Wie ist Euer Verhältnis zu Musik ? 0
-
Musik ist für mich fast alles; ich lebe von/durch/für/in meine(r) Musik. (0) 0%
-
Ich begeistere mich schon sehr für meine Musik, aber es nimmt keine religiösen Ausmaße an. (0) 0%
-
Musik ist mir wichtig, aber es gibt auch noch viele andere Dinge, die für mich eine Rolle spielen. (0) 0%
-
Ich mag Musik, höre gern mal ein schönes Lied oder einen guten Text, aber sie interessiert mich eigentlich nur nebenher. (0) 0%
-
Musik als Hintergrunduntermalung ist ganz nett, aber irgendwie befassen tue ich mich damit nicht. (0) 0%
-
Musik ist mir egal; ich nehme sie meist gar nicht wahr. (0) 0%
-
Ich finde Musik furchtbar; was soll sowas ? (0) 0%
-
Musik ? Kann man das essen ? (0) 0%
Ich bin Metaller, mit Haut und Haaren. Ich sehe so aus, ich fühle mich so, ich denke so und ich gebe mich so. "Gute Musik" interessiert mich herzlich wenig; solange es kein Metal ist, kümmert's mich nicht - auch wenn ich die "Verantwortlichen" als Musiker mitunter durchaus respektieren kann. Das liegt nicht mal daran, daß ich gegen andere Musikrichtungen grundsätzlich was hätte, sondern mich spricht einfach nichts anderes an; mir fehlt dort der vielzitierte, in keiner Weise zu fassende oder zu definierende "Spirit". Ich höre einzig und allein Metal, von regelrecht plüschigem Hard Rock bis zu frostklirrendem Black Metal, der für Außenstehende rein akustisch kaum noch einen Unterschied zu einer Waschmaschine (einer sehr bösen, aggressiven Waschmaschine) im Schleudergang aufweist, und ich definiere mich darüber - alles, was ich bin, finde ich irgendwo zwischen Lillian Axe und Setherial wieder; alle meine Träume, Ideale, Stimmungen, Hoffnungen und auch Zweifel tauchen in der Musik, den Texten oder einfach der Atmosphäre auf oder sind zum Teil direkt davon geprägt. Meine Persönlichkeit ebenfalls - daß zwischen 15 und 25 Selbstbewußtsein und -verständnis eines Menschen einer sehr weitreichenden Entwicklung unterliegen, ist absolut normal und unvermeidlich (und oft auch ganz gut so :hehe), aber welchen Weg diese Entwicklung bei mir genommen hat, darauf hatte definitiv nichts einen auch nur annähernd so großen Einfluß wie Heavy/Speed/Power/Thrash/Black/Death/Gothic/Doom Metal. Als ich damals mit 14, 15 so langsam damit anfing, hegte man in meinem Umfeld (allen voran natürlich Mami) noch die Hoffnung, daß das nur eine Phase ist, die irgendwann auch wieder vorbeigeht, aber dafür sehe ich mittlerweile keine Chance mehr (nicht, daß ich das etwa irgendwie wollen würde); die Bindung wird ganz im Gegenteil nur immer stärker, je länger mich der Krach mit allem, was dahintersteht und dazugehört, begleitet und mich die guten Zeiten noch intensiver genießen läßt und unermeßliche Beiträge zum Überstehen der schlimmen leistet.
Natürlich beeinflußt diese intensive Beziehung zum Metal nicht nur mich und meine Sicht auf mich selbst, sondern auch mein Verhältnis zum Rest der Welt. Vieles kann und will ich nicht verstehen, weil ich einfach ganz anders bin und einen anderen Weg gehe, vieles ist mir schlicht egal - und manches verabscheue ich, weil es meinen maßgeblich vom Metal geprägten hehren Werten völlig entgegensteht. Interessant ist dabei auch das "Feindbild", das ich als Metaller hab, oder genaugenommen die Entwicklung desselben. Als ich damals mit einem Freund langsam anfing, mich in die Musik und das Leben damit und darin hineinzufinden, standen uns gegenüber die "Raver" (stehen die eigentlich noch auf der roten Liste des WWF, oder sind sie mittlerweile ganz ausgestorben ? Naja, damals gab's die jedenfalls im Überfluß....), weil ihre Musik und Mentalität das absolute Gegenteil der unseren war und damit ganz offensichtlich unsere Lager "verfeindet" sein mußten (wobei sich das nie in ernsthaftem Ärger, sondern allenfalls mal in irgendwelchen bissigen Kommentaren äußerte). Mittlerweile gelte ich altersmäßig als "erwachsen", aber das bedeutet mitnichten, daß ich inzwischen über derlei Image-Theater stünde - nur daß mir der größte Dorn im Auge heute nicht mehr Anhänger gänzlich anderer Richtungen sind (Rapper, Raver, Küblböck-Fans.... sollen sie doch; wenn sie's halt nicht besser wissen....), sondern Leute, von denen man als Außenstehender meinen sollte, daß sie mir ja eigentlich sympathisch sein müßten; schließlich hören sie ja auch "Metal".... Nun kann natürlich der Uneingeweihte nicht wissen, daß K*rn, R***stein, Sl*pkn*t oder Manson lediglich als "Metal" bezeichnet werden, das aber um nichts in der Welt sind - dumm provozieren und durch geschmacklos-abartige Outfits, Shows, Statements und Inhalte auffallen gehörte definitiv niemals zur Idee des Heavy Metal, der seinerseits bodenständiger gar nicht sein könnte. Wenn nun aber diese Bands und ihre immer zahlreicheren Anhänger durch ihre bloße Existenz und die landläufige Zurechnung zum Metal dem Unbedarften suggerieren, daß Metal so ist, dann geht das gegen mich und den "echten" Metal, gegen all das, wofür ich stehe und was Metal ausmacht; es ist geradezu ein Angriff auf meine Ehre und die des Metal....
Ich hör an der Stelle mal auf; das hier soll keine Diskussion über Metal werden, sondern über all das, was ich hier am Beispiel meiner Beziehung zu dieser Musik dargelegt hab - Musik als Lebensinhalt, Lebenshilfe, Antrieb, Identifikation, Definition.... Religion ? Was habt Ihr für ein Verhältnis zur Musik ? Was verbindet Ihr/Euch damit ? Lebt Ihr ähnlich mit/in Eurer Musik wie ich ? Mögt Ihr zwar vor allem eine bestimmte Richtung, aber einfach nur wegen der Musik als solcher, wegen des Klangs ? Ist Musik für Euch nur Hintergrundberieselung, die vor allem nicht irgendwie auffällig sein sollte ? Ist Euch Musik völlig egal ? Mögt Ihr vielleicht gar keine Musik, habt etwas dagegen ?
Ach ja - ich weiß, daß sich ein paar in meinem "Feindbild" wiederfinden werden; ich hoffe, Ihr versteht, wie ich das meine, und nehmt es nicht persönlich. Ich hab nichts gegen "Nu Metal"-Fans als Menschen; ich hab selbst ein paar zum Teil sehr enge Freunde, die etwa Manson hören - da spielen dann eben ganz andere Dinge eine Rolle als Musik.