„Hallo, alle miteinander, seht mal, wer hier ist“, verkündete sie der kleinen Versammlung auf der Terrasse. Alle drehten sich um und begrüßten sie herzlich.
Meine Freunde, dachte Chris dankbar und wollte sie an sich ziehen und nie wieder loslassen. Meine wundervollen, lieben Freunde: Susan und Owen, sonnengebräunt und lächelnd, die Arme umeinander gelegt; Barbara und Ron, hoch gewachsen und schick, Barbaras Lippenstift perfekt auf Rons Hemd abgestimmt; und Jeremy Latimer, der mit lässiger Eleganz den Derwisch anlächelte, der seine Frau war.
„Hallo, Fremde“, sagte Susan und streckte Chris beide Arme entgegen. „Kaum zu glauben, dass wir in derselben Straße wohnen und den weiten Weg bis hierher kommen mussten, um euch zu sehen.“
„Es ist viel zu lange her“, sagte Owen und schüttelte Tony die Hand.
„Alles in Ordnung?“, fragte Susan.
„Sie hat ihre Haare abgeschnitten!“, quiekte Barbara, balancierte auf Chris zu und nahm sie fest in den Arm. „Wann hast du das denn getan?“
Chris verzog das Gesicht, als Barbaras Arm auf einen frischen Bluterguss an ihrem unteren Rücken drückte.
„Wie ich sehe, kann man gratulieren.“ Tony wandte sich an Chris. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass Barbara in froher Erwartung ist?“
Die ganze Runde hielt den Atem an.
„Was?“, fragte Barbara.
„Wovon redest du?“, fragte ihr Mann.
„Ich bin nicht schwanger.“
„Oh, tut mir Leid“, sagte Tony rasch. „Ich hatte bloß gedacht…“ Seine Hände beschrieben einen Halbkreis in Bauchhöhe.
„Das ist die Bluse.“ In Barbaras großen braunen Augen schimmerten Tränen, während sie an der Vorderseite ihres Oberteils zerrte. „Ich hätte sie wohl doch besser in die Hose stecken sollen.“ Sie zupfte eine imaginäre Fluse vom Schenkel ihrer Hose und fixierte den Boden der Terrasse.
„Es tut mir wirklich Leid“, wiederholte Tony, doch Chris sah das Blitzen in seinen Augen und war sich nicht so sicher.
„Wie läuft’s?“, fragte Ron.
„Es lief noch nie besser“, erwiderte Tony.
„Ich nehme an, der kleine Bursche ist Rory.“
„Rowdy“, verbesserte Tony ihn.
„Rowdy. Ja, richtig. Montana, Wyatt und Rowdy. Wirklich interessante Namen.“
„Die Namen waren Tonys Ideen. Er ist der Phantasievolle“, sagte Chris und versuchte zu lächeln. „Ich hätte sie Anne, William und Robert genannt.“
„Hast du das gehört, Montana?“, fragte Tony. „Mami hätte es lieber, wenn du einen langweiligen Namen wie Anne hättest.“ Das verkniffene Gesicht des Kindes spiegelte die Miene ihres Vaters wider.
„Nun, ich hoffe, die Kinder haben ihre Badesachen mitgebracht“, sagte Jeremy Latimer mit einem Blick auf den riesigen Swimmingpool, der einen großen Teil des Gartens einnahm. Die anderen Kinder – Kirsten, Josh, Ariel, Whitney und Tracey – plantschten bereits fröhlich im Wasser und hüpften unter den wachsamen Augen der Haushälterin und Kinderfrau der Latimers von einem Sprungbrett.
Es geht immer noch weiter