• Hallo!

    Die Bilder sind wie immer wunderbar, deine Lichteffekte sind immer so schön passend. Und trotz der Experimente passen deine Bilder immer in den Stil der Fotostory! Respekt.

    Irgendwie hat Jane eher den "männlichen" Part in der Partnerschaft übernommen. Kommt mir nicht nur durch die Affäre so vor, jetzt hab ich nur erst Gelegenheit gefunden, es zu schreiben.
    Sie versucht halt, stark zu sein. In ihrer Kindheit und Jugend war sie ja eher auf sich allein gestellt und dann noch die Sache mit Ruth...

    Ihr Zimmer ist jetzt auf jeden Fall - anders. Sieht gemütlich aus. Nicht mein Stil, es gefällt mir aber trotzdem. Aber zu Jane mag es einfach nicht passen.
    Sicher hat Miranda das nicht bös gemeint, sie scheint ja ernsthaft an Jane interessiert zu sein. Ob aus echter Liebe oder einem anderen Grund, das werden wir wohl noch sehen...

    Welches Geheimnis meint Jane? Ihre Vergangenheit, ihre Träume und ihre Begegnungen mit dem Wesen oder die Affäre mit Miranda?
    Ich tippe auf ersteres, da die Preisgabe dieses Geheimnis die ganze Sache ins Rollen gebracht hat. Dafür spricht auch, das Stacy so vertraulich zu ihr kommt. Ich glaube nicht, dass sich so eine gekränkte, mit ihrem Selbstbewusstsein hadernde Frau verhält.

    Vielleicht denkt Stacy ja, dass Janes und ihre Entfremdung damit zu tun hatte, dass sie Janes Rat, sich auch mal natürlich zu zeigen, befolgt hat und sie somit doch nicht mehr attraktiv auf ihre Partnerin wirkt. Mir gefiel sie ohne viel Make-Up besser als in dieser Fortsetzung.

    Jetzt ist alles wieder gut? Irgendwie glaube ich das nicht. Nicht, dass ich den beiden Böses wünsche. Aber demnächst wäre mal wieder ein Erinnerungs-Traum fällig, der alles erschüttern könnte, sollte er denn stattfinden.

    Wieder einmal eine tolle Fortsetzung!
    Freu mich schon auf die nächste!

    Liebe Grüße

    Appolonia

  • Liebe Cindy,


    erstmal einen dicken Glückwunsch zur Wahl zur FS des Monats!


    Das letzte Kapitel fand ich wieder sehr angenehm, die warmen Farben, das veränderte Zimmer... und trotzdem fühlt es sich nicht ganz richtig an, nicht komplett, seltsam verzerrt.


    Ob stacy die Veränderung wahrnimmt und darum wieder regelrecht um ihre Verlobte "buhlt"? Wer weiß.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

  • Erstmal vielen Dank an alle, die für mich abgestimmt haben, ich fühle mich echt geehrt!

    Kommibeantwortung

    Appolonia:

    Zitat


    Irgendwie hat Jane eher den "männlichen" Part in der Partnerschaft übernommen. Kommt mir nicht nur durch die Affäre so vor, jetzt hab ich nur erst Gelegenheit gefunden, es zu schreiben.
    Sie versucht halt, stark zu sein. In ihrer Kindheit und Jugend war sie ja eher auf sich allein gestellt und dann noch die Sache mit Ruth...

    Stimmt. Das war auch durchaus beabsichtigt so.


    Zitat


    Ihr Zimmer ist jetzt auf jeden Fall - anders. Sieht gemütlich aus. Nicht mein Stil, es gefällt mir aber trotzdem. Aber zu Jane mag es einfach nicht passen.
    Sicher hat Miranda das nicht bös gemeint, sie scheint ja ernsthaft an Jane interessiert zu sein.

    Ja, für Jane ist es etwas zu "romantisch" würd ich mal sagen :) Aber es musste (besser gesagt müsste, ich habs nämlich noch nicht getan) sowieso das ganze Haus eingerichtet werden, nachdem sich nach der Jahreszeiten-Installation alle Download Gegenstände in maxis Gegenstände verwandelt hatten...argh... und das außgerechnet in meinem Fotostory haus!

    Zitat


    Welches Geheimnis meint Jane? Ihre Vergangenheit, ihre Träume und ihre Begegnungen mit dem Wesen oder die Affäre mit Miranda?
    Ich tippe auf ersteres, da die Preisgabe dieses Geheimnis die ganze Sache ins Rollen gebracht hat.

    Stimmt, von der Affäre weiß Stacy ja noch gar nichts...sie scheint es nur irgendwie zu spüren.

    Zitat

    Aber demnächst wäre mal wieder ein Erinnerungs-Traum fällig, der alles erschüttern könnte, sollte er denn stattfinden.

    Der kommt auch. Bald. Aber er wird nicht alles erschüttern.


    Danke für deine Gratulation!
    Und dafür, dass du bei deiner eigenen Story weiter geschrieben hast. Hab mich riesig gefreut heute morgen! Kommi folgt noch.


    kerstin:
    Dankeschön!


    Julsfels:
    Danke!


    Innad:


    Zitat

    Das letzte Kapitel fand ich wieder sehr angenehm, die warmen Farben, das veränderte Zimmer... und trotzdem fühlt es sich nicht ganz richtig an, nicht komplett, seltsam verzerrt.

    Das ist eine recht präzise Beurteilung des letzten Kapitels. Stimmt, da ist ja auch einiges passiert.


    Zitat


    Ob stacy die Veränderung wahrnimmt und darum wieder regelrecht um ihre Verlobte "buhlt"?

    Oh ja. wobei buhlen vl. nicht ganz der richtige Ausdruck ist. Sie fällt eben wieder in alte Verhaltensmuster zurück, wie so viele Menschen, wenn Probleme auftauchen.


    @all: Ja, ich hab mir etwas Zeit gelassen mit der Fortsetzung und es wird auch heute keine "richtige" Fortsetzung geben sondern nur ein kleines Zwischenspecial. Hab momentan etwas Probleme beim Foto machen, weil mein Laptop einen 16:9 Bildschirm hat und ich nie so richtig weiß, wie ich die Auflösung einstellen soll. Bei der "normalen" Auflösung sind rechts und links schwarze Ränder und das Bild wirkt etwas in die Länge gezerrt, bei der weiter unten (ich habe keine Zahlen im Kopf) ist zwar der ganze Bildschirm ausgefüllt, dafür sehe ich unten und oben aber einen Teil nicht, was beim Bilder machen extrem nervig ist. Und das mit den Screenshots (Drucktaste) will auch nicht so richtig funktionieren... Arrgh... Naja wie auch immer, heute kommt erst mal das Special und an der nächsten FS arbeite ich bereits. Und jetzt spinnt auch noch photobucket...grr...naja ich hoffe das wird heute noch was.

  • Cool, eine kleine Zwischenbilanz in Bildern.

    Gut, dass Photobucket dich wieder mag. Die Bilder sind echt klasse geworden und werden gut von den zusammenfassenden Fragen gestützt - oder stützen die Bilder die Fragen? Wie dem auch sei, eine schöne Idee.

    Die Fragen zu beantworten ist sehr schwer - sowohl für die Betroffenen als auch für mich. Aber mal sehen, was sich für Theorien entwickeln.

    1.
    Um das zu beantworten, müsste man erst mal wissen, warum das Wesen gerade Jane verfolgt, warum es nur noch sie hat. Über das Wesen wissen wir ja noch relativ wenig. Nur, dass Jane sie zum erstenmal als Baby getroffen hat, dass sie sehr vertraut mit Ruth war und dass sie Jane nachts heimsucht, wenn diese allein ist und sich dann von ihr nährt, ohne dass die Wunden für Außenstehende sichtbar sind.
    Ich werde fest dabei bleiben, sie als Wesen zu bezeichnen, weil ich nicht glaube, dass sie böse ist. Zumindest nicht ganz, das ist niemand, auch nicht ein mysteriöses Geschöpf wie sie. Als sie Jane gesagt hat, sie habe nur noch sie, wirkte sie irgendwie bedürftig, ja fast schon hilflos.

    2.
    Ahja, die berühmte Frage nach dem Sinn des Lebens.
    Diese Frage stellen oft Menschen, die - wie Jane - Angst haben und deprimiert sind, seltener eben fröhliche Menschen. Aber beiseite damit.
    Naja, "Nahrung für das Wesen" ist kein wirklich guter Lebenssinn. Vielleicht sollte das ja aber Ruths "Bestimmung" sein. Vielleicht konnte sie ihr irgendwann nicht (mehr) nachkommen, durch ihren Tod - Selbstmord, womöglich? - beispielsweise. Und die Aufgabe ging dann halt auf die einzige andere ihr bekannte Person über - Jane.
    Wo die Eltern sind, wissen wir ja auch nicht. Vom Wesen getötet? *schauder* Man kann nur Vermutungen über Vermutungen anstellen.

    Hehe... Wieder um die eigentliche Frage drumherum geredet.

    3.
    Stellen Stacy und Jane sich die Frage einander?
    Zwischen ihnen steht immer noch Janes ungebeichteter Seitensprung. Und wenn der rauskommt, könnt's auch wieder eine neue Krise geben. Aber auch unausgesprochen kann dieses Geheimnis die Beziehung belasten.

    Und außerdem - solange Stacy ihrer (Noch-)Verlobten ihre Geschichte nicht glaubt, sehe ich (leider) schwarz für die beiden. Jane ist es ja enorm wichtig, jemandem vertrauen zu können, jemanden zu haben, der ihr ihre absurden, aber wahren Erlebnisse glaubt und ihr hilft.
    Ich glaube, sie möchte mal nicht die Starke spielen müssen, sondern sich einfach mal bei jemandem anlehnen können.

    4.
    Arme Miranda.
    Nur eine Affäre zu sein, ist nicht leicht.
    Sie erinnert mich wieder an Fran, als Maxwell seine Liebeserklärung zurückgenommen hat. Zwar hat Jane soetwas nicht getan - sie hat eigentlich gar nichts mehr getan, sie lässt alles an sich vorbeiziehen und lässt sich mitschleifen -, aber hart ist es trotzdem.
    Vor allem nicht, wenn man sich eigentlich eine Beziehung wünscht.

    Jetzt hängt es davon ab, ob Miranda skrupellos sein kann - und wenn ja, wie stark.
    Ich meine, sie könnte weitermachen wie gehabt, Jane umsorgen und leise, still und heimlich das Haus umgestalten. Oder zu härteren Maßnahmen greifen, wie auch immer die aussehen mögen.

    5.
    Hängt stark mit der dritten Frage zusammen. Jane hat ja sowieso Schwierigkeiten, sich zu binden. Und jetzt, in so einer Zwickmühle...
    Jane lässt sich irgendwie treiben, wirkt noch apathischer als sonst. Von sich aus hat sie in letzter Zeit, nach der kleinen Beichte bei Stacy, herzlich wenig getan. Erst kam Miranda auf sie zu, dann wieder Stacy. Sie selbst hat nichts getan, um die Beziehung zu Stacy entweder zu kitten oder zu beenden. Wahrscheinlich hat sie Angst vor dem Vorwärts und dem Rückwärts, vor jedweder Entwicklung.

    Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.
    Ich kann mich echt nicht entscheiden, auf wessen Seite ich sein soll - Miranda oder Stacy.
    Miranda ist uns ja noch relativ fremd, wir wissen kaum etwas über ihren Charakter, außer dass sie ziemlich fleißig ist und alles für Jane tut.
    Stacy hat mich mit ihrer Gleichgültigkeit, ihrem Unglauben enttäuscht. Sie weiß doch, wie geplagt Jane ist. Sie strebt halt nach Normalität, will keine Schwierigkeiten in ihrem Lebenslauf (mehr) haben.

    Ich steh echt unter Spannung wie 'ne Mausefalle in der Speckfabrik.
    Freu mich schon total auf die nächste Fortsetzung.

    Liebe Grüße

    Appolonia

  • Kommibeantwortung


    Appolonia:

    Zitat

    Die Bilder sind echt klasse geworden


    Dankeschön!


    Zitat

    Über das Wesen wissen wir ja noch relativ wenig.

    Stimmt, alles kann ich ja auch nicht am Anfang verraten.

    Zitat


    Ich werde fest dabei bleiben, sie als Wesen zu bezeichnen, weil ich nicht glaube, dass sie böse ist.

    Wow. Dein Glaube an das Gute ist echt unerschütterlich, was? :)

    Zitat

    "Nahrung für das Wesen" ist kein wirklich guter Lebenssinn.

    :roftl Deshalb liebe ich deine Kommentare. Und, weil sie so ausführlich sind. :applaus

    Zitat


    Stellen Stacy und Jane sich die Frage einander?

    Schon ein wenig, ja. Aber eher Stacy, Jane ist mehr mit ihren anderen eigenen Problemen beschäftigt.

    Zitat


    Ich glaube, sie möchte mal nicht die Starke spielen müssen, sondern sich einfach mal bei jemandem anlehnen können.

    Ja. Sehr schön analysiert.


    Zitat


    Sie erinnert mich wieder an Fran, als Maxwell seine Liebeserklärung zurückgenommen hat.

    Oje. "Die Sache". :)

    Zitat


    Jetzt hängt es davon ab, ob Miranda skrupellos sein kann - und wenn ja, wie stark.
    Ich meine, sie könnte weitermachen wie gehabt, Jane umsorgen und leise, still und heimlich das Haus umgestalten. Oder zu härteren Maßnahmen greifen, wie auch immer die aussehen mögen.

    Ja. Allerdings ist die Frage, ob Jane so tun kann, als ob das alles nicht Geschehen wäre.




    @ all:
    In wenigen Minuten kiommt die Fortsetzung. Übrigens: Außer dem Kleid für das Wesen stehen alle Outfits aus dem Special auf meiner Homepage zum Download bereit.












  • Bereits als ich die Tür einen kleinen Spalt geöffnet hatte, schlug mir ein starker Biergeruch entgegen. Nichts Gutes ahnend, sah ich mich achtsam nach Beobachtern um, trat dann ein und schloss die Türe schnell wieder hinter mir. Ich hatte schon immer versucht, Ruth vor Problemen zu bewahren, was aber meistens entweder an meiner eigenen Feigheit oder an Ruths kopflosem Verhalten scheiterte. Ich warf einen Blick auf Ruth oder besser gesagt, auf das Häufchen Elend, das da auf den Boden kauerte. Für ihren Zustand, war sie noch nicht einmal schlecht gelaunt, im Gegenteil. „Willsu auch was?“, lallte sie mir entgegen, offenbar nicht in der Lage zu begreifen, welchen Ärger sie sich einhandeln würde. Geistesgegenwärtig schob ich einen Schrank vor die Tür, um diese zu blockieren. Schlüssel war weit und breit keiner zu sehen, vielleicht hatte man den Schülerinnen auch ganz einfach keinen gegeben.









    Dann setzte ich mich auf den Boden zu Ruth, nicht, weil ich damit irgendetwas bewerkstelligen hätte wollen, sondern einfach, weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte tun sollen. Ihr den Alkohol wegzunehmen grenzte, so wie ich sie kannte, an eine Unmöglichkeit, vor allem, weil er hier kistenweise herum stand. „Wie hast du die Kisten überhaupt unbemerkt hier reinbekommen?“, fragte ich sie, ohne ernsthaft eine Antwort darauf zu erwarten. Ruth war selten zu dem fähig, was man gemeinhin als Gespräch bezeichnen könnte, meistens nicht einmal zu etwas, was dem auch nur im Entferntesten ähnelte. So war es auch an diesem Tag. Ruth reagierte nicht. „Man kann nicht nicht kommunizieren“ hat ein berühmter Mann einmal gesagt. Er meinte damit wohl, dass auch Schweigen, Körpersprache und bewusstes Ignorieren dem Gegenüber etwas sagten. Aber was Ruth mir sagen wollte, war wirklich schwierig zu verstehen.









    Ich habe einmal gehört, dass Auffälligkeiten bei Kindern ein Hilfeschrei sein können, dass sie Straftaten begehen oder sich selbst verletzen, weil sie nicht in der Lage sind, anderen zu erklären, was ihnen wirklich fehlt. Vielleicht war das bei Ruth auch so. Ich betrachtete sie von der Seite, wie sie da hockt mit einer Bierflasche in der Hand, in sich gekehrt, als würde die Welt um sie herum nicht existieren. Sie trank mittlerweile nicht einmal mehr sondern starrte nur auf das Muster des Teppichs. Gründe für einen Hilfeschrei fielen mir genug ein. Allerdings keine Möglichkeiten, Hilfe zu leisten. Immerhin saß ich in einer ähnlichen Falle.









    Plötzlich rumpelte der Kasten. Jemand hatte versucht, die Türe zu öffnen. „Ruth, mach auf!“, tönte eine Stimme von außen, „du weißt genau, dass es uns nicht erlaubt ist, die Tür zu blockieren!“ „Anna, du alte Schl***e! Hau ab du Zicke! Kriech lieber wieder einen Lehrer in den Ar**h“. „Was hast du gerade gesagt?“, die Stimme von außen klang empört, vielleicht war das aber auch nur gespielt. „Ich möchte gerne etwas Zeit mit meiner Schwester verbringen, ohne gestört zu werden. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen“, antwortete ich anstelle von Ruth, um Schlimmeres zu vermeiden.









    Ich wache auf, seltsam entspannt. Meine Träume sind das einzig konstante, bleiben immer gleich. Es sind keine Neuigkeiten, nur Erinnerungen, auch wenn ich viele davon so lange verdrängt habe, dass sie mir wie neu vorkommen und einige dermaßen bizarr verzerrt sind, dass ich sie nur schwierig zuordnen kann. Trotzdem, die Träume sind sicher. Sie tun mir nichts, sie erschrecken mich nur. Sie bringen nicht mein Leben durcheinander, sie verführen mich nicht, sie bringen mir kein Unverständnis entgegen, sie verwirren mich nur selten. Das Beste daran aber ist, dass alles, was ich darin erlebe, schon vorbei ist und ich keine Angst haben muss, dass es mir geschieht.









    Es klopfte an der Tür. „Wer ist da?“, fragte Ruth, leicht genervt. Sie schien am Liebsten allein sein zu wollen. Trotzdem wusste ich, dass es ihr gut tat, wenn ich sie besuchte, dass sie es brauchte. „Ich bins, Ruth“, antwortete eine Stimme, der man anhörte, dass sie die Tränen nur schwer zurück halten konnte. Ruth öffnete die Tür. Das Mädchen, das eintrat, hatte ein angeschwollenes blaues Auge. Sie war etwas kleiner als Ruth, aber vermutlich genauso alt. Ihr Anblick war beinahe herzzerreissend, so armselig schaute sie uns an, hilfesuchend.









    Im nächsten Moment erlebte ich eine Seite an Ruth, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Sie ging auf das Mädchen zu , dass Anabell hieß, wie ich später erfahren sollte, und tätschelte ihr fürsorglich den Kopf. Dann begann sie beruhigend auf sie einzureden, mit leiser, zärtlicher Stimme, sodass ich den Großteil gar nicht verstehen konnte. Vermutlich waren diese Worte auch nicht für mich gedacht. Anabells Schultern bebten, sie schluchzte leise. Langsam begann sie sich etwas zu beruhigen, ihr Schluchzen wurde zu einem Wimmern, bis es schließlich ganz aufhörte.









    „Erzähl doch einmal, was passiert ist“, ermunterte Ruth sie und bot ihr das Bett als Sitzplatz an. Anabell nickte und machte es sich dann so bequem, wie es sich jemand in ihrer Lage machen konnte. Dann begann sie zu sprechen, beklommen, bei mir wagte sie es nicht einmal, Augenkontakt herzustellen. „Anna war das“, war das erste, was aus ihr heraus brach. Dann redete sie weiter, immer schneller und aufgeregter. „Ich habe sie unten getroffen, im Speisesaal. Sie hat gesagt, sie wüsste alles und was mir eigentlich einfällt. Ich habe sie gefragt, wovon sie spricht. Sie hat gesagt, ich solle nicht so tun, ich wolle sie wohl für blöd verkaufen. Dann hat sie noch gesagt, wenn ich nicht damit aufhöre, würde sie es allen erzählen. Ich habe versucht, ihr klar zu machen, dass ich nicht weiß, was sie meint, aber sie wurde nur immer noch aufgebrachter und dann hat sie mir dashier verpasst.“, sie zeigt auf das Veilchen.









    Ruth war mittlerweile auch recht aufgebracht. „Aber, was haben denn die Lehrer gesagt? Oder die Aufseher? War denn niemand anwesend?“ „Doch, sie sitzt gerade im Büro vom Direktor.“ Diese Nachricht schien Ruth jedoch noch mehr zu beunruhigen. „Aber…was ist, wenn sie irgend etwas erzählt?“ „Was soll sie denn erzählen?“, mischte ich mich ein, „Anabell hat doch nichts getan.“ Ruth schaute zu Boden. „Vielleicht hat sie irgend etwas anderes entdeckt und meint jetzt, dass Anabell die Schuld dafür trägt.“



















  • Na, das sind ja Zustände an einer ach tollen Schule. Ich glaubs nicht.

    Anscheinend sind hier nicht alle so geduckt, wie Jane anfangs dachte. Naja, der Schein kann halt trügen und Ausnahmen bestätigen die Regel. Zu den Lehrern ist diese Anna ja, wie Ruth freundlich betont hat, sehr höflich.

    Viele schaffen sich bei Stress - und darunter zählt wahrscheinlich auch die Gefahr, dass Lehrer und andere Schüler einfach so ins Zimmer platzen, eben einfach keine Privatssphäre zu haben, außerdem strenge Regeln - ja ein Ventil.
    Ruth trinkt. Bei Anna sind es Aggressionen.

    Und Anabell sucht Trost bei Ruth. Irgendwie kommt es mir so vor, als sei Ruth stolz darauf, als würde sie es genießen, dass Anabell sich ihr anvertraut, dass sie für das Mädchen sorgen kann. Vielleicht ist sie so etwas wie ihr Schützling. Vielleicht fühlt sie sich stark, wenn sie sie aufbauen kann (wow... eigentlich eine sehr edle Art, sich besser zu fühlen...)

    Ja, was war das wohl, was Anna gemeint hat? Wofür sie Anabell die Schuld gibt? Na, liebe Ruth?
    Vielleicht hat sich die angetrunkene Ruth ja irgendwas zu Schulden kommen lassen, und Anabell war zur falschen Zeit am falschen Ort. Ich glaube nicht, dass irgendjemand außer Jane etwas von Ruths "Hobby" weiß.
    Oder die Sache ist einen Tick mystischer. Vielleicht hat Ruth das Wesen hier reingeschmuggelt bzw. es hat sich selbst eingeschleust, um bei "ihrer" Ruth zu sein. Da könnte etwas ungewöhnliches passiert sein. Und Anabell war halt da zur falschen Zeit am falschen Ort - möglicherweise sogar aus freien Stücken bei Ruth.

    Ich weiß nicht...
    Würde Ruth ein Mädchen als unfreiwillige Gehilfin einspannen? Durch ihre Fürsorge? Oder ist Anabell echt nur aus Zufall reingeschlittert? Oder hat Ruth tatsächlich ne Freundin gefunden und sie unabsichtlich mit hineingezogen? Die Sache ist im Moment etwas trüb... Abwarten und Tee trinken bis zur nächsten Fortsetzung also.

    Jane tut mir Leid, sie weiß gar nicht, wie sie Ruth helfen soll. Aber sich bei Anna vor sie zu stellen, ist zumindest schon etwas.
    Ihre Träume erschüttern also nichts. Gut zu wissen :)
    Aber trotzdem... Ereignisse aus Träumen können in der aktuellen Lebenssituation vergleichbar wieder auftreten, z.B. Verluste. Davon gibts bei vielen Menschen mehrere...

    Wie gesagt: Abwarten. Tee trinken. Ich werd's tun, ob du wohl Tee magst..? Fragen über Fragen.

    Liebe Grüße

    Appolonia

  • Machst du die Fotostory noch weiter? Wär schade, wenn nicht.
    Deine Bilder sind echt super, besonders die Rückblicke,
    das mit dem Sonnenuntergang oder das, wo die Sachen durch den Raum fliegen.
    Echt spannend!

    Ihr Wellen, tragt mich fort
    Ihr Regentropfen, schwemmt mich weg
    Bringt mich an einen anderen Ort
    Ihr Winde, weht mich dahin
    Immer weiter, immer weiter
    Bis ich zu Hause bin


  • Appolonia: Danke für deinen ausführlichen Kommentar!

    Zitat



    Viele schaffen sich bei Stress - und darunter zählt wahrscheinlich auch die Gefahr, dass Lehrer und andere Schüler einfach so ins Zimmer platzen, eben einfach keine Privatssphäre zu haben, außerdem strenge Regeln - ja ein Ventil.
    Ruth trinkt. Bei Anna sind es Aggressionen.

    Sehr schön analysiert. Stimmt, es ist ja auch oft so, dass Menschen, die im Beruf Stress haben, das dann zu Hause an ihrer Familie auslassen oder misshandelte Kinder sich brutal gegenüber anderen, schwächeren Kindern verhalten. Eine Kindergartenpädagogin in meiner Praxisstätte hat dazu einmal gesagt "Ein Kind, das Probleme macht, hat Probleme".


    Zitat


    Und Anabell sucht Trost bei Ruth. Irgendwie kommt es mir so vor, als sei Ruth stolz darauf, als würde sie es genießen, dass Anabell sich ihr anvertraut, dass sie für das Mädchen sorgen kann. Vielleicht ist sie so etwas wie ihr Schützling. Vielleicht fühlt sie sich stark, wenn sie sie aufbauen kann (wow... eigentlich eine sehr edle Art, sich besser zu fühlen...)

    Ja, das hast du richtig erkannt. Obwohl, so edel finde ich die Art auch nicht immer. Dazu fällt mir jetzt gerade die Geschichte von dem Mann ein, der seinen Hund verletzt, um ihn nachher pflegen zu können. Ich erinnere mich leider nicht mehr an den Titel der Geschichte und auch nur an den Vornamen vom Mann. Tobias hieß er.


    Zitat

    Ich weiß nicht...
    Würde Ruth ein Mädchen als unfreiwillige Gehilfin einspannen? Durch ihre Fürsorge? Oder ist Anabell echt nur aus Zufall reingeschlittert? Oder hat Ruth tatsächlich ne Freundin gefunden und sie unabsichtlich mit hineingezogen?

    Vielleicht, vielleicht. Vielleicht ist Anabell auch gar nicht soo unschuldig ;)

    Zitat


    Aber trotzdem... Ereignisse aus Träumen können in der aktuellen Lebenssituation vergleichbar wieder auftreten, z.B. Verluste. Davon gibts bei vielen Menschen mehrere...

    Stimmt. Übrigens komisch, dass dir das gerade jetzt einfällt, kannst du hellsehen? Das Thema Verluste passt nämlich irgendwie auch zur nächsten Fortsetzung...



    SimsInLove: Uii, ich schäme mich furchtbar. Hatte in letzter Zeit recht viel zu tun. Aber heute gehts weiter.


    Spielkind93: Klar mach ich weiter :) Es dauert nur eine Weile. Aber heute gibts ja die Fortsetzung. Übrigens danke für dein Lob.















    „Stacy? Was zum-“ Mir fällt vor Schreck die Kinnlade herunter. Beinahe hätte ich die Frau, die nun vor mir stand, nicht erkannt, so fremd sieht sie aus. „Was hast du mit deinen Haaren gemacht?“, fragt ich schließlich, nachdem ich meinen kurzzeitigen Schock zustand überwunden habe. „Ach daaaaas…“, brummt Stacy und fährt sich mit der Hand durch die Haare, so wie sie es immer tut, wenn sie ihre Nervosität verbergen will. Sie bleibt kurz stehen, unschlüssig, was sie tun oder antworten soll. „Das hab ich doch nur wegen einem Auftrag gemacht. Die wollten eben ein dunkelhaariges Model. Ist doch keine große Sache“, versucht sie mit betont lässiger Stimme zu sagen, doch ich erkannte ihren nervösen Unterton. Dann setzt sie sich ebenso betont lässig auf die Couch neben mich.







    Ich mustere sie und weiß sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist. Stacy liebte ihre blonden Haare, sie hätte sie niemals wegen ein paar Fotos einfärben lassen – so etwas hatte sie gar nicht nötig, sie bekam doch genug lukrative Aufträge. Sie wirkt unsicher, ihr Stolz scheint geknickt. Es scheint, als wäre unsere Beziehung vergiftet, seit ich ihr von meinem Monster erzählt habe. Und zugegebenermaßen habe ich selbst nicht gerade dafür gesorgt, dass sich daran etwas ändert. Plötzlich durchzuckt es mich wie ein Blitz. Miranda! Was, wenn Stacy etwas ahnt? Immerhin ist sie doch generell sehr empfindsam, merkt sofort, was in mir vorgeht. Vielleicht wäre es besser, wenn ich die Wahrheit sage, wenn ich ihr alles beichte – oder würde das noch mehr


    kaputt machen?






    Stacy lächelt mich an, gespielt vergnügt. „Ach Jane, du machst dir mal wieder viel zu viele Gedanken. Sind doch nur Haare.“ Ich wage es nicht, sie anzusehen. Jedem anderen Menschen hätte ich diesen Satz abgekauft. Doch es sind nicht nur Haare. Es sind
    Stacy’s Haare. Ihr Heiligtum. Verstört schaue ich vor mich hin, wich ihrem Blick aus. „Tu es“, flüstert eine Stimme in meinem Inneren, „du musst es ihr sagen!“ Das Gefühl, das in mir hoch kriecht, wird immer unangenehmer, ich fühle mich gedrängt, gedrängt von mir selbst. „Sag es ihr, sie ahnt es eh schon“, zischt die Stimme wieder. „Aber was, wenn das alles nur noch schlimmer macht?“, frage ich zurück und fühle mich wie die Figuren in den Comics, bei denen Engelchen und Teufelchen auf den Schultern sitzen.







    „Stacy, ich muss dir etwas erzählen“, platzt es schließlich aus mir heraus. Sie sieht mich fragend an, doch ich schaffe es noch immer nicht, ihr in die Augen zu schauen, nur aus den Augenwinkeln nehme ich ihren Gesichtsausdruck wahr. „Vielleicht will sie es gar nicht hören. Vielleicht ist es besser, wenn sie mit einer Lüge lebt, einer glücklichen Lüge“, meldet sich nun eine andere Stimme in meinem Kopf zu Wort. „Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt. In ihrer Welt hast du sie nicht betrogen. Nicht, solange du es ihr nicht sagst“, flüstert sie weiter. „Aber das wäre doch gelogen“, erwidere ich, nun schon wieder etwas unschlüssiger. „Was ist denn los?“, platzt Stacy in meine Gedanken und erinnert mich daran, dass ich bereits angefangen habe zu beichten. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich schließe die Augen und hole tief Luft, bevor ich zu sprechen beginne.








    „Ich habe etwas gemacht, was mir sehr leid tut“, flüstere ich und sehe Stacy’s Gesichtsausdruck bröckeln, als würde man ihr eine Maske abnehmen. Ihre Mundwinkel bewegen sich stark nach unten. Spätestens jetzt weiß sie also, dass das, was sie geahnt hat, wohl Wirklichkeit ist. Sie sagt nichts, erwidert kein Wort, sie fragt nicht einmal nach, was ich damit meine. Also spreche ich weiter. „Ich habe dich betrogen.“ Stacy zuckt bei diesen Worten leicht zusammen. Fast unmerklich, doch schon wenige Momente später kugeln Tränen aus ihren Augen und laufen über ihre Wange nach unten. Ich beobachte sie eine Weile, hilflos, weiß nicht, was ich sagen oder tun soll. Ich würde sie gerne in den Arm nehmen, doch vermutlich würde sie mich wegstoßen.






    „Mit wem?“, fragt sie schließlich, leise, mit tränenerstickter Stimme. „Miranda“, antworte ich beinahe tonlos, doch Stacy hat es verstanden. Ein kurzes Wimmern ist zu hören, dann wieder Stille. „Stacy, ich…“ beginne ich, doch sie schüttelt nur den Kopf. „Lass es, Jane“, sagt sie, nun mit etwas festerer Stimme. Dann bricht sie vollends in einen Heulkrampf aus. „Wie konntest du mir das nur antun? Ich habe noch nie einem Menschen so vertraut wie dir. Warum hast du mich so verletzt?“ Ich spüre einen Stich im Herz, als würde sich ein Messer hinein bohren. Meine Augen werden feucht, beinahe kommen mir selbst die Tränen. „Es tut mir leid“, antworte ich nur, „ich wollte das alles nicht“. Sie schüttelt den Kopf. „Jane, ich glaube es ist besser, wenn wir uns eine Zeit lang nicht mehr sehen.“









    Dann steht sie auf, wischt sich die verlaufene Mascara vom Gesicht und geht einfach bei der Türe hinaus. Ich will ihr nachschreien, will sie aufhalten, will fragen, wie zum Geier sie überhaupt weg will und wo sie hin will, ohne Auto, ohne Wohnung. Ich will ihr anbieten, sie zu fahren oder ihr zumindest ein Taxi zu rufen. Ich will mich vor ihr hinwerfen und sie anflehen, bei mir zu bleiben. Doch das alles kann ich nicht. Denn wie ich ihr so nachschaue und beobachte, wie sie den ersten Schritt zur Türe hinaus macht, spüre ich, dass etwas in mir zerbricht.

  • Hey, super, dass du weitergemacht hast! Mir tun irgendwie, beide leid, Stacy und Jane. Für Stacy war es ein harter Schlag, obwohl sie sicherlich irgendwie schon etwas geahnt hat, oder zumindest bemerkt hat, dass es nicht mehr so ist wie früher. Mit der neuen Frisur sieht sie wirklich ganz verändert aus, irgendwie scheint sie nicht mehr, sie selbst zu sein.
    Für Jane war es bestimmt total schwierig, ihrer Freundin das mit Miranda zu beichten. Immerhin hat sie eingesehen, dass sie einen Fehler gemacht hat und sie ist so ehrlich, es Stacy auch frei heraus zu sagen. Obwohl es nicht keine Entschuldigung für den Betrug ist, erfordert es doch ziemlich viel Mut und ich kann ihre Angst gut nachvollziehen.
    Ich hoffe, dass Stacy und Jane irgendeinen Weg finden wieder zusammen zu kommen, da sie so ein gutes Paar waren. Vorerst sieht es allerdings nicht danach aus. Übrigens freue ich mich auch schon auf eine erneute Rückblende über Janes Vergangenheit und dem Schicksal ihrer Schwester. Vielleicht wiederhol ich mich, aber die Geschichte ist einfach superspannend!


    Viele Grüße,
    Spielkind 93

    Ihr Wellen, tragt mich fort
    Ihr Regentropfen, schwemmt mich weg
    Bringt mich an einen anderen Ort
    Ihr Winde, weht mich dahin
    Immer weiter, immer weiter
    Bis ich zu Hause bin

  • So, jetzt hab ich endlich auch mal Zeit zum Kommischreiben...


    Ja... Was soll ich jetzt von Stacys neuer Haarfarbe halten... Blond stand ihr besser.
    Sind ihre dunklen Haare ein Ausdruck für ihre dunklen Vorahnungen, für eine Art... Depression?
    Oder sie will einfach einen - jetzt vielleicht noch unbewussten - Schritt ins Neue, Unbekannte machen...
    Jane sagte, dass Stacys Haare ihr Heiligtum sind... Vielleicht ein Ausdruck dafür, dass ihr nichts mehr heilig ist...
    Womöglich hat sie das mit Miranda auch bemerkt und denkt, Jane steht nicht mehr auf ihren Typ...


    Was ist jetzt eigentlich ihre Naturhaarfarbe? Blond, brünett oder dunkelblond vielleicht?
    Bis jetzt dachte ich, dass Braun ihre Naturhaarfarbe wäre, weil Jane und Miranda mal über ihre Manie gelästert haben, sich ihre Ansätze immer wieder färben zu lassen. Aber sie liebt ihre blonden Haare ja.
    Andererseits... Man kann auch eine unnatürliche Haarfarbe lieben...
    Trotzdem, verrätst du's mir?


    Naja, jedenfalls ist die Katze jetzt aus dem Sack. Stacy weiß es.
    Aber einerseits war das nötig. Das ist einfach nur fair Stacy gegenüber. Im Dunkeln zu tappen, ahnungslos und einsam, diese Ungewissheit ist wahrscheinlich tausendmal schlimmer. Andererseits hat es die Beziehung vergiftet. Sieht man ja an Stacys Haarfarbe und ihren Reaktionen, z.B. sich wieder mit Make-Up zuzukleistern.


    Ich halte ein bisschen Abstand zwischen den beiden grundsätzlich für nicht schlechtes, wäre da nicht das Wesen. Wenn niemand bei Jane ist, wird es zurückkommen - und womöglich hungriger denn je sein. Eine Möglichkeit wäre, Miranda einzuspannen, aber ich glaube, das ist jetzt das Letzte, was Jane tun wird. Wo es ihr und Stacy so viel Leid eingebracht hat.
    Aber Miranda wittert jetzt, wo Stacy fort ist, vielleicht ihre Chance. Die arme Jane muss ja getröstet werden...


    Bin schon ganz gespannt auf die nächste Fortsetzung.


    Liebe Grüße,


    Appolonia

  • Spielkind93:

    Zitat

    Mir tun irgendwie, beide leid, Stacy und Jane. Für Stacy war es ein harter Schlag, obwohl sie sicherlich irgendwie schon etwas geahnt hat, oder zumindest bemerkt hat, dass es nicht mehr so ist wie früher.

    Mir tun sie auch leid. Sie stecken irgendwie gerade so in ihren Rollen fest und kommen nicht heraus...

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    Für Jane war es bestimmt total schwierig, ihrer Freundin das mit Miranda zu beichten. Immerhin hat sie eingesehen, dass sie einen Fehler gemacht hat und sie ist so ehrlich, es Stacy auch frei heraus zu sagen. Obwohl es nicht keine Entschuldigung für den Betrug ist, erfordert es doch ziemlich viel Mut und ich kann ihre Angst gut nachvollziehen.

    Stimmt. Wobei ich persönlich der Meinung bin, dass es für eine Beziehung gar nicht immer das Beste ist, wenn man einen Betrug beichtet, zumindest, wenn es nur eine unbedeutende, einmalige Sache war. Allerdings steht es ja unausgesprochen doch ein wenig zwischen den beiden.

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    Übrigens freue ich mich auch schon auf eine erneute Rückblende über Janes Vergangenheit und dem Schicksal ihrer Schwester.

    Da muss ich dich leider enttäuschen. Das Schicksal ihrer Schwester wird erst ganz am Ende aufgelöst.

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    Vielleicht wiederhol ich mich, aber die Geschichte ist einfach superspannend!

    Danke!


    Appolonia:

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    Ja... Was soll ich jetzt von Stacys neuer Haarfarbe halten... Blond stand ihr besser.

    Ich habe ehrlich gesagt ziemlich lange darüber nachgedacht, ob ich ihr die Haare nun tatsächlich färben soll. Ich habe schon befürchtet, dass das von einigen Lesern nicht so gut aufgenommen wird. :)

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    Sind ihre dunklen Haare ein Ausdruck für ihre dunklen Vorahnungen, für eine Art... Depression?
    Oder sie will einfach einen - jetzt vielleicht noch unbewussten - Schritt ins Neue, Unbekannte machen...
    Jane sagte, dass Stacys Haare ihr Heiligtum sind... Vielleicht ein Ausdruck dafür, dass ihr nichts mehr heilig ist...
    Womöglich hat sie das mit Miranda auch bemerkt und denkt, Jane steht nicht mehr auf ihren Typ...

    Uii, Appolonia. Manchmal glaube ich, du machst dir mehr Gedanken über meine Fortsetzungen, als ich selbst. :D Allerdings, deine letzte Vermutung war so mein Haupthintergedanke, als ich ihr die Haare gefärbt habe.


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    Was ist jetzt eigentlich ihre Naturhaarfarbe? Blond, brünett oder dunkelblond vielleicht?
    Bis jetzt dachte ich, dass Braun ihre Naturhaarfarbe wäre, weil Jane und Miranda mal über ihre Manie gelästert haben, sich ihre Ansätze immer wieder färben zu lassen. Aber sie liebt ihre blonden Haare ja.
    Andererseits... Man kann auch eine unnatürliche Haarfarbe lieben...
    Trotzdem, verrätst du's mir?

    Ja. Ich habe mir ihre Naturhaarfarbe eigentlich immer so ähnlich wie meine vorgestellt, also irgendwas zwischen Dunkelblond und Hellbraun. Mit dem lieben meinte ich die gefärbten Haare, ja.

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    Ich halte ein bisschen Abstand zwischen den beiden grundsätzlich für nicht schlechtes, wäre da nicht das Wesen. Wenn niemand bei Jane ist, wird es zurückkommen

    Oh ja, das Wesen kommt. Und zwar schon in der nächsten Fortsetzung.

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    Aber Miranda wittert jetzt, wo Stacy fort ist, vielleicht ihre Chance. Die arme Jane muss ja getröstet werden...

    Ja, Miranda gibts ja auch noch. Wobei, ich bin mir selber noch nicht ganz sicher, was ich mit der noch mache. Mal sehen. :D



    Die nächste Fortsetzung kommt in Kürze.









  • Das erste, was ich sah, als ich mein Zimmer betrat, war die wunderschöne Frau auf meinem Bett. Die Frau, die mich lange Zeit geliebt hatte und die ich immer noch liebte. Ihre endlosen Beine lehnten gegen die abgenutzte Holzwand und ihre samtweichen Haare schienen geradezu über meine Bettkante zu fließen, so seidig glänzten sie. Erst, als ich aus dem Staunen heraus kam, bemerkte ich die Tränen in ihren Augen und zugleich fühlte ich, wie sich mein Herz zusammenkrampfte, so sehr schämte es sich dafür, ihre Traurigkeit nicht sofort bemerkt zu haben. Mit bekümmerter Miene trat ich auf sie zu, wollte etwas sagen, das alles wieder gut machte. Ganz so, wie es die Menschen in den Seifenopern tun, mit ihren verständnisvollen Gesprächen über Gefühle, auf die jeder Kommunikationsexperte stolz wäre. „Ich-Botschaften senden!“, kramte mein Gehirn aus irgendeiner, in seiner hintersten Windung versteckten Akte hervor. Ich atmete tief durch und hoffte, dass mein Kopf in dieser Pause einen Satz basteln würde, wie er es öfter einmal machte, doch nichts dergleichen geschah.





    Dann handelte Stacy. Sie sah mir direkt in die Augen, sprang auf und rannte auf mich zu. „Warum hast du das getan?“, brüllte sie mich mit wütendem Gesichtsausdruck an, „Es war so schön und DU, du hast es kaputt gemacht!“ Ich schaute verschämt zur Seite, wusste nicht, was ich darauf erwidern solle. Natürlich hatte sie recht. Aber was sollte ich sagen? Ein Entschuldigung wäre wohl kaum ausreichend. „Du hast alles zerstört! Warum hast du mich betrogen? Warum musste es so enden? Warum passierte UNS das? Es war doch so perfekt!“ Verzweifelt sah sich mich an, schien selbst nicht wirklich zu wissen, was sie sagen wollte. Ich musste mir selbst die Tränen verkneifen, so stark wurde mir plötzlich mein Unglück bewusst. Es war perfekt. Ich wusste, dass ich vermutlich nie wieder einen Menschen so sehr lieben könnte, wie ich Stacy geliebt hatte und immer noch liebte. Diese Beziehung war so besonders, dass ich jede folgende an ihr messen würde und niemals würde eine andere jemals dieselbe Intensität an Gefühlen erreichen. Stacy hatte mir Halt gegeben, mich gestärkt, mich getröstet und beschützt. Bei ihr hatte ich mich so wohl gefühlt, wie bei keinem anderen Menschen zuvor. Und das alles hatte ich weggeworfen, durch eine einzige, unbedachte Handlung. Die Erkenntnis durchzuckte mich wie ein Blitz und zerschlug dabei fast mein Herz. Ich verlor die Kontrolle über mich.





    „Und was ist mit dir?“, herrschte ich sie an. „Hast du jemals darüber nachgedacht, wie ICH mich fühlte? Hast du darüber nachgedacht, WARUM ich all das getan habe?“, ich atmete viel zu schnell und viel zu tief, wie ein gehetztes Tier. Stacy sah mich immer noch mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung an. „Du hast mich doch behandelt, als wäre ich ein Fall für die Psychiatrie, als ich dir mein Innerstes offenbart habe. Was denkst du wohl, wie ich mich da gefühlt habe? Du hast mein Vertrauen missbraucht, deswegen war ich überhaupt erst in der Lage dazu, dich zu betrügen!“ Die letzten Worte schrie ich, wie völlig von Sinnen. Mein Atem wollte sich immer noch nicht beruhigen. Stacys Gesichtsausdruck hatte sich gewandelt, ich sah Traurigkeit in ihren Augen, aber eine andere Traurigkeit, als die zuvor. „Es tut mir leid“, schluchzte sie, ebenfalls beinahe hysterisch. „Jane, es tut mir so leid, ich wollte das nicht. Ich war nur so schrecklich überfordert.“ Sie sah mich bedauernd an, wieder etwas ruhiger, doch ihr Gesicht war noch immer zu einem schmerzhaften Ausdruck verzerrt. „Jane, ich will dich nicht verlieren“, wimmerte sie leise.





    „Ich dich doch auch nicht!“, schrie ich sie an. Stacy sah mich an, mit Hoffnung in ihren Augen. „Lass es uns noch einmal versuchen. Ich liebe dich.“ Mein Herz machte einen Sprung und endlich traten die so lange zurück gehaltenen Tränen in meine Augen. „Ich dich auch. Mehr, als du es dir auch nur vorstellen kannst“. Dann umarmte sie mich und ich spürte, wie sich eine Welle des Glücks über meinen Körper ausbreitete und bis in die Zehenspitzen schwappte. Mein Puls senkte sich langsam wieder und Angst, Wut und Panik, alle negativen Gefühle wurden durch ein wunderbares Gefühl der inneren Zufriedenheit, ja, man könnte fast sagen, der Glückseligkeit ausgetauscht. Alles war gut. Ich spürte Stacies Haare, die meine Schultern kitzelten und roch ihr gewohntes, blumiges Parfum. Ich war ihr so nahe, dass ich ihren Herzschlag hören und ihren Atem ein und aus gehen spüren konnte.





    „Nein, bitte nicht!“, denke ich, als ich wach bin. Doch es hilft nichts. Nur ein Traum. Doch dann, als ich meine erste Enttäuschung überwunden habe, werde ich stutzig. Es war kein Traum wie alle anderen. Das, was ich heute geträumt habe, ist niemals passiert. Als Teenager kannte ich Stacy nicht und schon gar nicht so, wie sie in meinem Traum vorkam. Ich habe von einer erwachsenen Stacy geträumt, in Hotpants und Highheels. Dabei ist sie eigentlich jünger als ich – und noch etwas war an diesem Traum anders. Es war ein schöner Traum. Der einzige Traum, von dem ich wünschte, er wäre wahr – und außgerechnet dieser war es nicht. Ich seufze. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Einmal kein Albtraum! Trotzdem, die Albträume waren das einzig Beständige in meinem Leben und jetzt haben sie sich auch noch verändert, wo doch ohnehin mein Leben gerade im Umbruch ist.






    Dann spüre ich plötzlich, wie alle Wärme, die plötzlich durch den schönen Traum in mir war, sich verflüchtigt. Mir wird kalt, eiskalt und ich mache mir keine falschen Hoffnungen. Ich weiß genau, was das bedeutet. Das Blut in meinen Adern ist kurz davor, zu gefrieren und ich wage nicht, aufzublicken. Ich weiß genau, wie nahe ihre Fingerkuppen meiner Haut sind, obwohl sie mich nicht berührt. Ich spüre ihre kalte Aura, die sie umgibt und die die Luft um sie herum beinahe gefrieren lässt. Ich werde stocksteif, wage es nicht, mich auch nur um einen Millimeter zu bewegen, ja, sogar meine Atmung verlangsamt sich, damit mein Brustkorb sich ihr nicht zu sehr entgegenwölbt. Ihre langen Finger streifen meine Haare. Ich zucke zusammen. „Jetzt oder nie“, denkt plötzlich ein vermutlich verrückt gewordenes Areal meines Gehirns, dem ich seltsamerweise auch noch gehorche. Ich setzte mich auf und hocke nun etwas entfernt von mir auf meiner Bettdecke. Mein Herz schlägt so fest, dass ich es bis zu meinem Hals herauf spüre.





    Was hat mich geritten, das zu tun? Ich beobachte sie ängstlich, wie sie aufsteht und um mein Bett herum stolziert, bis sie sich an den verlängerten Bettpfosten abstützt und in meine Richtung dreht. Ich schlucke trocken. Ihr Mund ist blutverschmiert. Vielleicht ein gutes Zeichen. Ein Zeichen, dass sie satt ist. Ich wünschte, ihre Augen lesen zu können, doch es ist unmöglich, sie sehen aus wie dichte Nebelschwabel und sind ebenso unergründlich. Also verharre ich, warte auf das, was kommt. Da ist sie wieder, diese schreckliche Angst, vor dem, was kommt, weil ich weiß, dass ich dem ohnehin nicht entkommen kann. Ich weiß, sie wird mich in wenigen Augenblicken foltern. Doch diese Augenblicke fühlen sich wie Ewigkeiten an. Und ich weiß ebenfalls, dass das, was nach der Angst kommt, dieser in ihrer Grausamkeit um nichts nachsteht. Das Blut, dass mit Höchstgeschwindigkeit durch meine Adern jagt, fühlt sich an wie Gift. Dann schaffe ich es für einen kurzen Moment, meine Panik zu bekämpfen. „Sei stark!“, ermutige ich mich selbst. Ich muss handeln. Ich muss irgendetwas tun. Doch was? Die Angst hat mich noch immer zu sehr im Griff, ich kann nicht klar denken.





    Doch dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. „Grün!“, rufe ich erleichtert aus. An ihrem Gesichtsausdruck ändert sich nichts. Sie starrt mich weiterhin auf dieselbe Weise an und ich spüre, wie die Angst zurück in meine Glieder kriecht und mich lähmt, wie eine gefährliche Bleimischung. „Ja, das ist neu. Findest du, grün steht mir?“, fragt sie mich schließlich und ich starre sie entgeistert an. Meint sie das ernst? Will sie mit mir spielen? Mir fällt ein, wie Ruth sie damals mit einer Maus gefüttert hat. Ich bin keine Maus! Überrascht über meine eigene, plötzlich aufkeimende Stärke antworte ich ihr: „Es lässt dich etwas blass wirken“ und muss mich beinahe zusammen reissen, nicht über diese sarkastische Bemerkung zu lachen. So halte ich wenigstens die Angst im Zaum. Oder doch nicht? Unsicher schaue ich zu ihr auf. Habe ich es nun zu weit getrieben?





    „Findest du?“, fragt sie und dem Ton ihrer Stimme nach scheint sie ernsthaft besorgt zu sein. Ich antworte zaghaft. „Naja…ich meine, deine Haut ist eben nicht besonders gebräunt. Du…du bist ein Monster.“ Sie schaut mich an und ich entdecke das erste Mal soetwas wie eine Regung auf ihrem Gesicht. „Ein Monster?“, sie bringt das Wort verwundert hervor, als hätte ich gerade etwas völlig Widersinniges gesagt. „Das musst ausgerechnet DU sagen?“ Jetzte bin ich es, die verwundert ist. Ich beschließe, besser nicht nachzufragen. Wir sehen beide eine Weile betreten zu Boden. Dann bin ich es, die wieder einen Anfang wagt. „Denkst du, ich werde verrückt?“ Sie lacht, ein bitteres Lachen. „Na, schon allein, dass du das MICH fragst, sollte dir wohl zu denken geben.“ Verwirrt sehe ich sie an und löse mich langsam aus meiner Starre. Ich beschließe, einfach aufzustehen und zu gehen. Ich sollte mir ein Taxi rufen, vermutlich sollte ich hier ausziehen. Auf jeden Fall weg von hier, weg von ihr.





    Doch das, was dann passiert, stellt alles Bisherige in den Schatten und macht meine Verwirrung komplett. Sie beugt sich über mich, umarmt mich und drückt ihre Lippen auf meine. Mir wird jetzt schon schlecht von dem fauligem Geruch, der wie immer ihrem Mund entweicht und ich will gar nicht erst wissen, wie sich ihre Zunge anfühlt. Doch unter dem Druck ihrer ledrigen Arme, die sich immer fester um mich pressen, öffne ich den Mund widerwillig doch – und bin erstaunt. Ihre Zunge fühlt sich nicht schlimm an. Eigentlich relativ normal, etwas zu hart vielleicht, für meinen Geschmack. Sie küsst so, wie viele der Männer, die ich küsste, bevor mir meine eigentliche sexuelle Orientierung bewusst wurde. Etwas zu heftig, etwas zu dominant. Ihr Mundgeruch ist auch nicht mehr so schlimm, jetzt, wo ich ihn direkt schmecke. Es schmeckt ein bisschen wie Metall. Als sich schließlich ihr Griff etwas lockert und ihre Hand über meinen Hals streicht, fühlt es sich schon fast gut an. Fast etwas zu gut.





    Dann hört sie auf, löst ihre Lippen langsam von meinen. Ich unterdrücke den Impuls, sie wieder zu mir zu ziehen. Dafür folge ich einem anderen Impuls, nämlich dem, mir mit der Hand über den Mund zu wischen. Als ich wieder aufsehe, ist sie weg.