Das wird ja noch interessant diese Eifersuchtsgeschichte Aber ich kann Caroline auch gut verstehen, Chrissy fällt fast alles in den Schoß und Cara musste das ganze hart erarbeiten;)
Wie üblich: Schöne FS und wir wollen eine Fortsetzung!!
~Wie Feuer und Wasser~ [beendet]
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Oh oh, ich ahne ja auch schon böses!!! Und wenn ich eins gelernt habe; das erste Gefühl ist immer das richtige!!! Hoffe, Caroline macht Chrissy ganz schnell klar, dass sie die Finger von Alex lassen soll!!!
Mach also bitte schnell weiter, ich muss wissen was jetzt passiert!Lg
Thiara -
Ich kann das Gewitter schon fast riechen... Nicht mehr lange und es kommt zum großen Krach, da bin ich absolut sicher. Auf jeden Fall wieder eine fantastische FS. Bitte ganz schnell weitermachen, ja?!
gruss donnibärchen
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Also mir wird Chrissy immer unsympathischer... Die arme Caro... Mir tut sie leid. Sie hat es so schwer und Chrissy fällt alles in den Schoß...
Ich bin auf jeden Fall ganz doll gespannt, wie es weiter geht!!!!
:knuddel :wink
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oha, ist ja grad mächtig spannend. ich wusste es doch von anfang an, dass da was faul ist. naja vielleicht täusch ich mich ja auch. mach unbedingt bald weiter
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Hallo ihr Lieben! Heute geht es weiter mit einer etwas längeren Fs, aber zuerst ein dickes Danke an Santine, Laurent, Thiara, donnibärchen, Wildkatze und keira!!
Caroline schleppt sich müde den Hügel hinauf. Er kommt ihr heute so hoch und steil vor wie der Mount Everest, und der Beutel mit den Ballettsachen ist so schwer, als wäre er mit Blei gefüllt, obwohl nur Ballettschuhe, ein Trikot und ein Handtuch darin sind.
Am liebsten würde ich mich zusammenringeln und auf der Stelle einschlafen, denkt Caroline. Wenn ich nicht noch diesen blöden französischen Aufsatz zu schreiben hätte! Ob Chrissy wohl zu Hause ist?
Wenn ich mich doch bloß einfach auf mein Bett legen könnte und keine Angst zu haben bräuchte, dass Chrissy hereinplatzt, mit den Türen knallt und ihr übliches Geschrei veranstaltet, denkt Caroline sehnsüchtig. Chrissy hat in den letzten zwei Wochen zwar nichts Schlimmes mehr angestellt, aber so ziemlich alles, was sie tut, geht Caroline furchtbar auf die Nerven. Vielleicht bin ich nur von der Tanzerei so gestresst und brauche jemanden, an dem ich mich abreagieren kann, denkt sie. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis sie zum allerersten Mal auf einer großen Bühne und vor zahlendem Publikum tanzen wird. In der Ballettschule schwirrt sogar das Gerücht herum, dass irgendein wichtiger Mensch vom San-Francisco-Ballett bei der Vorstellung nach jungen Talenten Ausschau halten will.
So, wie ich heute getanzt habe, übersieht er mich glatt, denkt Caroline trübe, und genau das hat ihre Ballettlehrerin ihr vor einer knappen Stunde klar gemacht.
„Du bist nicht richtig bei der Sache, Caroline“, hat sie ihr vor der ganzen Klasse erklärt. „Du tanzt dauernd aus der Reihe und bringst alles durcheinander.“ Nach dem Unterricht hat sie sich Caroline dann noch einmal allein vorgeknöpft. „Ich dachte, du schaffst es“, hat sie mit ihrer spitzen Stimme gesagt. „Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Du machst zu viele Fehler, Caroline. Du bist nicht mit dem Herzen dabei. Denk dran, ich habe eine Menge Schüler, die nur darauf warten, dass ein Platz in der Vorführtruppe frei wird!“
Was werden meine Eltern sagen, wenn sie mich rausschmeißt? denkt Caroline. Was soll ich meinen Freunden in der Schule erzählen? Sie haben mir schon alle versprochen, dass sie zur Aufführung kommen. Madame meint, ich nähme die Tänzerei nicht ernst genug. Dabei habe ich so hart gearbeitet!
Fünf Minuten Ruhe und Frieden sind alles, was ich brauche, denkt Caroline, als sie die Wohnungstür aufschließt.
Nur fünf Minuten…
Sie hat die Tür noch nicht zugemacht, als es schon durch den Flur schallt: „Caroline! Du musst mir unbedingt helfen!“
Caroline stößt einen ergebenen Seufzer aus. „Was ist denn, Chrissy?“
Chrissy hockt vor dem Schreibtisch, der unter dem Chaos von Büchern und Arbeitsheften und Blocks verschwindet. „Algebra!“ jammert sie. „Ich muss das hier morgen abliefern und hab nicht mal die Hälfte davon kapiert. So was haben wir zu Hause nie durchgenommen. Ich weiß echt nicht, wie ich das heute abend schaffen soll, ich wollte noch weg.“
„Schon wieder?“
„Ja, ins Kino.“
„Chrissy, du warst diese Woche schon dreimal im Kino“, stellt Caroline fest. „Wenn du so weiter machst, hast du bis Ende Oktober dein Taschengeld für das ganze Jahr verpulvert.“
Chrissy grinst matt. „Weiß ich – aber ich finde das alles so aufregend. Zu Hause in Danbury wechseln sie die Filme nur einmal im Monat, und meistens spielen sie ‚Bambi’ oder ‚Schneewittchen’ und so. Diese Woche habe ich drei brandneue Filme gesehen! Wenn ich das nach Hause schreibe, werden meine Brüder grün vor Neid.“
Chrissy hat sich so in Begeisterung geredet, dass Caroline sich plötzlich wie eine strenge alte Gouvernante vorkommt. Sie will gerade sagen, dass Algebra nicht leichter wird, wenn Chrissy jeden Abend ausgeht, aber sie schluckt ihre Bemerkung hinunter und zwingt sich zu einem Lächeln.
„Freut mich, dass du hier so viel Spaß hast. Weißt du noch, wie viel Angst du zuerst hattest, du würdest nicht hierher passen?“
Chrissy nickt. „Und dabei habe ich schon so viele neue Freunde gefunden. Und alle sind so nett zu mir“, schwärmt sie.
„Schön für dich, Chrissy“, meint Caroline halbherzig. Sie setzt sich aufs Couch und schließt einen Moment lang die Augen.
„Sag mal, stimmt was nicht?“ erkundigt sich Chrissy besorgt.
Caroline seufzt. „Nein, alles in Ordnung. Aber ich muss für morgen noch einen langen Aufsatz auf Französisch schreiben, außerdem noch Vokabeln lernen, und meine Ballettlehrerin hat mir gedroht, mich aus der Vorführtruppe raus zu werfen, weil ich zuwenig übe und so viele Fehler mache. Blöd, dass der Tag nur 24 Stunden hat.“
Chrissy senkt den Kopf. „Tut mir leid“, murmelt sie. „Da kann ich dich natürlich auch nicht mit meinem Problem belästigen. Naja, vielleicht kann Tracy mit bei Algebra helfen, oder George. Er ist ein As in Mathe, oder?“
Caroline nickt geistesabwesend. „Ach, da fällt mir noch was ein: Wir sollen uns die Spaghetti Bolognese in der Mikrowelle aufwärmen. Meine Eltern kommen erst spät vom Konzert zurück.“
„Oh, um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, meint Chrissy vergnügt. „Nach dem Kino wollen wir alle noch Pizza essen gehen.“ -
Sie springt von ihrem Bett und beginnt, in ihrem Kleiderschrank herumzustöbern.
„Warum hab ich nie was Richtiges zum Anziehen?“ jammert sie. „Meinst du, ich kann mich in diesem alten Rock noch mal sehen lassen?“
„Klar, und wenn du willst, kann ich dir meine neue rote Jacke dazu leihen“, meint Caroline.
„Im Ernst?“ jubelt Chrissy. „Cara, du bist so lieb! Oh, ich weiß, ich ziehe meinen schwarzen Rock dazu an. Ich bin auch ganz vorsichtig mit deiner Jacke.“
Sie streift die Jacke über und betrachtet sich im Spiegel. „Ben hat doch recht gehabt“, meint sie. „Er meinte, ich würde mich bestimmt in ein richtiges Stadtmädchen verwandeln, und genauso ist es. Ehrlich, Cara, ich kenne mich fast nicht wieder. Justine meint, ich sollte mir die Haare schneiden lassen. Vielleicht mache ich das auch. Jippie, Leute! Hier kommt die neue und total veränderte Chrissy Madden! Tschüss, Cara! Danke für die Jacke. Wenn du willst, bringe ich dir ein Stück Pizza mit.“
„Lass nur“, meint Caroline. „Wenn du zurückkommst, schlafe ich bestimmt schon. Viel Spaß heute abend!“
„Ja, danke Cara.“ Chrissy schnappt ihre Tasche und rennt aus dem Zimmer. Caroline hört ihre Schritte im Flur und dann das Knallen der Wohnungstür.
Caroline überlegt, ob sie sich was zu essen machen soll, aber dann fällt ihr der Französisch-Aufsatz ein. „Ich fange mal besser damit an“, murmelt sie.
Sie setzt sich an den Schreibtisch. Eine halbe Stunde vergeht, und Caroline hat immer noch keine Zeile geschrieben.
„Was ist bloß mit mir los?“ murmelt sie. „Warum kann ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren?“
Sie fängt an, Kringel an den Rand des Blattes zu malen, und plötzlich verwandeln sich die Kringel in lange, schlaksige Mädchen, die auf dem Papier herumhüpfen. Ob es wohl an Chrissy liegt? denkt Caroline. Ich weiß, sie macht es nicht absichtlich, aber sie nervt mich praktisch mit allem, was sie tut.
Dabei hast du dir doch so gewünscht, dass es Chrissy hier gefällt und sie sich bald einlebt, überlegt sie weiter. Du hattest Angst, sie würde nicht zu deinen Freunden passen. Und jetzt läuft alles so toll für sie! Eigentlich solltest du dich darüber freuen!
Aber dass sie hier so toll einschlägt, habe ich nicht gewollt, denkt Caroline traurig. Ich wollte nicht, dass meine Freunde ihre Freunde werden, und ich wollte nicht, dass meine Clique vergisst, dass es mich überhaupt noch gibt. Bin ich eifersüchtig auf sie, weil sie mit den Leuten so viel besser klar kommt als ich? -
Caroline beschäftigt sich nicht zum ersten Mal mit der Möglichkeit, dass sie auf Chrissy eifersüchtig ist. Und alles hat damit angefangen, dass Chrissy den ganzen Ruhm für die Rettung des Parks eingeheimst hat.
Aber da gibt es etwas, was noch viel schlimmer ist! Carolines beste Freunde haben Chrissy mit offenen Armen in ihre Clique aufgenommen, und keiner scheint sich was daraus zu machen, ob Caroline noch dazugehört oder nicht.
Ob Alex heute abend dabei ist? überlegt sie, und schon der Gedanke daran gibt ihr einen Stich. Seit damals auf Justines Party haben weder Alex noch Chrissy ihr irgendeinen Grund gegeben, misstrauisch oder eifersüchtig zu sein, und so hat sie mit der Zeit aufgehört, sich Sorgen zu machen. Aber jetzt sind die Sorgen mit einem Schlag wieder da. Komm, sei kein Schaf, denkt Caroline im nächsten Moment. Erstens steht gar nicht fest, dass Alex heute abend mit dabei ist, und zweitens kann ich nicht von ihm erwarten, dass er zu Hause hockt, bloß weil ich zuerst zwei Stunden beim Ballett-Training war und jetzt noch meine Hausaufgaben machen muss.
Caroline zerknüllt das bekritzelte Blatt und nimmt sich ein frisches vor. „Die wichtigsten Häfen an der französischen Mittelmeerküste…“ fängt sie an, und nach einer halben Stunde hat sie tatsächlich eine Seite voll geschrieben. Aber ihre Konzentration lässt schon wieder nach.
Sie steht auf, geht in die Küche und wirft einen Blick in den Kühlschrank. Die kalten Spaghetti sehen nicht sehr einladend aus, und so nimmt sie sich nur einen Pfirsich vom Obstteller. Ganz plötzlich kommt ihr die Wohnung zu still vor. Sie hört den Straßenlärm, den dumpfen Ton eines Nebelhorns weit draußen in der Bucht, das Brummen eines Lkw-Motors … Da draußen passiert so viel, nur sie selbst hockt einsam zu Hause.
Ich rufe Alex an, beschließt sie. Vielleicht ist er ja gar nicht mit ins Kino gegangen. Außerdem haben wir uns schon seit einer Ewigkeit nicht mehr in Ruhe unterhalten, und er fehlt mir so.
Es dauert eine Weile, bevor sich jemand meldet.
„Ach, du bist’s, Caroline“, hört sie die helle Stimme von Alex’ Mutter aus dem Hörer. „Alex ist nicht zu Hause, Liebes. Er ist vor einer Stunde weggegangen, ins Kino, glaube ich. Soll er dich anrufen, wenn er zurückkommt?“
„Nein, danke, wir sehen uns ja morgen.“
Caroline geht in ihr Zimmer zurück, den halbgegessenen Pfirsich in der Hand. Alex ist also ohne sie ins Kino gegangen! Sie setzt sich hin, starrt aus dem Fenster und beginnt leise zu weinen. Noch nie in ihrem Leben ist sie sich so einsam und verlassen vorgekommen. Sie weiß nicht, wie lange sie schon so dagesessen hat, als es an der Wohnungstür klingelt. -
Erst mal ein gaaaaaaaaaaanz großes Lob für diese tolle und lange Fs :knuddel
Super Bilder, super Story.....Kann Cara verstehen.Ihre Clique scheint sich nicht wirklich um Sie zu kümmern und auch Alex lässt ja nix mehr von sich hören.
Finde auch, dass Chrissy sich voll verändert hat....und immer mehr ihre alte Art verliert....so will Ben sie bestimmt nicht wiederhaben.Bin schon sehr gespannt, wer an der Tür ist (die Clique, Alex, Ben....die Polizei?!)...also mach ja schnell weiter!
Lg,
Santine :winkPs.: Supersüßes Rentierpic...Rudolf?!
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Ja, so lang müssen die FS immer sein
Dass Caroline sich so alleine fühlt kann man schon verstehen, und dann kommt noch der ganze Stress dazu... ich kann mir gut vorstellen, dass sie all ihre Wut bald irgendwo rauslässt:)
Mach Weiter- will wissen wies weitergeht -
uui, jetzt hätte ich doch glatt deine fortsetzung verpasst *schääm* ^^.
also erst einmal muss ich sagen, schön, dass sie so lang geworden ist. und dann noch: die geschichte ist megageil :anbet. ich glaube, es ist mittlerweile so ein kleiner (nur ein klitzekleiner) machtkampf zwischen den beiden entstanden. zumindest von carolines seite aus. hmm .. bin schon gespannt, wie die sache weiter verläuft -
Schöne lange Fortsetzung!!!! Aber Caroline tut mir leid. Das muss echt nervig sein, wenn jetzt ihre Freunde ständig was mit ihrer Cousine machen!
Bin schon gespannt was wohl mit Alex ist, also mach bitte bald weiter....
So long
Thiara -
Also mir wär ja schon längst der Kragen geplatzt... Die arme Cara tut mir auch wirklich leid, aber dass sie so gar nicht versucht etwas dagegen zu unternehmen, versteh ich nicht ganz. Ich hätte die Hausaufgaben einfach mal links liegen lassen und wär mit ins Kino gegangen! Aber sie bemitleidet sich nur selbst... Bin ja mal gespannt, wie lange sie das noch durchhalten kann *grübel*
Auf jeden Fall wirklich eine ganz tolle FS! Phantastisch und so wunderbar lang! Und ich bin auch schon ganz gespannt, wer da vor der Tür steht! Also bitte ganz flott weitermachen *fleh*gruss donnibärchen
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Also die Fortsetzung ist wie immer hervorragend!!!! und so toll lang!!! *ganzbegeistertbin* :seelove
Also ich verstehe Cara... Ich glaub ich wäre auch ziemlich deprimiert und könnte mich ebenso nicht auf Hausaufgabe oder Balett konzentrieren... Ich traue Chrissy nicht.. Ich will wissen, ob zwischen ihr und Alex vielleicht doch was läuft?!?!?!
Naja, ich freu mich ganz doll auf die Fortsetzung!!! mach schnell weiter! ich halt se vor lauter Neugier kaum aus!!!!
:wink
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Toll wie immer. Deine Fotostory ist wirklich die beste die ich jeh gelesen hab. Mach bald weiter und hör ja nicht auf
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Na ihr? Heute geht es endlich mal wieder weiter. Aber zuerst ein großes Dankeschön an Santine, Laurent, keira, Thiara, donnibärchen, Wildkatze und miri!
„Mist“, murmelt sie. „Wenn Mama und Papa wenigstens zu Hause wären!“ Sie wischt sich hastig die Tränen ab, geht in den Flur und macht zögernd die Wohnungstür auf.
„Hey, mit wem hast du gerechnet – Jack the Ripper?“ fragt Alex grinsend.
„Alex – du?“ ruft Caroline verblüfft.
„Na und? Ist es denn so was Besonderes, wenn dein Freund dich mal besucht?“
Er legt ihr die Hände um die Taille und zieht sie an sich.
„Ich dachte, du wärst mit den anderen im Kino“, meint Caroline verwundert.
„Wenn ich gewusst hätte, dass es so ein blöder Film ist, wäre ich gar nicht gegangen“, erklärt Alex.
Er streicht mit seinen Lippen sanft über Carolines Stirn. „Ich hab’s genau 15 Minuten ausgehalten. Bis dahin hatte der böse Tyrann schon fünf Leute in siedendes Öl geworfen und zwei an seine Wölfe verfüttert, und das hat mir gereicht. Ich dachte, ich gehe mal gucken, ob du Zeit für mich hast, oder ob du mich schon nach fünf Minuten wieder rausschmeißt.“
Caroline schlingt Alex die Arme um den Hals. „Alex, ich bin so froh, dass du gekommen bist. Ich war so down…“
Er küsst sie zärtlich auf den Mund. „Ist es jetzt besser?“ fragt er.
„Ein bisschen“, meint Caroline lachend.
Er küsst sie noch einmal, und diesmal ist es ein langer und sehr besitzergreifender Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösen, ist Caroline ein bisschen außer Puste.
„Aber jetzt geht es dir besser, oder?“ will Alex wissen.
„Ja, und ob“, meint Caroline. „Aber so darfst du mich nicht noch mal küssen, sonst vergesse ich meinen französischen Aufsatz, der halb fertig auf meinem Schreibtisch liegt.“
„Brauchst du Hilfe?“ fragt Alex. „Ich habe meinen schon fertig und kenne die Vokabeln für Berge und Täler und Landwirtschaft und für so ziemlich alles, was du brauchst.“
„Hm, ich könnte wirklich Hilfe brauchen“, meint Caroline. „Am schönsten wäre es, wenn du ihn für mich schreiben würdest, aber ich will nicht mogeln. Komm, setz dich neben mich und spiel ein bisschen wandelndes Lexikon.“
Sie nimmt Alex bei der Hand und zieht ihn mit in ihr Zimmer.
„Wo sind denn alle?“ erkundigt er sich verwundert.
„Mama und Papa sind im Konzert, und wo Chrissy ist, weißt du ja.“
Alex’ Augen beginnen zu funkeln. „Mit anderen Worten – ich bin mit dir ganz allein?“
„Ja, mit mir und meinem französischen Aufsatz“, ruft Caroline lachend. „Nur für den Fall, dass du auf komische Ideen kommst.“
Alex stimmt in ihr Lachen ein, setzt sich auf das Couch, zieht sie neben sich und legt ihr einen Arm um die Schultern. „So, und jetzt erzähl mal, warum du heute abend so geknickt warst. Nur weil du nicht mit ins Kino konntest? Du hast echt nichts verpasst.“
Caroline lächelt schwach. „Ich glaube, ich war sauer auf Chrissy.“
„Chrissy? Was hat sie dir denn getan? Sie ist doch immer so lieb.“
Caroline schluckt. „Eben. Sie ist so lieb, und alle mögen sie, und meine Eltern halten sie für das Größte, und in der Schule ist sie der große Star, und wo was los ist, ist Chrissy dabei.“
„Höre ich da etwa eine Spur von Eifersucht heraus?“ witzelt Alex.
„Natürlich nicht“, behauptet Caroline. „Ich bin nicht eifersüchtig auf Chrissy, und ich will ja auch, dass sie sich hier wohl fühlt, und sie ist ja auch wirklich sehr lieb. Mir kommt es nur so vor, als ob in ihrem Leben alles wie geschmiert läuft, während mir immer alles so schwer fällt.“
„Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst“, meint Alex. „Du bist doch in allem super. Du bist in fast allen Fächern in den Leistungskursen, du bist in der Elitegruppe deiner Ballettschule, du hast mich zum Freund – Was kannst du dir im Leben sonst noch wünschen?“
Caroline muss wider Willen lachen. „Wenn du es so siehst, hast du natürlich recht. Aber ich muss immer so furchtbar hart arbeiten, wenn ich was erreichen will. Ich brauche Stunden für meine Schulaufgaben, ich brauche Stunden für mein Ballett-Training…“ -
„…und Stunden, um deinen Freund glücklich zu machen“, flachst Alex.
Caroline packt ihr Kissen und schlägt es Alex auf den Kopf. „Kannst du nicht mal einen Moment lang ernst sein?“ schimpft sie. „Ich bin kurz vor dem Durchdrehen, ehrlich. Ich hab praktisch keine Minute mehr für mich allein. Wo ich hingehe, ist auch Chrissy. Ich kann nicht mehr in mein Bad, wenn ich möchte. Ich hab nicht mal mehr mein Zimmer für mich allein.“
Alex nimmt sie bei den Schultern und sieht ihr in die Augen. „Was du gerade durchmachst, ist so eine Art Geschwisterrivalität“, sagt er, ohne zu lächeln. „Das passiert überall dort, wo mehr als ein Kind im Haus ist. Ich kenne diesen Kampf ums Bad und um ein bisschen Platz im Zimmer und um eine stille Ecke, wo man seine Hausaufgaben machen kann, und den Kampf um die Aufmerksamkeit der Eltern. Wenn man Geschwister hat, ist man dran gewöhnt, zum Bad zu rasen, bevor ein anderer es mit Beschlag belegt, und man schubst dauernd einen anderen von Papas Knien, damit man selber auch mal rauf darf. Dir ist da plötzlich so eine Art Schwester ins Haus geschneit, und du brauchst einfach ein bisschen Zeit, bis du dich dran gewöhnt hast.“
„Ja, kann sein“, murmelt Caroline. „Aber es ist furchtbar schwer, Alex. Ich hasse es, wenn jemand in mein Zimmer reinplatzt, ohne anzuklopfen, und zu reden anfängt, wenn ich versuche, meine Schulaufgaben zu machen. Ich hasse es, in der Schule dauernd mit jemandem verglichen zu werden. Ich hatte gerade angefangen, mich so richtig wohl zu fühlen. Ich dachte, jetzt bin ich endlich anerkannt, und da kommt jemand, den alle viel lieber mögen als mich…“
„Hey, das stimmt doch gar nicht, und das weißt du genau“, sagt Alex mit fester Stimme. „Alle sind nett zu Chrissy, weil sie neu hier ist. Klar, sie mögen sie natürlich auch, aber wenn sie sie abends mitnehmen, bedeutet das noch lange nicht, dass sie dich vergessen haben.“
„Aber manchmal kommt es mir so vor.“
„Ja, sollen wir anderen denn zu Hause hocken, bloß weil du keine Zeit hast mitzukommen?“
„Natürlich nicht.“
„Möchtest du denn, dass Chrissy zu Hause bleibt, wenn du nicht mitgehen kannst?“
„Nein.“
„Dann verstehe ich nicht, wo das Problem ist. Wir hätten dich lieber mit dabei, Cara, aber das heißt ja nicht, dass wir Chrissy als Ersatz für dich betrachten. Sie macht dir deinen Platz bestimmt nicht streitig. Sie ist für uns alle nur eine weitere gute Freundin, nicht mehr und nicht weniger.“
„Manchmal“, fängt Caroline zögernd an, „manchmal frage ich mich, ob sie nicht mehr ist als das.“
„Wieso? Wir mögen sie, und das ist alles.“
„Ich rede nicht davon, ob die anderen sie mögen, Alex. Ich möchte gern wissen, ob sie für dich mehr ist als bloß irgendeine Freundin. Du bist ihr nachgerannt, als sie den Bulldozer weggefahren hat; du hast sie aus dem Wasser gerettet…“
Alex runzelt die Stirn. „Jetzt sei aber vernünftig, Cara! Du siehst Gespenster, wo gar keine sind. Chrissy ist zufällig deine Cousine, und weil sie Hilfe brauchte, habe ich ihr geholfen, mehr war da nicht. Komm, vergiss den ganzen Quatsch und lass mich dir mal zeigen, wie sehr ich dich mag.“ Er beugt sich vor, um Caroline zu küssen, aber sie stemmt ihm beide Hände gegen die Brust und drückt ihn weg.
„Du findest also nicht, dass Chrissy toll aussieht?“
„Natürlich sieht sie toll aus. Sie ist groß, blond und hübsch, nur ist sie kein Mädchen für mich.“
Aber Caroline ist immer noch nicht zufrieden. Sie will von Alex hören, dass er kein bisschen an Chrissy interessiert ist. -
„Alex, nimm mal an, Chrissy würde sich an dich ranmachen. Bist du hundertprozentig sicher, dass du dich im Leben nicht für sie interessieren würdest?“
Alex nimmt die Hände von Carolines Schultern, und seine Miene verdüstert sich. In diesem Moment weiß Caroline, dass sie zu weit gegangen ist.
„Was ist mit dir los, Cara?“ fragt er mit gepresster Stimme. „Es ist schon schlimm genug, dass ich dich praktisch nie mehr sehe, aber rate mal, wie ich mir jetzt vorkomme. Ich haue aus dem Kino ab, bloß um dich zu sehen, und statt dich zu freuen, wirfst du mir vor, ich hätte es auf deine Cousine abgesehen. Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich mich nicht für sie interessiere.“
Carolines Magen krampft sich zusammen. Alex hat recht. Sie benimmt sich total idiotisch. Er hat ihr doch überhaupt keinen Anlass zur Eifersucht gegeben, und an ihrem dummen Misstrauen ist doch nur ihre eigene Unsicherheit schuld!
Sie hebt die Hand und berührt sanft Alex’ Wange. „Ich weiß, Alex, du hast recht. Es tut mir leid. Ich finde es nur so schwer, mich daran zu gewöhnen, dass sie immer um mich rum ist. Kannst du mir noch mal verzeihen?“
Caroline hofft, Alex würde sie jetzt in die Arme nehmen. Statt dessen nimmt er ihr Handgelenk und zieht ihre Hand von seiner Wange weg.
„Hör zu, Caroline, ich glaube, ich gehe jetzt besser, meine Laune ist nämlich plötzlich nicht mehr die beste. Tut mir leid. Wir reden ein andermal.“ Er beugt sich vor und gibt Cara einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, dann geht er mit ärgerlich verkniffenem Gesicht zur Tür.
Caroline schlägt die Hände vors Gesicht, als sie das Klappern der Wohnungstür hört. Warum hat sie es so weit getrieben? Warum hat sie Alex mit albernen Vorwürfen vergrault?
Sie beginnt verzweifelt zu schluchzen, und es dauert eine Ewigkeit, bis sie sich wieder unter Kontrolle hat und an ihren Schreibtisch zurückgehen kann, um ihren Aufsatz zu Ende zu schreiben.Freu mich über jeden Kommentar!
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Oh je, dass ist aber völlig schiefgelaufen. Aber Ich denke, es gibt eben keine "nette" Art, seinem Freund eine mögliche Untreue anzudeuten.... :kopfkratz
Aber irgendwie hat es Chrissy geschafft, Cara in die Tinte zu ziehen,ohne aktiv daran beteiligt zu sein.Bemerkenswert....*lachDass deine Fs wie immer super war...und auch ganz toll lang, weisst ja eh, dass muss Ich dir nimmer sagen,oder?! :rosen
Bin schon sehr neugierig, wie es weitergeht...und ob Alex, wütend wie er jetzt ist, nicht ganz zufällig auf eine Chrissy trifft, die ihn nur zu gerne "tröstet" :liebe
Lg,
Santine :wink -
Ja, und wieder schön lang:D
Ich bin wirklich gespannt, was noch passieren wird, also bitte schnell weiter:DIch muss ja zustimmen, Caroline benimmt sich idiotisch. Aber dass Alex sich nicht für Chrissie interessieren soll, will ich auch nicht so recht glauben...
Auf jeden Fall ist dir wieder eine sehr gute FS gelungen!