Like a dream - You are my killer

PROLOG

1. Kapitel

Es wird entweder bald schneien oder regnen, verrieten mir die grauen Wolken am Himmel, die schon eine ganze Weile dort oben still standen und nicht weiter ziehen wollten.
Der kalte Wind, der vom Osten her kam und mich zum Zittern brachte, war gewiss nicht der Anlass, warum ich hier alleine auf einer Parkbank saß. Ich wartete, vielleicht auf bessere Zeiten, oder vielleicht auch auf einen besseren Grund, warum ich ausharrte. Denn der eigentliche Grund, war nicht grade einer, der Gründe die tatsächlich und wahrhaftig eintreffen würden. Auch wenn ich persönlich darauf hoffte und mir einbildete, es würde geschehen. Denn Wunder geschehen immer mal wieder, aber meist nur dann, wenn man nicht damit rechnete, doch ich hatte alles bildlich vor Augen, mir das "was wäre wenn" ausgemalt.
Denn Heute hatte ich ihn das erste mal gesehen, seine braunen Augen, die einem zum Schmelzen brachten und als ich daran dachte, war mir schon nicht mehr so kalt. Seine Haare und selbst sein Duft, durfte ich wahrnehmen, auch wenn es nur für ein paar Minuten gewesen war.

Niemand kam vorbei, nicht er und auch kein andrer.
Verzweifelt versuchte ich an den letzten Bruchteilen der Erinnerung festzuhalten. Mich an seine Stimme zu erinnern, die so real gewesen war, als hätte er direkt vor mir gestanden. Sinnlos war es hier zu sitzen und auf ihn zu warten, wo ich doch nicht einmal seinen Namen kannte. Ein Traum war er, nichts weiter. Ein wunderschöner Traum, der aber ewig hätte andauernd können...Ewig, nur um mit ihm zusammen zu sein.

Empört über mich selbst schüttelte ich den Kopf; er war doch nichts weiter als eine Figur, die in meiner Fantasie entstand; nichts weiter als eine unreale Figur; nichts weiter als ein Hirngespinnst, das in meinem Schlaf entstand. Aber dennoch fühlte es sich an wie Liebe, obwohl ich womöglich noch nie Liebe empfunden hatte... Unmöglich...Liebe empfinden für einen Menschen, der meiner Fantasy entsprungen war, mich im Traum mehr und mehr in seinen Bann gezogen hatte. Ich sollte ihn vergessen, mir klar machen, dass er auch, wenn ich so dumm war und auf ihn wartete, nie kommen würde, auch wenn der Traum so wirklich und real gewesen war. Als hätte ich sein sanftes Streichen über mein langes Haar gespürt.

Die erste Flocke fiel vom Himmel und mit ihr die Wirklichkeit; das reale Leben; mein Leben. Ich stand von der eisigen Parkbank auf, um ein paar Schritte zu gehen; um wieder etwas Gefühl in meine erfrorenen Füße zu bekommen. Müde und benommen machte ich mich schließlich auf den Heimweg.

Als ich gerade zur Tür rein kam, fühlte ich die Wärme, die mich umspielte und mir etwas Hoffnung wieder gab.
"Dad? bist du da? Mom?", rief ich durch das ganze Haus und zog mir währenddessen, den schock gefrorenen Mantel aus.
Ich erhielt keine Antwort. Als mir der Magen knurrte, bemerkte ich erst wie hungrig ich doch war, aber mir war nicht nach Essen. Viel lieber wollte ich schlafen, wieder träumen, doch war mir klar, das mir das nicht gelingen würde.
Ich ging durch den Flur, nur ein paar Schritte zu der kleinen Tür, auf der ein Zettel hing. für mich selbst und doch so laut, als würde noch Jemand gerne wissen was drauf stand.

"Fee wir sind heute Abend weg! Das hast du wahrscheinlich wieder vergessen. Essen steht im Vorratsraum
-Mom und Dad"

Ja ich hatte es vergessen, wie so vieles Andere auch. Unser Vorratsraum war hinter dieser Tür, vor der ich immer noch stand. Kalte Luft entwich durch das schmale Schlüsselloch, an das meine Hand, wie zufällig dran vorbei glitt, nur um die Klinke herunterzudrücken. Sie öffnete sich nicht; keinen Spalt, keinen einzigen Millimeter.
Sieben waren es. Sieben Minuten stand ich so da, um darauf zu warten, das mir Irgendjemand die Tür öffnete und mich hereinbat. Doch Niemand kam, wahrscheinlich lag der Grund darin, dass dies eine Tür war, die kein Hauseingang darstellte, sondern den Eingang eines Kellers.

Meine Augen weiteten sich, mein Puls verschnellerte sich.
Die ganzen Erinnerungen kamen auf mich zurück, alle Erinnerungen, die ich schon seit heute Früh versucht hatte wieder in mein Gedächtnis zu rufen. Die Erinnerungen des Traumes... Des wunderschönen, realistisch anfühlendem Traumes.
Mein Gehirn sendete mir tausende Bilder von dem Traum, ich verdrängte sie nicht, sondern ließ mich von ihnen in einen Bann ziehen. Mein Kopf pochte, mir wurde schlecht. Schließlich gab ich mich, überwältigt von dem Gefühl von Gier den Traum noch einmal durchzuleben, dem folgendem "Video" von dem Traum letzter Nacht, das sich in meinem Kopf nun abzuspielen begann, machtlos hin.