• Dies ist meine erste Fotostory, im Gelben schon etwas fortgeschritten, hier noch ganz frisch. Ich hab gehört, dass die Blauen und Gelben Foren sich nicht so ganz gut vertragen - ich möchte gern, dass das nicht ganz so bleibt.
    Von Herzen danken möchte ich Mineled und julsfels für den seelischen Beistand, Eure Hilfe in allen Fragen und die Motivation - ohne Euch wäre das hier niemals so weit gediehen.
    Ich habe mich entschieden, KEINE 3 Seiten lange Credits-Liste zu machen, ich hab irgendwann den Überblick verloren. Alle Locations, Sims etc. sind im Zweifelsfalle nicht auf meinem Mist gewachsen, meine „Arbeit“ bestand lediglich darin, das alles in mühevoller Kleinarbeit zusammenzusuchen. Ich habe höchstens ein bisschen dekoriert, umgezogen und frisiert.


    Danken möchte ich aber an dieser Stelle doch zumindest Psychosim (für den absolut großartigen U-Bahnhof, die Winner Street, diverse Nachbarschafts-Deko), Engelchen für Erec und jesstheex für Sarah und Penny. Auch MTS2, GardenofShadows und SimsUrbania haben Etliches beigesteuert. Und nicht zu vergessen Numenor für diverse Be- und Erleuchtungen. Ohne Eure Arbeit wäre die Story nicht das, was sie jetzt ist.
    Ich möchte Euch danken, dass Ihr solche Stories überhaupt erst möglich macht.


    Ich weiß, ich bin Hier noch neu. Könnte ja sein, dass ihr jemand von Dort akzeptiert. ;)


    Aber nun zum Wesentlichen:







    Das Geräusch eines einfahrenden Zuges drang in ihr Bewusstsein. Die Ansage konnte sie nicht verstehen - irgendwas war mit ihrem Kopf. Er schmerzte und sie fühlte sich benommen. Langsam öffnete sie die Augen und drehte sich vorsichtig nach rechts und links. Ihr war schwindlig und sie konnte nur verschwommen sehen.



    Sie hockte auf dem Boden einer U-Bahnstation, was sie nicht sonderlich überraschte. Hier und da standen Wartende herum, deren Outfit nicht gerade auf die nobelste Ecke schließen ließ. Auch die Station war heruntergekommen, überall Müll, Grafittis und Verwahrlosung. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war und wie sie hier herkam. Sie hatte auch keine Ahnung, wer sie war. Ihr Name war Sarah. Das war alles, was sie wusste.
    Trotzdem hatte sie keine Angst. Obwohl sie sich beim besten Willen nicht erinnern konnte, was am Ende dieser Treppen lag oder was sie hinter diesen Türen erwartete, der Ort kam ihr seltsam vertraut vor. Sie erkannte keines der Gesichter um sie herum, und doch hatte sie das Gefühl, die Leute auf eine Art zu kennen, die sie nicht in Worte fassen konnte. Auf einer tiefen Ebene wusste sie, dass sie hierher gehörte, dass sie ein Recht hatte, hier zu sein.



    Die Leute, die am Bahnsteig herumstanden, kümmerten sich nicht um sie. Niemand sprach sie an, niemand schien sich dafür zu interessieren, dass sie hier auf dem Boden hockte und vermutlich ziemlich desorientiert wirkte. Sie warfen nicht einmal neugierige Blicke in ihre Richtung. Trotzdem wusste sie, dass sie sehr wohl wahrgenommen wurde.



    Diese Ignoranz hatte nichts feindseliges - ja, nicht einmal etwas ignorantes. Es war vielmehr so, als wäre man zu der stillschweigenden Übereinkunft gekommen, dass es ihre Angelegenheit war, wenn sie hier auf dem Boden kauerte. Es war ihr gutes Recht, dort zu hocken, wie es auch das Recht des Typen da hinten am anderen Ende des Bahnsteigs war, dort an der Wand zu lehnen. Der ihr seltsam vertraut vorkam, vertrauter als der Rest ihrer Umgebung - was sie aber gleich wieder vergaß. Es war viel wichtiger herauszufinden, wo sie war.



    Langsam und sehr vorsichtig richtete sie sich auf. Allmählich wich die leichte Übelkeit, die sie verspürt hatte, und sie konnte wieder klar sehen. Auch das Karussell in ihrem Kopf kam zum Stillstand. Sie ging gemächlich zur Treppe, die vermutlich zum Ausgang führte, auf ihrem Weg alles genau betrachtend. Sie gab sich Mühe, die Leute nicht allzu offensichtlich anzustarren, denn das schien hier nicht zum guten Ton zu gehören. Trotzdem musterte sie sie eingehend - und hoffentlich unauffällig genug. Irgend etwas war seltsam an ihnen, und sie konnte nicht genau sagen, was es war.



    Sie hatten etwas gemeinsam, was sich ihr aber entzog, sie kam einfach nicht darauf, an was oder wen sie diese Leute erinnerten. Ihre Kleidung und ihr Auftreten hatten scheinbar nicht das Geringste miteinander gemein, und doch hatte sie das Gefühl, dass sie irgend etwas verband, dass es so etwas wie einen Code gab. Irgendwo in ihrem Hinterkopf wusste sie, dass all diese Typen nichts mit den Menschen zu tun hatten, die sie normalerweise auf der Straße traf - obwohl sie nicht wusste, was „normalerweise“ war, wen sie kannte, wen sie traf, was sie tat und wo sie eigentlich hingehörte. Und was zum Teufel sie hier machte. Und warum es sie nicht einmal ängstigte, dass sie das nicht wusste.



    Individuell, das war es. Genau, jeder dieser Typen war vollkommen individuell, und das ging über den Kleidungsstil weit hinaus. Jeder einzelne von ihnen bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit und Sicherheit, die sie so nicht kannte. Jeder schien das Zentrum seines ganz eigenen Universums zu sein, schien seine ganz eigene Mode zu kreieren, die zwar nicht gerade wie Haute Couture aussah, aber dennoch einen ganz eigenen Charme besaß. Oder vielleicht sollte sie besser sagen, einen ganz eigenen Stil. Ja, das traf es genau. Nichts davon würde sie jemals in einer Modezeitschrift finden. Und doch wirken sie alle, als hätten sie jedes Detail ihres Outfits auf das Sorgfältigste ausgesucht, als hätte niemand hier irgendetwas dem Zufall überlassen - auch wenn die Klamotten zum Teil bald auseinanderfallen würden, wenn man sie nicht mit Flicken und Sicherheitsnadeln zusammenhalten würde.



    Möglichst unauffällig sah sie an sich herunter. Ihre eigenen Sachen waren bei weitem nicht so bunt zusammengewürfelt. Sie hatten auch schon bessere Tage gesehen, gar keine Frage, aber sie wirkten nicht so ausgefallen und abenteuerlich wie die der anderen. Trotzdem hatte sie nicht das Gefühl, gegen irgendeinen Codex zu verstoßen. Sie war nicht wie die anderen, aber das war irgendwie trotzdem okay.



    Mittlerweile hatte sie die Treppe erreicht und stieg nach oben. Sie konnte nicht sehen, was dort oben war, ob sie auf einem anderen Bahnsteig oder der Straße (welche auch immer das sein mochte) landen würde.
    Die Treppe kam ihr endlos vor, und noch immer war kein Ende zu erkennen, obwohl sie schon seit einer gefühlten Ewigkeit aufwärts stieg. Endlich drangen die Geräusche eines weiteren Bahnhofs an ihr Ohr. Ein Zug fuhr gerade ein, es gab wieder eine unverständliche Ansage. Kurz darauf stand sie am Ende der Treppe, und was sie sah, kam ihr sehr bekannt vor. Derselbe Typ am anderen Ende des Bahnsteigs - woher kannte sie den nochmal? Dieselben Leute, dieselben Grafitties. Sie befand sich an akkurat derselben Stelle, von der sie vor nicht allzu langer Zeit aufgebrochen war. An dieser Wand hatte sie gehockt. Sie wusste nicht, wie das möglich war, aber die Treppe befand sich plötzlich wieder ein gutes Stück rechts von ihr. Und hinter ihr war eine massive Wand.



    Ihr zweiter Versuch führte sie in alle Läden und gastronomischen Einrichtungen, die die Station zu bieten hatte - so viele waren das ja nicht. Auch sie hatten eines gemeinsam - einen recht gammligen Charme. Und noch etwas: keinen Ausgang. Sie öffnete jede Tür, die der Bahnhof aufwies. Es gab drei kleine Läden, zwei Imbisse, eine Tür, hinter der sich eine gemauerte Wand verbarg, und eine, die zu Toiletten führte, die sie nur im äußersten Notfall benutzen würde. Einen Ausgang gab es jedoch hinter keiner der Türen. Also versuchte sie es noch einmal mit der Treppe.
    Mit demselben Ergebnis wie vorhin.
    Erschöpft lehnte sie sich an die Wand. Sie fühlte sich, als hätte sie die halbe Stadt zu Fuß durchquert (Welche Stadt? Wie hieß sie?)



    Das Treppensteigen hatte alle ihre Kräfte aufgezehrt, sie fühlte sich vollkommen ausgepowert, viel mehr, als der kurze Weg, den sie zurückgelegt hatte, erwarten ließ. Langsam ließ sie sich an der Wand auf den Boden gleiten, bis sie wieder genauso dort hockte wie zu dem Zeitpunkt, als sie zu sich gekommen war. Sie dachte nichts, fühlte nichts, nahm nichts wahr. Sie war bei Bewusstsein, allerdings ein Bewusstsein, das nichts mehr verarbeitete und in einer Art Stand-by verharrte..



    Sie wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war, als die Geräusche wiederkamen. Sie stellte fest, dass sie eine Ratte beobachtete, die vor ihr im Müll herumwühlte. Das Tier hatte ihr den Rücken zugewandt, sein Schwanz zuckte, während es hierhin und dorthin huschte. Plötzlich ging ein Zittern durch den Körper der Ratte, das ihr eigener Körper zu beantworten schien. Eine Gänsehaut lief über ihren Rücken, als die Ratte sich zu ihr umdrehte und sie unverwandt anstarrte. Sie sah ihr direkt in die Augen, und das war das erste Mal, dass ihr hier irgend etwas unheimlich war. Und dann tat sie plötzlich etwas, das eine anständige Ratte nicht tut: sie zwinkerte ihr zu.




    Über Kommentare und Kritik freue ich mich natürlich.


    Leider sehe ich, das Kapitelbild ist gelb. (Ähm, verwunderlich?) Eindeutig. Nervt es sehr? Ich meine ganz doll sehr? Ich mache das auch Blau, aber das ist der erste Versuch, mir war nicht klar, wie das kommt. Bei Resonanz denke ich durchaus über blaue Kapitel-Dingensens nach. :confused:

  • [INDENT]


    Das nervtötende Piepen des Weckers riss Penny unsanft aus dem Schlaf. Sie stöhnte und zog sich die Decke über den Kopf, während sie mit dem anderen Arm nach dem Wecker tastete und ihn ausstellte. Ganz langsam tauchte sie aus dem Land der Träume auf, das sie heute wohl so gar nicht freigeben wollte.



    Sie konnte sich an ihren Traum nicht wirklich erinnern, obwohl sie das Gefühl hatte, dass sie ihn eben noch ganz klar vor Augen hatte. Aber sie konnte ihn nicht greifen, er entzog sich, sowie sie versuchte, seiner habhaft zu werden. Ein weiteres Stöhnen entrang sich ihr, als ihr einfiel, dass sie gerade heute keine Zeit hatte, flüchtigen Träumen hinterherzujagen.



    In - sie sah auf das Display des Weckers - ungefähr zwei Stunden hatte sie einen wichtigen Termin in der Agentur. Ein Neukunde, der den vermutlich lukrativsten Auftrag des Jahres bedeutete.



    Sie sollte dabeisein, damit nicht wieder dasselbe passierte wie beim letzen Mal, als die beiden Geschäftsführer dem Kunden beim Erstkontakt Dinge eingeredet hatten, die sich beim besten Willen nicht realisieren ließen, und dann später nicht in der Lage waren, ihm das halbwegs elegant wieder auszureden. Am Ende kam der Auftrag nicht zustande, und es war viel investiert worden, das nicht abgerechnet werden konnte, um den Ruf der Firma nicht zu gefährden. Ein finanzielles Desaster, das ihre Kollegin und beste Freundin Mel den Job gekostet hatte.



    Anschließend war sie mit Mel zum Lunch verabredet. Entweder würden sie ihre potenzielle Beförderung feiern - oder sie würde ihre Freundin wieder einmal als Seelsorgerin missbrauchen. Von dem Gespräch hing vieles ab, und sie wusste, wie schwierig es oft war, die welt- und vor allem budgetfremden Ideen, die ihre beiden Chefs nur zu gern unausgegoren hinausposaunten, möglichst unauffällig in realisierbare Projekte zu verwandeln.



    Und ausgerechnet heute war sie mit ihren Gedanken sonstwo, nur nicht bei ihrer geliebten Arbeit. Vielleicht, weil sie solche Termine nicht wirklich als ihre Arbeit ansah, oder weil...
    Was war das bloß, sie konnte nicht aufhören, an diesen Traum zu denken, obwohl sie sich gar nicht an ihn erinnern konnte. Das war ja schon fast zwanghaft. Sie schüttelte den Kopf und stieg in die Wanne. Das warme Wasser war angenehm, und sie wünschte, sie könnte sich mehr Zeit dafür nehmen.



    Sie entschied sich für ihr neues Business-Kostüm, das ihr schmales Budget eigentlich bei weitem überstieg. Man erwartete zwar von ihr, dass sie sich „standesgemäß“ kleidete - schließlich hatte die Agentur einen Ruf zu verlieren -, wie sie das aber bei den Mieten in Downtown und ihrem knausrigen Gehalt bewerkstelligen sollte, das interessierte niemanden.



    Fertig gestylt verließ sie ihr kleines Apartment und winkte nach einem Yellow Cab, das auch wenig später vor ihr hielt. „178, Seventh Avenue.“ sagte sie zum Fahrer, während sie sich in die Polster fallen ließ. Sie würde noch genug Zeit zum Frühstücken haben, bevor sie sich auf den Weg zu diesem weltbewegenden Termin machen musste. Naja, agenturbewegend traf es wohl besser.



    Fortsetzung folgt...[/INDENT]


  • Teil 2




    „Mr. Warden?“
    „Ja, der bin ich.“
    „Sehr erfreut, ich bin Rita Hart. Ich begleite Sie gleich in den Besprechungsraum, die Herren sind schon da.“



    „Wie schön, dass Sie kommen konnten, Erec. Ich bin Phil, und das ist unser Senior-Chef, Mike.“



    „Darf ich Sie mit unserer Art-Directrice bekanntmachen? Mr. Warden, das ist Penny Blithers. Penny, Mr. Erec Warden von Urban Enterprises.“
    Penny glaubte, sich verhört zu haben. Art-Directrice? Es war ja sehr nett, unerwartet befördert worden zu sein, allerdings müsste sie auf dem Posten das Dreifache verdienen. Es gab in der Agentur auch gar keinen Art-Director, und es würde nie einen geben - das waren ja die beiden Herren Chefs.



    Sie war derart empört, dass sie ganz vergaß, was hier bei diesem Termin auf dem Spiel stand. Und nicht nur für die Agentur, nein, wenn sie sich heute einen groben Patzer erlaubte, konnte sie mit Sicherheit genauso gnadenlos gehen wie Mel vor ein paar Wochen. Was ihr just in diesem Moment allerdings ziemlich gründlich entfallen war, so sauer war sie wegen dieser dreisten Lüge ihres Chefs.



    Was ihr ebenfalls beinahe entgangen wäre war, dass der Kunde ihr schon seit geraumer Zeit die Hand entgegenstreckte. Und dass er sie dabei eingehend und mit einem amüsierten Lächeln musterte - was ihr jetzt, da es ihr bewusst wurde, einen leichten Schauder über den Rücken jagte. Einen nicht unangenehmen Schauder, wohlbemerkt.
    Sie beeilte sich, ihm die Hand zu geben - sein antiquierter Handkuss brachte sie vollends aus dem Konzept. Und die Berührung bewirkte, dass sie völlig abwesend als letzte an den Besprechungstisch trat und sich in einem Zustand leichter Trance in ihren Stuhl fallen ließ.



    Sie starrte unverwandt auf die Projektionsfläche und versuchte, nicht in seine Richtung zu schauen. Was ihr nur unvollkommen gelang; niemand würde es zwar bemerken, aber trotzdem beobachtete sie ihn die ganze Zeit aufmerksam.
    Sie konnte nicht sagen, wie sie das machte, sie wusste nur, dass es wirklich niemand bemerken würde. Scheinbar in eine ganz andere Richtung blickend, konnte sie, wenn sie es unbedingt wollte, wie aus dem Augenwinkel trotzdem jemanden beobachten, der sich gar nicht in ihrer Blickrichtung befand. Sie wusste nicht genau, wann und wie sie das gelernt hatte, sie wusste nur, dass sie das konnte.
    Und das tat sie gerade, sie beobachtete Erec Warden, während ihr Blick starr auf die Präsentation gerichtet war, die Mike, wie sich ihr Chef von allen nennen ließ, gerade abspulte.



    In ihrem Inneren tobten währenddessen mittlere Hurricans.
    Zum ersten sah er gut aus. Verdammt gut, und sie fühlte sich heftigst zu ihm hingezogen - etwas, das bei ihr nur äußerst selten vorkam. Sie hatte kein großes Glück mit Männern und war deshalb nicht so leicht bereit, ihre Abwehr aufzugeben und den Mann als potenziellen Kandidaten für eine nähere Bekanntschaft einzustufen. In diesem Falle schienen aber alle ihre Barrikaden bereits, ohne dass sie es mitbekommen hatte, im Sturm erobert worden zu sein. Leider wusste sie nicht, wann das geschehen war.



    Zum zweiten: Sie kannte diesen Mann. Und sie wusste nicht woher. Sie zermarterte sich das Hirn, aber es wollte ihr nicht einfallen. Das eitle Gerede ihres Chefs verschwamm zu einem bloßen Hintergrundgeräusch...