Hallo meine Lieben,vor langer Zeit war ich hier im Forum sehr aktiv und habe auch mehrere Fotostories gepostet. Seit damals sind viele Jahre vergangen, ich habe keine aktuelle Sims-Version mehr..."trage" aber immer noch Geschichten in mir.
Eine dieser Geschichten ist "The Girl next door". In meinem Blog habe ich sie schon einmal angefangen zu posten, doch dann kam das Leben dazwischen und das ganze ist eingeschlafen.
Keine Ahnung, ob überhaupt noch jemand in diesem Thread etwas liest, aber die Geschichte will einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Deswegen wage ich hier noch einmal einen neuen Versuch und freue mich über Feedback.
Infos vorweg:
1) Diese Geschichte wird aus mehreren Teilen bestehen.
2) Es ist, wie alle meine Geschichten, eine Liebesgeschichte.
3) Es wird mehrere Handlungsstränge und Personen geben, deren Schicksale miteinander verknüpft sein werden.
The Girl next door
Sein Leben verlief in geregelten Bahnen. Jede einzelne Stunde jedes einzelnen Tages war in einem Netz aus Aufgaben, Pflichten und wenigen Augenblicken erdrückenden Nichtstuns verwoben und wiederholte sich wie in einer Endlosschleife Stunde für Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat...in einer nicht enden wollenden Kette gleichbleibender Ereignisse.
Ein einzelnes Ereignis jedoch stach hervor und obgleich es sich selbst ebenfalls in minutiöser Genauigkeit immer und immer wieder abspielte, so war es doch die eine Konstante in seinem Leben die ihn niemals langweilte. Jeden Morgen, stets um 7:30 Uhr, niemals früher - niemals später und ungeachtet des Wetters trat das Mädchen von nebenan auf die Veranda, stets noch in ihrer Schlafkleidung und entzückend zerzausten Haaren. Immer hielt sie einen Becher mit dampfendem Inhalt - er hatte den starken Verdacht, dass es sich um Kaffee handelte - in der Hand. Anmutig setzte sie sich auf oberste Stufe der hölzernen Treppe, die hinab in den Garten führte und starrte gedankenverloren in die Ferne, ganz so als wartete sie auf irgendetwas...irgendwen. Niemals lächelte sie. Nach zehn Minuten erhob sie sich, oftmals seufzend, und verschwand im Haus.
Immer wieder schwor er sich, sie am nächsten Morgen nicht mehr zu beobachten, nicht mehr in ihre Privatsphäre vorzudringen und doch fand er sich jeden Morgen am Fenster stehend und unruhig ihre Ankunft erwartend - magisch angezogen wie eine Motte vom Licht. So als wäre es gestern gewesen und nicht schon vor zwei Jahren, erinnerte er sich oftmals an den ersten Morgen an dem er sie gesehen hatte.
Er hatte eine mehr oder weniger schlaflose Nacht hinter sich gehabt. Immer noch war er zornig über die Grausamkeit des Schicksals, dass ihm erst seinen Vater genommen und ihn dann, sozusagen im Handgepäck seiner Mutter, in dieses provinzielle Kleinstadtkaff mitten im Nirgendwo verschlagen hatte. Und obwohl er verstand, dass seine Mutter zurück in ihre Heimat, den Ort ihrer glücklichen Kinderjahre, wollte, um ihr gebrochenes Herz zu besänftigen so hatte er es doch nicht geschafft, seinen Zorn darüber, dass dafür ER seine Heimat verlassen musste, zu verbergen. Stattdessen war er, sofort nachdem die letzte Kiste seiner wenigen Habseligkeiten aus dem Umzugswagen geladen war, türenknallend in sein neues Zimmer verschwunden und hatte sich in einer grauen Wolke aus Zorn und Selbstmitleid verzogen. Das Klopfen an seiner Tür hatte er ebenso ignoriert wie den köstlichen Duft seines Lieblingsessen. Stattdessen lag er auf seiner Matratze, starrte ins Nichts und fühlte sich leer. Irgendwann nach Mitternacht war er schließlich in einen unruhigen, von Albträumen durchwebten Schlaf hinabglitten.
Gerädert und mit steifen Nacken wachte er jedoch, ganz untypisch und entgegen seiner Langschläfergewohnheiten, in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages auf. Im ersten Moment orientierungslos blickte er sich in seinem Zimmer um, warf einen raschen Blick auf seine Armbanduhr und stöhnt laut auf. 07.30 Uhr. Normalerweise schlief er um diese Zeit noch oder aber ging erst ins Bett. Fluchend warf er sich zurück auf die Matratze und versuchte, noch ein wenig zu schlafen. Bereits nach kurzer Zeit bemerkte er jedoch, wie hoffnungslos dieses Vorhaben war. Es war einfach zu still. Er war das Leben in der Großstadt gewöhnt und vermisste schmerzlich die immerwährende Geräuschkulissen des dahinfliessenden Verkehrs, die Sirenen der Polizei- und Rettungswagen und das Stimmengewirr der Fußgänger. Hier jedoch drang nur leiser Vogelgesang durch das offene Fenster in sein Zimmer und die Vorhänge bewegten sich sanft im Luftzug des frühen Morgens.
Schließlich gab er jede Hoffnung auf Schlaf auf und schlurfte gähnend über die eiskalten Dielen zum Fenster. Missmutig schob er die Vorhänge beseite und warf einen desinteressierten Blick nach Draussen. Der Himmel war grau und nebelverhangen, der Herbst, der am gestrigen Tage noch in all seiner leuchtenden Pracht gezeigt hatte, war nun trüb und unfreundlich. Der winzige Garten, der zu ihrem neuen Haus gehörte war mit Unkraut und Gestrüpp überwuchert und ungepflegt. Seine ohnehin nicht gerade berauschend gute Laune verschlechterte sich noch mehr, denn er ahnte wer dies in Ordnung bringen würde müssen. Verächtlich warf er einen Blick auf den gepflegt „verwilderten“ Bauerngarten des Nachbarhauses, der an eine alte, verwitterte Veranda angrenzte die wiederum zu einem kleinen aber sehr hübschen Haus gehörte. Seufzend wollte sich gerade vom Fenster abwenden, als er aus seinen Augenwinkeln eine Bewegung auf der Veranda des Nachbarhauses bemerkte.
Fortsetzung folgt
LG Satine
Nicht wegen der Schriftart/Schriftgröße wundern, der nächste Post wird hoffentlich wieder normal!