Zeit der Finsternis

  • Gleich gibt´s das nächste Kapitel, aber erst noch die Kommis.



    @Nery: ja, der Schluss liegt irgendwie nahe, dass sich da zwei wieder gefunden haben. Man wird sehen. ;) Und das Beste wäre sicherlich, erst mal abzuklären, was da in diesem Kerker vor sich geht, und ob der eventuell leer ist.
    Deine Frage, warum sich die Übeltäter der Cul´Dawr bedienen, ist sehr berechtigt. Eine (erste) Antwort gibt´s gleich. Die genaue Zielsetzung dagegen bleibt noch etwas im Dunkeln. Wir müssen ja auch die restlichen Kapitel noch füllen. :D
    Ja, Brayan trifft das hart. Aber Du hast natürlich einen sehr interessanten Punkt aufgegriffen: wie reagiert Artair, was empfindet er? Wie man im nächsten Kapitel sehen wird, gehört die Bewältigung von Krisensituationen zu Artairs Stärke, man kann auf ihn bauen. Verlässlichkeit und Pflichterfüllung ist ja nun etwas, was er schon von klein auf gelernt hat. Bleibt allerdings die Frage, was es Artair kostet, und ob der Preis nicht irgendwann zu hoch ist. ;)
    Freu mich, dass Du die großen Bilder magst. Und die bleiben auf jeden Fall, denn ich habe die Vorzüge schätzen gelernt, was man auch im nächsten Kapitel sehen wird. Man kann Nahaufnahmen zeigen, und muss trotzdem nicht auf Übersichten verzichten - und auf denen kann man dann auch was erkennen. Und man kann mit der Perspektive spielen - im nächsten Kapitel offenbaren zwei Bilder mehr, als man auf den ersten Blick auf dem kleinen sehen kann. Das gefällt mir sehr. :D
    Und, ja - eines davon ist die von Dir angesprochene Szenerie. Das Bild finde ich sehr cool.
    Liebe Grüße!



    Innad: ui, Du bist ja fleissig. Doppel-Kommis! Vielen Dank.
    Was mit Leodric geschehen oder auch nicht geschehen ist, werden wir bald erfahren, aber noch nicht jetzt. In den nächsten Kapiteln kommt erst mal ein bißchen Liebe dran, wird auch mal wieder Zeit. :D
    Bei dem letzten Bild hast Du absolut recht. Ich fand es auch nicht wirklich schön, und ich war auch ganz verschreckt, als ich sein Gesicht zum ersten Mal gesehen habe, aber genau genommen trifft das die Situation ja auch exakt. Er ist ganz fremd, das ist so gar nicht seine Art.
    Was den Grund für die "Einbeziehung" der Cul´Dawr in die finsteren Pläne der dunklen Seite ;) angeht, so hab ich oben bei Nery schon geschrieben, dass man dazu im nächsten Kapitel etwas mehr erfährt.


  • So, jetzt gibt´s das nächste Kapitel. Es ist seehr lang - das längste bisher - und hat 34 Bilder plus die Lupenbilder.
    Kocht euch am besten einen Kaffee oder Tee, bevor ihr zu lesen anfangt. ;)


    Noch ein Wort zu der Lupenfunktion: wenn ihr das große Bild nach dem Klicken auf die Lupe leicht unscharf angezeigt bekommt und/oder der Cursor eine kleine Lupe mit einem + drauf ist, dann hat der Browser das Bild verkleinert. Dann könnt ihr einfach nochmal mit der Maus auf das Bild klicken, und die Originalgröße wird angezeigt.
    In diesem Kapitel möchte ich euch besonders die Lupenbilder zu den Bildern 2 und 23 ans Herz legen. :D




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    Artair verließ das Podest und kam auf uns zu. Vorsichtig legte er seine Hand auf Brayans Arm.
    „Brayan", sagte er behutsam.


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    Brayans Gesicht war eine steinerne Maske, nur seine Augen loderten in einem kalten, namenlosen Zorn, der mich noch immer zutiefst verstörte.
    „Artair", sagte er, und seine Stimme klang fremd.


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    „Wir waren Kinder, als wir uns in jener Nacht in die Gruft schlichen und neben den kalten Körpern deines Vaters und unserer Mütter einen Schwur ablegten.
    Wir waren nur Kinder, aber ich habe niemals in meinem Leben etwas bitterer ernst gemeint als diesen Eid."


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    Mit einem raschen Schritt trat Artair an Brayan heran, und seine langen, schlanken Finger legten sich leicht um Brayans Nacken. Er neigte ein wenig den Kopf, so dass seine Stirn beinahe die Brayans berührte.
    Brayans Hände umfassten Artairs Unterarme, und die blutbesudelte, schmutzstarrendende Haut hob sich schmerzhaft von der weißen Seide von Artairs Hemd ab.
    Sie sahen sich eindringlich an, Brayans Augen funkelten vor unterdrückter Erregung, und Artair war ganz auf ihn konzentriert.
    Ihre Haltung hatte etwas Zwingendes, Beschwörendes; und ich konnte sehen, dass nichts um sie herum mehr für sie zu existieren schien. Sie waren ganz allein.


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    Einen Moment lang konnte ich die zwei kleinen Jungen in jener Gruft vor mir sehen, vor den Grabmälern ihrer Eltern; der Menschen beraubt, die sie am meisten geliebt hatten und von denen sie am meisten geliebt worden waren, allein und tief verbunden durch den gleichen Schmerz.
    Eins durch den Zorn, den sie teilten. Und den Racheschwur.


    Dann begann Artair zu sprechen, leise nur, mit rauer Stimme, und die Entschlossenheit, mit der er Brayans unausgesprochene Frage beantwortete, jagte mir einen Schauer über den Rücken.
    „So war es, und so ist es auch heute noch. Wenn sie es sind, werden wir sie kriegen."
    Artair wandte seinen Blick nicht von Brayans Augen ab, dann nickte Brayan langsam und seine Anspannung schien etwas nachzulassen.
    Sein verkrampfter Griff um Artairs Unterarme lockerte sich, und sie traten auseinander.
    Nur zögernd löste sich Artairs Blick von Brayans Gesicht, als sei er sich noch nicht sicher über dessen Verfassung.


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    Ich war so gefesselt von dem, was sich zwischen Artair und Brayan abgespielt hatte, dass ich nicht bemerkt hatte, dass meine Eltern, Shainara, Bran und Mártainn zu uns getreten waren.
    Ich stöhnte innerlich auf. Zu spät, um zu fliehen.
    Und als sich Artair nun mir zuwandte, richtete sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf mich.


    Shainara sah mich mit ihren dunklen Augen durchdringend an.
    „Was hat Neiyra dazu zu sagen?", fragte sie.


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    Sie schien mir meine abwehrende Antwort vom Gesicht ablesen zu können, denn noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, runzelte sie die Stirn und machte eine ungeduldige Bewegung mit der Hand.
    „Erzähl mir nicht, dass Du nichts dazu zu sagen hast, denn das ist nicht wahr."


    Plötzlich fühlte ich mich müde. Und ich musste vor mir selber zugeben, dass es unklug war, in dieser Situation meine Träume zu verheimlichen.


    Und so erzählte ich alles.
    Von diesem Traum, und wie lange ich ihn schon hatte, und wie oft.
    Als ich meinen Bericht beendet hatte, schwiegen alle einen Moment, und Bran sah mich verblüfft an.
    „Erstaunliches Persönchen, die Kleine", murmelte er.


    „Hast Du Kopfschmerzen, wenn Du erwachst?", wollte Shainara wissen, und ich nickte.
    Shainara seufzte.
    „Eine übliche Begleiterscheinung für den Ungeübten. Vielleicht nimmst Du diesmal meine Hilfe an."
    „Begleiterscheinung von was?", fragte ich gereizt.


    „Aber Du weißt doch, was das zu bedeuten hat?"
    Meine Mutter klang erstaunt. „Du hast die Gabe des Sehens."


    Ich sah sie ausdrucklos an; bemüht, jede Regung von meinem Gesicht zu verbannen, und dann senkte ich den Kopf.


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    Es war nicht so, dass mir dieser Gedanke niemals vorher gekommen war.
    Die Gabe des Sehens war verbreitet in meiner Familie, sie kam weit häufiger vor als die Gabe des Heilens, die der Linie des südlichen Königreiches geschenkt worden war.
    Und ich hatte schon immer Träume gehabt, in denen ich sah, was ich nicht wissen konnte. Aber ich hatte diese Gedanken immer schnell von mir geschoben.
    Ich hatte keine Gabe haben wollen, die mich als Mitglied einer Familie kennzeichnete, die ich nicht als meine Familie betrachtete. Und ich maß dem Ganzen keine große Bedeutung bei.


    Gut, es war nützlich gewesen, dass ich gesehen hatte, wo Artair war, als er als Kind in dieses Loch gefallen war; und ich hatte mich auch nicht darüber gewundert, dass Dian den Befehl erteilt hatte, sofort mit der Ernte zu beginnen, als ich in jenem Sommer von Heuschrecken geträumt hatte.


    Aber diesmal war es anders. Denn das, was ich in den letzten Nächten gesehen hatte, übertraf an Intensität alles vorher Gesehene um ein Vielfaches.
    Das Ganze hin und her, die Diskussionen über Kerker und Druidenräte und verschwundene Magier erschienen mir bedeutungslos, denn ich war wie gelähmt vor Angst.


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    Sicher, alle Anwesenden waren erschüttert von Torgars Geschichte und entsetzt, aber sie hatten es bis jetzt nur mit ihrem Verstand erfasst.
    Sie hatten noch nicht begriffen, was es wirklich bedeutete.


    Im Gegensatz zu mir.
    Ich war viel, viel näher dran als alle anderen, denn ich hatte Meduria gefühlt.
    Ihren Hass, ihren Zorn und ihre Wut, und ihre eiskalte Entschlossenheit, das, was sie sich vorgenommen hatte, auch wirklich in die Tat umzusetzen.
    Ich hatte ihre Stärke gespürt, ihre Aura gesehen und einen kurzen Augenblick einen Anflug ihrer Macht wahrgenommen, und ich hatte in meinen Träumen nicht einen Moment daran gezweifelt, dass ihr gelingen würde, was auch immer sie zu tun beabsichtigte.


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    Heute hatten wir erfahren, was sie wollten. Und das erfüllte mich mit einer grauenvollen, unaussprechlichen Angst, denn es bedeutete, dass sie und jener Mann – Runcal, oder wer auch immer er war - Artair töten würden.
    Sie würden nicht nachlassen, niemals; und früher oder später würden sie Erfolg haben.


    Sie würden Artair töten.



    Artair hockte sich vor mir auf den Boden und nahm meine Hand.
    „Neiyra", sagte er sanft. „Das ist es, was Dich nachts quält?"


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    Er legte seine andere Hand unter mein Kinn und zwang meinen Kopf mit sanftem Nachdruck nach oben, so dass er mir in die Augen sehen konnte.
    Die Zeit schien einen Moment stillzustehen, als er meinen Blick mit dem seinen festhielt. Und ich konnte es in seinen Augen lesen.
    Natürlich. Er wusste es; er war der Einzige, der verstand, was in mir vorging. Wie sollte er es auch nicht wissen?


    Er strich mir übers Haar, und dann schmiegte sich seine Hand an meine Wange.


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    „Ich verspreche es", flüsterte er mir zu.
    „Sie werden meinen Kopf nicht bekommen. Alles wird gut."
    Er küsste mich auf die Stirn und stand auf.
    „Lassen wir Neiyra etwas Luft zum Atmen", sagte er, und ich war dankbar, dass er die Aufmerksamkeit von mir ablenkte.


    „Ich werde heute noch einen Boten zu Leodric schicken", teilte Artair den Anderen mit.
    „Wir müssen wissen, ob Runcal noch in seinem Kerker sitzt."
    „Und wenn er noch dort ist", erwiderte Mártainn, „müssen wir feststellen, ob die magischen Siegel, mit denen wir jeden Zauber in diesem Kerker unterbunden haben, noch intakt sind."
    Shainara nickte zustimmend.


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    „Was ich nicht verstehe", sagte Artair nachdenklich, „ist der Sinn bei dieser ganzen Sache. Der Zweck ist klar - sie wollen mich tot sehen - aber die Mittel erscheinen mir merkwürdig. Wieso dieser Aufwand? Wieso Fremde mit dieser Aufgabe betrauen? Wieso tötet er mich nicht einfach auf die gleiche Art wie die Stammesführer der Cul´Dawr?"


    „Zum einen hat es Meduria und Runcal schon immer Freude bereitet, anderen Leid zuzufügen. Sie nannten es `das Spiel spannend machen´", antwortete Mártainn voller Abscheu.
    „Aber hinzu kommt noch, dass sie Dich schlichtweg nicht auf diese Art töten können. Du bist der letzte Nachkomme aus der königlichen Linie des südlichen Reiches. Aufgrund der Art, wie Deine Eltern ums Leben gekommen sind, haben Shainara und ich Dich von Kind an mit Schutz umwoben, der es selbst Runcal und Meduria unmöglich macht, Deinen Geist vom Körper zu trennen. Wenn sie dich töten wollen, müssen sie Dich finden und Deinen Körper töten."


    Artairs Blick wanderte von Mártainn zu Shainara und wieder zurück.
    „Dann stehe ich in Eurer Schuld", sagte er ernst. „Meduria und Runcal – wenn er es denn ist – haben jetzt lange genug mit uns Katz und Maus gespielt. Es wird Zeit, ihnen das Leben schwer zu machen. Aber als erstes…"
    Artair winkte Torgar herbei, und der trat zögernd in die Runde. „Als erstes müssen wir sehen, was wir für eure Kinder tun können."


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    „Ihr wollt uns helfen?" Torgar wirkte überrascht und ungläubig.
    Artair nickte knapp. „Mártainn? Shainara?"
    Er sah den Druiden und die Hohepriesterin fragend an.


    „Den Zauber aufrecht zu erhalten, für so viele Seelen, muss sie viel Kraft und Konzentration kosten. Es sollte möglich sein, ihn zu brechen, aber dafür brauchen wir Zeit", sagte Shainara nachdenklich.


    „Wir haben keine Zeit. Unsere Kinder verhungern", wandte Torgar vorsichtig ein.


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    „Das ist ein mächtiger Zauber, und er erfordert einen noch mächtigeren Gegenzauber. Und es darf uns kein Fehler unterlaufen. Wir brauchen genug Zeit dafür."
    Mártainn sah Torgar ernst an.
    „Aber ich habe ein Pulver, das ich Euch in ausreichender Menge mitgeben kann. Ihr mischt es in das Wasser, das ihr euren Kindern einflößt, und es wird sie am Leben erhalten."


    „Gut." Artair nickte knapp, dann wandte er sich an Torgar.
    „Mártainn wird Euch noch heute genug von diesem Pulver aushändigen, dass es für alle sieben Stämme reicht, und sich dann mit Shainara um den Gegenzauber kümmern. Ihr werdet ein Pferd bekommen, und ihr dürft Caer Mornas verlassen und nach Hause reiten, um euren Kindern die nötige Hilfe zukommen zu lassen."
    Er sah Torgar eindringlich an.
    „Aber ich erwarte Euer Wort als Ehrenmann, dass ihr dafür sorgen werdet, dass die Überfälle und Kampfhandlungen eingestellt werden. Und dass ihr wieder nach Caer Mornas zurück kommt, wenn ihr das Pulver verteilt habt, damit wir beraten können, wie es weiter gehen soll."


    Torgar nickte stumm, offenbar fehlten ihm die Worte.
    Artair winkte den Wachen, und Mártainn wies Torgar mit einer Kopfbewegung an, ihm zu folgen.
    Aber nach ein paar Schritten blieb Torgar plötzlich stehen, drehte sich um und ging raschen Schrittes zu Artair zurück. Als er ihn erreicht hatte, streckte er ihm die Hand entgegen, und Artair ergriff sie ohne zu zögern.


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    „Danke", sagte Torgar mit rauer Stimme, wandte sich um und verließ mit Mártainn und den Wachen die Hohe Halle.



    Brayan ließ sich neben mich auf die Bank fallen. Er sah völlig erschöpft aus.


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    „Du hast mir nie erzählt, was damals passiert ist", sagte ich zögernd. „Mit Artairs Eltern und deiner Mutter."
    Er schwieg; solange, dass ich schon nicht mehr mit einer Antwort rechnete. Aber dann fing er plötzlich an zu reden.


    „Ich weiß nicht mehr viel über die Kämpfe im letzten Zeitalter, ich war ja noch ein Kind. Aber ich kann mich noch erinnern, dass Artairs Mutter nicht aufhörte, die Bedürftigen in den Siedlungen und Gehöften um Caer Mornas zu besuchen.


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    Stets wurde sie von meiner Mutter begleitet. Sie waren gute Freundinnen, meine Mutter und Königin Ashvana.


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    An jenem Tag war Branagh, Artairs Vater, unruhig.


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    Er lief immer wieder auf die Wehrmauer, um nach ihnen Ausschau zu halten, und als der Sonnenuntergang nahte und sie immer noch nicht zurück waren, ritt er mit ein paar Männern los, um sie zu suchen. Sie kamen nicht zurück."


    Brayan fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    „Sie wurden erst zwei Tage später gefunden. Die Kutsche lag umgestürzt auf einer Lichtung im Wald, die Pferde waren versprengt. Die Leichen lagen im Gras. Sie waren alle tot; Branagh, Ashvana und ihre Begleiter. Sie hatten keine Wunden am Körper, nicht eine einzige Verletzung. Kein Druide wollte uns sagen, was sie getötet hatte. Aber meine Mutter fehlte."


    Vorsichtig legte ich meine Hand auf seinen Arm.


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    „Ich wusste nicht, was ich zu Artair sagen sollte", fuhr er mit erstickter Stimme fort.
    „Seine Eltern waren tot, und ich, ich hoffte die ganze Zeit, dass meine Mutter noch lebte."


    Er stieß heftig den Atem aus.


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    „Nach fünf Tagen wurde sie gefunden. Sie irrte durch den Wald südlich von hier, barfuß und mit zerrissenen Kleidern. Auch sie war äußerlich unverletzt, aber in ihren Augen stand der Wahnsinn.


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    Mein Vater trug sie in ihr Zimmer, wusch sie, kleidete sie und legte sie auf ihr Bett, und dort blieb sie liegen. Sie starrte ins Leere und sagte nicht ein Wort.


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    Die Heiler sagten, sie bräuchte absolute Ruhe, aber des Nachts kroch ich heimlich zu ihr ins Bett und versuchte, sie zu wärmen und sie zurück zu holen, aber es war vergebens.
    Drei Tage später war sie tot. Sie hat einfach aufgehört, zu leben."


    Brayans Augen glitzerten feucht.
    „Seit dieser Zeit", flüsterte er, „ist kein Tag vergangen, an dem ich mich nicht gefragt habe, was er mit ihr gemacht hat."


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    Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und nahm seine Hand, und er ließ seinen Kopf auf meinen sinken.
    Worte waren überflüssig. Nichts konnte seinen Verlust ungeschehen machen, und ich konnte nichts sagen, das ihm Frieden geben würde.



    Plötzlich öffnete sich das große Eingangstor, und fünf Männer der Wache führten ein junges Mädchen herein, das sie in ihre Mitte genommen hatten.


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    Brayan sprang so heftig von der Bank auf, dass sie beinahe umkippte, und ich konnte mich gerade noch fangen.


    „Ariadna!", rief er, und sein Gesicht hatte jede Farbe verloren.


    „Brayan!" Ihre Stimme war ein silberner Hauch.
    Sie stürzte auf ihn zu und schmiegte sich in seine Arme. Als sie zu ihm aufsah, konnte ich die Tränen in ihren Augen sehen.


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    „Ich bin so froh, dass ich endlich hier bin. Ich hatte solche Angst!"


    „Ariadna!" Das war Brans Stimme.
    Sie drehte sich zu ihm um warf sich in seine Arme.


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    „Vater", schluchzte sie. „Es hat so lange gedauert, bis die Kutsche wieder gerichtet war, und ich habe Augen im Wald gesehen!"
    „Na, na. Ist ja gut, Kleines." Unbeholfen tätschelte Bran ihren Rücken.


    Ich beobachtete fassungslos ihre tränengefüllten Augen.
    Warum, um alles in der Welt, machte diese Person so ein Theater? Ihr Vater hatte sie schließlich nicht allein im Wald ausgesetzt, sondern den größten Teil seiner Männer zu ihrem Schutz zurück gelassen. Es war weitaus gefährlicher für Bran gewesen, mit nur zwei Männern Begleitung nach Caer Mornas zu reiten, als für sie, bei der Kutsche zu warten.
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wandte mich zu Brayan, um eine abfällige Bemerkung zu machen, und hielt verblüfft inne.


    Seine Augen leuchteten, und er konnte den Blick nicht von ihr abwenden.
    „Woher kennst Du sie?", fragte ich ihn.
    „Aus Caer Galadon", antwortete er geistesabwesend. „Als ich in jenem Sommer dort war, um mich von meinem Fieber zu erholen, hat sie Shainara besucht."


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    Er hatte sie in Caer Galadon kennen gelernt?
    Sofort fiel mir wieder ein, was Artair erzählt hatte. Ich musterte Brayan verstohlen von der Seite.
    War das etwa die Frau, der sein Herz gehörte und die er nicht vergessen konnte?


    Bran hatte seine Tochter inzwischen zu Shainara geführt.
    „Ariadna", sagte sie, und sie klang überrascht. „Was machst Du hier?"


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    „Es verlangte unsere Tochter danach, ihre Mutter zu sehen", sagte Bran und lachte.
    „Ihr wisst doch, ich konnte ihr noch nie etwas abschlagen, deshalb habe ich sie mitgenommen. Auch wenn die Kutsche mehr als hinderlich war."


    „Sie ist Shainaras Tochter?", fragte ich Brayan überrascht.
    „Ja", erwiderte er und zwang sich, den Blick von Ariadna abzuwenden und mich anzusehen.
    „Sie ist ein Kind der Frühlingsfeuer."


    Jetzt verstand ich. Jedes Frühjahr wurde die Zeremonie der Frühlingsfeuer von den Priesterinnen durchgeführt, um den Göttern zu danken, dem Kreislauf des Lebens zu huldigen und um eine reiche Ernte zu bitten. Auch das Volk beteiligte sich daran.
    Hatte es jedoch mehrere Jahre lang Missernten gegeben, war es die Aufgabe der Hohepriesterin, den Ritus selbst durchzuführen - zusammen mit dem Herrscher des Landes.


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    Kinder, die dabei gezeugt wurden, waren heilig.


    „Ich frage mich, warum sie nicht bei Shainara aufgewachsen ist, sondern bei Bran", sagte Brayan nachdenklich.


    „Die Hohepriesterin hat keinen Anspruch auf die Kinder, die sie dem Land schenkt", antwortete ich und beobachtete, wie Bran und Shainara ihre Tochter zu Artair führten, um sie ihm vorzustellen.


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    „Diese Kinder sind das sichtbare Zeichen, dass die Götter dem Land und dem Herrscher wohlgesonnen sind. Sie sind ein Segen, und deshalb wachsen sie in den allermeisten Fällen bei ihren Vätern auf."


    Ich sah Ariadna versonnen an.
    Die Tochter eines Königs und der Hohepriesterin der Königreiche, empfangen in der Nacht der Frühlingsfeuer, geboren als Segnung für ihr Land - damit war ihre Abstammung edler als die aller Anwesenden zusammen.
    Wenn sie wirklich die Frau war, die Brayan liebte, war es kein Wunder, dass er keine Hoffnung hatte.
    Sie war unerreichbar für ihn. Sie war eines Königs würdig.


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    Ich beobachtete, wie Artair ihre Hand an die Lippen führte. Ariadna starrte ihn an, und Artair sah ihr gebannt ins Gesicht.
    Und er sagte kein Wort. Keine freundliche, unverbindliche Begrüßung für die junge Tochter eines verbündeten Königs; es schien, als hätte er alle Worte vergessen.


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    Er hielt immer noch ihre Hand mit der seinen umfangen und konnte den Blick nicht von ihren Augen lösen, die, noch angefüllt mit einer Spur Tränen, sanft schimmerten.


    Mir war, als hätte man mir völlig unvermutet einen Hieb in die Magengrube versetzt.
    Denn ich kannte den Blick, mit dem er sie ansah. Es war der gleiche, mit dem ich ihn manchmal ansah, wenn ich mich unbeobachtet glaubte.
    Ich hatte das Gefühl, als ob sich der Boden unter meinen Füßen öffnete, und ich ohne Halt in ungeahnte Tiefen stürzte.


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    Sie war eines Königs würdig.



    Personenverzeichnis ~ Stammbaum



  • Boah, was für eine supergeniale Fortsetzung.
    Ich muss sagen, Du hast mich bisher mit noch keinem Kapitel so gekriegt wie mit diesem. Ich bin noch total angerührt, es hat mich richtig angepingt und fühlt sich so ganz kribbelig in mir drin an, auch noch ein halbes Stündchen danach. ich musste das erstmal sacken lassen.


    Die Bilder waren so atemberaubend, aber vor allem so voller Emotion. Wie schaffst Du das nur?


    Artair hat mich diesmal besonders berührt. Es zeigt einmal wieder, wie umsichtig, vorsichtig, sensibel und doch auch auf seine Weise "tough" er ist. Für jeden ist er da, alle versteht er, zu beruhigen und ihnen das Gefühl von "es wird wieder gut werden" zu geben: Brayan, Neiyra, dem Rat selbst, den Cul Daw´r.
    Ich bin total berührt von ihm und kann Neiyras Gefühle für ihn mal wieder sehr gut nachvollziehen. Welche Frau würde da nicht schwach? ;)


    Aber was mir ja so gar nicht gefällt ist dieses wandelnde Unheil von schwacher Maid namens Ariadna. Neeee, neeee, die ist mir jetzt schon ein Dorn im Auge. Und es kommt ja mal gar nicht in die Tüte, dass Artair sich in dieses blasse Wesen verliebt! Jawoll, nix da! Der soll sich mal lieber um Neiyra kümmern als um diese unscheinbare Maid in Nöten!


    Ob die nun einem König würdig und sonstwas ist, ist mir doch schnurzepiepeegal! Sie sieht für mich nicht aus wie das Kind, das aus den Frühlingsfeuerriten entstanden ist, sie sieht für mich eher aus wie Daddys verwöhnte Tochter :angry Neeeee, die mag ich nicht. So.


    Die arme Neiryra. Das vergrößerte Bild, auf dem der Rat so eindringlich um sie herum steht, hat so richtig gut ausgedrückt, wie sie sich in diesem Moment gefühlt haben muss. Eingekesselt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und Shainara kann ich immer noch nicht leiden. Diese arrogante Frau Möchtegern. :rollauge Wie sie das schon sagte: "Vielleicht nimmst du ja diesmal meine Hilfe an"... pfff, ja, sie ist es ja auch, die tolle Frau Hohepriesterin (Du merkst sicherlich, dass ich sie nicht sooo besonders mag, oder? ;) )


    Ich an Neiryas Stelle hätte fast das Gefühl gehabt, dass es ein Verbrechen ist, die Gabe des Sehens zu besitzen. Ich war richtig erleichtert, als Artair in die Szenerie eingriff und sich so liebevoll um Neirya kümmerte.


    Und jawoll - ich melde hier an: ich bestehe darauf, dass Neiyra entweder Artair oder Brayan heiratet am Ende der Geschichte... das blöde ist nur, dass der Anfang ja schon das Ende vorwegnimmt und Neiyra da nicht gerade verheiratet wirkte :( sondern eher wie ein alter, eingesunkener MANN. Seufz. Alle meine Hoffnungen direkt zerstört? ich wills gar nicht glauben. Oder wir sind irgendeiner Finte aufgelaufen? Mh... ein bißchen Hoffnung muss ich da doch irgendwie noch finden! *such*


    Die Bilder in der Gruft haben mir auch eine richtige "Haut von Gans" beschert... wahnsinnig atmosphärisch, davon zu sprechen, wie Du das so hinprogrammiert hast, will ich mal gar nicht, es ist der Hammer.
    Auch das Bild, auf dem Artair auf der Bank liegt, über ihm das Bild seiner stolzen, wunderschönen Eltern... da kriegt man einen ganz, ganz dicken Kloß im Hals.


    Ebenso das Bild, auf dem Brayans Vater seine Mutter verzweifelt trägt, oder aber das Bild (in Großansicht), auf dem brayan bei seiner Mutter liegt... und draußen steht verzweifelt der Vater. Das sind wirklich Bilder, die keiner Worte bedürfen, es ist wahnsinn, wie Du so etwas hinkriegst, ich bin immer noch ganz gepackt davon.


    Natürlich hat mich auch das Bild von Artairs Vater, der sorgenvoll auf dem nebelumwobenen Turm steht, sehr beeindruckt. Das hat schon so etwas unheilvolles, dramatisches... wahnsinn, wirklich: ich wiederhole mich, aber ich kann nicht anders.


    Ein Wahnsinns-Kapitel.


    Ich bin sehr froh, dass nun die nötigen Schritte eingeleitet werden; wir wissen nun auch ein Stückweit, wieso die Cul Daw´r dazu genommen worden, und wir wissen, dass ihren Kindern hoffentlich geholfen wird. Eine sehr berührende und schöne Szene, in der sich die ehemaligen Feinde als Verbündete die Hand reichen. Wunderschön.



    Eine große Verbeugung für dieses Kapitel, meine Liebe - und wenn ich mir so die Uhrzeit anschaue, noch einmal eine dazu ;)

  • Gute Idee mit dem Kaffee, selbst wenn ich keinen Schluck getrunken habe, während des Lesens. Viel zu sehr beschäftigt mit Schauen und Schauen und Lesen. Beinahe das Luftholen vergessen.
    Und irgendwie muss ich erstmal meinen Kopf wieder klären. Da schreit gerade ein großes Nein herum. Und ein Widerwille baut sich auf gegen ein Mädchen, das vermutlich gar nichts dafür kann. Aber jetzt, in diesem Moment gönne ich ihr keinen der beiden Männer. Einmal weil Brayan es nicht verdient hat, zu leiden ihretwegen. Und zum andern weil Neiyra das auch nicht verdient hat.
    Oh Mann! Dabei sind Liebesgeschichten doch immer so schön. Aber ich versinke eher in Mitgefühl für die zwei, die ihre Felle davon schwimmen sehen.
    Artair ist so ein lieber Kerl. gut, ich hatte ja nicht angenommen, dass Neiyra und Artair wirklich zusammen kommen würden. Denn irgendwie spukt in meinem Kopf immer der Prolog herum und die einsam wirkende Frau an der Mauer, die Gedanken von ihr, dass sie alle so lange nicht gesehen hat. Damit würde zwar vermutlich Brayan auch ausfallen...ach Mensch, was machst du nur? Du weißt vermutlich ganz genau, dass die meisten es doch nur zu gern hätten, wenn zumindest einer der Männer mit Neiyra....würde man die Geschichte nicht so genießen, dass man an ein Ende gar nicht denken mag, dann würde man es wohl gar nicht mehr erwarten können, nur um rauszufinden, ob du böser Schreiberling die nicht doch noch irgendwie glücklich werden lässt. Nein, nein, natürlich bist du nicht böse, nur fies, weil du uns so mitleiden lässt. Nein, auch nicht fies,....ach du weißt schon. :)


    Ich verliere mich. Also mal zurück zum Text, nein, eigentlich wollte ich ja mit den Bildern anfangen. Aber die Hälfte dessen hat das Forum gerade gefressen, und so muss ich damit noch mal neu anfangen.
    Also DAS bewusste Bild! Ich hatte ja schon das Vergnügen, die Testversion zu sehen und schon da ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen, ohne die Kinder, selbst ohne die komplette Ausstattung (heh, du hast das mit den Männern hinbekommen. Nicht dass ich da je dran gezweifelt hätte ;))
    Ich bin ja schon selbst in vielen solcher fürstlichen Gruften herumgeschlichen - nein, nicht auf der Suche nach einem Sarg für mich selbst *gg* - und man bekommt dabei immer ein Gefühl von Ehrfurcht und Sinn für die Vergänglichkeit. Und genau das Gefühl erlebt man sofort, wenn man sich das Bild ansieht. Es ist ein so...friedlicher Ort und gleichzeitig so erschütternd, dass einem kalt wird. Man möchte automatisch nur noch flüstern, weil jedes laute Wort nicht nur unpassend wäre, es würde wie ein Donnerschlag von den Wänden zurück kommen.
    Man möchte die Kinder an der Hand nehmen und sie rausbringen, sie gehören da nicht hin und doch mussten sie schon so früh mit der Endgültigkeit des Todes umgehen lernen, begreifen, wie grausam ein Wesen zu einem andern sein kann. Das treibt einem die Tränen in die Augen. Ein absolut geniales Bild, obwohl du da bestimmt nicht zu viel in Nachbearbeitung stecken musstest (mehr in die Objektbastelphase, gar nicht so übel, dass du da für mich schon dran gearbeitet hast, was? *gg* - ich bin immer noch am Staunen und werde wohl auch nie damit aufhören, wie du das alles immer hinbekommst). Aber die ganze Arbeit lohnt sich auf jeden Fall. Nicht nur bei diesem Bild.


    Du hast natürlich vollkommen recht, diese vielen vergrößerten Bilder erlauben doch oft einen viel besseren Blickwinkel, eine Perspektive, die einem sonst verschlossen bleibt. Obwohl du auch bei den in Normalgröße gezeigten Bildern schon eine ganz schöne Vielfältigkeit an den Tag legst, die es nicht erlaubt, einfach über ein Bild hinwegzugehen, weil es im Grunde nichts neues bieten würde. Es ist nicht leicht, gerade wenn z.B. nur zwei Leute sich unterhalten, Bilder zu zeigen, die nicht langweilig werden. Kann ich ein Lied von singen *tralala*. Schaffst du aber immer. Ich könnte kein einziges Bild benennen in der gesamten Geschichte, von dem ich behaupten könnte, man hätte es auch weglassen können. Meine Bewunderung!
    Aber mit den Vergrößerungen wird das natürlich der absolute Hammer. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was wir verpasst haben an Detailreichtum. Nein, nein, du musst jetzt nicht alle Bilder noch mal machen. Nur die Hälfte! :roftl


    Huh, nun hab ich mich erstmal mit Schreiben wieder abgeregt.
    Wie sehr mich die Geschichte mit den Kindern berührt hat, hast du wohl schon gemerkt. Artair ist ein starker Mann und damit meine ich natürlich vor allem seine innere Stärke, seinen Willen, seine Fähigkeit auf andere einzugehen, wie eben auf Brayan, nicht nur weil ihm dessen Gefühle sofort klar waren, sondern weil er auch die richtige Art, die richtigen Worte gefunden hat, ihm wirklich so zu helfen, wie der es brauchte. Keine leeren Phrasen, hinter denen man sich so gern versteckt, wenn man sich selbst hilflos fühlt. Und Artair hätte doch jedes Recht dazu, gerade in diesem Augenblick. Immerhin hat er ja schließlich die Eltern verloren, und damit schon als Kind auf einmal eine Verantwortung auf den Schultern, die schon manchen Erwachsenen niedergedrückt hätte. Sicher hat man ihm geholfen, wie sehr hat er ja gerade erst erfahren - toll eingebaut übrigens diese so überaus wichtige Info - aber damit umgehen lernen, das musste er dennoch und dabei kann man jemandem nur schlecht helfen.
    Außerdem hat man ihm gerade an den Kopf geworfen, dass er auf der Abschussliste steht, dass praktisch er der Grund für das neuerliche Blutvergießen ist, für das Leid, dass man den Cul 'Dawr angetan hat. Nicht der Verursacher des Ganzen, aber doch geht es um ihn. Die wollen IHN. Und er kann nicht einfach hinrennen und heldenmütig sagen: ok, hier bin ich, mein Kopf auf einem Silbertablett und nun hört auf. Er kann auch nicht einfach die Tür hinter sich zuknallen und sich mit seinen Gedanken und Gefühlen vergraben. Dabei ist ihm mit Sicherheit durchaus danach gewesen.
    Nein, er geht auf Brayan zu, richtet ihn wieder auf. Und tut das gleiche auch mit Neiyra. Es ist ein, zumindest in meinen Augen, sehr berührender Moment, wie er da vor ihr kniet und sie auf einmal dieses Verständnis miteinander teilen, die Gewissheit, dass ER sie versteht, besser als die Eltern, besser als jeder andere da. Das ist eine so wertvolle Vertrautheit, dass es mich eigentlich nicht wundert, dass ich das Mädchen, Brans Tochter, praktisch als Eindringling empfunden habe.
    Ob Artair wohl eine Vorstellung davon hat, dass Neiyras Gefühle für ihn viel tiefer gehen als nur die für einen quasi "Bruder"? Dieses Versprechen von ihm, dass sie ihn nicht kriegen würden, och, da hätte man ihn doch glatt selbst umarmen wollen. Er ist so ein süßer.
    (*und sich immer noch nicht entscheiden kann, wer von den beiden Männer ihr für Neiyra lieber wäre - stöhn*)


    Dass Neiyra die Gabe des Sehens hat, überrascht mich nun nicht wirklich. Irgendwie hatte ich sowas immer vermutet. Das waren nicht nur Träume, dafür waren sie zu intensiv und dafür waren sie auch zu detailliert und zu genau in dem, was passierte. Ich hatte auch vermutet, dass es mit Fähigkeiten zu tun hatte, dass man sie von ihren Eltern fortgeholt hatte. Ich hätte allerdings geglaubt, dass man diese Fähigkeiten entwickelt hätte. Doch Shainara sprach von einer Ungeübten. Und Neiyra selbst "wusste" ja auch nicht, dass sie "sah". Oder besser, sie hat sich wohl einfach geweigert, es als "sehen" zu betrachten. Sich einzureden, dass man nur träumte, ist da schon viel einfacher. Und dann ist da auch noch der Spruch "vielleicht nimmst du DIESMAL meine Hilfe an". Das hört sich doch an, als hätte sie es schon früher versucht, doch Neiyra hat sich ihr praktisch verweigert. *grübel* Das muss man doch genauer erforschen. Mama scheint jedenfalls mehr als nur überrascht zu sein, dass Neiyra sich ihrer Fähigkeit offenbar nicht voll bewusst ist. *weiter grübel*
    Du verpackst doch solche durchaus wichtigen Kleinigkeiten immer in solche großen Hammer, dass man aufpassen muss, sie nicht zu übersehen. *auf den Text schiel und nach mehr such*


    Oh weia, das wird schon wieder ein Roman. *tralala* deine Schuld! Du hast ja auch ein langes Kapitel gepostet (nicht, dass ich mich hier beschwere, nöööööö).
    Artairs Haltung auch Torgar gegenüber erweckt Bewunderung, obwohl ich von ihm nichts anderes erwartet habe. Ich hatte es ja früher bei Torgars Bericht schon erwähnt, hätte Artair schon früher von den Gründen für die Überfälle gewusst, hätte er bestimmt einen Weg für eine friedliche Lösung gesucht. Da liegt es nur nahe, dass er nun seine Hilfe anbietet und den Mann gehen lässt, auch ohne Sicherheiten oder Gegenleistungen, wie sonst üblich in solchen Fällen. Aber die Überlegungen sind schon richtig, wenn da draußen ein so mächtiger Feind herumrennt, und mächtig muss er sein, wenn er sowas mit sieben Stämmen zur gleichen Zeit veranstalten kann, dann geht das nur gemeinsam. Hoffentlich klappt das. Aber vermutlich hat das Ganz gerade erst angefangen, warum sollte es sonst als Zeit der Finsternis in die Geschichte eingehen. *schüttel*


    Tja und damit der Kreis sich schließt, sind wir wieder bei Brans Tochter. Und Shainaras. Nette kleine Überraschung muss ich sagen. Ein Beltaine-Kind, an sieh mal an. Ich stell mir das nicht leicht vor für die Frau, ein Kind zur Welt zu bringen und es dem Vater zur Erziehung zu überlassen Dieser Satz von Neiyra, dass die Hohepriesterin kein Recht auf dieses Kind hat, das klingt irgendwie traurig und nichts,was ich jemandem wünschen würde, und wenn ich noch so viel Verantwortung trüge.
    Aber... ja, ich bin ein wenig voreingenommen, ich hatte auch so ein klein wenig den gleichen Eindruck von dem Mädchen wie Neiyra. Bestimmt kein schlechtes Wesen, aber ein wenig zu behütet durch den Vater möglicherweise. Nein, ich gönn ihr weder den einen noch den andern. Immer noch nicht. Und wenn du das vorhast, wirst du wohl noch ein bissel dran arbeiten müssen, um mich davon zu überzeugen.


    Eine wirklich außergewöhnlich schöne Fortsetzung. Obwohl.... so außergewöhnlich nun auch wieder nicht. Denn dann müsste man jede einzelne von dir so bezeichnen. Es ist immer ein besonderer Genuss, auf den man sich freuen kann.
    Und nun spring ich mal los und seh zu, dass ich mit meiner eigenen endlich fertig werde. Obwohl das Umschalten gerade sehr sehr schwer fällt.
    *sich mit dem Kopf bei Neiyra auf leichensuche macht*


    LG
    Nery

  • Ui, was für fette Kommis. *GanzDollFreu*


    Innad: Was für ein Lob. *GanzRotwerd*


    Die Bilder waren so atemberaubend, aber vor allem so voller Emotion. Wie schaffst Du das nur?


    Ganz ehrlich? Keine Ahnung. Blut, Schweiss und Tränen? :)


    Artairs Charakter hast Du wirklich gut beschrieben. Er ist tatsächlich einer, der sich kümmert und eher zu wenig an sich selbst denkt.



    Aber was mir ja so gar nicht gefällt ist dieses wandelnde Unheil von schwacher Maid namens Ariadna.


    Du magst Ariadna nicht? Ach, dabei ist sie doch so niedlich. :D


    Und Shainara kann ich immer noch nicht leiden.


    Ja, dass Du Shainara nicht magst, hab ich schon gemerkt. Ich bin gespannt, ob das bis zum Ende der Geschichte so bleibt. ;)
    Allerdings muss ich sie doch etwas in Schutz nehmen: mit dem "Vielleicht nimmst Du diesmal meine Hilfe an" hat sie nicht das Sehen an sich gemeint, es wurde auch nicht abfällig bewertet oder so. Schließlich hat sie selbst diese Gabe, und Rhiannon auch. Sie wollte Neiyra helfen, die Kopfschmerzen beim Erwachen zu verhindern. Etwas, dass sie schon einmal versucht hat, aber damals von Neiyra zurückgewiesen wurde.




    Und jawoll - ich melde hier an: ich bestehe darauf, dass Neiyra entweder Artair oder Brayan heiratet am Ende der Geschichte


    Hm. Echt? Muss ich mal nachsehen, ob das vorgesehen ist. :D


    Über Dein Lob für die Bilder habe ich mich riesig gefreut. Nachdem ich nach dem ersten Fotoshooting gemerkt habe, dass von den großen Bildern für die Lupe ALLE nicht gespeichert worden waren und ich sie nochmal machen musste, war ich schon ein kleines bisschen verzweifelt. :roftl Aber was soll´s - passiert halt.



    - und wenn ich mir so die Uhrzeit anschaue, noch einmal eine dazu ;)


    Nachteule. ;)


    Vielen Dank Dir für den Kommi!





    @Nery: schon wieder so ein Monster-Kommi. :eek:


    Beinahe das Luftholen vergessen.


    Hoffentlich bist Du nicht blau angelaufen. :D


    Und ein Widerwille baut sich auf gegen ein Mädchen, das vermutlich gar nichts dafür kann.


    Ja, sehr treffend. Mir tut sie auch ein bißchen leid, weil ihr so eine Ablehnung von seiten der Leserschaft entgegenschlägt. :D Sie kann ja wirklich nix dafür, dass wir uns Neiyra an ihrer Stelle wünschen. Aber gut, ich bin ja selbst schuld. Ich kann ja nicht behaupten, dass das nicht in gewisser Weise vorhersehbar war. ;)


    Du weißt vermutlich ganz genau, dass die meisten es doch nur zu gern hätten, wenn zumindest einer der Männer mit Neiyra....


    Weiß ich das? :D Ja, ich schätze, dass ich tatsächlich stark vermute, was der Leserwille ist. Wobei sich die einzelnen Stimmen noch sehr fifty-fifty zwischen Brayan und Artair verteilen.


    Nein, nein, natürlich bist du nicht böse, nur fies, weil du uns so mitleiden lässt. Nein, auch nicht fies,....ach du weißt schon. :)


    Ja, DAS denke ich bei Deiner Geschichte auch immer. :roftl


    Also DAS bewusste Bild! Ich hatte ja schon das Vergnügen, die Testversion zu sehen und schon da ist es mir kalt den Rücken runter gelaufen, ohne die Kinder, selbst ohne die komplette Ausstattung (heh, du hast das mit den Männern hinbekommen. Nicht dass ich da je dran gezweifelt hätte ;))


    Ja, DAS Bild. :) Was lange währt, wird endlich gut. Das mit den Männern war nicht schwer. Ich hatte ja schon die Frauenversion, da musste ich nur noch ein bisschen darn rumzuppeln. ;)
    Aber ich freu mich total, dass die Stimmung dort tatsächlich gut rüber zu kommen scheint. Selbst mein Mann war beeindruckt von dem Bild, und er kann Sims ja nun so gar nichts abgewinnen.


    mehr in die Objektbastelphase, gar nicht so übel, dass du da für mich schon dran gearbeitet hast, was?


    Ja, das war ungeheuer praktisch. Da schulde ich Dir Dank. :D Und hast Du gesehen? Ich hab noch ne Deko-Version von dem Sarg gemacht, und den gibt´s jetzt in vier Größen: Erwachsene, Teens, Kinder und Kleinkinder. Hinter Brayans Mutter steht ein Kinder- und ein Kleinkindersarg.


    Ich könnte kein einziges Bild benennen in der gesamten Geschichte, von dem ich behaupten könnte, man hätte es auch weglassen können.


    Ach, ich schon. Ich finde, diese Rede-Bilder sind immer nur Lückenfüller, damit es nicht zu viel Text dazwischen wird. Aber man kann sie andererseits auch gut verwenden, um auch mal Nebenrollenfiguren groß zu zeigen, damit man sie etwas besser kennenlernt. Sozusagen. ;)


    Nein, nein, du musst jetzt nicht alle Bilder noch mal machen. Nur die Hälfte!


    Pfff. *Schwitz* *Stöhn*


    Artair hast Du sehr treffend charakterisiert. Besser hätte ich es nicht sagen können. Ich bin echt froh, dass das auch in der Geschichte tatsächlich so rüber zu kommen scheint.


    Ob Artair wohl eine Vorstellung davon hat, dass Neiyras Gefühle für ihn viel tiefer gehen als nur die für einen quasi "Bruder"?


    Ganz klare Antwort: nein. Er weiss, dass sie in der letzten Zeit etwas gequält hat, und dass sie Angst um sein Leben hat.


    (*und sich immer noch nicht entscheiden kann, wer von den beiden Männer ihr für Neiyra lieber wäre - stöhn*)


    Tja. Da bist Du nicht die Einzige. :roftl


    Dass Neiyras die Fähigkeit zu "sehen" hat, hast Du ja bereits vermutet. Nun bin ich doch ein bisschen zufrieden, dass ich wenigstens damit überraschen konnte, dass sie nicht fortgeholt wurde, um diese Fähigkeit auszubilden. ;) Zu Shainaras "Hilfsangebot", und um was es dabei geht, hab ich ja oben bei Innad schon was geschrieben.
    Und auch Artairs Bereitschaft, den Cul´Dawr zu helfen, wenn er von ihren wahren Beweggründen für die Überfälle gewusst hätte, hast Du natürlich richtig eingeschätzt. Und auch ich halte es durchaus für klug, dass man sich angesichts des wahren Feindes und seiner Fähigkeiten lieber zusammen tut, anstatt sich auch noch gegenseitig zu bekriegen.


    Ich stell mir das nicht leicht vor für die Frau, ein Kind zur Welt zu bringen und es dem Vater zur Erziehung zu überlassen Dieser Satz von Neiyra, dass die Hohepriesterin kein Recht auf dieses Kind hat, das klingt irgendwie traurig und nichts,was ich jemandem wünschen würde, und wenn ich noch so viel Verantwortung trüge.


    Schön, dass Du das gemerkt hast. :applaus Vielleicht ist auch Shainara nicht so, wie sie auf den ersten Blick erscheint.


    Nein, ich gönn ihr weder den einen noch den andern. Immer noch nicht. Und wenn du das vorhast, wirst du wohl noch ein bissel dran arbeiten müssen, um mich davon zu überzeugen.


    Hm. Aber wer sagt denn, dass ich Dich überhaupt überzeugen will? ;)


    Auch Dir ganz lieben Dank für diesen tollen Kommi. Ich hoffe, Neiyra hat Dir beim Leichen suchen tatkräftig geholfen. :D




    Jetzt hab ich noch ein paar Outtakes für euch.


    Damit ihr mal seht, wie sehr ich leiden muss während dieser ewig langen Sitzung des Hohen Rats *SelbstmitleidModusAn* - so sieht es zur Zeit auf meinem Bildschirm aus, wenn ich den Palast geladen habe *jammer*:


    10-01.jpg


    Allerdings ist es in der Cul´Dawr Siedlung noch schlimmer.
    (Ui! Torgar hat die Laufbahn Spaß. Und er fürchtet sich davor, ausgeraubt zu werden. :roftl)



    Ich glaube, Artair hat einen an der Waffel. Was, bitte, soll das denn?


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    Möglicherweise steht er auf ältere Semester. *Grübel*


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    Langsam mache ich mir Sorgen wegen seines Liebeslebens. Erst bewundert er Shainara...


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    ...und dann läuft er ihr ungefragt hinterher und platzt mitten in die Baby-Übergabe rein. :misstrau



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    Familie Skeleton war wenig begeistert von ihrer neuen Bleibe.
    Keine Fenster, und sofort stellte sich bei allen der Wunsch nach einer Toilette und einem Kühlschrank ein.
    Da frage ich mich doch, wozu? :D


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    Die Jungs haben die Gruftszene auch nicht wirklich ernst genommen.
    Artair lässt sich vom erstbesten Passanten schaukeln...


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    ...und was Brayan hier treibt, weiss keiner so genau.




    11-06.jpg


    Ja. Sie waren sich von Anfang an nicht grün, die zwei. :D



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    Ups. Was ist denn DAS? *EtwasSorgenUmDenSpielstandMach* Hm. Eine für Brayan, eine für Artair? :roftl



    11-08.jpg


    Darf ich vorstellen: das ist Braytair. Oder Aryan. ;)
    Kommt halt vor, wenn eine Pose das gleiche Tile besetzt und dann beendet wird.
    Ich wusste ja, dass die beiden sich nah sind, aber das finde ich dann doch etwas übertrieben. :D





  • Huch... Ich hab mal wieder nachgelassen mit den Kommentaren...

    Schonmal im Voraus: Die Vergrößerungsfunktion ist einfach nur klasse! Dadurch sieht man noch besser, wieviel Arbeit - und was noch wichtiger ist - Liebe in deinen Bildern steckt. Super!

    Autsch! Als Kind seine Eltern bzw. seine Mutter zu verlieren, ist ganz schön hart. Dass jetzt, im Angesicht derer Mörder, die Rachegelüste mit Brayan durchgehen, ist natürlich klar. Artair scheint zwar das gleiche zu fühlen, hat sich wahrscheinlich einfach besser im Griff. Hat er als junger König bestimmt als erste Lektion lernen müssen.

    Gut, bei Brayan kommt noch erschwerend hinzu, dass er seine Mutter "leiden" hat sehen. Getötet werden ist die eine Sache, aber in den Wahnsinn getrieben werden und dann sterben? *schauder*
    Zeigt, wie grausam die beiden Schuldigen waren. Vielleicht musste Brayans Mutter ja dabei zusehen, wie er das Königspaar (und damit ihre beste Freundin) tötete... Vielleicht zuvor noch folterte...

    Nebenbei, ich find das cool, wenn sich Monarchen ums Volk kümmern und sich nicht á la "Dann sollen sie Kuchen essen" im Palast verstecken. Bei vielen Herscherinnen in unserer Welt hat's auch funktioniert.

    Und jetzt zu was GANZ anderem.

    Vorweg: Die Frühlingsfeuerzeremonie zwischen dem Herrscher und der Hohepriesterin... Ich hoff doch, die führen die nur durch, wenn der Herrscher unverheiratet ist! ^^

    Naja... Ich kann nicht gerade sagen, dass mir Ariadna in den Kram passt. Vor allem, weil durch eine Beziehung von Artair zu Ariadna Brayans Eifersucht geweckt wäre, und ein Rosenkrieg zwischen den zweien wegen eines Mädchens wäre so ziemlich das Blödste, was jetzt passieren könnte.
    Abgesehen von der Tatsache, dass Neiyra Artair kriegen soll. Ich hoffe nicht, dass das werte Cousinchen ihr den Kerl abspenstig macht. Wär ja noch schöner. Jawohl, im Namen aller Verliebten, Neiyra hat ein Recht auf Artair! Auch wenn der das noch nicht weiß und sie weiterhin als Schwester sieht...
    Mann, ich hätt schwören können, dass ich bei dem Bild, als Artair sie umsorgt hat, so einen Funken in seinen Augen gesehen hab... Pfüh. Beweist aber, wie lebendig deine Bilder sind.
    Außerdem ist Neiyra genauso eines Königs würdig wie Ariadna. Sie ist eine Prinzessin UND hat die Gabe des Sehens, nebenbei ist sie - jetzt mal von Brayan abgesehen - die engste Vertraute dieses Königs. Was sagst du jetzt, Ariadna?

    Wow... Die Ich-Perspektive ist wirkungsvoller, als ich dachte. Man ergreift echt Partei für Neiyra.

    Aber... eigentlich scheint Ariadna eher Brayan zugetan zu sein... Sie sieht ihn offenbar als ihren Beschützer. Damit wär ich einverstanden. Aber wenn Artair ernsthaft um sie wirbt, könnte sich das ändern... Wir kennen ihren Charakter noch nicht... Aber mit der Kombination BrayanxAriadna, und jetzt pfeifen wir einfach mal auf die Gebürtigkeiten der Personen, wär ich echt zufrieden.

    Also... Bin schon total gespannt, wie's weitergeht. *mit großen Augen anschau*

    Grüße,

    Appolonia

  • Appolonia:

    Huch... Ich hab mal wieder nachgelassen mit den Kommentaren...


    Stimmt doch gar nicht. ;)


    Autsch! Als Kind seine Eltern bzw. seine Mutter zu verlieren, ist ganz schön hart. Dass jetzt, im Angesicht derer Mörder, die Rachegelüste mit Brayan durchgehen, ist natürlich klar. Artair scheint zwar das gleiche zu fühlen, hat sich wahrscheinlich einfach besser im Griff. Hat er als junger König bestimmt als erste Lektion lernen müssen.
    Gut, bei Brayan kommt noch erschwerend hinzu, dass er seine Mutter "leiden" hat sehen. Getötet werden ist die eine Sache, aber in den Wahnsinn getrieben werden und dann sterben? *schauder*
    Zeigt, wie grausam die beiden Schuldigen waren. Vielleicht musste Brayans Mutter ja dabei zusehen, wie er das Königspaar (und damit ihre beste Freundin) tötete... Vielleicht zuvor noch folterte...


    Ja, das ist wahr. Artair hat von klein auf gelernt, sich zurück zu nehmen. Und für Brayan ist es auch deshalb "schlimmer", weil immer diese quälende Ungewissheit bleibt, was eigentlich genau mit seiner Mutter geschehen ist.



    Nebenbei, ich find das cool, wenn sich Monarchen ums Volk kümmern und sich nicht á la "Dann sollen sie Kuchen essen" im Palast verstecken. Bei vielen Herscherinnen in unserer Welt hat's auch funktioniert.


    Ach ja, Artair ist schon ein Netter, oder? :)



    Vorweg: Die Frühlingsfeuerzeremonie zwischen dem Herrscher und der Hohepriesterin... Ich hoff doch, die führen die nur durch, wenn der Herrscher unverheiratet ist! ^^


    Hm. Also... ehrlich gesagt... nein. Das ist wurscht. :D



    Außerdem ist Neiyra genauso eines Königs würdig wie Ariadna. Sie ist eine Prinzessin UND hat die Gabe des Sehens, nebenbei ist sie - jetzt mal von Brayan abgesehen - die engste Vertraute dieses Königs. Was sagst du jetzt, Ariadna?


    Ja, ja - Ariadna scheint ja echt gut bei euch anzukommen. :D Aber mit diesem Satz oben hast Du natürlich recht. Neiyra ist ebenfalls "eines Königs würdig". Auch wenn es schwer zu glauben ist - sie ist eine echte Prinzessin. Allerdings benimmt sie sich eher selten so, wie man das im allgemeinen von einer Prinzessin erwarten würde. :roftl



    Aber... eigentlich scheint Ariadna eher Brayan zugetan zu sein... Sie sieht ihn offenbar als ihren Beschützer. Damit wär ich einverstanden. Aber wenn Artair ernsthaft um sie wirbt, könnte sich das ändern... Wir kennen ihren Charakter noch nicht... Aber mit der Kombination BrayanxAriadna, und jetzt pfeifen wir einfach mal auf die Gebürtigkeiten der Personen, wär ich echt zufrieden.


    Man wird sehen. ;)



    @All: Im gelben Forum kam die Frage nach den Gaben und der Thronfolge in den Königreichen auf. Ich kopiere meine Zusammenfassung mal hier mit rein, falls es jemanden interessiert.


    Die Gaben und die Thronfolge in den Königreichen


    Die Legende besagt (;)), dass den Linien der Könige je drei Gaben von den Göttern geschenkt wurden. Zwei dieser Geschenke sind im nördlichen und südlichen Königreich gleich, die werde ich aber noch nicht verraten, allerdings ist über eins davon in einem vorangegangenen Kapitel in einem Nebensatz bereits etwas gesagt worden.
    (Die Linien der Truchsesse - Brayans Linie - hat übrigens ein Geschenk erhalten. ;))


    Das dritte Geschenk ist im nördlichen Königreich die Gabe des Sehens, im südlichen Königreich die Gabe des Heilens.
    Beide Gaben werden sowohl an Mädchen als auch an Jungen vererbt, allerdings ist die Häufigkeit, mit der Kinder mit diesen Gaben geboren werden, unterschiedlich.


    Die Gabe des Sehens tritt in der Königsfamilie des nördlichen Königreichs relativ häufig auf, die des Heilens dagegen nicht. Nur sehr selten wird im südlichen Königreich ein zweites Kind mit der Gabe des Heilens geboren, daher stammt auch Brayans Aussage als Kind, dass es die Gabe ist, "an der man die Könige erkennt".


    Die Thronfolgeregelung ist an die Gaben gekoppelt, allerdings nicht zwingend.
    Im südlichen Königreich geht die Erbfolge über die männliche Linie, und der Thronerbe ist der älteste Sohn mit der Gabe des Heilens. Hat der erstgeborene Sohn also z.B. die Gabe nicht, aber der zweitgeborene, ist der zweite der Thronerbe. Haben beide die Gabe, ist der erste der Thronerbe. Hat keiner die Gabe, ist wieder der erstgeborene der Thronerbe. Wenn kein Kind die Gabe hat, wird dies zwar als schlechtes Zeichen gewertet, beendet aber nicht die Thronfolge im Königsgeschlecht. Eine Tochter mit der Gabe des Heilens ist von der Thronfolge ausgeschlossen, die männliche Linie wird immer beibehalten.


    Im nördlichen Königreich wird der Thron über die weibliche Linie weitergegeben, und auch hier an die Töchter mit der Gabe des Sehens in der Reihenfolge ihrer Geburt. In Neiyras Fall sieht die Thronfolge im nördlichen Königreich so aus: Caitlin (die Erstgeborene), Cairis (die dritte Tochter), Neleia (die fünfte Tochter), Neiyra (die sechste), Moira (die zweite) und Siliana (die vierte). Die ersten vier haben die Gabe, deshalb sind sie in der Reihenfolge der Thronfolge vor den Töchtern dran, die die Gabe nicht haben. Söhne mit der Gabe sind von der Thronfolge ausgeschlossen, die weibliche Linie darf nicht durchbrochen werden.


    Caitlin wird jedoch erst nach Rhiannons Tod Königin, so etwas wie abdanken gibt es nicht. Und wenn Caitlin Töchter bekommt, kommen alle in der Thronfolge vor Cairis, Neleia, Neiyra und den anderen Schwestern, egal, ob Caitlins Töchter die Gabe haben oder nicht.


    Während die Gabe des Heilens nur in der Königslinie des südlichen Reiches auftritt, ist die Gabe des Sehens nicht ausschließlich auf die Königslinie des nördlichen Reiches beschränkt. In beiden Königreichen können Kinder (beiderlei Geschlechts) geboren werden, die eine etwas schwächere Form dieser Gabe haben, meist Hand in Hand mit magischen Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten - auch diese schwächere Form des Sehens - sind aber nicht vererbbar, und sie müssen ausgebildet werden, um sie ausüben zu können.
    Mártainn war ein solches Kind.


    So, alle Klarheiten beseitigt. =)


    Außerdem habe ich ein Personenverzeichnis gebastelt und einen Stammbaum, das wurde schon öfter gewünscht wegen der verwirrenden Vielzahl an Personen. =)


    Sieht auf meiner HP so aus:


    pvz.jpg


    Und hier ist der Link dazu: Personenverzeichnis.
    Neben den meisten Erläuterungen zu den Personen findet ihr dieses Symbol: stammbaum.png
    Wenn ihr darauf klickt, kriegt ihr einen Stammbaum angezeigt.


    stammbaum.jpg


    Der ist so groß, dass er in den meisten Browsern vermutlich kleiner dargestellt wird, ihr könnt dann einfach noch mal drauf klicken, dann sieht man ihn größer.
    Hier nochmal der direkte Link: Stammbaum.


    Im Personenverzeichnis haben einige Leute eigene, einzelne Stammbäume.
    Bei den Stammbäumen sind die Personen, deren Bild etwas farbloser ist, bereits verstorben.
    Ich hoffe, dass das etwas hilfreich ist. :lol:

  • Hallo Juls,


    jetzt komm ich endlich auch mal wieder zu einem Kommentar... irgendwie hatte ich die Fortsetzungen verpasst *misstrauigguck*
    Ich bin wie immer von deinen Fotos begeistert - besonders die Gruft hat es mir ja angetan! Und auch, dass man deine Bilder größer machen kann, find ich ein super bonus für uns, so kann man noch viel tiefer ins Geschehen eintauchen.. was so alles verschluckt werden kann war mir garnicht klar, oder machst du das mit Absicht??
    Toll fand ich auch die Rückblenden, so versteht man vieles nochmal besser... und ggf. auch das Verhalten der Progatonisten.
    Die Frühlingszauberszeremonie finde ich sehr interessant, nur ist es doch wohl sehr hart, dass das Kind nicht bei der Mutter bleiben darf... aber als Priesterin ausgebildet gäbe man wohl nicht eine gut verheiratbare Braut ab :misstrau
    Und nein mir passt das auch überhaupt nicht, dass Astair in ihren Augen versinkt... nein, nein, nein! Den hab ich doch schon in meinen Gedanken für mich reserviert äh ich meine für Neiyra :p


    Sehr, sehr nett fand ich´s dass Astair das mit dem Pulver für´s Wasser angeboten hat, damit genug Zeit bleibt um eine Lösung gegen den Zauber zu finden, das hätte er nicht tun müssen, zeugt allerdings von einem Monarchen, dem die Bedürfnisse schwächerer und hilfe suchender wichtig ist - sehr löblich!


    Was mich allerdings etwas irritiert - Neiyra ist doch auch eine Prinzessin... warum sieht sie Ariadna als würdig(er) ... Ich glaube da muss mal wer wach werden und der Tatsache ins Auge sehen, dass sie nicht minderwertiger ist! *seufz* Weiber :p


    Ich gebe zu, ich frage mich immer noch wie du so atemberaubende Bilder hin bekommst und wie dein Rechner so viele Menschen auf einem Grundstück überlebt, aber ich bin dankbar dafür, denn dadurch können wir Teil dieser sagenvollen Welt werden :O)


    Freue mich sehr auf die nächste Fortsetzung - hoffentlich bekomm ich das diesmal schneller mit ^^

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Huhu Julsfels,


    Ich hab gerade wirklich nen Schreck gekriegt, als ich geschaut hab, wann ich das letzte Mal einen Kommi hier gelassen habe. Ich sollte wirklich wieder mehr Zeit hier im FS-Teil verbringen. :kopfkratz
    Und dabei gab es hier doch ein paar lang ersehnte Antworten. Warum die Cul'Dawr das Land verwüsten... Wer dahinter steht... Das Neiyras Mutter sie nicht nur einfach so weggegeben hat, sondern von ihrer Schwester dazu überredet wurde, wenn auch die Gründe dafür noch nicht ganz klar waren...
    Auf jeden Fall weiß man jetzt schon mehr über die ganze Katastrophe und über die Einzelschicksale der Hauptdarsteller. Auf jeden Fall ist schon mal ein Hauptwidersacher bekannt und ich bin mir sicher, dass der zweite Übeltäter auch bald schon enthüllt wird. Aber ob es wirklich Runcal ist? So ganz sicher bin ich mir da noch nicht... Ich hoffe ja noch auf ein paar Überraschungen. :D
    Aber das werden wir ja erfahren, ob das finstere Verließ noch besetzt oder doch leer ist.
    Es ist einfach schrecklich, was mit den Cul'Dawr passiert und was mit Artairs und Brayans Eltern damals geschehen ist... Aber irgendwie trägt das Ganze doch dazu bei, dass sich die beiden Völker annähern und alte Feindschaften unter dem gemeinsamen Feind erst einmal begraben sind. Schließlich bekommen die Cul'Dawr nun Hilfe für ihre Kinder, fragt sich nur, wie die beiden Finsterlinge die neue Situation beurteilen. Ich fürchte, dass sie nicht sonderlich begeistert sind, dass die Erzfeinde nun zusammenarbeiten.
    Und Neiyra hat also die Gabe des Sehens und ich schätze mal, dass sie (vielleicht nicht nur) deshalb von ihrer Tante damals mitgenommen wurde... und sich da aber nicht ausbilden lassen wollte. Und vielleicht wurde sie trotzdem an Artairs Hof geschickt, um dort mit ihrer Gabe zu helfen. *wild rumspekulier*
    Tja, und dann ist da noch das Fräulein Prinzessin, von der die Männerwelt so begeistert ist. *schüttel*
    Ich weiß nicht, sie sieht ja ganz niedlich aus, aber bisher kommt sie mir nur vor, wie ein verwöhntes Kind. Aber scheinbar scheint sie damit ja genug Beschützerinstinkt in den Herrschaften zu wecken, dass die Herren nicht die Augen von ihr wenden können. Waidwundes Rehaugen-Syndrom. ^^
    Ich kann Neiyras Schock darüber schon nachvollziehen, das ist wirklich kein schöner Tag für sie bisher, nicht nur die Enthüllungen über die Feinde, ihr Wiedesehen mit ihrer Familie, die Wahrheit über den Tod von Artairs und Brayans Eltern und dann muss sie auch noch mit ansehen, wie ihr Liebe eine Andere anhimmelt. :kopfstrei


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • So, noch grad die Kommis, und dann kommt das 12. Kapitel.


    Kiara: bloß keinen Stress wegen Kommis. ;)
    Die Lupe finde ich auch total toll, weil ich dadurch auch die Möglichkeit hab, Bilder einmal ganz nah zu zeigen und dann nochmal von weiter weg, aus einer anderen Perspektive oder so, ohne dass es Suchbilder werden.
    Das die Kinder des Frühlingsfeuers nicht bei den Priesterinnen bleiben dürfen, ist wirklich hart - aber sie sind halt ein Geschenk der Götter, etwas ganz Besonderes, und gehören zu dem Land, zu dessen Segnung sie geboren wurden. Manchmal wächst ein solches Kind übrigens doch bei der Mutter auf, wenn der Vater nichts dagegen hat. Es ist also nicht verboten.
    Ich glaube, dass Artair sich in Araidna zu vergucken scheint, gefällt wohl den wenigsten Lesern. ;)
    Und Du hast ihn gut beschrieben - er ist fürsorglich und verantwortungsvoll.
    Neiyra ist tatsächlich eine Prinzessin, und sie wäre ganz sicher auch eine "würdige" Braut für Artair. Es geht da auch eher darum, dass Ariadna eine Spur zu hoch gestellt wäre für Brayan. Und dadurch, dass sie ein Kind der Frühlingsfeuer ist, ist ihre Abstammung auch noch edler als die von Neiyra, auch als die von Artair.
    Das mit den vielen Sims ist tatsächlich... anstrengend. :D Der Rechner verkraftet das gut, aber ich manchmal nicht. *ggg*



    Llynya: ach, auch bei Dir sag ich: keinen Stress wegen Kommis, bitte. ;)
    Ja, es war wirklich mal Zeit für ein paar Antworten, oder? Man kann ja nicht immer nur rätselhaft herumorakeln. :D
    Das mit den Cul´Dawr sehe ich auch so. Manchmal sind die Dinge ganz anders, als man immer gedacht hat, und plötzlich werden aus Feinden Verbündete und vielleicht auch mal irgendwann Freunde, wer weiss?
    Warum Neiyra von ihren Eltern weggeholt wurde - tja, diese Frage bleibt tatsächlich noch offen. Und auf die wird es auch noch sehr lange keine wirkliche Antwort geben. *Grins* Aber ihre Gabe ist auf jeden Fall ein interessanter Punkt, oder?
    Und auch Du kannst Dich nicht mit Ariadna anfreunden. Da hab ich wirklich gut vorgearbeitet und klare Fronten geschaffen, oder? :roftl
    Dabei ist sie doch so niedlich, und so jung. Ob sie wirklich verwöhnt ist, wird man noch sehen. Sie bleibt uns erhalten. ;)
    Und der Tag war sicher nicht schön für Neiyra. Lang, und anstrengend. Er hat sich über sieben Kapitel erstreckt und wird erst mit dem nächsten ein Ende finden.
    Liebe Grüße zurück!

  • So, los geht´s.
    Ich muss das Kapitel in zwei Postings aufteilen wegen der vielen Grafiken.


    Noch eine Anmerkung vorab: Nonnenfürze sind nicht das, was der geneigte Leser gemeinhin zu denken pflegt. =) Der Nunnenfurcz ist ein köstliches Gebäck aus Mandeln, Eiern und Honig, der in Fett ausgebacken und mit einer Weinsosse übergossen wird. Oder, wenn man Kinder hat, aus rotem Traubensaft. ;) Das Rezept kann man dem wunderbaren Kochbuch "Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält" entnehmen (oder bei mir erfragen), das voll ist mit wunderbaren Rezepten aus dem Mittelalter. Der Rotkohl ist göttlich, allerdings braucht man zur Zubereitung Stunden.


    Einige Lupenbilder, vor allem beim Festmahl, zeigen wieder eine andere Perspektive bzw. einen größeren Ausschnitt. Besonders ans Herz legen möchte ich euch die Nummern 32, 34, 36, 42 und natürlich das letzte, die 44. Ich schreib die Nummern mal ganz klein neben die Lupe, damit ihr nicht zählen müsst. ;)


    Und jetzt hoffe ich, dass ihr viel Spass habt!




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    Gegen Abend stand ich in meinem Zimmer und legte meinen Waffenrock an.


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    Vor einer knappen Stunde war ein Bote von Artair gekommen, der mir ausrichtete, dass Artair an diesem Abend Gowan, seinen Knappen, zur Wache berufen wollte, die der Ernennung zum Krieger voraus ging. Deshalb sollten alle Kämpfer gerüstet erscheinen, um ihm Ehre zu erweisen.


    Ich war froh über diese Nachricht, denn niemand hatte es mehr verdient als Gowan, in unsere Reihen aufgenommen zu werden.
    Und ganz nebenbei bedeutete es auch, dass ich während des Festmahls am Abend bei meinen Freunden sitzen konnte und nicht an der Hohen Tafel Platz nehmen musste - das hätte heute meine Kräfte bei weitem überstiegen.
    Ich fühlte mich zermürbt, denn mir kam es so vor, als hätte ich den halben Tag damit zugebracht, meinen Eltern aus dem Weg zu gehen.


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    Irgendwann hatte ich fluchtartig die Halle verlassen und Zuflucht im Garten gesucht.
    Und dort hatte mich Gwern schließlich doch überrascht.


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    Er setzte sich neben mich, und ich ergab mich mit einem Seufzer in mein Schicksal. Jetzt aufzustehen und wegzulaufen wäre sogar mir kindisch erschienen.
    Er schwieg eine lange Zeit, aber ich tat ihm nicht den Gefallen, als erste etwas zu sagen.
    Schließlich räusperte er sich und richtete das Wort an mich.


    „Artair hat uns auf seine diplomatische Art angedeutet, dass unsere Anwesenheit Dir nicht willkommen sein könnte", sagte er.


    „Das dürfte Euch doch wohl kaum erstaunen", erwiderte ich.


    „Freust Du Dich überhaupt nicht, uns zu sehen?", wollte mein Vater wissen.


    Ich würdigte diese lächerliche Frage mit keiner Antwort.


    Er seufzte. „Rhiannon respektiert Deine Ablehnung, deshalb wird sie sich Dir nicht nähern, wenn Du es nicht wünschst. Ich kann das nicht, denn es fällt mir schwer, mit anzusehen, wie sie darunter leidet. Deine Mutter ist traurig", sagte er leise.


    „Ach, ist sie das", erwiderte ich bitter.
    „Warum sollte mich das kümmern? Ich war so lange traurig, ohne dass es einen von euch interessiert hätte."


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    „Ja, so muss es wohl für Dich aussehen", sagte Gwern, und er klang bedrückt.


    „Warum?", fragte ich, und ich hasste mich dafür, dass meine Stimme auf einmal klang wie die des verletzten, kleinen Mädchens.
    „Warum habt ihr mich fort gegeben?"


    „Ich weiß es nicht."


    Ich sah ihn ungläubig an.


    „Es gibt nur drei Menschen auf der Welt, die wissen, warum Shainara Dich damals mitgenommen hat: Deine Mutter, Shainara selbst und Mártainn", sagte er ruhig.


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    „Zwei Monate nach Deiner Geburt tauchten Shainara und Mártainn überraschend in Caer Cassay auf, und Deine Mutter schloss sich mit ihnen ein.
    Ich hatte vorher schon gemerkt, dass etwas nicht stimmte, denn sie war besorgt und bedrückt und stand oft lange neben Deiner Wiege und hat Dir beim Schlafen zugesehen. Ich fragte sie, was sie bekümmerte, aber sie wollte es mir nicht sagen.
    Das war das erste und einzige Mal, dass sie sich mir nicht anvertraut hat."


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    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    „Endlich, nach Stunden, riefen sie mich zu sich.
    Sie eröffneten mir, dass Shainara Dich mitnehmen müsse, wenn die Zeit gekommen sei, aber dass sie mir nicht sagen könnten, warum.
    Es sei von allerhöchster Wichtigkeit, dass niemand den Grund dafür erfahren dürfe, der seinen Geist nicht vor Eindringlingen verschließen könne.
    Und sie baten mich darum, meine Zustimmung zu geben. Es fiel mir schwer, aber ich vertraue Shainara und Mártainn. Und Deiner Mutter vertraue ich mehr als jedem anderen Menschen.
    Und wenn ich etwas weiß, dann, dass sie es niemals ohne gewichtige Gründe getan hätte. Sie nicht, und auch Shainara nicht."


    Er schwieg einen Moment. „Was glaubst Du, was für Rhiannon das Wichtigste im Leben ist?"


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    „Lass mich raten", sagte ich, und meine Stimme hatte einen sarkastischen Unterton. „Der Dienst an ihrem Land?"


    Gwern sah mir in die Augen, und es lag kein Tadel in seinem Blick.
    „Unsere Töchter", sagte er dann langsam und deutlich. „Ich weiß, dass es schwer war für Dich. Aber woher nimmst Du die Gewissheit, dass es das nicht auch für Rhiannon war?"


    Ich schwieg und sah auf meine Stiefelspitzen.


    „Denk darüber nach", forderte mich mein Vater auf.


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    Nein. Das würde ich nicht. Es gab keine Entschuldigung für das, was sie und Shainara getan hatten.
    Ohne ein Wort der Erklärung.


    Gwern konnte mir offenbar meine Ablehnung vom Gesicht ablesen, denn er beugte sich zu mir und sagte eindringlich: „Dich fortzugeben, was das Schwerste, was Rhiannon jemals tun musste. Und weißt Du, warum ich das so genau weiß?"
    Er blickte mich ernst an.


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    „Ich weiß das, weil ich es war, der sie in der Nacht, nachdem Shainara Dich mitgenommen hat, in den Armen gehalten und ihre Tränen getrocknet hat. Alles hat zwei Seiten, Neiyra. Man muss nur beide Seiten sehen wollen."
    Er war aufgestanden und gegangen.


    Und ich hatte natürlich doch darüber nachgedacht. Den ganzen restlichen Nachmittag konnte ich an nichts anderes denken.


    Es klopfte, und Ceilith steckte den Kopf durch die Tür.
    „Ihr solltet langsam nach unten gehen, Herrin", sagte sie.


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    Ich nickte und lächelte ihr zu.
    „Ceilith." Ich zögerte einen Moment. Was sollte ich ihr sagen? Ich wusste nicht, wie Artair sich entschieden hatte - wen er nun als Gowans Nachfolger zu seinem Knappen berufen wollte - aber wenn es Braigh war, sollte seine Mutter an diesem großen Moment teilhaben.
    „Du und Braghan, ihr solltet heute Abend in der Hohen Halle sein."


    Ein besorgter Ausdruck huschte über Ceiliths Gesicht.
    „Geht es um Braigh?", wollte sie wissen.


    Ich hob beschwichtigend die Hand.
    „Ich bin mir nicht sicher. Aber möglicherweise könntet ihr drei heute Abend noch etwas zu feiern haben."


    Die Besorgnis wich nicht von Ceiliths Gesicht, aber sie nickte dankbar.
    „Ich werde Braghan Bescheid geben", sagte sie und ging wieder.


    Ich gürtete mein Schwert und machte mich auf den Weg.


    In der Halle waren die Stühle für den Hohen Rat bereits wieder entfernt und die Tafeln für das Festmahl aufgestellt worden.
    Ich ging langsam durch den Mittelgang, meine Augen auf die Szene gerichtet, die sich vor meinen Augen abspielte.


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    Ariadna hatte sich ebenfalls frisch gemacht und stand, in ein erlesenes Kleid gehüllt, dicht neben Artair. Selbst, als Artair auf einen Zuruf Brans hin zu ihm ging, wich sie nicht von seiner Seite; die ganze Zeit sah sie ihn bewundernd an. Und Artair warf ihr Blicke zu, als könne er nicht glauben, dass sie da sei und dass es sowas wie sie tatsächlich gab.
    Mir wurde übel.


    Als Artair mich entdeckte, winkte er mir zu und bedeutete mir, zu ihm zu kommen.
    Widerstrebend ging ich das letzte Stück zur Empore und stieg die Stufen hinauf.


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    „Neiyra", sagte Artair und berührte einen kurzen Moment Ariadnas Hand.
    „Das ist Ariadna, Brans und Shainaras Tochter." Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht.


    „Aha", hörte ich mich sagen, und ich kam mir plump und unbeholfen vor.


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    „Ihr tragt Hosen", sagte Ariadna überrascht.

    Ich starrte sie an und hatte keine Ahnung, was ich auf etwas so Offensichtliches erwidern sollte.


    „Neiyra kämpft. Deshalb wird sie heute Abend bei Gowans Berufung mit in der Ehrenlinie stehen", erklärte Artair, und Ariadnas Augen wurden groß und rund vor Erstaunen.
    Und sie schimmerten immer noch. Grundgütiger, wie machte sie das?


    „Neiyra ist die Tochter von Rhiannon und Gwern", ergänzte Artair.


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    „Dann seid ihr meine Base!", rief Ariadna und klatschte lachend in die Hände.


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    „Ich vermisse meine Schwestern und meine Damen. Nur meine Amme ist mitgekommen, und ich bin es gar nicht gewohnt, so viel allein zu sein", ließ sie mich wissen.
    „Wir wollen Freundinnen werden, nicht wahr?"


    „Da würde ich nicht drauf wetten", murmelte ich, aber zum Glück hörte mich keiner der beiden, weil sie schon wieder damit beschäftigt waren, sich in die Augen zu sehen.


    Ich wandte mich ab und wollte wieder gehen, aber Artair hielt mich zurück.


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    „Neiyra", wandte er sich an mich, „könntest Du Gowan heute Abend etwas beschäftigen? Du weißt, dass es eigentlich seine Aufgabe als mein Knappe ist, uns bei Tisch zu bedienen, aber ich möchte nicht, dass er das heute tut. Dies ist sein Tag, und wenn ich ihn rufe, sollte er nicht mit einem Krug hinter mir stehen, sondern bei seinen Freunden sitzen. Kannst Du Dich darum kümmern?"


    Ich nickte und wartete einen Moment, ob Artair noch etwas hinzufügen wollte, aber seine ganze Aufmerksamkeit war schon wieder auf Ariadna gerichtet, und so drehte ich mich um und ging die Stufen hinab in die Halle.


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    Ich sah Brayan an einem Tisch in der Nähe eines der Kamine sitzen, und er sah mich mit gerunzelter Stirn an.
    Offenbar hatte er meine erste Begegnung mit Ariadna beobachtet. Seine Hände lagen um einen Krug Ale, und aus der Anzahl der leeren Krüge vor ihm ließ sich schließen, dass es nicht sein erstes war.
    Ich setzte mich zu ihm.


    „Was war das?", fragte er mit einer Kopfbewegung in Artairs Richtung.


    Ich berichtete ihm von Artairs Bitte, und er nickte nur knapp.


    Die Halle füllte sich rasch, und nach und nach setzten sich einige unserer Gefährten an unseren und die benachbarten Tische.


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    Alle freuten sich auf das Festmahl und Gowans Berufung, und es herrschte eine lockere, gelöste Stimmung; derbe Scherze flogen hin und her und viele Krüge Ale wurden geleert.
    Brayan dagegen war auffallend still, sein Blick wanderte häufig zur Hohen Tafel, und ebenso häufig fühlte ich ihn auf mir ruhen.


    Schließlich sah ich Gowan durch den Mittelgang Richtung Empore hasten, und ich stand auf und zog ihn am Ärmel.


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    „Setz Dich zu uns, Gowan", sagte ich.


    „Ich kann nicht", erwiderte er hastig. „Ich bin schon spät dran, und ich muss Artair vorlegen, wenn das Mahl beginnt."


    „Heute nicht", antwortete ich.
    „Artair hat mir gesagt, dass er Deine Dienste nicht benötigt, die Knappen von König Bran werden bei Tisch bedienen. Setz Dich zu uns."


    Gowan runzelte die Stirn und warf einen skeptischen Blick zur Hohen Tafel, als hätte er Zweifel, dass Brans Knappen Artair anständig versorgen würden; gab aber dann nach und setzte sich neben mich.
    Er schenkte sich einen Krug Ale ein.


    Gowan war ein netter, unkomplizierter Bursche, und ich hatte ihn sehr gern.
    Er hatte seinen Dienst immer mit Begeisterung und Sorgfalt erfüllt, egal zu welcher Stunde; und er hatte sich zu einem hervorragenden Kämpfer entwickelt.


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    Der erste Gang des Festmahls wurde aufgetragen, und er machte dem Anlass alle Ehre.
    Es gab Hechtklösschen in gelber Sauce, Mangoldtorten, Eier in Safransauce und Fleischpasteten.


    Ich warf einen skeptischen Blick darauf; während der letzten Wochen war unsere Verpflegung mehr als dürftig gewesen, und ich befürchtete, dass der Großteil der Männer eine problematische Nacht verbringen würde.
    Meine Vermutung wurde sogleich noch verstärkt, als Alasdair die dampfenden Schüsseln mit leuchtenden Augen musterte und rief: „Ich hoffe, dass es Nonnenfürze gibt."
    Alle lachten; Alasdairs Vorliebe für Naschereien war weithin bekannt.


    Gowan sprach den Speisen tüchtig zu, und ich war froh darüber.
    Aller Ablenkung zum Trotz schien Artair dennoch nach wie vor auch an Kleinigkeiten zu denken, denn er hatte nicht nur dafür gesorgt, dass Gowan bei seinen Freunden und Gefährten saß, wenn er ihn rief, sondern auch darauf geachtet, dass er zumindest etwas im Magen hatte, bevor er ihn zur Wache schickte.
    Die Wache war die letzte Prüfung, um sich der Aufnahme in die Reihen der Kämpfer als würdig zu erweisen.
    Während der Wache durfte man weder essen noch trinken, nicht schlafen, sich nicht einmal bewegen.
    Und sie würde bis zum morgigen Abend dauern.


    Als der erste Gang beendet war, erhob sich Artair und trat nach vorne.
    Das Gelächter und die Gespräche erstarben, und eine gespannte Stille breitete sich aus.


    „Ich rufe meine Brüder und Schwestern im Kampf", sagte er laut.


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    Wir standen auf, wie ein Mann, und wandten ihm unsere Gesichter zu.


    „Ich benenne euch zu Zeugen. Ich rufe meinen Knappen Gowan, Sohn von Kincaid und Lainie, zur Wache."

    Gowan ließ seinen Kelch fallen und sah bleich und erschrocken aus.


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    Ich zwinkerte ihm zu und beugte mich zu ihm herab. „Weißt Du, was Du sagen musst?", raunte ich ihm zu, und er nickte.


    Er stand auf, ging unsicheren Schrittes durch den Mittelgang nach vorne und kniete vor Artair nieder.


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    „Ich kann diese Ehre nicht annehmen, mein König", gab er die vorgeschriebene Antwort.


    „Nennt mir den Grund."


    „Ich bin Euer Knappe und werde Euch nicht unversorgt zurücklassen."


    „Ihr seid ein Mann von Ehre", erwiderte Artair, „aber für Euren König wird gesorgt sein."


    Er ließ seine Augen über die Halle schweifen, bis sie den Tisch erreicht hatten, an dem die jungen Burschen saßen, die sich für das Leben an der Waffe entschieden hatten. Sie alle sahen ihn erwartungsvoll und gespannt an.


    „Ich rufe Braigh, Sohn von Braghan und Ceilith, um Gowan als mein Knappe nachzufolgen."


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    Johlender Beifall brach an dem Tisch aus; die Knaben und Mädchen schüttelten Braigh, der benommen auf seinem Platz saß und noch gar nicht recht zu verstehen schien, was ihm gerade widerfahren war, die Hände und schlugen ihm auf die Schultern.


    Schließlich stand Braigh auf und ging nach vorne zu Artair und Gowan, und auf dem Weg dorthin begann sein Gesicht zu leuchten.


    Ich wandte mich um und suchte nach Braghan und Ceilith, und ich entdeckte sie an einem Tisch nahe der Tür.


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    Braghan strahlte, aber Ceilith sah unglücklich aus, obwohl sie sich sichtlich bemühte, sich für Braigh zu freuen.


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    Als Braigh Gowan erreicht hatte, umarmten sie sich, und man konnte unmöglich ausmachen, welcher der beiden im Moment wohl glücklicher war.


    „Braigh", sagte Artair, „bist Du bereit, als mein Knappe in meinen Dienst zu treten?"


    „Das bin ich, mein König", sagte Braigh strahlend.


    „Dann soll es so sein", erwiderte Artair.


    Braigh drehte sich zu Gowan, und der fischte aus seinem Wams einen winzigen, goldenen Schlüssel.
    „Ich übergebe Dir den Schlüssel zur Kammer des Königs", sagte er und hielt Braigh den Schlüssel hin, der ihn ehrfürchtig betrachtete und an sich nahm, als sei er ein kostbarer Schatz.
    „Diene unserem Herrn gut", sagte Gowan ernst, und Braigh erwiderte voller Inbrunst: „Das will ich tun."


    „So nimm Deinen Platz ein, Braigh", sagte Artair, und Braigh erklomm die Stufen und stellte sich hinter Artairs Stuhl.
    „Und nun wählt Euren Schutzherrn, Gowan."


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    Jeder Knappe, der in die Reihen der Kämpfer aufgenommen wurde, musste einen Schutzherrn wählen, der ihm in seinem ersten Jahr zur Seite stand, ihm half und mit allem vertraut machte.
    Normalerweise war dies der Mann, dem der Knappe gedient hatte, aber in Gowans Fall war das nicht möglich, denn Artair war der König, dem er seinen Eid schwören musste, und der unser aller Befehlshaber und Schutzherr war.
    Stille breitete sich aus.


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    „Ich wähle Neiyra", sagte Gowan.
    Artair sah zu mir herüber, und unsere Blicke begegneten sich.


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    Ich wusste, wir dachten beide an den Moment, an dem er mich zur Wache gerufen hatte.


    Ich trat nach vorne, legte Gowan leicht die Hand auf den Arm und lächelte ihm zu.


    „Mit Freuden will ich Deine Schutzherrin sein, Gowan", sagte ich, und Gowan erwiderte mein Lächeln.


    Artair sah Gowan ernst ins Gesicht.
    „Morgen will ich Euch in die Reihe der Krieger aufnehmen, Gowan, und ich bitte Königin Rhiannon und König Bran, Euren Eid ebenso anzunehmen wie ich", sagte er.


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    „Aber gerne, aber gerne!", rief Bran vergnügt, und Rhiannon nickte lächelnd.





  • „Dann lasst Euch jetzt von Eurer Schutzherrin zur Wache führen", forderte Artair uns auf.


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    Wir wandten uns um, und alle Kämpfer verließen ihre Plätze und bildeten ein dichtes Spalier rechts und links des Mittelganges.
    Als Gowan und ich uns in Bewegung setzten, ballten sie die rechte Hand zur Faust und legten sie auf ihr Herz.


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    „Wir bezeugen es", hallte es im Einklang aus vielen Kehlen in der Halle wider.


    Gowans Gesicht strahlte wie von einem inneren Licht erleuchtet, und ich ließ ihm den Vortritt, als wir die Ehrenlinie durchschritten.
    Ich wusste genau, wie er sich fühlte, und dass dies vermutlich der schönste Moment seines bisherigen Lebens war.



    Stumm gingen wir durch die Nacht zum heiligen Platz am Fluss.


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    Gowan fehlten die Worte, zu viel ging in ihm vor, das ihn schier zu überwältigen drohte, und ich ließ ihn in Ruhe.


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    Als wir den heiligen Platz erreicht hatten, sah Gowan mich unsicher an.
    „Was geschieht jetzt?", wollte er wissen.


    „Komm, wir setzen uns", sagte ich und wies mit dem Kopf auf eine niedrige Mauer.
    Wir nahmen Platz und ich wartete einen Moment.


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    „Ich werde Dich vorbereiten und Dir die richtige Haltung für die Wache zeigen. Und dann musst Du diese Position einnehmen, und darfst sie nicht mehr verlassen, bis ich Dich morgen Abend holen komme."


    Gowan nickte.
    „Und was soll ich tun, während ich wache?", fragte er.
    „Soll ich zu den Göttern beten?"


    „Das bleibt Dir überlassen, Gowan", sagte ich ernst.
    „Die Wache dient der Vorbereitung auf Dein Leben als Krieger.
    Du sollst Dir darüber klar werden, dass ein hartes, entbehrungsreiches Leben auf Dich warten könnte. Und Du sollst Deine Seele und Deinen Geist mit dem Gedanken vertraut machen, dass Du Leben nehmen wirst.
    Denn auch, wenn Dir dies im Moment nur als ein geringer Preis für das erscheint, was Du Dir wünschst - wenn Du zum ersten Mal auf dem Schlachtfeld stehst und in die Augen eines Mannes blickst, der von Deiner Hand stirbt, wirst Du zweifeln und Dich fragen, ob Du das Richtige getan hast.
    Die Wache soll Dich Demut lehren und Respekt; vor dem Leben, den Göttern, Deinem König und Deinen Gefährten, die an Deiner Seite kämpfen und auch fallen werden. Selbst vor Deinen Feinden."


    Gowan schwieg einen Moment, dann nickte er, und ich konnte in seinen Augen sehen, dass meine Worte ihn erreicht hatten.


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    Ich nahm ihm sein Schwert und sein Messer ab und wies ihn an, sich bäuchlings auf den Boden zu legen, die Arme zur Seite gestreckt, das Kinn auf der Erde.
    Ich legte Schwert und Messer an seine Seite und berührte seine Stirn.


    „Bis morgen Abend", sagte ich leise und ging.



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    Als ich in die Hohe Halle zurückkehrte, schlug mir der Lärm bereits auf der Schwelle entgegen.
    Die Feierlichkeiten hatten offenbar einen neuen Höhepunkt erreicht.


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    Ich ließ mich neben Brayan auf die Bank sinken, der still dasaß und in seinen Becher starrte.
    Offenbar war er inzwischen zu Wein übergegangen.


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    Als ich einen Blick auf die Hohe Tafel warf, sah ich, dass Artair nicht mehr auf seinem Stuhl zwischen Rhiannon und Bran saß, sondern neben Ariadna Platz genommen hatte.
    Die beiden konnten die Blicke kaum voneinander abwenden und waren vertieft in ein Gespräch.


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    Ich fühlte mich elend.
    Und ich war so erschöpft, dass ich nicht mehr verhindern konnte, dass sich das, was ich fühlte, in meinen Augen und auf meinem Gesicht wiederspiegelte.


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    Brayan sah mich ausdruckslos an und legte seine Hand an meine Wange.


    Ich erschrak bis ins Mark. Brayan weiß es, dachte ich. Er kennt meine Gefühle für Artair.
    Ich wandte den Blick ab, flammende Röte überzog meine Wangen.


    Brayan trank seinen Becher in einem Zug leer und setzte ihn heftig auf den Tisch zurück.
    „Ich gehe schlafen", sagte er barsch.
    „Dieser Tag hat mich alle Kräfte gekostet. Mehr, als jeder Tag, der mit Kämpfen von früh bis spät angefüllt ist."


    Ich sah ihm nach, als er die Halle verließ, und hatte plötzlich das Gefühl, dass das eine sehr gute Idee war.


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    Ich machte mich auf den Weg zu meinen Räumen, und dort fühlte ich mich sogar zu müde, um mich meiner Kleidung zu entledigen; so legte ich mich kurzerhand angezogen auf mein Bett.


    Zu viel war heute passiert.
    Als ich am Morgen aufgestanden war, hatte ich noch nicht gewusst, dass meine Kopfschmerzen mein geringstes Problem sein würden.
    Was heute über mich hereingebrochen war, hätte gut und gerne für viele Monde gereicht: der Grund für die Angriffe der Cul´Dawr, und was ihnen und ihren Kindern widerfahren war.
    Meduria und Runcal; ihre Taten in der Vergangenheit und ihre Absicht, Artair zu töten.
    Meine Eltern und Shainara.
    Ich war Schutzherrin.
    Und Ariadna. Ariadna mit ihren schimmernden, hilflosen Rehaugen, die offenbar dabei war, Artairs Herz zu erobern. Und dabei wünschte ich mir nichts mehr, als dass er es mir schenken würde.


    Während ich noch darüber nachdachte, sank ich auch schon in den Schlaf.
    Und dann kam der Traum, mit aller Macht.


    Die farblosen Augen starrten mich an, aber ich zeigte keine Furcht.
    „Ich weiß jetzt, wer Du bist", sagte ich zu ihnen, „Du bist Meduria."


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    Die Augen wichen zurück, und das Gesicht einer Frau unbestimmbaren Alters mit langen, schwarzen Haaren erschien.
    Nicht einmal die kalten, farblosen Augen nahmen diesem Gesicht die makellose Schönheit.


    Sie lachte spöttisch.
    „Du weißt nichts über mich, nur weil Du meinen Namen kennst."


    Ihr Blick schien mich zu durchbohren, wieder in mein Innerstes eindringen zu wollen. Ich versuchte erfolglos, mich dagegen zu wehren.

    „Deine Kräfte sind jämmerlich", raunte sie mir zu.
    „Du bist ein offenes Buch für mich. Glaubst Du, ich kenne Deine Gefühle nicht? Sie machen Dich schwach und angreifbar. Und wie verzweifelt Du Dich bemühst, sie zu verstecken und zu verdrängen. Glaubst Du, ich weiß nicht, wen Du liebst?"


    Sie lachte hämisch und schwieg einen Moment.
    Ich hatte das Gefühl, als ob ihre Augen mich fixierten wie eine Schlange ihr Opfer, und ich wusste, dass sie noch etwas für mich bereit hielt.
    Furcht vor dem, was jetzt kommen würde, breitete sich in mir aus; ich wusste, dass es mir Schmerz zufügen würde.


    Und das Bild, das dann langsam vor meinen geschlossenen Augen entstand, zuerst nur unscharf, aber dann mit grausamer Klarheit, war so entsetzlich, dass ich mit aller Gewalt versuchte, mich aus den Fesseln des Schlafs zu befreien.


    Aber es wollte mir nicht gelingen, und Medurias Stimme hallte triumphierend in meinen Ohren:
    „Er wird langsam und qualvoll sterben, und Du wirst in dem Wissen dabei zusehen, dass sein Tod auf Dich zurückfällt. Dass Du es warst, die ihn verraten hat."


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    Personenverzeichnis ~ Stammbaum


  • Ich hab noch ein paar Outtakes für Euch.


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    *Seufz* Was hat sie nur an sich, dass alle Kerle völlig durchdrehen?



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    Irgendeiner musste halt für das Festmahl kochen. Aber ich kann schon verstehen, dass der Passant irritiert guckt.



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    Und dann dauert das... und dauert... ;) Echt üble Umgebungswerte.



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    Hm. Ich bin mir nicht sicher, ob Du sie auf diese Art wirklich beeindrucken kannst.



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    Ich glaube, sie will sich vor Verzweiflung in diesem Weinkelch ertränken. :D

  • Huhu Julsfels,


    tja Neiyra man kann nicht fliehen vor der Familie, obwohl ich ihre Gründe schon nachvollziehen kann. Für sie hat es ja ihr Leben lang so ausgesehen, als hätten ihre Eltern sie mit Freuden weggegeben. Das man da bitter wird ist schon völlig normal, auch wenn sie in Caer Mornas ein liebevolles Zuhause und Brüder gefunden hatte. Aber nichtsdestotrotz kann sie sich nicht voll und ganz vor dem verschließen, was ihr Vater ihr über damals zu sagen hatte. Ich schätze mal, dass es für ihre Eltern auch nicht leicht ist, jetzt mit Nicht-Beachtung bestraft zu werden, auch wenn Rhiannon (übrigens liebe ich diesen Namen) das akzeptiert und nicht versucht sich Neiyra aufzudrängen. Aber dafür übernimmt Gwern ja die Rolle des Erklärbärs, auch wenn Rhiannon vielleicht mehr über die Gründe zu sagen hätte. Was bist du doch gemein, dass du uns immer noch die Gründe vorenthältst. :D
    Aber ich schätze mal, dass wir irgendwann schon mehr wissen werden und nicht nur wir sondern auch Neiyra selbst. Auf jeden Fall, weiß sie jetzt ja schon mal, dass es ihren Eltern nicht egal war, sie wegzugeben, dass ist ja auch schon was.
    Tja, und Freundinnen werden Ariadna und Neiyra sicher nicht. Auch wenn sich Gegensätze doch manchmal gut verstehen, in dem Fall seh ich schwarz, nicht nur weil Artair zwischen ihnen steht. Sie scheinen (bis auf die Schwäche für den König) wirklich nichts gemein zu haben. Ariadna scheint die typische Prinzessin zu sein und Neiyra ist eher Kriegerin als das. Das kann nicht gut gehen. :rolleyes
    Das Ritual der Wache find ich toll (wenn auch ziemlich unbequem), aber das war im Mittelalter ja üblicher, einen Knappen nochmal gründlich über die Verpflichtungen als vollwertiger Krieger nachdenken zu lassen. Und wie schon über Karma gesagt, ist Gowan wirklich ein Schnuckel. Und Neiyra als Schutzherrin ist wirklich gut gewählt, so erfahren wir alle, was es mit der Wache auf sich hat. :D
    Naja, und das die Eltern nicht so begeistert sind, dass ihr Sohn nun Knappe ist.. Nunja, das Land ist im Krieg und so wird ihr Junge wohl auch mitziehen müssen, wenn Artair in die Schlacht zieht. Ist als neuer Knappe ja seine Aufgabe, sich um seinen Herrn zu kümmern. Und Eltern sehen das ja immer besorgt, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sie trotzdem stolz auf ihren Sohn sind.
    Hm, am Ende des Festmahls... vielleicht ist Brayan ja doch in Neiyra verliebt und es quält ihn, dass sie sich so wegen Artair quält. Oder doch eher wegen Ariadna? Ich kann mich nicht entscheiden, welche Version mir besser gefällt. :kopfkratz


    Und ein böses Ende mit dem König da so liegend. Aber ich schätze mal, dass Meduria einfach Neiyras Ängste ausnutzt und sie damit so viel effektiver quält, als wenn sie ihr einfach "nur" offenbart hat, dass Artair sterben muss. :misstrau


    Und schicke Outtakes. Verwirrung und Selbstmord. Naja, an Neiyras Stelle hätte ich mich auch mit Wein betäubt. :D


    Ganz liebe Grüße :knuddel
    Llyn


    Ps. Ich hab gerade deine Website geplündert. :fiu ^^

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Godday Julsfels!


    Hm. Ich kann nicht sagen, dass ich Ariadna nach diesem Kapitel besser leiden kann.
    Artairs neues "Hobby" gefällt mir nicht.


    Ich glaube auch nicht, dass Ariadna und Neiyra ja Freundinnen sein können. Auch wenn sie verwandt sind. (Nebenbei - war "Base" nicht das Wort für Tante oder gilt das auch für Cousine?)
    Die beiden sind zu verschieden. Von der Sache mit Artair will ich gar nicht anfangen.
    Ariadna scheint mir ziemlich unaufmerksam zu sein... Hat sie nicht bemerkt, dass auch andere Frauen Hosen tragen?
    Diese Gleichberechtigung im Militär find ich übrigens spitze.
    Zurück zu Ariadna.
    Naja... Sie war wohl zu sehr damit beschäftigt, Artair anzustarren und ihre Augen funkeln zu lassen.
    Nicht, dass ich jetzt alte Vorurteile aufkommen lassen möchte, aber zu ihren Hobbys zählt wohl eher Sticken, Ball spielen und Tanzen.
    Damenzeugs eben.
    Neiyra ist eher der sportliche Typ, sie wird auch viel trainieren.


    Hehe... Schicken wir Ariadna mal ins Kriegertraining. Sie will sich ja unbedingt mit Neiyra anfreunden. Dass geht am besten über gemeinsame Hobbys... ^^


    Trotzdem rate ich Neiyra, vorsichtig mit ihren Äußerungen zu sein...
    Auch wenn sie Ariadna nicht leiden kann, Artair muss das ja nicht mitbekommen.
    Es wäre übel, wenn deswegen die Freundschaft kaputtgeht.


    Irgendwie traue ich Ariadna nicht ganz.
    Sie scheint dieses kleine, niedliche Dekoobjekt zu sein, das süße Prinzesschen, das durch die Umstände ihrer Zeugung so hoch gestellt ist.
    Aber wie sieht es hinter dem Vorhang aus?
    Ich weiß nicht... Ist sie so naiv, wie sie sich benimmt?


    So. Nächstes Thema.
    Meduria.


    Die ist verdammt verschlagen. Neiyras Gefühle ausnutzen. Fies.
    Aber ich glaube nicht, dass das, was sie Neiyra da zeigt, so wörtlich und bildlich zu nehmen ist.
    Sie will Neiyra doch nur durcheinanderbringen.
    Ob sie sich Neiyra wohl bewusst rausgepickt hat? Wahrscheinlich schon.


    Ich finde, dass eine Person, deren Namen man kennt, weit weniger bedrohlich ist als jemand Unbekanntes.
    Obwohl in diesem Fall weit weniger immer noch verdammt gefährlich ist.


    Neiyra sollte sich jemandem anvertrauen.
    Artair vielleicht?
    Aber ob der nicht etwas anderes im Kopf hat...
    Brayan?
    Ich glaube nicht, dass sie sich ihm jetzt mitteilen möchte.
    Ihre Mutter?
    Ein Gespräch mit ihr wäre irgendwie vernünftig.
    Sie sollte auch die Tante dazuholen.
    Wäre doch hilfreich, zu wissen, warum Neiyra weggeholt wurde. Aber ich glaube, das wird noch länger ein Geheimnis bleiben, auch für sie selbst.


    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie sich jemandem anvertraut.
    Sie will mit allem immer allein fertig werden, obwohl sie Leute hat, mit den sie reden kann.
    Im Moment aber scheint es so, dass sie damit wirklich allein fertig werden muss.
    Und je deprimierter sie wird, desto angreifbarer scheint sie für Meduria zu werden...


    Ich hoffe, dass das alles nicht so schlimm wird, wie es zur Zeit zu sein scheint...


    Grüße


    Appolonia


    P.S.:
    Die Outtakes waren klasse.
    Tu es nicht, Neiyra!

  • Hallo Julsfels,
    es war wieder eine göttliche Fortsetzung, die ich schon vor einigen Tagen genoßen habe.
    Besonders hat es mir übrigens das Bild von Neirya in ihrem Schlafgemacht nach der Feier angetan. Das hat sowas wehmütiges, stilles - sehr großes Kino!
    Während mich das letzte Bild jetzt noch schaudern lässt *brr* :( Ich hoffe, dass meine Vorschreiberinnen Recht mit dem haben, was sie vermuten - das Meduria Neiyra nur einschüchtern möchte. Ich bin mir daber offen gestanden nicht so sicher.


    Ariadna - nee, nee, dies ist mir nun auch nicht gerade sympathischer geworden durch ihr Verhalten. Sie ist eben das klassische Klischee einer adligen Dame. Das schlimme ist, dass sie damit in einem so extremen Kontrast zu Neiyra steht. Sie hat all das, was Neiyra nicht hat - von den Röcken und der (amüsanten Empörung ihrerseits, dass nicht jede Frau automatisch eben jene trägt ;) ) Haube bis hin zu den Beschäftigungen. Es gibt kaum einen größeren Graben als der zwischen Neiyra und ihr.
    Das interessante dabei ist, dass Neiyra sich von der masse abehbt und das "BEsondere" hat, nicht Ariadna. Da Artair aber mit Neiyra aufgewachsen ist, hebt sich Ariadna als typisches Jungfer in Nöten deutlich von der doch recht maskulin auftretenden Neiyra ab.


    Brayan - Brayan, der meiner Meinung nach dieselben Gefühle für Neirya hegt wie sie für Artair und derer gegenüber sie genauso blind ist wie Artair den ihren gegenüber. was für eine vertrackte Situation, die aus der Vertrautheit aller Personen miteinander unterstrichen wird. Wo jeder eigentlich denkt, dass man nur brüderlich/schwesterliche Gefühle füreinander hat, es dem aber nicht so ist. Nur leider immer einseitig in verschiedene Richtungen.
    Auch Brayan tut mir leid. Neiyra wird sich nur klar darüber, dass Brayan ahnt, was sie für Artair empfindet, aber mehr vermutet sie wohl nicht dahinter. Vielleicht denkt sie sogar, dass Brayan auch auf Artair mit eifersüchtig ist, wegen seiner Liebeleien mit Ariadna. Aber dem ist nicht so. Ich denke, Brayan ist eifersüchtig auf Artair wegen Neyira und wird sich nichts sehnlicher wünschen als dass diese ihm die Gefühle entgegen bringt, die sie für Artair hegt.
    Herrjeh, ist das alles kompliziert.


    Die Szene mit der Wache und der Berufung fand ich sehr stimmungsvoll und schön dargestellt, ich frage mich, ob die Berufung von Gowan noch eine tiefere Bedeutung haben wird oder nicht.


    Medurias Worte "Ich weiß jetzt, wer du bist..." und auch die Aussprache Neiyras mit ihrem Vater, der ihr noch einmal deutlich machte, dass nicht nur sie Opfer bringen musste und wie sehr sie als Eltern unter der Trennung litten, machen mich übrigens auch nachdenklich. ich denke, dass Neiyra nicht "nur" die waffentragende Frau / Ziehschwester an der Seite von einem starken, begabten König ist, sondern eine tiefere und weitaus komplizierte Rolle im Kraftnetz zwischen allen Beteiligten einnimmt als wir oder sie bisher wirklich erahnen können.
    Warum sonst hätte man sie damals wegholen sollen von ihren Eltern?


    Auch der Ausspruch ihres Vaters "niemand durfte wissen, wieso, der seinen Geist nicht vor anderen verschließen konnte" lässt mich darauf schließen. Gut, wir wissen jetzt schon ein Weilchen, dass sie die Gabe des Sehens hat, was ja aber grundlegend erstmal nicht SO besonders ist. Ich denke, da sind noch viel mehr Verstrickungen und Energien am Wirken, die bisher Du alleine kennst ;)


    Ich bin gespannt auf die nächste Fortsetzung!

  • Ich poste grad erst mal das neue Kapitel, die Kommis beantworte ich dann später, sorry.


    Credits vorab: der Schwur, den Gowan ablegt, ist nicht auf meinem Mist gewachsen. ;)
    Er ist ein Zitat aus "Dragonheart", es ist der Alte Schwur, den Bone vor Artus erneuert.
    Mein Sohn hatte sich gewünscht, dass ich ihn verwende, und da er Artairs Schwert diesen wunderbaren Namen gegeben hat und seit Wochen mit Begeisterung Rüstungen malt, Schwerter entwirft und sich Zeichen und Embleme ausdenkt, hab ich ihm diesen Wunsch gern erfüllt, obwohl ich das Wort "Ritter" in dieser Geschichte eigentlich gerne vermeiden wollte, weil es den Kern nicht richtig trifft.


    Bei den Lupenbildern mag ich diesmal besonders die 5 bis 7 und die 17 und 19.
    Und im übrigen bitte ich um Verzeihung, dass Gowan auf den Bildern keinen Kragen hat. ;)
    Und jetzt wünsche ich euch viel Spass!




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    Als ich am nächsten Morgen erwachte, gab es diesen einen, gnädigen Augenblick.
    Jener Moment, bevor sich die Erinnerung wie Blei auf Körper und Seele legt, und in dem noch alles gut ist. Aber er war nur kurz, und dann war er vorbei.
    Ich drehte mich auf die Seite und rollte mich zusammen. Das Atmen fiel mir schwer.


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    Artair und Ariadna.
    Meduria.
    Niemals. Niemals würde ich Artair verraten, dessen war ich mir sicher. Eher würde ich mir selber die rechte Hand abhacken.


    Aber ich konnte das Bild, das mir nun wieder lebhaft vor Augen stand, nicht aus meinem Kopf vertreiben.


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    Sein versehrter, blutüberströmter Körper auf diesem Felsen, die Augen gebrochen ins Nichts starrend. Der Waffenrock, den er trug, war mir gänzlich unbekannt, er war von einem tiefen, seltenen Blau; mit fremden Mustern, die einmal weiß gewesen sein mochten, aber nun beinahe unkenntlich waren durch Schmutz und Blut. Das Schwert seiner Väter war seiner schlaffen Hand entglitten und lag nutzlos neben ihm auf dem Boden.


    Es war nur ein Traum, versuchte ich mir einzureden.
    Aber ich wusste, dass es nicht nur ein Traum war. Ich kannte den Unterschied zwischen einem Traum und dem, was ich sah, wenn die Gabe wirkte.


    Es klopfte kurz an der Tür, und Ceilith kam herein.


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    „Ihr seid noch nicht auf?", sagte sie erschrocken.
    „Und ihr seid bekleidet zu Bett gegangen?"


    „Ich war so müde", flüsterte ich.


    „Warum habt ihr mich denn nicht gerufen? Ich hätte Euch doch geholfen", sagte Ceilith, und sie klang besorgt.


    „Nein, schon gut. Ich wollte gerne allein sein, und Du hattest etwas mit Deiner Familie zu feiern."


    „Ja", sagte Ceilith, und ihre Stimme klang unsicher.
    „Darüber wollte ich mit Euch reden. Ich wollte Euch um etwas bitten."
    Sie sah mich an, und fügte dann hastig hinzu: „Aber Euch geht es nicht gut, und es ist auch nicht so wichtig."


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    „Unsinn", erwiderte ich und setzte mich auf.
    „Mir geht es gut. Was hast Du auf dem Herzen?"


    Ceilith knetete nervös ihre Hände.
    „Meint ihr… könntet ihr…", stotterte sie.


    Ich wartete geduldig. Dann hob sie den Kopf und sah mich an.
    „Ich würde gerne mit dem König sprechen", sagte sie leise.



    Nachdem Ceilith mir geholfen hatte mich umzuziehen, ging ich mit ihr zu Artairs Beratungskammer; wenn wir in Caer Mornas waren, war er jeden Morgen dort zu finden.


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    Aber als ich die Tür öffnete, fand ich nur Dian vor, der am Schreibtisch saß und stirnrunzelnd ein paar Schriftstücke durchsah.
    Als er aufblickte und mich erkannte, lächelte er mir zu.


    „Neiyra", sagte er warm, „ich hatte noch keine Gelegenheit, Dir zu sagen, wie froh ich bin, dass Du unversehrt zurück bist."


    Ich trat zu ihm, setzte mich auf die Lehne, legte einen Arm um seine Schulter und hauchte einen winzigen Kuss auf seine Wange.


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    „Das weiß ich doch, Vater", sagte ich und gab sein Lächeln zurück.


    Er strich mir über den Arm. „Wolltest Du zu mir?", fragte er dann.
    „Kann ich etwas für Dich tun?"


    Ich schüttelte den Kopf.
    „Eigentlich suche ich Artair. Wisst Ihr, wo er ist?"


    „Er wollte im Garten spazieren gehen."


    Ich zwinkerte kurz und sah ihn ungläubig an.
    „Was wollte er?", fragte ich nach, um sicher zu gehen, dass ich ihn richtig verstanden hatte.


    Dian grinste mich an.
    „Spazieren gehen. Im Garten", wiederholte er.


    Ich konnte es nicht fassen. Artair ging spazieren, obwohl sich auf seinem Schreibtisch die Arbeit häufte? Das war in all den Jahren, in denen ich ihn nun schon kannte, noch nie vorgekommen.
    Immer hatten Brayan und ich ihn mit Tricks und Kniffen von seinen Pflichten weglocken müssen, wenn wir der Meinung waren, dass er etwas Ruhe und Entspannung brauchte. Oder Spass.


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    „Er war schon sehr früh auf", sagte Dian.
    „Hat einen Boten zu Leodric geschickt, sich um ein paar drängende Probleme gekümmert und dann nach Mártainn geschickt, um mit ihm über die Cul´Dawr zu sprechen."
    Dian schmunzelte.
    „Mártainn war wenig begeistert, er hat fast die ganze Nacht mit Shainara über diesem Zauber gebrütet, der den Kindern der Cul´Dawr helfen soll. Und jetzt..."


    „Geht er im Garten spazieren", ergänzte ich, aber ich konnte es immer noch nicht so recht glauben.


    Als Ceilith und ich den Garten erreicht hatten, sah ich mich suchend um. Und tatsächlich, dort war er.


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    Und er war nicht allein. Ariadna war an seiner Seite, und sie sah zu ihm auf und lauschte aufmerksam seinen Worten.
    Ein scharfer Schmerz fuhr durch mein Herz.


    Ceilith blieb stehen. „Wir wollen ihn lieber nicht stören", sagte sie unsicher.


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    „Humbug", knurrte ich, und zog Ceilith am Arm hinter mir her, auf Artair zu.


    „Neiyra", sagte er überrascht, als ich mich vor ihm aufbaute. "Ceilith", fügte er hinzu und nickte ihr zu.
    Ceilith knickste und senkte den Blick.


    „Guten Morgen, Base", sagte Ariadna und strahlte mich an.


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    „Morgen", schnappte ich, und es klang selbst in meinen Ohren unfreundlich. Ich hatte das Gefühl, als ob dieses winzige Wort mir beinahe im Hals stecken blieb.


    Artair zog ob meines Tones überrascht eine Augenbraue nach oben und sah mich erstaunt an.
    „Ist etwas passiert?", wollte er dann wissen.


    „Nein", sagte ich, und bemühte mich, meiner Stimme einen normalen Klang zu verleihen.
    „Ceilith wollte gerne mit Dir sprechen."


    Artair sah mich immer noch verwundert an, aber dann wandte er sich Ceilith zu.
    „Was hast Du auf dem Herzen, Ceilith?", fragte er sie freundlich.


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    Ceilith wurde bleich und nestelte nervös an ihrem Kleid.
    „Herr...", flüsterte sie.
    „Bitte, haltet mich nicht für anmaßend...", sie sah zu ihm auf, und ihre Stimme erstarb.


    Artair trat einen Schritt auf sie zu und ergriff ihre Hand.
    „Das tue ich bestimmt nicht", sagte er sanft.
    „Es geht um Braigh, nicht wahr?"


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    Ceilith nickte. „Bitte, versteht mich nicht falsch, Herr", sagte sie, ermutigt durch Artairs Worte.
    „Ich bin mir sehr wohl der großen Ehre bewusst, die Ihr ihm und uns erweist, indem Ihr ihn zu Eurem Knappen erwählt habt. Aber..."
    Ceilith senkte den Blick.


    „Er ist Dein einziger Sohn, nicht wahr?"


    Ceiliths Kopf fuhr wieder nach oben, und sie sah Artair an; überrascht, dass er das wusste.
    „Ja, Herr", flüsterte sie.
    „Die Götter haben Braghan und mir keine weiteren Kinder geschenkt."


    Artair nickte. „Ich verstehe Deine Sorge", sagte er ernst, und sah Ceilith direkt in die Augen.
    „Aber Braigh ist kein Kind mehr, und er ist bereits jetzt der beste Kämpfer unter den Knaben seines Alters. Ich kann Dir nicht versprechen, dass er in meinem Dienst niemals Gefahren ausgesetzt sein wird. Aber ich gebe Dir mein Wort, dass ich über ihn wachen werde."


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    Lange sah Ceilith in Artairs Gesicht, und ich konnte sehen, wie ein Ausdruck der Erleichterung in ihre Augen trat.
    „Ich danke Euch, Herr", sagte sie leise.




    Am Abend ging ich über den Hof durch die samtene Dunkelheit zur heiligen Stätte am Fluss, um Gowan abzuholen.


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    Ich nickte Brayan zu, der zusammen mit Neacall am Fuß der Treppe Posten bezogen hatte, damit Gowan nichts zustieß und er seine Wache ungestört verbringen konnte.


    Gowan war wach, und er lag noch genauso da, wie ich ihn verlassen hatte.


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    „Gowan", sagte ich leise.
    „Alles in Ordnung?"


    „Ja", sagte er, aber seine Stimme klang brüchig.


    Ich beugte mich zu ihm hinab und half ihm hoch. Ich wusste noch zu gut, wie taub und gefühllos die Beine nach der Wache waren.


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    Ich zupfte seinen Kragen zurecht und tat so, als würde ich ein Stäubchen von seinem Wams wischen, während ich versuchte, ihn möglichst unauffällig zu stützen.
    Seine Beine zitterten, und seinem hochroten Kopf nach zu schließen war ihm das überaus peinlich.



    17.jpg lupe.png17


    „Ich wäre nach meiner Wache überhaupt nicht in der Lage gewesen, zu stehen", erzählte ich beiläufig.
    „Brayan war mein Schlachtenherr, und er hat das auf den ersten Blick gesehen. Er hat mich kurzerhand auf die Arme genommen, sich auf die Mauer fallen lassen und mich auf seinen Schoß gesetzt. Soll ich das auch mit Dir machen?"
    Ich grinste ihn an, und Gowan lachte befreit auf.


    „Das letzte Mal, dass ich auf dem Schoß einer Frau saß, hat meine Mutter mich mit Brei gefüttert. Dabei wollen wir es belassen."


    Inzwischen ging es ihm besser, und ich deutete mit einer Kopfbewegung auf die Mauer.
    „Wollen wir uns einen Moment setzen?"


    Gowan nickte, und wir ließen uns wieder auf der Mauer nieder; so, wie wir es auch am vergangenen Abend getan hatten.
    Nur, dass wir heute Abend beide nicht mehr dieselben Menschen waren.


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    Wir schwiegen eine Zeitlang, und dann fragte ich vorsichtig: „Willst Du darüber sprechen? Wie es Dir ergangen ist?"


    Ich sah die Unsicherheit in Gowans Augen.
    „Ich weiß es nicht", sagte er dann und sah mich offen an.
    „Ich bin verwirrt, und viele Gedanken sind in meinem Kopf. Ich kann sie noch nicht ordnen."


    Ich nickte. „Ja, das kann ich verstehen."


    „War es bei Dir auch so?", fragte Gowan leise.


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    „Ja", sagte ich.
    „Ich habe auf Brayans Schoss gesessen und eine Ewigkeit geweint. Davor hatte ich das letzte Mal Tränen vergossen, als ich noch ein Kind war. Ich habe Wochen gebraucht, bis ich wieder im Gleichgewicht war."


    Gowan sah mich dankbar an.


    „Du musst mir etwas versprechen", sagte ich ernst zu ihm.
    „Wenn Du das Bedürfnis verspürst, über Deine Gedanken zu reden - egal wann, egal wo, und egal, wie lächerlich sie Dir vorkommen mögen - dann kommst Du sofort zu mir. Auch dafür ist der Schlachtenherr da, nicht nur, um Dir zu zeigen, wo in einem Feldlager die Latrinen sind."


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    Gowan lächelte und senkte den Kopf.
    „Das will ich gerne tun", sagte er dann leise. „Danke."


    „Und jetzt sollten wir uns auf den Weg machen", sagte ich munter und schlug ihm auf den Rücken.
    „In der Hohen Halle warten Artair, Rhiannon und Bran und der halbe Hof darauf, dass Du Deinen Eid ablegst."


    Gowan sah mich mit einem jammervollen Blick an.


    „Du musst nicht nervös sein", sagte ich.


    „Machst Du Witze?" stöhnte er.
    „Ich wäre schon nervös, wenn nur Artair da wäre, aber heute Abend kriege ich es gleich mit drei Königen zu tun."


    „Und das ist eine Ehre, die nicht jedem zuteil wird, und Du hast sie Dir verdient", erwiderte ich ernst.
    „Du warst immer einer der Besten, und ich bin froh, dich ab jetzt im Kampf an meiner Seite zu wissen."


    In seine Augen trat ein Leuchten, und er nickte entschlossen.


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    Wir machten uns auf den Weg, und als wir den Fuß der Treppe erreicht hatten, legten Brayan und Neacall die Faust auf ihr Herz und schlossen sich uns an.
    Der Weg vom Heiligen Platz zum Palast war lang, aber er war gesäumt von den Männern und Frauen, die den Eid bereits abgelegt hatten und Gowan das Geleit geben wollten.


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    Ein jeder von ihnen legte die geballte Faust auf sein Herz, als wir an ihm vorbei gingen, und reihte sich dann am Ende des Zuges ein.
    Als wir das große Tor des Palastes erreicht hatten, hatte sich eine beeindruckende Prozession gebildet.


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    Ich schlug laut mit der Faust gegen das Holz, und die Torwächter öffneten uns.
    Langsam gab das sich öffnende Tor den Blick in die Halle frei, die erfüllt vom Licht unzähliger Kerzen und voller Menschen war.
    Am Ende der Halle konnte ich auf dem Podest Artair, Rhiannon und Bran im vollen zeremoniellen Gewand sehen.


    Langsam gingen wir durch die Halle auf die drei Könige zu.


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    Als wir das Podest erreicht hatten, blieben wir stehen, unsere Begleiter hinter uns.
    Klar und deutlich durchdrang Artairs Stimme die Hohe Halle.
    „Wer bringt diesen Knappen?"


    „Ich bringe ihn", erwiderte ich.


    „Hat er sich als würdig erwiesen?"


    „Über alle Maßen."


    Artair zog Silbersturm, das kostbare Schwert seiner Väter, und stellte es senkrecht vor sich auf den Boden. Rhiannon und Bran traten hinzu und legten ihre Hände auf den Knauf, Artairs Hand umschloss die Angel.
    „So komm."


    Gowan stieg die Stufen des Podestes hinauf und kniete sich vor das Schwert.


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    Ohne zu zögern griff er mit der rechten Hand um die Schneide und senkte den Kopf. In der Hohen Halle herrschte absolute Stille.


    Und dann sprachen Artair, Rhiannon und Bran gemeinsam mit lauter, feierlicher Stimme den Alten Schwur, und nach jeder Zeile wiederholte Gowan ihre Worte.


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    „Ein Ritter gelobt die ewige Tapferkeit
    Sein Herz kennt nur die Tugend
    Sein Schwert verteidigt die Hilflosen
    Seine Macht unterstützt die Schwachen
    Sein Mund spricht nur die Wahrheit
    Sein Zorn zerschlägt die Bösen."


    Als die letzten Worte verklungen waren, löste Gowan den Griff um das Schwert, und Artair beugte sich herab und erhob ihn auf Augenhöhe.
    Denn im Kampf sind wir alle gleich.


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    „Willkommen, Bruder", sagte Artair warm und umarmte Gowan.



    Die Feierlichkeiten, die dann folgten, waren laut und ausgelassen und dauerten sehr lange.
    Nur zögernd verließ ich an diesem Abend als eine der Letzten die Hohe Halle. Ich fürchtete mich vor dem Schlaf.
    Und ich hatte Recht. Kaum war ich eingeschlafen, hörte ich Medurias Lachen.


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    Personenverzeichnis ~ Stammbaum

  • So, dann will ich mal die längst überfällige Kommi-Beantwortung nachholen. :fiu



    Llynya:

    tja Neiyra man kann nicht fliehen vor der Familie, obwohl ich ihre Gründe schon nachvollziehen kann. Für sie hat es ja ihr Leben lang so ausgesehen, als hätten ihre Eltern sie mit Freuden weggegeben. Das man da bitter wird ist schon völlig normal, auch wenn sie in Caer Mornas ein liebevolles Zuhause und Brüder gefunden hatte.


    Ja, sie hätte es wirklich schlimmer treffen können. Die Verletzung wird von diesem Gedanken aber natürlich auch nicht abgemildert.


    Aber nichtsdestotrotz kann sie sich nicht voll und ganz vor dem verschließen, was ihr Vater ihr über damals zu sagen hatte. Ich schätze mal, dass es für ihre Eltern auch nicht leicht ist, jetzt mit Nicht-Beachtung bestraft zu werden, auch wenn Rhiannon (übrigens liebe ich diesen Namen) das akzeptiert und nicht versucht sich Neiyra aufzudrängen. Aber dafür übernimmt Gwern ja die Rolle des Erklärbärs, auch wenn Rhiannon vielleicht mehr über die Gründe zu sagen hätte. Was bist du doch gemein, dass du uns immer noch die Gründe vorenthältst. :D
    Aber ich schätze mal, dass wir irgendwann schon mehr wissen werden und nicht nur wir sondern auch Neiyra selbst. Auf jeden Fall, weiß sie jetzt ja schon mal, dass es ihren Eltern nicht egal war, sie wegzugeben, dass ist ja auch schon was.


    Ich denke auch, Gwern hat das ganz gut gemacht. Zumindest ist bei Neiyra etwas in Bewegung geraten, sie hat ja selbst gemerkt, dass sie über seine Worte nachdenken musste, obwohl sie eigentlich nicht wollte. Es ist vielleicht wenigstens ein erster Schritt zur Verständigung, wer weiss.



    Tja, und Freundinnen werden Ariadna und Neiyra sicher nicht. Auch wenn sich Gegensätze doch manchmal gut verstehen, in dem Fall seh ich schwarz, nicht nur weil Artair zwischen ihnen steht. Sie scheinen (bis auf die Schwäche für den König) wirklich nichts gemein zu haben. Ariadna scheint die typische Prinzessin zu sein und Neiyra ist eher Kriegerin als das. Das kann nicht gut gehen. :rolleyes


    Ja, ich halte es auch eher für unwahrscheinlich, dass die beiden Busenfreundinnen werden. :roftl
    Selbst, wenn es da nicht das Problem "Artair" gäbe, worüber sollten die beiden sich wohl unterhalten?



    Das Ritual der Wache find ich toll (wenn auch ziemlich unbequem), aber das war im Mittelalter ja üblicher, einen Knappen nochmal gründlich über die Verpflichtungen als vollwertiger Krieger nachdenken zu lassen. Und wie schon über Karma gesagt, ist Gowan wirklich ein Schnuckel. Und Neiyra als Schutzherrin ist wirklich gut gewählt, so erfahren wir alle, was es mit der Wache auf sich hat. :D


    Das war ursprünglich Sinn der Übung. ;) Eigentlich wurde Neiyra nur ausgewählt, damit man das Ritual miterleben kann, das wäre ja sonst der Ich-Erzähler Perspektive wegen kaum möglich gewesen. Aber dann wurde das auch so ein Selbstläufer, und es hat sich weiterentwickelt - ich dachte auf einmal: warum sollen die beiden sich eigentlich nicht mögen?



    Naja, und das die Eltern nicht so begeistert sind, dass ihr Sohn nun Knappe ist.. Nunja, das Land ist im Krieg und so wird ihr Junge wohl auch mitziehen müssen, wenn Artair in die Schlacht zieht. Ist als neuer Knappe ja seine Aufgabe, sich um seinen Herrn zu kümmern. Und Eltern sehen das ja immer besorgt, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sie trotzdem stolz auf ihren Sohn sind.


    Zumindest bei Ceilith ist das so, Braghan sieht das schon lockerer. Und in diesen Zeiten IST es gefährlich für den Knappen, keine Frage; auch, wenn er selbst noch nicht an Kampfhandlungen teilnehmen darf.



    Hm, am Ende des Festmahls... vielleicht ist Brayan ja doch in Neiyra verliebt und es quält ihn, dass sie sich so wegen Artair quält. Oder doch eher wegen Ariadna? Ich kann mich nicht entscheiden, welche Version mir besser gefällt. :kopfkratz


    Ach, das ist ja merkwürdig. :D Und so gar nicht beabsichtigt. ;) Ich hülle mich in Schweigen.



    Und ein böses Ende mit dem König da so liegend. Aber ich schätze mal, dass Meduria einfach Neiyras Ängste ausnutzt und sie damit so viel effektiver quält, als wenn sie ihr einfach "nur" offenbart hat, dass Artair sterben muss. :misstrau


    Wer weiss. Wer weiss. :D



    Ps. Ich hab gerade deine Website geplündert. :fiu ^^


    Ach! Du warst das! Deshalb ist da nix mehr drauf! :roftl


    Ganz liebe Grüße zurück!




    Appolonia:

    Hm. Ich kann nicht sagen, dass ich Ariadna nach diesem Kapitel besser leiden kann.
    Artairs neues "Hobby" gefällt mir nicht.


    :roftl Das hast Du aber schön gesagt. ;)


    Ich glaube auch nicht, dass Ariadna und Neiyra ja Freundinnen sein können. Auch wenn sie verwandt sind. (Nebenbei - war "Base" nicht das Wort für Tante oder gilt das auch für Cousine?)
    Die beiden sind zu verschieden. Von der Sache mit Artair will ich gar nicht anfangen.


    Ja, dazu hab ich oben bei Llynya schon was geschrieben. Was die Base angeht: laut Synonym-Wörterbuch kann das Cousine oder Tante sein.



    Ariadna scheint mir ziemlich unaufmerksam zu sein... Hat sie nicht bemerkt, dass auch andere Frauen Hosen tragen?


    Ist ihr vermutlich noch nicht aufgefallen, sie hatte ja nur Augen für Artair. :D
    In Brans Königreich ist es nicht üblich, dass Frauen kämpfen, deshalb kennt sie das einfach nicht.



    Nicht, dass ich jetzt alte Vorurteile aufkommen lassen möchte, aber zu ihren Hobbys zählt wohl eher Sticken, Ball spielen und Tanzen.
    Damenzeugs eben.
    Neiyra ist eher der sportliche Typ, sie wird auch viel trainieren.
    Hehe... Schicken wir Ariadna mal ins Kriegertraining. Sie will sich ja unbedingt mit Neiyra anfreunden. Dass geht am besten über gemeinsame Hobbys... ^^


    Ja, so schätze ich sie auch ein. ;) Ins Kriegertraining wird sie mit Sicherheit nicht gehen. Da verzichtet sie vermutlich lieber auf Neiyras Freundschaft. *lach*



    Trotzdem rate ich Neiyra, vorsichtig mit ihren Äußerungen zu sein...
    Auch wenn sie Ariadna nicht leiden kann, Artair muss das ja nicht mitbekommen.
    Es wäre übel, wenn deswegen die Freundschaft kaputtgeht.


    Ja, das wäre schlimm. Nicht nur für Neiyra, auch für Artair.



    Irgendwie traue ich Ariadna nicht ganz.
    Sie scheint dieses kleine, niedliche Dekoobjekt zu sein, das süße Prinzesschen, das durch die Umstände ihrer Zeugung so hoch gestellt ist.
    Aber wie sieht es hinter dem Vorhang aus?
    Ich weiß nicht... Ist sie so naiv, wie sie sich benimmt?


    Ja, definitiv. ;)



    Aber ich glaube nicht, dass das, was sie Neiyra da zeigt, so wörtlich und bildlich zu nehmen ist.


    Man wird sehen. ;)



    Ob sie sich Neiyra wohl bewusst rausgepickt hat? Wahrscheinlich schon.


    Ja, das halte ich auch für sehr wahrscheinlich.



    Neiyra sollte sich jemandem anvertrauen.
    Artair vielleicht?


    Ich fürchte, das wird sie keinesfalls tun. Sie wird ihn unter keinen Umständen in Verlegenheit bringen wollen, wenn sie das Gefühl hat, dass sie für ihn nur eine Schwester ist.



    Brayan?


    Schon eher. :D
    Am wahrscheinlichsten aber ist, dass sie das alles mit sich selbst ausmachen wird.



    Ihre Mutter?
    Ein Gespräch mit ihr wäre irgendwie vernünftig.


    Aber hochgradig unwahrscheinlich, so, wie Neiyra zu ihr steht.
    Dann schon eher Dian.



    Sie sollte auch die Tante dazuholen.
    Wäre doch hilfreich, zu wissen, warum Neiyra weggeholt wurde. Aber ich glaube, das wird noch länger ein Geheimnis bleiben, auch für sie selbst.


    Zumindest in der Frage der Bedeutsamkeit ihrer Visionen sollte sie Shainara zu Rate ziehen, auf jeden Fall. Allerdings ist Vernunft nicht gerade Neiyras Stärke. *seufz*



    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie sich jemandem anvertraut.
    Sie will mit allem immer allein fertig werden, obwohl sie Leute hat, mit den sie reden kann.


    Ich fürchte auch, dass das die wahrscheinlichste Variante ist. *doppelseufz*



    Tu es nicht, Neiyra!


    Nee, ich glaube, das läge ihr wirklich fern, egal wie verzweifelt sie ist. ;)




    Innad:

    Besonders hat es mir übrigens das Bild von Neirya in ihrem Schlafgemacht nach der Feier angetan.


    Ja, das gehört auch zu meinen Lieblingsbildern.


    Hallo Julsfels,
    Während mich das letzte Bild jetzt noch schaudern lässt *brr* :( Ich hoffe, dass meine Vorschreiberinnen Recht mit dem haben, was sie vermuten - das Meduria Neiyra nur einschüchtern möchte. Ich bin mir daber offen gestanden nicht so sicher.


    Ich auch nicht. :(


    Ariadna - nee, nee, dies ist mir nun auch nicht gerade sympathischer geworden durch ihr Verhalten. Sie ist eben das klassische Klischee einer adligen Dame. Das schlimme ist, dass sie damit in einem so extremen Kontrast zu Neiyra steht. Sie hat all das, was Neiyra nicht hat - von den Röcken und der (amüsanten Empörung ihrerseits, dass nicht jede Frau automatisch eben jene trägt ;) ) Haube bis hin zu den Beschäftigungen. Es gibt kaum einen größeren Graben als der zwischen Neiyra und ihr.
    Das interessante dabei ist, dass Neiyra sich von der masse abehbt und das "Besondere" hat, nicht Ariadna. Da Artair aber mit Neiyra aufgewachsen ist, hebt sich Ariadna als typisches Jungfer in Nöten deutlich von der doch recht maskulin auftretenden Neiyra ab.


    Ja, das hast Du wirklich super beschrieben. Für Artair ist Ariadna anders. In jeder Beziehung. Neiyra... sieht er einfach nicht, nicht so, wie sie es sich wünscht.



    Brayan - Brayan, der meiner Meinung nach dieselben Gefühle für Neirya hegt wie sie für Artair und derer gegenüber sie genauso blind ist wie Artair den ihren gegenüber. was für eine vertrackte Situation, die aus der Vertrautheit aller Personen miteinander unterstrichen wird. Wo jeder eigentlich denkt, dass man nur brüderlich/schwesterliche Gefühle füreinander hat, es dem aber nicht so ist. Nur leider immer einseitig in verschiedene Richtungen.
    Auch Brayan tut mir leid. Neiyra wird sich nur klar darüber, dass Brayan ahnt, was sie für Artair empfindet, aber mehr vermutet sie wohl nicht dahinter. Vielleicht denkt sie sogar, dass Brayan auch auf Artair mit eifersüchtig ist, wegen seiner Liebeleien mit Ariadna. Aber dem ist nicht so. Ich denke, Brayan ist eifersüchtig auf Artair wegen Neyira und wird sich nichts sehnlicher wünschen als dass diese ihm die Gefühle entgegen bringt, die sie für Artair hegt.
    Herrjeh, ist das alles kompliziert.


    Also, dazu sag ich nix. Rein gar nix. :D



    Die Szene mit der Wache und der Berufung fand ich sehr stimmungsvoll und schön dargestellt, ich frage mich, ob die Berufung von Gowan noch eine tiefere Bedeutung haben wird oder nicht.


    Vorgesehen ist das eigentlich nicht, aber man weiss ja nie. ;)
    Gelegentlich kommt es vor, dass ich plötzlich Szenen mit Nebenpersonen vor Augen habe und sie sich so auf einmal weiter in den Vordergrund "spielen". Mit Bran ist mir das so gegangen, er war eigentlich nur ein ganz unwichtiger Randcharakter, aber hat sich dann durch seinen Präsenz einige weitere Szenen erschlichen. :roftl



    Medurias Worte "Ich weiß jetzt, wer du bist..."


    Ah! Das waren aber Neiyras Worte. Neiyra sagt zu Meduria "Ich weiß jetzt, wer Du bist", weil sie gerade durch die Sache mit Torgar von ihr erfahren hat.



    ich denke, dass Neiyra nicht "nur" die waffentragende Frau / Ziehschwester an der Seite von einem starken, begabten König ist, sondern eine tiefere und weitaus komplizierte Rolle im Kraftnetz zwischen allen Beteiligten einnimmt als wir oder sie bisher wirklich erahnen können.
    Warum sonst hätte man sie damals wegholen sollen von ihren Eltern?


    Auch der Ausspruch ihres Vaters "niemand durfte wissen, wieso, der seinen Geist nicht vor anderen verschließen konnte" lässt mich darauf schließen. Gut, wir wissen jetzt schon ein Weilchen, dass sie die Gabe des Sehens hat, was ja aber grundlegend erstmal nicht SO besonders ist. Ich denke, da sind noch viel mehr Verstrickungen und Energien am Wirken, die bisher Du alleine kennst ;)


    Ja, solche Vermutungen liegen wohl sehr nahe. ;)




    Sarah Chagal: Danke Dir! :)




    Und jetzt noch ein paar


    Outtakes


    und ein paar Bilder für alle Befürworter des Pärchens Artair/Neiyra, weil im letzten Kapitel ja schon wieder Brayan ziemlich viel Körperkontakt mit Neiyra hatte. =)


    Die neuen Posen habe ich Artair und Neiyra testen lassen, und die beiden waren echt mit Begeisterung bei der Sache.


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    Ich war dann total neugierig und hab mal den freien Willen angestellt und sie machen lassen.
    Die beiden sind echt süß zusammen, finde ich.


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    Irgendwann war Artair aber dann doch genervt von der Posentesterei und fand andere Bedürfnisse wichtiger.


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    Hier hat Neiyra sich selbst in Form der Kinder-Neiyra getroffen und gleich mal geschaukelt. Hat aber zu keiner Identitätskrise geführt, bei keiner der beiden.


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    Und hier musste ich richtig lachen:


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    Der arme Kerl, er tut mir wirklich leid. Er fragt sich bestimmt, womit er diesen Zickenkrieg verdient hat.