Ich bekam es mit der Angst zu tun. Von überall her drangen Geräusche an mich heran. War das nicht ein Wolf, der da heulte? Wenn ich doch wenigstens eine Taschenlampe gehabt hätte... Ich kramte in meiner Tasche nach meinem Feuerzeug. Naja, ein wenig Licht gab es ja.... aber... Plötzlich merkte ich, wie dämlich ich eigentlich war.
Schnell suchte ich mir etwas trockenes Gras und Holz zusammen und macht mir ein hübsches kleines Feuerchen. Ich wartete, bis der Tag anbrach.
Mir knurrte der Magen. Ich brauchte dringend was zu essen. Auf dem See schwamm eine Ente. Ich brauchte nur kurz zu überlegen, dass es vielleicht keine so gute Idee war, zu versuchen das Tier zu fangen und zu töten. Erstens war ich nicht schnell genug und zweitens würde ich es ja doch nicht übers Herz bringen. Also löschte ich das Feuer und machte mich mit knurrendem Magen auf dem Weg.
Stundenlang ging ich dem See entlang. Immer wieder trank ich einen Schluck Wasser, aber das nahm das Hungergefühl auch nicht wirklich.
Ich trat auf eine Lichtung und sah mich um. Der Hunger brachte mich fast um den Verstand. Blöde Kuh, dachte ich, noch nicht mal ein paar Stunden ohne was zu Essen kommst du aus! Ich war der Verzweiflung nahe. Da sah ich sie...
Pilze! Mitten auf der Lichtung. Ob die essbar waren? Sonderlich giftig sahen sie nicht aus, recht unscheinbar. Ich beschloss, das Risiko einzugehen. Ein bisschen Bauchschmerzen würde ich in Kauf nehmen!
Ich machte wieder ein Feuer und briet mir die Pilze. So würden wenigstens einige Keime abgetötet werden.
Doch als die Nacht hereinbrach war mir so richtig schlecht. Ich übergab mich, doch danach ging es mir nicht besser. Mir war schwindlig und mein Bauch fühlte sich an, als würde er demnächst explodieren.
Ich konnte nichts dagegen machen. Ich würde hier draussen in der Wildnis sterben. So war das nunmal. Ich sah schon die Schlagzeile vor mir: Grossstadttrottel überlebt Nacht im Wald nicht. Das war das letzte, was ich dachte, bevor alles Schwarz wurde...