Online Rollenspiele - Segen oder Fluch?

  • Fast jeder wird sicherlich mal ein Online Rollenspiel gezockt haben, sei es WoW, Runes of Magic, Ragnarök oder was auch immer.


    Das Suchtpotential bei solchen Spielen ist enorm hoch und kann im schlimmsten Fall sogar zu akuten Aussetzern kommen, sei es das man sein Reales Leben vernachlässigt oder sich selbst soweit in das Spiel begibt das man seinen eigenen Körper nicht mehr schreien hört oder jegliche Warnsignale einfach ausblendet.


    So ist es sogar schon vorgekommen das sich jemand vor dem PC erschossen hat weil er in dem Spiel fertig gemacht wurde.
    Selbst ich habe dazu eine kleine Story zu erzählen.


    Als ich früher mein Online Game gezockt habe, habe ich mich öfters mit einem Mädel verabredet um gemeinsam Sammeln zu gehen oder ähnliches und ich weiß noch wie sie immer wieder meinte es würde verbrannt riechen ...wir haben ihr immer wieder gesagt sie solle doch nachsehen gehen aber sie meinte immer "nur noch die Quest beenden" .... sie ist bei lebendigen Leibe in ihrer eigenen Wohnung verbrannt.


    Warum kommt es zu solchen Fällen?
    Was muss passieren damit das Suchtpotential so groß wird?
    Wie seht ihr das?


    Ich persönlich denke das hat viel mit seinem Umfeld zu tun, die Leute die eine enorme Sucht entwickeln sind meist die Leute die keinerlei Bestätigung aus der Realen Welt bekommen so versuchen sie sich diese Bestätigung durch das Spiel zu holen dadurch das ihr Charakter so ein hohes Level hat, so stark ist und alle nieder machen kann wenn er es will...in dem Spiel erhält diese Person dadurch Respekt. So stellt sich die Frage ...muss das sein? Warum gibt es immer wieder Fälle in denen Menschen zu solchen Mitteln greifen müssen um ihr Leben überhaupt noch bestreiten zu können.


    Spielt ihr solche Spiele?
    Wenn ja, warum spielt ihr sie und vor allem wie oft?
    Haltet ihr euch selbst für süchtig?
    Warum seit ihr süchtig geworden?


    Oder aber aus der anderen Sicht.... warum spielt ihr solche Spiele nicht?


    lg
    Lavaria

    ~ Das Leben ist ein Witz, du musst nur darüber lachen. ~

  • Es stimmt - Die meisten Online-RPGler zocken deshalb, weil sie im realen Leben keine Anerkennung bekommen. Sei es wegen ihres Aussehens, ihrer Schwächen oder wegen anderer Umstände, für die sie nichts können. Kenn ich von mir. Der einzige Weg, Anerkennung zu erlangen, ist dann, Expertisen in PC- oder Konsolenspielen zu entwickeln, damit man dort für das belohnt wird, was man getan hat. Sei es von den Menschen im Spiel, weil man wieder einmal die Welt vor großem Unheil oder der völligen Auslöschung bewahrt hat, oder von Menschen in der realen Welt (und dann meist im Internet), die einen für die Leistung respektieren.
    Witzigerweise sind dies meist Leute, die mit denselben Problemen zu kämpfen haben und aus denselben Gründen Zocker sind.



    Die Leute, die durch die Spiele gestorben sind - dein Beispiel ist echt heftig - sind aber gleichzeitig auch Extrembeispiele, an denen man den Wert oder das Gefahrenpotential eines Spiels nicht messen sollte. Extreme gibt es immer, egal wo. Es gab mal einen Leiter einer Schülerzeitung, der es hingekriegt hat, diese Schülerzeitung täglich (!) erscheinen zu lassen. Auch hier ist er ein Extrem, keine Messlatte.


    Dennoch, natürlich ist das Suchtpotential dieser Spiele nachgewiesenermaßen sehr groß, da diese Spiele nicht nur Spielspaß bieten, sondern auch gleichzeitig eine Riesen-Community von Gleichgesinnten, mit denen man spielen, reden und auch streiten kann, alles wie im wahren Leben. Der direkte Kontakt mit Menschen wird eben durch das Spiel ersetzt, und das sogar zum Vorteil des Users, da in diesen Communitys Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Alter, Behinderungen und Aussehen keinerlei Bedeutung haben. Im Grunde begibt man sich in eine Welt, in der Toleranz (zu großen Teilen) Realität ist. Und dann ist klar, dass der Außenseiter da nicht mehr wegmöchte.


    Auf deine Frage, ob das sein muss: Wahrscheinlich schon. Denn auf andere Weise bekommen die User keine Anerkennung. Und wenn man in sagen wir 20 Jahren auf diesem Planeten weder von den Eltern, noch von den Bekannten und Mitschülern oder den Lehrern irgendwelches positives Feedback bekommt, sondern nur "Du kannst nichts", "Du bist eine Schande", "Kannst du nicht sein wie dein Bruder" oder "Was soll aus dir nur werden", dann denkt man schon mal darüber nach, den ultimativen Mittelfinger auszustrecken und sich vor einen Zug zu werfen.
    Somit dienen diese Spiele in gewisser Weise schon der Möglichkeit, einen lebensfähigen Menschen zu "retten".
    Allerdings begibt sich der Zocker mit dem Zocken in eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, da der gesellschaftliche Status eines noch so guten Spielers etwa auf dem Level "Freak" oder "Sozialversager", man entzieht dem Menschen, der sich selbst mit dem Spielen am Leben gehalten hat, augenblicklich die Möglichkeit, aus der Sache herauszukommen, weil man solchen Menschen normalen Umgang mit sich und anderen gar nicht erst zutraut. Ergo zwingt man die Zockergemeinde, unter sich zu bleiben, und meckert dann noch darüber, wie doof die alle sind und dass die doch nichts anderes können als zocken. Was aber zumeist daran liegt, dass man sie nichts anderes machen lässt.
    Das Zauberwort heißt hier Abgrenzung. Es ist für den Menschen einfach, bestimmte andere Menschen zu kategorisieren und sich dann nicht weiter darum zu kümmern, "die sind ja eh alle verrückt".


    Was man dagegen tun kann? Naja, in erster Linie ist da das Umfeld gefragt. Eltern, Mitschüler, Lehrer und mit wem sonst diese Extrem-Zocker zu tun haben. Denn hauptsächlich entstehen diese Probleme durch bloße Ignoranz, die noch nicht mal böse gemeint ist, sondern mit für den Menschen typische Bequemlichkeit begründet werden kann. "Ist nicht mein Problem, muss ich auch nix für tun."


    Es liegt also nicht nur am Zocker selbst, der nicht allein klarkommt, sondern eben auch an den Menschen aus seinem Unmfeld, die mit dafür sorgen, dass er nicht klarkommt.
    Vergessen wir nicht die Öffentliche Meinung, die auch sagt, dass alle diese User gestörte Einzelfälle sind, die zu dumm oder zu faul sind, ein geregeltes Leben aufzubauen und mit ihrer Umwelt zurechtzukommen.
    Wenn man als "Betroffener" sowas ständig zu hören kriegt, ist der Griff zum Gamepad oder der Klick auf "Einloggen" leichter und vor allem mit mehr Vorteilen behaftet, als der Versuch, sich dem Problem zu stellen, zumal die Umwelt ohnehin wenig Interesse daran hat, diesen Leuten zu helfen, was einem Heilungsprozess massiv im Wege steht. Und so wird es solche Fälle so lange geben, wie der Mensch andere Menschen in Schubladen steckt und den Schlüssel wegwirft.



    Das Wunschkind

  • Im Großen und Ganzen stimme ich mit den Aussagen von Wunschkind überein, daher wiederhole ich das nicht nochmal. Ich möchte aber einen weiteren Aspekt anbringen.


    Ich lese nämlich gerade ein Buch, in welchem unter anderem dieses Thema behandelt wird und sehr oft werden die Grundsteine für solche Süchte bereits im Kindesalter gelegt. Statt mit dem Kind zu spielen (mit Bauklötzen oder was weiß ich), wird es vor dem Fernseher geparkt. Zudem kommt, dass sehr viele Eltern so ebenfalls den Tag verbringen und entspannen. So lernt das Kind, dass Freizeit und Entspannung = Fernsehen bedeutet. Auch gibt es bereits für Kleinstkinder immer mehr elektronisches "Lern"spielzeug, das blinkt, dudelt und quietschebunt ist. Reizüberflutung pur also. Das Kind lernt damit eigentlich nur, dass Spaß und Unterhaltung = benannte Reize ausmachen. Bauklötze sind dann dementsprechend uninteressant. Schlimmer wird es dann, wenn das Kind mit etwa 5 Jahren den ersten eigenen Fernseher ins Zimmer bekommt. (In dem Alter durfte ich abends das Sandmännchen sehen, wenn ich mich vorher artig bettfein gemacht habe...) Wo der Fernseher ist, da ist ja dann auch die Spielkonsole nicht weit. Vor allem schön für Mutti, weil sie sich ja nicht mit den Blagen beschäftigen muss. Der elektronische Babysitter macht das schon..


    Und dann wundert sich die gute Frau ernsthaft, wenn ihr Kind später fett und faul ist und nur vor der Glotze oder dem PC hockt?


    Ich hatte mich am vergangenen Wochenende bereits mit Freunden zu dieser Thematik ausgetauscht und es ist echt deutlich, wie sich der Umgang mit diesen Medien verändert hat. Ich finds schlimm, aber nicht verwunderlich, dass immer mehr Kids bereits in solche Suchtkreisläufe geraten. Und dass die Eltern sich hinstellen und behaupten, sie könnten nichts dafür (ich lach mich weg) und sie könnten auch nichts dagegen tun (ich lache noch mehr..)


    Naja, ich spiele selbst auch gern - z.B. WoW oder halt auch die Sims. Aber die Situationen, in denen mir das Spiel "wichtiger" als z.B. auf eine Party zu gehen, kann ich an nur einer Hand abzählen. Und es waren Situationen in denen ich auch wenn ich statt zu spielen ein Buch gelesen hätte, keine Lust gehabt hätte, zu gehen. Als süchtig bezeichne ich mich auf keinen Fall. Spiele sind ein nettes Extra, aber nicht der Hauptbestandteil meines Lebens.

    [center]"Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen."[/center]

    [center]Voltaire[/center]

  • Ich kann mich Wunschkind ebenfalls größtenteils anschließen. Taleskas Beispiel würde ich allerdings anders auslegen.*grübl* Also ja natürlich, es gibt solche Leute zu Hauf lol Aber ich denke, dass da mehr zugehört als ein Fernseher mit 5 Jahren zu bekommen! *g* Und das Eltern viel vor dem Fernseher sitzen um zu entspannen ist heutzutage in fast jedem Haushalt Gang und Gebe. Meiner Ansicht nach sind es nicht die Medien sondern viel mehr das "Gleichgewicht", dass die Eltern nicht auf die Reihe kriegen, die das Kind aber später wie von Wunderhand selbst können soll.


    Zu dem Thema selbst: Ich habe bis vor ein paar Monaten und seit ein paar Jahren (mit längeren Pausen zwischendurch) Final Fantasy XI (online halt) gespielt. Und ja ich kann nur zustimmen, dass solche Spiele extrem Zeitfressend sind was letztendlich auch der Grund war warum ich aufgehört habe. Ich habe einfach immer öfter gemerkt wie ich andre Hobbys vernachlässigt habe und das wurde mir auf Dauer zu eintönig. Vorallem da es im Endeffekt doch immer nur das selbe war. Diese Extremfälle sind, wie Wunschkind schon beschrieben hat, überall vorhanden und natürlich schrecklich, aber nicht zwingend auf die Sache selbst zurück zu führen sondern eben viel mehr auf die Person und ihr Umfeld (vorallem die Eltern, ja auch dann wenn das Kind schon ausgezogen ist. Elternsein hört IMO niemals auf.) Das ist das selbe wie bei den Amokläufen. Einem Menschen brennt ne Sicherung durch und das erste wo die Ursache gesucht wird ist der Film den er gerade gesehen hat, die Musik die er gerade gehört hat und das Spiel das er zuletzt gespielt hat. Ich für meinen Teil würde mir zuerst die grundsätzlich völlig verblüfften Eltern packen und ihnen ein paar Antworten auf die Frage "Wie konnte das nur passieren? Wir haben doch alles richtig gemacht." geben.


    Aber diesen Denkfehler gibt es leider viel zu oft. Etwas geht schief und die Sache, die es zwar ausgelöst hat aber sicher nicht die Ursache war, wird die Schuld gegeben.


    LG Anne

    [RIGHT][SIZE=1]'Itsu datte bokura kitto dare datte[/SIZE][SIZE=1]
    [/SIZE] [SIZE=1] Kanashimi ya yowasa ikutsumo hiki tsurete[/SIZE][SIZE=1]
    [/SIZE] [SIZE=1] Taore kakatatte fumi dasu chikara wo[/SIZE][SIZE=1]
    [/SIZE] [SIZE=1] Kitto soko niwa naita bun no egao ga matteru'[/SIZE][/RIGHT][SIZE=1]
    [/SIZE] [LEFT][SIZE=1]'Kisu de kisu de ichioku kai tashikame atta kedo
    [/SIZE][/LEFT]
    [LEFT][LEFT] [SIZE=1] Dokoka nanika mitasarenai
    [/SIZE] [SIZE=1] Futari de kanjite itanda kono koi no ketsumatsu
    [/SIZE] [SIZE=1] Ah gomen ne Juliet'[/SIZE]

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    Einmal editiert, zuletzt von AnneBoleyn ()

  • Etwas geht schief und die Sache, die es zwar ausgelöst hat aber sicher nicht die Ursache war, wird die Schuld gegeben.


    Es geht ja noch weiter: Jedes Mal, wenn sowas passiert ist, wurde nach Möglichkeiten gesucht (und angeblich sogar gefunden!), derartige Kurzschlüsse vorherzusehen, quasi ein Frühwarnsystem für Amokläufer. Am besten sind die genannten Anzeichen: Ruhig, zurückgezogen, kaum Freunde, isoliert sich nach außen und so weiter. Ich wette, es gibt in diesem Land (und in vielen, vielen anderen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch) Tausende Schüler, die nach außen so wirken. Sind die jetzt alle potentielle Amokläufer?
    Man vergisst hier gern, dass alle Menschen Idividuen sind und sich bei niemandem voraussagen kann, ob ihm irgendwann "die Sicherung durchbrennt", wie im Thread bereits passend formuliert. Man kann eben nicht vorhersehen, ob ein Mensch mit seiner Lebenssituation zurechtkommt oder nicht. Um so etwas festzustellen, müsste jeder Mensch bereits ab der Einschulung psychologisch betreut werden, um bei etwaigen Ungleichmäigkeiten etwas tun zu können. Ich würde mich allerdings, wenn ich Kinder hätte, gegen eine solche Regelung mit aller Kraft wehren, denn es gibt genug Psychologen, die in ihrer kleinen Welt von Freud und Konsorten leben und sich ihre Fragen auf die einfachstmögliche Weise beantworten: Alles ist Sexualtrieb. Lest mal Kommentare zu Siegmund Freud zum Thema Jugend (Adoleszenzphase) da kräuseln sich einem die Fußnägel, wenn man das liest. Solche Psychologen will ich nicht in der Nähe meines Kindes wissen. Könnte ich mir aber den Psychologen aussuchen, kämen wir zu dem Problem, dass sich dann eben *alle* Eltern den Psychologen raussuchen, der ihnen am besten passt und nicht den, der am besten für's Kind wäre. Denn viele Eltern hören nur das Wort "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom" (ADS) und sind bereits zufrieden, die Lösung für das Problem des Kindes gefunden zu haben. Wo wir wieder bei den Ich-hab-doch-alles-richtig-gemacht-Eltern sind.


    Ergo gibt es keine Nonplusultra-Lösung für dieses Problem. Man kann nicht alle Einzelgänger auf dieser Welt argwöhnisch beäugen, nur weil sie eben wenig Freunde haben und die meiste Zeit ihres Lebens allein verbringen. Denn es gibt genauso viele Einzelgänger, die hervorragend damit zurechtkommen, meist allein zu sein, wie es kontaktfreudige Menschen gibt, die so viele Freunde haben, dass ihnen alles über den Kopf wächst. Aus so etwas kann nämlich auch ein Kurzschluss erwachsen.


    Und mal ganz ehrlich: Die Erfassung aller deutschen Schüler in einer zentralen Datei, in der Herkunft, Hautfarbe sowie Zeugnisse u.ä. gespeichert werden sollen, führt in meinen Augen nur zu noch mehr Frust und damit Gefahrenpotential.



    Das Wunschkind

  • Denn viele Eltern hören nur das Wort "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom" (ADS) und sind bereits zufrieden, die Lösung für das Problem des Kindes gefunden zu haben. Wo wir wieder bei den Ich-hab-doch-alles-richtig-gemacht-Eltern sind.


    Ganz genau und da hörts bei mir dann auf. Ich meine, natürlich so eine Lösung für alles ist nett, bequem und sicher auch leichter zu verarbeiten als die Wahrheit, das nämlich doch nicht alles was die Eltern so getan haben richtig war. Allerdings sollte es doch für jeden Menschen in irgendeiner Form alarmierend sein wenn plötzlich ein hoher prozentsatz aller Kinder mit Medikamenten vollgestopft und gefügig gemacht wird? Und nichts anderes passiert, wenn einem Kind ADS attestiert wird. Die Medikamente (und das ist durchaus belegt) drehen den Charakter des Kindes quasi um, so das die Eltern weniger Arbeit haben. Aber nein, es wird hingenommen weil es eben doch die bequemste Lösung ist - die Alternative wäre nämlich ein relativ langer und relativ steiniger Weg um herauszufinden was wirklich schief läuft.


    Und wenn das nicht funktioniert, na dann sinds eben die Medien. Womit wir auch wieder beim Thema wären. Ein "normal" (ja es ist ein blödes Wort, aber ich denke es ist klar was ich sagen will lol) entwickeltes Kind wird wohl kaum (und da spielt es keine Rolle ob wir von einem Online Spiel oder von einem Film reden) auf so eine extreme Art den Zugang zur Realität verlieren, dass er Amok läuft oder eben nicht einmal mit bekommt, wenn seine Wohnung abbrennt.


    LG Anne

    [RIGHT][SIZE=1]'Itsu datte bokura kitto dare datte[/SIZE][SIZE=1]
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    [/SIZE] [LEFT][SIZE=1]'Kisu de kisu de ichioku kai tashikame atta kedo
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    [LEFT][LEFT] [SIZE=1] Dokoka nanika mitasarenai
    [/SIZE] [SIZE=1] Futari de kanjite itanda kono koi no ketsumatsu
    [/SIZE] [SIZE=1] Ah gomen ne Juliet'[/SIZE]

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  • Ich möchte da gleich an Annes letzten Satz anknüpfen. Ich kann mir nicht ganz vorstellen, wie man soetwas einfach nicht merken kann/will? Ich zitiere mal eben noch den OP damit niemand den Faden verliert ^^

    Zitat

    Als ich früher mein Online Game gezockt habe, habe ich mich öfters mit einem Mädel verabredet um gemeinsam Sammeln zu gehen oder ähnliches und ich weiß noch wie sie immer wieder meinte es würde verbrannt riechen ...wir haben ihr immer wieder gesagt sie solle doch nachsehen gehen aber sie meinte immer "nur noch die Quest beenden" .... sie ist bei lebendigen Leibe in ihrer eigenen Wohnung verbrannt.

    Das einzige was ich mir vorstellen könnte wäre, dass sie durch den Rauch und die Gase bzw den dadurch entstehenden Sauerstoffmangel bewusstlos wurde? Nur sollte dies so sein, müsstes es ja mehr oder weniger vorm PC geschehen sein? Hat das jemand von euch gemerkt oder wie habt ihr dann von dem tragischen Vorfall erfahren?
    Hoffe die Fragen sind nicht zu persönlich, aber ich finde das ganze ist extrem schwer vorzustellen oder sogar nachzuvollziehen ^^


    Zitat

    Der direkte Kontakt mit Menschen wird eben durch das Spiel ersetzt, und das sogar zum Vorteil des Users, da in diesen Communitys Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Alter, Behinderungen und Aussehen keinerlei Bedeutung haben. Im Grunde begibt man sich in eine Welt, in der Toleranz (zu großen Teilen) Realität ist. Und dann ist klar, dass der Außenseiter da nicht mehr wegmöchte.

    Diesen Punkt, der ja sehr oft gebracht wird, kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen. Es spielen zwar die von dir genannten Dinge sogut wie keine Rolle, dafür wird man (meistens jedenfalls) an andren Dingen gemessen. Zum Beispiel am Level deines Charakters, was du mit ihm bzw. im Spiel allgm. schon erreicht hast, wie oft/aktiv du spielst etc.
    Das heißt einfach hingehn mit nem: "Hier bin ich und alle haben mich lieb!" ist da auch nicht drin. Du musst in einem Game im Grunde mehr machen um beliebt, respektiert und anerkannt zu werden, als es im normalen Leben der Fall wäre. Ein Außenseiter müsste "nur" ein bisschen aktiver werden, sich entweder Leute suchen mit denen er sich gut versteht oder sich zb. nicht mehr zum Außenseiter machen lassen. Gemobbt werden bekanntlich ja nur jene, die sich mobben lassen!


    Aber ich weiß nicht, eventuell ist es leichter gewisse Dinge in einem Onlinegame zu vollbringen, als an sich selbst ein bisschen zu werkeln? Und es zieht emotional instabile Leute deswegen zu solchen Games?!


    PS.: Der ganze Beitrag ist recht vereinfacht und verallgemeinernd geschrieben. Ja, das ist mir bewusst! Nein, es muss niemand extra aufzeigen, dass es immer wieder Ausnahmen gibt oder es "nicht so leicht ist, sich vom Außenseiter hochzuarbeiten" etc. Mir gehts um das Prinzip dahinter und die Veranschaulichung dessen ^^

    "From the first moment I met you your arrogance and conceit, your selfish disdain for the feelings of others made me realise that you were the last man in the world I could ever be prevailed upon to marry." -Pride & Prejudice

  • Mein Freund und ich wir spielen auch seeehr viel WoW. Wir haben uns aber auch durch WoW kennengelernt, somit wird das wohl auch noch etwas länger ein Bestandteil in unserem Leben bleiben. Ich würd mich schon manchmal als süchtig bezeichnen, allerdings bin ich eher durch meinen Ex-Freund süchtig geworden. Er hat sehr viel vorm Computer gehangen und dann irgendwann WoW mitgebracht. Naja, und dann blieb durch sein Spiel und WoW keine Zeit mehr für mich. Ergo hab ich auch angefangen und dadurch auch meinen jetzigen Freund zu der Zeit kennengelernt. Ab und zu hab ich sogar den ganzen Tag gespielt und wenn er nachts zur Arbeit ging (also mein jetziger Freund, nicht mein Ex) auch noch wenn er wiederkam auf ihn gewartet.
    Als ich mich dann von meinem Ex getrennt hatte kam es sogar zu Nächten wo ich bis 11 Uhr morgens vorm Rechner saß, in WoW und Skype.
    Dann zog ich zu meinem jetzigen Freund, dort spielte WoW einige Monate garkeine Rolle oder nur dann, wenn er arbeiten war und wir haben all das nachgeholt was wir in den Jahren mit WoW verpasst hatten. Leider ist er dann arbeitslos geworden, das Geld fehlt und das billige Hobby WoW rückt wieder in den Vordergrund.


    Wir haben inzwischen ein 4 Monate altes Kind und sind nurnoch wenn die Kleine versorgt ist in WoW aktiv, allerdings Mittwochs und Samstags noch fest in Raids eingeplant, was uns beiden momentan ziemlich an die Substanz geht, weil das mit der Kleinen einfach nicht mehr so einfach ist wie in der Schwangerschaft oder davor. Allerdings stell ich niemals den Raid über mein Kind oder Termine. Das hab ich noch nie getan, so süchtig war ich dann wohl doch nicht.


    Auch meine Schule hab ich mit WoW mit 2,9er erweitertem Realschulabschluss geschafft. Es kommt also wirklich immer auf den Charakter an, ob man sich komplett in die Spirale ziehen lässt...und natürlich auch auf die Eltern. Ich hatte auch einen Fernseher als Grundschulkind in meinem Zimmer, bin mit Spielekonsolen groß geworden, ABER ich habe fast nie alleine gespielt. Mein Vater war begeisterter Nintendozocker und meine Mutter hat immer mitgefiebert. Generell war die Erziehung sehr offen und verständnissvoll. Vernachlässigt hab ich mich niemals gefühlt.


    Das einzige negative Beispiel was Online-Rollenspiele angeht hab ich von einem Ingame-Freund. Er kennt jemanden der regelmäßig Drogen einschmeißt um länger wachbleiben zu können. So spielt derjenige zwei Tage am Stück, vielleicht mit 3 Stunden Schlaf, je nach Laune...