Windige Amore... [ beendet ]

Thiara, keira, Jadzia, rizi, Micha, Ginnie und Meggy: ein dickes DAANKE für eure lieben Kommentare - jetzt geht's weiter


Ich bin eigentlich gar nicht so neugierig, aber in Lena's Tasche vibrierte es ganz offensichtlich, und da alle außer mir noch schliefen, konnte es doch nicht schaden, einen Blick reinzuwerfen - überhaupt verrät ja der Inhalt einer Tasche viel über ihre Besitzerin, und wenn eben jene in meinem Haus schlief, hab ich doch ein Recht... aber lassen wir das. Was mich nicht sonderlich überraschte, war, dass Lena's Handy die Ursache der Vibration war, was ich spannender fand, war das kleine Lederetui daneben - einen kurzer Blick, immerhin... ohoh. Mist. Böser Mist.


'Lena - Morgen Marvolo - entschuldigt, dass ich hier so hereinplatze, aber Lena, deine Tasche vibriert - vermute mal, es ist dein Handy, hab nicht nachgesehen...hähhäh...' Oh mein Gott, sie wusste es, sie hatte mich durchschaut. Jetzt war mein dreckiges Spiel aufgeflogen, und ich würde... aber Lena lächelte nur 'Das ist lieb von dir, Calypso, ich geh mal gleich schauen, wer's ist...' und weg war sie. Puh... Glück gehabt.


Marvolo hingegen hatte bermerkt, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zuging - wie eigenartig Männer doch sind - wenn's sowas ist, dann schnallt er's sofort, aber dass ich seiner Flamme auf's Dekoltee gestarrt habe merkte er nicht. 'Was ist, Calypso? Irgendwas nicht in Ordnung mit Lena?'
Ich nickte 'Das kannst du laut sagen. Polizei. Sie ist von der Polizei, hab gerade ihre Marke gesehen...'
'Uh, schade um das Mädel - sie war...hehe'


Nachdem ich Marvolo klar gemacht hatte, dass es wohl mehr Probleme bringen als beseitigen würde, eine Polizistin in der Adria zu versenken, hatten wir abgemacht, Lena etwas auszuhorchen und zu diesem Zwecke wollten wir eine private kleine Poolparty zu organisieren - nur Victor sollte sich noch zu uns gesellen, denn zu zweit konnten sie Lena eventuell besser... nunja, unter Druck setzen. Da aber Lena logischerweise keinen Bikini mithatte, kam sie mit auf mein Zimmer und ich suchte was Passendes aus. Irgendwie war mir das gar nicht geheuer, wie sie mir so in den Nacken starrte, also versuchte ich krampfhaft ein Gespräch zu beginnen 'Nah, Lena, was machst du denn so? Beruflich und so weiter?'
'Ja, weißt du, ich bin Polizistin - drum bin ich ja so überrascht, dass Marvolo mich mag. Weil ich so ein Normalo bin...'


Nachdem Victor gekommen war und seine Künste als Cocktailmixer unter Beweis gestellt hatte - wir waren alle schon ein bisschen lustig - schnitt ich das Thema auf ein Neues an. 'Marvolo, du glaubst nicht, was Lena mir erzählt hat, sie ist Polizistin!' Marvolo setzte ein erstauntes Gesicht auf 'Nein! Das gibt's ja nicht! Du könntest doch mal in deiner Uniform zu mir...' Lena kicherte. Süß. 'Hihi... die meisten Leute finden das ja super spießig. Aber mir macht's Spaß...' Marvolo und ich tauschten verwunderte Blicke aus. Jeder von uns hätte in der gleichen Situation erst alles geleugnet und dann die Beine in die Hände genommen und ab - war das Mädel denn total blöd?


'Victor - mehr Sonnenöl!' Die 'Wir-sind-ja-ein-ach-so-schwer-verliebtes-Paar'-Nummer war wieder voll im Gange. Und wir waren gut. Perfekt. 'Nah, du faules Aas, du wirst noch verbrennen, wenn du nicht bald die Seite wechselst...' Victor lächelte mich süß an und zog mich zu sich hin. Währenddessen schilderte Lena Marvolo, wie sie einen gaaaanz gefährlichen Gangster fast ganz alleine gestellt hatte - Marvolo war - wie könnte es anders sein - natürlich vollkommen aus dem Häuschen. Ich wurde aus dem Mädel absolut nicht schlau.

Die beiden waren abgedüst, aber Victor hielt mich immer noch fest. Im ersten Moment hatte ich etwas Bedenken, ob das nicht eventuelle Makel in meiner bisher makellosen Bräune bringen könnte, aber dann kam Victor näher, und küsste mich. Im ersten Moment war ich verwundert - kein Marvolo da, warum also das Theater - aber dieser Mann konnte küssen....uhhhh....


'Ich find dich voll süß, Calypso...' ich spürte seinen Atem an meiner Wange. Hah... Victor... oh natürlich, aus meinen Augenwinkel sah ich Marvolo. Gut gemacht. Wir sind das perfekte Paar. Nur für dich, Marv!

Bitte fleissig kommentieren!!

Danke, danke, danke, Niki, keira, Micha, miri, rizi, Thiara, Meggy & Ming Yue für eure lieben Kommentare!! Trotz Sommerloch solche tollen Leser zu haben - bin ganz hin und weg!

So, ich hoffe, ihr seid bereit für viel Herzschmerz und Kitsch *g*


Ich wachte auf, weil irgendwas so gar nicht passte. Die ganze Nacht über hatte ich was zum kuscheln gehabt, aber das war jetzt weg. Die ganze Nacht über hatte mich jemand festgehalten... Victor! Ob er vielleicht... nein, war sicher nur so ein ganz natürlicher Reflex. Früher, als ich noch manchmal mit Marvolo aus Platzmangel wegen diverser Partygäste ein Bett teilen musste, haben wir genauso gekuschelt... tja. Aber trotzdem, wo steckt Victor?


Ich fand ihm im Wohnzimmer, wo er gerade ziemlich verdattert ein Gespräch beendet hatte. Victor war beunruhigend bleich im Gesicht und starrte den Telefonhörer an 'Oh mein Gott...'
'Victor, was ist passiert?'
'Oh, mein Gott, Calypso... das kann doch nicht wahr sein...' Victor wankte zum Sessel hin, und ich sah, dass er am ganzen Körper zitterte. Das war definitiv kein gutes Zeichen.


'Gehts wieder?' Ich streichelte ihm besorgt über den Arm, aber er konnte sich schon wieder zu einem kleinem Lächeln aufraffen. 'Halb so schlimm... zum Glück. War mein Vater. Er war so sauer... ich dachte zuerst, er wäre hinter mein kleines Geheimnis gekommen. Aber nein, puuuh... noch mal davon gekommen. Aber er hat mich nach Italien zurückbeordert.'
'Nach Italien...' jetzt begann meine Stimme zu zittern '...wieso?'
'Familiendinge... ich meine, besser, als er wüsste, dass sein Sohn andere Kerle in der Disco anbrät... aber trotzdem... ich will nicht hin. Ich bin hier aufgewachsen, das ist mein zu Hause... sprech kein Wort Italienisch, und es graut mir vor meinen Cousins, Tanten, Onkeln... brrr...'


'Außerdem wäre es wohl nicht so leicht, vor der Nase meines Vaters... na du weißt schon. Dort kennt mich ja jeder, was soll ich denn da tun?' Ich nahm ihn in die Arme, und hoffte, dass er nicht merkte, dass eigentlich er es war, der mich festhalten musste. 'Irgendetwas wird und schon einfallen, so dass du hier bleiben kannst...' ich zwang mich zu einem Lächeln 'In gewisser Weise haben wir ja Marvolo, das geniale Intriegengenie, auf unserer Seite, da wird doch was zu machen sein...'


Die Sonne war schließlich aufgegangen, und da in dieser Nacht sowieso niemand von uns beiden mehr Schlaf finden konnte, setzten wir uns draußen in Victor's Laube und verwarfen eine verrückte Idee nach der anderen, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen. Je mehr ich über Victors baldige Abreise nachdachte, umso mehr verzweifelte ich. Gerade jetzt, wo ich den Verdacht hegte, mich ebenso ernsthaft wie unglücklich verliebt zu haben. Was war nur los mit mir? Hatte ich bis vor kurzem nicht noch geglaubt, mir meiner Gesinnung sicher zu sein?


Tränen standen mir in den Augen. Gott, das kann doch nicht wahr sein! Calypso Di Domenico, was bist du für eine elendige Heulsuse! Victor nahm mich in den Arm, was mich schließlich zu einem ausgewaschenen Heulkrampf bewegte. 'Victor..., Victor ich will nicht dass du weg gehst...'
'Aber, aber Calypso, Süße, wir finden schon einen Weg, und alles wird gut...'
'Und was wenn nicht?'


Victor sah mir in die Augen und lächelte 'Überleg doch mal, was wir bis jetzt schon alles angestellt haben, und wen wir gemeinsam schon getäuscht haben. Wenn irgendjemand die Situation meister kann, dann wir beide!' Eine dicke Träne rollte über meine Wange, und Victor wollte sie anscheinend wegküssen, doch ich...


...zog ihn näher an mich heran und küsste ihn. So richtig. Nicht für Marvolo. Genau genommen für gar niemanden, außer für uns beide. Calypso Di Domenico, jetzt bist du vollkommen durchgedreht... eine wirklich hinreißende Idee, sich in seinen schwulen besten Freund zu verlieben...

Kommentare, Kommentare, Kommenare!!

(bitte, bitte, bitte *g*)