Knigge im Alltag

  • Hi.


    Folgende Situation:
    Ich wechsele nach einer Veranstaltung den Raum, gehe dabei einige Gänge mit einigen mehr Zwischentüren entlang. Bin ich alleine, öffne ich jede Tür für mich selbst. Was mache ich aber, wenn ich in männlicher Begleitung unterwegs bin? Muss der Mann mir die Tür aufhalten oder darf ich emanzipiert auch dem Mann die Tür aufhalten? Oder halten wir es ganz egoistisch und jeder hält sich selbst die Tür auf?


    Findet ihr, Verhaltensregeln nach Knigge haben heute - nicht nur zur Zeit vieler Feuerschutztüren sondern vor allem zu Zeiten der Emanzipation - noch ihre Daseinsberechtigung? Sollten die Regeln „emanzipiert“ werden, sodass auch die Frau dem Mann die Tür aufhalten, den Stuhl zurechtrücken, in die Jacke helfen darf? Oder haltet ihr solche Regeln für völlig überflüssig, schließlich kann sich jeder alleine Hinsetzen, Anziehen und auch durch Türen gehen? Oder sollte vielleicht doch alles beim Alten bleiben?


    Wie verhaltet ihr euch im Alltag? Welche Veränderungen wünscht ihr euch in Bezug auf das Verhalten eurer Mitmenschen? Wünscht ihr euch manchmal etwas mehr Kniggetreue?



    Nein, dies ist kein Fragenkatalog, den ihr abarbeiten sollt. Sagt mir eure Meinung zum Thema Knigge!


    Liebe Grüße,
    Kathy



    PS: Hatten wir nicht mal so ein Thema? Ich finde nur den Kniggetest.

    [COLOR="Navy"][SIZE="1"][FONT="Century Gothic"][CENTER]Niemand weiß, was in ihm drinsteckt,
    solange er nicht versucht hat, es herauszuholen.[/CENTER][/FONT][/SIZE][/COLOR]

  • Meiner Meinung nach ist heute alles etwas lockerer. Und wie die verschiedenen Situationen so sind - das entscheidet sich bei mir immer danach, was die Begleitperson macht. Hält er mir die Tür auf, geh ich durch. Geht er zuerst durch, verletzt mich das aber in keiner Weise oder so. Es muss meiner Meinung nach zur Situation passen und da ist es für mich auch mal nicht so schlimm, wenn ich mir selbst die Jacke anziehen muss. ;)

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    Is there anything you would not do for your...family?
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  • also ich halte im alltag, wenn es sich anbietet, immer wieder auch mal männern die tür auf... fände es einfach total dämlich, durch eine tür zu gehen, wenn noch jemand hinter mir ist und die tür einfach zufallen zu lassen, sobald ich selbst durch bin... und ob da an mann oder ne andere frau hinter mir durch die tür will, ist mir in dem moment total egal... ich halte sie einfach weiter auf, bis auch die andere person durch ist...
    das gleiche ist es, wenn ich durch eine tür möchte und sehe, dass von der anderen seite aus (eine glastür selbstverständlich, ich kann ansonsten leider nicht durch türen sehen) auch jemand durch möchte, halte ich sie der person (wieder egal, ob mann oder frau) eben auf, wenn ich als erstes den türgriff erreiche... würde mir tierisch albern vorkommen, dann dort vor der tür zu stehen und noch ein oder zwei sekunden zu warten, bis der mann die tür erreicht hat, um sie zu öffnen...
    ehrlichgesagt habe ich mich schon ein paar mal gefragt, ob es den mann stört, dass ich das tue... aber für mich ist das einfach total selbstverständlich...
    genauso ist es für mich selbstverständlich, meine sachen selbst zu tragen... dinge, die mir runtergefallen sind, selbst aufzuheben oder runtergefallene dinge für andere aufzuheben...wieder egal ob mann oder frau...


    es gibt da sogar eine kleine geschichte, die mir damals ziemlich peinlich war, wo ich aber inzwischen drüber lachen kann...
    der vater von meinem damaligen freund, wollte meinen freund und mich irgendwohin fahren... ich habe ihn dort das erste mal gesehen (also den vater)... und er stieg also aus dem auto um mich zu begrüßen... mit küsschen links, küssen rechts (wie so ein alter mafioso im film *g*) und ging dann zur hintertür und machte sie auf... und ich (verplant wie ich bin) dachte er würde etwas von der rückbank nehmen wollen und gehe also um das auto herum und steige auf der anderen seite ein... als ich saß, sah ich, dass er neben der anderen (für mich offengehaltenen tür, was ich ja nicht geblickt hatte) tür stand und mich total perplex ansah :D
    bin ich schon zu emanzipiert?


    so das wurde ein halber roman, sorry... :D

    What are you doing to me?
    Haven't you noticed yet? - I'm killing you.

    Einmal editiert, zuletzt von DieMarry ()

  • Selbstverständlich ist es egal, wer wem eine Tür aufhält, egal ob Frau oder Mann. Das gleiche gilt für das Öffnen der Autotür, usw. Ich halte auch Jungs/Männern die Tür auf.


    Ich finde diesen Knigge wirklich unnötig. Am sinnlosesten ist es ja, wenn ein Mann einer Frau die Hand hinhält, um ihr beim Aussteigen aus einem Auto zu helfen, da es eigentlich viel schwieriger ist, so auszusteigen.^^


    Und warum sollte mir ein Mann z.B. beim Anziehen meiner Jacke helfen dürfen, aber ich ihm nicht? Bin ich etwa weniger in der Lage meine Jacke anzuziehen, als er? Nein. Also, wie gesagt, ich finde es sinnlos und manchmal auch störend.


    Aber ich finde schon, dass man seinen Mitmenschen die Tür aufhalten sollte, usw. Es sollte eben bloß nicht darauf ankommen, ob es eine Frau oder ein Mann ist. ;)

  • Ich bin da noch ziemlich altmodisch,finde es einfach nur schön,wenn man noch auf einen richtigen gentleman trifft.ist leider selten genug heutzutage.ein mann,der eine frau oder ein mädchen noch ein wenig als dame behandelt,hut ab !
    Ich liebe solche männer! Frau tut auch ziemlich viel für mann,immer noch:überwiegend noch bekochen,wäsche waschen,grössten teil des hausputz,warum soll der mann dann nicht beim ausgehen ein bisschen was in form von ritterlichkeit(benütz jetzt mal das altmodische wort) zurückgeben?

  • Also mein Mann ist sehr gut erzogen! :)

    Hier einige Beispiele: er hält mir stets die Türe auf auch die vom Auto, er geht vor mir die Treppe runter und hinter mir die Treppe hoch (sollte ich fallen falle ich bequem), wenn ich aus der Wanne steige reicht er mir meistens ein Handtuch, wenn wir auswärts essen rückt er mir meinen Stuhl zu recht. Er sagt immer das für ihn so etwas selbstverständlich ist, und wenn ich es mal nicht beachte guckt er mich ganz böse an. :)

    Vor ihm hatte ich einen typischen Italienischen Macho, mich an sowas zu gewöhnen war Anfangs gar nicht so einfach. Aber mittlerweile geniese ich es, und wenn wir zu Hause sind drehe ich den Spiess auch gerne mal um. Ich finde es schön ein wenig verwöhnt zu werden, schliesslich verwöhne ich ihn auch, zwar auf eine andere Art aber ich tue es. :)

    Wenn ich alleine unterwegs bin halte ich gerne die Türe anderen Menschen auf, besonders alten Menschen wenn sie sich mit einem Lächeln und bedanken. Bei den Jugendlichen mache ich es auch, ob Mann oder Frau ist egal, aber von denen kriege ich meistens kein "Danke". Aber ich mache es weiter! :)

  • Ich freu mich, wenn ein Mann mir die Tür aufhält (und dergleichen), aber nur, wenn es souverän wirkt und nicht "Oh nein, ich muss ihr jetzt die Tür aufhalten, sonst wirke ich unmännlich/unhöflich/...".


    Aber wenn hinter mir noch jemand kommt, halte ich selbstverständlich auch die Tür auf, egal, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Soll ich ihm jetzt die Tür ins Gesicht knallen? :D

  • Ich halte immer anderen die Tür auf, wenn es sich anbietet (also ich sowieso vorne her laufe oder gerade so stehe, dass ich die Tür aufhalten kann).
    Klar ist es nett, wenn ein Mann einem die Tür aufhält, aber ich find's mega nervig, wenn Männer/Jungs hinter einem her laufen und auf einmal nach vorne sprinten, weil da ja eine Tür kommt, die aufgehalten werden muss (oh ja, das hatte ich schon häufig!)


    Und bei sowas wie "in die Jacke helfen" oder "Stuhl zurecht rücken" fühle ich mich wie eine 70jährige, weil ich sowas nur von meinem Opa kenne, der das für meine Oma immer macht :D

  • Also ich finde, bei einem Date zum Beipsiel, sollte der Mann vllt so ein paar Dinge berücksichtigen, um den Gentleman raushängen zu lassen. Das muss allerdings nicht unbedingt nötig sein, ist aber eine meiner Meinung nach, sehr nette Geste. Im Alltag ist das eigentlich imo unnötig. Mich würde es nerven wenn mein Freund immer vorrennt um mir die Tür aufzuhalten, oder um mir den Stuhl zurecht zurücken... Anstand soll Mann haben, aber so sachen sind almählich unnötig ^^
    Und FRAU sollte das beim Mann nit machen, kommt doch sehr merkwürdig wenn da eine Frau dem Kerl beim hinsetzen , oder ihm in die Jacke hilft xD... Sowas wie Krawatte binden gehört jetzt ma nich dazu... ^^

  • Also ich halte anderen Menschen ,die hinter mir kommen,grundsätzlich die Tür auf.Und älteren Menschen helfe ich auch mal in die Jacke oder rücke ihnen den Stuhl zurecht,auch Männern,z.B.meinem Vater,der sich doch schon etwas schwer tut.

  • Ich weiß nicht was Höflichkeit und Anstand mit Emanzipation zutun haben soll. Ja, ich weiß daß ich mir die Tür auch selbst aufmachen kann. Ich freue mich trotzdem drüber wenn jemand noch so viel gute Erziehung besitzt um sie mir aufzuhalten. Oder weiß wie man Besteck richtig auflegt, seine Serviette faltet und nicht vom Tisch aufsteht als wär die Sau vom Trog weggelaufen.
    Emanzipation, super-cooles Gehabe und dem ganzen zum Trotz - ich bin bisher noch nie damit angeeckt mich höflich und zuvorkommend zu benehmen. Aber ich denk mir häufig meinen Teil wenn ich mir meine Mitmenschen ansehe.

  • Ich denke auch nicht, dass Höflichkeit und Emanzipation sich gegenseitig ausschließen.
    Jemand anderem die Tür aufzuhalten ist für mich auch eine Selbstverständlichkeit (genauso wie einen Sitzplatz freimachen etc.). Was mich allerdings zunehmend nervt (und da kann man mich ruhig kleinlich nennen) ist, dass man dafür häufig nicht mal mehr ein Danke zu hören bekommt, was für mich eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit ist...

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    [CENTER][FONT="Century Gothic"]Albert Einstein[/FONT][/CENTER]

  • Ich denke auch nicht, dass Höflichkeit und Emanzipation sich gegenseitig ausschließen.
    Jemand anderem die Tür aufzuhalten ist für mich auch eine Selbstverständlichkeit [...]



    Naja, Emanzipation heißt ja nicht E-Mann-Zipation, also dass sich Frau unabhängig von Mann macht. Emanzipation heißt ganz allgemein, dass sich jemand oder etwas (so etwa ein Mensch oder eine Gesellschaft) sich von irgendwem oder irgendetwas (also einem Menschen oder einer fremden Gesellschaft) unabhängig macht. Demnach hat Emanzipation nicht das geringste mit Höflichkeit zu tun. Höflichkeit ist einfach ein gewisses Mindestmaß an Verhalten, dass jedermann zu Tage fördern sollte, um als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gelten zu können/dürfen. Manche schließen sich ja gern absichtlich davon aus, aber von denen soll keine Rede sein.


    Wisst ihr eigentlich, woher das mit dem Tür-Aufhalten kommt? Früher war das mal andersrum. Da hat der Mann die Tür zum Restaurant/zur Kneipe geöffnet, n ist vor der Frau reingegangen und hat sich erstmal umgesehen. Das war Höflichkeit im 19. Jahrhundert, denn der Mann musste, bevor er mit einer Frau eine Örtlichkeit betrat, sicherstellen, dass die Rämlichkeit dem Sinn der Dame entprach. Ergo musste er festellen, dass keine zwielichtigen Gestalten in der Bar saßen, die die Dame stören konnten. Heute ist das andersrum, weil man heutzutage (das heißt seit dem 20. Jahrhundert) bereits von außen sieht, ob das Restaurant bzw. die Kneipe das richtige für die Begleitung ist.


    Es gibt aus dem Alltag tausende Beispiele von Unhöflichkeit, von denen ich hier ein paar aufzählen möchte. Da wäre zum Beispiel die Rolltreppe: Klar, dass man sich, will man nicht die Treppe hochlaufen, um schneller zu sein, auf eine Seite (meistens rechts) stellt, um anderen den Vortritt zu lassen, die das anders sehen. Möchte man aber selbst mal schneller vorankommen, gibt es immer, aber auch immer ein Pärchen, ob Mann-Frau, Frau-Frau oder Mann-Mann, die einem den Weg versperren. Nicht aus böser Absicht, sondern aus purer Ignoranz. Man möchte ja sein Gespräch gern auf Augenhöhe durchführen.
    Oder Menschen (die liebe ich besonders), die im Supermarkt mittem im Gang stehenbleiben, um erstmal ihren Einkaufskorb zu überprüfen, ob sie denn bisher alles gekauft haben, was sie wollten, und sie dann am Suppenregal mit sich selbst oder dem Partner darüber philosophieren, ob sie denn heut Abend lieber Schinkenhackröllchen an Ziebelsauce oder Schnitzel mit Kartoffelpüree essen wollen, und dabei sämtlichen Verkehr aufhalten. Und wenn man derlei Menschengestalt darum bittet, doch Platz zu machen, regt sich der Maggi-Gourmet noch darüber auf, man wird doch noch etwas Geduld haben oder, was mein Lieblingsspruch ist, dass man heutzutage keine Zeit mehr hätte. Dass diese Menschen der Grund dafür sind, dass man keine Zeit hat, ist dabei ohne Belang.


    Oder was ist mit denen? Man steht in der Schlange beim FastFood-Restaurants seines geringsten Misstrauens und wartet geduldig, dass man dran ist. Aber der letzte vor einem, der mit seinen drei Freunden da ist, kann sich einfach nicht entscheiden, ob der denn nun den Chickenburger mit Pommes oder doch nur einen Salat und einen Schoko-Shake haben will. Dann rückt man etwas nach vorn, um dem Verkäufer zu sagen, dass man gern Menü Nummer 2 mit Mayo und Cola haben will, und wird prompt von dem Unschlüssigen zusammen mit seinen Begleitern angefahren: "Isch bin jetz dran, Kollege"
    Da frag ich mich schon, inwieweit derlei Menschen an ihre Umwelt denken. Was ist so schwer daran, jemanden vorzulassen, der weiß, was er kaufen will, während man selber noch überlegt?


    Cleo
    Das "Danke" ist ein vom Aussterben bedrohtes Wort. Ich empfehle dir daher, dieses possierliche Wörtchen so oft herumzuzeigen, wie es nötig ist, damit andere noch von seiner Existenz wissen und profitieren können. Von allein verbreitet es sich scheinbar nicht, also braucht es eine Art Geburtshelfer, der immer bereit ist.


    Danke ist leider keine Selbstverständlichkeit, und vielleicht sollte es das auch gar nicht sein, denn wenn ein Danke selbstverständlich wird, verliert es vielleicht bald seine Bedeutung, so wie das gute alte "Guten Tag", oder das "Wie geht's dir?", auf das kaum noch jemand eine ernst gemeinte Antwort haben will. Beide Sprüche sind eine Floskel, eine Phrase geworden, deren Inhalt niemanden mehr interessiert.


    Vielleicht sollte man für jedes "Danke" auch dankbar sein...



    Greetz

  • Jemand anderem die Tür aufzuhalten ist für mich auch eine Selbstverständlichkeit (genauso wie einen Sitzplatz freimachen etc.).


    Zum Thema "Sitzplatzfreimachen": In meinen Augen eine feine Sache und natürlich auch in jeder Form richtig. Allerdings muss ich ganz ehrlich zugeben, dass ich in letzter Zeit manchmal wirklich sauer werde, wenn ich Bus oder Straßenbahn fahre.
    Unsereins, die Jungen, sollen aufstehen, wenn gebrechlichwirkende Omis einsteigen. Wie schon gesagt - richtig so. Gehört sich so. Allerdings versteh ich es NICHT, dass sich diverse andere ältere Leute in diesen Zweiersitzen nicht ans Fenster setzen, damit sich auch neben sie noch jemand setzen kann, sondern dass sie den Platz am Gang nehmen und damit den Fensterplatz leer lassen, nur, weil sie vermutlich Angst haben denjenigen, der sich neben sie setzen könnte, zu fragen, ob er denn bitte mal aufstehen könne, damit man aussteigen kann.
    Erst neulich hatte ich die Situation, dass der Bus bis auf den letzten Platz dicht gedrängt und voll war, auch ich stand, aber eine ältere Dame Anfang 60 saß triumpfierend da und besetzte für sich eine ganze Bank, obwohl wirklich gebrechlichwirkende Frauen stehen mussten - sie kam nicht auf die Idee mal aufzurücken. Da erzähle uns mal jemand die heute Jugend würde sich nicht benehmen - ich finde so ein Verhalten wirklich eine Frechheit.

    [center][SIZE=1]Ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben, gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen
    und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben, [...] wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
    Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können ... es handelt sich darum, alles zu leben.
    Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein. [/SIZE]

    [SIZE=1]R. M. Rilke[/SIZE]
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  • stimme ich dir zu, wolkenfeder. wenn WIR uns nicht bewegen, sind wir gleich die ä*sche der nation, aber selbst einmal den hintern hochbekommen tun die auch nicht. das hat mich schon immer geärgert, und deswegen bin ich zuletzt auch nicht mehr von allein aufgestanden, sondern immer nur dann, wenn ich gefragt wurde. mittlerweile brauch ich kein bus und ubahn mehr fahren, nur noch zug, und im zug kommts seltener vor.

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    Is there anything you would not do for your...family?
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  • Wolkenfeder
    Die Situation die du beschreibst kenn ich und find ich auch ätzend. Vor allem, wenn auf dem zweiten Sitz dann nur ein Handtäschchen geparkt wird...


    Wunschkind
    Bez. für jedes Danke dankbar sein geb ich dir recht und ich hab ja auch schon gesagt, dass das vielleicht ein wenig kleinlich von mir ist. Für mich gehörts halt einfach dazu und ich freu mich darüber...
    Bez. Emanzipation und Höflichkeit hab ich mich glaube ich etwas missverständlich ausgedrückt, denn so hab ichs gar nicht gemeint :)

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    [CENTER][FONT="Century Gothic"]Albert Einstein[/FONT][/CENTER]


  • Bez. für jedes Danke dankbar sein geb ich dir recht und ich hab ja auch schon gesagt, dass das vielleicht ein wenig kleinlich von mir ist. Für mich gehörts halt einfach dazu und ich freu mich darüber...


    Absolut, genau so wie, je nach Situation, mal einen 'Guten Tag' zu wünschen oder ein simples Lächeln, beispielsweise für die Kassiererin im Supermarkt. Ich mach das gerne, es kostet mich nichts und ich bekomme das genau so gern zurück, immerhin laufen mir im Alltag schon so genug Miesepeter über den Weg. Eigentlich traurig, dass einem ein nett gemeintes 'Danke' auf das Aufhalten einer Tür hin schon auffällt, weil es nicht so häufig vorkommt.


    Bezüglich der 'Rollenverteilung' sind sicher einige Sachen irgendwie verankert. Beispielsweise das Helfen in eine Jacke, oder das Zurechtrücken des Stuhls, das wohl eher ein Mann für eine Frau ausführt, als umgekehrt. Bzw käme es mir anders herum merkwürdig vor. Ich empfinde das aber keinesfalls als Muss, fühle mich selbst sogar wohler, wenn ich eigenständig meine Jacke anziehen kann ;) Wem ich wiederum die Tür aufhalte, und wer sie mir aufhält, ist mir letztendlich egal, solang sie niemandem vor der Nase zuknallen muss, weil das Aufhalten zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

    [CENTER]guess right, get the toaster
    but you know, miss, guessing gets you nowhere
    [/CENTER]

  • Muss ich Livia zustimmen. Ich bin letztens auch in der Trambahn auf dem Gang-Platz gesessen weil die Sonne so brutal auf den anderen geknallt hat. Als ich eingestiegen bin war der Zug leer und hat sich die nächsten Haltestellen gut gefüllt, so daß einige stehen mussten. Es hat kein einziger den Mund aufbekommen um zu fragen ob er sich da hinsetzen könnte, obwohl ich jederzeit Platz gemacht hätte. Ich hab mich da ja nicht hingesetzt um jemanden was böses zu tun und ich hab andersrum auch kein Problem jemanden zu fragen ob ich mich daneben setzten kann.

    (Wobei.... ich hab erst gestern eine kleine Erziehungsmaßnahme bei so einem 11-Jährigen Bonzenkind mit Ed Hardy Shirt und IPhobe ergriffen, der sich fast auf meine Tasche gesetzt hat... ^^)


    Ansonsten, was das aufstehen für andere anbelangt: Ich steh für Menschen mit offensichtlichen Gebrechen (also auch wenn jemand wirklich krank aussieht) auf und da ist es mir auch egal wie alt die sind. Was die restlichen alten Schachteln angeht: Wir können gerne die Diskussion "Mein Rheuma ist schlimmer als deins" führen, ich hab gute Chancen zu gewinnen :D

  • Noch schlimmer sind die, die offensichtlich neben sich noch einen freien Platz haben, man sie nachfrägt und die doch rotzfrech meinen 'da sitzt schon jemand'. JEMAND, der erst 2 Stationen später einsteigt. Deshalb hasse ich es mit Schulbussen zu fahren. Ich hab dagegen kein Problem zu fragen ob ich mich hinsetzen darf, es sei denn es wäre neben jemanden, der schon so aussieht als würde er alles dagegen tun dass neben ihm keiner sitzt.


    Und das einfache 'Danke' kommt heute leider viel zu kurz. Es ist 'nur' ein Wort, aber dennoch freue ich mich persönlich sehr wenn sich jemand bedankt - man weiß, man hat irgendwas Gutes getan. Dasselbe mit Bitte - wenn ich höre 'lass mich mal durch' mache ich erst recht kein Platz. Es gehört für mich eben dazu Bitte und Danke zu sagen


    Die Tür halte ich generell immer auf, wenn jemand hinter mir geht. Ich bleibe nicht stehen, sondern 'schmeiß' die Tür auf sodass dem Nachfolgenden nicht die Tür vor dem Gesicht zuschlägt.

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