetzt wieder?“, fragte Owen.
    Nicht: was ist, sondern: Was ist denn jetzt wieder? Wo blieb seine berühmte Geduld, wenn es um sie ging? Susan trottete mit einfältiger Miene zu ihm. „Ich habe mir die Finger in der Schublade geklemmt.“ Sie hielt ihrem Mann ihre Hand hin.
    „Du wirst es überleben.“ Er warf einen flüchtigen Blick in Richtung ihrer wedelnden Hand. „Hör auf, so herumzufuchteln.“


    Geht sofort weiter..


  • „Es tut weh.“ Kannst du es nicht wenigstens mit einem Kuss besser machen?, hätte sie beinahe gesagt. Sie war der flüchtigen Pflichtküsse überdrüssig, die sich durch ihren Tag tupften: einen am Frühstückstisch, einen vor dem Aufbruch zur Arbeit, einen zur Begrüßung bei der Heimkehr, einen zur guten Nacht, wenn sie beide erschöpft ins Bett sanken. Küsse als Satzzeichen des Alltags, dachte Susan und fragte sich, wann in ihrer Ehe höfliche Langeweile die heiße Leidenschaft verdrängt hatte, wann ihr Sex so routiniert geworden war, etwas, was man tat, weil es von einem erwartet wurde.



    Sie konnten sich nach wie vor gegenseitig befriedigen, hatten es jedoch verlernt, sich zu überraschen. Wann hatten sie zum letzten Mal eine neue Stellung oder Technik ausprobiert? Wann hatten sie zum letzten Mal morgens miteinander geschlafen? Warum nicht jetzt gleich zum Beispiel, dachte Susan und machte einen Schritt auf ihren Mann zu. Vielleicht kann ich ihn überrumpeln, sein frisch gewaschenes Hemd aufknöpfen und seinen glänzenden Ledergürtel lösen.



    „Solltest du dich nicht langsam anziehen?“, fragte Owen.
    Susan erstarrte, blickte auf den BH und den Slip, den sie trug, und kam sich vor wie mit einem Eimer kaltem Wasser begossen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte ihr Mann.
    „Ja, alles okay.“
    „Du bist ein bisschen spät dran, oder?“



    „Verdammt“, sagte Susan, als ihr die Uhrzeit wieder einfiel, rannte zu ihrem Kleiderschrank, mühte sich mit einer Strumpfhose ab, zerrte ein Seidenkleid vom Bügel und über ihren Kopf und zupfte es oberflächlich über der Hüfte zurecht.



    Sie marschierte ins Bad, fuhr sich mit einer Bürste durch ihr widerspenstiges Haar und betrachtete mürrisch ihr Spiegelbild. Sie hatte wieder zugenommen. Kein Wunder, dass Owen das Interesse verlor. Nicht, dass er selbst in einer so tollen Verfassung wäre, im Gegensatz zu Peter Bassett, der dreimal pro Woche im Fitnessstudio hart daran arbeitete, seinen Körper in Form zu halten.
    „Sie sollten irgendwann mal mitkommen“, hatte er letzte Woche vorgeschlagen, und sie hatte gelacht, ohne genau zu wissen warum, und gesagt, sie würde es sich überlegen.



    Was gab es da noch zu überlegen? Sie würde sich Peter Bassett auf gar keinen Fall in ihrer wenig schmeichelhaften Jogginghose oder schlimmer noch in einem Trikot präsentieren. Sie war dermaßen außer Form, dass sie wahrscheinlich keine zehn Minuten auf dem Laufband durchhalten würde. Sie war seit Urzeiten nicht mehr im Fitnessstudio gewesen.



    Nicht besonders schlau von ihr, denn regelmäßiger Sport würde ihr nicht nur helfen, die überschüssigen Pfunde loszuwerden, sondern sie auch auf andere Gedanken bringen. Alles in allem verbrachte sie zu viel Zeit damit, sich Sorgen über ihre Mutter zu machen, mit ihrer Tochter zu streiten und alles zu essen, was ihr in die Quere kam. „Ich sehe schrecklich aus“, sagte sie laut.



    „Du siehst okay aus“, sagte Owen, der hinter ihr aufgetaucht war, und küsste sie auf die Wange.
    „Danke“, erwiderte Susan matt. Okay war nicht direkt eine enthusiastische Bestärkung.
    „Schönen Tag“, sagte er auf dem Weg aus der Tür.
    Eine Minute später hörte Susan das Garagentor klappern. „Dir auch“, murmelte sie.


    Sofort geht's weiter..


  • „Führst du wieder Selbstgespräche?“, fragte Ariel trocken und steckte ihren Kopf herein. Ihre frisch mit Gel gehärteten schwarzblauen Haare standen von ihrem Kopf ab wie Stacheln.
    Susan fuhr zusammen wie neuerdings jedes Mal, wenn sie ihre ältere Tochter sah, den kleinen zarten Engel, den sie an ihrer Brust genährt und dessen weiches goldenes Haar so wundervoll kindlich und verheißungsvoll geduftet hatte. Verheißung worauf?, fragte Susan sich in dem Bemühen, Dr. Slotnicks Rat zu befolgen und positiv zu denken.



    Also gut: Ariel hatte wunderschöne Augen, auch wenn sie darauf bestand, ihre Lider mit etwas zu beschmieren, das aussah wie mehrere Schichten schwarzer Ruß; sie hatte eine wunderbar sanfte Haut, auch wenn das unter all dem weißen Puder bisweilen schwer zu erkennen war; sie hatte eine tolle Figur, obwohl die Lumpen in Übergröße, die sie mit Vorliebe trug, alles andere als kleidsam waren. Außerdem hatte sie einen scharfen Verstand.
    Und eine noch spitzere Zunge.
    Positiv denken. Positiv denken.
    Sie hatte einen eigenen Willen.
    War das positiv?
    „Wo hast du denn das Kleid her?“, fragte Ariel mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton.



    Aus demselben Laden, in dem ich auch meinen violetten Pulli gekauft habe, dachte Susan, fragte jedoch stattdessen: „Solltest du nicht längst in der Schule sein?“ Sofort verfluchte sie sich still. Das war auf jeden Fall ein denkbar ungeeignetes Thema, wenn sie eine Konfrontation vermeiden wollten. Hatte Dr. Slotnick ihr nicht gesagt, dass es Sache der Schule war, sich mit Ariels chronischer Unpünktlichkeit zu befassen? Das ist deren Thema, nicht Ihres, hatte der Therapeut mit dem schütteren Haar erklärt.



    Sie erinnerte sich an den Tag, an dem Peter Bassett sie zum ersten Mal in sein Büro gerufen hatte. Er hatte mit der Schule seiner Tochter telefoniert und über das gleiche Problem gesprochen. Kein Wunder, dass er sie so gut zu verstehen schien. Wir haben vieles gemeinsam, dachte Susan lächelnd.



    Ariel lächelte überraschenderweise ebenfalls, was ihre ausgeprägten Grübchen trotz des weißen Puders zum Vorschein brachte, das ihr Gesicht bedeckte, jedoch am Hals aufhörte, sodass sie aussah wie das Opfer einer schleichenden Hautkrankheit. „Ja“, gab sie zu, während sie mit den Fingern der rechten Hand die Knöchel ihrer linken Hand knacken ließ und Susan versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen. „Ich bin zu spät, und in der ersten Stunde schreiben wir einen wichtigen Mathe-Test.“



    „Dann solltest du dich schleunigst auf den Weg machen.“ Susan sah auf ihre Uhr und vergewisserte sich, dass sie die Zeit auch richtig abgelesen hatte. Fast neun Uhr. Wenn Ariel in dieser Sekunde aufbrechen würde, hätte sie vielleicht noch eine Chance, pünktlich zur Schule zu kommen. Aber sie war noch nicht einmal angezogen. Oder vielleicht doch? Susan versuchte, nicht allzu offensichtlich auf das verdreckte Oberteil und die zu weite, zerrissene Jeans zu starren, die ihre Tochter anhatte.
    „Stimmt irgendwas nicht?“ Schon Ariels Ton war eine Herausforderung.
    Susan schüttelte den Kopf und starrte auf ihre Zehen. Wer nicht beißt, kann nicht kämpfen.



    „Ich hatte gehofft, du bringst mich.“
    „Ich soll dich bringen?“
    „Zur Schule. Damit ich meinen Test nicht verpasse.“
    Susan hielt den Atem an, zählte leise bis zehn, machte den Mund auf und wieder zu und zählte noch einmal bis zehn. Wie oft hatten sie das schon durchdiskutiert? „Das haben wir doch schon besprochen.“
    „Komm schon, Mom. Ein Mal…“
    Sie wird nie etwas lernen, wenn Sie sie jedes Mal retten, hatte Dr. Slotnick gewarnt. Sie müssen sie die Konsequenzen ihres Handelns spüren lassen. „Ich kann nicht“, hörte Susan sich sagen.



    „Was soll das heißen, du kannst nicht?“
    „Ariel, ich habe um neun Uhr eine wichtige Sitzung. Ich habe keine Zeit, dich zu bringen.“
    „Es dauert doch nur eine Minute.“
    „Ich kann nicht.“
    „Du kannst nicht oder du willst nicht?“
    „Ich muss mich anziehen.“
    „Du bist angezogen.“
    „Ich sehe schrecklich aus.“
    „Na und?“


    Geht noch weiter...


  • Die Frage war von verblüffender Einfachheit. Wen kümmert es, wenn du schrecklich aussiehst?, besagte sie. Wer sieht dich überhaupt an? Wer nimmt dich wahr? Du bist eine Frau mittleren Alters. Weißt du nicht, dass du unsichtbar bist?
    „Deshalb musst du, fürchte ich, allein zur Schule kommen.“
    „Und zu spät zu einem Test.“
    „Das hättest du dir vielleicht vor einer halben Stunde überlegen sollen.“
    „Und du kannst mich vielleicht mal“, kam Ariels ätzende Antwort.



    „Einen Moment mal, junge Dame“, setzte Susan an, doch Ariel war bereits in einer Wolke selbstgerechten Zorns verschwunden und trampelte lautstark die Treppe hinunter. Die Haustür wurde geöffnet und knallend wieder zugeschlagen, und ihr Poltern hallte unangenehm im ganzen Haus wider, während Susan in Ariels Zimmer rannte und ans Fenster zur Straße stürzte.



    „Sie hat nicht einmal einen Schirm mitgenommen“, murmelte sie frustriert und beobachtete, wie ihre Tochter eine Schachtel Zigaretten aus der Gesäßtasche zog, sich eine anzündete und träge in Richtung Straßenecke schlenderte, als würde sie den Regen, der auf ihren Kopf prasselte, gar nicht spüren. „Es gießt in Strömen, und sie merkt es nicht einmal.“



    Sie hätte Ariel zur Schule fahren sollen. Noch einmal. Eine Zigarette weniger. Es regnete schließlich. Jetzt würde ihre Tochter nicht nur zu spät kommen und den Test nicht bestehen, sondern sich obendrein wahrscheinlich auch noch eine Lungenentzündung zuziehen. Susan stand mitten in Ariels Zimmer, das aussah, als wäre gerade ein tropischer Sturm hindurchgefegt, und hätte beinahe geweint. Was für ein absolutes Chaos! Das Bett, der Schreibtisch, der Boden, jede verfügbare Oberfläche war mit Kleidung, Make-up und Kassetten übersät. Vergessene Pennys lagen wie eine Spur von Brotkrümeln auf dem Teppich verstreut.



    Eine benutzte Einführhilfe für Tampons stand aufrecht vor dem Fußende des Bettes. Susan schloss die Augen und betete, dass sie nicht auch noch den benutzten Rest finden würde, als sie sich bückte, um sie aufzuheben und in den Papierkorb zu werfen, der vermutlich das einzige Behältnis in dem Zimmer war, das nicht überquoll. „Mein Gott, wie kann sie so leben?“ Automatisch begann Susan diverse Kleidungsstücke aufzuheben, auszuschütteln und ordentlich zu falten. Sie öffnete die Kleiderschranktür, schob ein paar vergessene und verdreckte Klamotten beiseite, um Platz zu schaffen.


    Noch ein kleiner Teil...


  • Und dabei entdeckte sie ihn – zu einem kleinen Knubbel zusammengeknüllt in der hintersten Ecke des zweiten Regals: ihren violetten Kaschmirpulli, nach dem sie die ganze Zeit gesucht hatte. Der Pulli, von dem Ariel angeblich nichts wusste und den sie zu der Sitzung heute Morgen hatte tragen wollen, weil Peter einmal gesagt hatte, dass er das Violett ihrer Augen betonte.



    „Ich bringe sie um“, flüsterte Susan, als sie einen weiteren ihrer Pullover entdeckte, einen weißen Rollkragenpulli aus Angorawolle, den sie seit Wochen nicht gesehen hatte und der unter einem Stapel zerknitterter T-Shirts hervorlugte.



    Sie nahm die Pullover und kehrte in ihr Zimmer zurück, obwohl sie wusste, dass sie zu schmutzig waren und zu sehr nach Parfüm und Zigarettenqualm stanken, um sie in näherer Zukunft zu tragen. Positiv denken, ermahnte sie sich. Vielleicht bedeutete es, dass Ariels Geschmack besser würde. „Sie hat mich angelogen“, sagte Susan laut, blieb wie angewurzelt stehen, das Echo der Stimme ihrer Tochter im Ohr.
    Woher soll ich wissen, wo dein blöder Pulli ist?



    Versuchen Sie, es nicht persönlich zu nehmen, hörte sie Dr. Slotnicks Rat.
    „Sie können mich mal“, erklärte Susan dem guten Doktor, kehrte zu ihrem Kleiderschrank zurück und schlüpfte in ein paar neue Pumps, deren Absätze ein Stück höher waren als sie sie normalerweise bequem tragen konnte. Doch ein wenig Erhebung kann ich jetzt wirklich brauchen, entschied sie.
    Irgendwas brauche ich jedenfalls, das steht fest, dachte sie.


    Das wars :)
    Ich freu mich schon auf eure Kommentare.
    Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Montag,
    Eure Nikita

  • Juhu ich bin mal die Erste :)
    Also wenn ich Susan gewesen wäre, hätte es mich gepackt und um mich zu rächen Ariels Zimmer komplett aufgeräumt, genauso wie sie es nicht haben will. Bin mal gespannt was sie jetzt mit ihrer Tochter vorhat....
    Kompliment an dich! ;)