FOTOSTORY - Manchmal werden Träume wahr

  • Hallo :)


    Da leider in letzter Zeit das Fotostory Forum etwas eingeschlafen ist (Schade, da ich sehr gerne FS lese), habe ich es zum Anlass genommen an einer neuer FS zu arbeiten. Hier spielen Pferde eine wichtige Rolle. Ja, ja vielleicht habe ich früher zuviel Wendy gelesen :D, aber ich mag diese Tiere sehr und umso mehr freue ich mich auf das neue Addon. Da ich aber nicht so lange warten möchte, geht es jetzt los ;)



    ---





    Die Sonne ging langsam unter und tauchte das vor mir liegende Wäldchen in warme Töne. Die letzten Sonnenstrahlen zeigten mir den kleinen Weg durch die grünen Bäume. Es war herrlich. Ich sog tief die warme Luft ein und fühlte mich frei.



    Das fühlte ich immer wenn ich auf dem Rücken eines Pferdes saß. Hier war ich zu Hause; hier gehörte ich hin. Nach ein Weile teilte sich der Wald und mein Freund steuerte auf die grüne Wiese zu, die sich vor uns ausbreitet. Ich ließ ihm freien Lauf, denn ich spürte wie er endlich davon preschen wollte. Ich seufzte und blickte zum Himmel. Leider war der Mond hinter dicken Regenwolken versteckt, die inzwischen den Himmel bezogen. Ich spürte bereits dicken Tropfen auf meiner Haut.




    Zu allem Unglück wurde der Regen immer stärker und ich musste absitzen, weil der Boden schnell matschig wurde und Henry wegrutschen könnte. Der Regen war mittlerweile so stark, dass ich kaum noch etwas sehen konnte und meine Kleidung sofort durchnässt war. Henry hingegen war die Ruhe selbst und ließ sich ohne zu murren am Zügel führen. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte ich etwas in der Ferne zu erkenne und erspähte tatsächlich ein kleines Haus. Es sah eher wie eine Scheune aus.




    Mit schnellen Schritten ging ich darauf zu. Doch ich sah noch etwas durch den Regen hindurch und ließ mich stutzen. Aus dem Nichts kam noch ein Reiter herbei und suchte dort wahrscheinlich ebenfalls Unterschlupf. Ich sah gerade noch, dass dieser durch die Tür ging.
    Mir blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken und lief auf die kleine Kate zu. Als ich angekommen war, entdeckte ich einen kleinen Überdach, wo bereits das Pferd des anderen Reiters stand. Ich machte Henry neben dem anderen Pferd fest und nahm ihm den Sattel ab. Behutsam legte ich ihn auf einen Heuballen an der Wand. Diesen werde ich wohl später noch trocken reiben müssen.




    Ich sprach noch einige beruhigende Worte zu Henry und begab mich dann zum Scheuneneingang. Etwas mulmig war mir schon zu mute, aber ich fing schon an zu zittern, da der aufkommende Wind über meine klitschnasse Kleidung wehte. Ich holte mir hier noch den Tod oder zumindest eine dicke fetter Erkältung. Schnell rannte ich zur Tür.
    Im Laufen öffnete ich sie und huschte hinein. Drinnen stieß ich gegen etwas.




    Aus Reflex hob ich meine Hände und sie drückten leicht gegen die Brust des Jungen. Dieser umfasste mich mit seinen Armen und hielten mich fest. Einen Augenblick standen wir so da und sahen uns an. Ich spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen und vor Verlegenheit traute ich mich nicht zu atmen. Die Umarmung schienen Minuten zu dauern, dabei waren es sicherlich nur Millisekunden. Als der die Arme sinken lies und etwas zurück trat, wagte ich mich immer noch nicht zu Atmen und schaute schnell auf den Boden. Dabei sah ich, dass meine Kleidung eng am Körper klebte und jede Rundung zu sehen war. Das bemerkte er wohl auch und nun sah auch er auf den Boden.




    Wie peinlich.
    "Meine Name ist Erik", hörte ich ihn sagen.
    "Ich ... ich bin ...", stotterte ich. Mensch ich war 19 Jahre und war immer noch schüchtern wie ein Huhn. Ich wollte wieder meinen Blick senken aber dies Mal besann ich mich eines Besseren.
    "Tanya", sagte ich. Gut, es war mehr ein Hauchen aber ich war stolz, dass ich nicht gleich wieder raus in den Regen lief.
    Er lächelte und sah mich dabei eindringlich an.
    "Schöner Name. Bist du auch vom Gestüt Sommerweide?"
    Schön wär's, aber leider blieb das ein nie wahr werdender Traum.
    Ich schüttelte den Kopf und dabei fielen einige Regentropfen aus meinen Haaren.




    "Ok", hörte ich ihn murmeln. Dann trat eine peinliche Stille ein. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und Erik anscheinend auch nicht. Ich sah an ihm vorbei und betrachtete die Scheune etwas näher. Sie sah nicht so herunter gekommen aus, wie ich dachte. Es lagen zwar überall Heuballen umher aber dennoch schien alles sehr sauber und ordentlich zu sein.
    "Du zitterst."
    Seine Stimme durchbrach meine Gedanken und er hatte recht. Ich zitterte nach wie vor. Mir war auch sehr kalt.
    "Warte! Setz dich hier hin."
    Seine Hände berührten meine Schultern und er schob mich zu einem einzelnen Ballen hinüber.




    Ich ließ mich darauf nieder und schlug meine Hände schützend übereinander. Viel Wärme konnte ich mir dadurch nicht spenden, wie ich feststellen musste.
    Erik zündete noch einige Lampen an und kam dann wieder auf mich zu.
    Verlegen kratzte er sich am Hals.
    "Wir sollten unsere nassen Sachen los werden.", sprach er leise.
    Ich schluckte.
    Nachdem ich nichts darauf erwiderte sprach er nach einer kleinen Pause weiter.
    "Du kannst gerne hier sitzen bleiben und ich setze mich dort hinten hin."




    Er zeigte mit dem Finger hinter den riesigen Heuballen der hinter meinem Rücken lag.
    Ich nickte. Und er lächelte mich noch einmal flüchtig an und verschwand dann mit einem Ok.
    Als er aus meinem Blickfeld verschwunden war, sackte meine Fassade zusammen. Ich ließ meine Schultern hängen und schlug meine Hände vors Gesicht. Was für eine Idiotin ich doch war. Kaum sprach mich ein netter Junge an und ich benahm mich wie ein Mauerblümchen.
    Seufzend zog ich mein Shirt und meine Jeans aus und vergewisserte mich noch einmal, dass Erik auch nicht zu sehen war. Ich setzte mich wieder auf das warme Stroh und versuchte mit meinen Händen so viel wie möglich von meinem Körper zu bedecken.




    Nun ärgerte ich mich, dass sich in meinem Wäscheschrank nicht etwas mehr verführerische Unterwäsche befand. Bisher hatte ich mir darum keine Gedanken gemacht, aber nun ...
    Ich lehnte mich etwas zurück und die angezündeten Lampen und das Stroh wärmten tatsächlich etwas. Ich versuchte mich zu entspannen und bemerkte jetzt wie sehr ich mich die ganze Zeit verkrampft hatte. Nach und nach sackte ich mehr und mehr ins Heu zurück. Es war so schön schummerig und angenehm. Meine Augen wurden immer schwerer und schließlich fiel ich einen wunderbaren Traum von Erik hinein ...




    Fortsetzung folgt ...



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    Manja

  • Kapitel 2



    Als ich erwachte, wusste ich im ersten Moment nicht wo ich war. Als ich mich aufrichtete und mich umsah fiel es mir wieder ein. Verlegenheit stieg wieder in mir auf und ich zog mir schnell meine klammen Sachen an, die auf einem Heuballen in der Nähe lagen. Vorsichtig schaute ich hinter den großen runden Strohballen. Erik war nicht mehr da. Schnell machte ich mich auch wieder auf den Weg zurück. Ich hoffte, dass es nicht zu spät war. Der Regen hatte aufgehört und Henry fand selbstsicher den Weg nach Hause.





    Neugierig schauten einige Pferde aus den Boxen. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war und hoffte, dass meine Ankunft niemand bemerken würde. Zumindest niemand menschliches.

    Ich führte Henry in seine Box, wo bereits eine Forke für das frische Heu stand.

    "Hach, danke Herr Sales.", sprach ich meine Gedanken aus.

    Auf ihn war wirklich Verlass und mittlerweile ist er schon zu einem guten Freund geworden.

    Meinem Einzigen menschlichen. Ich sattelte Henry ab und fing danach an, dass Heu in der Box zu verteilen.

    Als ich damit fertig war, stupste mich mein tierischer Freund an. Ich legte mein Gesicht auf seins und atmete noch einmal seinen Geruch ein.



    "Bis morgen mein Großer", flüsterte ich ihm zu und verlies dann schweren Herzens Henrys Box. Jetzt nur noch die Heugabel an ihren Ort bringen, dachte ich bei mir ehe mich eine furchtbare Stimme meine Gedanken durchbrach.
    "Tanya, wissen sie eigentlich wie spät es ist?"
    Mist, genau das hatte ich gebraucht. Die Gordon war noch wach.
    Ich straffte meine Schultern und zum zweiten Mal an diesem Tag sprang ich über meinen Schatten.



    "Nein, das weiß ich zufällig nicht."
    "Werd nicht frech, Mädchen. Immerhin arbeitest du für mich."
    Das stimmte und sofort senkte ich reumütig meinen Kopf.
    "Wer hatte dir eigentlich erlaubt auszureiten?"
    Ihr Ton wurde immer schärfer und ihre Augen sprühten vor Wut. Ich sollte vorsichtig sein, denn ich brauchte diesen Job.
    "Niemand.", sagte ich und sah dabei weiter auf meine Stiefel.
    "Anstatt wir unsere Arbeit machen, Vergnügen wir uns lieber, was? Aber nicht mit mir!"



    "Aber Henry brauchte Auslauf. Er wurde schon so lange nicht mehr ...".
    Mitten im Satz wurde ich unterbrochen.
    "Das tut jetzt nichts zur Sache. Du hast eigenmächtig gehandelt und so etwas dulde ich bei mir nicht."
    Wohl eher eigenmächtiges Denken, dachte ich bei mir. Ich konnte die Frau schon von Anfang an nicht leiden und sie mich auch nicht. Wenn nicht Herr Sales da wäre, hätte ich schon längst alles hin geschmissen. Ich seufzte und suchte nach Worten die Frau Gordon etwas milder stimmen konnte. Doch leider fiel mir nichts Gescheiteres ein als: "Es tut mir leid. Es wird nicht wieder vor kommen."



    "Das will ich doch hoffen", erwiderte sie barsch.
    "Und damit das so bleibt, wirst du ab morgen auf meinem anderen Gestüt arbeiten."
    "Sie meinen "Sommerweide"?" Ich war erschrocken. Was sollte ich dort? Ich passte dort überhaupt nicht hin. Dort durfte nur die High Society ihr Pferde unterbringen. Und dort sollte ich in Zukunft arbeiten?
    "Ja, natürlich und nun geh mir aus den Augen und ich möchte keine Beschwerden von dir hören, sonst war's das, verstanden?"
    Ich nickte und verließ dann traurig das Gestüt. Ich konnte mich noch nicht mal von Henry verabschieden ...



    Ich schloss die Tür zu meinem neuen zu Hause auf. Ich fühlte mich hier noch nicht sehr heimisch. Ist ja auch kein Wunder, denn ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt mich hier genauer umzusehen. Ich hatte ein kleines Zimmer in einem Internat, welches ich durch meine Arbeit auf dem Gestüt finanzieren musste. Es war nicht das günstigste. Deshalb brauchte ich den Pflegerjob unbedingt. Ansonsten konnte ich mein Studium vergessen. Es war schon immer mein Traum Tierärztin zu werden, doch bis dahin dauerte es noch eine ganze Weile.



    Das Studium ging nächste Woche erst los und deshalb waren die meisten Zimmer hier auch noch nicht belegt. Etwas mulmig wurde mir schon, wenn ich daran dachte mit wem ich es bald tagtäglich zu tun hatte. Die Gegend hier war sehr luxuriös und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das nicht auch Einfluss auf den Charakter hatte.
    Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen.



    Meine Augen fielen von ganz alleine zu und ich schlief tief und fest ein.
    Morgens weckte mich mein Handy, welches noch in der Hosentasche steckte. Erst da bemerkte ich, dass ich gestern gar nicht mehr meine Sachen ausgezogen und sogar in meinen in meinen Stiefeln geschlafen hatte. Ich fühlte mich so schmutzig wie noch nie. Doch bevor ich endlich aufstand drehte ich mich auf die Seite und genoss die ersten Sonnenstrahlen, die durch die großen Fenster herein schienen.



    Ich hatte ein schönes Zimmer. Es war zwar nicht das Größte aber dafür war es sehr gemütlich. Vom letzten Geld vom Sparbuch hatte ich mir noch ein Regal mit Schreibtisch und einen Stuhl gekauft, was ich unbedingt fürs Studium brauchte. Der Rest war von meinem alten Zu Hause. Sie waren nicht mehr die Neuesten aber es erinnerte mich an eine schöne Kindheit.
    Gähnend stieg ich dann doch aus dem Bett und machte mich für die Arbeit fertig.
    Nachdem ich geduscht und mich umgezogen hatte, sah ich noch mal in den Spiegel und ging dann los.



    Der Stall sah genauso aus wie der Alte, nur hatte dieser hier mehr Boxen.
    Ich machte mich auch gleich an die Arbeit. Ich wusste ja wo alles stand.
    Die Pferde machten noch alle einen sehr müden Eindruck, denn keines schaute neugierig aus der Box als ich den Gang entlang ging. Traurig fing ich in der ersten Box an. Dort stand ein schöner schwarzer Wallach. Aber auch er schaute nur einmal kurz zu mir und schien dann keine weitere Notiz von mir zu nehmen. Ich vermisste meinen Henry so sehr. Ja, ich wusste es war nicht mein Pferd aber irgendwie empfand ich so.



    Ich war so sehr in meinen Gedanken vertieft, dass ich die Schritte in der Halle nicht bemerkte.
    "Hey", sagte jemand dicht hinter mir.
    Erschrocken fuhr ich herum und schaute genau in das Gesicht, welches ich schon in der Nacht zuvor begegnet war ...



    Eure Manja :)

    Einmal editiert, zuletzt von Manja1981 ()

  • Aaah, ich mochte Wendy auch gerne :D Bin gespannt, wie deine Geschichte wird, werd auf jeden Fall mal weiterlesen. Hast nämlich auch tolle Bilder bzw. Sims, die mir gefallen (DL-Skin?) Sims3 Sims wirken in FS sonst meistens nämlich nicht so dolle... Und mit dem neuen Addon kannst du dir dann auch die Pferde erstellen :)


    (Jah, was gescheites, hilfreiches oder sinnvolles fällt mir sonst grad nicht ein. Von daher nur ein Kurzkommi^^)

  • Huhu, vielen Dank für Dein Kommi :) Der Sim ist kein DL sondern von mir erstellt und bin über das Ergebnis auch total stolz :D
    Das neue Addon ist auch schon vorbestellt, das kommt mir für die Story natürlich genau recht.
    Die Story hat noch einiges in sich aber ich kann ja nicht alles auf einmal schreiben, dann wäre sie ja morgen zu Ende. :p


    LG
    Manja

  • Kapitel 3

    Verwundert schaute Erik mich an. Seine schwarzen Augenbrauen waren zusammen gezogen und seine schönen schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht. Seine braunen Augen leuchteten und er roch umwerfend gut. Er sah atemberaubend schön aus.



    Und den Atem raubte er mir tatsächlich, denn ich hielt schon zu lange die Luft an. So dass mir schwarz vor den Augen wurde und ich der Länge nach, nach hinten umfiel. Den Aufprall spürte ich zum Glück nicht, doch ich hörte wieder diese samtweiche Stimme die immer wieder meinen Namen sagte. Benommen fühlte ich, wie feste Hände mich umklammerten und nahm den süßen Atem tief in mir auf.
    "Erik ...", flüsterte ich und zog ihn fester zu mich heran.
    Ich fühlte mich wie in einem Traum ...
    ... bis ich meine Augen öffnete.



    "Ist alles in Ordnung mit dir?", fragt er mich nervös.
    "Ich ... was?"
    Ich hatte gar nicht auf seine Worte geachtet sondern nur auf seine Lippen, durch die hindurch diese warme Stimme auf mein Gesicht hauchte. Er war mir so nahe ...
    Seine Mundwinkel zuckten und einen Moment glaubte ich tatsächlich er würde mich gleich küssen. Mein Herz raste und schlug heftig gegen mein olles T-Shirt.
    Natürlich tat er es nicht, sondern verlagerte sein Gewicht und hiefte uns beide irgendwie in die Senkrechte. Danach fragte er noch mal ob es mir gut gehe.
    Ich nickte benebelt und meine Augen weiteten sich als ich das Mädchen hinter Erik bemerkte.



    "Erik was machst du mit der da?"
    Ich fühlte mich ertappt und die röte in meinem Gesicht war schneller wieder da als mir lieb war. Doch Erik blieb gelassen und drehte sich erst gar nicht zu ihr um. Statt dessen musterte er mich mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich hatte keine Ahnung was das bedeutete, aber eins wusste ich genau, wenn Erik sich nicht gleich von mir entfernte, würde mir Miss Oberwichtig an die Gurgel springen.
    "Ok, wir sehen uns.", sagte Erik dann schließlich und wieder nickte ich ihm zu. Zu mehr war ich einfach nicht fähig.



    Dann drehte er sich um und ging aus der Box und diese Schnepfe folgte ihm wie ein Hündchen.
    "Was hast du denn mit dem Angestelltengesindel am Hut?", hörte ich sie noch keifen.
    "Nichts.", war seine knappe Antwort und irgendwie schien er sauer zu sein. Den Rest den sie darauf hin sagte konnte ich nicht mehr verstehen und ich wollte es auch ehrlich gesagt nicht, denn sie hatte Recht, mehr war ich nicht.
    Traurig sackte ich zusammen. Was würde auch ein Erik von einer wie mir wollen?



    Einer wie mir! Die mit einer Schlabberhose und nem Panda-T-Shirt rum lief. Aber so fühlte ich mich wohl. So war ich. Ich hasste Designerklamotten und High-Heels.
    Das Pferd schnaubte neben mir und im nächsten Moment stand schon wieder jemand in der Box. War denn heute Besuchstag?
    Jemand beugte sich zu mir herunter und sagte: "Hey, ist alles in Ordnung mit dir?"



    "Geh weg zu deinen Spießerfreunden und lass mich in Ruhe."
    Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen taten sie mir auch schon wieder leid. Ich war sauer auf mich selbst und wollte es nicht an jemand anderes auslassen. Doch ehe ich mich entschuldigen konnte war der Junge auch schon wieder verschwunden. Ich rappelte mich wieder auf und griff nach der Heugabel.
    "Mist, Mist, Mist.", flüsterte ich zu mir selbst und stampfte leicht mit den Füßen auf den Boden auf.
    "Ja, es ist Mist und dieser sollte schleunigst hier raus."
    Überrascht drehte ich mich um und schaute in ein lächelndes Gesicht.



    Es war keine Spur von Ärger über meine eben gesagten Worte zu sehen und als ich ihn genauer betrachtete, fiel mir auf, dass er in der Hand eine Forke hielt.
    "Komm ich helfe dir." Er fing bereits an als er sich beiläufig vorstellte.
    "Ich bin übrigens Ben."
    "Tanya. Ich meine, ich heiße Tanya."
    "Schöner Name."
    Oh Gott, dass hatte ich doch schon mal gehört ...
    "Du willst mich doch hoffentlich nicht anbaggern, oder?"
    Oh je, was hatte ich gesagt? Seit wann rede ich ohne nachzudenken? Wahrscheinlich seit dem Erik mein Gehirn vernebelt hatte. Erik ...



    Ben sah mich einen Moment an, als ob er abschätzte was er mir antworten würde, aber mit der Antwort hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
    "Ich bin schwul, Süße."
    "Oh. Tut mir leid. Ich meine ... es tut mir leid was ich eben zu dir gesagt hatte ... von wegen Spießerfreunde und so."
    "Nein, du hattest vollkommen recht. Es sind Spießer und ich bin es vielleicht auch aber ich hasse es, wenn man ungerecht behandelt wird. Ich habe gehört was Missy zu dir gesagt hat. Sie kann manchmal wirklich ein Biest sein."
    Missy? Oh Gott, so sah sie tatsächlich aus. In ihrem Miniröckchen und den Stiefeln. Wahrscheinlich wackelt sie beim Gehen auch schön mit dem Hintern.



    Als ich so über sie nachdachte, keimte in mir ein böser Gedanke auf. Könnte es sein das ...
    "Ist sie seine Freundin?", hörte ich mich plötzlich fragen und biss mir dabei auf meine Unterlippen, denn ich konnte die Antwort kaum abwarten. Mein Herz pochte wieder wild vor Aufregung. Was ist wenn es wirklich so wahr? Allein der Gedanke daran versetzte mir einen Stich ins Herz. Aber selbst wenn sie nicht seine Freundin war, hätte ich mit Sicherheit eh keine Chancen bei ihm. Es würde mit Sicherheit ein Traum bleiben ...




    Fortsetzung folgt ....



    Eure Manja

  • Es geht weiter mit Kapitel 4 :)



    Kapitel 4



    Ben zog seine Schultern hoch. "Wer weiß schon ob sie zusammen sind oder nicht. Ich blicke da auf jeden Fall nicht mehr durch." Während er sprach machte er sich weiter daran die Box auszumisten. Ich stand fassungslos da und stützte meinen Körper mit Hilfe der Mistgabel. Es war also tatsächlich wahr. Ben merkte, dass etwas nicht stimmte und drehte sich zu mir um.

    "Ach Schätzchen, was ist denn los?"

    Dann schien es ihm zu dämmern.

    "Ah, du stehst auf ihn.", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen, welches aber nicht seine Augen erreichen zu schien.



    Traurig nickte ich.

    "Keine Sorge, Tanya. Das tun sie alle."

    Na toll, das heiterte meine Stimmung jetzt auch nicht gerade auf.

    "Komm mal in die Hufe, Süße. Trübsalblasen kannst du später auch noch."

    Ich musste über seine Worte schmunzeln und machte mich wieder an die Arbeit. Ich hatte eh schon zuviel Zeit wegen Erik eingebüßt. Hoffentlich bekam das Frau Gordon nicht zu Ohren. Ben würde sicher nichts sagen, aber bei Missy war ich mir da nicht so sicher.



    Nachdem Ben mir bei dieser und zwei weiteren Boxen geholfen hatte, verabschiedete er sich mit einem zarten Schmatzer auf der Wange bei mir. Ich war froh, dass wenigstens einer relativ normal war. Ich ging zurück in die erste Box und nahm mir auf den Weg dorthin Striegel und Bürste mit. Der schöne schwarze Hengst ließ sich zum Glück ohne Probleme säubern. Sehr viele Pferde waren noch nicht hier untergebracht. Aber Ben erzählte mir, dass es wieder mehr werden würden, wenn die Ferien vorbei waren.

    Ich war gerade dabei alles wieder an seinen Ort zu stellen, als ein weiteres Schnauben aus einer Box kam. Ich hatte angenommen, dass sie leer war und musste erst einige Minuten in die dunkle Ecke starren, um das Pferd, was dort stand, zu erkennen.



    Die langen Haare hingen bis fast in die Augen. Ich schaute an die Tür der Box, doch es war kein Name des Pferdes oder Halter darauf eingetragen. Komisch.

    Na ja vielleicht ist es auch gerade erst hier angekommen.

    Doch als ich es genauer betrachtete, fiel mir auf, dass es sehr verwahrlost aussah. Ich überlegte, ob ich es auch pflegen sollte und ob ich mich dort hinein traute oder nicht. Es machte einen sehr nervösen Eindruck.




    "Ich würde dort nicht hinein gehen", warnte mich ein Mädchen hinter mit.

    Verwundert drehte ich mich um.

    "Warum nicht? Was ist mit ..."

    "Es hat keinen Namen. Ich weiß auch nicht warum. Das Pferd ist schon ewig hier und weil es keinen an sich heran lässt, traut sich auch niemand da rein."

    Ich schaute wieder zu dem Pferd. Es tat mir leid und trotzdem hatte ich irgendwie Angst.



    "Viel Glück", sagte noch das Mädchen und ging dann hinaus.

    "Danke", murmelte ich und überlegte immer noch was ich tun sollte.

    Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und öffnete die Tür. Das Pferd blieb ganz ruhig stehen als ich hinein ging. Dann blieb ich erst mal stehen und wir sahen einander an. Das Pferd machte auf mich nicht den Eindruck, als würde es sich jeden Moment auf mich stürzen.

    Dann erinnerte ich mich wieder daran, dass sich in meiner Hosentasche noch ein Möhre befand. Mit einem Schmunzeln holte ich diese hervor und reichte sie ihm.



    Der Hengst sah neugierig die Möhre an und nahm sie dann vorsichtig aus meiner Hand. Dabei ging ich noch einen Schritt weiter und berührte mit meiner anderen Hand behutsam seinen Hals. Das schien ihm zu gefallen, denn er lehnte sich sofort gegen mich. Also entweder bin ich zur Pferdeflüsterin mutiert oder die anderen hatten sich das Pferd nicht richtig angeschaut.

    Ich holte schnell wieder die Bürste und schaltete beim Hineingehen das Licht in der Box an. Dem Pferd schien es nicht zu stören und wurde langsam stinkig, wie man ein liebes Tier hier nur so verkümmern lassen konnte.



    Nun sah ich, das der Hengst schon viel zu lange nicht mehr gepflegt wurde und fing an es zu säubern. Es hatte eine sehr schöne Fellfarbe und die weißen hübschen Flecken leuchteten im Licht. Der Hengst wieherte einmal kräftig und scharte mit den Vorderhufen und ich verstand sofort. Er wollte raus aus diesem Gefängnis. Ich überlegte kurz und entschied mich gegen die Vernunft. Ich holte einen Halfter und das Pferd ließ ihn sich ohne Probleme anlegen.

    "Na du Schöner? Wie könntest du wohl heißen?"



    Ich bekam natürlich keine Antwort, aber ich sprach gerne mit den Pferden. Ihnen konnte man alles anvertrauen. Sie nörgelten niemals rum oder wiesen deine entgegengebrachte Liebe einfach so ab. Sie waren Freunde für immer. Ich seufzte. Wenn doch nur die Menschen auch so wären.

    Ich führte Shadow, so werde ich ihn für mich nennen, aus seiner Box und er stellte neugierig die Ohren auf. Draußen war herrlicher Sonnenschein und die Wiese leuchtete in einem schönen Grün. Es sah sicherlich verführerisch für Pferde aus und tatsächlich, Shadow wollte am Liebsten gleich losgrasen.



    Der Hengst folgte mir jedoch weiterhin und wir kamen an dem Trainingsgelände vorbei, wo einige Reiter bereits übten. Unter ihnen befand sich auch Ben. Als er an uns vorbei ritt, winkte ich ihm zu. Er lächelte zurück und ich freute mich sehr. Vielleicht würde ich in ihm endlich wieder einen richtigen Freund finden oder eher eine Freundin. Ich kicherte in mich hinein und bemerkte gar nicht wie sich mir jemand näherte.




    "Du willst doch etwa nicht diesen Kläffer zu unseren Edelpferde stellen, oder?"

    Diese Stimme erkannte ich sofort. Es war diese Missy.

    In mir brodelte es. Was dachte sie wer sie war? Dieses .... dieses ....

    "Miststück.", sagte ich laut zu ihr ....





    Fortsetzung folgt ...


    Manja

  • Die Story ist dir bis jetzt sehr gut gelungen! Wie immer freue ich mich auf deine Story die ich liebend gerne verfolgen werde! :D
    Sorry das ich so groß geschrieben habe, aber ich musste es so groß schreiben, weil es den richtigen Ausdruck bringen soll! Damit du merkst wie gut du bist!!!
    Ich bin jetzt schon ein Fan &' ich werde deine anderen Story's auch noch lesen!


    Liebe Grüße von deinem Groupie CookieGirliex3 :)

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