Zuhause angekommen betraten wir das Haus.
„Tante Betty ist nicht da“, erwiderte ich, als mein Blick durch den leeren Wohnraum schweifte, „So sind wir alleine und ungestört“ Ich nahm meine Freundin und küsste sie.
Ihre Lippen waren so weich und ihr Lipgloss schmeckte nach Himbeeren. Mein Verlangen, sie immer wieder zu küssen, wurde immer größer. Somit zog ich sie noch näher an mich heran und vertiefte meine sanften Küsse in leidenschaftliche. Ich genoss es in vollen Zügen und wollte, dass dieser Moment niemals endete. Zu lange und zu oft musste ich in letzter Zeit darauf verzichten. Heute würde mich niemand davon abhalten, auch nur eine Sekunde auf meine Freundin zu verzichten. Nach den wenigen Sekunden, die für mich wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, löste sich Lily ganz leicht und schwer atmend von mir. Als sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, sagte sie zu mir: „Wollten wir nicht kochen?“
„Doch, dass wollten wir und das werden wir auch machen, aber du hast mir in letzter Zeit so gefehlt“, entgegnete ich.
„Ich weiß Ethan und es tut mir auch sehr leid, dass ich so wenig Zeit hatte in den letzten Tagen und Wochen, aber ich verspreche dir, nach dem Essen haben wir noch genug Zeit für uns“
„Das hoffe ich doch, sonst hätte ich dich auch nicht abgeholt“, erwiderte ich mit einem Augenzwinkern.
„So, jetzt lass uns aber mit dem Kochen anfangen, sonst bekommen wir entweder gar nichts zu essen oder müssen Pizza bestellen“, sagte sie entschlossen und zog mich in Richtung Küche. In der Küche angekommen, öffnete ich zuerst den Kühlschrank und schaute nach, was wir heute Leckeres kochen konnten. Nach einigen Sekunden stand ich immer noch davor und starrte den halbvollen Inhalt des Kühlschrankes an. Ich hatte einfach keine Ahnung, was ich kochen sollte. Lily dauerte es mittlerweile zulange und drückte mich sanft auf Seite. Ich stand verdattert daneben und kratzte mich verlegen am Kopf. Kurze Zeit später lagen Salat, Lachs, Mayonnaise und Milch auf der Küchenablage.
„Wo sind die Kartoffeln und die Gewürze?“, fragte sie mich und schaute mich vergnügt an.
„Die Kartoffeln sind da neben dem Kühlschrank, Gewürze da über dem Herd“, antwortete ich ihr. Ich konnte zwar nicht kochen, dafür hatte ich zwei linke Hände, aber ich hatte Tante Betty schon so oft beim Kochen beobachtet, dass ich wusste, wo sich was befand.
„So, ich habe alles bereit stehen. Wir müssen uns nur noch die Hände waschen, dann können wir starten“, erwiderte sie. Nachdem sie sich ihre Hände gewaschen hatte, wusch ich meine und wartete auf das Kommando meiner Freundin.
„Als erstes müssen wir die Kartoffeln schälen“, erklärte sie und zeigte mir was ich machen sollte. Dann drückte sie mir den zweiten Schäler in die Hand und eine Kartoffel in die andere. So begann ich, meine erste Kartoffel zu schälen. Am Anfang tat ich mich schwer, aber je mehr ich es versuchte, umso besser wurde es. Danach zeigte sie mir, wie man die Kartoffeln in Würfel schneidet, damit es nachher einfacher war, sie zu pürieren. Als wir damit fertig waren, stellten wir die Kartoffeln auf dem Herd. Der Rest ging ganz einfach. Den Salat wusch ich, während sich Lily um Kartoffeln, Lachs und die Salatsoße kümmerte. Nachdem alles fertig war, pürierte ich nur noch die Kartoffeln und Lily richtete an.
„Guten Appetit wünsche ich dir“, sagte Lily und zwinkerte mir zu.
„Danke, gleichfalls“, erwiderte ich darauf und häufte auf meine Gabel Lachs und Kartoffelpüree. Für meinen ersten Kochversuch schmeckte es wirklich gut. Natürlich konnte niemand die Kochkünste von Tante Betty überbieten, aber es war lecker.
Nach dem Abendessen, räumten wir das dreckige Geschirr noch auf und verkrümelten uns auf's Sofa. Lily kuschelte sich an mich und ich legte meinen Arm um sie.
„Was möchtest du heute machen? Möchtest du ins Kino oder sollen wir hier einen Film schauen?“, fragte ich sie und spielte sanft mit ihren Haaren.
„Lass uns einen gemütlichen Abend hier bei dir zuhause machen. Vielleicht läuft ein schöner, romantischer Film im Fernsehen“, erklärte sie, nahm die Fernbedienung, die neben ihr auf der Couch lag und schaltete den Fernseher ein. Ich beobachte sie, als sie verträumt durch das Fernsehprogramm zappte.
Ich liebte es, sie einfach nur anzuschauen. Jede ihrer Aktionen war einzigartig. Egal ob sie sich freute, sich anstrengte, sich ärgerte oder wütend war, sie war immer süß anzuschauen und wenn sie weinte, dann brach es einem das Herz und am liebsten würde man sie trösten wollen und sie in den Arm nehmen. In ihr steckte so viel Leben und Liebe, dass man es nicht nur sah, sondern auch spürte.
„Ich habe einen Liebesfilm gefunden“, entgegnete sie und holte mich aus meinen Gedanken raus.
„Wie heißt der Film?“, fragte ich sie und drehte meinen Kopf Richtung Fernseher.
„Remember me“, erwiderte sie nur, seufzte und kuschelte sich noch enger an mich. Verliebt und glücklich schauten wir nun den Film und wir vergaßen alles um uns herum. Ich konnte mich nicht wirklich auf dem Film konzentrieren, da mich meine hübsche Freundin zu sehr in ihren Bann zog, aber das war mir egal.
Immer wieder versuchte ich, einen Kuss von ihr zu bekommen, aber sie zog ihren Kopf immer weg und vertröstete mich mit den Worten „Nicht jetzt, das können wir auch noch später machen“ und somit war sie wieder in den Film versunken. Endlich, als der Film zu Ende war, drehte sie ihr hübsches Gesicht in meine Richtung.
„Jetzt darfst du“, hauchte sie mir ins Ohr.
„Bist du dir sicher?“, erwiderte ich vergnügt und sie nickte nur. Ich lächelte sie an, zog ihr Gesicht ganz nah an das meine und küsste sie. Schnell verwandelten sich die flüchtig, zärtliche Küsse in romantisch, leidenschaftliche.
„Lass uns ins Schlafzimmer gehen“, erwiderte ich mit schwerem Atem. Sie nickte nur, stand auf und zog mich in mein Zimmer. Dort ließen wir unseren Gefühlen freien Lauf und genossen jede Sekunde miteinander.
Nach einem wunderschönen Augenblick, lagen wir erschöpft und glücklich nebeneinander im Bett. Lily kuschelte sich an mich und seufzte: „Ich muss öfters mal wenig Zeit für dich haben, dann würdest du mich immer so verwöhnen wie heute Abend“
„Du kannst das jeden Tag haben, wenn du willst“, entgegnete ich.
„Daran könnte ich mich gewöhnen“, erwiderte sie und gähnte.
„Ich glaube, wir schlafen jetzt besser. Ich wünsche dir eine gute Nacht“
„Gute Nacht“, entgegnete sie und schlief direkt ein. Ich gab ihr noch einen letzten Kuss, bevor meine Augen vor Müdigkeit zufielen.
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