Die Fotostory ist einfach super ! Wahnsinnig tolle Bilder und dein Schreibstil gefällt mir auch sehr gut !
Und Artair und Brayan sehen wirklich beide echt super aus, ich könnte mich zwischen beiden nicht entscheiden
LG
Artemis-Selene
Die Fotostory ist einfach super ! Wahnsinnig tolle Bilder und dein Schreibstil gefällt mir auch sehr gut !
Und Artair und Brayan sehen wirklich beide echt super aus, ich könnte mich zwischen beiden nicht entscheiden
LG
Artemis-Selene
Neyra scheint ja eine konsequente junge Frau zu sein. Natürlich sind Hosen praktischer als Röcke und Kleider (zumindest wenn sie so lang). Aber sie scheint sie vor allem wegen des Vorfalls am Baum und dem Gelächter ihrer Ziehbrüder abzulehnen, oder liege ich da falsch?
Ihren "Eltern", besser ihren Erzeugern hat sie jedenfalls nicht verziehen, auch wenn sie wohl kaum etwas von ihnen gehört hat und den Grund wahrscheinlich auch nicht kennt. Und ich glaube, sie will ihn auch gar nicht erfahren.
Auf jeden Fall ist sie meiner Meinung nach ein harmoniebedüftiger Mensch, der, wie schon gesagt, viel Wert auf Freundschaft und Familie legt.
Süß, wie Brayan sie tröstet, aber sie gleichzeitig auch irgendwie ermahnt.
Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr sicher, wer nun Neyras Mutter, Tante und Vater ist. Aber das werde ich vermutlich nächstes Mal sehen. Auf jeden Fall wird das ein hochinteressantes Treffen.
Auch, wenn ich mich wiederhole, es geht nicht anders: Deine Bilder sind atemberaubend schön und manchmal gar nicht mehr zu beschreiben! Klasse...
Grüße
Appolonia
Also ich muss mich immer noch kringeln über die Outtakes. :lachen
Sie sieht jetzt echt....ehm...heiß aus. :lollen
Das Make UP kann sie sich nun wirklich sparen. Und bei Kämpfen wird sie die Gegener nur mit ihrem Anblick vergraulen oder diese zu Lachkrämpfen bringen. Hätte wohl das Gleiche Ergebnis.
Ein Treffen mit den leiblichen Eltern? Da sehe ich Probleme. Ich kann das gut nachvollziehen. Bin gespannt was passiert und freue mich schon jetzt wieder lesen zu können.
LG Rivi
Hallo ihr Lieben,
gleich gibt´s Kapitel acht, aber vorher noch etwas Kommi-Beantwortung.
Innad: "Fühl- und fassbar"? Cool. Vielen Dank, das freut mich sehr.
Zu dem letzten Bild: die Frau, die Neiyra so ähnlich sieht, ist ihre Mutter, die blonde Frau dahinter ist die Tante. Aber von den beiden erfährt man gleich im nächsten Kapitel ein bißchen mehr.
Nee, nee, der freie Wille ist auch bei mir aus. Ist auch so schon anstrengend genug. Im Nachhinein ist mir auch eingefallen, dass Neiyra diese Umwandelstation vermutlich nicht aus freien Stücken benutzt hat, sondern dass es mit einem Problem im Spiel zusammenhängt. Im Palast sind gerade an die vierzig Sims, und wenn ich einen in der Leiste anklicke, sind meist zwei ausgewählt, und man muss immer noch auf dem Bild unten nachsehen, ob auch tatsächlich der richtige Sim gerade aktiv ist. Vermutlich habe ich da nicht aufgepasst und Neiyra zur OP geschickt, weil ich dachte, ich hätte die andere Dame ausgewählt. :rollauge
Aber mittlerweile ist sie auch schon wieder heile.
Artemis-Selene: vielen Dank für Deinen Kommi und herzlich willkommen hier!
Ja, ich könnte mich auch nicht zwischen den beiden entscheiden, fürchte ich. Obwohl.... :roftl
Appolonia: ja, mit den Hosen liegst Du natürlich in gewisser Weise richtig. Der Vorfall am Baum war der Auslöser, aber für das Leben, das sie führt, sind Hosen natürlich auch wesentlich praktischer.
Verziehen hat sie ihren Eltern bestimmt nicht, und ich denke auch, dass es bestimmt mit ihren Erlebnissen in der Kindheit zusammenhängt, dass Freundschaft und Familie für sie einen hohen Stellenwert haben.
Wer Mutter und Tante sind, habe ich oben bei Innad schon geschrieben: die rothaarige Frau ist die Mutter, die blonde die Tante. Aber von beiden sieht man gleich etwas mehr.
Ach, übrigens: wann geht es denn eigentlich bei Dir weiter? *Rumnörgel*
@Rivi: na, da freue ich mich ja, dass ich Dich mit den Outtakes erheitern konnte, auch wenn Neiyras Aussehen meinen Puls erst mal zum Rasen gebracht hat. :roftl
Wenn ich so drüber nachdenke, könnte ihr neuer Look ihr tatsächlich Vorteile im Kampf verschaffen; aber - leider zu spät, sie sieht schon wieder normal aus.
Was das Treffen mit den Eltern angeht, hast Du absolut Recht. Neiyra ist wenig erfeut und versucht, sich zu drücken.
So, und jetzt gibt´s das nächste Kapitel, aber vorher noch: Ein dickes Dankeschön an alle Kommischreiber und stillen Leser!
Artair betrat die hohe Halle als erster, meine Mutter an seiner Seite.
Die beiden schienen miteinander zu scherzen, was meine Stimmung schlagartig noch mehr verfinsterte.
Shainara und Mártainn folgten ihnen, und als letzte traten Gwern und Dian durch die Tür.
Ich ließ meinen Blick über die beiden Frauen gleiten.
Niemand, der Rhiannon und Shainara zum ersten Mal sah, kam auf den Gedanken, dass sie Zwillinge waren.
Rhiannon, die Erstgeborene, war groß und rothaarig. Wie ich selbst.
Sie war eine ernsthafte, pflichtbewusste Königin; eine gute Königin. Das konnte nicht einmal ich bestreiten.
Shainara dagegen war zart und blond, sie wirkte beinahe zerbrechlich – ein Anschein, der trog. Sie hatte einen eisernen Willen, das hatte ich am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Schon früh hatte sich gezeigt, dass sie außergewöhnliche Fähigkeiten besaß; bereits im Kindesalter hatte man sie nach Caer Galadon gebracht, um diese Fähigkeiten beherrschen zu lernen und sie in den Dienst der Götter zu stellen.
Als sie die Halle betrat, stockte mir kurz der Atem. Ihre Präsenz hatte etwas Überwältigendes, einen Moment lang flutete sie den Raum wie eine Woge, bevor das strahlende Licht sich wieder zurückzog und sich in einen leichten, zarten Schimmer verwandelte. Ich konnte ihre Macht und ihre Aura deutlich sehen und spüren. Es war wie ein sanftes, leuchtendes Fließen, das alles umfasste und umspülte. Auch Mártainns Kraft war für mich immer deutlich spürbar, sie war anders – dunkler, kraftvoller und erdiger - aber an sie hatte ich mich gewöhnt, ich nahm sie kaum noch wahr.
Ich hatte Shainara viele Jahre nicht gesehen, aber sie war kaum gealtert. Sie entstammte der Königslinie, auch sie trug das Geschenk des langen Lebens in sich.
Als ich in ihr Gesicht blickte, überfluteten mich die Erinnerungen mit aller Macht.
„Neiyra! Komm her!"
„Komm zu mir, Neiyra!"
Ich stand in einem sonnendurchfluteten Raum und sah zu der jungen Frau auf, die mir gegenüber auf dem Boden kniete und mir lachend beide Arme entgegen streckte.
Bei ihr waren vier Mädchen, und neben mir stand ein weiteres, das einen Ball in der Hand hielt.
Ich spürte, wie ein sprudelndes Lachen von mir Besitz ergriff, und ich rannte los und warf mich in die Arme meiner Mutter.
Sie hob mich hoch in die Luft und schüttelte mich, und dann fingen meine Schwestern an, mich zu kitzeln und zu necken.
Die Tür öffnete sich, und eine junge Magd betrat die Kammer.
Sie blickte zu Boden und rang nervös die Hände.
„Was ist denn, Gleicis?", fragte meine Mutter.
„Herrin", flüsterte Gleicis, „hier ist jemand für Euch."
Meine Mutter sah sie verwundert an.
„Wer denn? Und warum führst Du ihn nicht herein?"
Gleicis sah sie nur verstört an und antwortete nicht.
Meine Mutter setzte mich auf die Hüfte, runzelte die Stirn und ging an Gleicis vorbei zur Tür.
Sie öffnete sie ein Stückchen weiter, und ich sah eine Gestalt im Halbdunkel stehen, die ganz in einen weiten, langen Umhang gehüllt war und deren Gesicht komplett im Schatten der großen Kapuze verborgen war.
Ich konnte spüren, dass meine Mutter zusammenzuckte und mich fester an sich drückte.
„Es ist soweit, Rhiannon", sagte die Gestalt leise.
„Nein!", erwiderte meine Mutter, und ihre Augen blitzten. „Es ist viel zu früh. Jetzt noch nicht!"
Die Gestalt rührte sich nicht.
„Jetzt, Rhiannon. Die Zeit ist gekommen. Ich habe es gesehen, und Du ebenfalls, das wissen wir beide. Es hat keinen Sinn, sich dagegen aufzulehnen. Was geschehen soll, muss geschehen."
Meine Mutter presste mich so fest an sich, dass sie mir wehtat, und ich stieß einen leisen, klagenden Laut aus. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf mich, lockerte ihren Griff und strich mir eine Locke aus der Stirn.
Dann ging sie zurück zu meinen Schwestern, legte mich in die Arme der Ältesten und verließ das Sonnenzimmer.
Nur kurze Zeit später fand ich mich, in einen Umhang gleicher Art gehüllt und völlig verwirrt, vor der fremden Gestalt auf einem Pferd sitzend.
Ich verstand nicht, was das bedeutete, und wohin ich reiten sollte, auch wenn ich mich über das wunderschöne Pferd freute. Sanft strich ich ihm über die Mähne, und dann sah ich zum Wohnturm auf.
Dort stand meine Mutter an einem Fenster; sie hatte ihre Stirn und die rechte Hand gegen die Glasscheibe gelegt und schien unseren Anblick in sich aufzusaugen.
Und in diesem Moment bekam ich Angst.
Ich drehte mich zu der Gestalt hinter mir um und schob mit meinen kleinen Händen die Kapuze ein wenig zurück, um in das Gesicht zu sehen.
Und ich blickte in die Augen einer wunderschönen, blonden Frau.
Ich hatte zu Brayan gesagt, jemand hätte mich fortgeholt. Aber ich wusste noch sehr genau, wer es gewesen war. Die Erinnerung war klar und deutlich.
Shainara. Meine eigene Tante.
Ich hatte nicht begriffen, über was Shainara und meine Mutter gesprochen hatten und um was es eigentlich ging. Das tat ich auch heute noch nicht.
Und auch wenn die Bilder zu meinen frühesten Erinnerungen gehörten und nur noch verschwommene Bruchstücke waren, so konnte ich mich doch mit erschreckender Klarheit an den Moment erinnern, als ich meine Mutter an diesem Fenster stehen sah und plötzlich wusste, dass ich sie nicht wiedersehen würde.
Und ich konnte heute noch fühlen, was ich damals gefühlt hatte.
Artair war inzwischen bei Neacall und Uisdean angekommen. Er nickte Uisdean zu und begrüßte Neacall mit einem Handschlag, dann entdeckte er Brayan und kam rasch zu uns herüber. Er umarmte ihn und lachte erleichtert auf.
Damit hatte er jedoch die Blicke von Rhiannon, Gwern und Shainara auf uns gelenkt. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht meiner Mutter, und sie kamen auf uns zu.
Verzweifelt suchte ich nach einem Fluchtweg, als eine plötzlich einsetzende Unruhe am anderen Ende der Halle für Ablenkung sorgte und mich im letzten Moment rettete.
Das Haupttor öffnete sich, und alle Blicke wandten sich dorthin.
Ein junger Herold erschien auf der Schwelle, nahm Positur ein, räusperte sich und verkündete mit gewichtiger Stimme: „König Bran von..."
Weiter kam er jedoch nicht, denn ein sehr großer, kräftiger Mann schob ihn einfach beiseite. Seine dröhnende Stimme war auch noch im hintersten Winkel der hohen Halle zu hören.
„Hör auf mit dem überflüssigen Tamtam, mein Junge, und geh mir aus dem Weg!"
Mit energischen, federnden Schritten betrat er die Halle, und als er Artair erblickte, ging ein freudiges Strahlen über sein Gesicht, das einen Kranz winziger Fältchen um seine Augen zauberte.
„Artair! Mein lieber Junge!"
Mit ausgestreckten Armen ging er auf Artair zu, und als er ihn erreichte, zog er ihn an seine gewaltige Brust.
Dann schlug er ihm kräftig auf die Schulter und lachte laut.
„Was für ein Wetter! Was für ein Dreck! Ist Euer Land immer so voller Morast?"
„Ist das...", flüsterte mir Brayan zu, und ich nickte knapp.
„König Bran von Bréliande."
Brayan grinste. „Ich muss sagen, die Beschreibungen werden ihm nur zur Hälfte gerecht."
„Bran." Artair legte dem älteren König die Hand auf die Schulter.
„Ich bin froh, dass ihr Caer Mornas noch rechtzeitig erreicht habt."
„Ich wäre schon vor zwei Tagen hier gewesen, wenn diese verdammte Kutsche nicht an jeder Furt im Schlamm stecken geblieben wäre und zweimal ein Rad verloren hätte", polterte Bran gut gelaunt.
"Ich wusste gleich, dass es eine Schnapsidee war, eine Kutsche mitzunehmen. Jetzt gerade liegt sie mit einem Achsbruch auf der Straße südwestlich von hier, aber ich hatte keine Lust mehr, mich weiter mit diesem vermaledeiten Ding abzugeben. Deshalb brauche ich auch Eure Hilfe, mein Junge. Wir haben sie nicht zusammenflicken können, und auf dem Weg hier her haben wir mehrmals in der Ferne eine Horde übler Burschen gesehen. Seit ein paar Tagen sind sie uns aus dem Weg gegangen, aber zur Sicherheit habe ich all meine Männer bis auf zwei zum Schutz zurück gelassen. Seid so gut und schickt einen Trupp Eurer Leute dort hin, um die Kutsche wieder fahrbereit zu machen und sie sicher hierher zu geleiten. Ihr Inhalt ist mir teuer."
Artair nickte und gab Braghan, dem Hauptmann der Wache, ein paar rasche Befehle. Dann wandte er sich wieder Bran zu.
„Ich bin wirklich froh, Euch zu sehen", wiederholte er. „Euer Rat wird hochwillkommen sein."
„Bran." Meine Mutter war zu Artair und dem Neuankömmling getreten und legte Bran leicht die Hand auf den Arm.
„Rhiannon!", dröhnte Bran. „Ich freue mich, Euch hier wohlbehalten anzutreffen."
Sie lachte und umarmte ihn.
Auch die anderen waren hinzugetreten. Bran neigte kurz den Kopf vor Mártainn, legte Dian und Gwern die Arme über die Schultern und tauschte ein paar Scherze mit ihnen aus. ]
Und dann trat er zu Shainara, die etwas abseits stand.
„Shainara", sagte er, und seine Stimme klang auf einmal wie flüssiger Honig. Er ergriff ihre Hände und führte sie an seine Lippen.
„Ihr seid noch so schön wie damals."
„Und Ihr seid noch so charmant wie damals", lachte Shainara und zwinkerte ihm zu.
Ich war fassungslos. Sie hatte ihm zugezwinkert.
Shainara hatte gezwinkert. Die Hohepriesterin hatte...
]
Brayan rammte mir den Ellbogen in die Seite, feixte und versuchte mit aller Macht, beim Anblick meines Gesichtsausdrucks nicht laut loszulachen.
„Wusstest Du das etwa?", zischte ich ihm zu, und er nickte, immer noch mühsam sein Lachen unterdrückend.
Er fing sich jedoch rasch wieder, als Artair auf das erhöhte Podest an der Kopfseite der Halle stieg und die Hand erhob. Augenblicklich kehrte Stille ein, und Artair begann zu sprechen.
„Ich danke der Hohepriesterin, König Bran und Königin Rhiannon, dass sie meiner Bitte so rasch entsprochen und die lange Reise auf sich genommen haben, um an diesem Hohen Rat teilzunehmen."
Er schwieg einen Moment und ließ seine Blicke über die in der Halle versammelten Mitglieder des Hohen Rates gleiten.
„Meine Freunde, wir alle sind beunruhigt über die Vorfälle, die sich während der letzten Monde zugetragen haben. Ich hoffe, dass wir heute etwas Licht ins Dunkel bringen können und zusammen beraten, wie wir weiter vorgehen wollen."
Er nickte Dian zu und setzte sich auf seinen Stuhl in der Mitte des Podestes, und auch Rhiannon, Bran, Gwern, Shainara und Mártainn nahmen ihre Plätze zu seiner Rechten und Linken ein.
Dian trat vor, und seine angenehme, tiefe Stimme erfüllte die Halle, als er die jahrhundertealten Eröffnungssätze sprach, wie es ihm als Truchsess des Reiches zustand.
„Ich rufe die ehrwürdigen Mitglieder des Hohen Rates, frei gewählt von allen Völkern des südlichen Königreiches. Seid ihr bereit, an diesem Rat teilzunehmen und jedwede Entscheidung allein im Sinne der Gerechtigkeit und dem Wohle des ganzen Volkes zu fällen, auf dass niemand benachteiligt und Schaden vom Königreich abgewendet werde?"
„Ich bin bereit." Sechzehn Stimmen, im Einklang wie eine einzige.
„So nehmt Eure angestammten Plätze ein."
Dian trat zurück, und die Mitglieder des Hohen Rates erklommen das Podest und wandten sich zu den Stuhlreihen auf der rechten und linken Seite.
Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, gab Artair Braghan ein Zeichen, und die Tür zu meiner Linken wurde geöffnet.
]
Ich hörte ein Rasseln, und nur wenige Augenblicke später erschien ein Cul´Dawr, in Ketten gelegt und flankiert von zwei Männern der Wache.
Uiii, was für eine tolle Fortsetzung!
Deine Sims sehen echt immer toll und besonders aus. Besonders Rhiannon ist wirklich wunderschön gelungen, auch ihre Krone gefällt mir total gut.
So, nun haben wir also einen Einblick in Neyras Vergangenheit bekommen.
Also, auch mir ist Shanaira nicht wirklich sympathisch. Die Szene erinnerte mich irgendwie an die Nebel von Avalon, als Vivianne Morgaine von Igraine wegholt, in einem gar nicht so viel höheren Alter, und wie auch sie ihrer Tochter nachweint. Die beiden haben ja auch kein echtes Verhältnis mehr gefunden danach.
Ich verstehe aber noch nicht recht, WIESO es nötig war, dass Neyira fern von ihrer Familie, von ihrer Mutter und auch ihren Schwestern aufwächst. Denn diese sind ja offenbar nicht fortgeschickt worden, was wiederrum bedeutet, dass es Neirya irgendwie anders ist, etwas besonderes an ihr sein muss, dass diesen Umzug zu Artair und Brayan nötig machte.
Offenbar haben es ihre Tante und ihre Mutter in Visionen so gesehen?
Was mich bei diesem Kapitel ein wenig verwirrte, waren die vielen neuen Namen und Gesichter, die kann ich gerade noch nicht so recht zuordnen Bran ist mir jedenfalls mal richtig sympathisch. Besonders gut fand ich die Szene, wo er den aufgeblasenen Herold einfach weggeschoben hat und auf die Etikette pfiff Kann man sich richtig bildlich vorstellen *lach*
Die Zeremonie selbst fand ich sehr gelungen und beeindruckend, sie hatte sowas richtig schön alt-mystisches und das passt in solch eine Geschichte einfach wunderbar, gehört fast ein wenig dazu. Da kribbelt es richtig beim Lesen.
Huii, und nun bin ich natürlich gespannt, was mit dem Cul Daw´r auf sich hat. Wollen sie etwas aus ihm heraus bekommen? Soll er eine Runde Schach spielen, um die gesteigerte Intelligenz seiner Art zu beweisen ? Wer weiß, ich bin gespannt!!!
Die Bilder waren mal wieder gigantisch schön. Sehr stimmungsvoll, sehr authentisch. Kein Wunder, dass das Spiel darunter manchmal in die Knie geht und dann deine armen Hauptdarsteller schiefe Nasen kriegen
Ich bin sehr, sehr gespannt, wie es weitergeht!
Innad: tja, warum nun Neiyra weggeholt wurde, das habe ich natürlich noch verschwiegen. *BreitGrins* Ich mag Shainara übrigens sehr gerne, aber ich weiss ja auch schon Sachen, die ihr nicht wisst.
Das mit den Schwierigkeiten wegen der vielen Namen kann ich nachvollziehen, wirklich. Und Bran mag ich auch. Er ist... nett.
Bei dem Gedanken an einen Schach spielenden Cul´Dawr musst ich ziemlich grinsen. Netter Gedanke. Aber was genau man mit ihm vorhat, das wirst Du jetzt gleich erfahren.
Der Cul´Dawr wurde vor das Podest geführt, und dort blieb er stehen, den Kopf stolz erhoben. Einer der Wachen versetzte ihm einen Stoß in den Rücken, so dass er auf die Knie fiel.
„Nehmt ihm die Ketten ab", befahl Artair.
Der Cul´Dawr warf ihm einen scharfen Blick zu, seine Augen blitzten. Als die Ketten gelöst waren, stand er auf und rieb sich die Handgelenke.
Er musterte Artair verächtlich.
„Ist das klug, König?" Er spuckte das letzte Wort aus, voller Hohn.
„Ich könnte Dich mit einer Hand töten, ehe Deine Beschützer auch nur blinzeln können!"
Noch bevor jemand überhaupt begreifen konnte, was passierte, war Artair blitzschnell von seinem erhöhten Platz gesprungen, hatte das Schwert einer der Wachen an sich gebracht und hielt die Spitze an die Kehle des Gefangenen. Sein Gesicht schien wie aus Stein gemeißelt.
„Versuch es doch. Du solltest nicht den Fehler machen, mich zu unterschätzen", sagte er kalt.
Ich grinste. Niemand hatte so schnelle Reflexe wie Artair.
Die Verachtung im Gesicht des Cul´Dawr wich Überraschung und dann Respekt. Er sah Artair genauer an, und in seinen Augen spiegelte sich das Wiedererkennen. Er nickte ihm zu, und Artair senkte das Schwert.
„Nein", sagte der Cul´Dawr ruhig, „das sollte ich tatsächlich nicht tun. Ich habe Euch kämpfen gesehen."
Er schwieg einen Moment.
„Und heilen", fuhr er fort. „Ihr habt tatsächlich die Gabe. Und ihr habt nicht nur Eure Krieger geheilt, sondern auch mich und meine Männer."
Er sah Artair in die Augen, und die beiden musterten sich, schienen einen Kampf mit Blicken auszufechten und stumme Zwiesprache zu halten. Dann senkte der Cul´Dawr die Augen.
„Werdet Ihr unsere Fragen beantworten?", wollte Artair wissen.
Der Cul`Dawr zögerte, lange; und ich konnte den Zweifel auf seinem Gesicht sehen. Dann sah er Artair entschlossen an.
„Vielleicht sollte ich das", sagte er schließlich. „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll und was wir tun können. Keiner von uns weiß das."
Artair nickte ihm zu und setzte sich wieder.
„Wie ist Euer Name?"
„Torgar."
„Ihr seid heute hier, Torgar, weil ich im Medela bemerkt habe, dass die anderen Gefangenen auf Euch zu hören scheinen. Seid ihr einer der Häuptlinge der Cul´Dawr?"
„Nein, das bin ich nicht. Oder – vielleicht doch. Das… ist schwierig."
„Was wollt Ihr damit sagen?" Rhiannon runzelte die Stirn.
Torgar sah sie an. „Unsere Häuptlinge sind tot."
Mártainn beugte sich nach vorne. „Alle sieben?"
„Ja, alle sieben."
Ein überraschtes Gemurmel erfüllte die Halle.
„Wie kam es dazu? Seid ihr deshalb hier? Um die fähigsten Anführer zu finden?"
Torgar schüttelte den Kopf. „Nein. Wir sind wegen unserer Kinder hier."
Er blickte auf und sah Artair in die Augen, und dieser erwiderte seinen Blick.
„Erzählt", sagte er.
Torgar schien sich einen Moment zu sammeln, und dann begann er zu erzählen.
„Eigentlich kommen wir jedes Jahr wegen unserer Kinder nach Caer Mornas. Unser Land ist nicht fruchtbar, es gibt wenig Wild, und gegen Ende des Winters haben wir kaum noch Vorräte. Dann hungern wir, und der größte Teil der verbleibenden Nahrung geht an die Kinder. Aber irgendwann hungern auch sie, und dann überfallen wir Euer Land."
Artair schloss kurz die Augen, und Mártainn wandte ein: „Aber ihr seid doch nie erfolgreich."
Torgar winkte ab. „Doch, das sind wir. Wir wollen Caer Mornas nicht einnehmen, aber seine Vorratsspeicher sind verlockend, also versuchen wir es wenigstens. Aber das, was wir unterwegs durch die Plünderung der Höfe erbeuten, reicht, um unsere Kinder bis zum Frühling durchzubringen. Deshalb nehmen wir auch jedes Jahr einen anderen Weg."
In der Halle herrschte Stille.
Torgar schwieg einen Moment und strich sich müde über das Gesicht.
„Aber dieses Jahr ist es anders. Alles ist anders."
Seine Stimme klang auf einmal mutlos.
„Es war vor gut zwei Monden, in der Nacht des vollen Mondes. Ich wachte auf, weil mich etwas aufgeschreckt hatte. Ich konnte zuerst nicht verstehen, was mich so beunruhigte, aber dann begriff ich es. Es herrschte Stille. Absolute Stille, man hörte kein einziges Geräusch. Kein Tier regte sich, kein Blatt raschelte im Wind, der Fluss war stumm. Ich habe niemals zuvor vor etwas Angst gehabt, aber in diesem Moment fürchtete ich mich."
„Ich stand auf und ging nach draußen, um nachzusehen, was geschehen war. Und ich sah, dass auch die anderen Stammesmitglieder erwacht waren und ihre Hütten verlassen hatten. Alle waren im Freien, Männer, Frauen, Kinder, selbst die Alten und Kranken."
Er schwieg einen Moment. „Über dem Hügel am Flussufer lag ein seltsames Leuchten, und wir gingen dorthin. Keiner sagte etwas, und es herrschte immer noch diese unheimliche, unnatürliche Stille. Je näher wir dem Hügel kamen, desto kälter wurde es, und uns beschlich ein eigenartiges Gefühl der Mutlosigkeit. Und als wir dort ankamen, sahen wir sie. Unsere Häuptlinge."
Die Blicke aller Anwesenden waren gespannt auf Torgar gerichtet.
„Sie konnten eigentlich nicht dort sein, unsere Siedlungen liegen weit auseinander, und es hatte keine Versammlung gegeben. Aber dort waren sie, alle sieben. Sie knieten auf dem Boden, die Hände auf dem Rücken gefesselt."
Ich runzelte die Stirn. Ein seltsames Unbehagen überfiel mich.
„Dieser Anblick rüttelte uns auf", fuhr Torgar fort. "Einige von uns stießen wütende Schreie aus, und wir rannten zu ihnen, um sie zu befreien. Aber wir konnten sie nicht erreichen. In ihrer Nähe war es so kalt, dass das Gras mit Reif überzogen war, und wir konnten nicht näher als auf Armlänge an sie heran. Und wir sahen, dass sie gar nicht – echt waren. Wir konnten durch sie hindurchsehen."
Ich stieß scharf den Atem aus, und mir würde übel.
Ich wusste genau, was er gesehen hatte.
Denn ich hatte es auch gesehen, immer und immer wieder, in jeder einzelnen Nacht.
Brayan sah mich besorgt an.
Torgar setzte seinen Bericht fort. „In diesem Moment hörten wir Saeria, die Frau unseres Häuptlings, schreien. Wir drehten uns um und sahen sie aus ihrer Hütte kommen, weinend und mit aufgelöstem Haar. Ein paar Männer fingen sie auf und folgten ihr in die Hütte, und als sie wieder herauskamen, trugen sie Aeric, unseren Häuptling, zwischen sich."
„Sie legten ihn zu unseren Füßen ins Gras, und wir versuchten, ihn aufwecken, aber es gelang uns nicht. Er war nur noch eine leere, atmende Hülle; sein Geist kniete dort in der Reihe bei den anderen Häuptlingen."
Ich sah aus den Augenwinkeln, dass Shainara ihre Hand auf Mártainns Arm legte, und er sah sie an. Sein Gesicht war ernst und ausdruckslos.
Torgar redete weiter. „Und plötzlich standen sie vor uns. Sie waren zu zweit. Nur zu zweit. Aber allein ihr Anblick jagte mir eine solche Furcht ein, dass ich mich kaum rühren konnte."
Er senkte beschämt den Kopf.
„Einer von ihnen richtete das Wort an uns. 'Ich habe einen Wunsch an euch', sagte er, 'und damit ihr die Bedeutsamkeit dieses Wunsches auch versteht, habe ich diese kleine Vorführung hier für Euch vorbereitet. Damit keine Zweifel offen bleiben.'
Er trat einen Schritt auf uns zu und hob seine Hände. Er stand ganz still, er sagte nichts, er tat nichts. Nichts, das man sehen konnte. Aber die Geister der Häuptlinge stürzten und lösten sich in Dunst auf. Und Aeric, unser Häuptling, hörte auf zu atmen."
In der Halle brach Unruhe aus, man konnte die Erschütterung fast mit Händen greifen.
„Keiner von uns konnte sich rühren", fuhr Torgar fort, "Wir standen starr vor Entsetzen und ungläubiger Furcht. Und dann redete der Mann weiter. 'Ihr habt jetzt gesehen, was passieren kann. Und nun gebe ich euch den Anreiz, meinen Wunsch auch tatsächlich zu erfüllen.' "
„Er hob wieder die Hände, und in diesem Moment fielen die Körper all unserer Kinder zu Boden, und die Säuglinge und Kleinkinder lagen schlaff in den Armen ihrer Mütter. Ein feiner, weißer Nebel bildete sich um sie, und ihre Seelen nahmen Form an und schwebten durchscheinend über dem Boden. Sie schienen zu schreien und zu weinen, aber wir konnten sie nicht hören."
Torgars Augen waren feucht.
Artair stand auf, trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Was war sein Wunsch?", fragte er, und seine Stimme klang heiser.
Torgar sah ihm in die Augen.
„Seine Anweisungen waren klar und deutlich. 'Geht nach Caer Mornas und bringt mir Artairs Kopf'. Das ist sein Wunsch. Deshalb sind wir hier."
Entsetze Rufe ertönten, und Artair nickte und setzte sich wieder.
Mártainn hob die Hand, und es wurde wieder ruhig.
„Kanntet ihr sie? Könnt ihr sie beschreiben?", fragte er, und ich konnte die Spannung in seiner Stimme hören.
Torgar schüttelte den Kopf. „Es war dunkel, ihre Gesichter lagen im Schatten. Nur einmal fiel ein Mondstrahl darauf."
Er schauderte. „Farblose Augen", murmelte er. „Kalt. Ganz kalt."
Ich taumelte, und Brayan kam mir zu Hilfe und stützte mich. Ich konnte fühlen, dass ich kreidebleich war, und ich hatte das Gefühl, als verlöre ich jeden Halt. Shainara musterte mich scharf, und ich wandte den Blick ab.
Mártainn beugte sich vor, seine Stimme vibrierte. „Der Mann hatte farblose Augen?"
Der Cul´Dawr sah ihn überrascht an und schüttelte dann den Kopf. „Nein", sagte er, „es waren die Augen der Frau."
Wow, was für eine schauderhafte und mitreißende Fortsetzung! Da wird einem beim Lesen ja schon ganz kalt und bange, es ist so eine richtig tiefe Verzweiflung in dem, was da geschehen ist.
Und nun hat sich also auch Neiryras Traumbild für uns aufgeschlüsselt, ihre Vision von den Augen und den gefesselten Männern.
Oh mann, das ist echt sehr, sehr schrecklich, was da geschehen ist und mit welcher Angst die Cul Daw´r getrieben werden. Da würde ich auch Artairs Kopf wollen, wenn ich an ihrer Stelle wäre.
Ich habe mir ja schon gedacht, dass sie von etwas getrieben werden, das sie selbst jagt, dass sie selbst Opfer und nicht wirklich Täter sind.
Übrigens muss ich an dieser Stelle anmerken, dass ich es auch sehr berührend fand zu erfahren, warum die Cul Daw´r bisher immer angriffen - nur um ihre Kinder vor der Hungersnot zu schützen. ich finde, das ist etwas so typisches. Da kämpfen Nationen jahrzehntelang gegeneinander und die eine Seite weiß nicht einmal, warum die andere Seite das tut. Ich glaube nicht, dass Artair bisher Ahnung davon hatte, dass die Cul Daw´r die bisherigen Kriege nicht wegen einer Eroberungsgier führten, sondern auch aus einer - sehr viel einfachereren - Verzweiflung und Notwendigkeit heraus.
Ich denke, das hat auch einen beschämenden Faktor.
Aber nun einmal wieder zurück zu dem, was jetzt geschieht:
Ich war erst einmal über die Darstellung der Häuptlinge überrascht, denn sie sehen nicht so grobschlächtig aus wie die meisten der Stammesleute. Es zeigt vielleicht auch noch einmal, dass sie die Köpfe der Truppen und Stämme waren und den Cul Daw´r damit natürlich auch sehr, sehr viel genommen wurde.
Aber jetzt geht es um ihr größtes Gut, ihre Kinder. Ich kann nur immer wieder sagen, es gibt kaum etwas grausameres als das, was ihnen angedroht wurde.
Nun ist natürlich die Frage: Wieso ist die grausame Frau, die das alles auslöste, so scharf auf Artairs Tod?
Ich denke nicht, dass dahinter einfache Dinge wie Rachegelüste, Machtgelüste oder sonstiges stecken, sondern tiefergehende Gründe, Verstrickungen, karmisch oder sonstwie - magisch eben.
Schließlich ist Artair ja auch nicht "irgendjemand".
Und dann komme ich zur nächsten Überlegung: Wieso war Neiyra die einzige, die das Szenario vorausgesehen hat? Wie ist sie mit alldem verstrickt? Shainara scheint zu bemerken, dass etwas vor sich geht. War vielleicht sogar dies der Grund dafür, dass Neiyra einst fortgebracht wurde, genau eben jene Verstrickung?
Fragen über Fragen, der Spannungsbogen könnte kaum höher sein - ich muss mich wohl bis zur nächsten FS gedulden, in der wir hoffentlich schon wieder einige dieser Fragen beantwortet bekommen
Die Bilder waren mal wieder einfach atemberaubend! - und haben die Atmosphäre fast greifbar werden lassen!!!
Hallo Julsfels!
Ich bin vor ein paar Tagen über deine Story gestolpert und hab, wo ich konnte, bis heute nachgelesen und bin absolut begeistert! Ich habe selten solch tolle Bilder gesehen, so echt wirkend, so eine Tiefe vermittelnd! Und die Geschichte ist spannend ohne Ende!
Erstmal liebe ich ICH-Erzählungen.. es bürgt von so einer Tiefe, man bekommt viel mehr mit! Und ich liebe ja Fantasygeschichten und bin absolut in deinen Bann gezogen!
Da jetzt alles zu kommentieren etwas den Rahmen sprengen würde - und ich noch im Büro sitzen *hust* - erlaube ich mir nur auf die letzte FS einzugehen, wenn du erlaubst, denn es stellen sich natürlich einige Fragen...
- Ihre Alpträume waren also eher sowas wie eine vorraussicht - hat sie auch eine Begabung wie ihre Tante?
- Dann ist natürlich noch zu klären, warum ihre Tante sie ihrer Mutter entrissen hat - klar sie ist wohl zu höherem berufen, oder sowas in der Art, aber musste sie deswegen den Königshof wechseln?
- Ist die heimliche Liebe Brayans vielleicht sogar sie und keine Priesterin, wie es vermutet wird?? (fällt mir gerade ein, auch wenn das nicht´s mit der aktuellen FS zu tun hat..) - das ganze könnte eine schöne Bedrulliere auslösen, falls Astair sich doch auch für sie interessieren könnte...
- Was für Auswirkungen wird es haben, jetzt wo das Geheimnis um die Angriffe gelüftet ist - eine Lösung, außer seinen Kopf, scheint es ja zum derzeitigen Zeitpunkt absolut nicht zu geben *geschocktguck*, obwohl die Hohepriesterin da wohl schon irgendwas durch den Kopf gegangen ist....
Mir geistern bestimmt noch mehr Fragen durch den Kopf, die ich aber in der kurzen Cheffreien Zeit hier nicht wirklich getippt bekomme und daheim hab ich leider derzeit nicht so die Zeit für den Rechner (war jetzt auch recht lang sehr inaktiv..) sodass ich solche Fenster nutzen muss :O)
Ich bin absolut begeistert und du hast in mir definitiv eine neue Leserin gewonnen. Ich drück dir auf jedenfall auch die Daumen bei der Abstimmung zur FS des Monats und freue mich auf das nächste Kapitel.
Oh wei, ich kann gar nicht sagen, wie oft ich die verpassten Kapitel (wirklich drei? echt eine Schande) nun schon gelesen habe, wieder und wieder und an den Bildern hängen geblieben bin. Es ist für mich eigentlich fast unfassbar, was du mit den Sims und deinem Photoprogramm so alles angestellt hast, da fehlen einem wirklich die Worte, denn nichts, was man sagen könnte, würde dem nur annähernd gerecht.
Ich bin ja auch ganz hin und weg von den Schauplätzen, die herrlichen Anlagen, Fenster, Möbel, Dekoobjekte und die Kostüme. Himmel, da schreit der Detailfreak in mir auf vor Entzücken. Da spürt man in jedem Bild mit jedem so liebevoll gestalteten Detail deinen Perfektionismus und deine Hingabe an diese Geschichte und ihre Charaktere. Dafür kann man dich einfach nur bewundern.
Was für eine Stimmung, eine Spannung, da hält man unbewusst den Atem an. Jedenfalls ging es mir so. Oder geht es immer noch. Ich frag dich lieber nicht, wie lange du an den Bildern sitzt, auf jeden Fall bei weitem länger als ich an meinen. Und mir reicht das schon völlig. Auf das Ergebnis kannst du jedenfalls mehr als stolz sein. Sie sind fantastisch.
Und das Beste ist, die Story hinkt den Bildern in keinster Weise hinterher.
Wo fang ich nur an?
Bei Neiyra und ihren Eltern. Meine Überraschung war ja schon groß, dass sie überhaupt noch leben, denn irgendwie war ich doch immer der Meinung, dass man sie dort hin gebracht hat, weil ihre Eltern tot wären. Aber ok, es mag ja Gründe geben, dass man sie zur Erziehung oder warum auch immer fort gebracht hat, wenn auch unter reichlich mysteriösen Umständen, wie mir schien.
Aber das reicht ja nicht, nein, die Mutter ist eine Königin! Wow. Aber das reicht ja auch noch nicht. Die Tante ist Hohepriesterin und hat sie von zuhause fortgeholt? Großes Rätsel: warum? Offenbar wusste Rhiannon schon lange, dass sie ihre Tochter nicht würde aufziehen können. Sie hat damit gerechnet, dass jemand kommt und sie wegholt, nur nicht, dass es so bald geschehen würde. Dennoch hat sie sich gefügt, also offenbar eingesehen, dass es sein musste. Wieso? Und warum nur Neiyra? Denn ihre Schwestern scheinen mir doch älter zu sein, und die hat man nicht weggeholt. Also hat es was mit Neiyras Fähigkeiten zu tun? Diese Talente zum Träumen zum Beispiel, die doch recht unheimlich scheinen? Aber wenn man sie fortgebracht hätte, einfach nur, damit sie mit ihren Fähigkeiten umgehen lernt, so wie man das mit Shainara gemacht hat, dann wäre sie doch sicher ebenfalls in der Heiligtum gekommen, wie die Tante.
Aber das war wohl offensichtlich nicht der Fall.
Also stellt sich die nächste Frage, ob man Neiyra fortgebracht hat zum Schutz. Wessen Schutz und wovor bzw. vor wem? Neiyras Familie vor Neiyra? Neiyra vor der Familie, oder vor dem, was gerade passiert? Hat es womöglich etwas mit dieser Frau zu tun, von der am Ende des letzten Kapitels die Rede war? Fragen über Fragen. (ich liebe ungelöste Rätsel)
Nun, geschadet hat es ihr offensichtlich nicht, denn sie hat ja ein liebevolles Zuhause bekommen, und mit den Jungs in ihrer Umgebung (Artair möge mir die flapsige Bezeichnung verzeihen) kommt sie ja sehr gut zurecht. Aber es hat eben doch viel Bitterkeit in ihr Herz gebracht, die sie vermutlich sehr lange unterdrückt hat, da sie die Eltern ja nicht wiedergesehen und so wie es aussieht, auch nie eine Erklärung für diese Trennung bekommen hat.
Das scheint mir das schlimmste an der Sache zu sein, man reißt ein junges Mädchen aus seiner gewohnten Umgebung, aus den Armen der Mutter praktisch, aber niemand hält es für nötig, dem Kind zu erklären, warum das nötig ist, weder damals noch später, als sie erwachsen und damit sicher auch verständiger geworden ist. Es muss ein Schock gewesen sein, zu begreifen, dass die eigene Tante dich deinen Eltern wegnimmt und die nichts tun, um es zu verhindern.
Kein Wunder, dass Neiyra sich weigert, die Königin und ihren Mann als ihre Eltern zu betrachten.
Aber auf den Grund für diese Geheimniskrämerei bin ich doch sehr gespannt.
Genauso wie natürlich auf das neue hübsche Geheimnis, das in der letzten FS präsentiert wurde. Sieh mal einer an. Wir wussten ja, dass irgendetwas oder irgendjemand die Cul' Dawr antreibt und führt, sodass sie weitaus gefährlicher sind als es vorher den Anschein hatte. Wenn man nun hört, was Torgar über die Gründe für die Überfälle der vergangenen Jahre berichtet, bringt man tatsächlich Verständnis für die Horden auf. Sicher, man hätte vielleicht auch den friedlicheren Weg gehen können und vielleicht über Verhandlungen erreichen können, dass man auf Handelswegen das bekommt, was für das Überleben der Kinder notwendig gewesen war, anstelle von Plünderungen. Aber das scheint in der Kultur dieses Volkes offenbar nicht vorgesehen zu sein.
Tja, aber da kommt doch jemand und benutzt sie. Und auf welch perfide Weise. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Exempel, welches mit den Häuptlingen statuiert wurde, überaus wirkungsvoll gewesen ist und keinen Zweifel daran gelassen hat, was mit den Kindern geschehen wird, wenn sie nicht tun, was diese Fremden von ihnen wollen.
Was mich weitaus mehr beschäftigt ist die Frage, warum wollen sie Artair tot sehen? Geht es hier um die Krone, um die Macht als König? Oder geht es um eine persönliche Angelegenheit? Eine Familiensache? Noch eine Schwester neben der Königin und der Hohepriesterin? Oder eine Schwester von Artair, die vielleicht lieber selber Königin geworden wäre und es nicht werden durfte? Ich schätze, mit einer einfachen Schlacht um die zwei zu besiegen bzw die für sie gewzungenermaßen arbeitenden Cul' Dawr ist es in diesem Fall nicht getan. Und mich schaudert bei dem Gedanken an die möglichen Verluste. Auch wenn das Bild der Ankommenden im Prolog sagen wir mal, etwas Hoffnung macht, es beunruhigt mich auch. Neiyras Lebensumstände scheinen sich mächtig geändert zu haben und noch ist mir nicht bewusst, ob zum Guten oder zum Schlechten.
Auf jeden Fall ist wohl nun jedem klar, von wem sie geträumt hat, auch wenn damit noch längt nicht erklärt ist, warum sie es träumt. Und ich meine damit sowohl den Grund für diesen speziellen Traum als auch die Fähigkeit des Träumens an sich. Das grenzt an Prophetie.
Aber der Bogen ist sehr schön gezogen und macht sehr, sehr neugierig.
Das gleiche gilt natürlich auch für die neu eingeführten Charaktere.
Zum Beispiel diesen überaus ansehnlichen König Bran. Ei ei, der gefällt mir erstmal schon als toon vom Aussehen recht gut und seine Art mag ich dazu ebenfalls noch. Mal sehen, was der Herr uns so noch zu bieten hat.
Rhiannon tut mir irgendwie ein bisschen leid. Ich kann mir denken, dass es sehr schwer für sie gewesen sein muss, ihr Kind herzugeben. Genauso wie es Shainara sicher nicht leicht gefallen ist, es zu holen. Man kann nur hoffen, dass wir ihre Gründe bald verstehen.
Nun aber noch zu meiner Lieblingsszene in den letzten drei FS. Obwohl man das eigentlich nicht so nennen kann, denn mir gefällt ja doch jede noch so kleine Kleinigkeit.
Es hat vermutlich etwas damit zu tun, dass die doch so ernste Stimmung aufgrund der Ereignisse und Entwicklungen, durch eben diese Szene oder sollte ich lieber sagen Szenen aufgelockert wurde, ein genialer Schachzug, es gibt einem Raum zum atmen.
Weißt du schon, was ich meine?
Brayan. Und seine Unterhaltungen mit Neiyra. Diese so absolut lockere, neckende, sich gegenseitig auf die Schippe nehmende Art und Weise, wie sie mit einander umgehen. Ich liebe es. Ich könnte mich auf der Stelle in den Kerl verschießen. Und ich bin mir im Augenblick mal wieder gerade nicht einig, wen ich mehr mag, Artair, den ich schon irgendwie anbetungswürdig finde oder Brayan. Im Augenblick halten sich die beiden doch sehr die Waage.
So, ich hoffe doch sehr, du nimmst meine Entschuldigung wegen der vergangenen fehlenden Kommis an und akzeptierst diesen hier als einen halbwegs adäquaten Ersatz.
Ganz liebe Grüße
Nery
Liebe Julsfels,
herzlichen Glückwunsch zur Fotostory des Monats! :applaus:applaus:applaus:applaus:applaus
Du hast es echt mehr als verdient!!!
Ich kann mich den Glückwünschen nur anschließen!
Super Story!
Herzlichen Glückwunsch erstmal!
Deine Story musste einfach mal geehrt werden.
Ja... Die anderen Kommischreiber haben mir schon einiges vorausgenommen... Aber ich find schon was.
Neiyra ist also nicht weggegeben worden. Zumindest nicht freiwillig.
Vielleicht gibt es ja irgendeine Prophezeiung oder eine Vision, die Shainara hatte.
Auf jeden Fall fehlt noch ein Kapitel in Neiyras Lebenslauf - die Zeit zwischen ihrer Abreise als Kleinkind und ihrer Ankunft bei Artairs Familie. Vielleicht war sie in dieser Zeit bei Shainara?
Wenn man ersteinmal die Gründe für ihre scheinbare Kampfeslust kennt, erscheinen die Cul' Drawr eigentlich gar nicht mehr als Feinde. Sie können einem richtig leid tun. Was ihnen widerfahren ist, ist schrecklich.
Und die Frau... Ja, welche Motive könnte sie haben?
Am wahrscheinlichsten sind entweder eine jahrhundertelange, vielleicht auch Generationen überdauernde Rachelust oder es hat einen magischen Grund.
Artair ist ja eine magische (und auch bezaubernde *seufz*) Person, womöglich brächte ihr sein Tod neue oder stärkere magische Kräfte.
Wenn man bei dir eine Auflösung zu einer Frage bekommt, stehen gleich schon wieder drei neue im Raum. Klasse! Ich liebe solche Stories!
Mach weiter so!
Grüße
Appolonia
Hallo ihr Lieben,
erstmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken, dass ihr meine FS zur FS des Monats gewählt habt! Ich habe mich unheimlich darüber gefreut.
Eigentlich wollte ich ja vor dem Urlaub noch die Kommis beantwortet haben und ein neues Kapitel on stellen... hat aber wirklich nicht geklappt, war echt viel los in der letzten Zeit.
Also müsst ihr leider noch mindestens drei Wochen warten. :rolleyes *SchnellWegDuck*
Immerhin wird mein Rechner während des Urlaubs von meinem Sohn, der die nächsten zwei Wochen hier wohnt, tüchtig aufgemotzt. Vielleicht geht dann alles in Zukunft vieeel schneller.
Ich wünsche Euch jedenfalls auch eine gute Zeit, und nach dem Urlaub beantworte ich auch die Kommis. *Schäm*
Gleich gibt´s das nächste Kapitel, aber erst noch die längst überfällige Kommi-Beantwortung.
Innad: ja, manchmal sind die Dinge anders, als sie scheinen. Aber man glaubt, genau zu wissen was los ist und kommt gar nicht auf die Idee, das eigene Wissen mal zu hinterfragen. So ist es den Einwohnern des südlichen Königreichs wohl mit den Cul´Dawr gegangen.
Das hinter dem Auftrag, Artair zu töten, etwas mehr steckt und das Ganze nicht nur eine Laune ist, glaube ich übrigens auch. Allerdings: es war der Mann, der Artairs Kopf gefordert hat.
Und warum Neiyra etwas sieht und weiss, was die anderen nicht wissen und sehen - wer weiss. Aber vielleicht ist sie ja auch gar nicht die Einzige, die was weiss.
Kiara: herzlich willkommen hier! Vielen Dank für Dein Lob, ich habe mich sehr darüber gefreut.
Deine Fragen sind alle sehr berechtigt und treffen auch genau den Punkt. Deshalb betrübt es mich, Dir sagen zu müssen, dass ich sie leider nicht beantworten werde. Aber das hast Du Dir vermutlich schon selbst gedacht.
@Nery: wah! Monsterkommi! :hua
Aber Du weisst ja, ist nicht schlimm, wenn Du mal keine Zeit zum Kommentieren hast. Trotzdem hab ich mich jetzt natürlich über dieses... FETTE Ding von Kommi gefreut wie Bolle.
Wenn Du mich nicht fragst, wie lang ich an den Bildern sitze, sag ich es Dir natürlich auch nicht. *Kicher*
Was Neiyra und die Trennung von ihrer Familie angeht: ja, das ist mirakulös. Und Du hast Recht, die Schwestern sind älter und bei der Mutter geblieben. Im gelben Forum hat jemand nach ihnen gefragt, wenn es Dich interessiert: hier hab ich Bilder von ihnen gepostet; die Schwestern sind auch alle im Spiel geboren. Deine Überlegung, warum Neiyra nicht ins Heiligtum gebracht wurde wie ihre Tante, wenn sie wegen ihrer Fähigkeiten fort geholt wurde, ist natürlich sehr berechtigt. Möglicherweise gibt es ja doch noch einen anderen Grund? Allerdings verrate ich mal ganz leise, dass es einen größeren Altersunterschied gab zwischen der Neiyra, die bei den Eltern abgeholt wurde und der Neiyra, die in Caer Mornas angekommen ist - wie man ja auch auf den Bildern sehen kann. Und die Frau, die sie nach Caer Mornas gebracht hat, war nicht Shainara.
Ja, sie hat es gut getroffen dort, wo sie letztendlich aufgewachsen ist. Aber Du hast natürlich recht, die ganze Sache hat ihre Spuren bei ihr hinterlassen. Und dass man ihr nicht erklärt hat, warum man sie fortgeholt hat - nun, das hat vermutlich auch einen Grund.
Mit den Cul´Dawr hast Du sicher recht, dazu hab ich ja oben bei Innad schon was geschrieben. Und ganz sicher wäre es besser gewesen, wenn die Cul´Dawr nicht jedes Jahr geplündert hätten, sondern andere Wege gesucht hätten. Wie ich Artair einschätze, hätte er ihnen sicher nicht die Hilfe verweigert, wenn sie drum gebeten hätten. Für sie scheint das gleiche zu gelten wie für die andere Seite: man hat so sein festgezurrtes Bild vom "Feind", das vielleicht sogar über Jahrhunderte entstanden ist und mit dem jede Generation aufwächst. Und bei den Cul´Dawr kommt auch noch ein gewisser Stolz dazu, der sie nicht als Bittsteller sehen will.
Du hast natürlich recht - hinter der Forderung nach Artairs Kopf steckt sicher mehr.
Und Du magst Brayan und weisst nicht, wem von den Jungs Du den Vorzug geben sollst? Sehr schön. Ziel erreicht. Im gelben Forum gibt´s auch eine Leserin, die von sich selber sagt, dass sie absolut Team Artair ist, aber bei den letzten Kapiteln beinahe umgekippt wäre. Bin ja mal gespannt, wie sich die Sympathien so im Verlauf der Gechichte entwickeln.
Ganz liebe Grüße!
Appolonia: ja, genau. Du hast es gemerkt. Da ist eine Lücke zwischen Neiyras Abreise bei den Eltern und der Ankunft in Caer Mornas. Und wo sie da war, das... erfahren wir noch.
Deine Spekulationen sind hochinteressant. Schade, dass ich nicht drauf antworten kann.
So, nochmals vielen Dank für Eure Kommis und Glückwünsche, und jetzt gibt´s gleich das zehnte Kapitel.
In diesem Kapitel gibt es eine Neuerung - im gelben Forum hat jemand die Größenbegrenzung der Bilder bedauert, und das hat mich auf die Idee gebracht.
Neben manchen Bildern ist jetzt unten rechts eine Lupe. Wenn ihr darauf klickt, könnt ihr das Bild in gaaaanz groß (1024x830) sehen, und es ist meistens auch mehr darauf zu sehen, weil die kleinen dann nur ein Ausschnitt von dem großen sind.
Das lohnt sich besonders beim drittletzten Bild, finde ich - das wirkt in groß nochmal ganz anders.
Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß!
Langsam sickerte die Erkenntnis in mein Bewusstsein, und sie raubte mir den Atem.
Ich sank auf eine der Bänke, in meinen Ohren dröhnte es, und ich vernahm die Stimmen um mich herum nur noch wie aus weiter Ferne.
In der Halle war ein Tumult ausgebrochen.
Mártainn und Shainara flüsterten leise miteinander, Bran sprach heftig gestikulierend mit Rhiannon, und die Ratsmitglieder waren von ihren Stühlen aufgesprungen und redeten wild durcheinander.
„Das kann nicht wahr sein…" „Ist sie wieder da…" „Wie ist das möglich…" „Aber warum…"
Die Mitglieder des Rates schienen genauso schockiert zu sein wie ich, wenn auch aus anderen Gründen.
Ich lachte bitter. Sie hatten ja keine Ahnung. Keiner von ihnen hatte verstanden, was es letztlich bedeutete.
Artair stand auf und hob die Hand. „Meine Freunde!", rief er. „Beruhigt Euch. Lassen wir Torgar seine Geschichte beenden, bevor wir uns damit auseinander setzen."
Langsam kehrte wieder Ruhe ein, die Ratsmitglieder fanden zu ihren Stühlen und setzten sich.
Torgar zuckte mit den Schultern.
„Es gibt nicht mehr viel zu erzählen.
Gleich mit Sonnenaufgang sandten wir Boten an die anderen Stämme, und wir erfuhren, dass in jener Nacht überall dasselbe geschehen war, genau zur selben Stunde. Die Stammesmitglieder waren mitten in der Nacht erwacht und hatten die Häuptlinge kniend vorgefunden, der Häuptling wurde getötet und die Seelen der Kinder als Geiseln genommen.
Und überall diese unheimliche Stille.
Drei Tage später trafen sich die wichtigsten Krieger aller Stämme, und wir berieten, was zu tun sei. Aber was hatten wir schon für eine Wahl?"
Resignierend hob er die Hände.
„In diesem Moment liegen die Körper unserer Kinder auf ihren Lagern, und sie werden von Minute zu Minute schwächer, denn wir können ihnen zwar Wasser einflößen, aber keine Nahrung. Irgendein Zauber verhindert das."
Torgar sah Artair grimmig in die Augen. „Selbst wenn es uns gelingen sollte, Euch zu töten und er die Seelen unserer Kinder frei gibt, könnte es für viele von ihnen bereits zu spät sein, vor allem für die ganz Kleinen."
Die Stille, die diesen Worten folgte, war erdrückend, und ich sah Mitleid in den Augen vieler Ratsmitglieder.
„Mir scheint", fuhr Torgar fort, „dass ihr die Frau kennt?"
Mártainn nickte.
„Meduria, zweifelsohne", sagte er. „Niemand weiß, wo sie herkommt, aber ihre Fähigkeiten sind außergewöhnlich. Vor vielen Jahren ist sie plötzlich aufgetaucht, und sie spielte eine große Rolle bei den Kriegen und Katastrophen des letzten Zeitalters. Nachdem die Kriege beendet und Frieden eingekehrt war, ist sie spurlos verschwunden, und seither hat niemand mehr etwas von ihr gehört."
„Bis jetzt", murmelte Bran.
„Wir alle kennen diesen Namen."
Einer der Heiler aus dem Medela ergriff das Wort. „Einige von uns haben das letzte Zeitalter miterlebt, und die anderen erinnern sich an die Erzählungen unserer Väter und Mütter und den Schrecken in ihren Gesichtern. Dass sie zurück gekehrt ist, lässt sich wohl nicht bestreiten. Aber -", er schwieg einen Moment. „Wenn die Frau Meduria ist, wer ist dann der Mann?"
Unbehagliche Stille breitete sich aus. Es war, als ob alle Bescheid wüssten, aber niemand es auszusprechen wagte.
Als Mártainn zu sprechen begann, schnitt seine Stimme scharf wie ein Messer durch das Schweigen.
„Runcal", sagte er.
Und plötzlich konnte ich spüren, wie sich eisige Kälte über den Raum zu legen schien.
Niemand sagte etwas, niemand antwortete; es war, als fürchteten sich alle davor, die Stille zu durchbrechen.
Als ob dann das, was Mártainn gesagt hatte, wahr würde, und es wäre allein die Schuld desjenigen, der gewagt hatte, das Schweigen zu stören.
Es war Bran, der schließlich die Stimme erhob.
„Runcal verrottet seit vielen Jahren in Leodrics Kerkern auf Caer Umran. Und Leodric hasst Runcal aus tiefster Seele, er würde niemals in seiner Wachsamkeit nachlassen. Wäre Runcal entkommen, wüssten wir davon, Leodric hätte uns sofort eine Nachricht gesandt."
„Das sollte man meinen", erwiderte Mártainn. „Aber das, was in jener Nacht bei den Stämmen der Cul´Dawr geschehen ist, ist keine alltägliche Magie, wie sie jeder Druide und jede Priesterin beherrscht. Das war tiefste, schwärzeste Magie, ein Verstoß gegen die heiligen Regeln; und bislang gab es nur einen einzigen Druiden, der die Kraft, die Fähigkeiten, den Willen und den Mut hatte, solche Zauber zu weben."
Mártainn sah Bran ernst an.
„Und das war Runcal. Wenn es noch eine weitere Person gäbe, die dazu in der Lage wäre, dann wüssten wir das. Wir hätten es gespürt. Es hätte eine deutliche Verschiebung im Machtfluss der Magie gegeben."
Shainara nickte. „Das ist wahr", sagte sie. „Auch ich habe nichts gesehen, was den Schluss zulässt, dass noch jemand eine solche Machtfülle erlangt hat."
„Ich verstehe nichts von diesen Dingen", erwiderte Bran, „aber wir sollten einen Boten zu Leodric schicken und ihn überprüfen lassen, ob sein Kerker tatsächlich leer ist, ehe wir vom Schlimmsten ausgehen."
„Runcal und Meduria", sagte Rhiannon nachdenklich.
„Die beiden haben schon damals gemeinsame Sache gemacht, ihre Kräfte miteinander verwoben und Ungeheuerliches angerichtet. Sie haben die Königreiche über Jahre mit Schrecken und Gewalt überzogen. Vielleicht hat Meduria ihm jetzt geholfen, zu entkommen."
„Ihr hättet ihn töten sollen, damals."
Dians Stimme klang schneidend und kalt.
In all den Jahren hatte ich ihn niemals so reden hören, sein Gesicht war eine Maske des Hasses.
„Er hatte den Tod hundertfach verdient. Es hätte euch klar sein müssen, dass er sich irgendwann davon machen und alles wieder von vorne anfangen würde."
Mártainn schüttelte den Kopf.
„Runcal ist ein geweihter Druide, er untersteht nur dem Urteil der Götter und dem des Druidenrates. Sein Tod während einer Schlacht wäre Schicksal und eine Entscheidung der Götter gewesen; aber als er lebend gefangen wurde, hatten wir keine andere Wahl, als ihn vor den Rat der Druiden zu führen. Druiden schwören einen heiligen Eid, dass sie das Leben ehren und bewahren und es niemandem nehmen – nicht einmal Runcal."
Dian lachte höhnisch.
„Dieser Eid hat Runcal aber nicht davon abgehalten, auf grausamste Weise zu morden und die Königreiche in Chaos und Verwirrung zu stürzen."
Mártainn sah Dian ruhig an.
„Er hat seinen Eid gebrochen. Aber das entbindet uns andere nicht von dem unseren. Es gibt nur wenige, schwere Verstöße gegen die heiligen Regeln, die ein Todesurteil des Druidenrates zulassen und uns berechtigen, einem anderen Druiden gewaltsam das Leben zu nehmen."
„Man kann gar nicht mehr zählen, wie oft er gegen die heiligen Regeln verstoßen hat!", stieß Dian heftig hervor.
„Ja, das ist wahr." Mártainn sah sehr müde aus.
„Aber es gab gute Gründe, ihn am Leben zu lassen. Vielleicht war das ein Fehler."
Er trat auf Dian zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Aus Dir spricht der Schmerz, und das kann ich verstehen. Aber unser Schmerz darf uns nicht dazu verleiten, dass wir uns entzweien. Wir müssen den Dingen gemeinsam und klaren Auges entgegen sehen."
Ich drehte mich zu Brayan um, um ihn zu fragen, was der Grund für Dians Verbitterung war, und erschrak.
Brayan war kreidebleich; in seinen Augen konnte ich einen Hass lesen, der dem Dians in nichts nachstand und der mich zutiefst verstörte.
Ich hatte niemals etwas Vergleichbares in seinen Augen lesen können.
Hass war Brayan fremd.
Er hatte seinen Blick auf Artairs Gesicht geheftet und starrte ihm in die Augen, voller Dringlichkeit und Intensität.
Und Artair erwiderte seinen Blick; die beiden schienen stumme Zwiesprache zu halten.
Zaghaft legte ich meine Hand auf seinen Arm. Er jagte mir Angst ein.
„Brayan", sagte ich leise. „Was hast Du?"
Und ohne seine Augen von Artairs Gesicht zu lösen, sagte er:
„Es war Runcal, der Artairs Eltern ermordete. Und der meine Mutter in den Tod trieb."
Oha, kann ich da nur sagen.
Das Böse hat einen Namen und einen wohlbekannten noch dazu.
Wir glauben ja alle nicht an Zufälle, und wenn die zwei in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet haben, dann ist es wohl nicht verwunderlich, wenn man jetzt davon ausgeht, dass es wieder der Fall ist. Ich denke mal, einen Boten zu diesem Leodric zu schicken ist eine sehr gute Idee. Erstmal sehen, ob es tatsächlich auch so ist wie alle denken. Schon der Gedanke scheint ja jeden zu entsetzen und nachdem, was Torgar erzählt hat und nun bekannt geworden ist, über das, was die in der Vergangenheit schon angestellt haben, auch nicht verwunderlich.
Solange da niemand kommt und bestätigt, dass der Kerl wirklich nicht mehr im Kerker sitzt, könnte man sich zumindest einreden, dass nicht alles wieder von vorn anfängt.
Allerdings hege ich da wenig Hoffnung.
Vielmehr teile ich eher die Auffassung, dass diese Dame vermutlich ihre Kräfte benutzt hat, um den Mann dort rauszuholen.
Tja, und wenn das so ist, dann.... sie haben die zwei schon einmal besiegt, und könnten es wieder tun. Zusammen und einig.
Es stellt sich mir nur wieder die Frage, wieso sie Torgar und sein Volk dazu benutzen, Artair zu töten. Gut, das könnte natürlich ein Ablenkungsmanöver sein, alles möglich, würde ich sagen. Aber so recht glaube ich nicht daran. Der König ist ja nun kein gewöhnlicher Mann und ganz offensichtlich steht er ihnen mächtig im Weg.
Womöglich suchen sie nur zu beenden, was sie damals angefangen hatten aber nicht geschafft hatten. Die Eltern haben sie ja schon umgebracht, doch der Sohn hat überlebt.
Der arme Brayan. Ich fühle mit ihm, das muss hart sein. All die Jahre findet man sich halbwegs damit ab, oder versucht sich damit zu arrangieren, und dann kommt das und alles kommt wieder hoch. Kein Wunder, dass der Hass sich Bahn bricht.
Da versteht man den Blick, den Artair und er miteinander tauschen. Aber seine Reaktion auf die Nachricht fehlt mir, ich meine Artairs. Der weiß doch sicher auch davon. Was geht in seinem Kopf vor, jetzt, in diesem Moment? Da ist einmal die unmittelbare Bedrohung darauf, dass man sein Leben fordert im Austausch für Kinder, das allein ist schon schrecklich genug. Und nun noch das. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. Oh nein!
Die Idee, einige der Bilder in der größeren Version zu verlinken, finde ich klasse. Auf die Weise sieht man doch mehr von all den schönen Orten, die du zusammengebastelt hast. Jeder Simsspieler weiß wie lange es dauern kann, bis man einen einzigen normal großen Raum eingerichtet hat. Aber so eine Halle, oder auch die Außenanlagen, das braucht ZEIT!!!!! Und heh, wenn man schon bastelt, will man auch zeigen und zwar so, dass man die Details auch erkennen kann, was in der kleinen Bildgröße manchmal doch etwas schwierig ist. Also ich würde mich freuen, wenn du das System beibehalten würdest.
Auch bei der nächsten FS, denn was du da wieder geschaffen hast....oh....ich freu mich schon auf die Bilder und aufs Schwelgen in den Details wie hier auch schon.
Liebe Grüße
Nery
Das war wieder eine sehr atemberaubende FS!
Die Idee mit den großen Bildern finde ich toll. Du hast recht, vor allem beim drittletzten Bild hat das noch einmal eine völlig andere Atmosphäre.
Nery hat in ihrem Kommi schon ganz viele wichtige Fragen aufgeworfen.
Ich denke durchaus, dass Runcal entflohen ist und vielleicht ist Leondric gar nicht mehr am Leben, und nur darum konnte er seine Verbündeten nicht über die Flucht informieren? Ich denke nicht, dass Runcal vor einem Mord an seinem "Gefängniswärter" absehen würde.
Das letzte Bild spiegelt deutlich wieder, was Brayan empfindet. UNd ja - man kennt ihn so gar nicht, er ist doch eigentlich immer der kleine Quatschkopf, nicht sehr ernst, und doch zuverlässig bis ins letzte... aber eine derartige Mimik läßt ihn wie einen ganz anderen Menschen aussehen. Es ist klar, dass Neiyra ihren "Bruder" so gar nicht kennt und sich erschreckt, ihn so zu sehen.
Die Frage, wieso Runcal und seine Gefährtin ausgerechnet die doch recht plumpen Cul Daw´r dazu benutzen wollen, Artair zu töten, stellt sich mir eigentlich auch. Vielleicht ist es auch nur ein Ablenkungsmanöver gewesen, und während Artair gegen die (vermeintlichen) Feinde kämpfte und noch nichts "dahinter" vermutete, konnten die beiden Bösewichte irgendwas tun, wofür sie Zeit und fehlende Aufmerksamkeit brauchten? Wer weiß...
Ich bin gespannt auf die nächste FS!