Zeit der Finsternis


  • 16a.jpg


    Bis jene Nacht der Frühlingsfeuer kam. Die Sonne versank und wich einer samtenen, lauen Dunkelheit, und die Luft vibrierte vor Spannung und in einer fiebrigen Erwartung, die ich damals nicht begreifen konnte und die mich unruhig und nervös machte.



    17.jpg


    Und als die Feuer entzündet waren, beobachtete ich, wie mehr und mehr Paare aus dem flackernden Schein verschwanden und in den schützenden Schatten des Waldes eintauchten, wo sie den Beginn des Frühlings und den Kreislauf des Lebens auf ihre Art feierten; und ich verstand zum ersten Mal die Bedeutung der Frühlingsfeuer.
    Und in diesem Augenblick wurde mir klar, dass ich Artair nicht mehr mit den Augen einer Schwester ansah; und ich begriff, was mit mir geschehen war.



    18.jpg


    Ich blickte zu ihm hinüber und sah ihn an, als sähe ich ihn zum ersten Mal; und mir schien auf einmal, als sei mein Körper viel zu klein und zu eng für all die Gefühle, die mich plötzlich überwältigten.
    Ein unbeschreibliches, niemals vorher dagewesenes Glücksgefühl; Zärtlichkeit, Sehnsucht und ein unbestimmtes Verlangen; und all diese Empfindungen, die mein Herz zum Überquellen brachten, entlockten mir ein Lachen voll reiner Freude.
    Ich hatte nicht gewusst, dass man auf diese Art fühlen kann. Es war, als hätte ich niemals zuvor den Himmel gesehen.
    Als ich lachte, blickte er zu mir hinüber und winkte mir gutgelaunt zu.
    Und ich hatte die zweite Erkenntnis in dieser Nacht.
    Denn sein Blick auf mich war immer noch der gleiche. Ich war seine kleine Schwester.



    18a.jpg


    Im Laufe der Jahre hatte ich gelernt, die Verwirrung, Unsicherheit und Ungeschicklichkeit in seiner Gegenwart zu überwinden und das Herzklopfen, das Verlangen und die Sehnsucht zu ignorieren.
    Ganz gelegentlich erlaubte ich der Zärtlichkeit, in unseren meist rauen Alltag einzudringen, sehr vorsichtig und immer wohldosiert; und das war ein gewisser Trost, wenngleich es auch nie genug zu sein schien.
    Ich glaubte nicht daran, dass seine Gefühle für mich sich wandeln würden, denn er liebte mich ja. So, wie Brayan und ich uns liebten.
    Bruder und Schwester.
    Und langsam verfiel die hell lodernde Freude in meinem Innern zu einem schwelenden Häufchen Asche.



    19.jpg


    Ich trank meinen Most aus, lächelte Brayan zu und überließ ihn seinem Schicksal, mit dem er jedoch sehr zufrieden zu sein schien.


  • 20.jpg


    Als ich in die kühle Nachtluft hinaustrat, entschloss ich mich, die Abkürzung über die Wehrmauer zu nehmen.
    Ich würde zwar einiges zu klettern haben, konnte aber ziemlich sicher sein, dass mir niemand mehr begegnen würde. Ich war der Menschen müde und sehnte mich nach Ruhe.



    21.jpg


    Als ich das große Tor passierte, hörte ich Artairs Stimme im Hof. Neugierig beugte ich mich vor und sah ihn mit Braghan reden, dem Hauptmann der Wache.
    Dann hörte ich das Klappern von Pferdehufen und das Geräusch des sich öffnenden Tores.



    22.jpg


    Überrascht drehte ich mich um und stützte mich auf den Außenwall - und sah zwei Männer der Wache Caer Mornas in großer Eile verlassen und ins Dunkel galoppieren.



    So, und das war´s dann für heute. Zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, ein Kapitel über die Liebe. :)

  • Hallo Julsfels!

    Weißt du was?

    Ich bekomme jedes Mal, wenn ich einen Part deiner Story lese (und vor allem die Bilder sehe, WOW) Minderwertigkeitskomplexe, da ich ja auch eine Story poste, die etwa im Mittelalter spielt.
    Weil ich zwar einigermaßen ansehnliche Bilder schieße, aber nie ein Bild hinbekomme, dass so eine Liebe zu Detail und gleichzeitig ein umwerfendes Gesamtergebnis bringt. Vor allem hasse ich Bilder mit Menschenmassen. Du kriegst sie aber immer so belebt und scheinbar mühelos hin.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das eine Menge Arbeit ist. Auch, weil du ja oft kleine Rückblicke zeigst, in denen du für ein Bild eine Kulisse nimmst. Deine Ausdauer und dein Fleiß (und die Liebe), die du in deine Story steckst, ist bewundernswert.

    Vor allem in die Taverne. Ich habe ja auch ein Gasthaus, das dagegen ziemlich blaß wirkt.

    Aber nun mal zu den handlungstechnischen Kommentaren.

    Deine Handlung ist gut durchdacht. Dein Charaktere ebenfalls.

    Neiyra allen voran.
    Sie ist mit zwei Jungs aufgewachsen und daher kein typisches Mädchen, aber trotzdem weiblich, hat mädchenhafte Gefühle und Gedanken und gleichzeitig jungenhaften Witz und Ungezwungenheit.
    Eine nicht gerade schlechte Kombination.
    Eine schlechte soziale Stellung hat sie ja auch nicht, sie ist die "Schwester" des Königs, auch wenn sie mehr für ihn empfindet, dazu komme ich gleich noch.
    Aber ich glaube, dass ihr so etwas nicht als lebenswichtig erscheint, ihr sind Freunde und Familie teurer als alles Gold der Welt.
    Neiyra und Artair... Ich schätze, jeder, der ein Herz hat, wird sich jetzt wünschen, dass die beiden irgendwann zusammenkommen.
    Aber ich glaube es irgendwie nicht. Ich wünsche es Neiyra, aber ich hab einfach das Gefühl, dass es nicht passieren wird. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.

    Brayan.
    Ein wirklich guter Junge. Ich habe nicht das Gefühl, dass er einem Mädchen schaden will. Ich glaube, er hat eine gewisse Grenze, die er nicht überschreitet. Artair meinte ja auch, er sei vorsichtig. Mit einem Zögern. ;)
    Ich schätze, diese Grenze beinhaltet Umarmungen und Küsse, etwas intimere Komplimente, vielleicht auch Kuscheln. Aber nicht, dass er sich mit ihr ins Heu verzieht. Oder wo auch immer deine Charaktere ihre Zweisamkeit ausleben würden.
    Trotz seiner zaghafte Liebe fürs andere Geschlecht scheint er verantwortungsbewußt zu sein. Das denke zumindest ich.

    Hm... Irgendetwas ist passiert, etwas militärisches. Was wohl? Vielleicht ein Überfall oder sonstige höchstverdächtige Aktivitäten.
    Sonst wäre keine Eile geboten.
    Außer, Artair übertreibt es ein wenig, aber das wäre verständlich, er ist ein König, der sich um sein Volk und seine Mannen sorgt. Ein guter König also.
    Also, lieber nachgesehen und es war nichts als nicht nachgesehen und überfallen werden, nicht wahr?

    Ein tolles Weihnachtsgeschenk an deine Leser im Simsforum.
    Danke.

    Wünsche dir noch schöne Feiertage und ein frohes Neujahr, Julsfels.

    Liebe Grüße

    Appolonia

  • [FONT=Verdana, sans-serif]


    Ich bekomme jedes Mal, wenn ich einen Part deiner Story lese (und vor allem die Bilder sehe, WOW) Minderwertigkeitskomplexe, da ich ja auch eine Story poste, die etwa im Mittelalter spielt.
    Weil ich zwar einigermaßen ansehnliche Bilder schieße, aber nie ein Bild hinbekomme, dass so eine Liebe zu Detail und gleichzeitig ein umwerfendes Gesamtergebnis bringt. Vor allem hasse ich Bilder mit Menschenmassen. Du kriegst sie aber immer so belebt und scheinbar mühelos hin.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das eine Menge Arbeit ist. Auch, weil du ja oft kleine Rückblicke zeigst, in denen du für ein Bild eine Kulisse nimmst. Deine Ausdauer und dein Fleiß (und die Liebe), die du in deine Story steckst, ist bewundernswert.


    Vor allem in die Taverne. Ich habe ja auch ein Gasthaus, das dagegen ziemlich blaß wirkt.


    [/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]*zustimmend nick* Vor allem die Menschenmassen und die so tolle Dekoration der Taverne und der Stadt, zusammen mit den Posen lassen einen wirklich vor Neid erblassen. :seelove[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Huhu Julsfels,[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Hach, was für ein schönes Kapitel zum Fest der Liebe. Man merkt nochmal richtig, wie beliebt Artair bei seinem Volk ist und wie groß die Erleichterung bei den „einfachen“ Leuten ist. Aber so schön menschlich von Artair, dass er nicht nur mit seinem Volk leidet sondern auch feiert. Obwohl... bei nur einem Krug Ale, kann man es nicht wirklich feiern nennen. :D ^^[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Tja, dass Brayan den Damen nicht abgeneigt ist, habe ich mir schon gedacht. Er machte bisher auch immer den Eindruck eines Draufgängers. Aber auch hier, muss ich sagen, dass er einen wirklich edlen Charakter hat. Nicht jeder Mann würde für Kinder sorgen, die nur vielleicht vom ihm sein könnten. Aber das das ihm einen Schrecken eingejagt hat, kann ich gut nachvollziehen. Das es ihm trotzdem noch viel Spaß bringt mit den Damen rumzuschäkern aber auch genauso. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass es nicht immer einfach ist, die Damen dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen und ihre Ehre nicht Gefahr zu bringen. *gg*[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Nun, und das es da doch eine gibt, an die der Herzensbrecher sein Herz verloren hat, das war irgendwie zu erwarten. Fragt sich nur wer die ominöse Unbekannte ist. Entweder eine der Priesterinnen oder doch Neiyra, wobei er das dann aber gut verbergen konnte vor ihr...[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Tja, und da komm ich dann auch zu Neiyra. Sehr schön, wie ihr klar geworden ist, dass sie in Artair verliebt ist. Ja, bei diesen Festen kann einem so einiges klar werden über Gefühle und Verlangen. Das Neiyra versucht die Gefühle zu unterdrücken spricht wirklich Bände. Sie weiß, dass sie scheinbar auf verlorenen Posten kämpfen würde, also stellt sie ihre Gefühle für ihn hintendran und bewahrt sich so die tiefe Freundschaft und Verbundenheit. Sehr edelmütig von ihr. Auch wenn ich noch nicht ganz so überzeugt bin, dass der gute Artair nicht doch mehr Gefühle als nur geschwisterliche hat. :misstrau[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Aber wahrscheinlich würde er die für die zukünftige Ehegattin/Königin ebenfalls hinten dran stellen. [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Hach, was für ein schönes Wirrwarr der Gefühle. *gg*[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Tja, und nun bin ich gespannt, wer da noch so spät wegreitet und warum. Scheint ja eilig zu sein. :misstrau[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz liebe Grüße [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Llyn[/FONT]

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Liebe Julsfels!

    Ich hoffe Du hattest ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    Wie Du vielleicht mittlerweile mitbekommen hast, ist das Baby inzwischen da. Sie kam am 10.12. zur Welt. Daher hatte ich bisher auch noch nicht die Zeit gefunden weiter zu lesen. Hab ich jetzt aber alles nachgeholt und ich bin wieder einmal schwer beeindruckt. Ich frage mich immer wieder, wie Du diese tollen Bilder hinbekommst. Zum einen sind da so tolle Mittelalterliche DLs dabei, die einfach nur toll sind. Dann natürlich die Hintergründe. Die Berge und Wälder. Da schätze ich einfach mal auf ein Bildbearbeitungsprogramm??? Sicherlich ist das alles jedenfalls sehr zeitaufwendig. Aber wie man sieht, lohnt es sich auf alle Fälle. Auch die Gebäude, die Du gebaut hast, sehen einfach nur toll aus. Möchte am liebsten selber dort herumspazieren können. Was mich vor allem interessieren würde ist, wie das mit dem Reiten geht. Ich dachte bisher nur, dass es Pferde als Download gibt, die man einfach hinstellen kann oder evtl. auch einen Sim draufsetzen. Aber bei Dir reiten die ja echt und steigen auch richtig auf!!!???

    So, jetzt wollte ich noch was schreiben, aber jetzt fängt Baby an zu quäcksen. :D

    Tolle Fortsetzung!!!!!!!

    LG Rivi

  • WOW, kann meinen Vorschreibern nur Recht geben. Auch ich finde deine Bilder sehr schön. Dieses hier habe ich zu meinem Lieblingsbild erkoren. Ich mag solche Bilder einfach.


    [INDENT]


    [/INDENT] Die Geschichte an sich ist auch sehr stimmig und man fühlt richtig mit. Wer von uns war nicht auch mal in so einer Lage des unglücklich Verliebtseins?
    Die Gabe des Königs erinnert mich doch sehr an 4400, wenn dir das was sagt.
    Nun warte ich gespannt auf das nächste Mal. Wer da warum so spät wohl noch weggeritten ist?

    Liebe Grüße
    PeeWee
    [SIZE=1]
    [/SIZE][SIGPIC][/SIGPIC]

  • Oh, ich weiß gar nicht, wie oft ich das jetzt schon gelesen habe. Bestimmt schon vier-, fünfmal?
    Und ich könnte es gleich nochmal lesen.
    Irgendwie hatte ich sowas schon erwartet. Nicht unbedingt, dass es um Artair geht, aber zumindest einer der Jungs.
    Man kann als Mädchen kaum mit zwei so schmucken Kerlchen aufwachsen, ohne sich nicht wenigstens ein bisschen in
    einen von ihnen zu vergucken. Wobei das natürlich auch für die Jungs zutreffen würde. Schließlich ist ihre kleine Schwester
    ja auch eine wirkliche Schönheit geworden. Wenn ich den Verwirrungsfaden weiter spinnen müsste, dann würde ich wohl
    sagen, dass Brayan sich ausgerechnet in sie verguckt hat, sodass sie tatsächlich beide das gleiche empfinden, unglückliche
    Liebe für den einstigen Spielgefährten, der dich nicht anders wahrnimmt. Aber möglicherweise wäre das dann doch zu einfach.
    Es soll ja schon Fälle gegeben haben, in denen einem noch rechtzeitig die Augen geöffnet wurden, aber ich kriege den Anfang
    einfach nicht aus meinem Kopf. Wenn sie sich so lange nicht gesehen haben.....
    Nun ja, wer weiß, vielleicht trifft sie ja doch noch der Blitz bei einem andern als dem zugegebenermaßen nicht nur schmucken
    König. *schmelz* Ich mag den Mann einfach.


    Mit den Bildern bereitest du mir langsam schlaflose Nächte. Sie sind so schön, ich liebe das mit den Kindern auf dem Deckenbalken.
    Nein, ich frage nicht, wie du das machst, aber ich erlaube mir einen klitzekleinen Anflug von glühendem Neid. *grins*
    Es ist nicht einfach nur die Fähigkeit, Figuren zu arrangieren, oder Bilder zu bearbeiten. Was mich wirklich immer wieder fasziniert,
    ist die Stimmung in den Bildern, wie bei dem Bild, das mein Vorredner ausgewählt hat. Aber es betrifft eigentlich alle. Da ist keines,
    das einen nicht völlig gefangen nehmen würde. Dieses tolle Regal in der Taverne mit den Humpen, das Licht beim Frühlingsfeuer,
    der völlig natürliche Eindruck auf dem letzten Bild, als die Reiter aufbrechen. Würde ich einen Film machen, wüsste ich nicht, wofür
    ich dich lieber engagieren würde. Kostümdesign? Setdesign? Camera? Postproduction? Special Effects? Drehbuch? Schätze, am
    Ende würdest du unter Überarbeitung zusammenbrechen. Und am Ende stünde nur ein Name im Abspann. :)


    Nun lass ich mich mal überraschen, warum die zwei da so plötzlich aufgebrochen sind. Was mich auch interessieren würde, warum
    dieser Uisdan (ich hoffe, ich schreib das richtig) so eigenartig geguckt hat. Es hatte irgendwie den Anschein, als hätte er was auf dem
    Herzen, was er dem König dann doch nicht gesagt hat.
    Und natürlich will ich noch mehr von der Liebe haben. Ich bin einfach zu romantisch.
    Und geh nun mal wieder an meiner eigenen Liebesgeschichte (?) arbeiten.

  • Liebe Julsfels,


    ich habe meinen letzten Kommi ganz verschwitzt.
    Ich fand die letzte Fortsetzung wieder einfach toll.


    Und ja, ich hatte es mir auch gedacht, ich fand, dass das Kribbeln zwischen Artair und Neiyra regelecht zu fühlen war, vor allem von ihrer Seite her.
    Und ich gebe Nerychan recht, ich könnte mir gut vorstellen, dass sich der Faden noch mehr verwirren wird und auch Brayan etwas für Neiyra empfindet! Dass sie also im Prinzip alle miteinander verwobener sind als sie eigentlich wissen. und jeder schließt in seinem Herz ein.
    Bleibt nur die Frage, wem Artairs Herz denn dann gehören möge?


    Und zu guter letzt frage ich mich natürlich auch immer noch - was kommt da auf alle zu? Welche Finsternis, welches dunkle zeitalter, das ihre Freundschaft und Liebe auf die Probe stellen wird???


    Ich bin sehr gespannt!


    Dass Deine Kulissen und Bilder unbeschreiblich gut sind, brauche ich ja kaum zu erwähnen - mir fällt hier immer regelmäßig die Kinnlade runter, wenn ich Deinen neuen Fortsetzungen sehe!


    Liebe Grüße
    Innad

  • So, geschafft! *GanzWuschigBin* :what:
    Und ich bin sogar relativ zufrieden mit den Bildern, obwohl ich etwas Angst davor hatte, weil es in diesem Kapitel doch finsterer wird.


    Diesmal hab ich auch wieder Outtakes, aber die gibt´s erst morgen. Äh, nee, heute. =) Später halt. Jetzt bin ich wirklich zu müde und muss erstmal ins Bett.


    Aber vorher gibt´s jetzt noch Kapitel sechs. Es ist relativ bilderlastig, aber ich habe mich diesmal dafür entschieden, mal das Medium "Fotostory" bewusst zu nutzen und etwas Bestimmtes nur zu zeigen und nicht noch explizit auszusprechen.



    Noch ein kleiner Hinweis für alle Freunde des Details: auf einem der Bilder habe ich eine Hommage an den Großmeister versteckt. Bin mal gespannt, ob es jemand findet. ;)


    Und nun wünsche ich Euch viel Spass.





    6kapitel.png



    Zwei knappe Monde später war ich am Ende meiner Kräfte und fühlte mich völlig zermürbt.
    All die Jahre waren die Cul´Dawr nach ihrem fruchtlosen Überfall rasch wieder abgezogen; und dies obendrein nicht, ohne sich auf ihrem Rückzug auch noch gegenseitig zu attackieren.
    Aber nicht dieses Jahr.
    Sie hatten sich in die Berge zurückgezogen und gesammelt, und von dort aus führten sie rasche Überfälle auf die Siedlungen und Gehöfte rund um Caer Mornas durch.



    01.jpg


    Sie waren schnell und beweglich und änderten ständig ihre Richtung, so dass sie uns immer einen Schritt voraus waren. Und vor allem waren sie nicht zerstritten, sondern handelten einig; und ihre Angriffe hatten etwas Verzweifeltes.


    In den ersten Tagen waren wir meist zu spät zu den Schauplätzen der Übergriffe gekommen. Bis uns ein Hilferuf erreichte und wir vor Ort waren, waren sie meist schon abgezogen und hatten ganze Dörfer in Schutt und Asche gelegt.



    02a.jpg


    Artair hatte Boten in alle Siedlungen entsandt und die Bewohner aufgefordert, Schutz in den Mauern von Caer Mornas zu suchen, aber die meisten unterschätzten die Gefahr, ließen sich nicht überzeugen und wollten ihre Häuser und ihr Hab und Gut nicht im Stich lassen.



    03.jpg


    Als wir wieder einmal zu spät kamen und nur noch rauchende Trümmer vorfanden, wo einst Nathairs großes Gehöft gewesen war, stieß Artair einen heiseren, wütenden Schrei aus, der mich zutiefst erschreckte. Er war kreidebleich.



    04.jpg


    Gerade hatten wir die jüngste Tochter der Familie unter einigen umgestürzten Kisten im Schweinekoben gefunden.
    Sie war die einzige Überlebende; für ihre gesamte Familie - Mutter, Vater, drei Brüder und zwei Schwestern, sowie den greisen Großvater und zwei Mägde und drei Knechte - kam jede Hilfe zu spät.


    Nathair und Fearchara waren gute Menschen gewesen.
    Und Freunde.


    05-01.jpg


    05-02a.jpg


    05-03a.jpg


    Nathair hatte den besten Käse des südlichen Königreichs hergestellt, und niemand hatte so geschickt zu weben vermocht wie Fearchara; der große Webstuhl, ein Erbstück ihrer Familie, war ihr ganzer Stolz gewesen.
    Die beiden hatten ihre Kinder geliebt, ihre Bediensteten gut behandelt und niemals etwas getan, womit sie dieses Schicksal verdient hatten.


    „Wir müssen dem ein Ende setzen!", presste Artair hervor. Er hatte die Hände so fest zu Fäusten geballt, dass seine Knöchel weiß hervortraten, und seine Augen waren dunkel vor Zorn.


    06.jpg


    „So kann es nicht weiter gehen. Wir müssen uns aufteilen, auch wenn das unsere Kampfkraft schwächt. Wir sind zu langsam!"


    So hatte er unser Heer in vier Teile geteilt und übertrug Brayan, Neacall und Uisdean das Kommando über je eine Einheit.


    Brayan hatte zuerst bei der Ernennung des „gemeinen, kleinen Stinktiers" protestiert, und Artair damit tatsächlich ein Grinsen entlockt und sich einen vernichtenden Blick von Uisdean eingefangen; aber er hatte es mehr aus alter, lieb gewordener Gewohnheit getan.
    Er wusste so gut wie wir alle, dass Uisdean der richtige Mann dafür war.


    07a.jpg


    Artair zog einen Ring um Caer Mornas, übergab jedem der frisch ernannten Heerführer die Verantwortung über ein Viertel davon und ließ die Reiter patrouillieren.
    Wir gewannen an Schnelligkeit, und es kam zu den ersten ernsthaften Scharmützeln. Sie waren hart und verlustreich - jede Einheit hatte nur noch ein Viertel der ursprünglichen Mannstärke, und die Cul´Dawr leisteten erbitterten Widerstand.


    Dann setzte der Regen ein.
    Es regnete ohne Unterlass, und nach zwei Tagen hatte keiner von uns mehr einen trockenen Faden am Leib.
    Den Cul´Dawr erging es nicht besser, aber sie zogen immer noch nicht ab. Ihre Angriffe wurden verzweifelter und häufiger, und es verging kein Tag, an dem es nicht zu Kämpfen kam.


    08.jpg


    Nach drei Wochen waren wir alle völlig erschöpft, Mensch und Tier. Es gab Probleme mit dem Nachschub, die Hufe der Pferde machten uns Sorgen und wir waren völlig durchgefroren. Ich fühlte mich am ganzen Körper wund, weil die nasse Kleidung überall rieb, und hatte das Gefühl, mir würde nie mehr warm werden.
    Und es regnete immer noch.


    09.jpg


    Artair teilte den Verteidigungsring neu auf, diesmal in drei Abschnitte, und eine der Einheiten wurde im Wechsel zurück nach Caer Mornas geschickt, um sich abzutrocknen, aufzuwärmen, satt zu essen und auszuschlafen.


    10.jpg


    Gestern war endlich die Reihe an uns gewesen, und wir hatten das Tor in tiefster Nacht und bei strömendem Regen passiert.



    Und als ob dies alles nicht schon genug wäre, wurde ich jede Nacht von wirren Albträumen geplagt.


    Sie waren immer gleich.
    Schreiende und weinende Kinder.


    11.jpg


    Sieben Männer, die in der Dunkelheit mit auf dem Rücken gefesselten Händen in einer Reihe auf dem Boden knieten; aber sie schienen seltsam körperlos, beinahe durchscheinend zu sein.


    Ein diabolisches Lachen, das meinen gesamten Körper mit einer Gänsehaut überzog.
    Und danach - die Augen.


    12.jpg


    Nur Augen, kein Gesicht. Seltsam farblose Augen, kalt und voller Hass, in deren Tiefe ein unaussprechliches Wissen lag und die meine Gedanken zu durchdringen schienen und mir ihren Willen aufzwingen wollten.


    Und ich erwachte schweißgebadet und mit einem Schrei. Und mit fürchterlichen Kopfschmerzen.



    13.jpg


    Auch diese Nacht war es nicht anders gewesen. Ich fühlte mich völlig zerschlagen und quälte mich mit pochenden Schläfen aus meinem Bett.


    Ich war wie betäubt, und all meine Bewegungen kamen mir seltsam verlangsamt vor; meine Kleidung nur anzusehen erschöpfte mich schon.
    So kämpfte ich mich in ein Paar Hosen und ein Hemd, und danach hatte ich das Gefühl, einen bedeutsamen Sieg errungen zu haben.


    Weil mein ganzer Kopf sich mittlerweile anfühlte als sei er unter ein Wagenrad geraten, trat ich auf den Balkon hinaus und sog begierig die frische Luft ein.


    14a.jpg


    Der Regen hatte endlich aufgehört, und alles um mich herum erschien mir frisch, rein und klar, jeglicher Schmutz war fort gewaschen. Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus und fühlte, wie der Schmerz nachließ und ich mich langsam entspannte.


    Als ich Lachen und das Geräusch aufeinander prallender Körper vernahm, wandte ich mich zur Seite und richtete meine Aufmerksamkeit auf den Übungsplatz, den man von meinem Balkon aus bequem überblicken konnte.


    15.jpg


    Eine Gruppe halbwüchsiger Knaben und Mädchen hatte eine Übungsstunde, und ich beobachtete sie interessiert.


    Ich hatte seit langer Zeit ein Auge auf die Kinder und Jugendlichen, die sich für ein Leben mit der Waffe entschieden hatten, und trainierte oft mit ihnen; ebenso wie Brayan und auch Artair, wenn es dessen Zeit erlaubte.


    16.jpg


    Sie machten sich gut. Einige waren fast soweit.


    Nach einer Weile hörte ich hinter mir Schritte, und dann erklang Artairs Stimme.
    „Ah, hier bist Du."
    Er lehnte sich neben mir an die Brüstung und warf einen forschenden Blick auf mein Gesicht.
    „Dir geht es besser."


    17a.jpg


    Überrascht griff ich an meine Schläfe, und tatsächlich - meine Kopfschmerzen waren fast verschwunden. Ich nickte, und Artair lächelte zufrieden.


    Dann schaute er auf den Übungsplatz und beobachtete das Treiben aufmerksam.


    Die Knaben und Mädchen, die seine Anwesenheit sehr wohl bemerkten, verdoppelten ihre Anstrengungen, und Artair schmunzelte amüsiert.


    „Du brauchst einen neuen Knappen", sagte ich zu ihm. „Gowan ist alt genug und bereit, sich in echten Kämpfen zu stellen, und es ist nicht gut, ihn weiter warten zu lassen. Und gerade jetzt können wir jede Schwerthand gut gebrauchen."
    „Ich weiß", erwiderte Artair, aber er wirkte nicht sehr glücklich.


    18.jpg


    Ich wartete einen Moment.
    „Wen würdest Du wählen? Wer ist der Beste?", fragte ich ihn endlich und deutete auf die Knaben auf dem Übungsplatz, gespannt, ob sich seine Einschätzung mit der meinen deckte.


    19.jpg


    „Braigh", gab Artair ohne Zögern zurück.
    Ich nickte zustimmend. Braigh wäre auch meine Wahl gewesen. „Aber?", hakte ich nach, und Artair bedeutete mir mit einer Kopfbewegung, ihm zurück in meine Räume zu folgen.



    20.jpg


    Dort angekommen ließ ich mich auf mein Bett fallen, und er rieb sich über die Stirn, während er sich setzte.
    Ich sah ihn an. Er hatte gebadet, frische Kleidung angelegt und sich rasiert, aber er wirkte immer noch müde und besorgt.


    „Braigh ist der Sohn von Ceilith und Braghan. Deine Kammerfrau und mein Hauptmann der Wache. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass ich ihn wegen der Stellung seiner Eltern auswähle. Du weißt, wie das enden kann. Die anderen Knappen würden ihm das Leben zu Hölle machen, und ein Leben als mein Knappe ist sowieso schon alles andere als leicht."


    22.jpg


    „Wenn Du ihn nicht wählst, tust Du aber genau das Gleiche", hielt ich ihm entgegen. „Du versagst ihm etwas, das er sich hart erkämpft und für das er alles gegeben hat. Wegen der Stellung seiner Eltern."


    21.jpg


    Ich ließ ihn einen Moment darüber nachdenken, dann fuhr ich fort.


    „Alle wissen, dass Braigh es verdient hat, Dein Knappe zu werden, und dass er am härtesten dafür gearbeitet hat. Wenn Du einen Anderen nimmst, ist das nicht gerecht, und die Kinder können sich nicht mehr darauf verlassen, dass Ihre Mühen sich lohnen. Und außerdem - was meinst Du wohl, wie er sich entscheiden würde, wenn Du ihn selbst um seine Meinung fragtest?"


    23a.jpg


    Artair lächelte. „Das brauche ich gar nicht zu tun. Ich weiß genau, was er antworten würde."


    Er seufzte. „Gut, dann ist das wohl entschieden."
    In diesem Moment klopfte es an der Tür, und auf Artairs Aufforderung trat eine junge Magd ein. Sie knickste und sah ihn offen an.


    24.jpg


    „Mein Herr, Königin Rhiannon und ihr Gemahl sind eingetroffen. Und die Hohepriesterin."


    „Endlich!" Artairs Gesicht erhellte sich, und er sah zum ersten Mal seit Wochen weniger besorgt aus.


    „Was wollen die denn hier?", fragte ich erstaunt, was mir einen strafenden Blick ob meiner Respektlosigkeit eintrug.
    „Ich habe nach ihnen geschickt. Gleich am Abend nach der Schlacht habe ich Boten ausgesandt."
    Artair erhob sich und wandte sich zur Tür.


    „Ich werde meine Gäste jetzt willkommen heißen."
    Er zögerte einen Moment und sagte dann: „Und Du solltest sie auch begrüßen." Er musterte mich, grinste und ergänzte: „Du solltest in Erwägung ziehen, Dir etwas anderes anzuziehen."



    25.jpg


    Und fort war er. Ich erhob mich seufzend und musterte mich im Silberspiegel.


    Er hatte recht. Es half ja alles nichts.


    26a.jpg


    Ich seufzte nochmal, rief nach Ceilith und machte mich mit ihrer Hilfe bereit, meinen Eltern und meiner Tante entgegen zu treten.

  • Hach, ich bin mal wieder ganz platt von den tollen Bildern und wünschte ich könnte das auch. Ich meine da immer Bewegungen zu sehen, welche die Sims sonnst nicht können, oder?
    Ich meine vor allem die Schwertkämpfe und das Reiten eben. Auch, wie man den Rauch und Regen in das Bild bekommt. Das ist einfach toll.


    Die Schlacht war toll beschrieben. Ich kann mir vorstellen, wie schwer und anstrengend das gewesen sein muss. Und wenn man sich vorstellt, dass es solche Schöachten ja durchaus gegeben hat.
    Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung und bin froh, dass dein PC wieder fit ist.


    Wünsche dir noch ein schönes Wochenende. :wink


    LG Rivi

  • So, jetzt noch wie versprochen die Kommi-Beantwortung und die Outtakes.


    Appolonia: Ach herrje. Das betrübt mich jetzt aber schon. :( Ich will doch niemandem Minderwertigkeitsgefühle machen.
    Und ich fand Dein Gasthaus überhaupt nicht blaß. Im übrigen ist es jetzt auch nicht so, dass ich mich um Bilder mit Massen an Sims reiße. :D
    Neiyra hast Du sehr schön beschrieben. Und ob da noch was passiert zwischen Artair und ihr werde ich natürlich nicht verraten.
    Bei Brayan liegst Du ein klein bißchen falsch. Er geht durchaus noch weiter, als in den von Dir beschriebenen Szenen, sonst würde er ja auch nicht davon ausgehen, dass die beiden Jungen seine Söhne sein könnten. Aber Du hast recht damit, dass er niemals einem Mädchen schaden wollen würde oder wehtun. Aber er ist durchaus kein Kostverächter. :D
    Was es mit den Boten auf sich hatte, ist ja nun geklärt.
    Dir auch liebe Grüße zurück!



    Llynya: Ja, Artair ist sehr beliebt bei seinem Volk. Und was Brayan angeht, hast Du natürlich auch recht. Ein lebenslustiger Draufgänger, aber schon mit klaren Wertvorstellungen.
    Ich freu mich, dass Du die Frühlingsfeuerszene gemocht hast. Ja, das ist ein ganz schöner Wirrwarr mit den Gefühlen. Aber sonst gäb´s ja auch nix, worüber man groß schreiben könnte, oder? :D



    Rivendell: Am 10.12. Meine Güte, sie ist schon wieder ein Vierteljahr. :eek: Die Zeit fliegt.
    Ja, die Berge im Hintergrund sind nachträglich in Photoshop eingefügt, auch der Rauch, ein Teil des Feuers und der Regen im neuen Kapitel, weil Du danach gefragt hattest.
    Was die Bewegungen angeht: das sind zum größten Teil Posen, und einige spezielle mache ich mir dann selbst. Die Reiterposen und das ganze Reitzeug habe ich auch schon auf meiner Homepage hochgeladen, das bekommst Du hier. Alles Zubehör passt zu Dragon Slaves Pferden bei MTS2.



    PeeWee: Vielen Dank für Deinen Kommi, und herzlich willkommen hier! 4400 kenne ich leider nicht. Aber die Gabe des Heilens ist ja auch nix Neues, sondern ein altes Konzept, dass in vielen Geschichten vorkommt.
    Wer da wohin geritten ist, hat sich ja mittlerweile geklärt.



    @Nery: jaja, Du hast absolut recht, ich würde mich bestimmt auch in einen der Jungs vergucken. Und ich mag Artair auch. Aber wie das nun weitergeht, verrate ich natürlich nicht. :)
    Schlaflose Nächte? Neid? Och nööö. Das wollen wir aber nicht. :D Ich guck mir immer noch ab und zu dein Bild an, auf dem Stanley aus dem Gemälde rauskommt.
    Das mit dem Film lehne ich ab. Ist mir zuviel Arbeit. :roftl
    Warum und wohin die Reiter aufgebrochen sind, ist ja nun geklärt. Und Du willst mehr Liebe? Ach. Naja. Kriegst Du.



    Innad: Macht doch nix, mach Dir bloß keine Gedanken. Ich verschwitze auch oft Kommis.
    Echt, Du hast das Kribbeln gefühlt? Cool. Das freut mich. Dabei war es bis dato ja eigentlich nur dezent angedeutet.
    Wer da mit wem verwoben wird und wem Artairs Herz gehört, wird natürlich nicht verraten. :)
    Und was - oder WER - da auf sie zukommt und für finstere Zeiten sorgt - dazu gab es ja im neuen Kapitel möglichweise schon die erste Andeutung. :D


    So, und jetzt noch ein paar

    Outtakes

    Ich muss leider sagen, dass ich offensichtlich kürzlich den Mund zu voll genommen habe, als ich gesagt habe, dass meine Darsteller ganz brav sind und selten Blödsinn machen, weil sie Angst vor mir haben. Die Strafe erfolgte umgehend. :D
    Diesmal ist die blanke Revolte ausgebrochen. Ich habe keine Ahnung, wozu man den freien Willen ausstellt, hält sich ja eh keiner dran.
    Zuerst musste ich feststellen, dass ich bei den neuen Kampfposen ganz offensichtlich vergessen habe, in der Box das autonome Ausführen abzustellen. Und wie das halt so ist, wenn man ein neues Objekt platziert: alle sind erst mal Feuer und Flamme. *gggr*

    06-01.jpg

    Ich glaube, wir haben die Schlacht gewonnen. :D

    Und im nächsten Moment – ist es denn die Möglichkeit:
    Was sind diese Cul´Dawr nur für Schwachköpfe. Ich glaube, ihnen fehlt der Sinn für den Ernst der Lage.
    Schlambada?!

    06-02.jpg

    (Um es mal mit der Geräuschkulisse bei uns zu Hause zu untermalen: Evacuate the dance floor, I´m infected by the sound :D).

    06-03.jpg

    (Now the party won´t start till I walk in)
    Nee. Ich fass es nicht. Was TREIBT die da? Und offensichtlich finden sie sich alle gegenseitig ganz toll. :misstrau

    Meine Suche nach der Musikquelle ist ergebnislos verlaufen. Vielleicht hat sich einer als Baum getarnt und gesungen, nach dieser Sitzung halte ich alles für möglich. Ich hoffe nur, dass nach dem Verlassen des Grundstücks ohne Speichern die Ursache für die plötzliche Tanzwut wieder verschwunden ist, sonst artet mir in Zukunft jedes Gemetzel in ein Ballett aus.



    06-04.jpg

    Man stellt sich einfach die Frage: was, genau, betrachtet Nathairs Vater hier so intensiv?!


    06-05.jpg

    Männer, die auf Ziegen starren.
    Allerdings: wenn ich er wäre, wäre ich auch irritiert.


    06-06.jpg

    In Ermangelung genügend erwachsener Männer für das Einmarsch-Bild mussten kurzerhand ein paar Kinder das Teenageralter überspringen. Massengeburtstag. Ich hab nie Konfetti um den Kopf, wenn ich älter werde.


    06-07.jpg

    Ich glaube, keiner fragt sich ernsthaft, was der hier will, oder? :D


    Noch ein abschließendes Wort zum nächsten Kapitel. Das ist soooo lang, dass ich es vermutlich in vier bis fünf Teile splitten muss.
    Das Gute daran ist, dass es komplett in der Hauptsache an zwei Orten spielt, von ein paar Rückblenden abgesehen.
    Ich hab also die Hoffnung, dass es vielleicht mit den Fortsetzungen schneller gehen wird, wenn ich die erst mal gebaut habe, denn die vielen verschiedenen Schauplätze in diesem Kapitel waren ziemlich zeitintensiv.
    Aber garantieren tu ich gar nix. ;)

  • Och, du weißt doch, wie das mit den Garantien ist. Lieber keine geben, denn das Leben macht sowieso nicht, was wir wollen.
    Also zumindest weiß ich nun eines, nämlich, was mit dem Knalleffekt am Ende gemeint hast.
    Ich gebe ehrlich zu, dass ich damit überhaupt nicht gerechnet habe. Sie ist ein Königskind, na hoppla. Und ihre Eltern leben noch, ich hatte eigentlich angenommen, so wie sie da angekommen ist, dass sie eine Waise ist und deshalb dort aufgezogen wurde, aber das hat sich ja nun als Trugschluss herausgestellt. Im Grunde wären die beiden, König und Königstochter ja die ideale Verbindung, und sie verstehen sich ja auch wunderbar. Im Grunde wirken sie manchmal schon fast wie ein königliches Ehepaar, wie in dieser schönen Szene um den Knappe. Egal, wen der junge König mal heiratet, es sollte jemand sein, mit dem er so über alles reden kann, wie mit ihr.
    Ich bin zumindest sehr zufrieden damit, dass ich noch mehr Liebe bekomme. Wie sollte man sonst die Finsternis ertragen, nicht wahr? Ist im Grunde egal, wer da nun wen bekommt, gönnen würde ich es jedem.
    Heh, und ich hab meinen Süßen wieder entdeckt, das macht mir jedes Mal Freude.


    Nun hat also der Feind praktisch ein Gesicht bekommen, oder besser ein paar Augen. Denn ich denke doch, dass ihre Alpträume sehr wohl etwas mit demjenigen zu tun haben, der die Angreifer lenkt. Es ist ja immer wieder offensichtlich, dass sich etwas geändert hat und sie diesmal eine weitaus größere Gefahr darstellen, als bisher. Horden, die angreifen und wieder verschwinden, ohne viel Sinn und Verstand, einfach nur um zu zerstören und zu plündern, sind etwas ganz anderes, als eine überlegt geführte Truppe, die zermürbt und die Kräfte aufreiben lässt. Kein Wunder, dass man Alpträume bekommt. Aber normale Träume zum Verarbeiten scheinen mir das dennoch nicht zu sein. Es ist gerade so, als hätte sie eine Art zweites Gesicht, als könnte sie in ihren Träumen Dinge vorhersehen oder aber wüsste im Unterbewusstsein, wer oder was die Angreifer führt. Das schreit regelrecht nach mehr.


    So, und nun werd ich mal noch ein bissel mehr in den Bildern schwelgen. Du darfst ruhig das Medium so intensiv nutzen, wie du nur willst, denn es macht einfach Spaß, die Bilder anzusehen. Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte und das trifft in diesem Fall absolut zu.
    Also wenn du keinen Film machen willst, dann muss ich mich wohl mit deinen Bildern begnügen, macht gar nichts. Hat man mehr Zeit, um alles zu bestaunen. :)
    Der Baum auf dem Wandteppich im letzten Bild... sehr hübsch und vertraut. *grins*

  • Hallo Nery,


    ja, Dein Süßer hat mittlerweile einen festen Platz. Und er gefällt mir als Neacall auch wirklich gut.


    Deine Spekulationen bezüglich Neiyras Träume finde ich sehr interessant. Und ich schmunzel so ein bißchen vor mich hin, und freu mich, und schweige. :)


    Du hast natürlich vollkommen recht damit, dass Artair genau so eine Frau an seiner Seite bräuchte. Die Frage ist, ob er das genauso sieht. Oder ob ihm das klar ist. Oder ob er dem genug Bedeutung zumisst, denn er hat es ja auch jetzt schon.


    Und was Deinen Tipp bezüglich des Großmeisters angeht: oh, Du meine Güte. :eek: Du hast natürlich recht. Aber das hatte ich selbst gar nicht bemerkt, und somit gibt es noch ein zweites Bild.


    Liebe Grüße!

  • Liebe Julsfels,


    das war ja wirklich wieder ein tolles Kapitel, das ich - hach- sooo genießen konnte :D :D :D
    Auch wenn es natürlich recht betroffen macht.


    Die Frage ist nun natürlich zum einen: Was macht die Cul Dawr so stark, so anders als sonst? Was ist die Verzweiflung, die sie treibt und woher kommt plötzlich ihre strategisches Vorgehen? Sind sie vielleicht selbst von einer fremden Macht ergriffen, die sie zwingt zu kämpfen, zu gewinnen? Der Gedanke liegt für mich nahe. Ich gebe Nery recht, dass auch ich denke, dass dieser Feind schon 2 Augen bekommen hat. Und wer sind die sieben Mänenr von denen sie träumt? Ich konnte - vielleicht auch aufgrund der "Durchsichtigkeit" - kein Gesicht identifizieren, das dort zu sehen war.


    Die andere Frage, die sich auftut ist : Ihre Tante ist eine Hohepriesterin, ihre Eltern sind Könige? Ich gebe auch hier wieder Nery recht; auch ich dachte, dass sie eher eine Waise wäre. Es ist verblüffend, dass dem nicht so ist.
    Und sie scheint ja nicht gerade happy darüber sein, dass sie mit ihrer Familie zusammen trifft. Dass sie sich umkleiden und frisieren muss, zeigt mir außerdem, dass es nicht wie mit Artair und Brayan ist - diese nehmen sie so wie sie ist. Aber für ihre Eltern muss sie sich anders kleiden, anders frisieren, ein anderes Gesicht abgeben.


    Dass Artair die beiden schon am Abend der ersten Schlacht informiert hat, zeigt, dass auch er das Herannahen einer Bedrohung gespürt hat. Es scheint die beiden also irgendetwas zu verweben.
    Ich frage mich manchmal, ob sie nicht in irgendeiner Form verwandt miteinander sind? Manchmal habe ich so diesen Eindruck.


    Zu Deinen Bildern - brauch ich nichts zu sagen. Sie hauen mich immer noch regelmäßig vom Hocker bzw. Schreibtischstuhl, ich sollte mir eine Matratze dahinter legen, bevor ich zu lesen anfange ;)


    Die Outttakes waren auch echt spitze :D

  • Huhu Julsfels,


    Nun werden die Zeiten wahrlich finster. Dauerangriffe, verwüstete Dörfer und immer kommt man zu spät. Vor allem das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man die Zerstörung sieht und die Verbliebenen versucht zu trösten. :(
    Das irgendwer hinter den gezielten Angriffen der Cul´Dawr stecken muss, ist ja sehr deutlich, und ich schätze mal, dass Neiyra da schon einen Blick auf denjenigen welchen erhascht hat. Auch wenn es bisher "nur" die Augen gewesen sind. Die Frage ist dann nur, wie kommt man an ihn ran um ihn zu stoppen? Wie macht man jemanden ausfindig, wenn man damit beschäftigt ist sein Volk zu beschützen? Und wie hängen die sieben knieenden Männer damit zusammen? Schwierige Situation und Fragen über Fragen...
    Die Truppen aufzuteilen ist zwar keine schlechte Idee, aber leider schwächt man sie damit auch, egal wie fähig die Befehlshaber auch sind. Es werden immer mehr Männer umkommen, als wenn es eine große Truppe ist. Aber was will man anderes machen, wenn man sonst nicht schnell genug ist. :hmm


    Tja, und die Frage, ob man jemanden bevorzugt, nur weil er der Sohn von jemanden bestimmten ist, kann wohl eindeutig mit Nein beantwortet werden, wenn derjenige auch die beste Leistung gebracht hat... Obwohl es da gerade unter den Jugendlichen wohl verschiedene Meinungen zu geben wird. Die, die Braigh die neue Position gönnen, werden anerkennen, dass er der Beste war und diejenigen die ihm das Knappendasein nicht gönnen, werden sagen, dass er bevorzugt wurde. Allen Recht machen kann man es sowieso nicht, leider.


    Und ja, auch mich hast du überrascht damit, dass Neiyra keine Waise ist, sondern sogar die Tochter eines Herrscherpaares. Nun verwundert mich die Tatsache, dass man sie so jung schon weggeschickt hat noch mehr. Wollte man nur, dass sie an einem anderen Hof erzogen wird oder hatte man noch ganz andere Absichten damit? :misstrau
    Naja, aber das sie nicht besonders angetan von der Tatsache ist, ihre Eltern und ihre Tante zu sehen, kann ich schon nachvollziehen. Sie hat ja auch so gut wie keine Beziehung zu ihnen aufbauen können und muss sich sogar noch "verkleiden".


    Zu den Bildern sag ich lieber nichts... :seelove:luvlove

    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Llynya hat schon viel von dem ausgesprochen, was ich sagen wollte...
    Also spare ich es mir, das alles zu wiederholen.


    Ich muss nicht noch extra erwähnen, dass deine Liebe zum Detail bei den Bilder einfach zum Staunen ist, oder?


    Es ist hart, wenn man nichts gegen überraschende Angriffe tun kann.
    Es ist hart, wenn man getötete Menschen sieht, für die man etwas tun wollte, aber es nicht konnte.
    Und noch härter ist es, wenn diese Menschen Freunde waren, Leute, denen man nahe stand.


    Wenigstens hat die Kleine überlebt. Aber jetzt hat sie keine Familie mehr, muss ohne Eltern aufwachsen.
    Was das bessere Schicksal ist, kann ich wirklich nicht sagen. Was wird jetzt aus der Süßen?
    Damit will ich aber niemandem den Tod wünschen, versteh mich bitte nicht falsch.

    Jup. Neyra und Artair verhalten sich fast wie ein Ehepaar.
    Aber es ist eigentlich immer besser, wenn Eheleute nicht "nur" Liebhaber sind, sondern auch beste Freunde...
    Ich will damit jetzt nichts andeuten oder so... ^^


    Ich finds übrigens sehr sozial, dass bei dir auch Mädels kämpfen dürfen und dementsprechend ausgebildet werden.
    Das wär in der Welt meiner Geschichte undenkbar.


    Sind wir mal gespannt, wie's weitergeht.
    Wie das Treffen abläuft.
    Ich glaube nicht, dass das allzu harmonisch wird...
    Neyras Vorfreude scheint sich in Grenzen zu halten...
    Wer hinter den koordinierten Überfällen steckt.
    Kennen wir vielleicht schon jemanden, der mit jemandem unter einer Decke steckt..?


    Liebe Grüße


    Appolonia


    PS.: Die Outtakes sind "simply hilarious", wie man so sagt...

  • So, heute geht´s endlich weiter. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!



    7kapitel.png



    Zwei Stunden später stand ich in der Hohen Halle, zusammen mit den Mitgliedern des Rates, und wartete auf das Erscheinen von Artair und den Neuankömmlingen.


    01.jpg



    Als das große Eingangstor aufgestoßen wurde, drehte ich mich um und sah Brayan hereinkommen; er war in Begleitung von Neacall und Uisdean.


    02a.jpg


    Sie waren alle drei schmutzig, voller Blut und zerzaust, Brayans Haare fielen ihm wirr ins Gesicht und sein Bart schien mehrere Wochen alt zu sein.



    03a.jpg


    Als er mich entdeckte, verabschiedete er sich rasch von Neacall und kam eilig durch die Halle auf mich zugeschlittert.
    Er zog mich heftig in die Arme, spürbar erleichtert, dass mir nichts geschehen war.



    04.jpg


    Dann schob er mich etwas von sich, und wir musterten uns gegenseitig von oben bis unten mit prüfenden Blicken.
    Als er sicher war, dass mir keine nennenswerten Körperteile fehlten, riss er in gespieltem Erstaunen die Augen auf.


    „Ich glaube kaum, was ich sehe - Du hast ein Paar saubere Hosen an?"
    „Nicht nur das", gab ich zurück, „Ich habe auch ein sauberes Hemd an."


    Brayan pfiff durch die Zähne. „War das Deine Idee?"
    „Nein", gab ich freimütig zu, „Der Vorschlag kam von Artair."


    „Meinst Du nicht, er könnte vielleicht gemeint haben, dass Du ein Kleid anziehen sollst?", feixte er.
    „Ich werde für niemanden ein Kleid anziehen", schnaubte ich, und einen Moment lang dachte ich grimmig an jenen Augenblick zurück, der mich dazu gebracht hatte zu schwören, dass ich nie wieder ein Kleid anziehen würde.


    05.jpg


    Ich tippte ihm auf die Brust.


    „Von Dir kann man das ja nun nicht gerade sagen. Du siehst aus, als hättest Du wochenlang nicht mehr gebadet."


    Ich rümpfte die Nase. „Du riechst auch so."
    „Vermutlich, weil das der Wahrheit ziemlich nahe kommt", grinste Brayan.



    06.jpg


    Ich kniff die Augen zusammen und unterzog sein Kinn einer genaueren Musterung.


    „Krabbelt da etwas in Deinem Bart?", fragte ich misstrauisch, und Brayan lachte. Dann deutete er auf Neacall und Uisdean.
    „Die beiden sehen auch nicht besser aus."
    „Das stimmt", gab ich ihm recht. „Von euch Dreien bist du immer noch der Schönste."
    Brayan versetzte mir einen Knuff in die Seite.


    „Was machst Du eigentlich hier?", wollte ich wissen. „Müsstest du dich nicht irgendwo mit einer Horde Cul´Dawr im Schlamm wälzen?"
    „Das habe ich auch bis heute morgen gemacht. Was glaubst Du wohl, woher der Geruch kommt?"
    Er zwinkerte mir zu.
    „Artair hat Neacall, Uisdean und mir Boten gesandt mit der Nachricht, dass wir sofort nach Caer Mornas kommen sollen. Dummerweise hat gerade ein riesiger Cul´Dawr versucht, meinen Kopf zwischen seine Knie zu stecken. Natürlich sind die ja eigentlich alle riesig; aber wie dem auch sei - ich habe den Kerl höflich darauf hingewiesen, dass ich jetzt eine andere Verpflichtung habe und er sich jemand Neues zum Spielen suchen muss. Und dann habe ich alles stehen und liegen gelassen und bin her gekommen."


    Ich lachte. „Das glaube ich Dir niemals."
    „Nein, natürlich nicht. Ich wollte meine Männer dort nicht zurück lassen und habe dem Boten gesagt, er soll verschwinden."



    08a.jpg


    Müde fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht.
    „Die letzten Tage waren wirklich schlimm. Wir sind kaum zum Schlafen gekommen, die Cul´Dawr haben uns ohne Unterlass in Kämpfe verwickelt. Ich habe keine Ahnung, was eigentlich in sie gefahren ist. Sie waren niemals vorher so hartnäckig und verbissen."


    Er schüttelte ratlos den Kopf.



    07.jpg


    „Aber der Bote ließ mich wissen, Artair habe ihm gesagt, dass ich vermutlich so reagieren würde, und deshalb hätte er noch eine zweite Botschaft für mich. Nicht von meinem König, sondern von meinem Bruder."


    Ich grinste ihn erwartungsvoll an. Er fischte ein winziges Stück Pergament aus seinem Wams und drückte es mir in die Hand.


    09.jpg


    „Da, lies selbst, wie respektvoll mein kleiner Bruder mich behandelt."


    Ich entrollte den Pergamentfetzen.
    Beweg sofort Deinen Hintern hier her
    , war in Artairs klarer Handschrift darauf zu lesen, und ich lachte schallend.


    „Zu dieser freundlichen Einladung konnte ich natürlich nicht nein sagen. Also habe ich den besten meiner Männer mit dem Kommando betraut, und hier bin ich."
    „Wen hast Du ausgewählt?", wollte ich wissen.
    „Fearghus", gab Brayan zurück, und ich nickte zustimmend.
    „Eine gute Wahl."


    Brayan streckte sich.
    „Jetzt würde ich aber doch gerne wissen, was so wichtig ist, dass wir mitten aus dem Kampfgetümmel hier her zitiert werden."
    „Es gibt einen großen Rat“, ließ ich ihn wissen. „Die Hohepriesterin ist hier."
    „Shainara?" Brayan strahlte über das ganze Gesicht. „Wo ist sie?"


    Seit jenem Sommer, in dem Brayan krank gewesen war und den er deshalb in Caer Galadon, dem Heiligtum der Priesterinnen, verbracht hatte, sprach er voller Bewunderung und Zuneigung von ihr. Von Shainara. Meiner Tante. Womit wir zum eigentlichen Punkt kamen.


    „Ich nehme an, sie ist noch bei Artair, Mártainn und den Anderen. Sie werden bestimmt gleich kommen."
    „Welche Anderen?", fragte Brayan erstaunt.
    Ich schwieg einen Moment. „Rhiannon und Gwern", sagte ich dann und betrachtete interessiert die Säule zu meiner Linken.


    Rhiannon. Königin des nördlichen Königreiches. Und Gwern, ihr Gemahl und oberster Ratgeber. Meine Mutter und mein Vater.



    10a.jpg


    Brayan schwieg einen Moment. Dann legte er den Arm um meine Taille.


    „Hast Du sie schon gesehen?"
    „Nein. Und ich lege auch keinen Wert darauf."


    „Sie sind deine Eltern", erwiderte er sanft.
    „Dass sie mich gezeugt haben, macht sie nicht zu meinen Eltern", fuhr ich ihn an.


    11.jpg


    „Dian ist mein Vater. Dein Vater hat all das getan, was Eltern tun sollten. Er hat mich gekleidet, mir zu essen gegeben und ein Dach über dem Kopf. Er hat mich auf dem Schoß gewiegt, wenn ich schlecht geträumt hatte. Er hat mir Geschichten erzählt; mir beigebracht, wie man eine Krähe auf zwanzig Fuß mit einer Steinschleuder trifft und mir den Hosenboden stramm gezogen, als ich trotz seines Verbotes auf seinen Hengst geklettert bin. Sie haben nichts dergleichen getan. Jemand ist gekommen, um ihre Tochter fort zu holen, und sie hatten nichts dagegen einzuwenden."
    Ich war bleich vor Zorn.


    Brayan zog mich an sich und küsste mich auf die Schläfe.


    Aber bevor er etwas erwidern konnte, öffneten sich die großen Flügel der Tür, die zu Artairs Beratungskammer führte.


    12.jpg



    Credits zu Kapitel 7


    So, das war´s dann für heute. Outtakes kommen später.

  • [FONT=Bookman Old Style, serif]Huhu Julsfels,[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]*froi* schön, dass es weiter ging. [/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Oha, da sehen die Heimkehrenden aber wirklich zerzaust aus, aber was will man von einer Schlacht auch erwarten. Da ist nichts sauber und die Möglichkeiten sich zu reinigen hat man ja nicht und schon gar nicht die Zeit dafür. Außerdem gibt es da auch wichtigeres, als Sauberkeit. :D[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Hach, das Wiedersehen zwischen den Beiden war auch zu süß. Man merkt ihnen an, wie wichtig der andere für sie ist und die Frotzeleien zwischen ihnen sind auch typisch Bruder und Schwester (davon hatte ich letzte Woche auch genug, als ich meinen Bruder besucht hatte *gg* ^^). [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Tja, und ich hätte auch keine Kleider mehr angezogen, aber wer trägt auch schon gerne Röcke. :roftl[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Es spricht wieder für Brayan, dass er seine Männer nicht allein lassen wollte, trotz der Aufforderung des Königs. Aber es sagt auch viel über die brüderliche Zuneigung aus, dass er nach der persönlichen Nachricht doch gehorcht hat. Hm, aber die offensichtliche Freude über den Besuch der Hohepriesterin lässt mich doch ein wenig an der Theorie, dass er in Neiyra verliebt ist zweifeln. Aber auch nur ein wenig. :augzu[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Nunja, ich kann schon nachvollziehen, dass Neiyra ihre leiblichen Eltern nicht als Eltern ansieht. Nur das Blut macht keine Familie. Familie ist wie Neiyra schon richtig erkannt hat, diejenigen die sich wirklich um einen kümmern. Aber gut, noch wissen wir ja nicht, warum Neiyra als Kind weggegeben worden ist. [/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ich bin jetzt gespannt, wie das Treffen so verläuft und natürlich, was da besprochen wird. :)[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Die Bilder waren wie immer allererste Sahne. Du schaffst es wirklich immer, dass man perfekt in die Zeit des Mittelalters versetzt wird. :up[/FONT]

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz liebe Grüße :knuddel[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Llyn[/FONT]

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Ups, ich hatte ja die Kommi-Beantwortung ganz vergessen. *Schäm*



    Innad: tja, was treibt die Cul´Dawr nur um? Das ist eine gute Frage, deren Beantwortung wir im übernächsten Kapitel etwas näher kommen. :)
    Nein, Neiyra ist tatsächlich keine Waise. Das hab ich auch nie behauptet (schon wieder so ein gemeiner Trick von mir ;)), sie hat nur in der Rückblende erzählt, dass sie von ihren Eltern und ihren Schwestern weg geholt wurde. Warum und wieso, verrate ich natürlich noch nicht, und das wird sich auch noch nicht so bald aufklären. Von den familiären "Verstrickungen" wird man aber immer wieder etwas erfahren.
    Neiyra und Artair sind nicht wirklich miteinander verwandt. Die beiden Königslinien - das nördliche und das südliche Königreich - stammen zwar tatsächlich von einem gemeinsamen Urahn ab, das ist aber schon hunderte von Jahren und so viele Generationen her, dass man nicht mehr wirklich von Verwandtschaft sprechen kann.
    Aber Dein Eindruck, dass die beiden etwas verbindet, könnte sich ja trotzdem bewahrheiten.... :D
    Vielen Dank für Deinen Kommi!



    Llynya: ja, das was mit den Angriffen der Cul´Dawr faul ist, kommt mir auch so vor. :D Und Deine Vermutung, was die Augen angeht - nun, die erscheint mir schon logisch. ;)
    Und etwas dagegen zu tun ist im Augenblick ja auch schwer, wo man nicht einmal genau weiss, mit was und mit wem man es eigentlich zu tun hat.
    Was die Aufteilung des Heers angeht, hast Du natürlich recht, und Artair hat das ja auch nicht gern gemacht. Allerdings war er nicht mehr bereit, die Alternative - zerstörte Höfe und ermordete Untertanen - in Kauf zu nehmen, weil das Gebiet einfach zu groß war, um alles mit voller Mannstärke zu überwachen. Und die Krieger sind immerhin Krieger; sie sind kampferprobt und wissen genau, was auf sie zukommt, während bislang das einfache Volk einschließlich Frauen und Kindern betroffen war. Aber leicht ist ihm diese Entscheidung sicher nicht gefallen.
    Was den Grund für Neiyras Aufwachsen im südlichen Königreich angeht - den werde ich natürlich nicht verraten. ;) Aber ihre Reaktion auf ihre "Eltern" ist sicher nachvollziehbar.



    Appolonia: ja, wenigstens hat die Kleine überlebt. Und wie ich Brayan so einschätze - und auch Artair - werden die beiden schon dafür sorgen, dass sie ein gutes Zuhause bekommt.
    Es freut mich, dass Du findest, dass Neiyra und Artair sich beinahe wie ein altes Ehepaar benehmen. :D Denn natürlich war es Sinn der Sache, die Vertrautheit zwischen den beiden - eigentlich zwischen allen dreien - deutlich zu machen.
    Tja, und was die Identität der geheimnisvollen Augen angeht - wie ich schon oben bei Innad gesagt habe, im übernächsten Kapitel gibts ein paar erhellende Hinweise.
    Dir auch vielen Dank für den Kommi!



    Und nochmal Llynya: das Zerstrubbeln und Verdrecken hat auch tierisch Spass gemacht (dazu folgt übrigens unten noch ein Outtake). Wäre ja auch sehr unglaubwürdig gewesen, wenn die drei wie aus dem Ei gepellt vom Schlachtfeld zurück kommen würden. :D
    Neiyra und Brayan stehen sich auch sehr nahe, das stimmt. Aber in wen Brayan nun verliebt ist, das behalte ich noch etwas für mich.
    Und ich hab als Kind Röcke und Kleidchen geliebt, ich hatte nur leider sehr wenige. ;)
    Neiyra ist in der Tat sehr verletzt und wütend, dass ihre Eltern sie einfach so weggegeben haben, auch wenn es ihr bei Dian und zusammen mit Artair und Brayan wirklich gut gegangen ist. Aber über die Gründe hab ich bis lang ja noch nix verraten.
    Vielen Dank für Deine Kommis!


    So, nun noch ein paar


    Outtakes


    Beim Bilderknipsen für dieses Kapitel hatte ich erhebliche Probleme mit dem Palastgrundstück. Nachdem ich alle Sims dorthin geholt hatte (und das waren an die 40), stürzte es entweder nach Sekunden ab, oder es zeigte sich folgendes erschreckende Bild.


    07-01.jpg


    Nicht nur, dass plötzlich die gesamte Inneneinrichtung abhanden gekommen war *Herzkasper*, waren die meisten Sims plötzlich nur noch ein Schatten ihrer selbst....


    07-02.jpg


    ... und regelrecht kopflos. :D Schwebende Frisuren. Tsts.


    Und nachdem ich das Spiel dann endlich ausgetrickst hatte und das Lot ohne weitere Probleme spielen konnte, wurde ich von Artair so empfangen: :eek:


    07-03.jpg


    Ja, nee, is klar. Militärischer Bürstenhaarschnitt und Strampelanzug.


    Während Artair mit seinem Styling für die nächste Szene relativ zufrieden schien....


    07-04.jpg


    ... wirkte Brayan... nun, ich würde sagen, verblüfft. :D


    07-05.jpg


    Im übrigen hat sich Artair unmittelbar danach umgedreht und Brayan einen Vogel gezeigt, ich war aber nicht schnell genug auf der C-Taste. ;)


    Im anderen Forum gab es übrigens eine Diskussion über Neiyras MakeUp, aber dieses Problem hat sich nun in Luft aufgelöst, da muss ich nix mehr machen. Ich habe nämlich mit diesem Gesichtsumwandeldingens (dieser Karrierebelohnung) einen NPC verschönt, und dieses neugierige Weib hat sie dann wohl in einem unbeobachteten Moment selbstständig ausprobiert (echt, manche Sims haben mehr freien Willen als andere).
    Das Ergebnis ist auf dem nachfolgenden Portrait zu bewundern.


    07-06.jpg


    Ihr stimmt mir bestimmt zu, wenn ich feststelle, dass sich hier die Frage nach MakeUp nicht mehr stellt. Ist völlig egal, was man da noch raufschmiert, oder?
    Tja, so sieht Neiyra jetzt aus. Ich habs nämlich erst nach dem Speichern bemerkt. :D
    Ich werd sie also wohl oder übel aus meiner Sicherung nochmal neu erstellen müssen. Obwohl - wir können ja abstimmen. Wer möchte, dass sie so bleibt? ;)

  • Huhu Julsfels,


    mensch, ich habe ja noch gar nicht kommentiert!
    DAs war wieder ein total schönes Kapitel. Die Bilder mal wieder der Hammer schlechthin!
    Mir gefiel Brayan auch sehr gut, so verstrubbelt und schmutzig :) das ist es auch, was Deine Bilder und damit auch die Story so genail "fühl- und fassbar" macht, diese vielen kleinen Details, die Du einbringst.
    Das letzte Bild lässt mich staunen. Das sieht ja so aus, als käme Neyira selbst aus der Türe! Ist das nun ihre Tante oder ihre Mutter? Ich tippe auf ersteres, und ich bin jetzt gespannt wie ein FLitzebogen!


    Die Outs waren auch genial :D Artair sieht äußerst genial aus, in der von EA für ihn gewählten Klamotte :D :D Passt wirklich hervorragend, Bundeswehrschnitt und BAletthöschen. Das hat ja fast schon was philosophisches *lach*
    Und Neiyra... was soll man da schon noch sagen? :D :D


    Aber eines muss ich sagen: Chapeau, dass Du das alles offenbar auch noch mit aktiviertem freien Willen fotografierst :D!!! DAs wäre mir zu chaotisch! :) Die Sims machen ja so schon kaum, was ich von ihnen will ;)


    Freue mich auf die FS!