Das ist nun meine zweite Fotostory. Es wird so eine Art Soap, also werden mehrere Geschichten gleichzeitig erzählt. Na, was rede ich so viel...schaut es euch einfach an. Ich wünsche jedenfalls viel Spass dabei...
Nun der erste Teil...
Lana war gespannt. Ihre Eltern hatten sie ins Wohnzimmer gebeten, weil sie ihr etwas mitteilen wollten, so waren ihre genauen Worte. Etwas mitteilen- hatte sie vielleicht etwas ausgefressen? Nein, sie überlegte kurz, fand aber nichts wofür sie sich schämen musste. Sie war eine gute Schülerin, um genau zu sein sogar eine ausgesprochen gute, war abends nicht zu spät nach Hause gekommen, nein sie konnte guten Gewissens nach unten gehen.
Sie setzte sich neben ihre Mutter aufs Sofa und schaute sie fragend an:“ Nun macht es doch nicht so spannend!“ Ihre Mutter lächelte während ihr Vater sich erhob und einen Schritt auf sie zuging. „Wir haben eine Überraschung für dich! Heute war Post im Briefkasten von der „Around the world“ Agentur. Ein Mädchen aus Amerika soll zu uns kommen als Aupair girl. Natürlich nur, wenn du einverstanden bist.“ Natürlich war Lana das. Das Mädchen würde etwas Leben ins Haus bringen und sie, Lana, könnte ihr helfen ihre Sprache zu lernen. „Wann kommt sie?“ „In zwei Wochen!“
Etwa zwei Stunden später als Lana in der Küche saß und ihre Englischlektüre las, die für die nächste Klausur relevant war, betrat ihre Freundin Marie den Raum.
„Hallo, na lernt du schon wieder?“ begrüßte Marie sie. Lana schaute von ihrem Buch auf. „Oh, hallo! Wie bist du denn hier rein gekommen?“ „Deine Mutter hat mir auf gemacht.“
Lana stand auf und legte das Buch zur Seite:“ Ist aber gut, dass du da bist. Hast du noch etwas Zeit oder bist du auf dem Sprung?“ „Ich wollte gleich noch joggen gehen. Meine Trainerin wird immer anspruchsvoller, und ich will ja meinen Platz in der Mannschaft behalten. Aber etwas Zeit habe ich noch. Was gibt es denn?“ fragte Marie und schaute in Lanas fröhliches Gesicht.
„Ich muss dir unbedingt was zeigen!“ Lana strahlte. „Na da bin ich aber gespannt!“ „Komm, lass uns in mein Zimmer gehen!“
Sie gingen die Treppe des Hauses rauf und betraten Lanas Zimmer. „Also, dann erzähl mal!“ lächelte Marie.
„Hier, guck selbst!“ Lana deutete auf einen Brief, der auf ihrem Schreibtisch lag. Marie hob ihn auf, setzte sich auf den Schreibtischstuhl und öffnete den Umschlag.
Aufmerksam las sie die Zeilen. Lana stand neben ihr und beobachtete die Freundin aufmerksam. „Na, und, was sagst du?“ fragte sie schließlich, als Marie fertig war. „Klingt super!“ erwiderte diese „Hat aber auch lange gedauert bis ihr eine Rückmeldung bekommen habt. Wann hattet ihr euch noch mal beworben?“ fragte sie. „Vor etwa zwei Jahren. Ich hatte es schon fast vergessen. Meine Eltern sind damals auf die Idee gekommen. Sie meinten es hätte viele Vorteile ein Aupair aufzunehmen. Ich würde durch sie etwas besser Englisch lernen und wir hätten jemanden für den Haushalt.“
„Plötzlich runzelte Marie die Stirn:“ Ist es denn üblich, dass eine Austauschschülerin, wie es hier heißt, im Haus arbeitet? Von Aupair steht hier nämlich nichts!“ „Wie, da steht nichts?“ Lana schaute skeptisch auf den Brief. „Es ist immer die Rede von Austauschschülerin. Vielleicht liegt ein Fehler vor!“ „Oh nein, wenn es stimmt, was du sagst, dann sind meine Eltern bestimmt doch nicht einverstanden mit der Sache!“ überlegte Lana. Die Fröhlichkeit in ihrem Gesicht war verflogen. „Du solltest nicht so schwarzsehen! Zeig deinen Eltern den Brief noch einmal, dann klärt sich alles auf. Na, Ich muss jetzt jedenfalls auch los!“
Marie war nach Hause gefahren, hatte sich umgezogen und war dann mit dem Fahrrad ein Stück raus gefahren. In einem Naturgebiet, abseits der Stadt, stellte sie das Rad ab und begann zu joggen. Sie war Mitglied in einem Beach Volleyballteam. Ihre Trainerin, eine strenge Frau, die einst in der Nationalmannschaft gespielt hatte, hatte sie fürs kommende Spiel ausgesucht im Team zu sein. Nun trainierte Marie täglich und schonte ihren Körper vor keiner Anstrengung.
Sie liebte das Gefühl an ihre körperlichen Grenzen zu kommen. Außerdem konnte sie beim Laufen über allerlei Dinge nachdenken, die ihr in den Sinn kamen. Lana und ihre Austauschschülerin fielen ihr ein. Hoffentlich würde das klappen. Ihre Freundin hatte sich so gefreut.
Plötzlich wurde Marie aus ihren Gedanken gerissen. Ein beißender Schmerz zog durch ihren Fuß und sie verlor das Gleichgewicht.
Ehe sie sich versah lag sie auf dem Boden. Sie war auf irgendetwas spitzes, Unebenes getreten und umgeknickt. So ein verdammter Mist! Langsam versuchte sie aufzustehen.
Sie humpelte ein Stück zu einem nahe liegenden Stein und wollte sich darauf fallen lassen. Plötzlich sah sie einen anderen Jogger auf sich zukommen. Als der junge Mann sie entdeckte wurde er langsamer und hielt schließlich neben ihr an.
„Hey, ist alles in Ordnung?“ fragte er sie. „Ich weiß nicht…“ antwortete Marie „Ich bin gestolpert und habe mir, glaube ich, den Fuß verstaucht.“
„Das hört sich nicht gut an. Soll ich mir das mal ansehen?“ Der Mann schaute sie fragend an. Er sah freundlich aus, hatte kleine blaue Augen und ein markantes Gesicht. Marie nickte.
Der Mann bückte sich und tastete ihren Fußknöchel ab. „Tut das weh?“ Marie schüttelte den Kopf. „Und das?“ Marie beobachtete ihn. Der Mann schien Ahnung von dem zu haben, was er gerade tat, doch ging er äußerst behutsam vor. „Gebrochen ist auf jeden Fall nichts. Aber du solltest trotzdem zum Arzt gehen damit!“ „Was…?“ Ihre Blicke trafen sich. Sie schauten sich etwa eine Sekunde länger an als es angemessen gewesen wäre und Marie spürte plötzlich ihr Herz etwas schneller schlagen. „Zum Arzt…“ wiederholte der junge Mann. „Ja klar, ähm danke.“ Antwortete Marie und schaute ihren Gegenüber aufmerksam an.
„Soll ich dich noch nach Hause bringen?“ Marie schüttelte den Kopf: „Danke, geht schon…“ „Bist du sicher?“ fragte der Mann besorgt. „Ja, kein Problem. Mein Fahrrad steht gleich dahinten.“ „Okay, dann will ich mal weiter. Machs gut!“ antwortete er und setzte sich wieder in Bewegung. Marie schaute ihm hinterher. Je weiter er sich entfernte desto regelmäßiger wurde ihr Herzschlag wieder. Gedankenverloren machte sie sich auf den Weg zu ihrem Fahrrad.
Das wars für heute. Ich würde mich über Kommentare und Kritik von euch sehr freuen.
Gruß
Rizi