Amore...? [beendet]

  • Hallo :welcome !

    Nach dem ich endlich alle alten Fotostorys beendet habe, bin ich für eine Neue bereit :) . Hoffentlich gefällt sie euch.

    Doch vorher noch ein kurzes Vorwort:
    Die Story wird abwechselnd aus der Sicht zweier Personen erzählt, das wären zum einen Baroness Helena Persephone von Straußenhof, 23, hauptberuflich Tochter :D , und zum anderen Jan Goldstein, 27, mittlerweile sehr erfolgreicher Anwalt.

    1. Helena


    Oh mein Gott! Oh mein Gott! So schnell war ich noch nie im Leben nach Hause gerannt. Besser gesagt, ich bin noch nie im Leben nach Hause gerannt... aber ich konnte doch Franz, unseren Fahrer, nicht anrufen, wenn er gemerkt hätte... ohohohoh - besser gar nicht darüber nachdenken!


    Es gibt nur eine Person, die mir jetzt helfen konnte. Lavinia, meine beste Freundin.
    Lavinia: 'Hallo?'
    Ich:'Kann nicht sprechen... bitte komm...schnell...!!'
    Die plötzlich tote Leitung verriet mir sofort, dass Lavinia den Ernst der Lage erkannt hat und schon unterwegs war... zum Glück.


    Keine 10 Minuten später - ich hatte nur knapp Zeit mich umzuziehen - stand sie schon vor unserer Türe und ich fiel ihr nur so in die Arme.
    Lavinia: 'Helena, cara, was ist denn passiert?'
    Ich schaute sie nur ganz verzweifelt an und deutete zum Fenster, aus dem uns gerade lächelnd mein Vater, Baron Bruno von Straußenhof zuwinkte (wir winkten natürlich zurück).
    'Ok, verstanden, gehen wir besser in dein Zimmer.'


    Wir setzten uns auf mein Sofa, und Lavinia schaute mich erwartungsvoll an 'Na komm, erzähl schon, cara'. Aber ich schämte mich so dermaßen, dass ich ihr meine Geschichte nur ins Ohr flüstern konnte...


    'Du weißt doch, gestern Abend, wir waren tanzen. Und du erzähltest mir, du hättest Richard gesichtet, und wolltest mal schauen, was da so laufen könnte.


    Ich sagte noch, wäre kein Problem, ich bleibe aber noch hier, weil mir eine Bekannte geflüstert hat, Ettienne würde noch auftauchen. Ihr wart kaum gegangen... wie war es eigentlich?'
    Lavinia grinste mich verschwörerisch an 'Richie hat gesagt, sowas Schönes wie mich hat er noch nie gesehen, und dass er mich malen will!'
    'Cara! Das ist ja cool... er soll ja ein begnadeter Maler sein, aber weiter...


    ...ihr wart kaum weg, da sah ich auch schon Ettienne, glaubte ich zumindest. Du weißt ja, wieviel ich getrunken hatte, und dann auch noch ohne Kontaktlinsen. Ich wunderte mich nur über die eigenartigen Farben seiner Kleidung, aber da er ja aus Paris kommt... du weißt ja, die sind uns immer einen Schritt vorraus!


    Naja, ich warf mich natürlich sofort in die Arme uns stöhnte 'Ettienne'...'
    Lavinia sah mir in die Augen, grinste: 'Du hast gestöhnt? Hihi...'
    'Naja, ich dachte eben, das sei erotisch, du weißt ja, Franzonsen, außerdem war der 5. Cocktail wohl zuviel... und er schaute zuerst etwas verstört, grinste aber dann (soweit ich das noch erkennen konnte) und küsste mich...


    außerdem schaute er schön darauf, dass sich mein Alkoholpegel nicht senkte und lud mich auf einen Cocktail nach dem anderen ein...


    Dann wurde er auf einmal ganz stürmisch und meinte, sein Vater hätte in seinem Hotel heute Nacht noch die Honeymoon-Suite frei.. ich fragte noch ganz kurz nach, weil ich dachte, sein Vater sein dieser französische Designer, aber er sagte nur: 'Oui, oui, aber er macht jetzt auch in Hotels!' Ich war beeindurckt...


    Und so kam, was kommen musste...
    Lavinias Blick war schon sorgenvoller, als sie fragte, ob wir wohl das ganze Programm durchgezogen hätten.
    'Kann mich nicht erinner, was ausgelassen zu haben...ach!'


    Ich konnte es ihr nicht sagen. Ich konnte nicht in ihre Augen sehen, also stand ich auf, ging im Zimmer herum. 'Und als ich heute morgen aufgewacht bin, und geschaut habe, wer neben mir gelegen ist...' Ich fühlte wie meine Knie weich wurden und langsam nachgaben, aber Lavinia, die Süße, hielt mich fest und bugsierte mich zum Sofa.


    'Es war Klaus...!' Lavinias starrer Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie sich wohl sehr zusammenreissen musste, um nicht gleich loszuprusten. Mit einem schlecht unterdrückten Grinsen fragte sie mich 'Der Klaus? Unser Klaus?', ich nickte nur stumm. Nach 5 Sekunden hatte Lavinia ihre Fassung wiedererlangt, und sah mich mit kämpferischer Miene an: 'Den zeigst du an, cara! Wegen Vorspiegelund falscher Tatsachen! Das wird er büßen! Nur musst du dir sicher sein, dass er wusste, das du nicht wusstest wer er ist...'
    'Oh, das wird er gemerkt haben, schließlich hab ich doch die ganze Nacht 'Ettienne!' gebrüllt...'

    Fortsetzung folgt...

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    Kähähä!
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  • :strike Schön das euch der Anfang gefällt, obwohls ja noch recht unspektakulär ist. Dann werd' ich geschwind noch die Fortsetzung posten, damit der Einstieg quasi komplett ist ;).

    2. Jan


    Ich hätte heute erst Nachmittags einen Fall in der Kanzlei zu bearbeiten, was mir gar nicht ungelegen kommt. Konnte ich so doch einmal sehen, was Richard darunter versteht, wenn er von arbeiten spricht.
    'Mach dir nur keine flaschen Hoffnungen, Jan, ich hab heute wirklich was vor,' meinte er, als er mich sah; 'ich beschäftige mich heute wieder mit der großen Kunst der 'Fast-Akt-Malerei.'


    Und tatsächlich saß auch schon ein Möchtegernmodel in unserem Wohnzimmer, dass sich gerade noch den letzen Feinschliff hingab. Ich musste lachen... immer die selbe Masche, aber immer kommt er damit durch. 'Irgendwann wirst du damit auffliegen, Richard...'
    'Oh, nicht, wenn du mich nicht verrätst, Jan, mein Bester,' er grinste mich mit Verschwörermiene an.


    10 Minuten später lag das Mädel dann auch schon halbnackt auf dem 'Gabentisch', wie wir zu sagen pflegten. Richards Trick war eben so einfach wie effektiv: Er sprach ein Mädel an, stellte sich als Maler vor, und meinte dann, er tue sowas normalerweise ja nicht, aber sie sei so schön, dass es Verschwendung wäre, sie nicht für ewig auf einer Leinwand festzuhalten. Dann wurde er noch gewitzter: er sagte ihr, er würde keinen 'Voll-akt' machen, also ganz nackt, weil er doch quasi Ehrfurcht vor ihrer Intimsphäre hätte (bis 5 Minuten nach Vollendung des Werkes, wo die Mädels sich in seinem Schlafzimmer wiederfanden), und es wäre doch viel ästhetischer, wenn sie schöne Wäsche anhaben.
    Es wundert mich immer wieder, aber es hat noch keine 'Nein' gesagt...


    Der Meister hatte Lust auf eine kurze Mittagspause, und während das Mädel (ihre Name war Kathi) duschte, zog ich ihn auf. 'Bis du noch Mr. Respect, oder hast du sie schon angegraben...?'
    'Ach, sei doch still. Nur weil du bei Jenny nicht landen kannst!'
    'Ich werde dir nicht nochmal meine These vom aufsparen und konzentrieren sexueller Energie erläutern...'


    Wir wechselten schlagartig das Thema, als Kathi den Raum betrat und sich einen Teller nahm.
    'Sag mal Richard, hast du schon von dieser Abstrakt-Vernissage gehört...?' fragte ich. Anscheinend war das Kathi's Stichwort. Wie aus der Pistole geschossen meinte sie: 'Also ich finde so abstrakte Sachen ja blöd, das können auch Affen malen, haben sie letztens in 'Explosiv', im Fernsehen, aufgedeckt!' Ich versuchte, mein breites Grinsen zu unterdrücken, aber schlicht unmöglich. Richard schaute drein, als hätte Kathi ihn gerade einen unsanften Tritt in die Beckengegend verpasst. Seine abstrakten Werke wird er ihr wohl nicht zeigen.
    'Wie dem auch sei, meine Lieben', ich hatte meine Fassung wiedergefunden, 'ich muss jetzt in die Kanzlei. Irgendwer muss diese Wohnung ja bezahlen.'
    'Grüß Jenny von mir!' rief mir Richard nach. Blöder Affe.


    Nachdem ich 2 Stunden lang Akten durchgegangen war, war es meiner Meinung nach Zeit für eine Pause. Und ich war sehr erfreut, dass Jenny anscheinend den selben Gedanken gehabt hat.


    Sie sprach mich an 'Na, Jan, was spricht der Computer, heute noch einen Termin?' Ich beachtete die süße Kleine, die unter normalen Umständen genau mein Fall gewesen wäre, gar nicht (wahrscheinlich die Tochter eines Senior-Partners) sondern tat so, als würde Jenny meine volle Aufmerksamkeit geniessen. Honey, I have only eyes for you!
    'Ach, ja, Fräulein Baroness Helena Persephone von Straußenhof, meint, sie wäre unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sexuell belästigt worden. Aber diesen Schlag Frauen kenn ich. Fräulein Baroness ist wärscheinlich schirch wie die Nacht, mit lila Furunkeln am Hintern, und der Herr Vater Baron muss arme Burschen bezahlten, damit sie die Tochter überhaupt ansehen!'
    Wir lachten beide.


    Leider gehen Pausen mit Jenny immer viel zu schnell zu Ende, und ich musste mich wohl oder Übel der Baroness zuwenden. Klara, meine Sekretätrin meinte, sie würde mir den Fall gleich hineinschicken.


    Ich wollte aufstehen, als ich die Baroness an der Tür hörte, und sie mit meinem gewinnensten Lächeln begrüßen, aber auf einmal gefror mir mein Lächeln.... uhoh...


    Ich riss mich zusammen. 'Baroness, welche Freude, Sie kennenzulernen!'
    Sie warf mir einen eisigen Blick zu.
    Ich Esel!

    Fortsetzung folgt!

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    Kähähä!
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  • Weiter gehts!

    3. Helena


    Am nächsten Tag war ich Mittags bei Lavinia zum Essen eingeladen, um zu berichten, was der Anwaltstermin denn so gebracht hatte. Lavinias Mutter hatte mir diesen Jan Goldstein, bei dem ich war, empfohlen, darum waren beide besonders gespannt. Lavinia erwartete mich schon vor der Türe. 'Ciao Helena!'


    Lavinias Mutter, Fiora, wartete schon in der Küche und begrüßte mich herzlich. Ich habe Fiora wirklich gerne, mit ihr kann man über alles reden. Lavinias Vater kenne ich nicht so gut, man munkelt, er sei der Kopf einer rießigen sizilianischen Vereinigung.


    Fiora ist eine ausgezeichnete Köchin, wie ich noch ein Kind war, habe ich mich immer gewundert, warum sie selbst kocht und keine Köchin da ist. Sie hat dann nur gesagt: 'Madonna mia, Bambina, keine Fremde kommt in meine Küche!' 'Na, jetzt rück endlich mit der Sprache raus, was war beim Anwalt?' Lavinia wurde ungeduldig ;).


    Ich erzählte, was vorgefallen war. Zuerst einmal das, mit der hässlichen, verwöhnten, dummen Tochter des Barons (beide waren schockiert), und dass er später dann sehr höflich wurde und wärend des ganzen Gesprächs einen knallroten Kopf hatte. Leider wäre aber in diesem Fall von Rechtswegen nichts zu machen, meinte er. Ich ließ ihn jedoch merken, dass ich von seiner Meinung nicht sehr viel hielt...


    Wir saßen noch ein bisschen am Pool zusammen, und Fiora meinte, diesem Jan würde sie noch mal die Meinung geigen. Allerdings sei er in rechtlichen Sachen immer sehr kompetent, ihren Mann, Bernardo di Domenico, hätte er schon öfters aus kniffligen Angelegenheiten herausgeboxt. Plötzlich klingelte Lavinias Handy... 'Hallo Richie...!'


    Fiora und ich grinsten uns an, während Lavinia ganz selig lächelte. 'Kennst du diesen Richard, Helena? Lavinia will nicht viel von ihm erzählen...',
    'Nunja, er ist Maler, und er sieht toll aus, genau Lavinas Typ...'
    Lavinia warf mir einen strafenden Blick zu, doch ihre Mine erhellte sich gleich wieder 'Das ist ja eine tolle Idee, Richie, ich weiß auch schon genau, wer die Richtige ist!'


    Grinsend legte sie auf und sah mich an. 'Nun, cara, sieht aus, als hätten wir ein Doppeldate!' Mir klappte das Kinn herunter, aber Fiora meinte: 'Bambini, das ist ja toll! Sowas machten meine beste Freundin und ich damals immer! Natürlich bevor ich Papa kennenlernte, Lavinia...'


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    4. Jan


    Gemeines Getrampel weckte mich, aber ich war wild entschlossen, meine Augen nicht zu öffnen. Ich spürte, wie Richard und diese Kathi vor mir standen, aber Richie war bemüht, sie so schnell wie möglich loszuwerden '... ja, ich ruf dich an, sobald ich Zeit habe, aber Jan und ich müssen heute noch unbedingt Trauzeugen spielen ... davon, hatte ich dir doch erzählt, oder nicht..?... und du siehst ja, ich muss ihn noch irgendwie dazu bewegen, aufzustehen...' 'Aber du rufst mich an, ja?' Kathi wusste fast genauso gut wie ich, dass die Chose für sie wohl ohne Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft mit Richie enden würde.


    Ein unsanft über meinem Kopf geleerter Becher kaltes Wasser brachten mich und meinen Kater dann doch dazu, aufzustehen. 'Du stinkst' war Richards einziger Kommentar. Wahrscheinlich hatte er recht.


    'Also, rechtfertige dich', Richie schaute streng, 'was hat dieses Alkoholgelage zu bedeuten?' Ich war bereit, bereit ihn meinen ganzen Kummer zu beichten...


    Nachdem mir gestern dieses dumme Missgeschick mit dieser Baroness passiert war, hatte ich eigentlich genug, und wollte heim. Das aber Jenny in meinem Wartezimmer war und eben auf mich wartete, freute mich.


    Sie sah auch aus, als würde sie sich über irgendetwas rießig freuen.
    'Oh, Jan, ich bin so aufgeregt, ich muss es jemanden erzählen... mein Freund, Jakob, war eben da, und ... Jan, wir werden heiraten!!'


    'Jenny... na das freut mich aber für dich...' ich wollte eigentlich auf der Stelle wie ein kleines Mädchen losheulen...


    'Nun, was würde das bringen, außer den kompletten Verlust deiner stinkenden Männlichkeit?' Richard grinste mich gemein an. 'Nein, mein Freund, ich weiß was du jetzt brauchst, und ich opfere mich für dich...' kaum gesprochen, hatte er auch schon sein Handy in der Hand.
    'Lavinia, ich bins, Richard... ja hallo Schönheit, ich wollte dich fragen, ob du es mir verzeihen könntest, wenn ich dich statt den Porträttermin heute abend zum Essen einladen würde... du müsstest nur eine Freundin mitbringen, mein Freund, Jan, steckt nämlich in einer absoluten Notsituation und braucht dringend Ablenkung...'

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    Kähähä!
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  • Zuerst einmal :lovesigh DANKE an ALLE für eure lieben Kommentare, da machts gleich viel mehr Spaß, eine Fotostory zu schreiben!

    Da ich bis nächste Woche vorraussichtlich nicht dazukommen werde, hier weiterzumachen, gibts heute noch eine Fortsetzung:

    5. Helena


    Wir hatten uns beide recht schick gemacht und ziemlich gespannt gewesen, wohin uns Richard denn entführen würde, die Adresse kannten wir nämlich beide nicht. Zu unserer Überraschung war das Restaurant wirklich schön, und Richard erwartete uns schon beim Eingang 'Lavinia, schön, das du gekommen bist!' Er zog sie zu sich und küsste sie.


    'Ah, und du musst Helena sein, Richard Bibertaler, freut mich sehr!' Er nahm meine Hand und küsste sie. Langsam verstand ich, was Lavinia meinte, wenn sie von seinem 'unwiederstehlichem Charme' sprach.


    Richard führte uns zum Tisch, und meinte, Jan würde gleich kommen, er sei nur geschwind für kleine Mädchen. Lächelnd meinte ich, dass ich so gar keine guten Erfahrungen mit Jan's gemacht habe. Worauf Richie nur grinsend entgegnete: 'Unser Jan ist anders, der wird dich für alles entschädigen...'


    Als Jan dann kam war er wohl genaus erschrocken wie ich. Gute 2 Sekunden starrten wir uns an, dann tat er aber so, als wäre nichts, sagte nur: 'Freut mich Mädels, dass ihr es geschafft habt,' und setzte sich.


    Kaum hatte Jan sich gesetzt, war auch schon unser Kellner, der sich als Pierre vorstellte, da, um unsere Bestellung aufzunehmen.


    Und während des Essens, ich hätte es kaum für möglich gehalten, unterhielten wir uns blendend, also auch ich und Jan... hmmm...


    Schließlich forderte Richard Lavinia zum Tanzen auf, und die beiden überließen uns unserem Schicksal...


    Jan setzte sich zu mir. 'Weißt du, es tut mir ehrlich leid was ich da gesagt habe, das war ziemlich dumm vorn mir...'
    'Das war es, zweifelsohne, du hättest dich ja wenigstens umsehen können...'
    'Hatte ich ja, jemanden wie dich übersieht man doch nicht,' er lächelte mich an, 'aber ich hätte dich nie für die gehalten, die du bist... weißt du was, lass uns bitte von vorne anfangen...'


    Er stand auf, und ich tat es ihm gleich. Dann nahm er meine Hand 'Hallo, mein Name ist Jan Goldstein. Freut mich wirklich, dich kennenzulernen, Helena... ähm, Baroness...' er lächelte, und ich lächelte zurück. In diesem Moment bin ich ihm wohl verfallen.


    Jan forderte mich zum tanzen auf, und wir gesellten uns zu dem engumschlungenen Päarchen, dass gerade die Tanzfläche unsicher machte.


    Es dämmerte schon, als wir das Lokal verließen.
    'Wie kommst du denn nach Hause?' fragte mich Jan. 'Ach, unser Fahrer holt mich ab. Mit meinen lila Furunkeln kann ich mich doch auf keinen harten Taxisitz setzen...' wir lachten beide. Dann sah Jan mir tief in die Augen 'Das müssen wir unbedingt wiederholen... allerdings ohne die beiden Wilden!' er deutete auf Richard und Lavinia, die sich gerade innig verabschiedeten.
    'Ja, das wäre schön... ruf mich an, die Numme hast du ja...'


    Zum Abschied umarmte er mich noch ganz süß. Das ich diesen Typen je hassen konnte...

    Fortsetzung folgt...

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    Kähähä!
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  • So, na dann bin ich halt ein braves Mädel und schreibe weiter :hypo

    6. Jan


    Es waren schon 3 Tage seit dem netten Abend mit Helena vergangen, und ich dachte darüber nach, sie wirklich anzurufen - um etwas mit ihr zu unternehmen. Richard war die Sache natürlich nicht ganz geheuer, und er rechnete immer noch fest mit unlauteren Absichten meinerseits: 'Wirst doch nicht am Ende handzahm geworden sein, Casanova?'


    'Irgendwie hat mir diese Sache mit Jenny einen Schlag versetzt, weißt du. Ich meine, heute das Mädel und morgen das Nächste, ich dachte ja immer, wenn ich einmal seßhaft werden würde, dann mit Jenny, aber das hat sich ja erledigt...' ich grinste zwanghaft.
    'Das heißt, dir bleiben zwei Möglichkeiten: entweder weiter machen wie bisher, oder die Frau für's Leben finden und dann auf bis der Tod euch scheide...' Richard grinste, '...oh, ich sehe schon, für was du dich entscheidest...'
    Ich stieg darauf ein: 'Was hälst du von einer kleinen Wette, Richie mein Freund. Noch 1 Woche, und dann findet sich Helena in meinem Schlafzimmer wieder...'


    Alleine in meinem Schlafzimmer hatte ich dann irgendwie ein schlechtes Gewissen. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann konnte ich Helena eigentlich ziemlich gut leiden. Es hatte gut getan, einen Abend mit einem Mädchen richtig zu reden, und nicht nur zu versuchen, sie ins Bett zu kriegen. Und irgendwie wollte ich das Gesagte auch wieder gut machen. Also wählte ich ihre Nummer.
    'Hallo?'
    'Helena, hallo, ich bin's, Jan...'
    Stille - dann aber, überraschend freundlich: 'Oh, hallo Jan, wie geht's dir?'
    'Soweit, alles in Ordnung, der Grund warum ich anrufe, ich hab da heute einen Fall zu erledigen, geht ganz schnell, aber meine Klientin wohnt etwas außerhalb, wunderschöne Gegend, hab dann den Rest des Tages frei und wollte dort bleiben, und ich dachte, vielleicht hast du ja Lust mitzukommen?'
    'Jah! äähhhmm... jah... das wäre schön...'


    Ich hatte Helena abgeholt (sie hatte sich sehr gefreut mich zu sehen!) und nach einer Stunde Fahrzeit, in der wir uns wirklich toll unterhielten, lieferte ich sie an einem netten Cafe ab. 'Ich bin in spätestens einer halben Stunde wieder da, kann dir die heiße Schokolade wirklich empfehlen, die ist traumhaft.' Sie sah mir einfach nur in die Augen und lächelte mich an - und ganz instinktiv zog ich sie an mich und küsste sie...


    Meine Klientin, Prof. Sebenstein, war schneller als erwartet zum Ende gekommen, und so war ich bald wieder im Cafe, doch was ich da sah, gefiel mir so gar nicht...
    EIFERSUCHT: das ist ja so ein Thema. Ich bin nie eifersüchtig, die Frauen, mit denen ich verkehre, sind mir gelinde gesagt egal. Außer Eine. Vor 4 Jahren hatte ich nämlich eine richtige Beziehung - meine Einzige. Sie hieß Anna, und wenn ich je einen Menschen geliebt habe, dann sie. Doch nach 2 Jahren Beziehung ging sie nach St. Petersburg, um Kunstgeschichte zu studieren. 3 Monate lief das gut, dann erzählte sie mir von ihrem Verhältnis mit Vlad, ihrem Professor...


    Und was mir so gar nicht passte: in eben diesem Moment empfand ich wieder Eifersucht. Helena saß da, und unterhielt sich mit einem Typen, der er für meinen Geschmack etwas zuviel schmeichelte...


    Ich holte mir ein Kipferl und als ich zum Tisch kam, war der Typ schon gegangen. Ich versuchte so unverbindlich wie möglich zu klingen: 'Ein Bekannter?' Oha... ertappt! Sie lief knallrot an.

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    7. Helena


    Nein, NEIN! Jan, sag mir bitte, du hast das nicht gesehen! Fast wäre mir mein Heferl aus der Hand gefallen, als er fragte. Ich duckste herum '...nun Jan, hehe, du kennst ihn sogar noch... das ist...'
    'Wer?' fragte er überraschend ernst. '...Klaus...'
    Er grinste. 'Sag mal, Mädel, wie betrunken warst du eigentlich?'
    Mist, er hält mich sicher für die größte Schlampe, die den Planeten Erde je betreten hat...


    Ich versuchte schließlich abzulenken und schlug einen Spaziergang am See, den ich schon die ganze Zeit aus dem Fenster bewundert hatte, vor. Jan war einverstanden, und nach einiger Zeit landeten wir in einem Strandkorb.
    Ich sah in an: 'Weißt du, Jan, ich mag dich. Nein ehrlich, ich hab dich echt sehr gerne...' Er sagte eine Weile lang nichts. Ich Trottel. Ich dummer Idiot, warum muss immer ich so... doch auf einmal sah er mir in die Augen, mit einem überraschendem Ernst in seinem Blick...


    'Ich mag dich auch, Helena. Sehr sogar...' Hör auf so dumm zu grinsen, du blödes Gör, hör auf, er hält dich für eine Irre...aber das störte ihn anscheinend nicht, denn er sprach weiter '...und - das hört sich dumm an, ich weiß - aber ich möchte dich mit niemanden teilen, es wäre schön, wenn wir...'


    *FREUDE SCHÖNER GÖTTER FUNKEN LALALALALALALALALALA*

    Freu mich auf eure Kommentare

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    Kähähä!
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  • Hej ihr Lieben!
    Erstmal danke für eure Kommentare, und entschuldigt bitte, dass ich gestern nicht wie versprochen weitergemacht habe, habe aber morgen eine elendig schwere Prüfung und bin deswegen ein bisschen gestresst und ein nervliches Wrack :rolleyes .

    Dafür gibts jetzt aber eine (wenig ereignisreiche) Fortsetzung, aber gut Ding braucht ja bekanntlich Weile (oder eben Vorgeschichte :) )

    Immer noch 7. Helena


    Ich hätte gedacht, ich könnte die ganze Nacht vor Aufregung nicht schlafen, aber dann habe ich doch durchgeratzt wie ein Baby... so viel frische Luft bin ich wohl auch nicht gewohnt. Als ich dann jedenfalls wieder aufwachte war es schon morgen, und ich setzte mich auf meine Terasse, um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen, und klemmte mir mein Handy zwischen Schulter und Ohr (wg. gleichmäßiger Bräunung der Arme ;) ), um Lavinia die frohe Botschaft mitzuteilen.

    Lavinia freute sich für mich, wirkte aber vollkommen aufgewühlt, und auf meine Frage 'Was ist denn los mit dir?' antwortete sie nur, wir sollten uns bitte so schnell wie möglich in der Stadt treffen.


    Als ich meinen Tee geholt hatte, und mich setzte, wieselte Lavinia, nervös an einem Schokodonut kauend, um mich herum. 'Lavinia, ganz ruhig, jetzt komm, setzt dich, erzähl mir doch endlich was los ist...!'


    Schließlich ließ sie sich, ganz ihrem Schicksal ergeben, auf den Sessel fallen 'Es ist schrecklich... ich hatte Richard für Heute versprochen, Model zu stehen, doch... Helena, ich hab einen Ausschlag... ich hab einen Ausschlag am Hintern!'


    Sie wahr den Tränen nahe 'So kann ich mich doch nicht vor ihm ausziehen! Was soll er denn von mir denken?! Das ich mich nicht waschen kann und die Krätze hab?!' 'Lavinia, beruhig dich doch, halb so schlimm... du rufst ihn ganz einfach an, und sagst... naja, vielleicht, dass du ihn gerne ein bisschen näher kennenlernen würdest, um sowas intimes mit ihm zu tun... lade ihn vielleicht zum Essen ein...!' Lavinia sah auf, es war, als hätte sie Hoffnung geschöpft 'Meinst du, das glaubt er... aber es wäre eine gute Idee... nur... ich hab Angst...'


    Und was ist der Beste weg, um auf andere Gedanken zu kommen und neuen Mut zu schöpfen? Genau! Shopping. Und so machten wir Gucci unsicher...


    ... und fanden schließlich zwei süße Bikinis. Außerdem zeigte mir Lavinia ihren Ausschlag, der auch noch den rechten Oberschenkel hinunter lief. Und ich musste wirklich zugeben, schön sah der nicht aus...


    Doch auch nach dem wir unsere Visa's ordentlich strapaziert hatten, war Lavinia noch ein bissl feige. Also fuhren wir zu mir, und ließen uns von Marie (unserem Hausmädchen) was zu essen kochen...


    Am Pool besprachen wir dann genau, was Lavinia zu sagen hatte. 'Also, du sagst, irgendwie geht dir das zu schnell, und du würdest noch ganz gerne mit ihm drüber reden, wie genau er sich dass vorstellt, und es tut dir voll leid, dass du ihm das eben versprochen hast, zur Entschädigung lädst du ihn eben ein...'


    Und nach dem wir das ganze Gespräch 5x durchgeprobt hatten, war Lavinia bereit für den großen Anruf...

    ----------------------------------------------------------------

    8. Jan

    Ich war sehr spät am letzten Abend heimgekommen und musste morgens schon wieder zu einer sehr unchristlichen Zeit in der Kanzlei sein, so kam es, dass Richard und ich uns erst Mittags in einem netten kleinen Open-Air-Spa trafen, um den letzten Tag zu besprechen...


    Ich duckste herum... aber ich musste es ihn schließlich sagen, ist er doch mein bester Freund... 'Also Richie, hör gut zu... muss dir wohl ein Geständnis machen' 'Meine Lauscher sind gespitzt, mein Freund...' 'Irgendwie siehts wohl so aus... also gestern mit Helena war es echt nett... und... ich denke wir sind jetzt irgendwie ein ... ' das Wort wollte nicht über meine Lippen. Nicht vor Richie. Aber anstatt dass er mich auslachte, sagte er nur 'Naja, was solls. Sie ist nett, sie ist hübsch. Und sie ist nicht blöd, so wie... du weißt schon, diese Tussi, die ich letztens da hatte. Ich mag sie, ehrlich.' Ich war überrascht.


    Die Wolken hatten sich zusammengezogen und dicke Tropfen fielen vom Himmel, also entschlossen wir uns, in den Whirlpool zu gehen (nichts geht über heißes Wasser von unten und kalte Tropfen von oben). Also ich gerade zum todesmutigen Megasprung ins warme Nass ansetzte, klingelte Richies Handy.


    Er grinste. 'Lavinia, grüß dich, meine Schöne... was ist denn los...?'
    Ich hörte nicht mehr, was er sagte, weil ein ganz gewaltiger Donner die Stille zerriss, gefolgt von einem Mega-Blitz, der einem Harry Potter würdig gewesen wäre. Wohl Zeit, um zu gehen.


    Vor dem Spa sah Richie mich dann etwas vorwurfsvoll an 'Ich habe mich wirklich für dich geopfert, im wahrsten Sinne... nach unserem Date glaubt Lavinia anscheinend, sie kann das so weiter spielen, darum gibts heute abend nicht Gepinsle und Gymnastik sondern nur Essen...' Ich grinste und klopfte ihm auf die Schulter 'Du hast mein volles Mitleid, mein Lieber'

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    Kähähä!
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  • Danke für euer Daumenhalten, hab die Prüfung trotzdem versemmelt :(

    Aber nichts desto trotz, weiter gehts...

    Noch immer 8. Jan


    Das schlechte Gewissen ließ mich die ganze Nacht nicht wirklich gut schlafen, weshalb ich Richie am nächsten Tag in seinen heiligen Gemächern besuchte, um ihmn einen Vorschlag zu unterbreiten: 'Also, mein Lieber, wir haben deinen morgigen Ehrentag noch nicht besprochen. Was hälst du von einem Essen? Mit üblichen und Ehrengästen...?' Richard grummelte. Die Tatsache, dass er mit seinen baldigen 27 Jahren nun auf die 30 zuging und weniger 25 war, wollte ihm nicht so recht passen, aber er willigte ein.


    Es waren nur ein paar Anrufe zu erledigen, und schon war alles geregelt...

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    9. Helena


    Ich bin ja der Meinung, das diese Party zu früh angesetzt worden ist. Die Tatsache, dass mich Jan nämlich erst gestern angerufen hat, führt eben dazu, dass wir nur 24 Stunden hatten, um was passendes zum anziehen zu finden... Obwohl Jan und ich ja jetzt offiziell zusammen waren, war ich extrem nervös... ist ja auch das erste Mal, dass ich seine Wohnung sehe...


    Doch als Jan dann herauskam, um uns zu begrüßen, freute ich mich einfach nur mehr. Er anscheinend auch, grinste mich an und küsste mich...haaachh...


    Dann wendete er sich Lavinia zu. 'Entschuldige bitte, dass ich dich erst jetzt begrüße, aber wenn man so ein Mädel vor der Haustüre stehen hat...' sie grinsten sich an '...aber schön, dass du es geschafft hast!'


    Jan führte uns in den Garten, die anderen Gäste waren alle schon da. Er stellte uns Leo und den unzertrennlichen 'Clenjamin' vor, also Cleo und Benjamin, die man nicht mehr alleine antraf, seit sie vor 3 Jahren ein Paar wurden.


    Und endlich (ich konnte fast sehen, wie Lavinias Herz einen Sprung machte) betrat der Ehrengast den Ort des Geschehens. Er grinste zuerst Jan, dann Lavinia an, schnappte und küsste sie. 'Hey Leute, toll, dass ihr es einrichten konntet!' Leo lachte 'Klar Richie, wir warten doch alle auf den Tag, an dem wir dich ins Altersheim einliefern können...'


    Dann gabs auch schon Essen, obwohl dieser Caterer, den Jan bestellt hatte, ziemlich unzuverlässig war, war das Essen relativ gut und nach einiger Zeit hatte er es auch geschafft, es zu servieren...


    Jan und Richards Freunde waren wirklich toll, und wir unterhielten uns super, doch als Jan mich wegzog, war ich gar nicht abgeneigt. Er grinste: 'Ich hatte ja schon ewig keine Freundin mehr, mit der ich so angeben konnte. Sie mögen dich, echt. Aber ich mag dich noch mehr.' Was blieb mir denn anderes übrig als ihn zu...




    Kurze Verschnaufpause. Schade. Aber als ich hörte, was er zu sagen hatte, war ich einfach nur glücklich: 'Weißt du Helena, ich bin echt in dich verliebt - ich kann mich kaum erinnern, jemals in irgendjemanden so verliebt gewesen zu sein...'


    Kichern hinter einem Busch verriet uns, dass wir nicht unbemerkt geblieben waren, und so warfen wir uns zurück ins Getümmel. Genau zum richtigen Zeitpunkt, den der 'Ehrengast' wurde hereingeschoben.


    Richard gefiel die Idee anscheinend ziemlich gut....


    Aber Lavinias unruhiges herumgezapple ließ darauf schließen, dass sie wohl nicht so begeistert war...


    Ein wenig später hatten wir die Tanzfläche endlich erobert. Das wir beobachtet wurden, merkten wir anfangs gar nicht.


    Doch dann kam das Mädel auf uns zu und musterte Lavinia abschätzig. 'Du bist also seine neue... sein neues 'Model'...' 'Model' sprach sie mit einem für uns beide etwas zu geringschätzigen Ton aus, und auch die Art, wie sie Lavinia ansah, passte uns rein gar nicht.
    Aber sie redete weiter 'Ich bin Kathi, bin auch mal für ihn Model gestanden. Blöder Kerl. Dann hat er mich in sein Schlafzimmer bugsiert, und am nächsten Morgen flott wieder raus. Hab nie wieder was von ihm gehört. Hat mir das Herz gebrochen... hat gesagt, sowas schönes wie mich hat er noch nie gesehen...'
    Wir sahen uns an, wussten nicht, was wir davon halten sollten.


    Leider hatten wir dann auch kaum Zeit darüber zu disskutieren, denn die Gäste, und trotz Richies Bitten auch Lavinia (darüber waren wir uns klar -erstmal abwarten), brachen auf. Doch als mich Jan zu sich zog und mich frage, ob ich nicht über Nacht bei ihm bleiben wollte, konnte ich nicht nein sagen...



    Nicht, dass ich nicht drauf vorbereitet wäre. Ich hatte nämlich (soviel Zeit war noch) am Vortag meine persönliche La-Perla-Beraterin Denise aufs Äußerste strapaziert, bis ich nach exakt 3 Stunden und 46 Minuten das beste Outfit für diese besondere Nacht (und dann noch einige für ein paar weitere Nächte) ausgewählt hatte. Schließlich schob mich Denise aus dem Laden und murmmelte etwas von 'unbedingt Job wechseln'.
    Und jetzt stand ich also da, in seinem persönlichen Badezimmer, und überprüfte ein letztes Mal alles, ALLES! an mir.


    Mit zitternden Knien kam ich in sein Schlafzimmer. Er sah mich kurz an, dann riss er mich mit einer unerwarteten Wucht um (nun gut, meine Knie hätten wohl keinem Windhauch standgehalten) - ich lag also in seinen Armen - und er küsste mich - zog mich in Richtung Bett.


    Was soll ich noch sagen? Nur soviel: kein Vergleich zu diesem Klaus-Ettienne...


    Freue mich auf eure Kommentare!!

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    Kähähä!
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  • Puuuhhh... zum Glück endlich geschafft, die Fortsetzung fertig zu bringen... ich hoffe, sie gefällt euch diesmal auch!

    10. Jan


    Ich war schon recht früh aufgestanden und hatte Frühstück vorbereitet, doch dann brachte ich es einfach nicht fertig, Helena zu wecken. Sie schlief so friedlich, und ich sah sie glücklich an. Aber wie das so ist, wenn man jemanden beim Schlafen beobachtet: sie wachte auf, sah mich mit ihren verschlafen Augen an, dann strahlte sie 'Hallo..!'


    Obwohls ziemlich warm war, zitterte sie, als sie aus dem wohl noch wärmeren Bett kam. Ich nahm sie schnell in die Arme und küsste sie 'Guten Morgen, mein Schatz..'


    Sie zog sich an und wir gingen hinunter, um zu Frühstücken. Richie, dem Geier, war der Frühstücksgeruch natürlich nicht entgangen und er setzte sich zu uns. Ich sah aus dem Fenster. 'So ein schöner Tag... den sollte man nicht in der Stadt verbringen', um ehrlich zu sein, ich wollte nicht, das Helena ging, darum fragte ich sie, 'was hälst du davon, ich nehm mir frei, und wir fahren raus, zum Schönefelder See?' Helena war begeistert, und so fuhren wir geschwind zu ihr, um ihre Sachen zu holen, und dann direkt weiter...


    'Schön, dass du diese Idee hattest, hier ist es wirklich schön', meinte sie, als wir aus dem Auto ausgestiegen waren. Nun, da hatte sie recht. Der Schönefelder See war toll. Und meine Idee erst recht :)


    Und wir hatten auch wirklich viel Spaß miteinander... zuerst gingen wir schwimmen - und ich war ehrlich wieder einmal von Helena überrascht. Von einer Baroness hätte ich erwartet, dass sie über zerstörte Frisur klagt, wenn man sie untertaucht, und nicht prompt zum Gegenangriff übergeht.


    Weit gefehlt. Sie kletterte aus dem Wasser und bewarf mich mit Wasserballons. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen...


    Und da Wasser auch ziemlich hungrig macht, lud ich sie in ein nettes marokkanisches Restaurant ein.


    Helena hatte dann die grandiose Idee, nochmals zum See zu spazieren, um sich den Sonnenuntergang anzusehen. Ich konnte natürlich nicht allzulange meine Finger von ihr lassen...


    Ääähemm... hättet ihr Taktgefühl, würdet ihr jetzt euren Blick abwenden...


    Ich hatte Helena zu Hause abgesetzt und war ganz erfüllt von ihr, Sonne, Wasser... und grinste wohl ziemlich dämlich vor mich hin, worauf hin mich Richie als 'Verliebt-Verrückten Romeo' bezeichnete. Er hatte mit Lavinia anscheinend für heute Abend den Portrait-Termin fixiert, und das arme Mädel wirkte ziemlich nervös, weshalb ich mich großmütigerweise bereiterklärte, mit ihre eine Flasche Champagner zu leeren.


    Nach einer Zeit zog Richie Helena aber zu sich und grinste mich an 'Zeit zu gehen - willst doch nicht die Intimsphäre meines liebsten Models stören, mein Guter...' Ich tat schrecklich pikiert, zog die Augenbrauen hoch, und verschwand, musste aber grinsen.


    Ich wollte hinauf in mein Schlafzimmer verschwinden, als es an der Tür klingelte. Draußen stand Jenny. Eine verheulte, furchtbar nach Alkohol stinkende Jenny, die sich mir in die Arme warf. 'Jenny... was ist denn los?'


    'Ehheer hat mich verlahahassen.... huhuhu... uhunsere Hochzeit...geplatzt... huhuhu... nicht anders verdient... Deheckskerl...' sie sabberte mir meine Sachen, die nach einem schönen Sonnentag mit meinem Schatz rochen, voll, doch ich sagte nix. Dann sah sie mich an: 'Du! Du bist doch schon ewig scharf auch mich! Du wirst mit mir schlafen! Ich werd es ihm heimzahlen!'
    Ich erzählte ihr, dass ich eine wunderbare Freundin hätte, und nicht im Traum daran dachte, sie zu betrügen, und dass ich ihr ein Taxi rufen würde.


    Ich hatte Jenny in der Küche sitzengelassen, damit sie alleine auf das Taxi wartete - sie ekelte mich an, das hätte ich mir nicht vorgestellt. Sie war immer so eine starke Karrierefrau, die alles im Griff hatte, und jetzt war sie nur ein besoffenes Wrack. So redet man nicht über seine 'Freunde', das weiß ich, aber Freunde waren wir nie.

    Ich konnte ja nicht wissen...

    Ich wachte auf, weil Helena auf mir saß.... ooohhh jaaahh... ich wollte sie zu mir ziehen und sie küssen, aber irgendwas stimmte nicht... sie roch nicht nach Helena, sondern nach Alkohol... ich öffnete meine Augen... Helenas dunkle Haare schimmerten nicht im Mondlicht, nein, sie waren blond... Moment... 'was ist hier eigentlich... verdammt... VERSCHWINDE!!!!!!!'


    2 Sekunden später brannte auf einmal das Licht, ich hörte Richie's Stimme 'Jan was ist denn...' unterbrochen von Lavinias Schrei 'DU EKELHAFTES SCHWEIN!!' und weg war sie.

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    Kähähä!
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  • So, ich hoffe ihr hasst mich jetzt nicht für die Fortsetzung :erschreck

    11. Helena


    Ich war sowas von glücklich. Der gestrige Tag war einfach nur der Hammer, und ich saß in der Sonne und pflegte meine Erinnerungen... ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mal merkte, dass Lavinia gekommen war.


    Und irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen. Hatte ich sie schließlich ganz alleine gelassen, obwohl wir doch die Richie-Chose besprech wollten. Lavinia wirkte auch nicht wirklich glücklich, was mein schlechtes Gewissen nur noch verstärkte.


    Doch ich konnte nicht anders. Ganz kurz musste ich schon erzählen, wie unheimlich glücklich ich mit Jan war. Wie perfekt er war. Sie konnte mich nicht ansehen - ich blöde Kuh, schwärmte ihr von Jan vor, und sie hatte mit Richard ewig nur Probleme.


    'Er hat dich also nicht angerufen...?' sie nahm mich in den Arm. 'Das Schwein!' Ich verstand nicht. 'Cara, ich sag dir das nicht gerne, und wärst du nicht meine beste Freundin, würde ich dir das auch nie sagen. Aber ich muss... ich war bei Richie... er malte mich... Jan war auch da... plötzlich... wir hörten einen Schrei aus seinem Zimmer, rannten hinauf... da lag er... mit einer nackten blonden Schlampe in seinem Bett...'


    Anfangs verstand ich nicht. Dann musste ich erst verdauen. Ich bat Lavinia zu gehen, wollte nur alleine sein - sie ging nur recht wiederwillig. Später am Nachmittag rief Jan an - er müsse reden, ob er vorbeikommen könnte...


    Er wollte mich in die Arme nehmen als er mich sah, doch ich blockte ab. Dunkle Wolken zogen auf... wie passend...


    'Ist es wahr, ist es wahr was Lavinia sagt? Warst du mit einer anderen im Bett? Hast du mit einer anderen geschlafen...' Er sah zu Boden, stammelte nur 'Helena... Schatz... du musst mir glauben... es war ein Unfall... ich wollte nicht...' 'Ein Unfall? Ja klar... ein Unfall. Ich verstehe schon. Du solltest jetzt besser gehen' ich konnte nur mehr flüstern, wollte ich doch nicht vor seiner Nase in Tränen ausbrechen. Nein, er sollte nicht sehen, wie sehr er mich verletzt hatte.


    Ich schlug ihm die Türe vor der Nase zu lief in mein Zimmer und heulte mir die Augen aus. Draußen blitzte und donnerte es... nunja, jetzt ging wohl die Welt unter... wäre vielleicht besser so.

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    Kähähä!
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  • So, heute gibts endlich wieder eine etwas längere Fortsetzung, damit da auch was weiter geht ;)

    12. Jan


    Ich hatte Helena schon seit 4 Wochen nicht mehr gesehen, nicht mehr gehört, nichts. Ich hab vor ihrer Türe übernachtet, ich hab ihr Briefe geschrieben, sie angerufen. Nix. Also startete ich einen letzten Versuch... und wenn aus dem nichts werden sollte, dann sollte es wohl nicht sein. Ich und mein Freund Jim Beam schrieben jetzt nämlich einen Song für sie. Wenn Richie kreativ war, dann schaut euch mal Jan an! Ich dachte da an etwas Contrymäßiges, mit Cowgirls mit schwingenden Hüften im Hintergrund.... 'Helena, Baby, ich bin so allein - (Cowgirls) er ist so allein - willst du nicht bei mir sein...?'


    Aber meine Sangeskünste waren anscheinend doch nicht sooo toll, jedenfalls kam Richie hereingestürmt, um mich zu fragen, ob ich wohl gerade elendig verendete. Und - um Gottes Willen - was ich da wohl anhätte. Warum ich mich für ein Mädchen wohl so zum Trottel mache. 'Das ist wohl mein gutes Recht... immerhin, ' es viel mir nicht mehr schwer, denn es war wahr, 'immerhin liebe ich sie. Ich Jan, liebe sie, Helena!' Richie verzog das Gesicht... 'na wenn das so ist...'


    Wahrscheinlich wollte er gerade einen beneidenswert genialen Plan kundtun, doch er kam nicht dazu, wir wurden nämlich von einem Schrei unterbrochen 'DANN HÄTTEST DU SIE - VERDAMMT NOCH MAL - NICHT BESCHISSEN!!' Richie grinste 'Lavinia, man lauscht nicht, ich dachte, du hättest eine bessere Erziehung genossen.'

    Schließlich kam sie hereingestürmt, doch als sie mich elendiges Häufchen Elend sah, musste auch sie grinsen 'Schicke Jacke!' 'Lavinia,' Richard ergriff das Wort, 'Jan hat ein großes Problem, du solltest ihm zuhören, und wir sollten eine Lösung finden.'


    Wir hatten sie schlussendlich überzeugt, mich anzuhören. Und ich erzählte ihr, was vorgefallen war. Das mit Jenny. Ich hatte ihr ein Taxi gerufen, doch sie wollte nicht gehen... quasi im Schlaf überfallen, auf übelste Art und Weise.
    Schließlich sah Lavinia Richard an 'Und, das soll ich ihm glauben? Was sagst du?' 'Ich denke mal, er sagt die Wahrheit... zumindest müssten wir Mitleid haben... sieh ihn dir doch mal an...' Ich grunzte zustimmend. 'Nungut,' meinte Lavinia, 'dann sollten wir was unternehmen.


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    13. Helena


    Ich war wieder einmal aufgewaht, weil mir übel war, und hatte es nur mehr knapp aufs Klo geschafft, um mich zu übergeben. Seit Wochen ging das schon so. Kein Wunder, nach dem, was er mir angetan hat.


    Aber wo ich schon mal wach war, konnte ich auch mit den anderen Frühstücken. Mein Vater saß schon im Esszimmer und laß Zeitung, aus der Küche drangen verführerische Gerüche. 'Guten Morgen, Papi!' 'Guten Morgen mein Engel, gut geschlafen?'


    Kaum hatte ich mich gesetzt, brachte Marie auch schon das Essen. Obwohl ich mir gerade noch die Seele aus dem Leib gespieben hatte, hatte ich jetzt richtig Hunger und auch Appetit.


    Marie setzte sich - wie so oft in letzter Zeit - zu uns an den Tisch, und sie und Vater lächelten sich an - mir eh recht, musste ich wenigstens nicht so tun, als wäre alles in Ordnung, ich fiel ihnen kaum auf. Doch dann fing Marie an zu erzählen: 'Stellt euch vor, meine Schwester ist schwanger, hat mich gerade vorher angerufen, im Oktober ist's soweit - ein Mädchen!'
    Nackte Panik ergriff mich, und ein Gedanke ließ mich nicht mehr los. Nun, für die einen ist es ein Gedanke, für die anderen der längste Aussetzer sämtlicher Hirnaktivitäten den ein Mensch überleben kann.


    Nachdem alle gegangen waren, schlich ich noch einmal zurück ins Esszimmer. Ich wusste doch - in Vaters Zeitung hatte ich was gesehen. Und tatsächlich, ich entdeckte es wieder... Das ich nicht zu einem 'normalen' Arzt konnte, stand von anfang an fest: mein Vater war Ehrenvorstand der Ärztekammer, und sowas sickert trotz Schweigepflicht durch - er wäre so enttäuscht von mir...


    Ich rief sofort die Nummer an - einen anderen Beweis für meine Schwangerschaft außer meine weibliche Intuition hielt ich im Moment für völlig unnötig. Ein Mann, der sich als Dr. Eberhart vorstellte, hob ab und vereinbarte mit mir einen Termin für heute abend, wäre alles schneller vorbei, als ich 'Kondom' sagen könnte, meinte er.


    Den ganzen Tag hatte ich herumüberlegt, doch es blieb immer das gleiche Ergebnis. Nach dieser Klaus-Geschichte hatte ich meine Tage gehabt, der einzig mögliche Schuldige ist Jan - das Schwein! Mit zitternden Knie klopfte ich an die Türe.


    Dr. Eberhart persönlich begrüßte mich an der Türe. Er wollte nur kurz das nötige Kleingeld sehen - immerhin 5000 €! - dann bat er mich, kurz Platz zu nehmen, während er den 'OP' vorbereitete.


    Eigentlich wollte ich weglaufen. Doch das war für mich die einzige Möglichkeit, was sollte ich denn tun? So ein ekelhaftes Balg aufziehen, nicht besser als sein blöder, blöder Vater? Mir kamen die Tränen... vielleicht aber auch von der Umgebung - Stauballergie.


    Nach einer schieren Ewigkeit rief mich Dr. Eberhart in das Behandlungszimmer, meine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich - es war genauso wiederlich wie der Warteraum. Er untersuchte mich kurz, und bestätigte meinen Verdacht, ich wäre schwanger, dann bekam ich eine Spritze. 'Und wenn Sie dann aufwachen ist alles wieder gut', säuselte er.


    Ich fand mich in einem wiederlichen Bett, von einer muffigen Decke zugedeckt, wieder. Wo war ich? Oh, ja... langsam kamm alles wieder... nur der Arzt... er hatte gelogen... nicht alles wieder gut... ich hatte so extreme Schmerzen, ich glaubte nicht, aufstehen zu können.

    Ich fand meine Kleider, über einen Sessel gehängt wieder, doch von Dr. Eberhart keine Spur. Besser so, denn ich hatte richtig Panik. Also schnell angezogen...


    Eigentlich wäre ich gerne weggelaufen, doch mit diesen Schmerzen hatte ich Schwierigkeiten, mich überhaupt auf den Beinen zu halten. Schon wieder weinte ich... was sollte ich nur tun...?

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    Kähähä!
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  • So, erstmal DANKE für eure lieben Kommentare, und entschuldigt bitte, dass so lange nichts weiter gegangen ist, dafür gibts jetzt eine kleine Wochenendsfortsetzung

    Immer noch 13. Helena


    Eigentlich hatte ich ja schon jede Hoffnung aufgegeben, das sich mein Hirn wieder einklinken würde, aber es ist tatsächlich passiert. Ich hatte nämlich einen klaren Gedanken fassen können: FIORA! Fiora, Lavinias Mami, wenn ihr euch erinnert, war nämlich vor Lavinias Geburt Gynäkologin gewesen, und ihr konnte ich vertrauen... Immer noch weinend stand ich nun also vor der Türe, vor dem mich das Taxi abgesetzt hatte, und wartete...


    ... doch nicht lange, den Lavinia war schnell da, um mir zu öffnen. Als sie mir ins Gesicht sah, nahm sie mich erstmal in die Arme 'Cara... was ist denn los...?' 'Fiora... ist Fiora da?' 'Si, si, komm doch mal rein, ich bring dich zu ihr, was ist denn passiert...?'


    Aus der Küche hörte ich schon Fioras fröhliche Stimme 'Amice, ihr kommt gerade richtig, meine fabulösen Penne sind gerade...' aber als sie mich sah, verstummte sie schlagartig. 'Cara... was ist den los?'
    Also erzählte ich ihnen, was vorgefallen war. Von Dr. Eberhart, dem schmutzigen OP, und von den Schmerzen.' Beide sahen mich erschrocken an, aber als erste fasste sich Fiora wieder: 'Puovera, komm mit ins Wohnzimmer, ich werde mir das ganze mal ansehen...'


    Ich legte mich auf die Couch, und Fiora taste mir zuerst den Bauch mit ernster Miene ab. Dann zog ich mich aus, und sie untersuchte mich, nahm eine Blutprobe und auch eine Gewebeprobe. 'Cara, ich bringe das geschwind ins Labor, vorher möchte ich noch nichts sagen, warte bitte, ich bin sicher schnell wieder da'

    Ich wagte nicht aufzustehen, Gedanken rasten (na endlich!) durch meinen Kopf... was, wenn ich so schwere Verletzungen hatte, das ich sterben müsste? Was, wenn er mich mit Hepatitis, oder noch schlimmer, mit HIV infiziert hätte? Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich nicht hörte, das Fiora wieder gekommen war, und als ich ihr Gesicht sah, wusste ich, das es wirklich ernst war.


    Sie nahm mich in die Arme, 'Puovera, es tut mir leid, aber ich muss dir jetzt was ganz schlimmes sagen...questo difettoso medico!'



    Fiora hatte mir viel Ruhe und frische Luft verordnet, und Lavinia konnte es nicht sehen, dass ich mich zu Hause einsperrte, also schleppte sie mich in den Park, frische Luft schnappen. Und tatsächlich, so in der Sonne, an einem so schönen Tag, erschien mir mein Schicksal schon gar nicht mehr so schlimm...


    Als wir uns schließlich setzten hatte ich sogar ein bisschen Hunger, und fragte Lavinia, ob wir uns nachher nicht eine Pizza genehmigen sollten. Sie war anscheinend hocherfreut, dass ich wieder essen wollte, und grinste mich an... nein, nicht direkt mich... ich folgte ihrem Blick und auf einmal war klar, dass dieser Spaziergang gar keine gute Idee gewesen war...


    ... denn wir waren wohl nicht die einzigen, denen nach frischer Luft zumute war.


    Ich wollte aufstehen und gehen, doch Lavinia hielt meine Hand und redete auf mich ein, 'Cara, bleib hier, hör dir an, was er zu sagen hat, gib ihm die eine Chance...!' Ich war so perplex, ich konnte mich sowieso nicht rühren, geschweige denn Wiederstand leisten.


    Einen kurzen Moment dachte ich noch, das wenigstens Lavinia mir Beistand leistete, doch sie ging mit Richie, und Jan setzte sich zu mir. 'Helena... Helena, ich weiß... ich kann mir vorstellen wie es aussieht, aber es ist ganz anders... bitte, hör mich an...' Und er erzählte mir, von dem Mädchen aus der Kanzlei, früher hätte er sie gemocht, ja, aber längst vorbei, und von allem was an jenem Abend geschehen war. Ich sah in an, und schon wieder hatte ich Tränen in den Augen. HALLO! Hier muss doch irgendwo ein Leck sein...


    Er nahm mich in die Arme 'Aber Schatz... ich liebe dich, und ich liebe nur dich..' Ich schluchzte nur '... ich dich ja auch...' und er strahlte mich an, 'Du glaubst mir?' '...natürlich tu ich das... ' ich musste immer stärker heulen...


    ... doch er wischte mir die Tränen weg, und flüsterte 'Jetzt ist alles wieder gut Schatz, nicht weinen...'. Wenn er nur wüsste...


    Freue mich auf eure Kommentare!!

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    Kähähä!
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  • Ich freu' mich gerade dumm und dämlich über eure Kommentare... echt schön, wenn man weiß, dass die Story wirklich gelesen wird und das man sich die ganze Mühe nicht umsonst macht :kiss ! Und außerdem habt ihr mich so motiviert, dass ich extra meine Kickbox-Stunde ausfallen lasse und statt dessen eine neue Fortsetzung schreibe ;) .

    Also, auf geht's:

    14. Jan


    Endlich war wieder alles in Ordnung und diese grausame Zeit ohne Helena zu Ende. So schaffte ich es nach all der Zeit wieder, einen gemütlichen Fernsehabend mit Richie zu verbringen, konnte aber mein Maul nicht halten, und musste ihm immer und immer wieder vorhalten, wie toll es doch war, quasie DIE Frau seines Lebens gefunden zu haben. 'Was du nicht sagst...', grummelte er, und wahrscheinlich hatte er mich verwünscht, der Sack, denn ich wurde umgehend bestraft... mein Handy klingelte.


    Meine Mutter meldete sich so plötzlich, dass ich in einer kurzen Schreckenssekunde fast mein Handy wegschmeißen wollte - wäre vielleicht besser gewesen. 'Jan, Schätzchen, wie geht es denn deiner entzückenden Freundin?' Mist... in meiner Euphorie hatte ich jeden, wirklich jeden angerufen, um ihn über mein Glück aufzuklären - anscheinend hatte Julia, meine Schwester, leicht säuerlich reagiert - nach ihren bösen Männergeschichten hatte sie wohl auch jeden Grund dazu - und Mama von Helena erzählt. 'Wie auch immer, Schätzelchen, wie wäre es, wenn ihr uns für ein paar Tage besuchen kommt? Damit wir die Baroness - oh, eine Adelige, ist das nicht toll! - auch mal kennen lernen, Papa und ich?' Verflucht sei Julia, aber es gab wohl keinen Weg, meinen Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen.


    Andererseits war es keine dumme Idee. Ich machte mir nämlich Sorgen um Helena, sie war in letzter Zeit so blass, und ein Klimawechsel tat ihr sicher gut. Und sie war von der Idee begeistert. Immerhin. Und so stand ich schon einige Tage später im Urlaubsmobil (mein einstiger Lieblingswagen war zum Urlaubsmobil degradiert worden, nachdem Richie zu unserem letzten Skiurlaub unbedingt noch sein 2. Snowboard oben draufpacken wollte - das Ergebnis sieht man ja - seitdem steckt das Teil da drinnen, und erinnert mich an den wohl feuchtfröhlichsten Alpinurlaub meines Lebens) vor ihrer Türe und holte sie ab.


    Sie schlief die ganze Fahrt über, und ich traf eine wohl folgenschwere Entscheidung. Helena war wirklich das Beste, was mir je passiert war.
    Mutter sah das übrigens auch so, sie passte uns noch vor dem Hotel 'Goldsteinhof', von meinem Opa gegründet und seit dem in Familienbesitz, ab und war hin und weg, als Helena ihr einen Strauß Blumen überreichte.


    Mutter zog uns ins Hotel. 'EWALD! EWALD! Die Kinder sind da!' Und während sie mich drückte, gesellte sich mein Vater zu uns. Auch er mochte Helena auf Anhieb 'Das unser Sohn einmal so ein liebes Mädel mit heimbringt, das hätten wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausgemalt...' Mutter nickte zustimmend. Nun gut, man konnte ihr das wirklich nicht verübeln, das letzte Mädchen, dass ich ihnen vorgestellt habe, hatte Mutter gleich mal mit den Worten: 'He, Alte, jetzt mach nicht so einen Aufstand...' begrüßt.


    Mama wandte sich wieder Helena zu 'Ihr bekommt natürlich unser bestes Zimmer. Es ist ein Fest für mich, meinen Sohn wieder zu sehen, und dann noch in so charmanter Begleitung!' 'Oh, das ist aber lieb... danke Frau Goldstein' 'Nix, da Frau Goldstein, ich bin Katharina, aber nenn mich doch bitte Mama...' DAS konnte ich nun wirklich nicht glauben.


    Während Papa und Mama Helena nun also zum neuen Ehrenfamilienmitglied erklärten, erspähte ich endlich Julia, die mir das ganze eingebrockt hatte. 'Na, Brüderchen...?' grinste sie. 'Oh, du böse Hexe. Aber du hast mit deiner Rache wohl die falsche getroffen...' ich lächelte ihr zu und deutete auch Helena. 'Die zwei nehmen sie ganz schön in Beschlag' 'Hmmm... mein Fehler..' sprachs, drehte sich weg und spazierte auf Helena zu, um sie ebenfalls herzlich zu begrüßen. Und oh, wunder, auch sie verstand sich blendend mit meiner Liebsten.


    Als ich mein Mädchen endlich befreit hatte, stießen wir in unserem Zimmer - ganz klassisch auf Bärenfell vorm Kamin - erstmal auf unseren ersten richtigen gemeinsamen Urlaub an...


    ... und vergaßen wohl die Zeit, denn als ich das erste Mal aufsah, war es schon dunkel. 'Mist', fluchte Helena, 'wir wollten doch mit deinen Eltern essen! Schnell, zieh dich an!'


    Ich war echt stolz auf Helena - sie war wirklich eine Frau, die man herzeigen konnte. Und wie sie mit schuldbewusster Miene 'Verzeiht bitte, das wir zu spät sind, wir haben wohl die Zeit vergessen...' zu meinen Eltern sagte - genial. Und doch hatte ich das dumpfe Gefühl, dass das nicht nur eine Floskel war, sondern dass ihr echt was an Mutter und Vater lag. 'Aber das macht doch nichts, Herzchen, Hauptsache, ihr habt es überhaupt einrichten können', Mutter strahlte sie an. MUTTER? DIESE FRAU IST NICHT MEINE MUTTER!


    Das Essen war - wie sollte es anders sein, grandios, und jetzt war meiner Meinung nach der perfekte Zeitpunkt, um den anderen meine Entscheidung kundzutun. 'Mama, Papa, ihr kennt jetzt Helena, und ich bin froh, dass ihr sie fast genauso liebt wie ich...' ich starrte auf meine Hände... 'und Helena, ich will dir sagen, du bist die Einzige für mich. Du bist die Richtige für mich. Ich will immer mit dir zusammen sein. Und deshalb möchte ich dich fragen, ob du mich heiraten willst...' Ich wurde von dem Freudenschrei meiner Mutter unterbrochen 'Ewald! Hast du gehört! Heiraten! Sie werden heiraten! Und wir bekommen sicher bald Enkel!' Doch Vater war still. Er hatte als erster bemerkt, dass stumme Tränen über Helenas Wangen liefen.


    Ich wollte sie noch aufhalten, aber sie war aufgesprungen...



    ... und auf dem schnellsten Weg nach draußen...


    Ich fand sie im Garten. Sie weinte noch immer. Helena... Helena, Schatz... was ist denn los?


    Ich nahm sie in die Arme und sie schluchzte 'Jan.... ich ... ich muss dir etwas sagen... ich hab was Schreckliches gemacht.. Jan... oh Gott, du wirst mich hassen...'

    Fortsetzung folgt
    Und bitte, bitte, bitte seit wieder so fleissig mit den Kommentaren :)

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    Kähähä!
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  • Alsdann, schneller als ich gedacht habe gibts wieder eine klitzekleine Fortsetzung

    15. Helena


    Ich konnte es nicht ertragen, Jan in die Augen zu sehen, also stand ich auf. Auf den Beinen konnte ich mich allerding noch weniger halten... mein Herz raste, alles ist wäre aus, wenn ich es ihm jetzt sagen würde. Er würde seinen Antrag zurücknehmen. Er würde mich hassen. Und seine Eltern - seine Mutter - ich hatte mir doch immer eine Mutter gewünscht - würde mich auch hassen. Ich ließ mich auf den Boden plumpsen... es war mir völlig egal, dass mein Joop!-Kleid Grasflecken bekamm...


    Jan bemerkte anscheinend, das wir so nicht weiterkamen. Er kam zu mir, beugte sich über mich, und nahm mich in die Arme 'Helena, Süße, du kannst mir alles sagen, alles. Es gibt nichts auf dieser Welt, was meine Gefühle zu dir ändert...' 'Nichts?', ich schluchzte, 'glaubst du wirklich... ich glaube nicht... Jan... ich hab was wirklich wirklich Dummes gemacht...' er hielt mich ganz fest, und ich spürte seinen Atem. Ich musste es ihm sagen... 'Ich hab ein Kind abgetrieben... Jan, ... ich habe unser Kind abgetrieben...ich dachte du hättest mich...' jetzt, wo ich es sagte, wurde es mir erst richtig bewusst. Er drückte mich fest 'Schatz... ich bin wirklich kein Mensch, der dich deswegen verurteilt. Das war dein gutes Recht, nach dem, was passiert war... außerdem...' er lächelte, '... mit dem Kinderkriegen haben wir ja noch genug Zeit.'
    Er war anscheinend ziemlich verwundert, dass mich das noch viel stärker weinen ließ 'Das... das ist nicht alles... der Arzt, der's gemacht hat... ein Kurpfuscher... hat mich ausgenommen wie eine Weihnachtsgans... und... und jetzt kann ich...'


    Er zog mich hoch, sah mir tief in die Augen 'Oh, mein armer Schatz!' und drückte mich fest 'Nie wieder...?' 'Nie im Leben... keine Enkel für deine Eltern...oh Gott, sie werden mich hassen, alle, und du musst mich erst hassen...und Papi...'
    Er küsste mich. 'Nein, Helena, nein, ich liebe dich, wirklich, egal, ob wir Kinder bekommen oder nicht - ich hab gelernt, was wirklich schlimm ist - ein Leben ohne dich - und für nichts in der Welt gebe ich dich wieder her.'


    Jan hatte mich alleine auf's Zimmer geschickt, er wollte seinen Eltern nur schnell sagen, dass es mir gut geht, und dank meiner Erlaubnis auch, was los war, und dann sofort nachkommen. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich mich wieder so, als wäre ich auf den richtigen Weg zurückgekommen. Als würde sich alles fügen... hoffen darf ja nun jeder, oder nicht? Allerdings hatte ich Panik, das Katherina mich hassen würde..

    Jan war blitzschnell wieder da, anscheinend war es ihm nicht ganz recht, mich alleine zu lassen. Er lächelte 'Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Schatz... ich hab's Mama nur kurz erzählt, und es tut ihr furchtbar leid, dass sie so taktlos war...aber Helena, da ist noch was... eine Frage ist noch offen..'. Mir stockte der Atem... doch er lächelte...


    '... du hast mir noch immer nicht gesagt, ob du jetzt meine Frau werden möchtest...' 'JA! JA! Jan, ich will so gerne deine Frau werden...' Und hätte mich nicht er schon überzeugt gehabt, dieser Diamant hätte es zweifellos ;) .


    Er sah mir tief in die Augen. 'Ich liebe dich'. Ich musst beinahe schon wieder heulen... 'Ich dich doch auch...'


    Am nächsten Morgen schien die Sonne. Und so sah es auch in mir aus. Ich war erleichtert - Blödsinn - ich könnte vor Freude aus der Haut fahren. Als wir am Frühstückstisch Katherina trafen, sah sie leider gar nicht so aus 'Helena, Kind... es tut mir so leid... wenn ich irgendwas tun kann... ich hoffe, du akzeptierst uns noch als deine Schwiegereltern...' Ich lächelte sie an 'Ich könnte mir keine besseren wünschen.'


    Das hatte anscheinend Katherinas Ergeiz geweckt 'Wir organisieren dir die beste, die allerschönste Hochzeit, die du dir nur wünschen kannst, Engelchen!' und sie spannte den hilflosen Jan für den ganzen Vormittag ein. Währenddessen kümmerte sich Julia um mich, wir beschlossen, ein bisschen Minigolf zu spielen.


    Leider waren wir beide grottenschlecht, und trafen den Ball nur mit ausgeklügeltem Teamwork. Die anderen Spieler beobachteten uns schon ganz misstrauisch...


    Nachmittags war Jan zurückgekommen, und wir relaxten ein bisschen am Pool.
    Ich hätte wohl nicht glücklicher sein können...




    Wieder auf dem Zimmer wurde ich dann mit Apres-Sun-Lotion eingecremt und bin dabei wohl eingenickt... denn als ich wieder aufwachte, mussten wir leider schon wieder heim... war ja auch höchste Zeit Papa alles zu berichten (und ihn Jan überhaupt vorzustellen!) und mit Lavinia einen Shopping-Plan auszuarbeiten!

    Freue mich auf eure Kommentare!!

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    Kähähä!
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  • Also meine allerliebsten Knuddelgirl, Jadzia, Lion, Keira, rizi, Mariella und Tikal :kuss Danke, Danke, Danke für eure lieben Kommentare!!

    Rizi: aber meinst du nicht, dass es langsam schon zu schnulzig wird? Bin gerade ein bissl im wiegel-wagel... am Ende schreib ich dann nur noch sowas: *hihi* - aber wenn wir das Hochzeitskapitel hinter uns haben, kommt wieder ein bisschen Würze in die Sache, versprochen :devil !

    Also, weiter gehts, heute gibts einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit *Taschentücher-hol-und-verteil* :hypo

    16. Jan


    Richie konnte es noch immer nicht glauben. 'Und du willst wirklich heiraten? DU?'
    'Du sagst es, mein Bester... das hättest du dir wohl nicht gedacht.'
    'Niiiiiiie im Leben...'
    'Wirst dich aber trotzdem an den Gedanken gewöhnen müssen, schließlich kann mein Trauzeuge der Hochzeit nun wirklich nicht fernbleiben. Aber jetzt mal ganz ehrlich: wie sieht dieser Anzug denn aus? Nach Wunschschwiegersohn?'


    Richie schraubte seine Stimme 2 Oktaven tiefer und musterte mich streng 'Sie sind also Herr Goldstein...' er reichte mir mürrisch die Hand. Ich machte das Spiel mit 'Guten Tag Herr Baron, eine Freude, sie kennenzulernen...'


    Aber er schmetterte mir schwungvoll eine imaginäre Türe gegen die Nase 'Haben also meine Tochter geschändet, nie, nie lass ich Sie in mein Haus...!' Wir lachten beide. Nun, das brachte mich aber nicht weiter, also probierte ich noch 1 Stunde lang alle meine Anzüge durch - man könnte meinen, ich wäre die Braut, vielleicht sollte ich doch etwas weniger Zeit mit Helena verbringen - ehe ich mich für den entschied, den ich schon eben angehabt hatte.


    Nichts desto trotz hüpfte ich vor Helenas Tür nervös von einem Bein auf's andere. Was, wenn der Baron wirklich dachte, ich hätte seine Tochter geschändet? Was, wenn der Baron eine Schrottflinte hätte? Ohoh.. mir schwahnte Übles... und da hörte ich auch schon Schritte...


    Er war anscheinend genauso überrascht wie ich. 'Dr. Goldstein? Was machen sie denn hier?'
    'Herr Straußenberger? Bin ich hier nicht bei Baron...'
    'Oh, oh doch, dass sind Sie... Sie sind also Jan?'
    'Ja, das bin ich... und Sie sind der Herr Baron...Herr Straußenberger?'
    'Oh, das tut mir leid wegen damals, aber Sie wissen ja, die Presse, wenn die einen Adelsstreit mitbekommt, findet man sich Tags darauf in allen Klatschspalten wieder... das konnte ich Helena doch nicht antun... da blieb ich besser inkognito. Helena weiß doch nichts?'
    'Bis vor kurzem wusste ich doch selber nicht...'
    Er lächelte mich an 'Gut so'


    Doch zum gleichen Zeitpunkt kam Helena aus der Tür gestürmt und umarmte mich. 'Was weiß ich nicht, Papi?' Der Baron und ich sahen uns an, dann stammelte er: 'Nunja, Jan, also Dr. Goldstein und ich... wir kennen uns... er hat mich da in einer gewissen Sache vor Gericht unterstützt...'
    'Welche Sache denn, Papi? Wieso hast du mir nichts erzählt?' Helenas Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Der Baron sah mich hilflos an 'Sagen Sie es ihr, Dr. Goldstein - ein ganz herrvoragender Anwalt, Helena wirklich, du hast eine gute Wahl getroffen - ich bin sicher er trifft die richtigen Worte. Ich verstand aber nur Bahnhof, trotzdem schilderte ich den Fall. 'Dein Vater, der Herr Baron, wurde von einer gewissen Bernadette Ährenburg geklagt. Vollkommen lächerlich. Sie wollte Schadensersatz für die seelischen Qualen und ihren entstellten Körper, welche sie sich angeblich von einer Schwangerschaft vor ungefähr 22 Jahren...ohje..' langsam dämmerte es mir. Helena sah zuerst mich, dann ihren Vater an 'Bernadette Ährenburg...Mama... ich dachte sie sei...?' Der Baron sah bestürzt drein 'Schatz, ich glaube, ich habe dir einiges zu erzählen...'


    Der Baron bat uns ins Wohnzimmer und warf mir einen entschuldigenden Blick zu 'Es tut mir leid, dass unser Treffen so ablaufen muss, aber machen wir wenigstens etwas gutes daraus: mein Name ist Bruno, und ich bin sehr froh, dass meine Tochter so eine gute Wahl getroffen hat.' Dann zwinkerte er: 'Hätte nämlich schon befürchtet, sie schleppt da sonstwas an'. Wir setzten uns, und eine Frau, anscheinend Brunos Freundin, setzte sich ebenfalls zu uns. Bruno holte tief Luft, und dann erzählte er...


    'Helena, Engelchen, du warst immer so ein entzückendes Kind. Mein ganzer Stolz. Du konntest noch nicht einmal richtig laufen, aber du spieltest schon Klavier wie eine ganz Große. Ich konnte stundenlang einfach nur dasitzen und dir zuhören.'


    Nur war da jemand im Haus, dem ging es ganz und gar nicht so. Wie so oft stürmte eine völlig aufgebrachte Bernadette - deine Mutter ins Zimmer 'BRUNO! Jetzt kümmere dich nicht um dieses dämliche, lärmende Balg! Ich bin auch noch da! Kauf mir Schmuck!'


    'Immer nur diese dumme Helena! Ich kann es nicht mehr hören! Ich bin auch noch da! Ich bin eine junge Frau, ich brauche Unterhaltung!' Bernadette und ich hatten ständig diesen Streit, sie wollte immer, dass wir dich hergeben und wieder unser altes Leben aufnahmen. Und ich sage euch ehrlich: ich war nur mehr bei ihr, weil ich immer dachte, ein Mädchen brauche unbedingt eine Mutter. Obwohl sie diese Rolle nie angenommen hatte, und ich glaube auch, du, Helena, sahst sie nie als deine Mutter, sondern nur als eine böse Hexe.'


    'Dann ging sie aber auf dich los, und das war eindeutig zuviel. Sie konnte mich beschimpfen und mit mir streiten, aber Finger weg von meinem kleinen Liebling!'


    'An diesem Abend habe ich sie dann rausgeschmissen. Und seit dem prozessieren wir. Sie stellt die unsinnigsten Forderungen, Dr. Goldstein, also Jan, der könnte dir was erzählen. Und er kennt nur das letzte Jahr unserer gerichtlich festgehaltenen Geschichte! Aber Helena, es tut mir leid, ich wollte dich nicht damit belasten, ich wollte das alles von dir fernhalten... du bist so aufgeblüht, als Bernadette weg war, das wollte ich nicht wieder zerstören...'


    Freue mich auf eure Kommentare, also her damit ;)

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    Kähähä!
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  • keira, Nikita, Meggy, motti & Tikal: Danke für eure lieben Kommentare, ihr seid echt die Besten!

    Und Donnibärchen : das ist ja echt süß, ich hab einen Fan, Danke Danke Danke :schmelz !

    Aber jetzt weiter im Konzept, heute wird eingekauft ;)

    17. Helena


    Ich traf mich mit Lavinina in der Stadt, wir hatten um 10 einen Termin im 'Hänsel & Gretel', dem besten Brautausstatter der Stadt. Als Lavinia die frohe Botschaft gehört hatte, war sie außer sich gewesen, und ich musste echt stark aufpassen, dass sie mir nicht gemeinsam mit Katharina meine ganze Hochzeit verplante.


    Vor unserem Termin hatten wir noch gute 10 Minuten Zeit, völlig ausreichend, um ein äußerst gesundes aber nichts desto trotz extrem schmackhaftes Frühstück zu sich zu nehmen. Trotz des Zuckerschocks fiel es mir nicht leicht drüber zu reden, aber Lavinia war meine beste Freundin, und die Sache mit Bernadette könnte meinen Plan auf's Übelste vereiteln. '... ich dachte immer, Papa und sie hätten sich gestritten, und sie wäre zurück nach Bayern, und nicht sauer auf mich... aber anscheinend hasst sie mich.' Lavina sah mich traurig an 'Das tut mir echt leid, Cara... und das vereinfacht die Dinge wohl nicht gerade...' Aber Zeit, einen richtigen Plan auszuarbeiten, hatten wir leider nicht mehr - komm zu spät zu 'Hänsel & Gretel' und es heißt wieder Monate warten...


    Also standen wir um Punkt 10 vor der Türe. Meine Nerven waren gespannt wie ein Fidschi-Pfeil und in meinem Bauch tat sich was reichlich seltsames (nein, nicht die Zuckerwatte - hab einen Saumagen, der ist da schon abgehärtet) - jetzt würde ich also mein Brautkleid aussuchen. Eine Beraterin, die ich schon durch die Türe sah, kam mir bekannt vor...



    Ihr war anscheinend auch nicht entgangen, dass ich da jetzt reinkam. Verdammt, wovon kannte ich sie bloß? Aber ja.... genau... Denise von La Perla... die, bei der ich die Unterwäsche für meine erste Nacht mit Jan gekauft hatte...


    Als wir schließlich den Laden betraten, schienen sich ihre schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen 'Himmel, Mara!' quakte sie nervös zu ihrer Kollegin, 'Das ist sie! Das ist sie! Ohoh... nichts wie weg hier... ich kündige!' und weg war sie. DAS war eindeutig kein gutes Ohmen für meine Hochzeit... Mara sah ihr erst verständnislos nach, dann sah sie mich an 'Sie müssen die Baroness von Straußenhof sein, sehr erfreut, ich bin Mara. Entschuldigen Sie bitte, Denise war erst ziemlich neu hier, keine Ahnung, was da nur in sie gefahren ist....' War wohl auch besser so.


    Mara schien ganz im Gegensatz zu Denise noch sehr motiviert, und fragte mich nach meinen Vorstellungen. Oh, die waren einfach: ich wollte eine Prinzessin sein. Also brachte sie mir das erste Kleid. 'Ganz feine Satin-Seide, nur edelste Materialien, besetzt mit Swarovski-Kristallen...' Nun, wer wird denn schon gleich das erste nehmen? Immerhin sah ich ein bisschen aus wie J.Lo, aber was aus deren Ehen geworden ist, wissen wir ja alle...


    'Himmlischer Rückenausschnitt, feinster Stoff, keine Frage...' flötete Mara. 'Du siehst aus, als wolltest du fette Oberschenkel verstecken' meinte Lavinia. Mara kicherte, aber ihr standen schon erste Schweißperlen auf der Stirn.


    'Eines unserer edelsten, wenn gleich auch teuersten Kleider. Gucci-Wedding. Nun, der Name steht wohl für sich' Mara sah mich hilflos an, ich warf ihr ein Lächeln zu. 'Mara, sieht ganz so aus, als wären wir auf dem richtigen Weg'.

    Und dann war es auf einmal da. Lavinia war begeistert. Ich war begeistert. Und sogar Mara meinte, für DAS hätte sich die Mühe wirklich ausgezahlt. Als ich dann noch passende Wäsche wollte, wurde ihr Enthusiasmus allerdings wieder etwas abgedämpft, und ich könnte schwören, sie beneidete Denise insgeheim um ihren doch etwas uneleganten Abgang.


    Wir waren etwas später mit Papi und Jan beim Marokkaner verabredet, da wir aber so flott fertig geworden waren, hatten wir noch etwas Zeit, und die vertrieben wir uns mit einem Rosenblütenbad. Und hatten endlich etwas Zeit, zu besprechen, was jetzt in der Chose 'Bernadette' zu tun war. 'Echt, das klingt ja wie in einer schlechten Soap' meinte Lavinia. 'Echt grausam!'
    'Ich wills aber trotzdem probieren, ich meine, eh erst nach der Hochzeit. Aber was kann denn schon passieren?'
    'Also ich denke, nach allem was dein Daddy gesagt hat, dass diese Frau unberechenbar ist. Ich komme auf jeden Fall zur Unterstützung mit!'
    Ich lächelte Lavinia dankbar an. Sie war ein Engel.


    Rosig duftend, trafen wir etwas zu spät beim Marokkaner ein. Unsere Abwesenheit schien jedoch keinen gestört zu haben, Papi und Jan unterhielten sich blendend. Als wir uns schließlich setzten, bemerkten sie uns. 'Puuhh...' Jan grinste mich an, 'Schatz, Bruno und ich haben schon gedacht, du kaufst das ganze Geschäft auf. Du weißt schon, dass du nur ein Kleid brauchst?' Dann kicherten Papa und Jan wie Schulmädchen. Ich verzog den Mund. Tsss... was glauben die denn??


    Wir verbrachten noch einen ziemlich witzigen Abend miteinander, alle Witze gestützt auf die These, ich hätte Hochzeitskleider für meine nächsten 50 Hochzeiten eingekauft. Papi und Lavinia amüsierten sich gerade königlich über Jans Ausführung, wie ich mir 2 Kleider zusammennähen lassen muss, weil ich 20 Jahr älter und fett geworden bin und in keines mehr einzeln reinpasse, als schließlich die Kellner kam und uns bat zu gehen - Sperrstunde.


    Papi und Lavinia waren schon vorgeangen Jan und ich blieben noch etwas zurück. Er küsste mich. Ich sah ihn an. Seine blauen Augen, sein perfekter Mund, und unter seinem Hemd dieser Waschbrettbauch...ohah... 'Lass uns zu dir gehen' flüsterte ich. 'Leider Schatz, so gerne ich das wollte - ich darf dich nicht mitnehmen. Habe deinem Papi versprochen, dass wir noch bis zur Hochzeit warten...' Also küsste er mich nochmal, und dann war er weg. Schade.

    Freue mich auf eure Kommentare!

    Oh Tikal, jetzt hab ich's erst gelesen, lieben Dank für deine Grüsse, da grüss' ich ja gleich zurück ;)

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    Kähähä!
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  • Also erst einmal lieben Dank an euch alle :schmelz , weil ihr mich so motiviert gibts heute noch extra eine Minifortsetzung!

    motti: Na dann bin ich ja mal gespannt. Kann mich dunkel erinnern, mal eine von dir gelesen zu haben, die mir sehr gut gefallen hat :) .

    Donnibärchen: ja, das Problem mit den Hochzeitskleidern ist blöderweise, dass ich mich genausowenig entscheiden kann wie Helena - man darf gespannt sein ;) !

    keira: na dann werd ich mich für die Hochzeit nochmals extra ins Zeug legen ;) - ist ja quasi das Ende des 1. Kapitels - bin schon gespannt, was ihr zum 2. sagt.

    Jazida: Dankeschön ;). Kann man sich eigentlich noch an Denise erinnern? Helena hat sie kurz vor ihrer ersten Nacht mit Jan erwähnt, und ich dachte, wäre doch ganz nett, wenn man die Arme auch einmal persönlich trifft.

    Nikita: Danke :schmelz

    Rizi: Danke, das ist echt voll lieb von dir, und gut zu wissen, das es wirklich witzig ist, und ihr euch nicht denkt, wo ich denn jetzt angrannt bin ;).




    So, jetzt aber endlich zur Fortsetzung!

    18. Jan


    Sogar Julia war zwecks Junggesellenfeierlichkeiten in die Stadt gekommen, was mich wirklich sehr freute - ich verbrachte wirklich zu wenig Zeit mit meiner Schwester. Allerdings würde sich dass nicht so verbessern - sie war nämlich Ehrengast auf Helenas Party. Ich wollte sie zwar überreden, mein persönlicher Spion zu werden, aber sie blieb hart. 'Dann pass wenigstens auf, dass Helena nicht mit einem American Dreamboy durchbrennt...' bettelte ich. 'Na, das werde ich wohl zu unterbinden wissen...' sie zwinkerte mir zu.


    'Helena tut dir viel zu gut, als dass ich sie dir entwischen lassen könnte - du hast dich ja mittlerweile zu einem richtigen Menschen entwickelt...' sie umarmte mich. Böse Lieblingsschwester. 'Willst du damit etwa andeuten, ich hätte mich jemals unzivilisiert verhalten, Julialein?' 'Ach, nein, weißt du Jan, meine Schulfreudinnen haben nur alle den Kontakt zu mir abgebrochen, weil ich so stinke... hatte nichts mit dir zutun...' sie grinste. Zum Glück hatte sie mir das schon verziehen... Aber versteht mich... ich meine Zwillinge - welcher Mann lässt sich sowas entgehen... ja, und dann auch noch diese Karin... und dann.. ach, lassen wir das lieber.


    Auch Richie war höchst entzückt, dass Julia auf besucht war. Schließlich hatte er schon als er uns kennengelernt hatte - wir waren 12 und Julia 10 - ein Auge auf meine kleine Schwester geworfen. Nur blöd für ihn - meine Schwester war schon immer viel zu gewieft gewesen, um auf ihn hereinzufallen. Aber der Kerl ließ nicht locker: 'Nur 2 Stunden Julia, nur ein klitzekleines Bildchen - tu's für die Kunst...!'


    Aber Julia war hart geblieben und war schlußendlich zu Helenas Party aufgebrochen. Zu uns hatten sich Leo und Benjamin gesellt, und wir spielten ein bisschen Skat, tranken Bier, und ich musste alle meine Lieblingsheftchen an sie verschenken - so viele schöne Jahre hatten wir zusammen verbracht, hach.. aber das würde jetzt wohl nicht mehr sein.

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    Kähähä!
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  • Als es plötzlich an der Tür klingelte, sprangen Richie und Leo auf. Richie flugs zur Tür gehirscht, um eben diese zu öffnen, und Leo machte sich an der Stereoanlage zu schaffen, um - zu meinem Erstaunen - Britney aufzulegen. So flötete eben diese 'I'm a slaaaavveee... for yooou...' aus den Boxen, und auf einmal stand Schneewittchen vor mir. WIRKLICH!



    Sie grinste mich an 'Du musst wohl der Bräutigam sein, Janni' sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange 'mein Name ist Schnee*********' (es gibt unzählige Varianten, diesen Namen ins dreckige zu ziehen - sucht euch doch selbst eine aus :p ). Und dann begann sie, passend zu Britneys gestöhntem 'Yeah - Yeah' zu tanzen...



    Nun, wenigstens war das eine Entschädigung für alle meine verlorgenen Heftchen - doch zumindest äußerlich musste ich wohl den Anschein bewahren, als würde ich das alles nur äußerst gelangweilt über mich ergehen lassen. Denk an Helena, denk an Helena... oh, aber Hallo, Schnee********....



    DAS lernt man definitv nicht hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen...



    Ohoh... ich hoffe das war jetzt jugendfreundlich genug :erschreck


    Freue mich auf jeden Fall auf eure Kommentare ;) !

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    Kähähä!
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  • rizi, donnibärchen, keira, debbielapop & Jadzia: DAAAAAANKE :kuss !

    Hab mich für die Fortsetzung extra bemüht, und hoffe euch gefällt das Kleid.

    19. Helena


    Da stand ich nun also. Endlich. Katharina und ich hatten eine hübsche kleine Kapelle ausgesucht, und während drinnen schon die ersten Takte des Hochzeitmarsch erklangen, nahm mich Papa nochmals in den Arm 'Meine kleine Prinzessin wird jetzt also heiraten... Engelchen, entschuldige, aber ich muss dich nochmals fragen: Du hast doch nicht versucht, deine Mutter zu kontaktieren, oder gar einzuladen?' 'Aber Papi, um nichts in der Welt würde ich mir diesen Tag vermiesen lassen... und das würde sie wahrscheinlich.' Obwohl das recht glaubhaft klang, glaubte ich es nicht wirklich. Vielleicht berreute sie ja, was sie getan hatte, vielleicht vermisste sie uns - mich - ja auch. Nun, das wird sich ja wohl noch früh genug zeigen...



    Als wir aber schließlich im Gleichschritt einmarschierten, waren alle Gedanken an Mama vergessen. Jan war anscheinend hin und weg von meinem Anblick, dank Mara und Lavinia war der ja nun auch vollkommen perfekt. Trauzeuge Richie konnte sich im Gegensatz zu Jan nicht ganz entscheiden, wen er jetzt angaffen sollte - Lavinia, Julia oder mich.



    Pater Matjes - Katherina's persönlicher Beichtvater, der extra für diese Zeremonie eingeflogen wurde, begann zu sprechen. Von Treue und Liebe und blablabla, und ich sah, wie Papa nach gut 15 Minuten die Miene verzog - seiner Meinung nach braucht es dieses ganze Kirchentamtam nach einem gut ausgeklügeltem Ehevertrag nicht mehr. 10 Minuten später war ich allerdings auch der Ansicht, dass jetzt genug an Worten gefallen wären - diese Schuhe sind nun wirklich nicht zum stehen gemacht, und ganz ehrlich - ich kann mir auch was bequemeres als ein Mieder vorstellen *japs*...



    Endlich war Pater Matjes soweit: 'Willst du, Jan Goldstein, diese hier anwesende Helena von Straußenhof zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen?' Jan sah mich lange an, dann lächelte er. 'Ja, ich will' Puuh... gerade nochmal gut gegangen. Nachdem ich dann schließlich auch eingewilligt hatte, durfte mein 'Ehemann' seine 'Braut' küssen.



    Pater Matjes war anscheinend auch ein herrvorragender Pianist, denn Katherina hatte ihn eingespannt, die anschließende Feier musikalisch zu untermalen. Und so haute er in die Tasten, während Jan und ich die Tanzfläche mit dem Hochzeitswalzer eröffneten.



    Und als nächste Aufgabe - wie das eben auf einer Hochzeit so ist - galt es die Hochzeitstorte anzuschneiden.



    Nach dem Essen - es war wohl schon ein bisschen spät - kam Bernardo di Domenico, Lavinia's Papa, zu mir. 'Helena, Liebchen, ich wollte dir ein tolles Geschenk machen, aber es sieht so aus, als wären die Besten schon vergeben...' Wohl wahr. Papi hatte Jan und mir eine hübsche Villa im Grünen mit Garage gekauft, und von Katherina und Ewald hatten wir das passende Auto und eine Flitterwochenreise in die Karibik bekommen. Bernardo sprach weiter: 'Aber, Liebchen, wenn ihr - also du und dein Mann - wenn ihr irgend einen Wunsch habt, dann wende dich doch bitte an zio Bernardo.'



    Ein wenig später versammelten sich die Mädels, und ich musste mich leider von meinem Brautstrauß trennen. Der Strauß fiel zwischen Lavinia und Julia, und, wäre Katherina nicht dazwischengestanden, die beiden hätten sich bis auf's Blut darum gekämpft. Komisch - dabei wollte doch keine von beiden heiraten...



    Mhh... aber anscheinend brauchte ich mir doch keine Gedanken zu machen. Lavinia tanzte mit Richie, und sie wirkte richtig, richtig glücklich. Wer weiß, vielleicht sind die beiden ja die nächsten?



    Wenig später waren Lavinia und Richard spurlos verschwunden, und so musste ich wohl oder übel alleine auf die Toilette, um mein Make up zu überprüfen. Irgendwas rumpelte am Klo hinter mir.

    1. Lavinia


    Da stand ich nun also. Auf einer Toilette! Mit ihm! Ich ließ mich auf der Toilette von Richie dem Arsch noch dazu auf der Hochzeit von Helena ausgreifen! Lavinia di Domenico, weit ist es mit dir gekommen. Obwohl ich mir geschworen hatte, ihn niiiiiee wieder ranzulassen. Ekelhafter, gemeiner, blöder Kerl. 'Hey, Lavinia - du kleines Luder - wirst du wohl aufhören, mich zu beißen?!' Ach, halts Maul - du hast es verdient. Nie wieder Alkohol, nie wieder Alkohol!



    Schließlich war aber die Zeit gekommen, um die Toilette zu verlassen, und der Aufbruchsstimmung der restlichen Gäste war zu entnehmen, dass die Feierlichkeiten nun wohl auch ihr Ende fanden. Ich wollte mich gerade von Helena verabschieden, als ich Richie, dem ich im Getümmel auf den Augen verloren hatte, wieder sah. Er küsste gerade ein Mädchen... diese... diese Schlampe Julia!!



    Helena wollte mich noch zurückhalten, aber gegen eine aufgebrachte Lavinia hat sie keine Chance: ich gab Julia eine Ohrfeige, die sich wahrlich gewaschen hatte. Richie lallte noch, eben so betrunken wie vergnügt: 'Mädels.. das können wir in meinem Schlafzimmer fortsetzten...' Verrecke, du wiederliches Stück Dreck!

    Bin schon gespannt auf eure Kommentare!

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    Kähähä!
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  • Auch noch an Nikita, Athene und donnibärchen: DAAANKE für eure Kommentare, ihr seid die Besten!

    So, und jetzt entschuldigt bitte, dass ich so lange nicht weitergemacht habe, hatte eine mordsschwere Prüfung, die ich gerade bravurös gemeistert habe (Glückwünsche erwünscht *g*), und jetzt geht's endlich weiter mit:

    2. Richard


    Ich wachte auf, weil die Affen in meinem Kopf anscheinend Bongo-Trommel spielten - irgendwas pulsierte da drinnen auf jeden Fall gewaltig. Status: erstmal: alleine. Ganz schlecht. Keine Lavinia, die neben mir aufwacht. Auch keine Julia. Ich selbst noch im nach Wein stinkendem und ebenso getränktem Trauzeugenanzug von gestern.



    Nach einer ausgiebigen Dusche und Kontaminierung des wiederlichsten Anzugs der Welt konnte ich schon fast wieder als Mensch durch gehen. Nur noch den bräunlich-rotweinfarbenen Belag von den Zähnen geschrubbt, und dann schauen, was der Kühlschrank für's Katerfrühstück hergibt.



    Doch unten erwartete mich dann die große Überraschung: anscheinend hatte nicht nur ich Lust auf Frühstück, Julia war wohl auch hungrig gewesen. Aber warum kam sie dann in mein Haus? Ich meine, nicht, dass ich das nicht begrüßen würde...



    'Oh, guten Morgen, Schlafmütze, kannst du dich also wieder alleine auf zwei Beinen halten?' sie grinste mich an.
    'Morgen, Julia... nicht, dass ich dich nicht gern hier hätte... aber was machst du hier?'
    Sie schüttelte den Kopf. 'Richie, dass hatten wir doch gestern besprochen...'
    Ich durchforstete meine Hirnwindungen, aber da war nicht's vom gestrigen Abend, außer eben jene bongotrommelnden Affen...
    Julia legte den Kopf schief 'Wir haben gesagt, dass ich in Jan's Zimmer ziehen kann, schließlich ist es ja auch das Haus meines Bruders... gestern Abend fandest du die Idee noch spitze...'
    Julia und ich allein in einem Haus mit Whirlpool, ohja, ich konnte schon nachvollziehen, was ich gestern an dieser Idee reizvoll fand. Julia sprach weiter 'Aber Richie, da gibt es was, was ich dir nicht gesagt habe... Mama, Papa, Jan, keiner weiß es...'



    '... ich hab schon seit längerer Zeit eine feste Freundin... Chloe... und sie wird auch bei uns einziehen. Der Grund, warum ich aus dem Hotel rausmusste. Meine Eltern würden das nie akzeptieren...'
    Ich verstand nur Bahnhof. 'Wie, Freundin...?'
    'Naja, meine Lebensabschnittsparternin, wenn man so will...'
    'Du...Julia, du bist...? Echt...? Aber du hast mich doch gestern - soweit ich mich erinnern kann - geküsst?'
    'Nun, ich war wohl genauso betrunken wie du... war nicht Absicht.'
    Auf einmal war die Welt rosarot. Ich werde also ab jetzt mit 2 Mädels, die miteinander herummachen, zusammenwohnen. Na wenn das nicht heiss ist!



    Am Nachmittag - ich war den ganzen Tag wie auf glühenden Kohlen gesessen und gespannt auf Chloe gewesen - klingelte es dann endlich an der Tür. Ich beobachtete die Mädels durch die Türe. Erstens war Chloe zum Glück keine Kampflesbe mit raspelkurz geschorenen Haaren, sondern sah eher aus wie ein Engel, und zweitens fingen sie sofort an, sich zu küssen. Ich war entzückt. Leider rissen sie sich nicht sofort die Kleider von den Leibern und machten weiter... aber ich hatte eine Idee...



    Ich stellte mich Chloe kurz als 'Richie, der Maler' vor, um dann sofort auf die Knie zu fallen. 'Bitte, Mädels, lasst mich euch malen! Eure Schönheit für immer auf Leinwand bannen! Denkt, was das für eine schöne Erinnerung wäre!' Julia schüttelte nur grinsend den Kopf, aber Chloe schien wahrhaftig begeistert...


    Das war jetzt zwar nur kurz, aber morgen gehts sicherlich weiter, jetzt habe ich ja ein bisschen mehr Zeit ;). Freue mich aber wie immer auf eure Kommentare (und wehe, ihr habt mich vergessen ;) )!!

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  • So, erstmal DANKE :kuss rizi, donnibärchen, Nikita, Meggy, Ayame, keira & motti für eure lieben Kommentare und DANKE auch für die Glückwünsche ;).


    Zur Entschädigung für die lange Wartezeit und dann die mickrige Fortsetzung gibt's jetzt eine richtig laaaaaaaaaaaaaannnnge... ich hoffe sie gefällt euch!

    Immer noch 2. Richard


    Eigentlich war mein Leben jetzt ja perfekt, könnte man meinen. Und damit eben dies so bleibt, wollte ich mich gerade gemütlich vor den Fernseher schmeißen, um meine Lieblingssendung Baywatch zu schauen. 'Blöderweise' versperrte mir Julias hautenger Pulli die Sicht auf Pam. Was aber auch nicht schlecht war... Doch der Anstand (doch, ja den hab ich tatsächlich!) gebot mir, Julia ins Gesicht zu sehen, denn sie begann zu reden... '...und es wäre echt nett, wenn wir nur heute Abend das Haus für uns alleine hätten, quasi zur Einweihung... '. Natürlich schwor ich, mich zu verzupfen, wollte ich die Mädels doch nicht ungenädig stimmen...



    Also 'lieh' ich mir Jan's Porsche. Julia hatte ihrerseits geschworen, Jan nichts zu sagen, denn wenn er wüsste... ohoh. Leider war kein schwer beeindrucktes Mädchen vor dem Eingang des Pompeii's zu sehen, und so hatte ich mich wohl umsonst in Lebensgefahr gebracht... Mist!



    Insgesamt war das ganze Lokal eher leer, wie aber an einem Montag auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Einzig und alleine ein Mädchen dafür aber in einem sehr sehr hübschen Röckchen mit sehr sehr netten Stiefelchen schwang ihren Hintern auf der Tanzfläche. Mein Blick wanderte höher... Moment, diese roten Haare kenne ich doch... heute war wohl mein Glückstag!



    Ich versuchte, sie anzutanzen, aber sie blieb auf der Stelle stehen, und ihr Gesichtsausdruck... nun, der wirkte... irgendwie angewiedert. Kann das sein? 'Lavinia, Schönste, was ist denn los? Was hast du denn auf einmal gegen mich?' Ich hatte wohl das Falsche gesagt, denn sie wirkte nur noch angewiedeter 'Was ich gegen dich habe, du blöder Arsch? Du hast Julia, diese dumme Schlampe geküsst... und dann seit ihr zusammen abgehauen... was ich gegen dich habe, willst du wirklich wissen...?'



    Ehe sie mich bei lebendigem Leibe zerfleischen konnte, zog ich sie nach draußen 'Ist so laut hier drinnen, und ich schätze, ich habe dir einiges zu erklären'
    'Na, darauf bin ich gespannt!'
    Wir setzten uns auf eine Bank, und ich sah sie mit meinem ärmsten Hundeblick überhaupt an 'Ist nämlich so, Julia wohnt jetzt bei mir' Ich hörte Lavinia tief Luft holen, und wusste, dass das nichts gutes verheißen kann, sprach also schnell weiter 'nicht so wie du denkst. Sie ist eben Jans Schwester, und sie wohnt jetzt in seinem Zimmer. Da läuft nichts zwischen uns. Sie ist... wie eben auch meine kleine Schwester, wirklich... kennen uns schon ewig. Und der Kuss, hatte echt nichts zu bedeuten, wir waren beide irrsinnig betrunken...'



    Lavinia glaubte mir. Gut so. Wir hatten jedenfalls viel Spaß.



    Nachdem wir uns wieder angezogen hatten, nahm Lavinia meinen Kopf sanft in ihre Hände und sah mir in die Augen 'Weißt du, Richie, vielleicht können wir uns ja morgen wieder treffen... vielleicht könnten wir zusammen essen...? Uuuuuuhhhh... ich senkte meinen Blick 'Weißt du, Schönste, nicht so, dass ich dich nicht gerne sehen wollte... aber morgen... bisschen knapp...' Ich spürte, wie sich ihre Fingenägel in mein Kinn bohrten 'Verstehe schon... f*ck dich, du Arsch!' Und weg war sie.


    2. Lavinia



    Den ganzen Heimweg über hatte ich über mögliche Todesarten für Richard sinniert, aber keine erschien mir grausam genug. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich fast mit Papa zusammengestossen wäre. Nanu? Was macht er denn hier draußen? Für Standpauken bin ich doch wohl ein bisschen zu alt...? Aber er lächelte mich ganz lieb an. 'Lavinia, cara... ich hätte da eine sehr wichtige Sache mit dir zu besprechen..' Ich sah ihn an. Er wirkte glücklich, aber auch besorgt. 'Papa, hat das nicht Zeit bis morgen?' 'Natürlich...'



    Ich hatte nicht sonderlich gut geschlafen, deswegen war ich auch gleich wach geworden, als ich Mama ins Zimmer kommen hörte. 'Cara, bitte entschuldige, ich wollte dich nicht wecken...'
    'Keine Ursache, Mama, hab' sowieso nicht gut geschlafen...'
    'Es ist... ich muss nach Sizilia... dringen, du weißt, la famiglia... aber, cara, wenn dich Papa um etwas bitten will, ich bitte dich, überleg dir das gut... ich muss jetzt gehen.' Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn. 'Ti amo!'



    Hätte mir die Sache mit Richie nicht so zu schaffen gemacht, hätte ich mich wohl drüber gewundert, was Mama gemeint hatte. Nun, es sollte noch früh genug Licht ins Dunkle kommen. Kaum war ich nämlich aufgestanden und hatte mich angezogen, stand Papa hinter mir. 'Lavinia...'



    Er senkte den Kopf, so, dass er mir nicht in die Augen sehen musste, dann setzte er nochmal an 'Lavinia... ich muss dich um etwas bitten - Dio! Es fällt mir nicht leicht - aber es ist sehr wichtig, für Sizilia, und auch für Calabria... la famiglia... wenn du dich ein bisschen um den Sohn von zio Enrico kümmern würdest...' ''Zio Enrico...?' ich konnte mich erinnern, den Namen schon mal gehört zu haben. Papa hob den Kopf noch immer nicht. 'Ja, zio Enrico... früher, als du noch ein Kind warst, hast du mit seinem Sohn, Leonardo, immer gespielt... aber dann hatten wir wohl ein kleines Missverständnis...'



    'Klar Papa, non c'e' problema... keine Aufgabe ist mir zu schwer für das Wohl von Sizilia...' und die Ablenkung konnte ich wohl auch sehr gut gebrauchen. Papa nahm mich in den Arm. 'Cara, du weißt gar nicht, was das für mich bedeutet... meine kleine bambina..., aber zieh dir doch bitte was Anständiges an, du hast doch so ein hübsches Kleid von Dolce im Schrank...'



    Schließlich wurde ich ins Wohnzimmer gerufen. Pah, warum musste ich in mein Dolce-Kleidchen hüpfen, und zio Enrico konnte wie der schlimmste Zuhälter angezogen sein?! Ganz dunkel kamen die Erinnerungen zurück - geschmackvoll hatte er sich noch nie gekleidet, dass war mir schon als 3-Jährige aufgefallen. Und... - hops - wer war denn dieser Adonis da?!



    Zio Enrico kam auf mich zu. 'Aaahh, Lavinia, du bist noch viel schöner, als ich es mir vorstellen konnte...' er roch nach Literweise 'Cool Water' gemischt mit Knoblauch - wiederlich. 'Darf ich dir meinen Sohn vorstellen - vielleicht erinnerst du dich ja noch - das ist Leonardo.'



    Adonis fing an zu sprechen 'Und du musst Lavinia sein... eine Schande, ein so schönes Mädchen fast vergessen zu haben - sehr erfreut!'
    ICH - WILL - DICH! HIER! SOFORT! Und dann erinnerte ich mich, an das Versprechen, dass ich Papa gegeben hatte - definitiv mein Glückstag. Diesen Adonis hat mir wohl der Himmel geschickt... Wie hieß noch mal dieser Loser? Ronald? Richie.. ach ja... vergessen...



    Wir setzten uns. Zio Enrico grinste. 'Na ihr beiden versteht euch doch bestens - prima, dann steht der Hochzeit nichts mehr im Wege...' Papa wurde bleich. 'Aber Enrico, wir... ich dachte... sie sollten sich beide einmal kennen lernen...' Der Adonis sah ihn an 'Aber zio Bernardo, Lavinia ist mir sehr symphatisch, und wir haben ja soviel gemeinsam... unsere Liebe zu Italia... ich wäre sehr froh, wenn ich sie heiraten dürfte...'
    Hops. Das ging jetzt aber alles ein bisschen schnell - andererseits, wenn Richie mich sehen würde - verheiratet... 'Papa, ich denke Adon...ääähhh... Leonardo hat recht. Schließlich wäre es doch für das Wohl Italiens... und die Bambini von Italiens wichtigen Männer verheiratet... was das bedeuten würde...'


    Freu mich schon auf eure Kommentare!!

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