• Ja, und, warum kriegen wir denn kein Bild von DEM KUSS???!!!!! :D:roftl;)
    Nee, sehr schön. Da hast Du uns ja mal wieder hinters Licht geführt. Wer hätte gedacht, dass der nette, verantwortungsbewußte Fabian auch emotionsgesteuert handeln kann? Das hat ja schon fast was von feurigem Liebhaber. ;)
    Ich finde es super, dass er nochmal zurück gekommen ist, Eileen wäre wieder in Selbstzweifeln versunken und die beiden wären vermutlich ewig umeinander rumgeeiert, wie das so ist bei verpassten Momenten.
    Hat er wirklich gut gemacht, so wünscht sich Frau das, und das bißchen Hilflosigkeit dabei gibt Eileen dann vermutlich den Rest. :D Wer kann da schon widerstehen?!
    Seine Bedenken sind natürlich nicht unbegründet und auch nicht unberechtigt, aber ich bin da mal guten Mutes, dass die Beiden das schon hinkriegen.


    Vielen Dank für die schöne Fortsetzung!

  • @Juls: Jaja, so eröffnen sich neue Horizonte. :D Ganz einfach, wieso ihr kein Bild vom Kuss kriegt: ich finde, die Sims küssen sich nicht schön :misstrau:rollauge zumindest bei "einfachen" Küssen. Rumschmusen sieht noch ganz nett aus, aber den Rest find ich nicht so schön :D



    @ALL : Leider eine schlechte Nachricht. Ich habe gestern in meinem Dusselkopf die DVD Apartment Life in meinen Schredder gesteckt. Ich hab schon immer gesagt, wenn ich aufräume, kommt nichts gutes raus. Ich hatte einen großen Stapel Buchhaltungspapiere, die ich endlich (!) nach Monaten mal schreddern wollte. Mittendrin lag eine CD und ich dachte, das seien Daten, die zerstört werden sollten... als ich dann 1 Stunde später den Schreddereimer umwarf beim Saugen, sah ich die blauen Einzelteile der DVD rauskullern :hua:angry


    :wut:wut


    Wie Juls schon gesagt hat: ich hab zwar ne Datensicherung, aber nur im AL Format und darum läuft die nicht unter Freizeit. Ich kucke grad zwar nach einem SChnäpper auf ebay - denn für über 30 Euro kauf ich mir die AL nicht nochmal neu - aber ich weiß nicht, ob das was wird. Deswegen habe ich gestern noch angefangen, die Sims neu zu erstellen und werde mich dann nach und nach mit den Kulissen beschäftigen. Es wird dann alles sicher nicht mehr ganz genauso aussehen wie vorher, aber ich versuche es möglichst gleich hinzukriegen.


    Sobald ich das geschafft hab, gibts dann auch wieder eine FS... :angry

  • Kurzes Zwischen-Update... nachdem ich nun wenigstens die Sims und ein-zwei Locations erstellt hatte, hat mir ein Trojaner den kompletten PC zerschossen und natürlich hatte ich die neuen Dateien noch NICHT gesichert... :(
    Also stehe ich im Prinzip wieder am Anfang, muss erstmal wieder alle AddOns außer AL installieren (denn leider krieg ich keines günstig bei ebay usw.) ... und wieder von vorne anfangen... es dauert also leider noch ein Weilchen mit der FS.

  • AAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH, was für eine tolle Fortsetzung! :luvlove:luvlove:luvlove


    Ich war ziemlich im Rückstand mit den Fortsetzungen und hab heute alles nachgelesen. Hammer, diese Wende im letzten Akt. ;) Genau das, was ich lesen wollte.


    Ok, ich muss sagen, nach der FS bei der Psychologin bin ich fast wieder ein wenig auf Marcels Seite. Jetzt tut er mir richtig leid, vielleicht hat Eileen ihn ja tatsächlich nur falsch verstanden. Andererseits war es natürlich trotzdem nicht okay von ihm, einfach abzuhauen.


    Ich freue mich auf die nächste Fortsetzung!

  • Cindy: Danke, hihi, freut mich, wenn ich Dir das beschert habe, was Du sehen wolltest :D



    @ALL: Ich habe noch mehr schlechte Nachrichten. Habe nun AL zwar wieder, aber durch den Trojaner ist der Großteil der Datensicherung futsch. Also doch alles neu bauen und basteln. Das schlimmste ist aber, dass alle DLs weg sind... und die auf CD gesicherten Datensicherungen sind nicht mehr zu gebrauchen.


    Ich habe das meiste jetzt schon heruntergeladen, bei den Locations wird dann wohl einiges etwas anders aussehen, aber das ist ja nicht so dramatisch.
    Was mir jetzt nur dringendst fehlt ist der Skin von Eileen, Fabian und marcel und von Marlene :( Ihr wisst ja selbst, wie sehr der falsche Skin das ganze Gesicht verändert.


    Eileen hatte so einen ganz typischen, er ist sehr hell, er macht das Gesicht sehr fein, war shiny und machte spitze Gesichtszüge, mit Schönheitsfleck und einer Tätowierung im Nacken und einem A-Geweih:








    Fabians war ein etwas dunklerer, der den Sim so ein bißchen rötlich anhauchte, er machte Augen die Augen kleiner und das Gesicht irgendwie insgesamt etwas kleiner.



    +


    Marcel hatte einen eher matten mit Sommersprossen:



    Marlene hatte einen dunklen, der nicht so superdunkel war...




    Menno, ich suche schon seit Stunden alles ab und finde sie nicht. Vielleicht weiß ja jemand von euch, wo diese Skins zu finden sind oder hat sie ggf. selbst installiert und kann mir was dazu sagen?


    Außerdem suche ich auch noch Marcels und Fabians Frisur... aber die könnte ich zur Not auch wechseln... :rolleyes


    Wenn ich die Skins habe, kann ich anfangen zu bauen und die Sims noch einmal zu basteln. Aber so lange die Skins nicht passen, sehen die Sims einfach völlig anders aus :(

  • Bin mir ziemlich sicher, dass Marcels Frisur von SAU ist, ich hab die auch im Spiel, ich schau nächstes Mal nach.


    edit: Könnte es sein, dass Marlene's Skin von Nonuna war?


    edit2:Ja, ist von SAU.

  • Hallo an alle,


    UPDATE 02.09.2012 - Ein Wunder ist geschehen :) ! ICh habe meine Datensicherung in den Urtiefen der Festplatte in irgendeinem verschachtelten Unterordner heil (!) auffindig gemacht. Fragt mich nicht, wie sie dahin kam... ist auch egal, entscheidend ist, dass ich alles wieder habe, die Lots, die Sims, die Skins... juchei!


    Darum habe ich heute jetzt auch die Fotos von den "neuen" Sims, die ich aufgrund der zum Post-Datum fehlenden Skins basteln musste, auch ausgetauscht. Wir behalten also unsere alt bekannten Gesichter *steinvomherzenfallenhöre*


    Viel Spaß mit der FS - mit altbekannten Lots und Sims! :) Und dadurch gibt es nun auch mehr Fotos als mit den neuen Sims, da mir da ja einige Lots fehlten :)


    - - - Aktualisiert - - -


    54.

    Müde rieb sich Eileen die Augen und drehte sich zur Seite, um ihren Wecker auszuschalten.
    Einen Moment blieb sie still liegen. Sie fühlte sich anders, ganz anders als sonst, und es dauerte einige Sekunden, bis sie wusste, wieso – der vorherige Abend fiel ihr wieder ein und verzaubert hielt sie für einen Moment den Atem an.



    Dann lächelte sie versonnen und schlug langsam die Bettdecke zurück.
    Sie gähnte und streckte sich, stand auf, machte die Rollos auf – auch wenn der Morgen noch dunkel und kalt war – und ging ein Liedchen summend ins Badezimmer.
    Sie duschte ausgiebig, schminkte sich mit viel Sorgfalt und tänzelte dann die Treppe hinunter. Die funkelnden Lichterketten ließen ihr Herz nur noch höher hüpfen. Sanft streichelte sie ihren Bauch, während die Kaffeemaschine summend das schwarze Gebräu in eine Tasse laufen ließ.
    „Guten Morgen, kleines Wesen“, hauchte sie. „Ich hoffe, du bist genauso glücklich wie ich es heute bin.“
    Sie lächelte, goss sich Milch und Cornflakes in eine Schüssel und nahm mit Kaffee und Müsli bewaffnet am Tresen platz.



    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie sich sputen musste. Sie wollte heute etwas früher mit der Arbeit beginnen, um ihren Termin am Abend einhalten zu können.
    Sie wusste nicht, auf was sie sich mehr freute: darauf, das Baby wiederzusehen oder darauf, Fabian wiederzusehen.
    Natürlich mischte sich auch ein Hauch der altbekannten Besorgnis in ihr Gemüt, dass etwas mit dem Kind nicht in Ordnung sein könnte.
    Aber heute war ein so guter Tag, dass sie daran nicht einmal im Ansatz glaubte, zumal sie ja erst am Samstag vollständig durchgecheckt worden war.
    Schnell stellte Eileen das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine. Noch immer lag der feine Geruch des leckeren Essens vom Vorabend in der Luft und schien dem Haus gemeinsam mit der sorgsam ausgesuchten Weihnachtsdekoration zum ersten Mal seit langem wieder etwas wie Leben, Wärme und Geborgenheit einzuhauchen. Eileen lächelte versonnen, schlüpfte in Mantel und Mütze und ging nach draußen in die stechende Kälte.
    Nachdem sie ihre Windschutzscheibe mühsam von einem dicken Eisfilm befreit hatte, machte sich Eileen auf den Weg zur Arbeit.
    Sie war die erste im Büro, denn Herr Kuhrmaier kam meist nicht vor neun Uhr – arbeitete dafür aber nicht selten auch noch nach acht Uhr am Abend oder sogar bis in die Nacht hinein – und mit Marlene war vor acht oder halb neun ebenfalls nicht zu rechnen. Es war gerade erst kurz nach sieben. Eileen schloss die Tür auf und machte sowohl in ihrem, als auch in den anderen Räumen Licht – so fühlte sie sich einfach wohler und sicherer.
    Sie setzte Kaffee auf, der rasch alle Büroräume mit einem erweckenden Duft erfüllte, und begann dann sofort mit der Arbeit, um rasch voran zu kommen.



    Es fiel ihr heute jedoch schwer, sich auf ihre Rechnungen und Statistiken zu konzentrieren. Ihre Finger schienen irgendwie zittrig, so dass sie sich häufiger denn je vertippte, und immer wieder ertappte sie sich dabei, dass sie mitten in der Arbeit plötzlich mit den Gedanken ganz woanders war und sich in den Erinnerungen an das, was vor nicht einmal zwölf Stunden geschehen war, verlor.
    Zudem merkte sie, dass sie trotz ihrer gehobenen Stimmung sterbensmüde wurde. Die Nacht war einfach viel zu kurz gewesen; und das nicht nur, weil sie heute so zeitig aufgestanden war.
    Gähnend horchte sie auf, als die Eingangstür ins Schloss fiel. Bibbernd betrat Marlene, dick in Schal, Mütze, Handschuhe und Mantel eingehüllt, das Büro.
    „Guten Morgen“, sagte sie mit dünner Stimme. „Es ist furchtbar kalt da draußen, oder?“
    „Du frierst doch immer“, erwiderte Eileen zwinkernd. „Ich find es nicht so schlimm.“
    Marlene winkte ab und schälte sich aus ihrem Zwiebel-Look. „Du hast ja auch noch einen Mitwärmer“, erwiderte sie grimassenschneidend und deutete auf Eileens Bauch. „Seit wann bist du da?“
    „Seit gut einer Stunde.“
    „Wieso das denn? Bist du aus dem Bett gefallen?“ Marlene beäugte Eileen misstrauisch.



    „Wieso grinst du eigentlich, als ob du einen Wettbewerb gewinnen wolltest?“
    „Hol dir erstmal einen Kaffee, damit du wach wirst“, sagte Eileen zwinkernd.
    „Na, so wie du gähnst, brauchst du mindestens genauso einen.“
    „Ich hatte schon zwei, und ich soll doch nicht so viel davon trinken. Nicht dass mein Bauchbewohner mir noch aufs Dach steigt.“
    „Stimmt auch wieder“, brummte Marlene und schauderte noch einmal kältegeschädigt zusammen, während sie in die kleine Küche tapste, um sich mit Kaffee zu versorgen. Eileen wendete sich wieder ihrer Arbeit zu.



    Mit einer dampfenden Tasse in der Hand kehrte Lene kurz darauf zurück, ließ ihren PC hochfahren, lümmelte sich unmotiviert auf ihren Stuhl und beäugte Eileen wieder.
    Dann plötzlich schien ihr etwas einzufallen und mit einer hektischen Bewegung, die ihre Kaffeetasse zum Überlaufen brachte und weitere von unzähligen braunen Klecksen auf ihre Schreibtischunterlage platzierte, rief sie: „Arghh! Du hattest gestern doch dein Date mit Fabian! Erzähl! Erzähl, erzähl!!!“
    „Psst, nicht so laut“, mahnte Eileen. „Herr Kuhrmaier kann jeden Moment kommen.“
    „Ach, dafür ist es noch viel zu früh, sowieso bei der Kälte heute“, winkte Marlene ab. „Nun sag schon! Was ist passiert?“



    Eileen lächelte versonnen. „Naja, erstmal war es nicht so gut“, fing sie an. „Was heißt – anfangs schon….“
    „Eileen, du machst mich wahnsinnig…!“
    „Sei geduldig – willst du das jetzt hören oder nicht? Na also. Wir haben lecker gegessen und uns nett unterhalten. Und dann ist er nach Haus, kurz vor neun.“
    „Was? Das war alles?“, erwiderte Marlene und sah aus wie ein Kind, dem man den Lolli weggenommen hat. Sie sah Eileen kritisch an. „Das glaub ich dir nicht, du strahlst wie ein Honigkuchenpferd. Da war doch noch mehr.“
    „Erstmal nicht“, erwiderte Eileen wahrheitsgemäß. „Es war nicht so einfach. Irgendwie ist die Stimmung nach dem Essen gekippt.“
    „Wieso das?“
    „Ich weiß nicht, weil… irgendwie sind wir auf Marcel zu sprechen gekommen, und die Trennung, das Baby…“
    „Klar, dass die Stimmung kippt, wenn du über deinen Ex sprichst, Eileen! Das ist das kleine Dating Einmal-Eins“, sagte Marlene altklug.
    „Du musst es ja wissen“, keifte Eileen zurück und schnitt eine Grimasse. „Jedenfalls ist Fabian dann nach Haus, ich hab aufgeräumt und bin dann in die Badewanne.“
    „Und weiter?“
    „Plötzlich stand er noch einmal vor der Tür“, erinnerte sich Eileen an den Abend und wieder überzog ein verzaubertes Lächeln ihr Gesicht, als sie erzählte, was daraufhin geschehen war.



    „Ihr habt euch also geküsst… und dann?“, fragte Marlene aufgeregt.
    Eileen zuckte die Schultern. „Nicht viel – eigentlich haben wir danach nur noch lange geredet, dann ist Fabian nach Haus, und ich bin ins Bett.“
    Das stimmte auch, und dennoch waren diese drei oder vier Stunden so wunderbar gewesen, wie lange nichts mehr in ihrem Leben.
    Nachdem sie sich geküsst hatten, waren Fabian und sie einen Moment schweigend im Flur gestanden. Dann hatte er nach ihren Händen gegriffen, immer noch sehr verwirrt, aber gelöster als einige Augenblicke zuvor und gelächelt.
    „Lass uns reingehen“, hatte Eileen schlicht gesagt und gemeinsam setzten sie sich auf die Couch. Wie selbstverständlich hob Fabian den Arm und zog Eileen an sich.
    So hattten sie eine Weile vollkommen still gesssen und nur dem Atmen des anderen mit halb geschlossenen Augen gelauscht.
    Dann hatte Fabian leise und sanft zu sprechen begonnen: „Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns erst einmal kennen lernen, Eileen, oder? Ich… würde gerne verstehen, was deine Geschichte ist und… was du empfindest. Ich weiß nicht, ob das alles eine Zukunft hat“, er blickte sie ernst an. „Aber ich weiß, dass es gut ist, so wie es jetzt ist.“



    „Genau das denke ich auch“, hatte sie gesagt. „Lass uns nicht zu viel nachdenken. Ich habe so viel nachgedacht, abgewägt… vor allem in letzter Zeit.“ Sie hatte matt gelächelt „Vielleicht bin ich dem einfach etwas müde geworden.“
    „Das ist okay“, hatte er sanft erwidert.
    Und so hatten sie angefangen, sich ihre Geschichten zu erzählen, nach und nach, sie waren von einem Thema zum anderen gekommen.
    Eileen erzählte Fabian davon, wie Marcel sich von ihr getrennt hatte, davon, wie sie die SMS von Bettina auf seinem Handy entdeckt hatte und alles aufgeflogen war. Sie erzählte Fabian auch von ihren Zeiten, bevor sie mit Marcel zusammen gewesen war – alles, was ihr gerade in den Sinn kam.
    Fabian berichtete Eileen von seiner Studienzeit, von seiner Familie – er hatte eine jüngere Schwester und einen älteren Bruder, die beide noch in seiner Heimatstadt lebten – und davon, wie sehr er sie manchmal vermisste. Er erzählte ihr von seiner Arbeit, und welche Kämpfe er manchmal mit sich führen musste.
    Sie erzählten sich aber auch von Kleinigkeiten, unterhielten sich über Filme und Musik.
    Dabei hielten sie sich die ganze Zeit im Arm, tranken eine Kanne Tee aus und knabberten eine ganze Tüte Lebkuchen.
    Irgendwann hatte Fabian auf die Uhr gesehen, gelächelt und gesagt: „Eileen, ich gehe jetzt besser. Es ist schon nach Mitternacht, und du musst morgen früh raus. Und du siehst auch müde aus. Ist alles in Ordnung?“
    „Mehr als nur das."
    An der Tür hatte er sie sanft an sich gezogen und sie kurz, aber sehr zärtlich geküsst.



    „Wir sehen uns morgen, wie besprochen?“
    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, trotzdem hatte Eileen sie mit einem leichten Nicken bestätigt.
    Er hatte noch einmal ihre Hand gedrückt, dann war er zum Auto gegangen und Eileen ins Bett.
    „Das war alles?“, wiederholte Marlene noch einmal, als Eileen zu Ende erzählt hatte.
    „Was denn noch?“, fragte Eileen lachend. „Was sollte ich dir denn noch erzählen?“
    „Naja… ich dachte… ich meine…“, Marlene runzelte die Stirn. „Ich meine: was ist denn nun zwischen euch? Seid ihr… nun zusammen? Seid ihr ein Paar?“



    Eileen zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung.“
    „Hat er gesagt, dass er in dich verliebt ist?“
    „Nein, aber ich glaube, das mussten wir uns auch nicht sagen.“ Eileen fuhr sich durchs Haar. „Lene, ich… ich habe keine Ahnung, wohin das mit uns führt. Wir haben über so viel geredet, es war so wunderbar, so eine Wärme und Geborgenheit, einfach dieses Gefühl, dass etwas genau so wie es ist richtig ist, weißt du.“
    Marlene lächelte, während Eileen fortfuhr: „Aber wir haben nicht darüber gesprochen, wie es nun weitergeht. Ich denke, es geht weiter – und das ist das wichtige. Es ist… nicht so einfach, nach wie vor. Ich bin schwanger mit dem Kind eines anderen. Und abgesehen davon muss ich auch noch erst einen deutlichen Schlussstrich unter diese Beziehung ziehen. Ich werde am Freitag mit Marcel reden, ich denke, ich rufe ihn nachher an und mache einen Termin mit ihm aus.“


    „Soll ich mitkommen, dir beistehen?“, fragte Marlene fürsorglich, doch Eileen schüttelte den Kopf. „Danke, Süße, aber das muss ich alleine bewerkstelligen, es ist eine Sache zwischen mir und ihm. Was Fabian angeht… wir schauen einfach, was und wie es sich entwickelt. Vielleicht will ich ja auch gar nicht, dass wir ganz klassisch zusammen sind, Lene… keine Ahnung, vielleicht ist das noch zu früh. Ich hab keine Ahnung, wie das funktionieren soll, aber ich hoffe einfach, dass es das tut.“
    Sie lächelte und auch Marlene lächelte. „Das wird es bestimmt“, sagte Lene zuversichtlich.



    Fortsetzung folgt.

  • Huhu Innad,


    das ist ja doof mit dem Nonuna-Skin. Ich war mir damals als ich Marlene zuerst gesehen habe, eigentlich sicher, dass es der gleiche Skin ist, den ich auch im Spiel von ihr habe. :kopfkratz


    Hach, ich freu mich für Eileen. Es scheint jetzt ja wirklich aufwärts mit ihrem Leben zu gehen. Auch wenn sie noch nicht genau weiß, wie es jetzt mit ihr und Fabian weitergeht. Aber schön ist es auf jeden Fall, dass die Zwei miteinander reden können und nicht einfach alles was schwierig wird/werden könnte unter den Teppich kehren. Das ist ja meist der Fehler in vielen Beziehungen, dass man lieber schweigt als darüber redet.
    Und Marlene fand ich ja mal goldig. Diese Fragerei darüber wie es jetzt zwischen Eileen und Fabian aussieht. Das könnte glatt meine Kollegin sein. Die fragt mich auch immer so viele Fragen. :D :D


    Sorry, nur ein Kurz-Kommi, aber wenn ich es jetzt nicht mache, dann vergess ichs wieder, wie die letzten Male. :rolleyes

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Ich bin echt so froh, dass ich die DAtensicherung doch noch gefunden habe. ZWar war die ganze Sucherei im Netz so für die Katz, aber besser so als andersherum. So sehen die Sims endlich wieder so aus, wie sie aussehen sollen.
    Obwohl der neue Fabian mir fast besser gefällt.. :rollauge ich zeig euch bei Gelegenheit mal, wie er ausgeschaut hätte.


    Für alle, die heute erst lesen, so sah Marlene mit den veränderten Skins aus



    Und Eileen so




    Fabian zeige ich euch beim nächsten Mal - die Story geht aber schön mit den "alten" Gesichtern weiter :)


    Bei dem erneuten Fotografieren des letzten Kapitels sind da auch noch 2 ganz nette Outtakes entstanden.


    Das verdächtige Geräusch der Kuckucksuhr ließ mich im ganzen Haus nach dem armen Sim suchen, der aufgrund der roten Launenanzeige in die Depression verfallen ist und nach langem Kucken fand ich heraus, dass es der arme Herr Kuhrmaier war, der seit Wochen alleine in seinem Büro sitzt. Da muss man ja verrückt werden.



    Das andere ist das hier - ich hätte Fabian und Eileen so gerne aus diesem Blickwinkel fotografiert, aber sie hatten Besuch auf der Terrasse, der einfach nicht weggehen wollte und munter vor sich hinjaulte :D


  • Nachdem ich Euch über den Sommer sooo lange habe warten lassen, kommt hier gleich mal die nächste Fortsetzung :)


    Ich hatte sooo viele schöne Bilder, dass ich einfach ganz viele reinnehmen musste, auch wenn sie im Großen und Ganzen das gleiche zeigen. Aber die zwei waren so süß miteinander. :)


    Und ich bin mal gespannt, wie Euch die neue Location gefällt :D



    55.

    „Eileen? Möchtest du mir sagen, was los ist?“
    Fabian blickte Eileen sanft und fragend an.
    Sie saßen gemeinsam in Fabians Wohnung auf der Couch und hatten – wie so oft in den letzten Tagen – lange einfach nur miteinander geredet, sich im Arm gehalten, sich geküsst und den Schein der flackernden Kerzen und den Klang der leichten Musik genossen.



    Seit ihrer ersten Verabredung waren anderthalb Wochen vergangen. Am Tag danach hatten sie sich wie verabredet nach Eileens Untersuchung im Krankenhaus getroffen, waren gemeinsam etwas essen gegangen und dann hatte Fabian vorgeschlagen, dass Eileen gerne mit zu ihm kommen könnte, um dort noch etwas ungestört die Zweisamkeit zu genießen.
    Sie hatten sich seither jeden Tag gesehen, und wenn es nur für eine Stunde gewesen war. Meistens war Eileen zu Fabian gefahren – sie hatte irgendwie das Gefühl, dass die neutrale Umgebung seiner Wohnung sie beide mehr entspannte als ihr Zuhause.
    Vielleicht war einfach zu deutlich, dass es nicht nur ihr Haus war, dass in jedem Eckchen dieser Umgebung auch etwas von Marcel steckte.
    Hier bei Fabian, dessen Wohnung großzügig geschnitten und gemütlich eingerichtet war – wenngleich auch etwas chaotisch und ganz klar von der Handschrift eines Junggesellen gezeichnet – schien das Thema von vorneherein nicht auf den Tisch zu kommen.
    Doch heute konnte Eileen sich nicht wirklich entspannen, denn der morgige Tag und das anstehende Treffen mit Marcel machte sie nervös.
    Sie sah Fabian an und zögerte. Sie hatten in den letzten Tagen über vieles gesprochen, aber das Thema „Marcel“ war nach dem Desaster während ihres ersten Dates dabei doch eher wenig behandelt worden.



    Eileen war einmal mehr erstaunt über Fabians ausgeprägte Sensibilität und sein Einfühlungsvermögen. Bei Marcel hatte es meist sehr viel länger gedauert, bis er bemerkt hatte, wenn etwas mit ihr nicht stimmte oder sie schlecht gelaunt war.
    Allerdings musste sie sich eingestehen, dass sie sich nicht mehr recht daran erinnern konnte, wie es in den ersten Wochen oder Monaten ihrer Beziehung gewesen war.
    Vielleicht lag es auch einfach daran, dass man sich irgendwann aneinander gewöhnte, gleichgültiger wurde oder vielleicht sogar bemerkte, wenn sich der andere seltsam verhielt, vermutete, dass ihn etwas belasten könnte, aber keine Motivation hatte, darauf einzugehen.
    Wenn Eileen genauer darüber nachdachte, musste sie zugeben, dass zumindest ihr das durchaus manchmal so ergangen war. Marcel war oft genug von der Arbeit gekommen, gerade in einer Phase vor rund anderthalb Jahren, als sein Chef gewechselt hatte und er mit dem Neuen zuerst auf Kriegsfuß stand, und merklich bedrückt, abgespannt oder gereizt gewirkt.
    Natürlich hatte sie oft nachgefragt und zugehört, aber sie konnte sich auch an Abende erinnern, an denen sie vielleicht selbst nicht besonders gut gelaunt oder müde gewesen war und bewusst nicht nachgefragt hatte – schlichtweg weil sie keine Lust verspürt hatte, sich die internen Streitereien anzuhören.



    Erst jetzt, als Fabian derart einfühlsam auf sie zukam, fiel ihr dies auf. Sie musste zugeben, dass diese Erkenntnis nicht unbedingt angenehm war.
    Automatisch begann sie sich zu fragen, ob sie in den letzten drei Tagen ebenso einfühlsam auf Fabian geachtet hatte oder nicht. Sie war sich nicht sicher.
    „Eileen?“, hakte dieser indes nach. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist seit einer Weile so still.“
    Eileen sah ihn an und nickte. Dann schüttelte sie den Kopf.
    Fabian lachte leise auf.
    „Du musst dich schon für eines entscheiden“, sagte er zwinkernd.
    Eileen lächelte ebenfalls und ließ sich sachte aus der festen Umarmung rutschen, in der sie beide versunken waren. „Vielleicht bin ich mir selbst nicht sicher“, erwiderte sie dann. Sie ergriff seine Hand und zeichnete gedankenverloren die Linien seiner Fingergelenke nach, während er geduldig wartete, bis sie weiter sprach: „Wir sind noch so völlig am Anfang, weißt du. Ich… weiß nicht so recht, inwieweit ich mit dir über meine Sorgen bezüglich meiner Trennung sprechen sollte und kann.“



    Fabian drückte ihre Hand. „Das kann ich verstehen. Vor allem, da das Thema uns am Dienstag ja doch etwas ins Straucheln brachte, nicht wahr?“
    Sie sah ihn überrascht an. „Das siehst du also auch so?“
    Er nickte. „Natürlich. Ich gebe auch zu, dass es ziemlich seltsam ist. Ich meine, der Gedanke, dass da in deinem Leben noch ein anderer Mann ist. Zumal es keine konkrete Trennung von ihm geben kann, immerhin erwartet ihr gemeinsam ein Kind.“
    Eileen schluckte hart und fühlte sich plötzlich schlecht.
    „Es tut mir leid“, sagte sie leise.
    „Was denn?“
    „Dass…“, sie seufzte. „Dass es so ein schlechtes Timing für uns beide ist“, sagte sie dann langsam.
    „Nun, das Leben schreibt seine eigenen Gesetze, oder“, erwiderte Fabian sanft, aber auch mit einer gewissen Schwere in der Stimme. „Und du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Es ist eben einfach so passiert.“


    „Was? Das mit der Schwangerschaft?“
    Fabian lächelte leicht. „Das wohl auch, aber ich meine eigentlich alles. Dass wir uns getroffen haben, gleich zweimal und so unabhängig voneinander. Ich meine, wenn du beispielsweise früher von deiner Schwangerschaft erfahren hättest, dann hättest du dich vielleicht gar nicht von deinem Mann getrennt. Oder?“
    Eileen blickte zu Boden. „Ja, das kann schon sein.“
    Sie schwiegen einen Moment.
    „Ich… war so lange in dieser Beziehung. Ich fühle mich regelrecht hilflos, weil ich nicht weiß, wie ich mich jetzt verhalten soll.“
    „Ich weiß, mir geht das ähnlich. Auch wenn meine Beziehungen schon länger her sind.“
    „Das ist auch so etwas, wir haben darüber so gut wie gar nicht gesprochen.“
    Fabian nickte. „Ja, aber man spricht ja in der Regel auch nicht unbedingt von seinen Ex-Beziehungen, wenn man sich gerade erst näher kommt. In deinem Fall ist das aber unumgänglich, Eileen. Du steckst ja noch mittendrin in dem ganzen. Immerhin bist du noch mit Marcel verheiratet.“
    „Ja, ich weiß.“
    „Ist es das, was dich belastet? Dass du das Gefühl hast, nicht darüber reden zu können - mit mir?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Ich meine, ich möchte einfach nur die gemeinsame Zeit mit dir genießen. Meine Probleme mit Marcel bleiben da außen vor. Aber ich habe morgen einen nicht ganz einfachen Tag.“



    „Wieso?“ Fabian zog sie sachte wieder näher an sich heran.
    Eileen seufzte. „Es gibt da etwas, was du wissen musst“, sagte sie mit leiser Stimme. „Als Marcel von unserem gemeinsamen Kind erfuhr, wollte er, dass wir es noch einmal mit einander versuchen.“
    Fabian schluckte und eine Weile war es still im Raum.
    „Und du? Was möchtest du?“
    Eileen sah ihn mit großen Augen an. „Ich möchte das nicht“, sagte sie fest. „Aber… ich gebe zu, dass ich darüber nachgedacht habe.“
    Fabian atmete einmal tief und nickte dann. „Nun ja, ich kann es verstehen. Immerhin hast du eine große Verantwortung gegenüber des Kindes.“
    Eileen nickte. „Ja, und es ist auch nicht gerade einfach für mich, finanziell und praktisch. Wer ist schon gerne alleinerziehend?“ Sie lächelte gequält. „Weißt du, wenn man so lange zusammen ist, gibt es gewisse Gewohnheiten. Fast wie Automechanismen. Ich glaube, mich hat vorige Woche ein solcher überrumpelt.“
    „Als du die Schmerzen bekamst?“, fragte Fabian nach.



    Sie nickte. „Ich… ich möchte dich da nicht belügen. Ich kann verstehen, wenn du … deine Konsequenzen daraus ziehst, aber… weißt du, Marcel tauchte doch unangemeldet auf…“
    „Ja, das habe ich ja mitbekommen.“
    Sie nickte. „Ich war völlig geschockt. Er… hatte mir bereits im Krankenhaus, als ich ihn besucht habe, gesagt, er wolle es wieder versuchen. Ich habe darauf praktisch gar nicht geantwortet, gesagt, dass ich Zeit brauche, um alles zu sortieren. Dann stand er auf einmal hier vor der Türe und es war irgendwie … naja, ein bisschen wie früher. Ich war so verwirrt.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Fabian griff nach ihrer Hand.
    „Eileen, das ist doch normal, oder nicht?“
    „Er hat mich geküsst“, stieß sie hervor, ließ seine Hand los und rutschte unbequem auf dem Sofa hin und her. „Ich… ich war völlig überrumpelt davon. Dann hab ich ihn gebeten zu gehen. Ich war so durcheinander.“
    Fabian stöhnte leicht auf. „Mein Gott, das war also der Auslöser.“
    Sie nickte und wischte sich eine Träne von der Wange.
    „Es tut mir leid.“
    Fabian seufzte, verschränkte einen Moment die Arme hinter dem Kopf und dachte nach.




    „Du brauchst dich nicht dafür entschuldigen. Ich kann das gut nachvollziehen.“
    Sie sah ihn erstaunt an. „Ja?“
    Er nickte, strich sich eine Strähne aus der Stirn und griff nach ihrer Hand, während er weitersprach. „Ja. Ich war lange Jahre mit einer Kommilitonin zusammen. Annika, sie studierte ebenfalls Medizin und ist heute Kinderärztin mit einer eigenen Praxis. Sie war ein wenig fleißiger als ich“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. „Wir haben uns vor rund zwei Jahren getrennt. Es hat einfach nicht funktioniert, die vielen verschiedenen Schichten und … naja, irgendwie lebt man sich wohl einfach irgendwann auseinander. Aber vor etwa einem halben Jahr haben wir uns auf einem Fachkongress wieder gesehen und… naja… sie ist ebenfalls noch Single gewesen und aus einer Art Gewohnheit heraus, vielleicht auch weil wir ein paar Gläschen Sekt getrunken haben…“
    Er verdrehte die Augen.
    Eileen sah ihn nachdenklich an. „Ihr habt es getan?“



    „Ja – es war wohl einfach … die Sehnsucht oder das Bedürfnis, das was einmal zwischen uns war, noch einmal aufleben zu lassen. Es ist seltsam, wenn man eine nicht gerade kleine Zeitspanne miteinander verlebt hat, es gewöhnt war, sich zu berühren, sich nahe zu sein und auf einmal ist das alles vorbei. Man sagt nur noch höflich *hallo* zueinander und bleibt auf Abstand – das ist irgendwie seltsam. Und ein Stückweit bleibt das wohl auch so, vielleicht für immer, wer weiß. Ich hatte vorher auch einige kurze Beziehungen – und offen gestanden auch nach Annika noch einmal eine Beziehung, die nur ein paar Monate dauert – und da war das nicht so sehr der Fall.“
    Eileen nickte. „Marcel war im Prinzip meine zweite richtige Beziehung, die ich hatte. Ich war noch recht jung, als wir uns kennen lernten. Im Prinzip habe ich rund ein Drittel meines Lebens mit ihm verbracht.“
    Sie schwiegen einen Moment, dann fragte Fabian: „Und was ist nun morgen?“
    „Ich… will mich mit ihm treffen und ihm endgültig klar machen, dass es kein Zurück für uns gibt.“



    Sie sah Fabian an. „Das hat nicht nur mit dem zu tun, was zwischen dir und mir ist, weißt Du. Ich habe schon vorher klar entschieden, dass ich nicht zurück zu Marcel will. Da ist kein Gefühl mehr für ihn in mir. Es ist einfach zu viel kaputt gegangen.“
    Müde streckte Eileen die Beine aus, ihr Rücken tat ihr schon wieder weh. Fabian zog sie an sich heran, so dass sie die Beine auf der gemütlichen Couch anziehen konnte. Seufzend lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und starrte in den flackernden Schein der Kerzen auf dem Couchtisch, während Fabian erwiderte: „Das kann ich verstehen. Aber denkst du, er wird das auch akzeptieren?“ Sacht küsste er ihren Hinterkopf und strich mit den Fingern über ihre Handflächen.



    „Ich bin mir nicht sicher“, antwortete sie langsam. „Ich weiß es nicht. Ich kann Marcel inzwischen nicht mehr wirklich einschätzen. Das Problem ist, dass ich mich eigentlich nicht richtig mit ihm verstreiten kann und möchte. Denn ich muss auch an das Kind denken. Ich finde einfach, dass es zumindest einen Kontakt zu seinem Vater verdient hat.“
    Fabian nickte. „Ich denke auch, dass das ganz wichtig ist. Aber das weiß er doch auch, Eileen. Und wird dementsprechend handeln.“



    Sie schüttelte den Kopf. „Marcel ist sehr stolz, Fabian. Und wenn ich ihn zurückweise, wird das seinen Stolz verletzen, da bin ich mir sicher. Gott weiß, zu was für Aktionen er sich dann hinreißen lässt.“
    Sie schwiegen erneut einen Moment. Dann sagte Fabian: „Du solltest dich auf keine langen Diskussionen einlassen. Du bist immer noch nicht in der besten Verfassung… und … nicht, dass dir oder dem Kind etwas geschieht.“
    Er sah sie besorgt an.
    Sie lächelte, richtete sich wieder auf und drückte seine Hand, um ihn zu ermutigen.


    „Nein, da passe ich schon auf, keine Sorge. Danke, dass du dir das angehört hast.“
    „Wann hast du den Termin mit ihm?“
    „Um sieben Uhr, weil er früher nicht aus dem Büro kommt. Wir können uns darum morgen auch nicht sehen.“
    „Das ist okay, ich habe offen gestanden auch ab morgen Nachmittag das ganze Wochenende Bereitschaftsdienst“, gab Fabian zu. „Das heißt, dass ich die ganze Zeit in der Klinik sein werde.“
    „Das ganze Wochenende? Aber das ist ja der Wahnsinn. Wann schläfst du?“
    „In den Zeiten, in denen nichts los ist. Wir haben da so einen kleinen, sehr nett eingerichteten“, erklärte er im sarkastischen Unterton , „Schlafraum, den wir nutzen können.“
    „Mir war nie klar, dass es so hart zugeht in unseren Kliniken. Jeder Busfahrer muss doch nach acht Stunden oder einer ähnlichen Zeit Pausen machen!“, rief Eileen aus.
    Fabian zuckte die Achseln. „Reg dich nicht darüber auf, ich tu´s auch nicht.“ Er zwinkerte und zog sie an sich. „Es wäre aber schön, wenn du mich anrufst, sobald du es morgen hinter dir hast. Und wenn irgendetwas ist, ruf mich bitte auch an. Ich bin am Sonntagmittag dann mit dem Dienst fertig, und wenn wir nicht ganz so viele Notfälle haben und ich noch die Augen offen halten kann, können wir uns dann gerne sehen.“
    Eileen nickte. „Das wäre schön, ja.“



    Stumm schmiegte sie sich an ihn und genoss seine Wärme und den Duft, der sie nun umschloss. Den Gedanken an Marcel schob sie weit nach hinten.
    Sie konnte sich morgen noch genug den Kopf darüber zerbrechen, wie sie ihm klar machen sollte, dass ihre Ehe ein- für allemal beendet war. Es gab kein Zurück mehr.



    Fortsetzung folgt.

  • Und hier einige Outtakes und ein Zusatzbildchen.


    Hier erstmal Fabians Wohnhaus - und achtet mal darauf, was vorne dran stattfindet.



    Mal was näher ranzoomen - jaaa, sie schmusen rum. Und offensichtlich das ERSTE MAL! Schon faszinierend, wo er sie doch geschwängert hat (zumindest im Sim-Spiel) ;)



    Andere Location - ich habe Fabian und Eileen aus dem Krankenhaus-Lot ausziehen lassen, damit sie in Fabians Bude einziehen können. Nebenbei bin ich seit Tagen auf der Suche nach Eileens Eltern (die ich nicht im BodyShop erstellt hatte)... und fand sie dann im Krankenhaus, allerdings musste ich dreimal hinkucken, um zu realisieren, dass sie es sind:




    Okeeeee...
    Da habe ich ja einiges zu tun für die nächsten Szenen mit den beiden :rollauge


    Wieder zurück zu Eileen und Fabian musste ich erstmal mit den Tücken der Poseboxen kämpfen, die heute ganz besonders zickig waren. Dabei kamen dann solche netten Bildchen zustande.


    Warte, ich kuck mal fix, was es bei Nachbars von unten zu essen gibt...



    Autsch!
    Und zum dutzendstenmal suchte ich Eileen... wo isse denn... wer suche, der finde...



    Beim Hochfahren des Spiels stellte ich mal wieder fest, dass EA sich wirklich in der Auswahl der Standard Schwangerschaftskleidung übertroffen hat - an Hässlichkeit *brr*
    Also Eileen erstmal zum Spiegel und dann zum Kleiderschrank schicken... der Kleiderschrank musste leider warten, weil Madame es vorzug, sich erst einmal minutenlang über ihre verändertes Aussahen kaputt zu lachen.



    Dabei war das doch gar nicht sooo lustig, oder?
    Vielleicht lacht sie ja auch über ihre Klamotte - Galgenhumor? :D


    Bei einem erneuten Posebox-Zwischenfall verschwand mir Fabian einfach so mir nichts - dir nichts. Ward nicht mehr gesehen, war gelöscht. Hab ihn nicht mehr wiederbekommen, also ohne speichern (sicher ist sicher - normal ist der Sim dann zwar wieder da... aber wer weiß...) wieder raus und wieder rein ins Lot und die Ummodellung von vorne.


    Naja, und während das Lot lädt, geht man mal kurz für kleine Mädchen und als man wiederkommt, findet man dieses Bild hier vor



    Er wäre wohl lieber DJ als Doktor geworden, was?
    Das geniale daran war, dass Eileen etliche Male ansetzte, ihm zu gratulieren (anscheinend fand sie, dass er es gut machte)... aber er hörte einfach nicht auf, der Stoffel ;)


    Und zu guter letzt waren die beiden von dieser Pose offenbar gar nicht angetan, denn sie beglückten mich immer wieder mit diesen Grimassen und lauten Empörungsrufen


  • Ich hoffe, ihr lest noch mit :) und die lange Pause hat Euch nicht alle vergrault.


    Ich mache heute einfach mal weiter mit dem nächsten Kapitel, es kommt zum Showdown zwischen Marcel und Eileen... mal wieder.



    56.

    Eileen atmete mehrmals tief durch. Ihr war übel, und sie war sich ziemlich sicher, dass dafür keine Schwangerschaftshormone verantwortlich waren.



    Die Kellnerin kam an ihren Tisch und fragte höflich, ob sie etwas zu trinken bestellen wollte.
    „Einen Kamillentee“, sagte Eileen mit zittriger Stimme. Vielleicht würde dieser sie beruhigen.
    Das Café füllte sich allmählich – kein Wunder, es war Freitagabend und zudem Adventswochenende. Die Menschen kamen von den Weihnachtseinkaufsbummeln zurück und wärmten sich auf, bevor sie nach Hause fuhren – oder begannen hier einen gemütlichen Abend.
    Eileen dachte daran zurück, dass auch sie und Marcel früher oft an Freitagabenden in Cafés oder Bistros gegangen waren. Manchmal zusammen mit Dirk und Marlene oder anderen befreundeten Pärchen.
    Das schien ihr heute Jahrhundert entfernt zu liegen.
    Dieses Café kannte sie selbst kaum, deswegen hatte sie es auch ausgesucht. Sie hielt es nicht für passend, den endgültigen Schlussstrich unter ihrer Ehe in einer Umgebung zu ziehen, die sowohl sie als auch Marcel in gemeinsamer Erinnerung hatten.



    Sie hatte am Mittwoch mit Frau Kollop telefoniert, um sie um Rat zu fragen, wie sie das Treffen mit Marcel am geschicktesten planen und überstehen könnte.
    Diese hatte ihr empfohlen, sich keinesfalls zu Hause mit ihm zu treffen, da in der gemeinsamen vertrauten Umgebung zum einen zu viele Erinnerungen und somit Emotionen steckten, zum anderen das Reizthema „Haus“ und dessen Finanzierung allzu offensichtlich sein könnte – zumindest nachdem Marcel begreifen würde, dass es endgültig vorbei war.
    Darum hatte Eileen ihn um ein Treffen hier gebeten. Das Café war ein Tipp von Marlene gewesen, die hier ab und an mit Dirk frühstücken ging – seit einigen Wochen wohlgemerkt. Es hatte erst im Oktober eröffnet. Gemeinsam waren sie also nie hier gewesen.
    Eileen warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr. Es war fünf vor sieben. Sie war extra überpünktlich gekommen, um auf jeden Fall vor Marcel da zu sein. Wobei das Warten sie jetzt wohl mehr belastete als alles andere. Normalerweise war Marcel sehr pünktlich, allerdings war auf den Straßen sehr viel los, zudem hatte er ihr am Telefon bereits gesagt, dass er nicht genau wusste, ob er rechtzeitig von der Arbeit los käme, da heute ein großes Kundenmeeting angesetzt wäre. Es ging wohl um irgendeinen großen Neubau am Stadtrand – Eileen hatte nicht richtig zugehört. Die Einzelheiten von Marcels Job hatten sie offen gestanden schon immer wenig interessiert. Es gab kaum etwas, womit sie weniger anfangen konnte als mit Architektur.



    Heute fragte sie sich, ob sie sich nicht dennoch manchmal hätte zusammen reißen müssen. Es ging ja nicht darum, dass man die Arbeit des anderen liebte oder gar selbst hätte machen können sollen, sondern nur, dass man Interesse daran zeigte.
    Gerade für Marcel war seine Arbeit immer sehr wichtig gewesen. Das mochte nicht einmal nur daran liegen, dass er ein „richtiger Mann“ war, der es als befriedigend empfand, ausreichend Geld „nach Hause“ zu bringen. Er liebte seine Arbeit einfach. Schon in der Jugend hatte er davon geträumt, Architekt zu werden – er hatte viel kreatives Talent und eine sehr zielgerichtete Vorgehensweise, die sicherlich Basis seines Erfolgs war.
    Eileen hatte das immer nur zum Teil nachvollziehen können. Sie machte ihre Arbeit zwar durchaus gerne und wollte eigentlich auch gar nicht unbedingt etwas anderes machen.
    Dennoch wäre es zu viel gewesen, hätte man gesagt, dass sie eine Leidenschaft für ihre Arbeit hegte. Es war eben ihr Job, nicht mehr und nicht weniger.
    Sie arbeitete gerne mit den Zahlen und Papieren – sie fühlte sich davon weder überfordert, noch genervt oder gelangweilt.
    Aber es war nicht unbedingt so, dass sie morgens mit Freude zur Arbeit gehen konnte.
    Sie tat es auch nicht mit Unwillen – es war eben schlicht und ergreifend ihre Arbeit.
    Für Marcel war seine Arbeit auch viel seiner eigenen Persönlichkeit gewesen. Vielleicht musste das auch so sein, wenn man kreativ arbeiten können wollte.
    Eileen seufzte – noch ein Punkt, an dem sie offenbar beide völlig verschieden waren.



    Automatisch begann sie an Fabian zu denken. Auch er schien seine Arbeit sehr zu lieben. Vielleicht war er Marcel darin sehr ähnlich.
    Ob das auch irgendwann zu den Missverständnissen führen würde, die es in der Beziehung mit Marcel gegeben hatte?
    Eileen verzog unwillig das Gesicht und schalt sich innerlich. Es war unsinnig, Vergleiche anzustellen. Marcel und Fabian waren grundverschieden, auch wenn sie sicherlich in dem einen oder anderen Punkt ähnelten. Und letztlich ging es ja auch gar nicht darum, wie viel Ähnlichkeiten oder Unterschiede zwischen beiden waren.
    Sie kam in ihren Gedankengängen nicht weiter, denn ihre Augen, welche die meiste Zeit auf die Glastür gerichtet gewesen waren, erkannten Marcel, der rasch die Treppen zum Eingang hinaufhastete.



    Er sah sich einen Moment im Café um, entdeckte sie dann und eilte lächelnd an ihren Tisch.
    Zur Begrüßung wollte er sie auf die Wange küssen, doch sie wich ihm vorsichtig aus und sagte, um jedweder Gegenreaktion vorzubeugen: „Schön, dass du es geschafft hast. Setz dich doch. Ich hab mir schon was bestellt, allerdings nur etwas zu trinken.“
    Marcel sah sie einen Moment leicht irritiert an, erholte sich jedoch sofort wieder, zog seine Jacke aus und nahm ihr Gegenüber platz.
    „Möchtest du etwas essen?“, fragte er. Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich bin gar nicht hungrig. Wenn Du aber Hunger hast…“
    „Nein, nein, ich habe erst vorhin zwei Sandwiches verdrückt. Wir hatten ein gutes Catering heute“, erklärte er mit einem Lächeln und sah sich um. „Ein netter Laden ist das hier. Woher hast du den Tipp?“



    „Lene“, antwortete Eileen schnell. „Sie gehen hier öfter frühstücken.“
    „Ich habe die Tage mit Dirk gesprochen, wir hatten ein Freundschaftsspiel gegen Fehlhausen. Davon hat er aber nichts gesagt.“
    „Es ist wohl ganz neu“, erwiderte Eileen nervös. Beide schwiegen einen Moment und Eileen war froh, als die Kellnerin an ihren Tisch trat, eine Tasse dampfenden Tee vor sie stellte und Marcel fragend anschaute.
    „Ich nehme einen Radler“, sagte dieser schnell und sah Eileen dann wieder an.
    „Wie geht es dir – oder eher euch?“
    Sie nickte. „Ganz gut, wieder ganz gut jedenfalls.“
    „Was heißt das – wieder?“
    „Ich… mir ging es Samstag nicht so gut. Ich hatte Krämpfe.“


    Marcel schwieg und sein Gesicht schien plötzlich wie eingefroren.
    „Aber – du bist noch schwanger, oder? Ich meine… man sieht doch noch…“
    Eileen spürte, wie Wut in ihr aufkam. Dieser Tonfall, diese Wortwahl – alles erinnerte sie so an frühere Zeiten und den Umgang mit dem Verlust seitens Marcels. Doch dann rief sie sich die Worte von Frau Kollopp in Erinnerung, die ihr doch erklärt hatte, wie Männer mit solchen Schicksalsschlägen manchmal umgingen. Vielleicht sprach auch einfach nur Angst aus ihm?
    „Es ist alles okay“, sagte sie darum schnell und sanft. „Es war nur ein bisschen viel für mich – in letzter Zeit.“
    Marcel schien auf einmal sehr geknickt. „Das tut mir sehr leid“, sagte er ehrlich.
    Sie winkte ab. „Das ist eben so“, sagte sie. „Dem Baby geht es gut.“
    „Wie weit bist du jetzt?“
    „In der fünfzehnten Woche. Das bedeutet, ich bin bereits Ende des vierten Monats.“
    Marcel schüttelte ungläubig den Kopf und fuhr sich durchs Haar. „Wahnsinn. Wann… wann ist das passiert? Weißt du es?“
    Sie nickte. „Ja – es war an diesem einen Wochenende, nach eurem erfolgreichen Spiel. Irgendwann im September.“
    Marcel dachte einen Moment nach und nickte dann. „Ja, das muss es gewesen sein. Aber- wie kannst du dann schon im vierten Monat sein? Es ist doch erst drei Monate her.“
    „Das ist eine ziemlich komische Rechnung nach Wochen – alle vier Wochen werden gerechnet und die zwei bevor man schwanger wird, eigentlich auch.“
    Er dachte nach und sagte dann: „Stimmt, ich erinnere mich daran, dass du mir das damals erklärt hast…“ Er schwieg einen Moment und sagte dann gedrückt: „Ich meine, Anfang des Jahres…“
    „Ich weiß, was du meinst“, erwiderte Eileen schlicht.
    Sie schwiegen wieder einen Moment, dann sagte Eileen: „Marcel, ich… ich habe viel nachgedacht.“



    Er nickte. „Ich auch“, sagte er schnell. „Ich weiß, dass ich nicht alles ungeschehen machen kann, Eileen. Ich … ich war ein absoluter Vollidiot in den letzten Monaten.“
    Eileen seufzte und schüttelte den Kopf. „Marcel, ich – hör zu, bitte sprich nicht weiter. Du brauchst dich nicht rechtfertigen. Ich schulde dir eine Antwort, und ich möchte dich nicht länger warten lassen.“
    Marcel schluckte und sah sie an, sagte aber nichts.
    „Marcel, ich…“, Eileen suchte nach Worten und spürte Wut in sich aufkeimen, weil sie sich plötzlich als diejenige fühlte, welche ein Herz brach oder eine Beziehung einfach so beendete – obwohl sie ja eigentlich selbst die Verlassene und Verratene war. „Ich möchte es nicht noch einmal versuchen“, endete sie mit fester Stimme und sprach sofort weiter: „Weißt du, es ist einfach zu viel passiert. Du hast mir im Oktober gesagt, dass du es nicht mehr versuchen willst oder nicht kämpfen willst, weil du mich nicht mehr liebst. Und ich empfinde genauso, Marcel.“


    Er sah sie erschrocken an, dann senkte er den Kopf: „Eileen – ich habe Unsinn geredet. Ich dachte, dass ich dich nicht mehr liebe. Aber ich war im Irrtum. Ich… wollte wohl einfach raus, ausbrechen aus der schwierigen Situation, in der wir gesteckt haben. Aber ich kann es dir nicht übel nehmen, wenn du mir das nun heimzahlen willst…“


    „Heimzahlen?“, wiederholte Eileen ungläubig. „Marcel, ich habe keine Rachegefühle gegen dich. Die hätte ich vielleicht in den ersten Wochen nach unserer Trennung gehabt – vielleicht. Aber jetzt nicht mehr. Ich… ich sehe ein, dass wir beide Fehler gemacht haben. Ich kann dir vieles vergeben, außer dass du mich so lange hintergangen hast. Aber auch das habe ich inzwischen akzeptiert. Aber ich liebe dich wirklich nicht mehr, Marcel. Vielleicht haben wir beide schon lange unsere Gefühle füreinander verloren, ohne es uns einzugestehen.“
    Marcel sah sie wortlos an. Er schien völlig perplex zu sein.
    Sie saßen eine Weile wieder schweigend da, während um sie herum das ausgelassene Lachen und Plaudern minütlich anzuschwellen schien.



    Eileen seufzte und sagte nach einer langen und unerträglichen Schweigensphase: „Es tut mir leid, Marcel. Es tut mir leid um das, was wir gehabt haben. Aber ich glaube nicht daran oder vielmehr weiß ich, dass es nicht mehr zu kitten ist. Ich könnte dir nicht mehr vertrauen, ich könnte mich dir nicht mehr öffnen. Und ich glaube auch, dass du das, was du damals gesagt hast, ernst meintest. Dass du keine Gefühle mehr hattest oder nur noch sehr wenige – Gefühle für uns und für mich. Sonst hättest du nicht ausziehen, mich einfach verlassen, dich nicht mehr kümmern und zu einer anderen gehen können. Ich glaube einfach, dass durch die momentane Situation das Bedürfnis von uns beiden groß ist, zurück zu gehen – zu einem Zeitpunkt vor etwa einem Jahr, wo wir noch glücklich waren und eine gemeinsame Zukunft als Eltern vor uns liegen sahen. Aber diese Zeit wird nicht wiederkommen, egal, wie sehr wir es uns wünschen.“



    Marcel sah sie zum ersten Mal seit Minuten wieder an, sagte aber vorerst nichts.
    Dann presste er mühsam hervor: „Und das Kind? Hast du auch einmal daran gedacht, Eileen?“
    Eileen schnaubte. „Das musst gerade du sagen, Marcel. Natürlich habe ich daran gedacht, ununterbrochen. Aber ich glaube nicht, dass dem Kind damit gedient wäre, wenn wir auf glückliche Ehe machen, obwohl wir uns nicht mehr lieben.“
    „Du willst es mir also vorenthalten, ja? Es alleine aufziehen?“
    Er funkelte sie wütend an.
    Sie schüttelte den Kopf. „Marcel – bitte… für wen hältst du mich. Du bist und bleibst sein Vater.“
    Er sah sie hilflos an. „Aber- wie soll das funktionieren? Wie kann ich sein Vater sein, wenn ich nicht auch dein Mann sein darf?“


    Sie schwieg einen Moment und erwiderte dann: „Marcel, wenn wir beide vernünftig damit umgehen, wenn wir ein faires Verhältnis beibehalten, dann kann es funktionieren.“
    „Ich werde es nur an den Wochenenden sehen und in den Ferien – das ist nicht das, was ich mir wünsche“, erwiderte er.
    „Ich hätte mir das auch anders gewünscht“, sagte Eileen ruhig. „Aber es geht eben nicht anders. Wobei ich es anders sehe. Wir können doch ganz individuelle Regelungen treffen, Marcel – sobald das Baby da ist. Du kannst es von mir aus sehen, wann immer du das möchtest. Ich will unserem Kind nicht seinen Vater vorenthalten.“
    Marcel schluckte, schwieg einen Moment und sagte dann leise: „Aber du fehlst mir, Eileen.“
    Eileen atmete tief durch. Seine Traurigkeit berührte sie, aber das Kribbeln, das sie vor einigen Tagen noch durch die Erinnerungen in ihr durchfahren hatte, blieb aus.
    „Das tut mir leid“, sagte sie aufrichtig. „Aber es ist vorbei, Marcel. Und… du hat doch bereits ein neues Leben. Eine neue Liebe…“



    Marcel erwiderte nichts, und sie fragte auch nicht nach.
    Sie schwiegen wieder eine ganze Weile und nippten beide gedankenverloren an ihren Getränken.
    „Ich habe es verbockt, nicht wahr?“, fragte Marcel irgendwann leise.
    Eileen sah ihn nicht an, während sie den Kopf schüttelte. „Ich weiß es nicht“, erwiderte sie ebenso leise. „Vielleicht haben wir es beide verbockt. Schon viel früher.“
    Marcel lächelte gequält. „Das bist typisch du.“
    Eileen sah ihn erstaunt an.
    „Ich meine, es so großzügig zu sehen.“ Er seufzte. „Du bist oft einfach zu gutmütig, Eileen. Aber dafür habe ich dich auch immer geliebt.“



    Sie erwiderte nichts. Marcel schob sein leeres Bierglas von sich.
    „Gibst du mir ein paar Tage, um das zu verdauen?“, fragte er. „Ich… muss mich erst einmal sortieren.“
    Sie nickte. „Natürlich – nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst.“
    Er sah sie an. „Darf ich dich noch etwas fragen? – Hast du ein Ultraschallbild von dem Baby bekommen?“
    Sie nickte. „Ja, natürlich – mehrere sogar.“
    „Darf ich sie sehen?“
    Berührt griff sie in ihre Handtasche. „Aber natürlich – hier, schau.“
    Sie breitete die Bilder der letzten Untersuchung auf dem kleinen Tisch aus. Marcel starrte sie wortlos an, durch das gedämpfte Licht im Raum konnte Eileen seinen Gesichtsausdruck jedoch nicht erkennen.
    „Wann sieht man, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist?“, fragte er mit seltsam belegter Stimme.
    „In zwei Wochen habe ich wieder einen Termin – dann wird man es wohl sehen.“
    Sie schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: „Wenn du möchtest, kannst du mitkommen.“



    Er sah sie an und schüttelte dann den Kopf. „Nein – ich glaube, das wäre unpassend.“
    „Du bist sein Vater, Marcel.“
    Er lächelte schwach. „Ja, das schon. Aber ich glaube, es wäre trotzdem unpassend.“
    Sie schwieg, war jedoch nicht verletzt, weil sie fühlte, dass in seiner Antwort entweder Angst oder wahre Rücksichtnahme mitschwang.
    „Es ist schon ein richtiger kleiner Mensch. Lutscht es da am Daumen?“, fragte Marcel.
    Sie nickte. „Ja, zumindest hat man mir das gesagt.“
    Marcel lehnte sich im Stuhl zurück und atmete tief durch. „Danke“, sagte er. Eileen packte die Bilder wieder ein, zögerte bei dem letzten jedoch und streckte es schließlich Marcel entgegen.
    „Möchtest du das… vielleicht haben?“
    Er sah sie überrascht an, nickte wortlos, nahm das Bild vorsichtig entgegen und steckte es sanft in seine Jackentasche.
    Sie schwiegen wieder einen langen Moment, dann unterbrach Marcel das Schweigen: „Hör zu, ich… ich rufe dich nächste Woche an. Dann besprechen wir alles Nötige – Haus, Autos… das ist schon lange überfällig. Und… Eileen.?“


    „Ja?“
    „Wie fändest du es, wenn wir die Anwälte vorerst einfach raushalten?“
    Sie nickte erleichtert. „Nichts lieber als das, Marcel.“
    „Gut… die Raten der letzten 2 Monate und des Dezembers habe ich dir ja schon überwiesen. Das ist auch okay so. Du bezahlst jetzt ja auch Strom, Wasser, Steuern und all das alleine.“
    „Ich nutze das Haus aber auch alleine.“
    „Das ändert ja aber nicht viel – das Haus muss eben beheizt werden, die Gebühren fallen auch an, egal ob nur einer oder vier daran wohnen“, erwiderte er mit nun wieder fester Stimme. Dann warf er einen Blick auf die Uhr.
    „Du bist bestimmt müde“, stellte er fest.



    Sie sah ihn erstaunt an. „Wie kommst du darauf?“
    Er lächelte. „Wenn du müde wirst, beginnt dein rechtes Augenlid immer zu zucken. Ist dir das nie aufgefallen?“
    Sie schüttelte überrascht den Kopf.
    „Außerdem weiß ich noch, wie unglaublich müde du… damals… damals eben… warst“, sagte er mit Mühe. „Und ich vermute, das ist diesmal nicht viel anders.“
    „Das stimmt“, sagte sie langsam. „Müssen die Hormone sein.“
    „Dann lass uns gehen…“, schlug Marcel vor und winkte der Kellnerin. „Du kannst ruhig schon fahren, wenn du magst. Ich bezahle das schnell.“
    „Nein, Marcel, ich kann meinen Tee selbst bezahlen“, widersprach sie.



    Er lächelte sie an und schüttelte den Kopf. „Wir mögen jetzt getrennt sein“, antwortete er, mit einiger Mühe, das Wort „getrennt“ auszusprechen. „Aber wir sind noch nicht soweit, dass wir eine fünf Euro Rechnung splitten müssen und du ein paar Cent für deinen Tee zahlst, der mit Abstand das günstigste ist, das man hier bekommen kann.“
    Sie lachte auf. „Nun, ich glaube, Wasser ist noch günstiger. Na gut, dann fahre ich schon einmal los.“ Sie stand auf und drehte sich ihm noch einmal zu. „Marcel? Ich… bin froh, dass wir so normal miteinander reden konnten.“
    Er lächelte müde und sagte nur „Ja“ und fügte dann hinzu: „Fahr vorsichtig, es ist schon wieder glatt.“



    Sie nickte, drehte sich um und verließ schnellen Schrittes das Café. Als sie beim Schließen der Türe noch einmal über ihre Schulter sah, erhaschte sie einen Blick auf ihn. Er saß alleine am Tisch und starrte ins Leere. Sie hatte ihn noch nie so verloren erlebt wie in diesem Moment.



    Es versetzte ihr einen kurzen Stich ins Herz, doch dann zog sie die Türe entschlossen hinter sich zu und atmete die frische Abendluft tief ein.
    Mit großen Schritten lief sie zu ihrem Auto – und fühlte sich, als bedeute jeder dieser Schritte einen Schritt in ihr neues Leben.



    Fortsetzung folgt.

  • OOoooch, jetzt tut mir Marcel irgendwie leid. Keine Ahnung, wie du das geschafft hast, eigentlich war er mir doch ganz und gar unsympathisch. :rollauge
    Mit seiner Neuen hat es ja anscheinend auch nicht geklappt.
    Andererseits ist Fabian natürlich auch ein toller Typ, da hat Eileen schon einen guten Fang gemacht. Wobei ich mich Frage, ob das Thema Beruf nicht wirklich zum Problem wird, immerhin hat er ja dann relativ wenig Zeit für sie und das Kind.
    Auf jeden Fall finde ich es gut, wie Marcel und Eileen die Sache mit dem Kind jetzt geregelt haben, bzw., dass sie sich überhaupt einmal so vernünftig miteinander unterhalten habe.
    Freue mich auf die Fortsetzung!

  • Hallo Innad, ich versuche es nochmal, aber du hast mir bisher noch nie geantwortet. Ich finde das Haus aus deiner Fotostory unfassbar schön, gibt es eine Möglichkeit dass du es mit als Datei per Email schicken kannst oder wenn nicht, Bilder davon schickst, dass ich es nachbauen kann?
    LG Meike

  • Oh, ein gutes Gespräch, was die beiden da hatten! Marcel tut mir auch leid, vor allem, weil ich finde, dass es bestätigt, was ich vor langem schon geschrieben hab. Für ihn war der Verlust des Kindes einfach zu viel, jetzt verliert er aber schon wieder seine Familie... Das ist sehr sehr hart, aber er hat es doch recht gut genommen, so in erster Instanz. Wenn er so vernünftig bleibt - nur genau das war in der Vergangenheit nicht seine Stärke - kriegen sie es vielleicht wirklich hin, mit der geteilten Elternschaft und er findet Frieden mit der Situation.
    Ich weiß auch nicht, irgendwie sehe ich immer mehr seine Seite :) Es ist hart, sich seine Fehler so eingestehen zu müssen, so damit umgehen zu müssen, dass man Scheiße gebaut hat und dadurch das Wichtigste verloren hat. Hier hat er ja schon gezeigt, dass er Eileen schon durchaus wahrnimmt, dass er sich Gedanken macht, dass er einstehen will, für seine Fehler. Also, meiner Meinung nach haben hier beide Größe und Stärke gezeigt!

    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="#a0522d"]life is what happens when you're busy making other plans.[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • <p> cindy: Hihi, ja, schon komisch, wenn der "Böse" auf einmal nicht mehr ganz so der Unsympath ist, gell.<br>
    Mh, ja, das mit Fabians Beruf ist bestimmt eine ganz schwierige Sache. Aber man weiß ja noch so wenig über ihn...</p>
    <p>&nbsp;</p>
    <p>@FastForwad: Ich dachte mir schon, dass ich Dir damit eine Freude mache, Du hast ja schon von Anfang an zu bedenken gegeben, dass es auch eine "Marcel"-Seite geben muss und nicht alles nur schwarz und weiß ist. :) Ja, ich denke auch, beide haben das für diesen Moment ganz gut gemacht.</p>
    <p>&nbsp;</p>
    <p>&nbsp;</p>
    <p>Sorry, dass ihr schon wieder so lange warten musstet, aber die letzten 2-3 Monate waren das pure Chaos, Arbeit ohne Ende und ständig krank, Umstrukturierungen und und und... aber jetzt hab ich mir einfach mal die Zeit genommen. Viel Spaß mit dem kommenden Kapitel!</p>

  • <p> cindy: Hihi, ja, schon komisch, wenn der "Böse" auf einmal nicht mehr ganz so der Unsympath ist, gell.<br>
    Mh, ja, das mit Fabians Beruf ist bestimmt eine ganz schwierige Sache. Aber man weiß ja noch so wenig über ihn...</p>
    <p>&nbsp;</p>
    <p>@FastForwad: Ich dachte mir schon, dass ich Dir damit eine Freude mache, Du hast ja schon von Anfang an zu bedenken gegeben, dass es auch eine "Marcel"-Seite geben muss und nicht alles nur schwarz und weiß ist. :) Ja, ich denke auch, beide haben das für diesen Moment ganz gut gemacht.</p>
    <p>&nbsp;</p>
    <p>&nbsp;</p>
    <p>Sorry, dass ihr schon wieder so lange warten musstet, aber die letzten 2-3 Monate waren das pure Chaos, Arbeit ohne Ende und ständig krank, Umstrukturierungen und und und... aber jetzt hab ich mir einfach mal die Zeit genommen. Viel Spaß mit dem kommenden Kapitel!</p>

  • 57.



    „Haben wir jetzt alles?“, fragte Fabian und kratzte sich am Kopf.

    Eileen nickte. „Ich glaube schon.“




    Fabian sah sie sanft an und sagte: „Weißt du was, ich geh schon mal nach draußen und schau, dass auch alles richtig verschnürt ist. Du könntest… doch noch mal nachschauen und einen Kontrollgang machen und dann kommst du einfach nach, ja?"

    Eileen nickte, dankbar dafür, dass er verstanden hatte, was im Moment in ihr vorging.

    Sie atmete tief ein und schritt langsam ins Wohnzimmer, wo sie sich lange umblickte.



    Es wirkte fast geisterhaft, so leer wie es nun war, und jeder ihrer Schritte hallte unnatürlich von den Wänden wider, als wolle er die Leere, die sich im Haus breit gemacht hatte, regelrecht anklagen.

    Sanft strich sie mit den Fingern an der Wand entlang, fast so als, als wolle sie diese noch ein letztes Mal liebkosen.

    Sie schritt zur Terrassentür und öffnete sie. Lange stand sie auf der nun leeren Terrasse, auf der nur noch ein paar Krümel verstreuter Blumenerde an die Blumentöpfe erinnerten, die noch im Vorjahr frisch von ihr bepflanzt worden waren.

    Sie beobachtete, wie der Wind sanft und leise in den Ästen des Baumes spielte, an dessen Zweigen sich die ersten Knospen des spürbaren Frühlings zu bilden begannen.

    Ungläubig schüttelte sie den Kopf, als sie daran dachte, dass damals, als er das letzte Mal in vollem grünen Blattkleid gestanden hatte, noch alles anders gewesen war.

    Sie erinnerte sich noch daran, wie Marcel im Frühjahr bemerkt hatte, dass der Baum geschnitten werden müsste. Doch dann war es so schnell mild geworden, dass er es auf den Herbst verschieben musste. Im Herbst war er jedoch schon ausgezogen, als der Baum seine letzten bunten Blätter abgeworfen hatte.


    Sanft berührte sie auch die Rinde des knorrigen Stammes zum Abschied ein letztes Mal. Sie hatte den Baum immer geliebt. Im Sommer, wenn sie und Marcel draußen gelegen und sich den Bauch gebräunt hatten, hatte er ihnen Schatten gespendet, wenn es zu warm wurde. Im Herbst hatte er sie mit seinem Farbspiel erfreut, die Sonnenstrahlen der milden Herbstmittage tanzende Muster auf den Sofakissen malen lassen.

    Und im Winter hatte Marcel eine Lichterkette in seine Äste gewebt, die von draußen hereingefunkelt und -geblitzt hatte.

    Eileen spürte, wie ihr eine Träne die Wange herab lief. Sie störte sich nicht daran.

    Es tat weh, all das hinter sich zu lassen, auch wenn der Schritt in das neue Leben, das nun auf sie wartete, sich eigentlich gut und richtig anfühlte.

    Aber sie fühlte sich so mit diesem Haus verbunden. Hier waren so viele Hoffnungen geboren und zerstört worden. Es war ihr Heim gewesen, viele Jahre lang. Ihr Rückzugsort, der Ort, an dem sie und Marcel lange glücklich gewesen waren.

    Es nun zu verlassen, es so leer und traurig zu sehen, war wie ein Sinnbild für all das vergangene Glück – und auch wenn ein neues da draußen auf sie wartete, sie ja schon erfüllte, war es dennoch schmerzlich, das alte ganz und gar gehen zu lassen.

    Sie hauchte dem Baum einen letzten Abschiedskuss zu und schritt dann zurück ins Wohnzimmer.


    Die Tür zog sie entschlossen zu und schritt langsam durch die Küche.

    Der neue Käufer - ein junges Paar mit zwei Kindern - hatte entschieden, die Einbauküche, die damals ein Vermögen gekostet hatte und noch gut erhalten war – nicht zu übernehmen. Wie in den anderen Zimmern waren die Wände grau und leer und wirkten kalt, nachdem man sie in den vergangenen Tagen in einem gemeinsamen Kraftakt

    von ihren Tapeten befreit oder in neutraler Farbe überstrichen hatte. Die Küche konnte nicht weiter verwendet werden, so dass Eileen sie in ein Anzeigenblatt inseriert und für einen lächerlich geringen Preis verkauft hatte.



    Die Küche würde ihr fehlen. Sie war groß und geräumig, hatte viel Platz für Stauraum geboten. Besonders geliebt hatte sie die kleine Ess-Theke, an der sie morgens gefrühstückt hatte oder auf der man sich beim Kochen kurz zum Entspannen hatte hinsetzen können, um Gemüse zu schneiden oder ein Glas Wein zu trinken, während die Speisen auf dem Herd garten.

    Eileen drehte sich um und verließ die Küche, ohne sich noch einmal umzudrehen. Auch sie gehörte nun der Vergangenheit an. Sie schritt die Wendeltreppe nach oben und durchquerte das leere Schlafzimmer, ohne sich noch einmal darin umzusehen. Im Badezimmer strich sie seufzend über die große, geräumige Badewanne. Auch diese würde ihr sehr fehlen.

    Unter dem Waschtisch fiel ihr ein liegen gebliebener Lippenstift auf. Mühsam bückte sie sich und steckte ihn in ihre Hosentasche.

    Sie schloss das Fenster, das noch gekippt gestanden hatte, um dem vielen Staub, der beim Ausräumen und Aufräumen aufgewirbelt worden war,Herr zu werden



    Dann verließ sie auch das Badezimmer. Sie blieb einen Moment im oberen Flur stehen. Ins Arbeitszimmer warf sie keinen Blick mehr, da dies schon seit Marcels Auszug nahezu leer gewesen war. Es war innerhalb weniger Minuten ausgeräumt gewesen - und sie hatte sich dort ohnehin nie wirklich wohlgefühlt.




    Langsam stieg sie die Wendeltreppe wieder hinab, ließ ihren Blick ein letztes Mal durch den Flur schweifen und zog dann die schwere Haustür von außen hinter sich zu.



    „Es ist komisch, oder?“ fragte sie eine vertraute Stimme.

    Sie sah überrascht auf und blickte in Marcels traurige Augen.
    Er stand scheinbar lässig an einen der Dachpfosten gelehnt, aber sein Gesicht verriet, was in ihm vorging – es schien dem zu ähneln, was sie selbst fühlte.



    „Ja“, sagte sie langsam.

    „Es war ein gutes Haus“, stellte Marcel fest

    Eileen nickte. „Ja. Es wir mir fehlen.“

    „Mir auch.“

    Sie sahen sich an und lächelten sich schmerzlich und in seltsamem Einvernehmen zu.

    „Ich hab dich nicht kommen hören“, stellte Eileen dann fest.



    Marcel nickte. „Du warst sicher gerade oben. Ich habe mit Fabian noch den LKW beladen. Er ist schon voraus gefahren. Er dachte, es wäre ganz gut, wenn wir zusammen sozusagen Abschied vom Haus nehmen. Und du musst ja ohnehin selbst fahren.“

    Eileen nickte.

    „Geht es dir gut?“, fragte Marcel und warf einen Blick auf ihren Bauch.
    „Ich bin ziemlich müde und meine Füße tun mir weh. Sie werden langsam ziemlich dick“, stellte Eileen fest.

    „Dann ruh dich aus, wenn du zu Hause bist.

    Eileen seufzte. Eigentlich bedeutet das Wort „zu Hause“ für sie genau diesen Ort, den sie gleich verlassen würde.

    Sie holte ihren Schlüsselbund hervor und versuchte umständlich, die Haustürschlüssel von den vielen Ringen und Schlüsseln, die sonst daran hangen, zu entfernen.

    Marcel lachte leise auf und nahm ihr ungefragt den Bund aus der Hand und hielt sie dann kurz fest, drückte sie - fast als wolle er Eileen aufmuntern- und ließ sie wieder los.


    Mit zwei einfachen Bewegungen hatte er den Schlüssel vom Bund befreit. Sie lächelten sich erneut zu. „Das hast du noch nie gekonnt“, stellte er schlicht fest.

    Sie nickte. „Das stimmt wohl.“ Sie gab ihm den Schlüssel und steckte den restlichen Schlüsselbund wieder ein.

    „Schließ du ab“, sagte sie leise.



    Marcel nickte, nahm jedoch nicht ihren Schlüssel, sondern seinen eigenen zur Hand. Er drehte den Schlüssel im Schloss um und befreite das Duplikat dann selbst von seinem eigenen Bund. Eileen holte einen Briefumschlag aus ihrer Handtasche, in welchen Marcel die beiden Schlüssel fallen ließ.

    „Wann kommen die Gutenbergs?“, fragte Eileen.
    „In einer halben Stunde.“
    „Soll ich warten?“

    „Nein – in ein paar Minuten wird der Makler da sein. Er erledigt alles. Ich werde dann auch fahren, sobald er da ist.“


    Eileen nickte langsam und folgte Marcel die Vortreppe hinab.
    Noch einmal standen beide still da und betrachteten das Heim, das einst das ihre gewesen war und nun nur noch ein Stück ihrer Erinnerung darstellte. Eileen spürte, wie Marcels Arm sich um ihre Schultern schlang und für einen Moment ließ sie seine Nähe zu und lehnte sich dankbar an ihn. Trotz aller Traurigkeit erfüllte sie versöhnliche Erleichterung.
    Sie schwiegen beide einen Moment und verloren sich in ihren eigenen Gedanken, dicht aneinander gelehnt.



    „Es wird Zeit“, sagte Marcel dann an Eileen gewandt und ließ sie vorsichtig los. „Schaffst du es, alleine zu fahren?“
    Er wischte ihr sanft eine Träne von der Wange. Eileen nickte und ließ die sanfte Berührung diesmal ohne Unwillen zu. Beide wussten, dass es kein Zurück gab.

    „Na dann“, sagte Eileen langsam und lächelte schief. „Ich glaube, das war es dann, oder?“

    Marcel nickte und sein Gesicht wirkte irgendwie eingefallen.
    „Ja. Das war es.“

    Er versuchte zu lächeln und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Pass auf dich auf.“
    Sie nickte. „Du auch.“

    „Telefonieren wir - wenn du wieder Ultraschalltermin hast, meine ich?“

    Sanft streifte seine Hand ihren nach vorne gewölbten Bauch.


    Sie nickte erneut. „Natürlich. Ich halte dich auf dem Laufenden.“Er drückte kurz und sanft ihre Hand und sie erwiderte seinen Händedruck. EinenMoment verharrten sie in dieser Berührung, dann lösten sich ihre Händevoneinander und Eileen wandte sich ihrem kleinen Wagen zu, der bis zum Anschlagmit Kartons und Kleidung vollgestopft war

    Sie öffnete die Tür, schnallte sich vorsichtig an und startete den Motor. Langsam parkte sie rückwärts aus, ließ ihren Blick noch einmal über die helle Fassade schwenken.

    Marcel hob die Hand zum Gruß, sie erwiderte diesen und fuhr dann langsam die Straße hinunter. Im Rückspiegel sah sie sowohl das Haus als
    auch Marcel immer kleiner werden, bis beide schließlich ganz verschwanden, als sie um die Ecke bog.



    Sie spürte, wie ihr erneut die Tränen über die Wangen liefen, und sie wusste nicht genau, ob es Tränen der Freude auf ihr neues Leben oder der Trauer über ihrem vergangenen waren.

    Vermutlich entsprach beides der Wahrheit.


    Denn wo ein Raum sich leert, wird immer Platz für neuesgeschaffen. Und doch bleibt der Schmerz über das Verlorene immer im Herzenzurück.

    Fortsetzung folgt.