Simling sucht Frau - Die Geheimnisse von Riverview

  • Jede noch so bedeutungslose Kleinstadt hat ihre Geheimnisse. Man muss sie nur finden. Während verschiedene Sim-gles eigentlich nur ihrem Leben nachgehen wollen und eine geeignete Partnerin zu finden, müssen sie feststellen, dass die Stadt in der sie leben voller Geheimnisse steckt...


    Also, jetzt leg ich mal los:
    Da RTL ja Frauen für Bauern sucht, ist es doch auch gut möglich, dass ich anfange Frauen für meine Single Simlinge zu finden. Auf die Idee kam ich, als ich einfach mal so während dem spielen einige Screens gemacht habe und mir aufgefallen ist, dass ich das doch als kleine FS zusammenstellen kann.


    Jede Folge wird sich einem anderen Simling widmen, der auf seine eigene Art versucht eine geeignete Simdame zu finden und hoffentlich zu behalten...


    Simling sucht Frau - Die Geheimnisse von Riverview


    - Folge 1: Der raubeinige Hobbygärtner Rüdiger -



    Willkommen im der hübschen Kleinstadt "Riverview". Hier, abseits dem großstädtischen Treiben, zwischen Kuhgemuhe, das kreischende Lachen von Kleinkindern und dem nervtötenden Kirchglocken wohnt der raubeinige Hobbygärtner Rüdiger Himbert.



    Gerade frisch von einer großstädtischen Mittelklasseuni entflohen, versucht sich der Naturliebhaber in der Kleinstadt. Genug von hässlichen Studentenwohnungen, engen, stinkenden Räumen und Müll... Zumindest sind das Rüdigers Gedanken während er im Auto zu seiner neuen Bleibe fährt. Der Vermieter hatte ihm versichert, dass der letzte Bewohner alle Sachen gepackt hat und die Wohnung bereit zum Bezug war.



    Und siehe da, Rüdiger steht, erschöpft von der langen Fahrt, vor seiner neuen Bleibe und sucht schon mal die Schlüssel aus der Tasche. Doch... was ist das für ein seltsamer Geruch... er hatte sich doch eben erst auf der Tankstelle unter den Achseln gewaschen...



    Oh Scheiße! Rüdiger hätte fast angefangen zu weinen. Er hasste Unordnung. Aber hie sah es aus wie auf einer Müllkippe. Von wegen der Vormieter hatte alles ordentlich zusammengeräumt. Na ja, denkt sich der junge Mann und fängt müde an das Chaos zu beseitigen. So hatte er sich die erste Nacht nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er sich sofort in eine kleine Bar setzen und sich nach potenziellen Frauen umsehen. Dafür hat ihm seine Cousine ja diesen Ort empfohlen. Sie war hier aufgewachsen und wusste genau, was diese Kleinstädterin wollten: Einen romantischen, sportlichen Glückspilz. Zu schade nur, dass Rüdiger diese Qualitäten an sich bisher nicht entdeckt hatte. Aber hey, was noch nicht ist, das kann noch werden.



    An diesem Abend fiel Rüdiger todmüde ins Bett - auch wenn er sich nicht sicher war, ob er sich mit einem Waschlappen oder einer toten Maus das Gesicht gewaschen hatte. Auf jeden Fall hatte er das Gefühl, dass sein Leben hier großartig werden würde und dass sich vieles ändern würde. Einen Anfang hatte er schon gemacht: Zum ersten Mal war der Jüngling ohne einen Mitternachtssnack zu Bett gegangen... was sagst du da... oh Rüdiger den Sprecher anzulügen ist keine Lösung... Jetzt leg den Schokoriegel zurück in den Schrank!



    Am nächsten Morgen ist der raubeinige Single wieder voller Tatendrang. Aus Erfahrung weiß er wo man am Besten zu neuen romantischen Begegnungen kommt. Also, nichts wie los. Das Abenteuer konnte beginnen!



    Die öffentliche Bibilothek! Hier würde er sicher einen Fang machen. So hatte er zumindest in der Vergangenheit seine Bekanntschaften gemacht. ... na gut es waren keine tiefen Beziehungen. Es waren nicht einmal viele, nur eine. Und bei der war er sich nicht einmal sicher, ob sie seine Gefühle erwiderte. Wie auch, sie war eine Hundedame.



    Doch da! Da sitzt doch eine nette Frau. Sollte er sie ansprechen? Unser schüchterner Junggeselle wagt einen Versuch. Er schluckt, streicht sich über den Supermarkt-Pullover, der mit Chilisauce bekleckert ist und räuspert sich. Die Dame schaut von ihrem Buch auf und stuzt.


    "Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?"
    "Ich... ich bin neu hier und ... äh... also..."
    "Wenn Sie nach schmutzigen Heftchen fragen wollen, so was haben wir hier nicht!"
    Ach... Rüdiger wäre sofort dahin geschmolzen... er spürte, wie sein Bauch zu grummeln begann. Das mussten die berühmten Schmetterlinge im Bauch sein. Oder das klebrige Käsesandwich von heute morgen.


    Tja Rüdiger. Ist das deine Herzensdame? Wird sie diejenige sein, die du lieben wirst? Oder kommt es noch ganz anders? Beim nächsten Mal gibt es mehr von


    Simling sucht Frau


    Euer Raphiarts




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    [SIZE=3]Liebe, Intrigen, Mord, Totschlag, Affären, Liebeleien, Erbarmen, Lust, Freud, Leid, Wahrheit und ... Geheimnisse... [/SIZE]


    [SIZE=6]Die Simlinge von Riverview[/SIZE]
    [SIZE=4]Eine Kleinstadt und ihre Geheimnisse [/SIZE]


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    2 Mal editiert, zuletzt von Raphiarts ()

  • Erstmal danke fürs lesen und für die netten Kommentare. Ich hoffe, ich werde noch besser.^^


    (Immer noch Folge 1)



    Schüchtern steht der raubeinige Jüngling Rüdiger vor seiner Beute. Wie man so etwas anstellte hatte er doch schon tausendmal in diversen Telenovelas gesehen, nicht, dass er die schauen würde... nein...
    Alles, was er tun musst war er selbst zu sein, zumindest prophezeihte man das in jeder billigen Nachmittagssendung zwischen "Punkt 12" und "Die Auswanderer".
    Probt nimmt sich unser Single diesen Rat zu Herzen und versucht einen zweiten Anlauf:


    "Entschuldigen Sie, ich wollte mich vorstellen."
    "Vorstellen? Hör mal, Schätzchen.Wir stellen hier keinen mehr ein. Ich arbeite seit nun 45 Jahren ganz alleine hier."
    Seine Angebetete war also die Bibliothekarin. Ach wunderbar. Endlich fand er sie. Sie würde ihm sein Leben versüßen. Nie wieder würde durch die Bibliothek irren müssen um etwas zu finden. Das zumindest war das einzig positive, dass Rüdiger sich an einer Beziehung mit ihr vorstellen konnte. Diese Frau musste ja mindestens ... 60 sein oder so.
    Aber wie sage Tante Anna immer: Einen geschenktem Gaul prüft man nciht auf Salmonellen! Hm... ihre Pferdesalami war immer so gut.



    Es war schon seltsam. Hatte er wirklich gerade eine Stunde mit einer Frau über Hyazinthen und Begonien geredet? Er spürte immer noch sein Herz rasen. Diese Frau war ein Wunder der Natur. Am liebsten hätte er sofort zum Hörer gegriffen und sie angerufen. Das Problem war nur, dass sie ihm verboten hatte nachmittags anzurufen. Ein Anruf am Morgen wäre das einzig verträgliche. Vielleicht ging sie zur Dialyse oder traf sich zum Bingo spielen?
    Rüdiger war das egal. Er war glücklich! Ja, er fühlte sich gut. Sein Leben war voller Sonnenschein... Angesehen von den merkwürdigen Flecken auf dem alten Sofa natürlich. Vielleicht wäre es besser, wenn er neue Bezüge kaufen würde. Oder vielleicht sollte er doch eher das ganze Haus mit Sagrotan einschmieren?



    Ach herrlich. Den Nachmittag draußen in der Sonne zu genießen und dabei die frisch gepflanzten Tomatensträucher zu pflegen war wie ein Segen für den Hobbygärtner. Seine Pflanzen waren sein ein und alles. Es war schon ärgerlich. Homosexuelle durften heiraten. Warum durfte er sich nicht mit seinen Pflanzen binden? "Und das nennt man dann freien Rechtsstaat." Zumindest hätte das sein Vater gesagt, wenn er sich mal weider von seiner Bildzeitung erhob. Manchmal fragte Rüdiger sich, ob sein Vater nicht lieber seine Zeit mit der Bildzeitung verbrachte seiner Frau.
    "Die braucht wenigstens keinen drei Meter Schuhschrank!"



    Abends wirft Rüdiger noch einen Blick in das WWW. "Das perfekte Präsent" tippt er munter ein und google spukt so allerhand nützlicher Seiten aus. Blumen, Schokolade, Parfüm, ja sogar Maulkörbe sollen sich als gut erweisen. Ach nein, das war was für die Schwiegermutter.
    Wobei sich Rüdiger bei seiner Angebeteten da wohl keine Sorge machen musste. Also lieber weiterklicken. ... Candlelight Dinner. Kerzen? Was ist das? Wer braucht so etwas im Haus. Das könnte doch brennen. Aber na gut. Frau liebt es romantisch, also muss Mann alles tun, was er kann. Hoffentlich sind das keine Duftkerzen, die er gerade in seinen virtuellen Warenkorb gepackt hatte. Auf die reagiert er allergisch. Einmal eingeatmet geht sein Kopf auf wie Hefeteig.



    Und weider ist es Morgens in Riverview. Und in der abseits gelegenen Trailerhouse- Siedlung geht so langsam der Alltag los. Gerichtsvollzieher pfänden unbeglichene Sexshop-Rechnungen und die Leute machen sich auf den Weg zum Sozialamt.
    Nur einer, der träumt noch von einem wunderbaren Leben als reicher Geschäftsmann einer großen Gartenmarktkette und seiner Traumfrau an der Seite. Ob das Frau Silke Obermayer aus der Bibliothek sein wird? Oder war das alles bloß ein kleiner Flirt? Und was hat es sich mit den Anrufen nur morgens auf sich? Und was ist aus der Ratte im Bad geworden?


    Wir werden es sehen!
    Und vor allem, was für Singles leben noch in Riverview?

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  • - Folge 2: Jakob Winter – der moderne, problembelastete Architekt –






    Das Gute an der Innenstadt ist, dass man alles sofort um die Ecke hat. Ob es nun der Postbote ist, das Büro oder der Hausarzt, dem man seine Syphiliserkrankung beichten kann. Alles kann auf der Stelle erledigt werden. Nachteile sind der Lärm, Obdachlose, die man schlafend im Vorgarten findet und die absolut überteuerten Grundstückpreise.

    Alles jedoch kein Problem für Jakob Winter. Odachlosen hilft er indem er die städtische Notunterkunft unterstützt, den Lärm hält er sich durch Schallisolierte Fenster und einem Arrangement mit dem Straßenbauamt vom Leib. Durch seine Kontakte konnte er eine 20er-Zone aus seiner Straße werden lassen.






    Ja, der erfolgreiche Architekt war mit seinem Leben vollkommen zufrieden. Er hatte alles, was er immer haben wollte: Ein schönes Heim (Bauhaus-Stil), einen Hund (Beagle) und eine hübsche Frau (Nichtraucherin).



    Das war vor einem Jahr. Heute sieht die Welt ganz anders aus…







    Das schlimmste war eingetreten, was er sich jemals hatte denken können. Es war so schlimm, dass er es einfach nicht ertragen konnte. Nein, es war nicht sein Lieblingskugelschreiber, dessen Mine mal wieder leer war, nein, es war ein Todesfall.






    „Wieso nur? Wieso, Marie? Sag es mir! Ich verstehe es nicht! Alles war doch so schön!“

    Jakob weinte nun schon zehn Minuten über dem Grab. Auch wenn er jeden Tag herkam, so konnte er noch immer nicht ganz fassen, dass sie von ihm gegangen war. Sie hatten doch eine so schöne Zeit gemeinsam verbracht. Der Sommer am See, der Winter in den Bergen. Warum hatte sie das tun müssen? Hatte er nicht gut für sie gesorgt? Bekam sie zu wenig Liebe von ihm? Sie war doch sein ein und alles!



    „Du blödes Vieh! Warum bist du tot??? WARUM??? Scheiß Hund! … tut mir leid, Marie… aber mein Psychologe hat gesagt, dass ich noch nicht so weit bin dir zu vergeben. Aber verdammt, welcher Hund ist so blöd und springt in die Müllpresse???“






    „Herr winter… Hallo, Herr Winter.“ Eine junge Dame fängt Jakob beim Verlassen des Friedhofs ab und schaut ihn mit ihren rosa Wangen lächelnd an.

    „Was ist, Blair? Wenn es um euer Haus geht, kannst du deinen Eltern sagen, dass ich daran arbeite.“

    „Aber nein, darum geht es doch nicht, Herr Winter. Ich wollte mit Ihnen über Sie reden…“ Blair setzte ein verführerisches Grinsen auf und strich sich zärtlich über ihre Brust.

    „Äh… worum geht es… denn…“

    „Ach, Herr Winter. Sie sollten nicht so ein Gesicht ziehen. Nur weil ihre Frau sie verlassen hat. Sie ist eine Idiotin. Marie hat Ihnen viel bedeutet, nur weil sie dafür kein Verständnis hat, müssen Sie jetzt nicht leiden.“

    Jakob schüttelte den Kopf.

    „Ich weiß nicht, Blair. Du … du bist doch noch ein Teenager.“

    Klatsch. Damit hatte Jakob die erste Ohrfeige seines Lebens bekommen.

    „Herr Winter! Was glauben Sie, was ich bin? Eine Schlampe?“ Kopfschüttelnd dreht sich die junge Frau auf ihren Prada-Absätzen um und geht. Dabei murmelt sie … „Da will man nett sein… warum denken alle immer ich wäre eine schlampe…“

    Wenn man schon Blair heißt, dachte er sich nur und beschloss es dabei zu belassen. Nein, so schnell würde er sich wohl nicht mehr verlieben…






    „Sind Sie nicht Jakob Winter?“

    „Äh… ja.“

    „Manuela Berg, vom „Riverviewer“. Ich habe Sie den ganzen Tag versucht zu erreichen, aber ihre Sekretärin sagte mir, Sie seien außer Haus.“ Die rothaarige Reporterin schüttelte Jakob die Hand.

    „Da haben Sie mich erwischt. Heute habe ich meinen freien Tag. Aber wenn Sie wollen, können wir morgen einen Termin ausmachen, dann…“

    „Nein. Sie und Ihre Firma haben mich schon zu oft abgewiesen! Diesmal nicht!“ Manuela baute sich vor ihm auf und versperrte ihm den Weg.

    „Was wollen Sie?“

    „Das wissen Sie ganz genau! Es geht um das neue Einkaufszentrum!“

    „Oh bitte… wie gesagt, wenden Sie sich an meine Sekretärin, die wird alles…“ Jakob konnte das nicht mehr hören. Jeden Tag wurde er von irgendwelchen Bürgerinitiativen angerufen. „Wir wollen das historische Zentrum erhalten!“ oder „Keine hässliche Moderne in Riverview!“. Dabei gab es an dem Bauvorhaben nichts mehr zu rütteln. Die Pläne waren unter Dach und Fach und alle Ämter hatten bereits zugestimmt. Und außerdem brauchte er diesen Auftrag. Es war die letzte Hoffnung sich noch über Wasser zu halten. Zumindest finanziell. Psychisch war er ja schon am Meeresgrund. Vielleicht war das der Grund, warum er nachts von Delphinen träumte.






    „Damit werden Sie nicht durchkommen! Und das wissen Sie! Das können Sie nicht mit Riverview machen! Sie haben sich hier in den letzten Jahren nicht gerade Freunde gemacht.“

    Jakob dachte nach. Während er Manuela so ansah, fiel ihm auf, dass sie die Haare so ähnlich trug wie seine Exfrau. Auch die Falten wenn sie sich aufregte ähnelten ihr sehr. Und je länger er sie ansah, desto mehr hallten die Worte des forschen Mädchens von vorhin in seinem Kopf wieder. - „Marie hat Ihnen viel bedeutet, nur weil sie dafür kein Verständnis hat, müssen Sie jetzt nicht leiden“ - Nein, er hatte genug gelitten! Vielleicht war es an der Zeit sich Freunde hier machen. Aber er musste dafür ja nicht gleich sein Bauvorhaben aufgeben. Es gab sicher eine andere Lösung…

    „OK, Sie haben mich! Morgen um18 Uhr bei mir! Seien Sie pünktlich.“, sagte Jakob und versetzet damit Manuela ins stutzen.

    „Bitte was? Zu Ihnen nach Hause?“

    „Ja, Sie wollten reden! Also tun wir das. Morgen. Ich zaubere etwas zu Essen.“

    „Also… ich weiß nicht…“ Die junge frau zögerte und sah ihn skeptisch an. Gut, wer hätte wohl nicht gezögert, schließlich war es allgemein bekannt, dass Jakob in den letzten Monaten öfters beim Psychologen Doktor Bruckheim war, als Boris Becker die Ehefrauen wechselte.

    „Sie wollen etwas von mir. Aber wenn nicht, dann…“

    „18 Uhr! Und bitte kein Rizotto. Ich hasse Reispampe!“

    Was ist nach dem Tod von Marie zwischen Jakob und seiner Frau so schlimmes passiert, dass sie sich getrennt haben? Hat Blair etwas vor? Und warum um alles in der Welt springt ein Beagle in eine Müllpresse?





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  • Folge 2 (Teil 2)







    Doris Altburgh hatte als Kind einen Traum: In einem hübschen Haus zu wohnen, einen sicheren Job zu haben und das alles an der Seite eines erfolgreichen Mannes. Erreicht hatte sie das, nur dass sie die Sekretärin von Jakob war und in seinem Gästezimmer lebte.

    Doch unglücklich war sie nicht. Jeden Morgen machte sie ihrem Chef und zugleich besten Freund das Frühstück. Jeden Morgen brachte sie die Zeitung, die der nette junge wie immer in die Hyazinthen geworfen hatte zu Jakob an den Tisch. Sie bügelte die Tischdecke und stellte jeden Tag frische Blumen in die Vase für den Kaffetisch. Ja, sie war eine gute Seele. Sie tat alles, damit sie es Jakob so leicht wie möglich machen konnte. Der Arme hatte schließlich schon genug durchgemacht. Und als gute Freundin wollte sie ihm immer zur Seite stehen…







    „Du hast was?“ Doris schüttelte entsetzt den Kopf.

    „Mein Gott, was ist schon dabei, dass ich sie eingeladen habe? Sie ist Reporterin. Ich setze eine nette Mine auf, verspreche das Heil der Welt und am Ende tue ich doch was anderes. Das machen wir Männer doch immer so!“

    „Jakob. Das ist die Starreporterin der Stadt! Wenn du da was versaust, dann könnte dich das den Job kosten! Und was das bedeutet, brauche ich nicht zu sagen. … Porsche ade…“

    „Jetzt mach mal halblang. Es wird schon alles glatt laufen!“

    „Klar, genau so glatt wie die letzten Projekte die du … ach nein, die hast du ja gar nicht bekommen.“

    Jakob steckte sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.

    „Ts… erst träumst du von einer Frau, die Nichtraucherin ist und jetzt qualmst du selbst.“

    „So ist das im Leben: Träume zerplatzen! Aber mach dir keine Sorgen! Es wird alles gut. Ich hab alles im Griff!“ Selbstsicher nahm Jakob einen weiteren Zug.

    „Schon klar. Alles wird gut. Ach übrigens, die Bank hat angerufen, deine Kreditkarten wurden gesperrt.“







    Ja, Jakobs Leben hatte sich um 180 Grad gedreht, als seine Frau ihn verlassen hatte. Und das alles nur, weil Marie in diese Müllpresse gesprungen war. Aber ein Abflusshexler wurde nicht gekauft, weil Marie da die Nase reinstecken könnte. Ts… über die Müllpresse hatte keiner nachgedacht.

    „Ich werde dann noch eine Runde Schwimmen gehen, Doris. Also gute Nacht.“

    „Wie du meinst. Gute Nacht.“







    So oft er es versucht hatte, er konnte es nicht. Er tauchte so tief er konnte, verharrte am Grund so lange, bis er blau anlief, doch gerade, al ihm schwarz vor Augen wurde, da konnte er es nicht. Er tauchte wieder auf. Warum wirkten die Tabletten von Doktor Bruckheim nicht? Er sagte, sie würden ihm helfen sich zu beruhigen und seinen Verlust zu verkraften. Doch davon war er weit entfernt. Oh Marie… wegen dir ist das alles passiert. Du hast den Stein ins Rollen gebracht. Wäre sie nicht gestorben, hätte Jakob nicht damit angefangen.

    Alle dachten zwar, dass der Grund für die Trennung von seiner Frau ein Streit gewesen war, doch sie hatten alle unrecht. Während Riverwiev so langsam zu Bett geht, wird einer erst richtig aktiv.







    Kleptomanie.







    Was tust du da nur Jakob? Ein reicher Mann wie du stiehlst Tomaten aus fremden Gärten? Frau Angela Neuhaus hatte einmal von einer Rattenplage geredet, die ihr all ihre wunderschönen Erdbeeren gefressen hatte. Eugen Lubrecht aus der Braunstraße rief zur Vorsicht vor diebischen Elstern auf, da sein Silberbesteck verschwunden war. Und Jakobs Exfrau rief die Polizei, als sie bemerkte, dass ihr ganzer Schmuck verschwunden war. Als ihr jedoch ein abgerissenes Holzpanel in Jakobs Büro ins Auge fiel, wurde sie stutzig. Als sie das zu ihrer Verwudnerung ohne Probleme abnehmen konnte und hineinsah, bekam sie einen Schock. Zwischen Angelas nun mehr vergammelte Erdbeeren, Euens Besteck und anderem Kleinkram fand sie ihre Schmuckkiste. Das war das Aus.

    Und nun, ein Jahr nach der Trennung geht Jakobs Raubzug Nacht für Nacht unbemerkt weiter. Na ja. Ob es so unbemerkt ist, wer weiß…







    „Was habe ich dir nur angetan, Jakob? Ach, es tut mir so leid. Aber ich könnte es nicht über’s Herz bringen dir das zu sagen.“





    Hat Doris etwas mit der Trennung von Jakob zu tun? Was wird beim Essen mit Manuela passieren? Und was wird Adam Samstag sagen, wenn er morgen aufwacht und seine selbstgezüchteten Tomaten essen will? Ketchup benutzen?





    Ich hoffe euch ist aufgefallen, dass ich bei jedem neuen Charakter auch mit der Erzählweise variiere. Demnach wird bei Rüdiger die Geschichte auf humorvolle, total niveaulose Comedy-Art erzählt.

    Bei Jakob ist es immer noch Comedy, aber mit etwas Drama und Geheimnissen gespickt. Also eine Art Dramady.

    Was der dritte Single tut und wer sich dahinter verbirgt bleibt jedoch erst mal noch verborgen.



    Denn eins kann ich schon mal verraten: Die Handlungen werden irgendwann verflochten.

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  • - Folge 3: Rüdiger: Ein Traum wird wahr… oder so ähnlich-





    Punkt acht Uhr achtzehn. Der billige Lidl- Wecker klingelte und war für Rüdiger der Startschuss in den Tag. Sofort hüpfte er in etwa bequemes und begab sich schnurstracks an den Fernseher. Und nein, es ist nicht ganz so wie ihr jetzt denkt, unser raubeiniger Rüdiger lässt seinen eleganten Kartoffelsack-Körper nicht wie gewöhnlich auf die quietschende Couch fallen, bei der er am liebsten gar nicht daran denken wollte wer und was schon alles auf ihr gelegen hatte. Nein, diesmal stellte er sich davor.

    Doch wo war die verdammte Fernbedienung hin? Vielleicht neben der Chipstüte? Nein… in ihr? Nein. Oh, da, neben dem angeknabberten Muffin vielleicht… auch nicht. Wo könnte sie… oh, da neben dem alten Turnschuh, unter dem Sofa. Seltsam was ist… Anscheinend war die Ratte im Bad nicht die einzige ihrer Art gewesen, die eine Heimat in seiner Trailerwohnung gefunden hatte. Doch dafür war jetzt keine Zeit. Es gab wichtigeres zu tun:



    Der Sport. Schließlich wollte er Frau Obermayer gefallen. Er musste schlanker werden. Sie hatte ihm erzählt, sie würde sich von alten Kriegsveteranen am meisten angezogen fühlen, aber leider hatte er kein Glück damit gehabt sich beim Militär zu bewerben und der nächste Krieg war zu weit weg, sein Geld würde nicht einmal für das Flugticket reichen. Also blieb ihm nur ein Rosenkrieg mit der nervigen Nachbarin Frau Neuhaus, die ihn gestern beim Einziehen bezichtigt hatte ihre wunderbaren Früchte gestohlen zu haben. So ein Unsinn. Wer stiehlt schon Erdbeeren?

    Aber dann, eine Stunden, dreiunddreißig Situps und einen Tofuburger später hielt Rüdiger sein Mobiltelefon bereit und gab die Nummer ein, die er sich auf sein Handgelenk geschrieben hatte. Und Während er tippte, wurde ihm klar, dass eine Dusche wohl keine schlechte Idee wäre.
    Die nette Stimme am Ende der Leitung war erfreut und willigte ein ihn zu besuchen. Oh ja, dachte sich Rüdiger und hastete unter die Dusche. Doch nix da! Anstatt klares, warmes Wasser auf seiner blassen Haut zu spüren hielt er den verrosteten Duschknopf in der Hand und betrachtete genervt den durchtrennten Wasserschlauch.
    Diese verdammten Ratten!



    Kaum ist die nette Lady im Haus, geht mit Rüdiger der Gentleman durch. Zumindest was den netten Handkuss angeht, der Rest erinnert mehr an eine schlechte Folge „Uups-Die Superpannenshow“.
    Gleich als die ältere Dame das Haus betrat, wurde sie Zeuge eines Unheils.
    „Junge, wie sieht es denn hier aus?“
    „Also, das ist mein Wohnbereich. Ich weiß, ich bin gerade dabei hier aufzuräumen, wenn dir eine Ratte ans Bein pinkeln will, einfach vorsichtig wegtreten. Ich will sie ja nicht verletzen.“

    Der tierliebe Rüdiger hatte noch nie, aber wirklich noch nie einem Tier etwas zu leide getan. Als Kind war er im Kindergarten unterwegs und rettete Regenwürmer vor den brutalen Fängen der anderen Kinder, die einen heidenspaß daran hatten die kleinen, glitschigen Kerlchen zu entzweien. Auch Fleisch war für ihn kein Thema. Dafür Schokokuchen um so mehr…

    „Wo hast du einen Spaten, Kleiner?“
    „Hier… du weißt ja, ein guter Gärtner hat immer einen Spaten zu Hand.“ Rüdiger reichte seiner Angebeteten den alten spaten aus dem Wandschrank und war froh, dass sie seine Liebe zum Gärtnern wohl teilte. Sicher würden sie gleich in den Garten gehen und neue Plätzchen in die Erde legen… ach wie romantisch…
    Plötzlich ertönte ein Scheppern, das mit einem qualvollen Quieken gepaart war. Geschockt starrte er abwechselnd auf Silke und den Spaten am Boden, unter dem man einen langen, pinkfarbenen Rattenschwanz herausragen sah.
    „So, essen wir jetzt?“, fragte sie und lächelte Rüdiger an.
    „Äh… ich… äh… ja.“



    „Tofu-Hotzdogs? Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt.“, sagte Silke und biss etwas skeptisch in das Wurstähnliche Zeug zwischen den Brötchen.
    „… schmeckt … ja, schmeckt.“
    „Sagte ich doch. Tofu muss man nur richtig zubereiten, dann ist es köstlich.“ Rüdiger war froh, dass seine Teuerste das „Sojafleisch“ schmeckte. Seien ehemaligen Kommilitonen hatten sich immer über seine merkwürdigen Essgewohnheiten lustig gemacht. Tofu mit Reis. Tofu mit Salat. Tofu getoastet, mariniert, eingelegt, gerieben, gekocht und gegart. Er hätte sich den ganzen Tag davon ernähren können und nichts anderes essen, gäbe es da nicht eine Sache, die ihn daran hinderte: Den Heißhunger auf Schokokuchen.



    Als beide mit dem Essen fertig waren und Silke die Teller spülte, und ordentlich im Schrank verstaute, nahm Rüdiger sie schüchtern an den Händen. Die ältere Frau sah ihn verwundert an.
    „Hör zu, mein Lieber. Ich weiß doch, was du willst. Du bist Jung und … aber ich denke, dass es dafür noch etwas zu früh ist.“
    Rüdiger sah sein Gegenüber verliebt an.
    „Silke, ich meine, Frau Obermeier …“ Der junge Mann wusste nicht, was er sagen sollte. Waren es ihre wunderschönen Augen mit den kleinen Fältchen darunter? Oder ihre spröden Lippen, die ihn so faszinierten. Es würde nicht klappen… wie immer, wenn er versuchte sich auf Frauen einzulassen. Es war vielleicht ein Fehler gewesen hier herzukommen.
    „Jungchen. Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Sieh mal, was ich damit meine, ist, dass…“ In diesem Moment trafen sich die Blicke der beiden auf eine Weise, wie keiner der beiden es je erfahren hatte.
    „Ich… ich muss jetzt los, Kleiner. Bis dann!“ Mit diesen Worten drehte sich Silke um und ging zur Tür raus und ließ einen wortlosen Rüdiger zwischen seiner offenen Chipstüte und der verklebten Fernbedienung zurück. Sollte er sie einfach gehen lasen? Würde er sie je weidersehen können? Was würden seine Vorbilder im Fernsehen an seiner Stelle tun? – Womöglich in die Werbepause gehen, aber das stand bei ihm nicht zur Debatte.
    Nein. Er durfte diese Gelegenheit nicht verstreifen lassen! Er musste handeln!

    So schnell seine untrainierten Beine ihn nur tragen konnten hastete er aus der Tür und griff Silke am Arm, ehe sie in ihr Auto steigen konnte.

    „Was tust du da, Jungchen. Ich will…“ Doch Silke konnte nicht weitersprechen, denn der raubeinige Rüdiger hatte schon seine nach Hotdogsauce riechenden Lippen auf seine Gedrückt.



    Ja, das war mit der schönste Moment im Leben des jungen Rüdiger Himbert. Ein Moment, den er so schnell nicht vergessen würde.

    War es eine kluge Idee Silke auf offener Straße zu küssen? Was wird Silke tun? Und werden die Ratten zu einem Gegenschlag ausholen?

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  • @ Shohana: Ja, Rüdiger ist schon ekelig, aber warte erst, was da noch kommt... nicht nur Rüdiger hat so seine Macken ;)


    @lolola:Schön, dass es dir gefällt. Ich bin gerade am überlegen, ob ich die Story nicht umbenennen soll, da ich total von meinem ursprünglichne Konzept abgewichen bin. Denn es wird mehr als "nur", dass einige Sims versuchen Frauen zu finden, es geht mehr darum, was dabei um sie herum in Riverview passiert udn wie diese ereignisse ihre Leben beeinflussen.


    Wenn irgendwer einen Titelvorschlag hat, kan ner sich bei mir melden. Ich wäre dankbar. ;-)
    - Folge 4: Leopold von Werken – Der Sonderling -




    Leopold von Werken



    Leopold: „Schau, Andre, ist dir das nicht auch zu bieder hier?
    Die Leute liebkosen, flirten und trinken schamlos ihr Bier.“

    Leopold schüttelte den Kopf und nippte an seinem Wasser.
    Und in ihm wuchs seine Wut, immer weiter, immer krasser.

    Andre: „Leo, tu jetzt doch nicht so scheinbetroffen!
    Du hast doch früher auch oft genug gesoffen!“

    Leopold: „Das ist etwas komplett anderes! Ich habe mich gewandelt.
    Ich habe nämlich mit meiner selbst gut verhandelt
    Und bin nun trocken, zufrieden und hab keine Beschwerden.“

    Andre: „Ts… du kannst auch jedem die Party verderben!“

    Leopold: „Oh ja, dafür ist Leopold von Werken bekannt in aller Munde!
    Nichts als Unzufriedenheit und schlechte Laune tut er Kunde.
    Aber so bin ich nicht, Andre. Das weißt du ganz genau!“

    Andre: „… ich weiß einfach nicht, aus dir werde ich nicht schlau.“



    Andre: „Schau da drüben, Anette, sie wartet doch nur, dass du zu ihr gehst.
    Ich weiß, dass du im Innern sehr wohl auf sie stehst!“

    Leopold: „Jetzt sei nicht albern, mein Freund! Das tue ich nicht!
    Für mich liegt sie vollkommen außer Sicht!“

    Andre: „Ach ja? Und was war in den letzten Wochen?
    Da hast du dich fast täglich mit ihr getroffen!
    Und sag jetzt nichts, ich habe alles gesehen!
    Du kannst es mir jetzt einfach ehrlich gestehen!“



    Leopold: „Das… das… ach, du hast ja recht.
    Und ich fühle mich auch deswegen schlecht.“

    Andre: „Wieso denn schlecht? Das ist gut!
    Woran liegt es? Hast du keinen Mut
    in eine Beziehung zu gehen?“

    Leopold: „Du kannst es nicht verstehen!
    Es ist einfach so verrückt, die Sache.
    Es ist vollkomme egal, was ich auch mache…
    Ich hasse ihre Art mit anderen zu fraternisieren
    Doch letztendlich muss auch ich realisieren,
    dass ich sie liebe von ganzem Herzen!“



    Andre: „Du tust doch scherzen!
    Du, Leopold von Werken bist verliebt?
    Bist du sicher, dass sich nicht gerade die Welt verschiebt?“



    Leopold: „Ich sollte sie hassen. Sie verachten!
    Doch ich kann nur nach ihrer Leibe trachten.
    Aber meine Prinzipien werde ich nicht missachten!
    Da will ich sie lieber gar nicht erst beachten!
    Komm, wir gehen jetzt nach Hause.
    Diese Feier ist die letzte Sause!“


    So gingen beide Singles zum Ausgang.
    Bis Leopold sah, der da am Eingang sang.
    Anette, kokett wie immer lachte sie da.
    Scheinend, lächelnd wie ein Megastar.
    Ein Küsschen hier, en Küsschen dort,
    Da verschlug es Leopold schon fast das Wort.

    Leopold: „Oh… wie mich das anwidert! Dieses Getue!
    Ich will jetzt einfach meine Ruhe!“
    Andre: „Wie, du willst, Leo. Gehen wir.
    Bevor du wirst zum wilden Stier!“

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    [SIZE=3]Liebe, Intrigen, Mord, Totschlag, Affären, Liebeleien, Erbarmen, Lust, Freud, Leid, Wahrheit und ... Geheimnisse... [/SIZE]


    [SIZE=6]Die Simlinge von Riverview[/SIZE]
    [SIZE=4]Eine Kleinstadt und ihre Geheimnisse [/SIZE]


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  • -Folge 5: Der Mensch arbeitet ein Leben lang… -


    Ein Leben lang arbeiten die Menschen. Sie arbeiten, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen. Oder weil Sie sich dadurch Dinge leisten können, die ihr Leben schöner machen. Oder einfach, weil es sie innerlich erfüllt.



    Oswald Cunnings jedoch arbeitete sein Leben lang hart für ein Ziel: Seinen Ruhestand.
    Und als er den schließlich erreichen sollte, beschloss er all das zu tun, wozu ihn seine Arbeit befähigt hatte: Er würde in ferne Länder reisen, sich schöne Dinge leisten und beschloss sein restliches Leben zu genießen.
    Eines seiner Errungenschaften war der Anteil am historischen Stadtkern von Riverview. Sein Vater selbst hatte damals geholfen ihn nach einer schweren Naturkatastrophe wieder aufzubauen. Und er war stolz darauf dieses alte Bauwerk erhalten zu können. Niemals würde er dem neuen Bauvorhaben zustimmen, das den Abriss des historischen Gebäudes vorsah. Und nicht nur er war froh darüber, auch alle anderen Kulturverfechter der Stadt, Er war stolz darauf, derjenige zu sein, der die Schlüssel in der Hand hielt. Ohne seine Zustimmung durfte niemand etwas verändern.



    Ja, Oswald Cunnings hatte sein Leben lang hart gearbeitet. Er verabschiedete sich von seinen ehemaligen Kollegen, legte seine Kochmütze nieder und ging frohen Mutes aus der Tür.
    Es war ein wunderschöner Tag. Der sonnigste Tag, den die Kleinstadt seit langem gesehen hatte. Alles war hell und freundlich.



    Zu hell und freundlich jedoch für Thomas Bernard. Er hatte gerade die Schlüssel für seinen neuen Sportwagen beim Händler abgeholt und war sofort eingestiegen und losgefahren. Sein Radio lief auf voller Lautstärke, während ihn die grelle Sonne immer mehr blendete. Auch wenn der langjährige Fahrlehrer wusste, dass man die Straße nie außer Acht lassen durfte, tat er es trotzdem und kramte im Handschuhfach nach seiner Sonnenbrille. Was ein Fehler war…

    Ja, die Menschen arbeiten ein Leben lang. Sie freuen sich auf ihren Ruhestand und auf das schöne Rentnerleben. Manche jedoch merken schon früh, dass das Rentnerleben…



    ... gefährlich ist. Und es schneller vorbei sein kann, als einem lieb ist. Ein einziger, unaufmerksamer Autofahrer reicht schon meistens dafür aus.

    Zu Schade, dass Oswald sein Leben lang mit Arbeiten verbrachte, dass er es ganz versäumte eine Familie zu gründen und damit rechtmäßige Erben zu zeugen. Und ohne einen einzigen noch lebenden Verwandten zu haben, fielen somit all seine zahlreichen, jedoch bedeutungslosen Kochauszeichnungen, alle offenen Rechnungen bei diversen Teleshops, die Schmuddelhefte unter seinem Bett und die Anteile am historischen Stadtkern, der Stadt „Riverview“ zu.

    -------------------------------------------------------------------------



    Doris Altburg war unglücklich, als sie dienstagmorgens von dem schrecklichen Unfall in der Zeitung las.
    „Rentner stirbt ohne eine einzige Rente erhalten zu haben. – Nein, es ist nicht weil die Rente erst ab 89 gezahlt wird. Es war ein Autounfall.“

    Doris legte die Zeitung nieder und seufzte.
    „Hast du schon in die Zeitung gesehen, Jakob? Du wirst nicht glauben, was passiert ist.“
    „Habs schon gelesen. Es ist schlimm. Der arme Mann war gerade in den Ruhestand gegangen. So ein Pech aber auch. Aber ich sag ja, man sollte in der ganzen Stadt eine 30er Zone ausweisen!“



    Jakob kam mit seinem Teller an den Tisch und Doris schüttelte den Kopf.
    „Der Fahrer war übrigens Fahrlehrer. Ob bei dem jemals wieder jemand Fahrstunden nimmt?“ Jakob nahm einen Bissen und Doris las weiter in der Zeitung.
    Sein Kopf dröhnte ein wenig. Aber woher konnte das nur kommen. Und… was war das für Dreck unter seinen Fingernägeln? Oh nein… jetzt erinnerte er sich wieder. Er hatte es schon wieder getan! So ein Mist auch! Diese Einbrüche mussten aufhören! Warum wirkten bloß diese Tabletten nicht?
    „Oh mein Gott!“ Doris sprang auf einmal auf.
    „Was ist?“
    „Das ist einfach super! Ja! Hurra!“ Stürmisch warf sie sich Jakob um den Hals.
    „Was ist los, Doris?“
    „Der Tote, oh das ist so toll!“ Doris konnte ihr Glück kaum in Worte fassen.
    „Du freust dich, weil er tot ist? Das ist makaber!“
    „Ach, jetzt les doch selbst, du Hirnie! Der Mann, das war Oswald Cunnings! Der letzte Eigner des historischen Stadtviertels. Mit seinem Tod…“
    Jakob konnte es kaum fassen. Er las den Namen des Toten erneut. Tatsächlich. Oswald Cunnings.
    „… damit sind all unsere Probleme gelöst! Wir können das neue Einkaufszentrum bauen! Hurra! Ich wusste doch, dass der alte Sack irgendwann einmal das Zeitliche segnet! … oh… tut mir leid, Gott hab ihn selig.“
    Beide beruhigten sich für einen Moment und schwiegen.



    Dann aber fielen sie sich um den Hals.
    Damit war Doris Atburgh überglücklich. Jedoch nicht nur allein wegen der wundervollen Nachricht…

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  • -Folge 6: Rüdiger: Nachmittags ist Silke tabu! -








    Drei Stunden waren vergangen, seitdem er Frau Obermeier geküsst hatte und sein Herz raste noch immer bei dem Gedanken daran. Es war so ein schönes Gefühl gewesen, auch wenn er das Gefühl hatte ihre Zahnprothese sei bei dem intensiven Zungenkuss ein wenig in seinen Mund verrutscht war.

    Trotzdem. Er wollte mit keiner anderen Frau zusammen sein, als mit ihr.

    Doch was war los mit ihr? Nach ihren Kuss ist sie einfach in ihr Auto gestiegen und ist weggefahren. Hatte er etwas Falsches gemacht? Mochte Sie ihn noch?

    Aber was sollte er tun? Es war Nachmittag. Er durfte sie nicht anrufen. Doch seine Sehnsucht nach diesem faltigen, nach Achornsirup riechenden Körper war so groß, dass er sogar bereit wäre dafür nie wieder ein Stück Schokokuchen zu essen. Na ja, vielleicht nicht gerade für immer. Aber zumindest für einen Tag.






    Angestrengt versuchte er etwas Schlaf zu finden, doch immer wieder kreisten seine Gedanken um diese Frau. Die eine, die ihn innerlich zum beben brachte. Selbst die Ratte, die derweilen an seiner Spongebob-Schwammkopf-Socke knabberte, störte ihn nicht. Im Gegenteil, er nannte sie Silke, wie seine angehimmelte Frau.

    Er hielt es nicht mehr aus. Er konnte nicht anders! Er musste zu ihr gehen! Ganz gleich, ob sie es ihm verboten hatte oder nicht!

    Schnell zog er sich wieder an, schnappte sich seine schlüssel und fuhr los.






    Sie würde sich sicher freuen! Sollte er ihr Blumen mitbringen? Nein, die schenkte er nur seiner Oma Frida, wenn er sie im Altenheim besuchte… stimmt, das wollt er noch erledigen. Vielleicht würde sie sich gut mit Silke verstehen. Aber für mehr als Blumen hatte er kein Geld zur Verfügung. Die letzte Tomatenernte aus seinem Garten hatte gerade einmal den Benzintank gefüllt. Und er hungerte lieber, als dass er zu Fuß gehen musste.






    Da war er also. Silkes Haus. Wie sollte er vorgehen? Klingeln und nett lächeln? Nein, vielleicht mochte sie es etwas geheimnisvoller. Sollte er sich durch die Hintertür rein schleichen und sie dann so zärtlich wie möglich in ihr Schlafzimmer ziehen? Nein, das war wohl auch nichts für sie. Wer weiß, vielleicht benutzte sie einen Treppenlift um in ihr Zimmer zu kommen.

    Also blieb nur die klassische Variante: Klingeln.

    Es schellte und schon hörte der junge Mann Schritte im Innern des Hauses. Da kam sie endlich! Sein Herz raste nun wie wild. Gleich würde er sie wieder in seine Arme nehmen können.

    „… Schon da? Ich dachte du kommst erst in zehn Minuten. Na ja, ist ja auch egal.“ Es war Silkes Stimme, die er hörte. Sie kam immer weiter auf die Tür zu. Doch was war das für ein Klackern. Es lang fast wie hohe Absätze.

    „So, ich bin fast da. Muss mir nur den Reisverschluss zumachen. Sag mal, hast du das Bargeld da? Ich hasse Checks.“



    Damit öffnete sie dir Tür.






    „Hallo Silke ich…“ Rüdiger blieben die Worte im Hals stecken.

    „Jungchen!!! Was machst du hier! Los, verschwinde! Sofort! Verschwinde!!!“

    Wütend schlug Silke die Tür zu.

    „Aber Silke…“ Rüdiger wusste nicht, was er sagen sollte. Dieser Anblick war einfach… zu schön gewesen.






    Jedoch sah das Alfred Bullauge von Bullauge Überwachungen Co.KG ganz anderes, als er versteckt im Gebüsch diese Szene mit ansah. Mit einem Grinsen auf den Lippen zückte er schnell sein Handy und rief seinen Klienten an.

    „Herr Obermayer? Ja… Sie hatten recht, was ihre Mutter angeht. Sie treibt etwas hinter ihrem Rücken…“



    Was um alles in der Welt ist in Silke gefahren? Wie wird sich diese seltsame Begegnung auf Rüdiger auswirken? Und was wird Silkes Sohn nun tun?

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  • -[FONT=&quot] [/FONT]Folge 7: Leopold von Werken: Ich bin unschuldig–



    Am Tage, als Leopold von dem tragischen Verkehrsunfall las
    Tat ihm Oswald Cunnings leid, trotzdem gab man Gas.
    Auf dem Weg zu seinem Anwalt befand er sich,
    dabei sah er keinen an, nicht mich, nicht dich.
    Dieser Schlamassel, in dem er saß
    Machte ihm absolut keinen Spaß.
    Steuerflucht und dessen Hinterziehung
    Lautete die Anklage der Regierung.



    Leopold: Kannst du es glauben, ich muss vor Gericht?
    Warum spucken sie mir nicht gleich ins Gesicht?
    Ich habe nichts dergleichen getan!
    Steuerhinterziehung ist mir zu profan!

    Andre: Trotzdem, alter Freund, die Beweislage ist schlecht.
    Hast du doch zu auffällig dein Geld geblecht!
    In kleinen Alpenländern warst du oft zugegen.
    Kein Wunder, dass sich da Gerüchte erheben!



    Leopold: Was denkst du, was ich für ein Mensch bin?
    Ich bin ehrlich! Das macht alles keinen Sinn!
    Es sind all die anderen, die neidisch sind.
    Das liegt auf der Hand, sieht jedes Kind!

    Andre: Ich bin dein Freund, und dein Advokat.
    Ich hol dich raus aus dem Salat!

    Leopold: Was wird wohl Anette sagen wenn sie das erfährt?

    Andre: Das hat sich, glaub ich, gerade selbst erklärt…



    Leopold: Anette? Was macht sie hier?
    Sei bitte ehrlich zu mir!
    Wusstest du es die ganze Zeit?
    Oh nein, jetzt tue ich mir schon selber leid!

    Andre: Hör zu, alles wird sich klären!
    Solange sich keine Gerüchte mehren!

    Leopold: Aber ich bin unschuldig! Habe nichts getan!
    Das treibt mich in des Wutes Wahn!



    Andre: Komm jetzt, wir werden sehen.
    Wir wollen hier nicht länger stehen.

    Leopold: Na, wie wundervoll, sogar die Presse ist hier!
    Kein Kommentar! Nicht von mir!

    Andre: Ich bin sicher, es wird alles gut ausgehen.
    Und dann kannst du wieder erhobenen Hauptes gehen.



    Leopold: Denkst du, dass diese Qual
    Ist wegen der Bürgermeisterwahl
    Für die ich kandidieren werde?
    Das will wohl jemand, dass ich sterbe!

    Andre: Möglich wäre es, das ist offen.
    Und es hat gerade dich getroffen!

    Leopold: Einer meiner Kontrahenten ist sicher dafür verantwortlich
    Das ist gemein, das mag ich nicht!

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  • -Folge 8: Rüdiger bekommt Besuch -



    Robert Obermeier war perfekt. Seine Noten waren allesamt perfekt, als er sein Abiturzeugnis überreicht bekommen hatte. Seine Professoren an der besten Uni des Landes waren erstaunt, da er immer perfekte Leistungen erbrachte. Und als er sich nun zur Bürgermeisterwahl von Riverview aufstellen wollte, sollte es nicht anderes sein: Er wollte alles perfekt machen.
    Doch, wie das mit der Perfektion so ist, gibt es immer kleine Probleme… Und eines seiner Probleme war seine Mutter.



    Schon als Kind war er immer ausgelacht worden, da seine Mutter sich nicht ganz so verhielt wie jede andere Mutter. Sie war oft betrunken, kam ihn immer zu spät abholen oder vergas ihn gänzlich. Die anderen Kinder ärgerten ihn indem sie sagten, er sei adoptiert worden, was jedoch nicht stimmte. Leider.

    Auch die verrückten Hobbies seiner Mutter wie Wasserski oder Ausdruckstanz hatten ihn während seiner Abiturzeit nichts als Scham bereitet. Und jetzt, als er sich zum Bürgermeister wählen lassen wollte, da tat seine Mutter wieder peinliche Dinge. Doch das konnte er nicht zulassen…



    Es war ein langweiliger Abend für Rüdiger. Schon wieder war Silke einfach so gegangen. Gut, diesmal hatte sie dieses wundervolle Outfit getragen. Doch ihm war noch immer nicht ganz klar, wieso sie ihn weggeschickt hatte, wenn sie doch gesagt hatte, dass sie ihn erst später erwartet hatte. Vielleicht hatte sie damit gemeint, er sollte später anrufen. Hm… Aber warum hat sie dann gesagt, sie mag lieber Bargeld als Checks? Vielleicht wollte sie etwas einkaufen. Sollte er ihr dabei helfen? Sie war schließlich nicht mehr die Jüngste.
    „Jetzt hör bitte auf damit, Silke! Das kitzelt!“, sagte Rüdiger und scheuchte die kleine Ratte mit seinem Fuß zurück in ihre Ecke. Vielleicht wäre ein Anruf beim Kammerjäger keine schlechte Idee. Aber dafür hatte er im Moment kein Geld, erst musste er wieder…



    Plötzlich klingelte es an der Tür. Verwundert über den späten Besuch rieb er sich den vertrockneten Käse von seinem Pullover und öffnete die Tür. Doch ehe der raubeinige Jüngling irgendetwas sagen konnte, hatte ihn schon eine Faust am Kragen gepackt und ihn gegen die stinkende 70er Jahre Tapete gedrückt.
    „Was… Hilfe…“, stammelte er, doch der unbekannte Mann griff fester zu.
    „Hören Sie mir zu: Sie werden diese Prostituierte nie wieder sehen, habe Sie verstanden!“ Die Stimme des Mannes klang dunkel und erregt.
    „Ich… ich weiß nicht, was Sie meinen.“ Prostituierte? Er wünschte er könnte sich leisten zu eine Nutte zu gehen.



    „Sie sollen aufhören mit dieser alten Nutte zu schlafen! Und wenn Sie noch weitere Kunden von ihr kennen, dann sollten Sie sie mir nennen.“
    „Drohen Sie mir etwa?“ Upps, falsche Antwort, musste Rüdiger einsehen, als sein Gegenüber wütender wurde. Warum musste er auch immer die dämlichen Sprüche aus dem Fernsehen nachahmen?
    „Hör zu Kleiner, mein Chef sieht es nicht gerne, wenn in seiner Stadt Prostituierte herumlaufen. Wenn du also noch weiterhin als freier Mann leben willst, dann würde ich sie einfach nie wieder sehen. Klar?“
    „Wen …. Wen nicht mehr sehen? Silke?“ Rüdiger war verwirrt. Was wollte dieser Raufbold von ihm? Silke war doch keine Prostituierte. Sie war eine nette, alte Frau. Zugegeben, sie hatte einen seltsamen Kleidungsstil, aber das machte sie doch nicht gleich zur Nutte.
    „Noch einmal werde ich dich nicht warnen, Kleiner.“ Damit verschwand der Unbekannte wieder in der Dunkelheit und ließ einen verwirrten Rüdiger und sein unfreiwilliges Haustier „Silke“ zurück.



    Würde er ihm etwas antun? Und was war mit Silke? War sie in Gefahr? Er würde sie verteidigen! Er hatte schließlich Karate gelernt! Na ja, eine Schnupperstunde genommen, aber hey, immer hin konnte er bedrohlich wirken. Natürlich nur, wenn er sich eine Woche lang nicht geduscht hatte. Hm… vielleicht war das auch die geeignete Lösung um die Ratten zu vertreiben…

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  • -Folge 9: Jakob: Erfolg und Misserfolg -



    Manuela Berg hatte in ihrem Leben viele Erfolge erzielt. Sie schaffte es als einzige ihre Schülerzeitung sogar außerschulisch zu verbreiten.
    Durch ihre online-Kolumnen hatte sie ihren Kommilitonen das Studienleben versüßen können. Und nun, als Star-Reporterin des „Riverviewer“ stand sie vor ihrem schwierigsten Fall: Dem Kampf um den historischen Stadtkern.



    „Schön, dass Sie da sind, Frau Berg. Ich dachte schon, Sie würden gar nicht hier auftauchen.“, sagte Jakob und bat die Reporterin herein.
    „Nicht auftauchen? Glauben Sie mir, ich tue alles, um sie von diesem Bauvorhaben abzubringen. Ich komme sogar in dieses… hässliche Haus.“
    „Immer schön konservativ. Deswegen habe ich auch etwas einfaches gekocht. Nudeln mit Käsesauce. Na ja, eigentlich kann ich nichts anderes kochen.“ Jakob brachte seinen Gast zum Tisch und Manuela nahm Platz.



    „Hören Sie, ich weiß, dass sie durch den Tod von Oswald Cunning einen Vorteil haben, aber…“
    „Ja, eigentlich gibt es gar nichts zu bereden mehr. Doris hat heute beim Bauamt angerufen. Wir beginnen mit dem Abriss in einer Woche. Champagner?“ Jakob grinste bis über beide Ohren.
    „Was? Das ist unmöglich! Sie brauchen die Zustimmung des Bürgermeisters! Und da unser alter verstorben ist, müssen bis nach der Wahl warten. Und die ist erst in zwei Wochen.“ Manuela war wütend über Jakobs Überheblichkeit. Sein dämliches Grinsen ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen.



    „Ach, kommen sie, schon. Ich habe extra den teuersten gekauft. Mit Beendigung des neuen Einkaufszentrum werde ich wieder in der Oberklasse der Architekten mitspielen! Das muss gefeiert werden!“
    „Gefeiert werden? Ihr dämliches Projekt hat einen alten Mann, unsere Gesichte und viele Erinnerungen auf dem Gewissen!“ Manuela wäre am liebsten aufgestanden und hätte ihn geohrfeigt.
    „Ach, ich bitte Sie! Verluste gibt es immer! Sehen Sei das doch einmal von einer positiven Seite. Neue Geschäfte werden dadurch in unsere Stadt gelockt. Und Sie wissen ja selbst, dass es um unsere Stadtkasse derzeit nicht gut steht.“ Jakob brachte das Essen an den Tisch.
    „Ja, genau und deswegen ist dieses Projekt unnötig!“
    „Wissen Sie was? … Musik. Wir brauchen Musik! Ich bin heute so in Feierlaune!“




    Das hatte den Bogen überspannt. Wütend stand sie auf und stellet sich dem Architekten in den Weg. Ihre geballten Fäuste bebten vor Anspannung.
    „Sie haben kein Recht dazu uns dieses Bauwerk zu nehmen…“ Tränen schossen in ihr hoch und Jakob legte seine Hand auf ihre Schulter.
    „Das Gebäude wird ihn nicht zurückbringen.“
    Manuela erstarrte. Was hatte er gerade gesagt? Woher… woher wusste er davon?
    „Er ist nicht der einzige Mann auf der Welt. Lassen Sie los.“
    „Ich… was… was meinen Sie?“ Manuelas Worte blieben ihr im Hals stecken.
    „Na ihr Verlobter, Daniel oder so, er hat sie doch sitzen lassen. In diesem Gebäude sollte ihre Hochzeit stattfinden.“

    Ja, Manuela Berg hatte ihr Leben lang Erfolge verzeichnet. Doch die Liste der Misserfolge war fast genau so lang… Doch der nächste Punkt auf der Liste würde definitiv wieder unter Erfolge verzeichnet werden…



    So fest sie konnte holte Manuela aus und schlug dem Architekten mit der flachen Hand ins Gesicht.
    „Sie verdammter Idiot! Sie haben keine Ahnung, was dieses Gebäude den Menschen bedeutet! Und glauben Sie mir, wir werden alles tun um dieses Bauvorhaben zu verhindern!“ Sie wollte erneut zuschlagen, doch Jakob hielt ihren Arm fest. Und als sich sein Blick mit dem wütendem seines Gegenübers traf, spürte er auf einmal etwas. Es war ein Gefühl, dass er seit langem nicht verspürt hatte. Er konnte es sich auch nicht erklären, wieso es gerade jetzt aufkam. Er hatte schon fast vergessen wie sich dieses Gefühl anfühlte: Mitleid.
    Loslassen. Man musste von der Vergangenheit loslassen.



    Am Gesichtsausdruck des Architekten erkannte Manuela, dass etwas mit ihm geschah. Doch warum es gerade jetzt passierte, wusste sie nicht. Aber eines war klar, Manuela hatte wieder einmal einen Erfolg erzielt.

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  • -Folge 10: Silke Obermeyer: Ich schwöre… -







    Als Silke Obermayer als Kind dabei zusah, wie ihre Mutter ihrem Vater mit einem Strauß Rosen auf den Kopf schlug und er daraufhin auf einem Auge erblindete, schwor sie sich niemals zu heiraten.

    Als sie keine zehn Jahre später auf ihrer Hochzeitsfeier mitbekam, wie ihr Angetrauter seiner Nichte eine Ohrfeige verpasste, schwor sich Silke Obermeier niemals eigene Kinder zu bekommen.

    Fünf Jahre später im Kreissaal des Krankenhauses von Riverview, nach der Geburt ihres zweiten Kindes, sah Silke Obermeier wie ihr Mann eine Krankenschwester auf den Hintern schaute. Da schwor sie sich eine Waffe zu kaufen und für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.

    Als ihr Mann sich neun Jahre später mit dieser Waffe in den Rachen schoss, schwor sie sich nie wieder weiße Teppiche zu kaufen. Und natürlich auch die Waffe zu entsorgen.







    Es war wieder Abend für Silke Obermeier und wie so oft an Rentnerabenden, gab es nicht viel zu tun. Dahingegen waren ihre Nachmittage meist voller Aufregung.

    Ihre Kunden kamen aus allen Schichten. Ärzte, Dompteure, Yogalehrer oder Hundefriseure.

    Die Liste war lang und so hatte Silke fast jeden Tag einen vollen Terminplan. Heute jedoch war dieser etwas verlängert worden. Ein ganz spezieller Kunde hatte sich für heute Abend angekündigt. Und nein, es war nicht der Sensenmann, es war ein reicher Millionär.







    So kam es auch, dass Silke sich vor ihrem Spiegel frisch machte und auf das Klingelzeichen wartete.

    Als es soweit war, ging sie nach unten und öffnete mit einem verführerischen Blick die Tür.

    Der Kunde trug einen Anzug. Schwarz mit Nadelstreifen. So einen Besuch hatte sie hier selten.







    „Willkommen in meinem Reich. Zusammen Baden kostet extra!“, erklärte ihm die ältere Prostituierte und der Mann zog sein Jackette aus.

    „Haben Sie viele Kunden?“, fragte der Mann, worauf hin Silke stutzte. Solche Fragen waren gefährlich. Nicht körperlich natürlich, aber Rufschädigend. Es war am Besten, wenn der Kunde seine Einzigartigkeit genießen konnte. Es ist wie in einem Rudel, da darf es auch nur einen Leithammel geben. Und das Gefühl wollte Silke jedem Mann vermitteln. Dank des primitiven männlichen Verstandes, klappte fast immer.

    „Ach, eigentlich habe ich nur sehr wenige, ausgewählte Kunden.“

    Der Mann kam auf sie zu und griff sie an beiden Handgelenken.

    „Die Namen.“

    „Was?“ Verwirrt starrte Silke den Mann an. Was sollte das jetzt?

    „Ich will die verdammten Namen deiner Freier, du Hure!“

    „Das.. .das ist eine Unverschämtheit! Lassen Sie mich los!“ Silke zerrte an ihren Händen, doch der Mann drückte fester zu.

    „Die Namen!“







    „Nein! Nein! Nein!“, die Frau fing an laut um Hilfe zu brüllen, doch mit einem gekonnten Schlag ins Gesicht, wurde dem schnell ein Ende gesetzt und sie fiel benommen zu Boden.

    Aus dem schlechten Blickwinkel am Boden sah Silke noch, wie der Mann ihre Wohnung durchwühlte, Schränke öffnete, sie ausräumte und Vasen zerstörte.

    „Bei einem deiner Freier war ich schon! Du wirst mit deinem Gewerbe hier aufhören! Mein Auftraggeber sieht das nicht gerne. Du weißt doch, dass Prostitution in diesem Land verboten ist.“






    Silke versuchte aufzustehen und zu ihrem Telefon zu krabbeln. Der Fremden kramte noch immer, jetzt war er in der Küche. Ihr Arm langte nach dem Telefonhörer. Doch sie war zu schwach. Reiß dich zusammen, Silke! Reiß dich zusammen!

    Mit aller Kraft zog sie sich zum Hörer Hoch und wählte die erste Nummer, die auf ihrem Telefon gespeichert war.




    „… äh… ja…“, hörte sie eine verschlafene Stimme sagen. „…Rüdiger Himbert hier…“

    „Jungchen! Ich bin es, Silke! Ich brauche... ah…“ Mit diesen Worten hatte der Fremde ihr den Hörer abgenommen und das Telefon zerschlagen.







    Als Silke Obermeier an diesem Abend in die Augen ihres Peinigers schaute, wünschte sie sich ihre Waffe bei sich zu haben und verfluchet den Tag, als sie sich dazu entschloss sie aufzugeben. So konnte es doch nicht enden.

    Eine Sache schwor sich Silke aber auch an diesem Abend: Sie würde sich nie wieder etwas schwören….

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    Einmal editiert, zuletzt von Raphiarts ()

  • - Danke für die netten Kommis. Ich bin ja froh, dass es euch gefällt und meine Story nicht langweilig wird. Ich versuche mir auch immer was neues auszudenken. Na ja und so langsam weiß ich auch schon wie alles zusammenlaufen wird.
    Ich hoffe ihr bleibt auch weiterhin am Ball. Aber jetzt geht's mal weider weiter, diesmal mit Leopold.



    - Folge 11: Leopold von Werken: Böses Blut -



    Vor dem Gesetz sind alle gleich
    Ob Groß, ob klein, ob hart, ob weich.
    So heißt es zumindest in der Theorie
    Wahr ist das, doch nun mal fast nie

    Mal ist das Gericht gut eingestimmt
    Und jede Lüge sofort als wahr abnimmt
    Und kommt dann ein reicher Mann
    Zeigt Vater Staat, was er kann



    Gefunden wurden keine eindeutigen Beweise,
    Dass Leopold auf seiner Alpenreise
    Sein Geld auf geheime Kontos überführte
    Was ihn Emotional auch gar nicht berührte,

    Doch dann erhielt der Richter ein Schreiben
    Und veranlasste alle Anwesenden noch zu bleiben
    Ein anonymer Beweis sei aufgetaucht.
    Den hatten die Anwälte nun gar nicht gebraucht.
    Eine Online-Transaktion war der Beweis
    Und plötzlich wurde den Anwälten heiß
    Leopold war ganz verblüfft und nein,
    „Das kann nicht sein!“
    Doch der Beweis sprach Bände
    Und setzte der Verhandlung schnell ein Ende.

    Er hatte die Transaktion während seines Aufenthalts im Alpenland
    Durchgeführt, und das aus eigener Hand.
    Datum, Ort stimmte überein.
    Jetzt war Leopold ganz allein.
    Den Anwälten blieb kaum Munition.
    Sie mussten in Berufung und Revision.



    Leopold: Sie wollen mir alle an den Kragen!
    Doch, die sollen es nur wagen!

    Andre: Wir schaffen das schon zusammen.
    Du solltest nicht bangen.
    Du weißt, ich bin gut.
    Du brauchst nur ein bisschen Mut!



    Annette: Ach, hallo Jungs, ich hab es gehört.
    Und glaub mir, dass es mich auch sehr stört.
    Sie wollen dich einsperren
    Und an deinen Nerven zehren!

    Jakob: Anette, du verstehst mich allein
    Doch wer steckt dahinter, kann es sein?
    Es muss einer meiner Gegner bei der Wahl sein.
    Darauf verwette ich mein Bein!

    Annette: Du weißt, dass mein Bruder antritt
    Aber zu seinem drastischen Schritt
    Wäre er nie bereit.
    Das geht zu weit!

    Andre: Vielleicht ist es einer der anderen Kandidaten.
    Doch die werden es dir doch nie verraten!



    Jakob: Wer auch immer mir an die Gurgel geht,
    Der wird merken, der kommt zu spät!
    Ich lasse mich nicht unterkriegen!
    Nicht besiegen!

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  • -[FONT=&quot] [/FONT]Folge 12: Doris Altburgh- Sekretärin -





    Es gab viele Menschen, die von Doris Altburgh keine hohe Meinung hatten. Sie behaupteten, sie sei viel zu zurückgezogen, kleinkariert und überheblich. Schon als Jugendliche war sie immer die zickige Außenseiterin gewesen, die im Sportunterricht als letzte gewählt wurde, und deren Kopf regelmäßig in versifften Toiletten landete.

    Ihren ersten Freund hatte Doris mit 17. Stefan hieß er, und Doris hatte das Gefühl zum ersten Mal richtig verliebt zu sein und vor allem, geliebt zu werden. Sie malte sich schon die perfekte Zukunft mit ihm aus. Ein wunderschönes Haus am Meer, einen guten Job und viele Kinder…

    Doch, als sich dann herausstellte, dass Stefan nur so schnell wie möglich seine Unschuld verlieren wollte, um eine Wette zu gewinnen, machte es Doris krank. Wochenlang verließ sie ihr kleines Dachbodenzimmer nicht mehr. Sie aß nicht viel und tat auch sonst kaum etwas.

    Danach wurde Doris klar, dass es an der Zeit war, etwas zu ändern: Die Leute sollten eine höhere Meinung von ihr bekommen.







    Es war ein warmer Abend im sommerlichen Riverview, den Doris mit einem Detektivroman auf der Terrasse verbrachte. Doch das Buch war nicht der Grund, weswegen sie aufgeregt war. Es war wegen Jakobs Treffen mit dieser Reporterin. Doch bisher schien alles gut zu laufen. Zumindest für Doris. Schon kurz nachdem die Reporterin und Jakob miteinander sprachen, hatten sie sich angefangen anzubrüllen. Und als Dorios schließlich hörte wie Jakob eine Ohrfeige bekam, wuchs ihr Grinsen auf den Lippen in die Breite. Ach, es war ein herrlicher Abend. Sie wusste eben, dass auf Jakob immer verlass war…



    Doch nun war es bereits kurz vor zehn. Die beiden waren schon seit 4 Stunden da unten und redeten. Kein Gebrülle, keine Schläge waren zu hören und Doris fing an das Buch zu malträtieren. Ihre Hände schwitzten so stark, dass sogar die Seiten langsam durchnässten.

    Was war nur da unten los? Sie hätten sich doch schon längt die Köpfe einhauen müssen. Warum war diese Reporterin noch da?

    Das war zu viel. Sie legte das Buch bei Seite und ging zur Treppe, wo sie anfing zu lauschen.







    „… aber dann müssten wir das hier ändern. Ich weiß nicht…“ Das war Jakob und er klang alles andere als selbstsicher.

    „Jetzt komm schon, Jakob.“ Damit fiel Doris die Kinnlade herunter. Hatte dieses Flittchen ihn gerade geduzt? Irgendetwas stimmte hier absolut nicht!

    „In Ordnung, so, dann verschieben wir die Wand eben dort hin. Aber damit würden wir die Fassade…“





    Was tat er da unten? Doris beugte sich weiter nach vorne und hatte nun einen eingeschränkten Bick auf das Geschehen im Erdgeschoss. Dort saßen Jakob und die Reporterin zusammen vor einem Laptop.

    „Hier… das könnten wir doch einfach in den Sanierungsplan integrieren.“

    Sanierungsplan? Doris verlor plötzlich den Halt und fiel nach vorne über und landete auf dem Bauch. Erschrocken drehten sich die beiden zu ihr um.

    „Doris?“, fragte Jakob verwirrt und stand auf.

    „Oh Mist!“, dachte dich die Sekretärin und versuchte aufzustehen, doch zu spät, Jakob stand bereits am Fuß der Treppe und lächelte sie an.







    „Hi, … Jakob. Ich... äh… ich wollte nur ins Bad, dabei bin ich gestolpert. Lasst euch nicht stören.“

    „Ach, Quatsch. Weißt du, Doris. Ich habe nachgedacht. Na ja, eigentlich hat mich Manuela auf die Idee gebracht. Nicht wahr?“ Lächelnd drehte er sich zu der Reporterin um, die daraufhin nickte.

    Manuela… jetzt hieß sie schon Manuela… Doris wurde schlecht.

    „Hör zu Doris, ich denke, wir sollten unsere Pläne für das neue Einkaufszentrum ändern. Wir sind gerade dabei es etwas anders umzusetzen. Eine Komplettsanierung.“







    „Was?“, stieß Doris aus und war sofort wieder auf den Beinen.

    „Du… du machst doch Witze, oder?“ Doris wusste nicht, was sie sagen sollte. Er muss verrückt geworden sein. Wie lange hatten sie an diesem Projekt gearbeitet? Ein Jahr? Und dann kam dieses Flittchen auf einmal her und… und schaffte es innerhalb von 3 Stunden und 56 Minuten einen neuen Plan aufzustellen und alles zu nicht zu machen?

    „Komm, Doris! Ich zeig dir, was ich meine.“

    „Hä… Jakob, du solltest jetzt ins Bett gehen. Du bist ja betrunken.“, sagte Doris mit einem aufgesetzten Lächeln auf den Lippen und versuchte die Fassung zu wahren.

    „Wirklich? Ach… das waren doch nur zwei Flachen. Ach… das ist OK.“

    „Jakob. Du machst da einen Fehler!“, sagte Doris und stemmte die Hände in die Hüften.

    „Jetzt wird nicht zickig. Ich bin immer noch dein Chef und ich sage, dass wir die Pläne neumachen! Also, tu was eine gute Sekretärin am besten kann. Koch uns einen Kaffe! Wir habe noch viel zu tun!“







    Ja, viele Leute hatten keine hohe Meinung von Doris Altburgh. Aber dass Jakob auch zu ihnen gehörte, damit hatte die junge Frau gar nicht gerechnet. Umso größer war ihre Wut darüber. Doch diesmal würde sie sich nicht in ihrem Zimmer verkriechen. Diesmal war es an der Zeit, dass sie den Leuten zeigte, zu was sie alles fähig war…







    „Gut. Mit Milch und Zucker?“, fragte Doris, als sie erhobenen Hauptes die Treppe herunter kam…

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  • -Folge 13: Rüdiger: I need a hero… -







    Wenn es eines gab, dass ein Mann in seiner Jugend durchleben musste, dann war es die Zeit, in der er sich verkleidete und mit seinen Freunden auf der Wiese Superheld spielte. Und das obgleich es dabei immer Gezanke über das „Wer ist jetzt der Böse?“ oder „Warum muss der Gute immer gewinnen?“ gab. Jahre würden so vergehen, zumindest solange, bis sich die erste Freundin in ihr Leben schlich und sich das Heldendasein auf das Bett beschränkte.

    So lautete zumindest die weit verbreitete Theorie. Aber wie das so war, stellte Rüdiger Himbert schon immer eine Ausnahme dar. Er spielte noch immer gerne den Helden. Egal, ob er gerade Superman schaute, der neuesten Folge von Lessie oder Batman folgte. Es gab kaum etwas, dass sich der junge Single mehr wünschte, als einmal in seinem Leben einen Menschen zu retten. Leider war das nicht ganz so einfach. Und die Schwierigkeit war dabei nicht, dass während der Rettungsaktion nicht diese unglaublich spannende Musik lief wie im Fernsehen, nein, es lag daran, dass Rüdiger Himbert wohl nie in die Situation kam… oder etwa doch?






    „… hallo? Äh… Silke, bist du das… hallo? Hallo? Aufgelegt?“ Verschlafen rieb sich der raubeinige Junghold die Augen und sah auf seine Mickey-Maus-Uhr. 23:12. Warum rief sie ihn so spät an? ER durfte sie nachmittags nicht anrufen, aber anscheinend waren Anrufe mitten während seines Schönheitsschlafs erlaubt? Na ja, vielleicht hatte sie ihre Gründe.

    Auch der Schluck Milch aus dem Kühlschrank erwies sich als keine gute Denkhilfe. Was könnte sie wohl von ihm wollen? Und warum hatte sie um Hilfe gerufen?

    Vielleicht war sie krank und hatte sich etwas gebrochen? Oder sie hatte einen Herzinfarkt bekommen? Die schlimmsten Gedanken schossen dem jungen Mann in den Kopf. Nein, das… das durfte nicht geschehen!

    Ohne weiter nachzudenken sprang er in seine Pantoffeln und düste zum Auto.






    OK, ein Superheld sieht etwas anders aus, aber immerhin sind die Intensionen die gleichen: Menschenleben retten!

    Armer Rüdiger, wenn der wüsste, wer da auf ihn wartet. Hoffentlich geht das gut.



    „Ich bin unterwegs, Silke!“ huschelte Rüdiger, als er versuchte seine Klapperkiste einzuschalten. Doch… verdammt! Ja, das Batmobil, oder Rüdiger-Mobil funktionierte nicht ganz, wie es sollte.

    „Klasse! Dämliche Ratten!“, stöhnte Rüdiger genervt, als er eine tote Ratte zwischen zwei Kabeln im Motorraum herausholte.

    „Oh nein… bist du das Silke? … nein, das war zum Glück nur Tobi.“ Erleichtert warf er den toten Rattenkadaver zwischen die Veilchen von Frau Neuhaus.

    Und dann tat er das, was er noch nie für eine Frau getan hatte: Er rannte zu ihrem Haus.






    Es war anstrengend und mit jedem Schritt spürte er wie die Last seines Körpers auf den Asphalt drückte. Gut, dass die Stadt erst letztens die Straße neugeteert hatte. Er lief so schnell er konnte. Er lief über die Flussinsel, durch die leere Innenstadt und machte dabei so gut wie keine Pausen.






    Wobei er sich beim vorbeilaufen am Fastfood-Restaurant mächtig beherrschen musste.

    Doch schließlich war es in Sicht: Silkes Haus. Und Rüdiger dankte ein weiteres Mal dem genialen Karl Benz für die Erfindung des Automobils. Jetzt fehlte nur noch jemand, der Autos baute, die nicht kaputt gingen.






    Im Eingangsbereich des Hauses brannte Licht. Sie wartete sicher schon auf ihn. Oh, das war aber romantisch. Oh… falscher Gedanke, sie hatte ja Probleme. Mit letzter Kraft hetzte er auf die Veranda und klingelte an der Tür. Im Innern des Hauses wurde es unruhig und Rüdiger hörte seltsame Geräusche. Doch er war so fertig vom Laufen, dass er kaum Luft bekam. Völlig fertig beuge er sich nach vorne über und stützte sich an seinem Oberschenkel ab. Nein, nie wieder würde er so weit laufen.






    Die Tür öffnete sich schlagartig und erschrocken sah Rüdiger schwarze Herrenschuhe vor sich. Vor Schreck zuckte er zusammen und richtete sich abrupt auf, wobei er sich an irgendetwas Harten den Kopf stieß. Als er dann zu dem Mann vor sich schaute und ihn erkannte, ließ dieser den Revolver fallen, den er in der Hand hielt und stürzte rücklings auf den frisch gebohnerten Holzboden.



    Ja, Rüdiger Himbert hatte als Kind niemals den Helden spielen dürfen. Er hatte immer nur den Bösen spielen dürfen. Doch nun ging dem jungen Mann einer seiner größten Wünsche in Erfüllung …



    „Rüdiger! Oh, danke, dass du da bist! Du… du bist mein Held! Du hast mich gerettet!“, rief Silke und fiel dem Jüngling erleichtert um den Hals.






    … Rüdiger war ein Held. Doch was hatte er eigentlich gemacht? Erst die blutende Nase des Bewusstlosen gab Rüdiger darüber Auskunft. Das war der harte Gegenstand gewesen, den er gespürt hatte. Er hatte wirklich jemanden gerettet!

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  • Die Geschichte mit Rüdiger und Silke ist echt klasse!
    Gibt es noch ein paar Fortsetzungen?


    Natürlich gibt es noch Fortsetzungen. Also keine Sorge. Die Handlungen sind noch nicht vorbei. Jetzt geht's weider mit Jakob weiter.


    -Folge 14: Jakob Winter: A night to remember … -






    Träume. Seit Jahrtausenden sind sie ein vitaler Bestandteil des menschlichen Lebens. Und sogar in unserer technisierten Welt, wo Träume nicht mehr als prophetische Wahrsagungen über das Leben gelten, werden sie von ihren Träumern immer noch hoch geschätzt. Man freut sich, wenn man etwas Angenehmes geträumt hat. Man hat sogar manchmal das Gefühl, man würde gar nicht träumen, sondern alles real erleben. Und einige wenige haben sogar das Glück sogenannte lichte Träume zu erfahren: Träume, die man selbst steuern kann.






    Als Jakob Winter an diesem Morgen von den warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut geweckt wurde, hatte er das Gefühl geträumt zu haben. Er öffnete die Augen und gähnte laut. Doch dann hielt er inne. Etwas Warmes schlang sich um seinen Bauch und seinem Rücken. Er traute sich kaum umzudrehen, doch als er es tat, stockte sein Atem. Eine Frau lag neben ihm.

    Vorsichtig löste er sich aus ihrer Umarmung und schlüpfte aus dem Bett. Zu seiner Erleichterung sah er, dass noch seine Boxershort trug. Na ja, so erleichternd war das nicht wirklich.

    Leise schlich er aus dem Raum. Sein Kopf dröhnte. Das Radio lief in der Küche. Doris war also schon wach. Vielleicht wusste sie, was vorgefallen war.






    „Ach Jakob. Du kannst dich nicht mehr erinnern, was passiert ist?“, meinte Doris, während sie den Pfannkuchen in der Luft schwenkte.

    „Ich weiß nur noch, dass diese Reporterin mir eine Ohrfeige verpasst hat. Mann, davon hab ich diese Kopfschmerzen.“

    „Ja, davon und von vier Flaschen Rotwein.“ Doris klang genervt.

    „Wie bist du denn heute drauf? Und… wer ist das in meinem Bett? Sag bloß, ich hab wieder ne Nutte abgeschleppt und sie hier schlafen lassen? Oh nein, das kostet mich wieder ein Vermögen! Die nehmen für Übernachtungen doch immer Extra!“

    „Schön wär’s, wenn das ne Nutte wäre. Aber das ist sie nicht. Denk doch mal ganz scharf nach, Superhirn!“ Jakob brauchte einen Moment um zu realisieren, was für einen Mist er gebaut hatte.






    „Oh, verdammt! Du meinst doch nicht… also… das ist doch nicht diese verrückte Reporterin. Oh mein Gott! Erst schlafe ich mit ihr, und dann wird die nicht wollen, dass ich mein Bauprojekt abbreche.“

    Damit knallte Doris Jakob den Teller vor die Nase, dass der Pfannkuchen darauf zu Boden flog.

    „Hey! Was hast du angestellt!“

    Doris stierte ihn wütend an.

    „Was habe ich angestellt? Die Frage gebe ich zurück! Du warst doch der Idiot!“

    „Was meinst du, ich verstehe nicht ganz. Oh… hast du noch Aspirin, ich glaub ich sterbe gleich. Ach, und weißt du, wo meine Hausschuhe sind?“ Jakob sah sich um.

    „Hör zu Jakob. Du und deine neue Freundin, ihr habt letzte Nacht den Bauleiter aus dem Schlaf geklingelt nur um ihm zu berichten, dass alles abgeblasen wird und ihr einen neuen Plan habt!“

    Jakob runzelte die Stirn.

    „Neuer Plan? … Doris, sag mal, hast du was getrunken?“

    „Jakob! Hör zu, du hast alles zu Nichte gemacht! Wegen dir und deiner Reporterin haben wir jetzt ein Problem!“






    „Problem ist gut… ich… ich muss los…. Oh Gott… was tue ich hier…“ Verwirrt kam Manuela die Treppe herunter und hatte dabei größte Mühe nicht die Trappe herunter zu fallen.

    „Manuela! Warte!“ Jakob wollte aufstehen, doch Doris stieß aus versehen an ihre Kaffeetasse und der ganze braune Inhalt ergoss sich auf den Architekten.

    „Aaah! Spinnst du?“

    „Tut mir leid, Jakob. Wirklich! Ich bringe einen Lappen!“ Mit einem Lächeln auf den Lippen ging Doris zur Spüle.

    „Manuela, ich … Manuela? Manuela!“, rief Jakob, doch die Reporterin war bereits aus der Tür gegangen.

    „Was… was habe ich getan? Doris, was ist mit mir nur passiert? Was stimmt mit mir nicht?“ Doris legte ihre Hand auf seine Schulter und seufzte.






    „Hör zu, Jakob. Ich weiß von deinem Problem.“

    „Problem?“

    „Heute Nacht bist du nachdem du mit Manuela zu Bett gegangen bist, noch einmal aus dem Haus gegangen.“






    Jakob wollte nicht glauben, was er da hörte. Er ... er hatte doch nicht schon wieder… nein, das konnte nicht wahr sein! Nicht schon wieder!

    Das war doch alles ein Traum, oder?



    Ja, die Menschen träumen. Sie träumen von schönen Orten, an denen sie gerne sein würden. Aber dann gibt es auch die Träume, die nicht so angenehm sind.

    Als Manuela Berg an diesem Morgen nach Hause kam, hatte sie das Gefühl einen solchen Traum zu erleben. Denn die Wohnung, die sie vorfand, war…






    …ausgeräumt worden. Das war ein Alptraum!


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  • Super! Ich lese schon die ganze Zeit deine Story und wollte mich jetzt auch mal melden.
    Die Story gefällt mir immer besser! Mach weiter so =)


    Ich freue mich total, dass so viele meine Story lesen. Ehrlich gesagt habe ich mit so viel positiver Kritik gar nicht gerechnet. Ursprünglich war das ja nur so eine "Ich teste Sims 3" - Idee, aber schön zu sehen, dass ihr Spaß daran habt, genau wie ich.^^


    Also ich hab jetzt schon die Handlung fertig. Folgen wird es 23 oder 24 geben, ehe ich einen Schnitt mache. So zusagen das Ende der ersten Staffel, wenn man so will. Danach geht es natürlich weiter mit Rüdiger und Co. Aber es werden nciht alle Charaktere später noch dabei sein. Ich bin gerade dabei erste Gedanken für die nächste Staffel zu machen und ich weiß noch nicht so recht, wer rausfliegt und wer bleibt.
    Auf jeden Fall sehen wir Jakobs Frau (Den Sim dafür hab ich schon erstellt: Der Avatar von mafiazqueen. Hab ihr ja versprochen, dass ihr Sim vorkommt.^^)


    Also noch weiterhin viel Spaß bim Lesen von Simling sucht Frau!


    Hier geht's weiter mit der Handlung. Diesmal sind die Bilder im Comic-Stil gehalten.



    -Folge 15: Trau, schau wem… -







    Im Haus, neben dem Wohnheim der Alten,

    Trafen sich an diesem Tag zwei Gestalten.

    Der eine im Anzug, formell und pikfein

    Die zweite kam ganz allein

    In den Raum hinein.







    „Und, wie sieht es aus? Klappt der Plan?“



    „Ja, alles super. Aber, ist das nicht Wahn,

    was wir tun. Ist es nicht verboten.“



    „Ja, sicher aber solange dein Knoten

    In der Zunge ist dicht und fest.

    Kann dir niemand was, nicht einmal die Pest!“



    „Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.

    Sie werden sicher merken, was ich da mache.

    Und meine Karriere als Ärztin riskiere ich.

    Aber ich denke, das will ich nicht!“







    „Hör mir zu, meine Liebe!

    Du weißt, dass ich immer alles kriege,

    was ich will und wollte.

    Und deswegen sollte

    Jeder wissen, dass ich es nicht mag

    Wenn er mir im Wege lag!

    Also stell dich nicht gegen mich, Schwesterherz.

    Damit vergrößerst du nur meinen Schmerz.“



    „Du bist der ältere, ich traue dir.

    Solange du mich unterstützt, hier!“







    „Aber natürlich. Wir sind doch Familie.

    Wir beide hassen Petersilie!

    Wir halten zusammen was auch geschieht

    Und am Ende singen wir unser Freudenlied.“



    „Gut. Doch Mutter, was ist jetzt mit ihr?“



    „Diese Aufgabe liegt immer noch bei dir.“



    Was ist der Plan, den die beiden schmieden.

    Wollen sie irgendwen besiegen?

    Und die Mutter? Wer könnte sie sein?

    Hoffentlich ist sie nicht allein daheim…







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  • -Foljge 16: Rüdiger – Spiele –







    Spiele sind ein wichtiger Teil unseres Lebens. Kinder spielen Spiele um sich zu beschäftigen, ihrer Fantasie nachzugehen und sich frei entfalten zu können.

    Auch Erwachsene spielen Spiele. Doch ihre Spiele sehen meist etwas anders aus, als die der Kinder. Da gibt es die intriganten Spiele, bei denen sich die Erwachsene versuchen gegenseitig das Leben schwer zu machen. Es gibt das Spiel, bei denen eine Frau der anderen versucht den Mann auszuspannen und dann gibt es diejenigen Erwachsenen, die ein ganz anderes Spiel spielen: Indianerspiele…







    Auch wenn Rüdiger sich dabei nicht ganz wohlfühlte, dass dieser Mann von Silke angebunden wurde, musste er dennoch gestehen, dass sie damit eine n guten Einfall hatte. Doch was hatten sie nun mit ihm vor? Sie konnten ihn ja nicht ewig an diesen Stuhl ketten. Oder war es das, was Silke vorhatte?



    „Du Silke, was machen wir mit ihm?“

    „Jungchen, überlass das alles mir. Glaub mir, ich habe in meinem Leben oft in solchen Situationen gesteckt.“, meinte die Renternrin und Rüdiger dachte daran, dass sie wohl früher oft bei irgendwelchen Indianerstämmen übernachtet hatte. Wer weiß, vielleicht war sie ja so alt, dass sie im wilden Westen gelebt hat. Oder es war eine Erinnerung aus ihrem letzten Leben… Ganz gleich, was es auch war, Rüdiger war von seiner Silke begeistert.







    „Hey, du! Für wen arbeitest du? Los, raus mit der Sprache!“ Silke beugte sich zu dem Gefesselten nach vorne, doch dieser schüttelte nur den Kopf.

    „Von… von mir erfahren Sie nichts. Gar nicht.“

    „Ach bitte, du bist nicht der erste Vogel, den ich zum Zwitschern gebracht habe. Du glaubst gar nicht, wie viele Verhöre ich während des kalten Krieges geführt habe. Glaub mir, ich weiß, wie ich an die Informationen komme, die ich haben will.“







    Rüdiger beobachtete seine Angebetete ganz genau. Obgleich sie schon alt war und ihre Bewegungen nicht mehr ganz so geschmeidig aussahen, hatte sie doch eine gewisse Eleganz und Stärke, die sie ausstrahlte. Er konnte sich schon kaum beherrschen, so heiß fand er sie.

    „Hat man dir schon gesagt, wie gut du aussiehst, Silke?“

    „Jungchen! Ich bitte dich, ich verhöre gerade den Herr hier! Also, warte.“

    „Oh, natürlich, Schatz.“, sagte Rüdiger und lächelte Silke an. Der Mann auf dem Stuhl sah abwechselnd zu Rüdiger und zu Silke. Die Verwirrung und Ekel waren ihm ins Gesicht geschrieben.

    „Oh Gott, das ist ja krank! Sie … und sie… ich dachte sie wären Nutte und das wäre ihr Freier, aber das ist ja noch viel ekelhafter! Sag mal, Kleiner, was hast du geraucht?“

    Rüdiger runzelte die Stirn. Er rauchte nicht. Na ja, ab und an gönnte er sich eine, aber was war schon dabei, er konnte sich bei den Schokozigaretten eben nicht zurückhalten.



    „Hör zu, ich will jetzt wissen, für wen du arbeitest, sonst…“, rief Silke wütend, als plötzlich ein Handy klingelte… das Handy des Gefangenen.

    Sofort griff Silke in seien Anzugtasche und nahm das Telefon heraus, klappte es auf und erwartete die Person auf der anderen seiet der Leitung.







    „Alfred? … Sind Sie das? Wo stecken Sie! Es ist bereits 8 Uhr! Sie hätten schon längst hier sein sollen! Ich hoffe, sie haben meiner Mutter den Besuch abgestattet … Alfred?“

    Erschrocken und zugleich wütend antwortete sie:

    „Hier ist nicht Alfred, du Hornochse! Ich bin es, deine Mutter!“

    „ … Mutter? … Äh… ich… was… was tust du … ich meine…“

    „Hör zu, Junge, ich warne dich.“ Silke konnte sich kaum beherrschen. Ihr eigener Sohn hatte versucht ihr etwas anzutun.

    „Ganz ruhig, Mutter. Das ist alles ein Missverständnis. Ich bin gleich bei dir. Warte, ich werde alles erklären. Hol du nur deine Medizin. Di nimmst du doch noch regelmäßig?“

    Damit legte Silke auf und warf das Handy in den Schoß des Mannes.



    „Wer war dran? So eine von einer Internetgesellschaft? Die rufen mich andauernd an und fragen, ob ich einen Anschluss will. Und ich kann so schlecht nein sagen, deswegen hab ich jetzt fünf Verträge unterschrieben… Du weißt doch, ich spiele gerne Internetspiele.“







    Ja, die einen Erwachsenen spielen Spiele in der virtuellen Welt und tun damit keiner Fliege etwas zu leide.







    Die anderen benutzten das Leben als Spielbrett für ihre düsteren Schachzüge. Doch auch wenn ihr Sohn sie umbringen wollte, sie hatte nicht vor ihm das zu vergeben. Wenn er spielen wollte, dann konnte er sich warm anziehen. Silke würde das härteste Spiel mit ihm spielen, dass er sich vorstellen konnte.

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  • -Folge 17 – Jakob Winter: Help! -







    In ihrem bisherigen Leben hatte Manuela Berg es versäumt anderen Menschen zu helfen. Das fing schon damals als Kind an, als sie dabei zusah, wie ihre Mitschüler einen Jungen verprügelten, der angeblich ihr Geld gestohlen hatte. Und obwohl Manuela genau gesehen hatte, dass es jemand anderes gewesen war, hatte sie die Information für sich gehalten, weil sie gerade zu sehr mit ihrem Eis beschäftigt war.

    Als sie Jahre später ihren Bericht noch kurz vor Redaktionsschluss einreichen wollte und mitbekam, wie zwei Autos neben ihr ineinander fuhren und sich überschlugen, beschloss sich Manuela ihnen nicht zu helfen und ihren Bericht abzuliefern.

    Ja, Manuela Berg war der Ansicht, dass es manchmal im Leben wichtigeres gab, als anderen zu helfen. Doch nun wünschte sie sich nichts sehnlicheres, als jemand, der ihr helfen konnte…







    „Das… das ist unmöglich…“ sagte sie zu sich selbst und schritt ungläubig durch das leergeräumte Haus. So etwas könnte doch gar nicht passieren. Es war einfach verrückt. Wer auch immer das war, er hatte sogar ihren hässlichen Gartenzwerg gestohlen.







    Unter Schock griff sie in ihre Tasche nach ihrem Handy und gab mit zittrigen Händen die Notrufnummer ein. Doch als sie die Bestätigungstaste drücken wollte, rutschte ihr das Mobiltelefon aus der Hand und fiel zu Boden.

    „So ein Mist! Ganz ruhig, Manuela! Du hast schon schlimmeres überstanden! Also, keine Panik!“

    Sie atmete tief durch und bückte sich dann nach ihrem Handy. Doch als sie da aufheben wollte, fiel ihr ein kleiner, handgeschriebener Zettel auf. Stirnrunzelnd hob sie das zerknittere Stück Papier auf. Das war nicht ihre Handschrift. Eigentlich war das niemandes Handschrift den sie kannte. Und durch ihren Job als Reporterin kannte sie viele Handschriften. Diese jedoch war ihr vollkommen fremd.

    „Bernsteinstraße 12, Vorratslager 1B. Code-Nummer: 1681“ Stand mit schwarzem Kugelschreiber geschrieben und Manuela hielt inne.

    Möglicherweise hatte diese Adresse und diese Lagernummer etwas mit dem Verschwinden ihrer Möbel zu tun. Dem musste sie auf den Grund gehen. Wer auch immer das war. Sie würde nicht zulassen, dass man ihre Prada-Stiefel und ihre neue Sonnenbrille so einfach stehlen konnte. Nein, es war an der Zeit sich selbst zu helfen!











    Zugleichen Zeit, versuchte Doris Altburgh ihrem alten Freund Jakob zu helfen. Der schien am Ende seiner Kräfte zu sein. Doch sie hatte ihm schon so oft geholfen. Die hatte ihm geholfen einen Hundebestatter zu besorgen, als Marie starb. Sie hatte ihm die Unterwäsche gebügelt, als seine Frau ihn verlassen hatte und sie hatte vor ihm bei seiner Kleptomanie zu helfen…



    „Hör zu Jakob. Weiß jemand etwas von deinem Problem?“

    „Also… ja… mein Psychologe, Doktor Bruckheim. Er hat mir doch auch die Tabletten gegeben, bei denen ich gesagt habe, sie wären gegen meinen Haarausfall. Aber tatsächlich sind sie gegen die Psychosen.“

    „Ach wirklich… na ja, es scheint nicht so gut zu wirken, wie es soll.“

    Jakob schüttelte resignierend den Kopf.







    „Ich bin es langsam leid. Ich will, dass es aufhört. Aber passiert nichts. Doktor Bruckheim sagt, das sei unmöglich. Ich sollte eigentlich schon längst wieder geheilt sein. Aber die Tabletten scheinen irgendwie nicht zu wirken.“

    Doris lächelte ihren Freund an.

    „Es wird wieder alles gut. Das verspreche ich dir. Aber zunächst müssen wir diesen Bauauftrag wieder zurück bekommen. Hörst du. Das ist wichtig.“

    „Jetzt hör endlich auf damit! Was ich gestern gesagt habe, das habe ich ernst gemeint! Es ist falsch, was wir tun wollen! Und ich weiß gar nicht, wieso ich so versessen danach war! Ach… lass mich jetzt in Ruhe. Ich spazieren!“ Mit diesen Worten verließ Jakob energisch das Haus und ließ Doris mit wütendem Blick allein zurück.







    „Oh Jakob! Es gibt nichts Wichtigeres als den Auftrag! Idiot!“, verbissen griff Doris nach ihrem Handy. Es war Zeit, dass sie ihm zeigte, wer in seinem Leben eigentlich das sagen hatte.



    „… Ja, spreche ich mit Doktor Bruckheim? Ja, ich bin es… Doris Altburgh, Jakobs Sekretärin. Ich glaube Jakob hat gestern wieder einen kleinen Raubzug gemacht. … ja… die Sachen befinden sich in der Bernteinstraße 12 im Vorratslager 1B. Äh… die Codenummer lautet… warten Sie.. .wo ist denn jetzt der Zettel… wo habe… verdammt! Tut mir leid, könnten Sie vielleicht dort gleich vorbeikommen? Danke.“



    Ja, Doris Altburghs war zu vielem fähig um das zu bekommen, was sie wollte. Doch in ihrem Innern glaubte sie fest daran, dass sie das alles nur für ihren Freund Jakob tat. Sie wollte ja nur helfen.











    Das Tor öffnete sich langsam, nachdem Manuela den Code eingegeben hatte und das, was Sie dort sah, war erschreckend. Ihre ganzen Möbel hatte irgendwer hier eingelagert. Verwirrt ging sie hinein und starrte fassungslos auf ihr Hab und Gut.



    „Doris? Miss Altburgh?“ Schnell versteckte sich Manuela hinter ihrem Sofa.

    „Sind Sie das? Ich bin es Jakobs Psychologe. Mal sehen, was seine Kleptomanie heute so zum Vorschein gebracht hat.“

    Kleptomanie? Es dauerte einen Moment, bis Manuela realisiert hatte, was passiert war. Jakob hatte das getan? Aber… warum? Dieser Idiot! Sie würde ihm den Kopf abreißen, wenn sie ihn wieder…

    „Gut, dass Sie so schnell kommen konnten. Haben Sie die nächsten Pillen für Jakob vorbereitet?“ Diese Frauenstimme kam Manuela doch bekannt vor, doch sie traute sich nicht nachzusehen.

    „Ja, hier sind sie. Ich bin wirklich froh, dass Sie sich so um Jakob kümmern. Alleine ginge es ihm bestimmt viel schlechter.“

    „Natürlich. Ich gebe mein Bestes. Ich will bloß, dass er glücklich ist…“







    Das… das war Doris! Und mit einem Mal war jegliche Wut auf den Architekten verflogen. Doris hatte etwas vor. Sie wusste zwar noch nicht was, aber Manuela war nicht bereit zuzulassen, dass sie Jakob etwas antat. Und zum ersten Mal in ihrem ganzen Leben hatte Manuela Berg das Bedürfnis jemanden helfen zu wollen.

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  • Fehler Divya,Silke hat ihren Mann nicht erschossen,das war er schon selbst.


    Stimmt genau.


    -Folge 18: Leopold von Werken: Die Eine, wie keine -



    Nach Jahre langer Suche
    Schlug sie endlich zu Buche
    Die Liebe- Sie hatte ihn ergriffen
    Doch das hatte er sich zunächst verkniffen
    Lieben wollte er Annette nie.
    Dafür war sie zu wenig Genie.
    Doch die Zeit mit ihr war zu gut
    Und gab Leopold neuen Mut
    Er lernte sie lieben und schätzen
    Und würde sie wohl nie verletzen.
    Ja, er wollte nur sie.
    Weggeben wollte er sie nie.



    Leopold: Ach Andre, was soll geschehen?
    So kann es nicht weitergehen.
    Mein Herz blutet und vergeht
    Wenn sie nicht bei mir steht.

    Andre: Ich sehe, du hast
    deinen Entschluss gefasst.

    Leopold: Du hast recht. Ich will es wagen
    Und sie um ihre Hand fragen.
    Sie ist die Frau, die ich gesucht habe
    Und das in meiner schweren Lage
    Ihr kann ich vertrauen.
    Kann auf sie bauen!



    Andre: Das ist super, lass dich umarmen!
    Doch ich sollte dich warnen.
    Frauen sind keine einfachen Geschöpfe
    Sie brauchen mehr als Putzeimer und Töpfe!

    Leopold: Sie wird meine Frau sein!
    Endlich, nie mehr allein!!!



    Andre: Huch, da klingelt mein Handy
    Vielleicht ist es die liebe Sandy.
    Ach… aha… natürlich sofort…
    Wir sind hier, an diesem Ort

    Leopold: Mit wem hast du gesprochen?

    Andre: Das war der Kriminalbeamte Herr Rochen.
    Er hat herausgefunden, dass dein Geld
    Während deiner Reise in die Alpenwelt
    Von einem Handy aus bearbeitet wurde



    Leopold: Was? Das ist doch eine absurde
    Behauptung! Niemals habe ich das erledigt
    Das habe ich doch schon während dem Prozess gepredigt!

    Andre: Er gab mir auch die Nummer des Anschluss‘.
    Damit ist wohl Schluss mit dem Verdruss!
    Wir müssen dort nur anrufen und dann
    Sehen wir, wer da geht dran!
    Dann haben wir denjenigen, der es war
    Dann ist alles wieder sonnenklar.

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    [SIZE=3]Liebe, Intrigen, Mord, Totschlag, Affären, Liebeleien, Erbarmen, Lust, Freud, Leid, Wahrheit und ... Geheimnisse... [/SIZE]


    [SIZE=6]Die Simlinge von Riverview[/SIZE]
    [SIZE=4]Eine Kleinstadt und ihre Geheimnisse [/SIZE]


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