Hallo ihrs!
Ich bin Lea, Lea "Silberherz" Weaver. Wie ich zu meinem zweiten Namen gekommen bin, will ich euch hier erzählen. Also sperrt eure Augen auf, wenn ihr etwas Zeit habt, und taucht ein in eine Welte, die so alt und voller Kummer ist, wie ihre Bewohner selber...
Aufgewachsen bin ich in Vancover, Kanada. Als ich älter wurde, begann ich die Stadt mehr und mehr zu hassen. Deshalb beschloss ich an meinem 20. Geburtstag auszuziehen. Mein Vater, der Leiter einen Ölfirma, die vor Kanadas Küsten einige Plattformen betreibt, willigte nur ungern ein. Doch ich war erwachsen und das sah er schlussendlich ein.
Ich schafte es, ein günstiges Häuschen zu mieten. Es lag am Rande eines Dorfes, direkt am See. Ich liebte die Stille und genoss die Nähe zur Natur.
Als ich schon ein halbes Jahr hier wohnte, passierte es...
Ich erwachte nach einer traumlosen Nacht. Mir war seltsam schwindelig und ich musste eine weile an Ort stehen bleiben, damit ich nicht umkippte.
Ich dachte, ich könnte ein anständiges Frühstück vertragen und ging erstmal in die Küche. Doch selbst nach einer grossen Portion Rührei mit Schinken ging es mir nicht besser, und ich beschloss an die frische Luft zu gehen, das half bestimmt bei einem niedrigen Blutdruck.
Mein Lieblingswanderweg würde mich auf andere Gedanken bringen, dachte ich. Der Wald war an diesem Tag seltsam still und schien zu knistern, als wäre er elektrisch aufgeladen. Langsam kam ich zu Kräften, und als ich nach Hause kam, fühlte ich mich so gut wie immer.
Als der Abend hereinbrach versuchte ich zu schlafen. Doch es ging nicht. Mir war wieder schwindlig und ein seltsam dumpfes Gefühl machte sich in meinem Kopf breit. Ich setzte mich an den Schreibtisch und versuchte zu lesen.
Um zwei Uhr morgens trat ich vors Haus. Ich konnte immer noch nicht schlafen. Ich lauschte dem Wind in den Kirschbäumen und das leise Bimmeln des Windspiels.
Noch während ich da stand, begann sich alles um mich zu drehen. Ich versuchte mich noch festzuhalten, schaffte es aber nicht bis zur Mauer und kippte um. Als ich die Augen schloss, dämmerte ich weg...
Ein seltsamer Traum erschien mir im Dämmerzustand. Ich rannte durch den Wald, ohne vom Fleck zu kommen. Ich sah das Gesicht eines jungen Indianers. Er sprach zu mir. Ich verstand seine Sprache nicht, und doch blieben seine Worte in meinem Kopf hängen:
Hishuk ish ts'awalk