Hey, tolle Fortsetzung!!! :up
Die Gespräche der Mädels haben's ja wirklich in sich...
Aber so anstrengend isses jetzt auch njicht zu lesesn, is ja schön, dass du dir die Mühe machst, soviel zu posten!!! *respekt*
Grand Avenue
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hi,
der anfang ist ja wirklich nich schlecht :up hört sich interessant an... besonders die gespräche der mädels! :augdrück *lach* erinnert mich irgendwie an sex and the city *höhö*ich les auf jeden fall weiter!
bin schon auf die fs gespannt! -
Klasse, Klasse, Klasse....! :applaus
Kann es sein, dass das Buch unter dem Titel "Desperate Houswifes" als Serie verfilmt wurde?! :kopfkratzFreu mich total wenn es weitergeht... :knuddel
Lg,
Santine :wink -
na ne super fs ist das wieder! :augdrück :applaus :up :applaus :up :applaus
diesen tony mag ich nicht, der is irgendwie "eklig"! :Schmoll
und die vicky find ich auch lustig! :lachenLg Conny
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Ich finde die Geschichte echt gut, abba ein Problem hat sie oder einen Fehler:
ICH WILL NE FORTSETZUNG :lachen :lachen :lachen
Also, ich werde bestimmt weiterlesen, MFG *Chayenne* -
also ich find die Fosrtsetzungen nie im leben zu lang
also ich mag deine story total gern, is ein wenig wie sex and the city, immer weiter so -
Ach herje, über was die alle diskutieren... Naja, wozu hat man Freundinnen...
Also diese Vicky gefällt mir auch Ich find sie lustig...:wink Cat
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Zitat von May
@smeagol: [besserwisser modus on] Du meinst bestimmt Helen Fielding. Joy Fielding ist eine andere Person und die zwei sind auch nicht mit einander verwandt. Außerdem schreibt Joy nur Krimis. [besserwissermodus off]
Oh mein Gott, ist mir das jetzt peinlich, aber du hast ja recht *keinSmileyfinde,dassrotgenugist*... ohoh, aber die beiden verwechsle ich ständig *immernochrotesSmileysucht*
NIKI: Das ist ja mehr als genial... ich LIIIIEBE die Geschichte, macht wirklich, wirklich, wirklich viel Spaß zu lesen. Und freu mich außerdem schon sehr auf deine Fortsetzung!
LG, Smeagol -
@Santine - Nee, ich glaube nicht, dass das Buch schon verfilmt wurde. Das ist ja erst ganz neu erschienen.
Bevor es weiter geht danke ich noch May, Mixora, ina, Santine, Sallyconny, Chayenne, jazzlyn, Cat und Smeagol *euch alle mal ganz doll knuddel*
Chris hatte das Lachen der Frauen noch im Ohr, als längst alle gegangen waren.
„Chris?“, rief Tony von oben. „Kommst du nicht ins Bett?“
„Ich räum eben noch die Spülmaschine aus“, rief Chris zurück und stellte die letzten Biergläser ins Regal.
Sie bewegte sich langsam und genoss das Gefühl der warmen Gläser auf ihrer Haut, fasziniert von der sanften Rundung der hohen, schlanken Gefäße. Es war eine gute Party gewesen, dachte sie. Alle haben etwas zum Abendessen beigetragen – Barbara einen raffinierten Auberginen-Dip, Susan ihre berühmten doppelt gebackenen Kartoffeln, Vicki ein spektakuläres Mousse au chocolate, das, wie sie gestanden hatte, von ihrer Haushälterin zubereitet worden war. Und alle hatten von Chris’ neuem Bratenrezept geschwärmt. Genau die richtige Menge Knoblauch, und das Fleisch noch zartrosa. Keine Scheibe war übrig geblieben, wohingegen noch genug Salat da war, um damit bis ins nächste Frühjahr zu kommen.
Auch wenn Cincinnati letztlich mit 21:26 gegen San Francisco verloren hatte, war Tony glücklich, denn er hatte perverserweise auf die Forty-Niners gewettet und von seinen Trinkkumpanen sechzig Dollar kassiert. Und zwischen Tony und ihr hatte es nur ein paar Spannungen gegeben. „Worüber habt ihr wirklich geredet?“, wollte er im Laufe des Abends mehrmals wissen. „Ich habe gemerkt, wie Vicki mich irgendwie komisch angeguckt hat“, meinte er irgendwann. „Hast du ihr irgendwas gesagt?“ „Natürlich nicht“, hatte Chris ihm versichert. „Mach dir keine Sorgen, Tony. Es ist alles in Ordnung.“
War es das wirklich?
Chris schloss die Schranktür und ging durch das dunkle Wohnzimmer. Der Duft von Popcorn hing noch in Sofa und Stühlen und folgte ihr in den Hausflur. Sie rüttelte an der Haustür, um sich zu vergewissern, dass sie sicher verschlossen war, doch dann öffnete sie sie noch einmal und trat in die kalte Luft hinaus.
Es war eine klare Nacht. Ein Dreiviertelmond leuchtete an einem dunkelblauen Himmel voller Sterne. Schnee bedeckte die Vorgärten der altmodischen Einfamilienhäuser. Chris blickte die ruhige Straße hinauf und hinunter. Vier Häuser weiter ließen die Albrights ihr Dach mit Zedernholzziegeln decken und den bröckelnden gemauerten Schornstein durch einen Kamin aus glänzendem, neuem Kupfer ersetzen. Tony meinte, sie wären verrückt, das Kupfer würde sich im Laufe der Zeit mit Grünspan überziehen und hässlich werden. Chris war anderer Meinung. Sie glaubte, dass es nett aussehen würde.
Auch andere Veränderungen kündigten sich an. Die O’Connors, die einen halben Block weiter auf der anderen Straßenseite wohnten, sprachen davon, ihr rotes Backsteinhaus im Frühling um ein Zimmer zu erweitern, was vernehmliches Gemurmel unter diversen Nachbarn ausgelöst hatte, die um den Charakter des Viertels fürchteten. „Es gibt einfach Menschen, denen jede Veränderung unangenehm ist“, hatte Susan heute Nachmittag gesagt und hinzugefügt, dass sie und Owen mit der Idee liebäugelten, ihre Küche um einen Meter in den Garten zu erweitern. Chris hatte einen verglasten Wintergarten vorgeschlagen, weil sie selbst schon immer davon geträumt hatte.
„Chris?“, rief Tony im Haus.
Sie wandte sich um und dachte, dass sie wahrscheinlich wieder hineingehen sollte. Es war spät, die meisten Häuser waren schon dunkel, ihre Bewohner hatten sich schlafen gelegt. Oder beobachtete sie hinter der ordentlichen Reihe von Sprossenfenstern irgendjemand?
Was, wenn sie jetzt einfach weglaufen würde? Einfach die Tür hinter sich zuziehen und die Straßen hinuntergehen würde? Würde irgendwer sie sehen? Wie weit würde sie ohne Mantel und Winterschuhe, ohne Geld und Ausweis kommen? Wie lange würde es dauern, bis Tony ihre Abwesenheit bemerken und nach ihr suchen würde? Wie viele Meilen konnte sie zwischen sich und ihre Kinder bringen, bevor sie umkehren musste? Wie konnte sie sie überhaupt verlassen? Und wohin in Gottes Namen sollte sie gehen?Ein Teil kommt noch...
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„Chris?“, rief Tony erneut.
Sie hörte ihn im Haus herumlaufen, spürte seine Schritte auf dem Holzboden im Hausflur. Ihr Körper neigte sich zur Straße, als würde sie auf der Kante eines hohen Gebäudes stehen, einen Fuß in die Luft gestreckt, bereit zur endgültigen Flucht. Los, drängte eine innere Stimme sie. Schau nicht zurück.
Hinter ihr ging die Tür auf.
„Chris?“, fragte Tony. „Was machst du denn hier draußen?“
Wortlos ließ sich Chris wieder ins Haus ziehen.
„Draußen ist es eiskalt, Herrgott noch mal.“ Erst als Tony begann, ihre Arme abzureiben, spürte sie die Kälte. „Was hast du gemacht?“
„Nichts. Nur geguckt. Es ist so ein schöner Abend.“
„Geht es dir gut?“
Chris nickte.
„Bist du sicher? Du warst in den letzten Tagen irgendwie seltsam.“
„Mir geht es gut.“ Chris entdeckte die Sorge in seinen Augen und strich mit der Hand über seine Wange. „Mit den Kindern alles in Ordnung?“
„Die schlafen. Wie die Babys.“ Er lächelte und schlang seine Arme um ihre Hüften. „Apropos…“ Er senkte den Kopf und zog eine Augenbraue hoch.
Sofort hatte Chris das Gefühl, dass ihr die Luft abgeschnürt würde. „Tony, dies ist wahrscheinlich nicht der ideale Zeitpunkt, um über ein weiteres Baby nachzudenken.“
„Ich finde einen anderen Job, Chris. Wenn du dir deswegen Sorgen machst.“
„Ich mache mir keine Sorgen.“
„Gut. Wo liegt dann das Problem?“
„Kein Problem“, sagte Chris rasch.
„Gut.“ Tony fasste ihre Hüften fester. „Dann lass uns ins Bett gehen.“Jetzt könnt ihr wieder schreiben, bis eure Finger krachen :kompi
Ganz liebe Grüße
Eure
Niki -
Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super,Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super,Super, Super, Super, Super, Super, Super, Super u. SUPER!!!!!!
*finger eingekracht sind* :supi :supi :supi
Ich finde die FS total GUUUUUUT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :love :augdrück
Aber hab´da so ein Gefühl das der Tony wieder nix gutes vorhat..! :Schmoll
Mach gaaaanz schnell weiter!!!! :luvloveLg Conny :augdrück
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Wieder mal ne tolle FS! Chris tut mir jetzt schon so leid! Dieser Mistkerl Toni!
Aber ich kann es kaum erwarten wenn wir endlich zu Barbara kommen, meinem absoluter Liebling!May
PS: Bitte ganz schnell weitermachen!
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einfach klasse! du setzt das buch echt klasse um (auch wenn ichs noch net gelesen hab). ich freu mich schon, wenns weitergeht
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Hey, die Fortsetzung ist dir einfach mal wieder supergut gelungen!!! Das verlangt doch Beifall, oder??? :applaus :applaus :applaus
Hm, mir is der Tony auch absolut unsympathisch... Ich würd' dem auch nicht trauen... :misstrau
Aber wir werden ja sehen... -
tony hat wies aussieht nur "das eine" im kopf...? *typisch mann* lol
deine texte sind wirklich gut- muss man zugeben :augdrück
find die fortsetzung ziemlich gut, hoffe du schreibst bald weiter? :knuddel hast ja ferien :augdrückfreu mich schon auf die nächste fs.
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Ich finde die Fotostory total super!Die Mädels erinnern mich an die Mädels von "Sex and the City".Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.Ich kann endlich wieder ins Internet und ahb sogar Ferien. *freuz* Tolle Fotostory!Tolle Gespräche!Tolle Storyschreiberin! :up :up :up = Riesen- :up
Eure total glückliche Sheila :knuddel & :kuss
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Ganz vielen lieben Dank für eure Commis! Ich freu mich wirklich sehr darüber!
@sallyconny - Danke, danke, danke, danke, danke, danke
May - Und da sind wir auch schon bei Barbara angelangt
jazzlyn - Danke für das Lob *knuddel*
Mixora - Tony wird noch viel unsympathischer...
ina - Leider sind die Texte nicht von mir
sheila - Ich hab auch Ferien, und darum gehts jetzt weiter:
„Verzeihung, sind Sie Barbara Azinger?“
Barbara blickte von der Speisekarte auf, die sie seit einer halben Stunde studierte – mittlerweile müsste sie das Angebot auswendig können -, und nickte. „Das bin ich“, antwortete sie mit sanfter, ruhiger Stimme und blickte unter mascaraschweren Wimpern zu dem Kellner auf. Fand der junge Mann sie zumindest ein bisschen attraktiv?, fragte sie sich und wandte den Kopf ein wenig nach links, um ihm einen Blick auf ihre Schokoladenseite zu gewähren. Ahnte er überhaupt, dass sie einst die Krone der Miss Cincinnati getragen und den dritten Platz bei der Wahl zur Miss Ohio belegt hatte? Ihr Blick verdüsterte sich, als ihr klar wurde, dass es durchaus möglich war, dass der junge Mann noch gar nicht geboren war, als sie ihren überdimensionierten Rosenstrauß stolz über den Laufsteg getragen hatte.
„Ein Anruf für Sie.“ Trotz seiner Jugend beherrschte der Kellner die Kunst blasierter Hochmütigkeit bereits perfekt, die in Eblissements wie dem Foxfire Grille, einem Restaurant an der Belvedere Street im Herzen des Mount-Adam-Viertels, üblich war. Ein Reporter hatte das zugegebenermaßen charmante alte Viertel einmal mit San Francisco verglichen, und davon hatte es sich nie wieder ganz erholt, sondern trug seinen Stolz seither wie eine schwere Rüstung mit sich herum, die den winzigen Distrikt gelegentlich komplett zu erdrücken droht. „An der Bar“, sagte der Kellner und wies mit dem Kinn auf den vorderen Teil des Restaurants.
Barbara achtete darauf, beim Aufstehen die Falten ihres Kleids glatt zu streichen, die sich um ihre Hüften gebildet hatten, eine unangenehme Bestätigung, dass die Waage, auf die sie heute Morgen als Erstes gestiegen war, wahrscheinlich doch Recht hatte – sie hatte in zwei Wochen beinahe ebenso viele Pfunde zugenommen.
Unsinn – es war bloß ein bisschen Wasser, sagte sie sich, während sie auf dem Weg zur Bar dem Klacken ihrer hohen Absätze auf den Fliesen lauschte, dabei noch einmal jenen phantastischen Gang über den Laufsteg durchlebte, in einem Badeanzug und auf hochhackigen Pumps wie diesen, und die Blicke der anderen Gäste auf sich spürte.
Sorgfältig darauf bedacht, ihr imaginäres Diadem nicht zu verrutschen, nahm Barbara den Hörer ab. Erkennen sie mich?, fragte sie sich. Oder tue ich ihnen bloß Leid? Sie haben mich schließlich eine gute halbe Stunde allein an meinem Tisch sitzen sehen und vermuten wahrscheinlich, dass ich versetzt worden bin. Barbara versuchte ihre langen dunklen Haare von dem Hörer wegzustreichen, doch die Strähnen bewegten sich, gesichert von einem unsichtbaren Panzer aus starkem Haarspray, kaum. Vielleicht war es Susan, die ihr sagen wollte, dass sie es doch noch schaffte. „Hallo?“
„Barbara, hier ist Vicki. Es tut mir wirklich Leid. Aber ich kann unmöglich zum Mittagessen kommen.“
„Was?“
„Ich sitze in diesem blöden Meeting fest. Ich hätte schon früher angerufen, aber ich habe die ganze Zeit gehofft, dass wir jeden Moment fertig sind. Jetzt haben sie Sandwiches bestellt, und ich komme hier auf gar keinen Fall weg. Dabei hatte ich mich schon so auf die Auberginen-Walnuss-Ravioli gefreut, die musst du jetzt für mich essen. Dafür könnte ich sterben. Und richte Chris und Susan meine Entschuldigung aus. Es tut mir wirklich Leid. Oh Gott, sie rufen mich schon. Ich muss Schluss machen. Tschüss.“
Vicki legte auf, bevor Barbara ihr erzählen konnte, dass Susan auch nicht kommen würde. Ihre beiden Töchter hatten eine schwere Frühlingserkältung und Susan die halbe Nacht wach gehalten, sodass sie nicht dazu gekommen war, einen Essay zu schreiben, der am Abend auf dem Tisch ihres Professors liegen musste. „Tut mir wirklich Leid“, hatte sie gesagt. „Richte Vicki und Chris meine Entschuldigung aus.“
Was soll’s?, dachte Barbara mit einem Achselzucken, als sie zu ihrem Tisch zurückkehrte. Sie konnte schließlich nicht erwarten, dass Vicki wichtige Mandanten für ein belangloses Mittagessen mit ihren Freundinnen warten ließ, genauso wenig, wie sie von Susan verlangen konnte, eine wichtige Hausarbeit verspätet abzugeben. Gott sei Dank gab es noch Chris, dachte sie und biss sofort in ein weiteres Brötchen. Aber wo blieb Chris nur?
Die Verspätung war absolut untypisch für sie.
Zehn Minuten später wartete Barbara noch immer und überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Sie hatte alle Brötchen aus dem Korb gegessen, zwei Gläser Mineralwasser getrunken und den Kellner bereits zwei Gedecke wieder abtragen lassen. Wo um alles in der Welt blieb Chris?Fortsetzung folgt sofort...
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„Verzeihung“, sagte sie, nachdem sie erneut würdevoll zur Bar geschritten war, „darf ich noch mal kurz telefonieren?“
Die Barkeeperin nickte lächelnd. Es war eines jener leicht Furch einflößenden Lächeln, das nicht nur beide Zahnreihen, sondern auch das halbe Zahnfleisch entblößte. Das sollte sie nicht tun, dachte Barbara und strich instinktiv über die kleinen Fältchen um ihren Mund, die sich inzwischen nicht mehr ganz überschminken ließen.
Sie blickte in den Spiegel hinter den Flaschen auf der anderen Seite des Tresens und sah dort erschrocken eine Frau mittleren Alters zurückstarren. Sei nicht albern, sagte sie sich, als sie ihre entsetzt aufgerissenen, großen braunen Augen erblickte. Mit sechsunddreißig war man wohl kaum eine Frau mittleren Alters, sondern noch jung, Herrgott noch mal. Sie stand in der Blüte ihres Lebens. Natürlich war es achtzehn Jahre her, seit sie stolz die Krone der Miss Cincinnati getragen hatte, aber wie ein guter Wein war sie mit der Reife nur besser geworden. Das hatten ihre Freundinnen ihr zumindest immer wieder versichert, wenn sie darüber klagte, dass ihre Tränensäcke nach dem Aufwachen leicht geschwollen, ihre Haut fleckig oder ihre Kleider zu eng waren.
Barbara zupfte unwillkürlich an den Falten ihres Kleids. Du siehst auf gar keinen Fall aus wie sechsunddreißig, schalt sie ihr Spiegelbild stumm und fuhr sich mit der Zungenspitze über ihre rosa glänzenden Lippen. Schon eher wie sechsundzwanzig, vielleicht sogar noch ein Jahr weniger. Wenn sie sich ein wenig anstrengte, würde sie möglicherweise noch als eine der jungen Studentinnen ihres Mannes durchgehen.
„Um nichts in der Welt wollte ich noch einmal ein Teenager sein“, hatte Susan einmal erklärt, und Vicki und Chris hatten zustimmend genickt.
Ich würde alles geben, noch einmal ein Teenager zu sein, hatte Barbara damals wie heute gedacht. Noch einmal das schönste Mädchen von Cincinnati zu sein, mit Rosen im Arm und die Stadt zu ihren Füßen. Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen schossen, und wählte rasch Chris’ Nummer, während sie dachte, dass es ihrer Freundin gar nicht ähnlich sah, nicht anzurufen, wenn sie zu spät kam.
„Hallo?“, antwortete eine männliche Stimme nach dem dritten Klingeln.
„Tony?“ Was machte der am helllichten Tag zu Hause? Hatte er nicht im vergangenen Monat eine neue Stelle angetreten? „Hier ist Barbara“, sagte sie, als ihr nichts anderes einfiel. „Ich suche Chris. Wir sind zum Mittagessen verabredet.“
„Ich fürchte, Chris kann nicht kommen. Sie fühlt sich nicht besonders.“
„Nicht? Als ich heute Morgen mit ihr gesprochen habe, ging es ihr noch gut.“
„Tja nun, was soll ich sagen? Im Augenblick fühlt sie sich nicht so gut. Sie hat mich auf der Arbeit angerufen und gebeten, nach Hause zu kommen.“
„Hast du einen Arzt angerufen?“
„Ich hatte gerade aufgelegt. Er sagt, dass ein tückischer Virus im Umlauf ist.“
„Wirklich? Davon hab ich noch gar nichts gehört.“
„Pass auf, Barbara, ich muss in die Gänge kommen. Ich sage Chris, sie soll dich zurückrufen, sobald sie ihren Kopf wieder aus der Kloschüssel heben kann, okay?“
„Klar“, sagte Barbara dem folgenden Freizeichen. Sie gab noch eine Zeit lang vor zuzuhören, für den Fall, dass sie jemand beobachtete, während sie versuchte, das unangenehme Bild ihrer über dem Klo hängenden Freundin abzuschütteln. „Das war aber plötzlich“, sagte sie und dachte, dass Chris in den letzten paar Tagen stiller als sonst gewesen war.
Vielleicht hatte sie schon etwas in den Knochen gehabt. War es möglich, dass sie wieder schwanger war? Chris hatte ihr anvertraut, dass Tony unbedingt noch mehr Kinder haben wollte, doch sie hatte ihr auch gestanden, dass sie weiter die Pille nahm.Fortsetzung kommt sofort...
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Barbara klopfte mit dem Hörer auf die Handfläche und beschloss, dass sie später bei Chris vorbeischauen würde, um herauszufinden, was eigentlich los war. Die Frage, die sich noch bedrängender stellte, war jedoch, was sie jetzt tun sollte. Sie konnte schlecht einfach gehen, nachdem sie fast eine Stunde lang einen begehrten Vierertisch in einem der beliebtesten Restaurants der Stadt belegt hatte. Ihr war allerdings genauso wenig danach, alleine zu essen, schon gar keine zum Sterben köstliche Ravioli. Gab es sonst noch jemanden, den sie anrufen konnte? Ihre Schwiegermutter?
Sie beschwerte sich ständig darüber, dass Barbara nicht genug Zeit mit ihr verbrachte. Nein, die Frau würde nur das ganze Mittagessen lang mit ihrer anderen Schwiegertochter prahlen, der talentierten, schlanken Sheila, der Gebärmaschine. Vier Kinder, und sie wog noch immer kein Gramm mehr als bei ihrer Hochzeit. Und nicht nur das, die Kinder flutschten einfach so ganz problemlos aus ihr raus. Wie ein Huhn, das Eier legt, war Barbara stets versucht zu sagen, doch sie hatte sich nie getraut. Jawohl, Super-Sheila managte nicht nur den Haushalt und vier kleine Kinder von acht Jahren abwärts, sie betrieb von zu Hause aus auch noch einen erfolgreichen Partyplanungsservice und arbeitete bereits an Baby Nummer fünf.
Das alles im Vergleich zu Barbara, die es noch nicht einmal geschafft hatte, auch nur ein Geschwisterchen für die schon fast sieben Jahre alte Tracey zu produzieren, obwohl sie reichlich Zeit hatte und sich die manikürten Hände nicht mit Arbeit schmutzig machte. Sie könnte sich zumindest einen Job suchen, ließ ihre Schwiegermutter gelegentlich durchblicken, doch Barbara wollte keinen Job annehmen, bei dem sie nicht wieder zu Hause sein konnte, wenn Tracey aus der Schule kam.
Ron hatte auch nichts dagegen, dass sie Vollzeitmutter- und hausfrau war, und sich noch nie darüber beschwert, dass Tracey ein Einzelkind war. Außerdem war es nicht so, als ob sie nicht versuchten, weitere Kinder zu bekommen. Es hatte noch nicht geklappt, doch sie hatten Zeit. Sie war nach wie vor jung und in guter Verfassung, trotz der paar zusätzlichen Pfunde. Mit sechsunddreißig war man jedenfalls auf keinen Fall zu alt, um ein zweites Kind zu bekommen.
Barbara blickte erneut in den Spiegel und fand, dass sie zu blass aussah. Sofort fühlte sie ihre Stirn. Vielleicht hatte sie sich den gleichen Virus zugezogen wie Chris. Aber wahrscheinlich hatte sie bloß ein falsches Rouge gekauft. Nächstes Mal sollte sie lieber etwas Dunkleres nehmen.
Am besten jetzt gleich, dachte sie, legte den Hörer auf und lächelte der Barkeeperin zu, ohne die Lippen zu bewegen, um ihr zu zeigen, wie man das machte, obwohl die achtlose junge Frau es gar nicht mitbekam, weil sie damit beschäftigt war, auf einen neuen Kunden einzuplaudern. Warum legten die Menschen immer auf, bevor sie fertig war, oder liefen davon, während sie noch dastand? Sie war schließlich immer noch eine auffallend attraktive Frau, sie hatte sich gut gehalten. Woran lag es, dass sie trotzdem nie einen bleibenden Eindruck hinterließ?
Vielleicht an ihren Haaren. Die Leute neigten dazu, Frauen mit Löwenmähnen nicht ernst zu nehmen. Vielleicht sollte sie sie schneiden lassen. Barbara hatte einmal mitgehört, wie ihre Schwiegermutter sie einer Freundin am Telefon kichernd beschrieben hatte. „Sie sieht aus, als ob sie in den 60er-Jahren stehen geblieben wäre“, hatte sie gesagt und hinterher so getan, als wäre von einer Bekannten aus der High-School die Rede gewesen, die sie am Nachmittag angeblich zufällig getroffen hatte. Und neulich hatte sie bemerkt: „Siehst du, wie schick Sheilas Kurzhaarfrisur aussieht. Irgendwann wird eine Frau einfach zu alt für lange Haare.“
Vielleicht stimmt das irgendwann, dachte Barbara, als sie an ihren Tisch zurückkehrte, aber noch war es nicht so weit. Sie mochte ihr langes Haar. Vielleicht würde sie es so lang wachsen lassen wir Crystal Gayle, bis zu den Knien oder sogar bis zum Boden. Wie das ihrer Schwiegermutter wohl gefallen würde?Sofort folgt die Fortsetzung
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Barbara verlangte die Rechnung und kam sich vor wie ein trotziges Kind. „Meine Freundinnen haben abgesagt“, erklärte sie dem Kellner und wappnete sich gegen einen finsteren Blick, doch er hatte ihr schon wieder den Rücken zugewandt.
Im Grunde war es gar nicht verkehrt, dass die anderen abgesagt hatten. Sie konnte ganz gut mal auf ein Mittagessen verzichten, auch wenn sie jedes Mal Kopfschmerzen bekam, wenn sie eine Mahlzeit ausließ. Außerdem hatte sie die ganzen Brötchen gegessen, sie würde also bestimmt nicht verhungern. Sie hatte Tracey versprochen, dass sie ihr einen Stoff mitbringen würde, der zu dem Kleid passte, das sie sich neulich gekauft hatte, damit ihre Schneiderin ihr genauso ein Kleid nähen konnte.
Dann war da noch die Hausarbeit über Frühlingsblumen, die Traceys Lehrerin den Erstklässlern gestellt hatte. Tracey wollte, dass ihre Hausarbeit die Beste der ganzen Klasse war, und Barbara, die schnell gemerkt hatte, dass sie selbst nichts über Frühlingsblumen wusste, außer dass Narzissen gelb und Tulpen kopflastig waren, hatte ihrer Tochter versprochen, die nötigen Informationen zu besorgen. Sie konnte kurz bei der Bibliothek Halt machen und vielleicht einen Strauß frischer Blumen kaufen, den Tracey Miss Atherton schenken konnte. Vielleicht würde sie später auch Chris einen Strauß vorbeibringen.
„Acht Dollar für zwei Gläser Mineralwasser!“, entfuhr es Barbara, als sie die Rechnung sah, unfähig, ihre Bestürzung zu verbergen. Was würde ihre Schwiegermutter dazu sagen? Wahrscheinlich, dass ihr zweiter Sohn zu viel für seine Frau arbeitete, die sein hart verdientes Geld für etwas so Frivoles wie Yuppie-Wasser zum Fenster hinauswarf. Und damit hat sie sogar Recht, dachte Barbara, warf einen Zehndollarschein auf den Tisch und floh vor den stummen, aber hartnäckigen Vorwürfen ihrer Schwiegermutter aus dem Lokal.
Hatte sie denn gar keinen Respekt davor, wie hart Ron arbeitete, um seine Familie zu ernähren? Als Universitätsdozent verdiente man schließlich nicht gerade Spitzengehälter. Konnte sie sich nicht zumindest ein wenig zurückhalten? Sheila zum Beispiel…
Als Barbara auf die Belvedere Street trat, blinzelte sie heftig, um die erneut aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Sie tupfte sich mit dem Zeigefinger die Wimpern ab, bemüht, die hoffentlich wasserfeste Mascara nicht zu verschmieren, tastete in ihrer Handtasche nach ihrer Sonnenbrille und setzte sie unsanft auf, während sie versuchte, das Frettchengesicht ihrer Schwiegermutter vor ihrem inneren Auge zu vertreiben.Und der letzte Teil...