• *Grmpf* Na super, was für ein Cliffhanger. :D
    Eileens Bedenken wegen einer Betreuung, während sie arbeiten geht, kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte damals ähnliche Gedanken. Und zusätzlich zu dem Wunsch, dass man eigentlich lieber selber bei dem Kleinen bleiben möchte, kommt auch noch der Anflug von schlechtem Gewissen. Bei mir hat das aber zum Glück nicht lange angehalten, meine beiden Jüngsten, die nur 15 Monate auseinander sind, waren beide ab dem 10. Monat in der Uni-Kita. Als der Kleine reinkam (in die gleiche Gruppe), war die "Große" schon eine ganze Weile dort. Und ich habe sehr schnell bemerkt, dass meine Kinder dort nicht nur gut aufgehoben waren, sondern dass sie dort ausgesprochen glücklich waren und obendrein noch von dem Zusammensein mit älteren und jüngeren Kindern profitiert haben.
    Da Kinder schon Persönlichkeiten und sehr verschieden sind, kann auch die am besten geeignete Art der Betreuung unterschiedlich sein; nicht alle fühlen sich in einer KiTa wohl, manche sind bei einer Tagesmutter besser aufgehoben. Oder der Oma. ;)
    Aber wenn man die bestmögliche Betreuung gefunden hat, braucht man zumindest kein schlechtes Gewissen mehr zu haben. Ich hoffe, dass es Eileen ähnlich ergehen wird. Aber vielleicht passiert ja auch noch was, dass es ihr dann doch ermöglicht, bei ihrem Kind zu Hause zu bleiben, wer weiss? :D


    Bei dem Outtake von Marcels und Eileens Kind habe ich erst mal gequiekt. Die Augen gehen ja noch, finde ich, aber diese Augenbrauen sind ja echt der Burner. :hua
    Aber die könnte man ja auch zupfen, oder so. :D
    Oh man, mach schnell weiter. Ich bin sooo gespannt, wie es weiter geht!

  • Huhu Innad,


    hm, schade, dass es mit Fraps bei dir nicht klappt. :(
    Obwohl, ich muss dabei auch immer dran denken, Fraps vor dem Start von Sims anzuschalten... mach ich es während Sims hochfährt stürzt das Spiel immer und grundsätzlich ab. :kopfkratz


    Tja und Eileen wird jetzt wohl erst klar, was sich so alles ändert, durch die Schwangerschaft. Sie muss sich ja wirklich so langsam Gedanken machen, wie es weiter gehen soll. Wie lange sie sich um ihr Kind kümmern will, wenn es da ist, wie es mit KiTas in der Gegend ist, ob ihre Eltern das Kind nehmen können (längerfristig). Und vor allem, mit was sie selbst am Besten klar kommt. Sie sollte ja nicht nur Elterngeld bekommen, sondern auch Unterstützung von Marcel. Das dauert zwar noch, bis sie Zahlungen von ihm kriegen wird, aber als Vater ist verpflichtet sie, bzw. das Kind finanziell zu unterstützen. Ich schätze mal, dass sie sich erst für eine Möglichkeit der Unterbringung ihres Kindes entscheiden kann, wenn geklärt ist, wie es finanziell bei ihr aussieht.
    Und ich frage mich, was Marcel von ihr will, dass er so penetrant ist und sie jeden Tag versucht zu erreichen. Entweder will er sich bei ihr wieder einschleimen oder er hat noch was Wichtiges mit ihr zu klären. :misstrau


    Und das Kind von ihr und Marcel sieht ja wirklich zum fürchten aus. Da kann man ja nur hoffen, dass es sich noch verwächst mit der Zeit. ^^
    So, und nun schließ ich mich den beiden Vorschreibern an... ganz böser Cliffhanger. :D


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • @Fasti: Hihi, so schlimm fand ich den Cliffhanger nu auch nicht (naja, ich kenne aber auch die noch kommenden :rollauge:rollauge)...
    Tja, was könnte wohl hinter Marcels Sinneswandel stecken? Vielleicht ist er versöhnlicher geworden ( so ein schlag auf den Hinterkopf soll ja so einiges bewirken :roftl), vielleicht liegt der Hund aber auch ganz woanders begraben, vielleicht will er auch nur wieder irgendetwas rechtliches. schließlich sind die beiden im Streit um den Hausverkauf auseinander gegangen und haben sich seither nicht mehr besprochen!



    @Juls: Ja, das stimmt, es kommt auf das Kind an, und ich denke auch, die Fremdbetreuung empfindet man als Mutter sicher oft schlimmer im Vorfeld als sie ist. Hat aber auch noch mit den doch recht "alten" Wertvorstellungen zu tun, dass Frau zu Haus beim Kind bleiben sollte. Meine Mutter und erst recht Oma schnauben immer noch verächtlich über jede Frau, die vor dem 3. oder sogar 4. Lebensjahr des Kindes wieder zu arbeiten anfängt. :misstrau
    Aber mal schauen, wie Eileen dann weitermachen wird. Im Moment hat sie ja noch einiges an Zeit übrig, vermutlich bricht nur gerade alles über ihr ein. Sie braucht nicht in den ersten Tagen der Schwangerschaft zu entscheiden, wie alles organisatorisch zu stemmen ist, denn das wird sich ohnehin erst zeigen, wenn das Baby da ist. Jedes Kind hat ja auch andere Bedürfnisse - und andere Möglichkeiten zur Verfügung und bis dahin kann sich schon noch einiges tun, das stimmt.
    Jaaaa - die Augenbrauen bei dem Kind! Wo kommen die bitte her? Weder er noch sie haben solche Augenbrauen!!! :angry Neee, neee, neee.


    @Llyn: Hihi, das Problem ist, dass ich - falls es denn nötig wird ;) - zum "Shooten" ja ein kleines Kind brauche, nee, das muss ich dann echt modifizieren. :cool:
    Fraps mach ich auch vorher an, aber das Spiel hängt sich trotzdem auf. Könnte aber auch dem TuneUp liegen, was mein Gemahl mir ungefragt auf den Rechner gepackt hat. :misstrau Mal sehen, das schmeiss ich heute runter, grmpf.


    Zurück zu Eileen: Ja, vielleicht will Marcel ja noch was mit ihr klären, genau. Ich denke, ihr werdet es heute erfahren :D

  • Das Problem mit Fraps hatte ich auch mal und ich meine mich vage daran zu erinnern daß es mit irgend einem dritten Program zusammenhing. Das bringt dir jetzt nur vermutlich auch nix....


    Soso, sie hat also jetzt die endgültige Erkenntniss daß sie ihn nicht mehr liebt. Dann warten wir doch mal darauf, wann Marcel einfällt daß er eigentlich doch ne Familie haben wollte und er ja auch schließlich ein Recht auf das Kind hat. Oder so.

  • 37.


    Vorsichtig klopfte Eileen an die schlichte Krankenhaustüre.
    Sie hatte lange hin und her überlegt, es eine gute Idee war, das Gespräch hier zu führen. Zum einen war Marcel immerhin noch angeschlagen, und möglicherweise brauchte er noch ein paar Tage Ruhe.


    Und ein Krankenhaus war für ein Gespräch dieser Art eigentlich nicht der rechte Ort. Aber was war dann der „rechte Ort“? Ein Cafe, ihr Wohnzimmer oder gar seine „neue Bleibe“? Es erschien alles deplatziert und nicht richtig. Vermutlich weil alleine das Gespräch schon derart schwierig und deplatziert war, dass es völlig gleich war, wo es stattfinden würde.
    Letztlich, so dachte sich Eileen, während von innen ein „Herein!“ zu hören war, mochte es vielleicht gar nicht schlecht sein, die Sache hier zu klären.
    So konnte sie den Raum einfach verlassen, wenn es ihr zu anstrengend oder widersinnig wurde. Und immerhin war ein Krankenhaus ein doch recht öffentlicher Ort, so dass es wohl kaum zu lautstarken oder emotionalen Aussetzern kommen würde.
    Weder bei ihm, noch bei ihr.
    Zudem fühlte sich Eileen hier auf irgendeine Art und Weise sicher.
    Sie wusste nicht wieso – vielleicht weil die nette Gynäkologin nur einen Stock weiter unten ihr Behandlungszimmer hatte. Denn insgeheim machte sie sich schon etwas Sorgen, dass die doch recht aufreibende Auseinandersetzung ihr und dem Baby vielleicht schaden könnte.
    Je mehr sie begriff und akzeptierte, schwanger zu sein, desto mehr Ängste um das Kind stiegen in ihr auf. Sie war erst in der letzten Nacht dreimal zur Toilette gerannt, in der festen Überzeugung, Blut zu verlieren. Aber immer hatte es sich nur als ein Schreckgespenst erwiesen und sie war halbwegs beruhigt wieder eingeschlafen.
    Die Erinnerung an jenen Tag im Februar schien doch noch tiefer zu sitzen als sie dachte. Wie eine Realität von jetzt auf gleich zerplatzen konnte….
    Eileen seufzte, schüttelte die Gedanken daran ab und öffnete die Türe.



    Draußen war es schon wieder dunkel geworden, und das Krankenzimmer wirkte in dem kalten Licht der Leuchtstoffröhren nicht gerade anheimelnd. Eileen musste feststellen, dass sie Marcel nicht darum beneidete, fast eine Woche hier verbracht haben zu müssen.
    Dieser saß derweil auf dem Bett und sah sie an, als sie das Zimmer betrat.
    „Das ist aber nett, dass du mich auch mal besuchen kommst!“
    Sie versuchte, den nicht zu leugnenden Unterton leichten Vorwurfs in seiner Stimme zu ignorieren.
    „Hallo“, sagte sie schlicht, ohne auf seine Begrüßung einzugehen. „Wie geht es dir?“
    Marcel zuckte mit den Achseln. „Ganz gut, der Kopf tut mir noch die meiste Zeit des Tages ein bisschen weh. Aber es ist schon viel besser.“
    „Wieso haben sie dich so lange hier behalten?“, fragte Eileen und musterte ihn. Er stand auf und folgte ihr um das Bett herum.
    „Eigentlich sollte ich schon am Wochenende entlassen werden“, erwiderte er. „Aber ich hatte Freitagabend Sehstörungen, das hat ihnen wohl nicht so ganz gefallen. Sie wollten noch mal ein MRT machen, aber das ging erst gestern.“



    „Und? Es ist doch alles in Ordnung?“, fragte Eileen, diesmal mit echter Anteilnahme.
    Er nickte. „Ja, schon. Die Gehirnerschütterung war wohl doch etwas schwerer als sie anfangs annahmen, aber es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Sie wollen morgen noch einmal ein MRT zur Kontrolle machen, aber es ist nicht zu erwarten, dass sich am Befund was verändert hat. Nur nervig, dass ich deswegen die ganze Zeit hier bleiben musste. Ist nicht gerade gemütlich.“
    Er sah sich im Zimmer um. Eileen nickte. „Stimmt“, erwiderte sie schlicht und starrte dann auf ihre Fußspitzen.
    „Ich hatte gehofft, du meldest dich früher“, sagte Marcel nach einer Weile des Schweigens und ließ sich wieder auf der Bettkante nieder, während Eileen ihm den Rücken zudrehte und zum Fenster hinaussah.
    „Wieso?“, erwiderte sie bissig. „Um mit dir über deine Hausverkaufpläne zu sprechen?“
    Dann atmete sie tief ein und rief sich selbst zur Ordnung. Sie trug sein Kind unter dem Herzen, sie musste sich zusammenreißen und versuchen, in irgendeiner Form einen Neuanfang zu wagen. Wie auch immer der aussehen mochte!



    Marcel runzelte die Stirn.
    „Nein, nicht deswegen – ich dachte… hast du dich denn gar nicht gesorgt?“
    Eileen schluckte und fühlte widersprüchliche Gefühle in sich aufsteigen – zum einen Empörung über das, was er da für sich beanspruchte. Auf der anderen Seite aber auch ein schlechtes Gewissen – ein Teil von ihm hatte ja nicht ganz unrecht. Dennoch war er nicht in der Position, diese Frage zu stellen.
    „Doch, aber man sagte mir ja, dass es dir gut geht. Außerdem…“, sie versuchte, ihre Stimme ruhig und nicht allzu aggressiv klingen zu lassen… ,“ bin ich wohl nicht mehr diejenige, die sich um dich sorgen muss. Oder?“
    Marcel seufzte und sah sie lange an. „Du hast recht, tut mir leid“, sagte er dann zu ihrem Erstaunen sanft. „War eine blöde Situation für dich letzte Woche. Es tut mir leid, ich war nicht richtig da und dachte im ersten Moment nur daran, dass man Bettina Bescheid geben muss, denn sie hat auf mich gewartet und war schon in Sorge.“
    Eileen erwiderte nichts und starrte zum Fenster heraus, fast als habe sie seine Worte gar nicht gehört.



    „Ich habe im ersten Moment gar nicht begriffen, dass du schon da warst. Sonst hätte ich… das irgendwie anders ausgedrückt oder versucht, anders zu regeln.“
    Eileen zuckte mit den Schultern und sagte scheinbar gleichmütig: „Es ist nur natürlich, dass du deine Freundin an deiner Seite haben wolltest. Es war von mir unsinnig, herzukommen – ich hätte der Schwester schon bei ihrem Anruf sagen müssen, dass sie sich nicht mehr an mich zu wenden hat.“
    Marcel sah sie einen Moment verwirrt an und antwortete dann: „Aber das ist doch Unsinn, Eileen. Wir sind immer noch verheiratet!“
    „Ja… noch…“, sagte sie leise, so leise dass er es kaum gehört haben konnte. Dann sah sie ihn fest an und sagte: „Sag mal, sind wir alleine?“
    Marcel nickte. „Ja, so wie du es dir gewünscht hast. Bettina kommt heute nicht mehr hierher, sie war heute Mittag schon da.“
    Eileen seufzte erleichtert auf, es wäre sehr viel schwieriger gewesen, wenn die „Neue“ jeden Moment zur Tür hätte herein kommen können.
    „Gut, vielen Dank“, sagte sie und nickte. „Ich habe etwas mit dir zu besprechen.“
    Marcel seufzte tief. „Eileen – lass uns diesen ganzen Trennungsmist mal für eine Weile vergessen. Mir brummt der Kopf ohnehin schon. Ich dachte, wir könnte heute einfach nur… reden und… du könntest einfach bei mir sein.“ Er stand auf und ging einige Schritte auf sie zu.
    Eileen sah ihn irritiert an. „Was meinst du damit?“



    Marcel zuckte mit den Achseln. „Ich weiß nicht.“ Dann schwieg er.
    Eileen schüttelte den Kopf, als könne sie die Verwirrung über sein Gerede damit abschütteln und sagte dann: „Es geht nicht um die Trennung. Jedenfalls… nicht direkt. Es ist etwas anderes. Es tut mir leid, dass es dir noch nicht wieder gut geht, aber… das ganze duldet keinen Aufschub. Wir müssen jetzt reden.“
    Er sah sie fragend an. „Worum geht es dann?“
    Sie lehnte sich zurück und sog die Luft tief ein. Wie nur anfangen?
    „Ich… weißt du… hast du mitbekommen, was mit mir letzte Woche abends war?“
    Marcel nickte. „Ja – was heißt, nein… nicht direkt. Ich weiß, dass es dir nicht gut ging und du auch eine Nacht lang hier warst. Ich hab mir auch schon Sorgen gemacht, aber du bist ja nicht ans Telefon und…“
    „Ist schon gut, Marcel“, unterbrach sie ihn schnell. „Es war nett, dass du dich gesorgt hast und angerufen hast, aber ich war in den letzten Tagen… sehr…“, sie dachte einen Moment nach. „Sehr, sehr beschäftigt. Aber der Grund, wieso es mir nicht gut ging, ist auch der Grund, weshalb wir reden müssen.“
    Marcel sah sie erschrocken an. „Meine Güte, Eileen, du machst einem ja Angst. Bist du etwa krank? Ist etwas passiert?“
    Eileen schluckte. „Nicht direkt. Es …“
    Sie brach ab und rieb sich über die Stirn. Dann fasste sie sich wieder und sagte: „Marcel, ich… denke, dass das, was ich dir jetzt sage, erst einmal so wirken wird, als könnte es nicht sein. Aber glaub mir, es ist die Wahrheit, ich kann es selbst kaum fassen.“



    Marcel stand nun auf und trat einen Schritt auf sie zu.
    „Eileen – was ist denn los?“
    „Marcel – ich… ich bin schwanger. Von dir.“
    Schweigen. Stille. Nur das Pochen ihres eigenen Herzens war noch zu hören, und zwar so laut, dass sie nicht sicher war, ob er es nicht auch hören konnte.
    Einer der Stühle quietschte, als Marcel sich darauf fallen ließ.
    Sie drehte sich um und musterte ihn. Er saß einfach nur da, starrte in die Luft und sagte – nichts.


    „Es klingt sicher nicht einleuchtend für dich“, ergriff sie darum wieder das Wort. „Und du denkst vermutlich sogar, dass es nicht von dir sein kann. Aber ich… bin schon im vierten Monat.“ Sie deutete auf ihren Bauch und er folgte mit dem Blick. Seine Augen weiteten sich, als beginne er erst jetzt langsam zu begreifen, was sie ihm sagen wollte.



    „Ich… denke, es ist kurz vor der Trennung passiert. Du kamst vom Spiel gegen Wachtburg und… naja, vielleicht erinnerst du dich. Ich habe es die ganze Zeit selbst nicht gewusst, sonst hätte ich es dir früher gesagt. Ich… habe meine Menstruation bekommen gehabt und… durch die Trennung und den ganzen Stress… hab ich es einfach nicht bemerkt. Bis letzte Woche.“
    Sie seufzte. „Die Ärzte haben es nur durch meinen Zusammenbruch herausgefunden. Sonst wüsste ich es vermutlich immer noch nicht.“ Sie grinste hilfos. „Naja, ich meine… natürlich sieht man es langsam und… aber bis vorige Woche dachte ich einfach, ich hätte nur etwas zugelegt…“
    Marcel starrte sie an.
    „Bist… du dir denn ganz sicher?“, fragte er langsam, aber sie wusste, dass er die Frage nicht ernst meinte und sie nur stellte, um irgendetwas zu sagen.
    Darum nickte sie einfach nur, setzte sich neben ihn und sah ihn an.
    Plötzlich empfand sie fast Mitleid für ihn. Er saß einfach nur da und schien völlig vor den Kopf gestoßen zu sein. Unfähig, etwas zu sagen oder sich zu bewegen, wie in Stein gegossen saß er da und starrte ins Leere. Es vergingen Minuten, ohne dass beide etwas sagten. Sie fühlten sich fast wie Stunden an.



    „Marcel?“, fragte sie nach einer kleinen Weile der Stille vorsichtig.
    „Ich… Marcel, bitte sag doch was. Ich… hoffe, du glaubst mir. Ich“, sie befeuchtete ihre trockenen Lippe mit der Zunge und sortierte ihre Gedanken. „Wenn du möchtest, kannst du oben in der Gynäkologie nachfragen – der Geburtstermin ist festgelegt, die Empfängnis war definitiv noch während wir zusammen waren und… du weißt doch, dass wir nicht verhütet haben, Marcel.“
    Sie sah ihn an, doch er starrte immer noch ins Leere.



    Dann begann er plötzlich zu lachen, immer lauter und lauter.
    Entsetzt sah Eileen ihn an und wich ein Stück zurück. Hatte er jetzt den Verstand verloren? War der Schlag auf den Kopf doch heftiger gewesen als man gedacht hatte?
    Er wurde ihr fast unheimlich.
    „Marcel… was bitte ist daran so komisch?“, rief sie aus.
    Er sah sie an, fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und versuchte, sich zu beruhigen. Dann sagte er langsam: „Irgendwie ist unser Timing ziemlich miserabel, was?“
    Eileen wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und zuckte mit den Achseln.
    Marcel starrte zum Fenster hinaus und schien eine Weile nachzudenken. Dann drehte er sich zu ihr und sagte langsam: „Das mischt die Karten dann wohl noch mal ganz neu. Oder was denkst du?“
    Sie schluckte. „Ja – schon…“, sagte sie unsicher.



    Marcel nickte. „Und jetzt?“, fragte er dann. „Wie soll es weitergehen?“
    Eileen war verwirrt, stand auf und sah wieder zum Fenster hinaus, um ihre Gedanken zu sortieren. Sie hatte erwartete, ihn verärgert zu sehen. Sie hatte sich auf Schuldzuweisungen und Vorwürfe eingestellt oder auf die völlige Ignoranz der Situation. Aber nicht darauf, dass Marcel sich sichtlich getroffen fühlte und sie fragte, wie es nun weitergehen sollte.
    „Ich… sag du es mir“, sagte sie darum nur vorsichtig.
    Marcel atmete tief durch. „Ich… weiß es nicht.“ Er sah sie ernst an und Eileen fühlte, wie sich ihr Herz zusammenzog, als sie in ihm nach langer Zeit wieder den Mann erkannte, den sie jahrelang geliebt hatte.
    Marcel betrachtete ihren Bauch und sagte dann langsam: „Weißt du schon, was es wird?“
    Eileen sah ihn überrascht an, und er lächelte zaghaft. „Naja… ich bin schließlich der Vater, oder?“



    Sie nickte, völlig überwältigt von den Gefühlen, die in ihr aufstiegen.
    „Ja… ich meine… nein… ich meine“, stammelte sie verwirrt und versuchte sich zu fangen. „Ich meine, ich weiß es noch nicht. Es ist noch zu früh dafür.“
    Sie sah ihn an. „Marcel… ich… verstehe dich gerade nicht ganz…“
    Marcel seufzte. „Eileen, das war jetzt eine ganz schöne Ankündigung. Ich verstehe mich gerade selbst nicht.“
    Er stand auf und sah ihren Bauch erneut an. „Darf ich… ihn mal berühren?“
    Sie schluckte und wich ein Stück zurück. „Ich… bin nicht sicher“, sagte sie dann und sah Marcel ernst an. „Marcel… es… ist nicht so, dass hierdurch alles, was gewesen ist, ungeschehen gemacht werden kann.“


    Marcel nickte. „Ja- mag sein. Aber…“, er wies auf ihren Bauch und ließ sich wieder aufs Bett fallen. „Auch das ist nicht ungeschehen zu machen. Und es ist unseres. Daran lässt sich wohl nichts rütteln, oder?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nein… nein, das nicht.“
    Marcel nickte und sah zum Fenster hinaus. Er wirkte plötzlich traurig. „Noch vor einem halben Jahr hättest du dafür alles gegeben.“
    Eileen schluckte schwer und fühlte sich plötzlich schuldig. Marcel sah sie sanft an.
    In diesem Moment klingelte sein Handy. Eileen warf einen Blick darauf und Marcel folgte ihm. Auf dem Display blinkte „Bettina“ auf.
    Eileens Blick, der eben noch weich gewesen war, verhärtete sich. Und auch Marcel straffte plötzlich den Rücken, nahm das Handy und- drückte den Anruf entschlossen weg.
    Eileen sah ihn an und sagte dann langsam: „Ja, Marcel. Hätte ich. Aber… damals hast du dich schon anders entschieden gehabt.“ Sie wies zum Handy und drehte ihm dann wieder den Rücken zu.
    Marcel schluckte.



    „Und diese Entscheidung ist nun einmal gefallen. Du hast sie gefällt- für uns beide. Und, wie wir jetzt wissen, auch für uns drei“, sprach Eileen nach einer Weile weiter.
    Sie berührte ihren Bauch. Marcel sah sie mit großen Augen an.
    „Eileen…“, sagte er langsam. „Ich… wusste ja nicht.“
    „Ja… vielleicht war das ganz gut so“, sagte sie. „So hast du dich so entschieden, wie es deinen Gefühlen entsprach.“
    Marcel schüttelte den Kopf. „Eileen – so einfach können wir es uns nicht machen.“
    Sie sah ihn an.
    „Was meinst du damit?“
    Er stand auf und griff nach ihrer Hand. Aus irgendeinem Grund entzog sie ihm diese nicht.


    „Ich denke, dass wir dem Kind schuldig sind, unsere Ehe noch einmal zu überdenken.“
    „Das bedeutet…?“
    „Dass wir uns noch eine Chance geben sollten, Eileen“. Er sah sie fest an. „Lass es uns noch einmal versuchen. Lass uns neu anfangen, Eileen.“






    Fortsetzung folgt.

  • Outtakes :)


    Eileen führt ein angeregtes Gespräch mit dem "falschen Marcel"... es geht offenbar um Umweltverschmutzung




    Himmel, die hören ja gar nicht mehr auf, jetzt gehts wohl schon um die globale Erwärmung???



    DIe ist offenbar sogar sehr amüsant für Eileen ;)


    Danach haben sie übrigens übers Gefängnis gesprochen. Als Eileen dann aber von Mode anfing, brach ihr Gegenüber das Gespräch ab :D


    Also, ich gebe zu: das ist fies.


    Das Grundstück war zu voll, um Eileen wieder schwanger zu kriegen... äääähm, also hab ich mal ein bißchen "aufgeräumt"...



    Der hatte heute auch Stress, der gute alte Sensenmann. Wusste gar nicht, wo er anfangen soll ...


    Zur Strafe ist mir danach direkt mal das Spiel gepflegt abgestürzt :D Hab ich sie also doch lieber mal alle ausziehen lassen *schlechtesgewissenwiederberuhig*


    Und zum Schluss:



    Sooo lange verheiratet und offenbar noch nie geknutscht :D

  • *vom Stuhl kipp*
    Also, erstmal: mein Herz hat so krass geschlagen als ich sah, dass Eileen zu Marcel geht, dass ich erst runtergescrollt habe, mich dann aber besonnen habe, nicht zu schummeln und schön der Reihe nach zu lesen. WOW! Ich bin total begeistert. Damit hätte ich niemals gerechnet... Versteh einer die Kerle! Wäre ich nicht gerade selbst in einer verzwickten Situation, würde ich dir unterstellen, Quatsch zusammenzuschreiben. :D Aber nein, ich kann mir das ziemlich leibhaftig genau so vorstellen, wie du es dargestellt hast. Männer...
    Aber ich fühle mich bestätigt ;) Natürlich ist das jetzt eine reine Impulsreaktion die mir mal wieder beweist, dass Marcel - wie s viele junge Männer - noch sehr stark das Kind in sich spürt, das nunmal nach Lust und Laune handelt. Wahrscheinlich hat er seit seinem Unfall immer wieder an Eileen gedacht, die wider erwarten nicht die betroffene Ehefrau gespielt hat und aufopfernd für ihn da war. Eben deshalb ist sie wohl wieder interessant geworden (wie verdammt einfach Männer doch gestrickt sind, diese Sache bestätigt sich immer wieder!).
    Dann taucht sie doch noch auf und Marcel spürt mal wieder, dass er dieser endgütligen Trennung nicht gewachsen ist, weil da doch noch viele angenehme Gefühle für seine Frau sind, die er lange verdrängt hatte als die Ehe in der Krise steckte. Und Eileen ist immer noch nicht die besorgte Ehefrau, die alles stehen und leigen lässt, um für ihren betrügerischen Mann da zu sein, sondern präsentiert sich ihm als starke Persönlichkeit, die nicht um der Beziehung willen auftaucht, sondern eröffnet ihm, dass sie schwnager ist. Zack!
    Ich bin sehr froh, dass Marcel sie nicht von sich stößt und die Vaterschaft anzweifelt (wobei das ja noch immer kommen kann, das alles war ja die spontane Reaktion). Aber umso überraschter, dass er derart auf sie zugeht und plötzlich einen Neuanfang will. Da sind die Gefühle wohl mit ihm durchgegangen und er hat sich daran erinnert gefühlt, was er alles hatte und immer noch haben könnte. So - lass uns die Zeit ein halbes Jahr zurückdrehen, vergessen, dass wir unser erstes Kind verloren haben und ich dich betrogen habe, weil mir alles zuviel wurde, davor war doch alles suptertoll und jetzt haben wir eine neue Chance.
    Ganz wegstoßen kann ich diese Logik auch nicht. Allerdings wird es sicher nicht so einfach werden. Ob Eileen überhaupt noch einmal will? Klar wäre es "einfacher", aber sie hat viel durchgemacht und einen nicht zu verachtenden Teil an Trauerarbeit geleistet - was sich in ihrer Resolution ja zeigt, als sie Marcel vor Augen führt "du hast uns beendet und nun musst auch du die Konsequenzen tragen". Jetzt ist sie erstmal total überrumpelt. Und selbst wenn sie sich wieder darauf einlassen würde, stünden viele Hürden bevor:
    - Marcel muss zu seinem Wort stehen
    - er muss sich von Bettina trennen, und die wird ihn vielleicht nicht kampflos gehen lassen, da sie sich fast auf der gewonnenen Seite sah (wann lernen wir die Frau eigentlich mal kennen?)
    - beide müssen sich wieder aufeinander einlassen können
    - vor allem Eileen muss verzeihen können
    - es muss sich zeigen, dass sie als Paar resilienzfähig sind
    Und leider leider zweifle ich das sehr an :( Denn bisher traf das nicht zu - klar kann sich vieles urplötzlich ändern und mich würde ein solcher Wandel sehr erfreuen, aber das erscheint mir dann doch als Lösung zu leicht. Wobei der Weg dorthin auf keinen Fall leicht wird. Vermutlich traue ich es Marcel auch einfach nicht zu, da er sich bisher wirklich nie als derjenige gezeigt hat, der wirklich für eine Sache kämpft.
    Aber wie ich sehe bist du zu vielem fähig - vielleicht zauberst du uns auch da etwas aus dem Hut, das beweist, dass Marcel wirklich nicht ganz so launisch und unernst ist, wie er bislang erscheint ;) (Ich würde es mir erhoffen, denn der Gute erinnert mich mehr und mehr an wen ganz bestimmten *hust*)

    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="#a0522d"]life is what happens when you're busy making other plans.[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Och nö.


    Marcel, du... Eileen, sei vernünftig und tu's nicht!


    DAS war meine größte Befürchtung. Dass er unbedingt wieder mit ihr zusammenkommen will und den Muster-Vater spielen will.
    Schlimmer, als wenn er seine Vaterschaft angezweifelt hätte.


    Denn ich glaube nicht, dass die Beziehung funktioniert. Marcel ist zu sprunghaft, vor allem, wenn es Probleme gibt. Naja, sagen wir, wenn es große Gefühlregungen gibt. Erst Eileen, dann Bettina, dann wieder Eileen. Was, wenn irgendwas nicht klappt, wenn es - Gott bewahre - Komplikationen gibt oder später Erziehungsprobleme... Ich glaube nicht, dass das gut geht.


    Ich bin dafür, dass er den lieben Wochenend-Vater macht und Eileen nicht weiter durch sein Hin- und Hergespringe durcheinanderbringt.


    Grüße,


    Appolonia

  • Versteh einer die Kerle! Wäre ich nicht gerade selbst in einer verzwickten Situation, würde ich dir unterstellen, Quatsch zusammenzuschreiben. :D Aber nein, ich kann mir das ziemlich leibhaftig genau so vorstellen, wie du es dargestellt hast. Männer...


    Mh, ja, ich glaube aber sogar, das hat nicht nur mit "Mann" zu tun. Ich habe das in den letzten Jahren selbst oft erlebt, gerade in relativ extremen Situationen neigen wir Menschen find ich oft dazu, total unlogisch zu reagieren, oftmals auch so, dass es überhaupt nicht zusammen passt, und in der Regel auch gar keinen echten Sinn gibt- schon gar nicht für die "Umwelt", aber manchmal glaub ich auch nichtmal für einen selbst.


    Natürlich ist das jetzt eine reine Impulsreaktion die mir mal wieder beweist, dass Marcel - wie s viele junge Männer - noch sehr stark das Kind in sich spürt, das nunmal nach Lust und Laune handelt. Wahrscheinlich hat er seit seinem Unfall immer wieder an Eileen gedacht, die wider erwarten nicht die betroffene Ehefrau gespielt hat und aufopfernd für ihn da war. Eben deshalb ist sie wohl wieder interessant geworden (wie verdammt einfach Männer doch gestrickt sind, diese Sache bestätigt sich immer wieder!).)


    Ja, vielleicht (wobei Marcel ja soooooo jung auch wieder nicht ist, er hat die 3 auf jeden fall schon vornedran ;) ) Vielleicht hat es aber auch noch ganz andere Gründe, vielleicht hat es damit zu tun, dass er eine relative "Hals-über-Kopf"-Aktion gestartet hatte, dass er nun jetzt auch hilflos ist oder gar sein eigener Kinderwunsch mindestens genauso stark wie der von Eileen war, sie das aber niemals realisiert hatte?... Wer weiß!



    Dann taucht sie doch noch auf und Marcel spürt mal wieder, dass er dieser endgütligen Trennung nicht gewachsen ist, weil da doch noch viele angenehme Gefühle für seine Frau sind, die er lange verdrängt hatte als die Ehe in der Krise steckte. Und Eileen ist immer noch nicht die besorgte Ehefrau, die alles stehen und leigen lässt, um für ihren betrügerischen Mann da zu sein, sondern präsentiert sich ihm als starke Persönlichkeit, die nicht um der Beziehung willen auftaucht, sondern eröffnet ihm, dass sie schwnager ist. Zack!



    Ja, das kann natürlich auch sein. Vielleicht hat auch erst der Abstand Marcels Perspektiven verschoben?



    So - lass uns die Zeit ein halbes Jahr zurückdrehen, vergessen, dass wir unser erstes Kind verloren haben und ich dich betrogen habe, weil mir alles zuviel wurde, davor war doch alles suptertoll und jetzt haben wir eine neue Chance.
    Ganz wegstoßen kann ich diese Logik auch nicht.


    Das ist korrekt, ja - aber so wie Du auch schon schreibst mit zahlreichen Konflikten beladen und nicht so einfach. Und ja, vielleicht ist Marcel einfach nur unernst, vielleicht aber auch nicht. Ich kann gerade selbst nicht so ganz sagen, ob das im Laufe der geschichte noch einmal wirklich klar werden wird (ich hab das Ende ja noch lange nicht geschrieben!)... schauen wir mal! :)


    Danke für diesen riesigen Kommi! :)



    DAS war meine größte Befürchtung. Dass er unbedingt wieder mit ihr zusammenkommen will und den Muster-Vater spielen will.
    Schlimmer, als wenn er seine Vaterschaft angezweifelt hätte.
    Denn ich glaube nicht, dass die Beziehung funktioniert. Marcel ist zu sprunghaft, vor allem, wenn es Probleme gibt. Naja, sagen wir, wenn es große Gefühlregungen gibt. Erst Eileen, dann Bettina, dann wieder Eileen. Was, wenn irgendwas nicht klappt, wenn es - Gott bewahre - Komplikationen gibt oder später Erziehungsprobleme... Ich glaube nicht, dass das gut geht.


    Ja - wir kennen ja noch gar nicht Eileens Sichtweise dazu. Es ist sicher nicht so einfach, den Schalter wieder umzulegen und einfach da weiterzumacnen, wo man fast ein Jahr zuvor aufgehört hat. Und nun kann auch nicht mehr so viel passieren und Marcel ist sich "sicher", dass er Vater wird (ich sage nur, die magische 12-Wochen-Schwelle, auch wenn das natürlich auch ein Trugschluss ist, dass man damit alles "überstanden" hat).


    Ihr dürft weiter gespannt sein!





    ALL:


    Eigentlich wollte ich noch bis zum neuen Jahr mit der neuen FS warten, da sie aber heute dann doch fertig wurde, dachte ich mir, so gebe ich Euch noch ein kleines Schmankerl mit auf den Weg ins kommende Jahr!
    Ich wünsche Euch allen an dieser Stelle schon einmal einen GUTEN RUTSCH und ein FROHES NEUES JAHR 2011 und dass sich Eure Träume erfüllen und ihr alle vor allem gesund und munter bleibt! :)


    Und ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten!

  • 38.


    Eileen lief den Flur so schnell entlang, dass sie kaum wusste, wohin sie eigentlich ging.
    Dieses Labyrinth an Fluren, Abzweigungen und Zimmern in diesem Krankenhaus machte sie wahnsinnig!
    Sie war so durcheinander, dass sie kaum realisierte, wohin sie ging und aus irgendeinem vermaledeiten Grund den Aufzug nicht fand!
    Schließlich bog sie atemlos um eine Kurve und fand sich endlich in der Aufzugshalle.




    Rasch drückte sie auf den Knopf, trippelte nervös von einem Fuß auf den anderen und drückte voller Ungeduld erneut.
    Es dauerte einen Augenblick, bis das „Pling!“ ertönte und sich die Türen öffneten.
    Sie stürmte in den Lift, als ginge es um ihr Leben.
    Erst als sich die Türen hinter ihr schlossen und sich das Gefährt in Abwärtsbewegung begab, schien sie sich ein wenig zu entspannen und atmete tief durch.



    Was war da oben eben nur geschehen?
    Hatte sie das alles nur geträumt?
    Verwirrt strich sie sich die Haare aus der Stirn und starrte ihre Hand an. Sie trug den Ehering immer noch. Sie wusste eigentlich gar nicht, wieso.
    In den letzten Wochen hatte sie einige Male überlegt, ihn abzulegen, es aber nie übers Herz gebracht. Vielleicht weil er ein Symbol für das war, das einmal gewesen war.
    Das letzte, war sie noch heilig und hoch gehalten hatte – die Vergangenheit, deren gute Seiten ja nicht zwingend durch all das schlechte, das in den letzten Wochen geschehen war, null und nichtig gemacht werden mussten.



    Er gehörte eben zu ihr. Es schien ihr fast, als überlege sie, sich den ganzen Finger abzuschneiden, wenn sie über ein Abnehmen des Ringes nachdachte.
    Jetzt erschien er ihr wieder in einem ganz anderen Licht. Er schien fast in ihr Fleisch zu schneiden. Einen Moment griff sie danach und versuchte ihn abzuziehen.
    Doch er ließ sich nicht bewegen, denn in den letzten Minuten hatte sie ihre Faust so fest um den Griff ihrer Tasche gekrallt, dass ihre Fingerknöchel rot geworden und die Finger angeschwollen waren.
    Sie seufzte und betrachtete den Ring nochmals. Sollte er etwa wirklich wieder eine Bedeutung erlangen?
    War da noch Hoffnung, wo es eigentlich gar keine mehr geben konnte?
    Die Türen des Aufzugs öffneten sich, und Eileen starrte noch immer auf ihre Hand, als könne diese ihr die universelle Antwort vermitteln, während sie den Aufzug verließ.



    „Hoppla!“, rief eine Stimme und Eileen sah nach oben.
    Kurz vor ihr stand ein ihr wohl bekannter Mann und lächelte.
    „Wollten Sie einen Anschlag auf mich verüben?“
    Er zwinkerte und seine tiefblauen Augen schienen mitzuzwinkern.
    Eileens Herz begann plötzlich laut und schnell zu pochen. Noch mehr als vor wenigen Minuten oben in Marcels Krankenzimmer.
    Sie sah ihn beschämt an.
    „Himmel, es tut mir leid“, rief sie aus. „Jetzt hätte ich sie beinahe schon wieder umgerannt! Sie müssen denken, ich mache das extra!“



    Er lachte auf.
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er nicht wie beim letzten Mal seine Arztkleidung trug, sondern leger in Jeans und Pullover gekleidet war.
    „So lange Sie den Boden unter den Füßen behalten, bin ich zufrieden!“, sagte er und zwinkerte abermals. Dann deutete er auf den Aufzug. „Waren Sie noch einmal bei Frau Heinrichsen?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nein – nein… ich… musste einen Besuch machen.“
    Er schien zu verstehen und nickte.



    „Ist alles in Ordnung?“, fragte er und musterte sie. „Sie wirken ziemlich aufgeregt.“
    „Ach, nein – keine Bange“, sagte sie und lächelte. „Es… nun ja, es war ein nicht ganz einfacher Besuch.“
    „Kann ich mir vorstellen“, sagte er und biss sich dann auf die Lippen. „Entschuldigen Sie, ich – wollte Ihnen nicht zu nahe treten.“
    Eileen lächelte. „Nein – das sind Sie nicht.“
    Sie deutete auf die Uhr. „Haben Sie schon Feierabend? Oder fangen Sie jetzt an?“
    „Ersteres, Gott sei dank“, erwiderte er. „Ich habe erst am Wochenende achtundvierzig Stunden Bereitschaft geschoben.“
    „Das ist ja Wahnsinn!“, entfuhr es Eileen.
    Er zuckte mit den Achseln. „Wahnsinniger Ärztealltag.“



    „Ist das bei allen so?“
    „Nun, wenn ich irgendwann – so in schätzungsweise hundert Jahren- mal zum Chefarzt aufgestiegen bin, werde ich die Wochenenden wohl frei haben.“ Er schmunzelte. „Aber ob es jemals so weit kommen wird – wer weiß.“
    Sie lächelte. „Da hab ich es ja noch richtig gut. Ich hatte vor anderthalb Stunden Feierabend und fand meinen Tag schon wahnsinnig lang.“


    „Man gewöhnt sich an alles“, erwiderte er lächelnd.
    Sie nickte und einen Moment standen sie schweigend voreinander. Dann sagte sie: „Gut… dann… hat mich gefreut, Sie wiederzusehen….“
    „Mich auch.“ Er lächelte und sah sie fest an, so dass ihr Herz seltsam zu stolpern begann. Sie schluckte.
    „Bis dann“, stammelte sie. Er tippte sich zum Gruß an die Stirn.
    Zeitgleich wanden sich beide ab und wichen im letzten Moment einander aus.
    „Das gibt es doch nicht“, lachte Eileen. „Wie oft kann man eigentlich zusammenstoßen?“
    „Das muss Karma sein“, erwiderte er lächelnd. „Sie wollen gehen? Haben Sie im Parkhaus geparkt?“
    „Nein, vorne an der Straße“, antwortete sie. „Ich mag Parkhäuser nicht so.“
    „Wer mag die schon. Ich parke immer zwei Straßen weiter, da kommen keine Politessen vorbei und man ist trotzdem schnell hier. Bevor wir wieder zusammenstoßen, lassen Sie uns doch einfach zusammen hinaus gehen.“
    Eileen lachte leise auf. „Ja, das ist eine gute Idee.“



    Gemeinsam gingen sie zur Tür und er hielt sie ihr auf.
    „So, nun kann nichts mehr geschehen“, sagte er lächelnd. „Ich muss jetzt nach rechts, und Sie nach links.“
    Eileen nickte und lächelte ebenfalls. „Also dann…“
    Sie sah ihm nach, wie er in die Seitenstraße einbog und verschwand.



    Dann atmete sie tief durch. Sollte sie sich fragen, wieso ein jedes Mal, wenn sie diesen Mann traf, ihr Herz ihr bis zum Halse schlug und sich in ihrem Bauch eine Ladung Flöhe entlud?
    „Das bist ja wohl nicht du, oder?“, fragte sie in Richtung ihres leicht vorgewölbten Bäuchleins, bekam jedoch keine Antwort.
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf, während sie sich auf den Weg zu ihrem Auto machte.
    „Das passt ja wunderbar“, murmelte sie. „Das kann ich nicht auch noch gebrauchen! Ich habe jetzt keine Zeit für so etwas!“
    Sie seufzte. Da waren sie wieder, ihre drei Probleme – die Trennung, die Schwangerschaft und die seltsame Wandlung ihres Noch-Ehemanns zum scheinbar verantwortungsvollen, liebevollen Bald-Vater, der die Uhr auf null zurückstellen und von vorne anfangen wollte.



    Der Gedanke an das Gespräch schien ihr den Magen zusammen zu ziehen und nachdem sie sich eben für einige Minuten wie auf Wolken schwebend gefühlt hatte, fühlte sich der Absturz in ihre graue, komplizierte Realität an wie ein Aufprall auf Granit.
    Eileen schluckte. Erst jetzt, als die kalte Novemberluft sie einhüllte und ihre Gedanken klarer wurden, begriff sie, was im Krankenzimmer geschehen war.
    Sie hatte sich auf so viele Eventualitäten eingestellt – damit gerechnet, dass Marcel ihr unterstellen könnte, nicht der Vater zu sein bis hin zu der Möglichkeit, das Gespräch im Schlimmstfall gemeinsam mit seiner „Neuen“ führen zu müssen.



    Aber darauf, dass ihn die Aussicht, dass er Vater wurde, berühren – ja, vielleicht sogar „freuen“ könnte, dass er wieder mit ihr zusammen sein wollte, dass er plötzlich wieder der Mann zu sein schien, den sie jahrelang geliebt hatte… das wäre ihr im kühnsten Träume nicht eingefallen!
    Eileen war an ihrem Auto angekommen, doch ihre Hände zitterten so, dass sie kaum die Türe öffnen konnte.
    „Was soll ich jetzt nur machen?“, stammelte sie in die Stille des Abends. Ein vorbeigehender Passant sah sie skeptisch an, schüttelte dann den Kopf und ging weiter.
    Eileen schlug die Hände vors Gesicht.
    Die Gefühle in ihr schienen ihr fast die Brust abzuschnüren.
    Sie musste mit irgendjemand reden – ihre Gedanken, ihre Gefühle sortieren. Aber mit wem nur? Mit ihren Eltern? Undenkbar!



    Ihre Mutter würde ihr sicher zu einer Versöhnung raten, alleine des Kindes wegen. Und ihr Vater wäre wahrscheinlich erneut kurz davor, zu Marcel zu fahren und ihm endlich eine Kopfnuss zu geben.
    Marlene? – Die hatte ja schon nicht verstanden, wie sie überhaupt schwanger sein und das „akzeptieren“ konnte.
    Eileen versuchte, die klare Luft tief einzuatmen.
    Mitten in ihr Gedankenchaos hinein hielt plötzlich ein Wagen neben ihr.
    „Ich finde, jetzt ist es an der Zeit, dass ich Ihnen einen ausgebe“, sagte eine freundliche Stimme.
    Sie drehte sich herum und sah in der Dunkelheit zwei blaue Augen aus dem schwarzen Fahrzeug blitzen.
    „Sie wissen doch- beim dritten Mal gibt man sich einen aus.“ Er lächelte und sah sie dann ernster an. „Ist alles in Ordnung bei Ihnen? Ich sah Sie hier so stehen und habe mich gefragt, ob am Ende Ihr Wagen nicht anspringt?“



    Eileen starrte auf den Schlüssel in Ihrer Hand und schüttelte dann den Kopf.
    „Nein – nein… ich… war nur in Gedanken und…“
    Sie schluckte gegen den Kloß im Hals an.
    „Es … ist alles nicht so einfach“, beendete sie ihren Satz dann.
    Er nickte. „Ja. So ist das Leben manchmal. Komplizierte Sache.“
    Rasch schaltete er den Warnblinker ein, stellte den Motor ab und stieg kurz aus.



    „Wie wäre es, wenn Sie den Wagen stehen lassen und ich bringe Sie nach Hause?“
    Sanft fasst er nach ihrer Hand mit dem Schlüssel darin, die immer noch deutlich zitterte.
    Eileen schluckte und schüttelte dann den Kopf.
    „Nein. Nein… ich meine… das ist sehr lieb von Ihnen, aber… ich brauche das Auto, um morgen zur Arbeit zu kommen.“
    Sie lächelte schief.
    „Gut“, erwiderte er und warf einen Blick in den Himmel. „Wissen Sie, ich hatte nur das Gefühl, dass Sie jetzt nicht alleine sein sollten.“ Er lächelte schief. „Helfersyndrom, muss an der Berufswahl liegen.“



    Er wandte sich wieder um und wollte die Tür zu seinem Wagen öffnen, als Eileen impulsiv rief: „Warten Sie! … Ich… es klappt zwar nicht, dass Sie mich nach Haus bringen, aber… ich würde gerne auf Ihr Angebot zurückkommen. Mit dem Ausgeben meine ich. Die Frage ist nur, wer von uns beiden ist eigentlich in der Pflicht? Sind Sie mir dreimal über den Weg gelaufen oder ich Ihnen?“
    Er drehte sich wieder um und lächelte. „Vielleicht beides?“, sagte er sanft.
    Sie lächelte. „Vielleicht.“
    Er deutete auf eine kleine Bar, die nur wenige Meter entfernt lag. „Dort soll es einen guten Kaffee geben“, sagte er lächelnd. „Lassen Sie mir doch einfach zwei Minuten, um einen Parkplatz zu finden. Auch als Arzt darf man nicht in zweiter Reihe parken“. Er zwinkerte.



    Eileen nickte und sah ihm nach, wie er mit dem Wagen um die Ecke verschwand.
    Er musste sich hier wirklich gut auskennen – kein Wunder, schließlich arbeitete er in dieser Gegend – denn nur kurz darauf bog er zu Fuß um die Ecke und hob die Hand zum Gruß.
    Lächelnd ließ Eileen den Autoschlüssel in ihre Handtasche sinken, hob ebenfalls die Hand und gemeinsam gingen sie in Richtung des kleinen Cafés.



    Fortsetzung folgt!

  • So
    und diesmal hab ich auch wieder jede Menge Outtakes für euch. Was manchmal so am "Set" alles passiert...


    Um die "Ehering-"Szene aufzunehmen, musste ich meine auf dem Klinik-Lot befindliche Eileen ja erstmal unter die Haube bringen, also hab ich dazu gleich mal den netten Herrn Doktor verpflichtet:



    Und dann kam es zu einem heftigen unfall! Eileen wollte mit dem Aufzug runterfahren, dann nur noch ein Schrei (ich dachte mir, was ist das denn, denn im Spiel ist mir das noch nie bisher passiert ;) ) und dann :





    Da ist doch glatt der Aufzug mit Eileen abgestürzt!! Die Ärmste, die macht aber auch was mit!


    Und gleich war der gute Fabian zu Stelle, um das Dingen zu reparieren...



    Tja, das ist nur immer ein bißchen gefährlich, wenn man so GAR keine Mechanikpunkte hat (und das als Arzt, tztz!)



    Eileen ist natürlich sehr bestürzt und auch die meisten anderen Besucher der Klinik können ihre Augen nicht von dem Schauspiel abwenden. Röntgenbilder mal anders :D



    Ich hatte ja schon Angst, dass es das nun was mit dem guten Herrn, aber er hat es überlebt - wenn auch ein wenig "demoliert"...



    Und was macht der Kerle? Direkt nochmal probiern! :angry



    Frisch geduscht und wieder "adrett" kann er sich sogleich eine Standpauke Eileens anhören:



    So, und hier noch ein sehr seltsames Foto:



    Auch wenn es so ausschaut, sie wurde hier NICHT angefahren, sie stand lediglich mit Rüchenschmerzen auf der Straße und just in dem Moment setzte sich das parkende Auto um...

  • Hach, er ist ja sooo toll! *schwärm*
    Mit dem Arzt hast du ja mal einen echten Traumtypen erschaffen, was ? *gg*. Sympathisch, fürsorglich und Humor hat er auch noch. „Lassen Sie mir doch einfach zwei Minuten, um einen Parkplatz zu finden. Auch als Arzt darf man nicht in zweiter Reihe parken“ :roftl Na gut, die Frisur ist jetzt nicht so mein Fall. Aber sonst...
    Ich wollte ja eigentlich bei der letzten FS schon einen Kommentar schreiben, um mich über Marcel zu empören. Mal ehrlich, Innad, was fällt dir eigentlich ein, den jetzt wieder ankriechen zu lassen? :eek:
    Aber nach dieser Fortsetzung bin ich nun doch wieder etwas positiver gestimmt.:)
    Och, ich freu mich richtig mit für Eileen.

  • Volle Zustimmung für Cindy Sim.


    Ja, ich war wirklich ein bisschen voreilig...
    Aber ich hab nur die Szenen durchgespielt, die entstanden wären, hätte Eileen eine andere Meinung.


    Jetzt bin ich auch heilfroh, dass sie nicht drauf anspringt.
    Ihren Ehering könnte sie jetzt auch langsam mal abnehmen, jetzt, wo sie ihn als "Handschelle" empfindet.


    Mal sehen, was sich entwickelt...
    Schön, dass Eileen doch mal wieder ein bisschen Glück hat.


    Grüße,


    Appolonia

  • Hallo Innad,


    ui, hier gab´s ja schon zwei Kapitel! *Schäm*
    Tja, das Eileen da verwirrt ist, wundert mich gar nicht. Marcel scheint in letzter Zeit wohl ein Ausbund an Unberechenbarkeit zu sein. ;)
    Keine Ahnung, welche Saite da bei ihm angefangen hat zu schwingen, als er von der Schwangerschaft erfahren hat. Aber auch, wenn sein Wunsch, es nun nochmal miteinander zu versuchen, durchaus ehrbar ist, hab ich da so meine Zweifel. Es nur wegen des Kindes nochmal miteinander zu versuchen, ist nicht gut. Das ist zu wenig. Im Überschwang seiner (wie auch immer gearteten) Gefühle mag es ihm vielleicht als gute Idee erscheinen, nochmal von vorne anzufangen. Frage ist nur, ob er auch tatsächlich dazu in der Lage ist. Er hat Eileen verlassen, eine Affäre mit einer Anderen angefangen, ist zu der "Neuen" gezogen. Die Gründe dazu kennen wir nicht, aber ich frage mich doch, ob er die jetzt einfach so wegwischen kann, genauso wie seine Gefühle für Bettina. Kann er die jetzt ebenso rigoros und glatt aus seinem Leben streichen wie vorher Eileen, ohne Bedauern, ohne zurück zu blicken? Ist sein Verhältnis zu ihr nur Spass für ihn? Oder liebt er Bettina? Dann wäre dieser Versuch nämlich von vorne herein zum Scheitern verurteilt.
    Genauso Eileen. Sie sollte nicht voreilig auf dieses "Angebot" anspringen, womöglich aus dem Schmerz heraus und dem Gefühl der Einsamkeit und dieser Sehnsucht, die dem nachtrauert, was einmal war. Denn so wird es nie wieder. Sie sollte genau mit sich zu Rate gehen, ob sie Marcel tatsächlich noch liebt, noch lieben kann, und ob sie ihm wirklich verzeihen könnte. Nur dann hat das Ganze eine Chance.
    Und, ehrlich gesagt, ich sehe da schwarz. Besonders, da sie doch mittlerweile ganz eindeutige Symptome in Anwesenheit eines gewissen schnuckeligen Doktors zeigt. :D
    Vielleicht wäre es am Besten für sie, erst einmal für sich zu sein, um sich darüber klar zu werden, was SIE eigentlich will. Was ihre Ziele, Träume und Wünsche sind. Denn in der Beziehung mit Marcel hat sie sich doch eigentlich eher immer zurück genommen.
    Und dann, wenn sie selber mit sich im Reinen ist, ist auch wieder Raum für die Liebe. Nur nicht Hals über Kopf zurück in die alte oder in eine neue Beziehung.
    Nun, ich bin sehr gespannt, was sie tun wird.


    Die Outtakes waren wie immer sehr amüsant. Mit dem Fahrstuhl ist bei mir noch nie ein Sim abgestürzt, ich glaube, ich bin sogar noch nie mit einem gefahren. :eek: (also, nicht ICH. Meine Sims. Ich bin schon mal Fahrstuhl gefahren. :D)
    Allerdings, eins muss ich mal sagen: ich habe un-glaub-lich gefröstelt, als ich Eileen da mit ihrem Mega-Ausschnitt im Schnee hab stehen sehen. :roftl Und auch bei der Szene mit Marcel hab ich kurz gedacht, ob sie ihm mit diesem Outfit nicht die falschen Signale sendet. Oder vielleicht auch die Richtigen? Schau mal, das kannst Du alles nicht mehr haben. *lach*


    Wie immer schöne Fortsetzungen! Und ich freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel.


    EDIT: Ehe ich´s vergesse: ein schönes neues Jahr wünsche ich Dir!

  • cindy: Hihi, ja, ich finde ihn auch ganz nett :D Nun, es wäre ja alles zu einfach gewesen, wenn jetzt einfach der Doktor auf den Plan gekommen wäre ohne Hindernisse, oder ;) Und bis jetzt ist auch noch gar nix passiert ;) so süß er auch sein mag - wer weiß, wer weiß...


    Appolonia: Nun, noch ist ja nichts entschieden. Sicherlich wird Eileen das ganze, was Marcel nun angesprochen hat, noch einiges beschäftigen - und vielleicht ändert sie ihre Meinung ja doch noch? Und ob der Fabian wirklich an ihr interessiert ist, das weiß man im prinzip ja gar nicht!


    Julsfels: Jaaa, das sind wichtige Fragen, die Du aufgeworfen hast: Liebt Marcel Bettina? Was waren die wirklichen Gründe für die Trennung (denn die kennen wir ja immer noch nicht so wirklich)? Und ist ein Kind Grund genug, um eine eigentlich gescheiterte Ehe aufrecht zu erhalten?
    Und würde Eileen überhaupt noch wollen?
    Vielleicht sind die "Symptome" die Sie in Anwesenheit von Fabian zeigt, ja aber auch eine Flucht weg von ihrem durcheinander geratenen Leben und gar nicht "echt" in dem Sinne, wie man sie eigentlich hat usw.


    Hihi, was die Outs angeht, so war ich auch sehr überrascht, als der Fahrstuhl abstürzte. Da entdeckt man doch immer noch was neues im "alten" Spiel :p
    Ja, das mit dem Outfit, ich friere auch wenn ichs anschaue, aber leider habe ich so gut wie keine Outdoor Outfits, die den Schwangerschaftsbauch zu lassen (auch ohne InTeen nicht) :angry Wie guuuut, dass in der Story gerade erst WinterANFANG ist *grummel*

  • 39.


    „Es… ist einfach alles so verrückt in letzter Zeit“, stieß Eileen aus und starrte auf ihre Espressotasse.



    „Ich meine… ich wache morgens auf und für einen kleinen Augenblick fühle ich mich ganz normal. Und dann beginnt mein Kopf zu arbeiten und ich werde mir bewusst, wie meine Situation ist. Dass ich alleine zu Hause in meinem Bett aufwache, daran habe ich mich langsam gewöhnt. Aber nun bin ich auch noch schwanger.“
    Sie seufzte schwer und schüttelte den Kopf. „Mein Leben war bis vor einigen Monaten eigentlich noch geordnet und heil. Aber jetzt ist alles ein riesiges Chaos. Es gibt so viele Baustellen, das ich gar nicht weiß, welcher ich mich zuerst zuwenden soll.“



    Sie lächelte schief und sah ihr Gegenüber an. „Entschuldigen Sie bitte. Ich wollte Sie nicht mit meinen Problemen belasten.“
    Er zuckte die Achseln und lächelte warm.
    „Ist schon okay. Wenn man in einer Situation wie der Ihren ist, kann man vermutlich kaum an etwas anderes denken und noch weniger darüber sprechen. Wirklich, dafür brauchen Sie sich weder zu schämen noch zu verurteilen.“



    Er trank einen Schluck seines Kaffees und sah sie dann an.
    „Normalerweise mache ich so etwas nicht“, sagte er dann und grinste schief.
    Eileen lächelte. „Was denn? Kaffee trinken?“
    „Nein – mit einer … naja, sagen wir mal ehemaligen… Patientin Kaffee trinken gehen.“
    Eileen sah ihn verlegen an.
    „Tut mir leid – ich hoffe, ich habe Sie nicht in eine blöde Situation gebracht.“
    „Nein, nein – immerhin habe ich mich angeboten“, erwiderte er schnell. „Ich wollte damit nur sagen, dass…“, er überlegte einen Moment. „Ich wollte nur nicht, dass Sie denken, ich will Ihren Therapeuten spielen oder so etwas.“



    „Nein, nein – das dachte ich nicht. Und letztlich haben wir uns das erste Mal ja auch nicht im Krankenhaus getroffen“, sagte sie schnell. „Erinnern Sie sich nicht?“
    „Doch, wie könnte ich das vergessen, Ihr sagenhafter Auftritt beim Karaoke“, lachte er.
    Eileen verzog das Gesicht. „Naja, nun übertreiben Sie aber.“
    „Seit ich den Hintergrund kenne, stellt er sich für mich noch etwas anders dar“, erwiderte er vorsichtig. „Ich glaube, Sie sollten so etwas öfter machen.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Naja, Dampf ablassen, das tut immer gut.“ Er lächelte. „Ist zumindest meine Erfahrung.“
    Eileen nickte.
    „Ja, das mag sein. Aber ich bin in letzter Zeit einfach für alles zu ausgelaugt und schlapp. Ob das an der Schwangerschaft liegt?“
    „Mag sein“, erwiderte er. „Aber sicher nicht nur. Sie haben Stress, da ist es ganz normal, dass man nicht auf der Höhe ist.“
    Sie nickte langsam und dachte an den Zusammenbruch vorige Woche zurück. Auf einmal wurde sie bei diesem Gedanken verlegen und begann sich zu fragen, was ihr Gegenüber eigentlich alles von ihr gesehen haben mochte, während er sie medizinisch versorgt hatte.



    Immerhin war sie nicht in ihren Kleidern im Bett gelegen, als sie am Morgen endlich zu sich kam.
    Bei diesem Gedanken wurde sie mit einemmal puderrot und fühlte sich völlig fehl am platze. Was machte sie hier eigentlich?
    „Ich…“, sagte sie beschämt. „Ich sollte dann…“
    „Gehen?“, fragte er, als habe er ihre Gedanken gelesen. „Fühlen Sie sich unwohl, weil ich letzte Woche Ihr Arzt war und jetzt hier – mehr oder minder privat – mit Ihnen sitze?“
    Sie fühlte sich ertappt und lächelte verlegen.



    „Es ist schon irgendwie seltsam.“
    „Ja, und genau deshalb machen wir Ärzte so etwas normal nicht.“ Er seufzte. „Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich Sie nicht so einfach gehen lassen sollte. Sie wirkten so niedergeschlagen und aufgeregt.“
    „Helfersyndrom“, stellte Eileen zwinkernd fest und beide lachten auf.
    Das Eis schien damit zu brechen.
    „Was machen Sie denn sonst so, wenn Sie nicht gerade Ihr Helfersyndrom ausleben?“, fragte Eileen lächelnd.
    „Ach, dies und das. Viel Freizeit hatte ich in den letzten Jahren nicht, da ich mich auf den Facharzt vorbereit habe.“
    „Ach – ich dachte, Sie sind schon lange fertig mit dem Studium.“
    „Sehe ich so alt aus?“, scherzte er und sie schüttelte lachend den Kopf.



    „Nein, aber ich dachte, mit Mitte zwanzig ist man fertig. Ich weiß es nicht, ich habe ja nie studiert.“
    „Das wäre eine Traumvorstellung. Gut, ich war auch nie der fleißigste Student.“ Er schnitt eine Grimasse. „Ich habe mit Ende zwanzig erst mit dem Assistenzarzt-Dasein angefangen und vorigen Herbst dann den Facharzt gemacht. Jetzt bin ich fast fünfunddreißig und mein nächstes Etappenziel ist eine Oberarzt-Stelle.“
    „Was ist denn Ihr Fachgebiet?“
    „Neurologie“, erwiderte er. „Schwierige und knifflige Sache, sage ich Ihnen.“
    „Und Sie arbeiten schon immer hier im Krankenhaus?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe mein praktisches Jahr in Würzburg verbracht, dann war ich in Dresden für drei Jahre, während der ersten Facharzt-Zeit. Normalerweise wechselt man während dieser Zeit eher nicht, aber die Neurologie hier ist sehr bekannt in Fachkreisen, und darum habe ich die Stelle hier vor knapp drei Jahren angenommen.“
    „Und jetzt bleiben Sie hier?“



    Er zuckte die Achseln. „Wer weiß das schon.“
    Sie schluckte und fühlte sich von seiner Antwort irgendwie getroffen, ohne zu wissen, wieso.
    „Das heißt, Sie haben vor, wegzuziehen?“
    „Nicht unbedingt, ich habe es auf eine Stelle in einer Privatklinik in der Nähe abgesehen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dort den Fuß in die Türe zu bekommen in etwa so groß wie auf den Mond zu fliegen.“ Er lächelte. „Ich hätte meinen ersten Berufswunsch verfolgen sollen.“
    „Der wäre?“
    „Was schon? Alle kleinen Jungs wollen entweder Astronaut oder Baggerfahrer werden. Ich wollte genau genommen beides: Auf den Mond fliegen und dort etwas ausbaggern.“



    Er lachte. „Dann habe ich mich aber doch für etwas Bodenständigeres entschieden.“
    Sie grinste. „Das war sicherlich die bessere Wahl. Und wo kommen Sie eigentlich her? Aus Würzburg?“
    „Nein, ich komme eigentlich aus dem hohen Norden, ich bin in einer kleinen, beschaulichen Stadt an der Küste aufgewachsen. Und Sie? Sie leben schon immer hier?“
    Eileen nickte. „Ja, fast. Als ich ganz klein war, haben meine Eltern und ich ein bisschen weiter draußen gewohnt, aber im Großen und Ganzen ist das hier meine Heimat.“
    Er nickte. „Ich würde manchmal auch gerne zurückgehen, aber es ist beruflich einfach nicht von Vorteil.“
    „Und wenn Sie eine Praxis eröffnen würden?“, sinnierte Eileen.



    „Als Neurologe bietet sich das nicht unbedingt an. Ich meine – es gibt natürlich schon neurologische Praxen. Aber es ist doch ein ganz anderes Einsatzgebiet als im klinischen Bereich. Und auf dem Land ist das auch ganz schwer.“
    Sie nickte. „Ja – das kann ich mir vorstellen. Aber ich stell es mir schon schön vor auf dem Land. Die Stadt ist oft dreckig, ungemütlich und unpersönlich.“
    „Ja, das ist richtig. Das fehlt mir auch oft. Aber ich lebe ja schon seit fast fünfzehn Jahren nicht mehr in meinem Heimatort, und ich habe mich nach und nach daran gewöhnt.“
    Er sah sie lächelnd an. „Und Sie? Was machen Sie so beruflich?“
    „Ach, ich bin nur eine einfache Bürokraft“, winkte sie ab. „Nicht weiter erwähnenswert.“
    Er hob die Brauen. „Was soll denn das heißen?“
    „Naja – ich meine… ich habe nicht studiert, rette kein Menschenleben und baue keine tollen, neuen Häuser oder super tolle Schulen.“



    Er sah sie irritiert an. „Und wer macht das?“
    „Mein Mann – also, ich meine… mein Ex-Mann oder…“, sie seufzte. „Wie auch immer ich ihn nennen mag.“
    „Ja und?“ Ihr Gegenüber kratzte sich am Kopf. „Ist das eine denn besser als das andere?“
    Eileen sah ihn unsicher an. „Nun… ich denke schon, dass meine Tätigkeit nicht gerade aufregend oder wichtig ist gegen einen Beruf wie zum Beispiel den Ihren.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist doch Unsinn. Arbeit ist Arbeit. Und eigentlich ist der Begriff ohnehin falsch definiert. Sogar wenn man gar kein Geld verdient, ist es Arbeit. Was meinen Sie, wie viele ehrenamtliche Helfer in den Krankenhäusern und auch in allen anderen Bereichen unterwegs sind? Sie arbeiten teils härter als so manch ein Großverdiener, aber das sieht niemand. Und diese Arbeit ist wichtig, um das ganze System am Leben zu erhalten. Wie jede Arbeit. Es gibt keine Unterschiede, und diese pauschalen Bewertungen einzelner Berufe oder Tätigkeiten halte ich für völlig unsinnig.“



    Sie sah ihn nachdenklich an. „Eigentlich haben Sie recht.“
    Er nickte. „Ja – und Sie sollten sich nicht unnötig klein machen. Ihr Beruf ist genauso viel wert wie jeder andere auch. Was genau machen Sie denn?“
    „Ich arbeite in einer Vertriebsagentur – eine ganz kleine wohlgemerkt. Meine Freundin und Kollegin und ich, wir sind sozusagen Mädchen für alles, was so anfällt. Eigentlich bin ich als Buchhalterin eingestellt worden, aber so genau definieren kann man das inzwischen eigentlich nicht mehr.“ Sie lächelte.
    „Und macht es Ihnen noch Spaß?“, wollte er wissen.



    Sie nickte. „Ja, ich arbeite gerne mit Papier und Zahlen. Ich wollte keinen anderen Job haben.“
    Einen Moment verfielen sie in Schweigen. Dann deutete er auf ihren Bauch.
    „Wie geht es Ihnen damit jetzt eigentlich? Haben Sie den ersten Schrecken verwunden?“
    Sie nickte langsam.
    „Ja. Ja, habe ich. Ich… muss offen gestehen, dass ich mich inzwischen darüber freue.“
    Sie lächelte und streichelte ihren Bauch zärtlich. Dann seufzte sie: „Nur die Situation außen herum ist nicht besonders erfreulich.“
    Er nickte schweigend. „Und doch – ein Leben ist immer ein Grund zum Freuen.“
    Sie sah ihn an. „Haben Sie in Ihrer Laufbahn eigentlich schon mal ein Baby zur Welt gebracht?“



    Er lächelte zwinkernd: „Ich selbst? Nein, nicht wirklich.“
    Sie lachte auf. „Sie wissen genau, was ich meine – waren Sie bei einer Geburt dabei?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein – als Neurologe sieht man so etwas nicht so oft. Und im Studium ist es nie dazu gekommen. Ich habe schon mit Neugeborenen und Frühgeborenen gearbeitet, aber bei den Geburten war ich nicht dabei. Ich denke mir, dass es ein erhabenes Erlebnis sein muss.“
    Sie nickte. „Ja, das glaube ich auch.“ Plötzlich wurde sie traurig, als sie an ihr erstes Ungeborenes zurückdachte. „Ich habe es leider noch nie erlebt.“
    „Es ist Ihre erste Schwangerschaft“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ist es nicht.“
    Er lehnte sich nach vorne und sah sie ernst an.
    „Nicht?“
    „Nein- ich war Anfang des Jahres schwanger, in der zwölften Woche sagte man mir, dass das Baby gestorben ist.“



    Sie schluckte und verstand nicht, wieso ihr mit einemmal die Tränen in die Augen stiegen.
    „Das muss furchtbar für Sie und Ihren Mann gewesen sein“, sagte er warm.
    Sie schluckte bitter. „Wie es für ihn war, weiß ich nicht“, sagte sie zornig. „Für mich war es schlimm. Aber für ihn – ich glaube, es war ihm egal.“
    Er sah sie einen Moment nachdenklich an und sagte dann vorsichtig: „Ich kenne Ihren Mann oder Ihren Ex-Mann nicht genug, aber… ich weiß, dass Männer oftmals ganz anders damit umgehen.“
    Seine Stimme wurde plötzlich brüchig. „Ich weiß es das sehr genau.“
    Sie sah ihn überrascht und fragend an, doch er sprach nicht weiter und starrte nur geistesabwesend ins Leere.
    „Jedenfalls“, fasste er sich dann wieder. „Trauert eben jeder anders, das wollte ich damit sagen. Es ist einfach eine schwere Situation.“ Er sah sie an. „Sie haben das Kind nicht gebären dürfen, oder? Es war wohl noch zu klein?“



    Sie nickte. „Die Ärztin schickte mich ohne Umschweife zur Ausschabung und ehe ich wusste, was passiert war – war auch schon alles vorbei.“
    Sie seufzte. „Es tut mir leid, ich wärme alte Kamellen auf. Es ist schon so lange her.“
    „Anfang des Jahres?“, hakte er nach, und als sie nickte, sprach er weiter: „Das ist nicht lange her – nicht für Ihr Herz. Setzen Sie sich nicht unter Druck, indem Sie denken, dass Sie nicht mehr trauern dürfen. Auch wenn das Kindchen noch so klein war. Ich bin kein Gynäkologe, aber ich weiß, dass die Bindung zum Kind schon ganz früh entsteht, wenn man weiß, dass man schwanger ist. Das ist doch ganz normal.“
    Er lächelte sanft. „Und nun bekommt Ihr erstes Baby also ein Geschwisterchen.“
    Sie nickte und lächelte auch. „Ja… ja, aber unter ganz anderen Voraussetzungen.“



    Er nickte, sagte aber nichts dazu. Die Kellnerin trat an den Tisch und ehe sich Eileen verrsheen konnte, hatte er für sie beide bezahlt.
    „Danke…“, sagte Eileen rasch und etwas beschämt. Gemeinsam gingen sie nach draußen.
    „Ich… bin froh, dass Sie mich nicht alleine gelassen haben“, sagte Eileen, als sie die Stufen nach unten gegangen waren. „Ich meine… es war gut, jetzt nicht mit diesem ganzen Wirrwarr an Gedanken nach Hause gehen zu müssen.“



    Er lächelte sie warm an. „Dann hatte ich ja nicht ganz unrecht. Aber es war auch für mich schön, jetzt hier mit Ihnen einen leckeren Kaffee trinken zu dürfen. Zuhause erwartet mich nur eine unordentlich Wohnung, und ich bin überhaupt nicht gut im Aufräumen.“
    Eileen lachte auf. „Das glaube ich Ihnen nicht. Als Arzt?“
    Er zog eine Grimasse. „Sie meinen, weil man in der Klinik so sauber arbeiten muss? Nun, ich führe zu Hause nur höchst selten Operationen durch, da nehme ich es nicht so genau.“
    Sie hielt sich den Bauch vor Lachen.
    „Sie haben einen köstlichen Humor!“



    Er zwinkerte, und das Licht ließ seine blauen Augen aufblitzen.
    „Es gibt bestimmt wieder Schnee“, sagte er dann und schnupperte. „Ich kann Schnee riechen.“
    „Achso, Sie sind Fräulein Smilla“, zwinkerte Eileen.
    „Fast“, erwiderte er und lachte.



    Gemeinsam gingen Sie bis zu Ihrem Wagen.
    „Dann… kommen Sie gut nach Haus“, sagte er langsam.
    Sie zögerte und nickte. „Ja… Sie auch.“
    Er wollte sich schon zum Gehen wenden, zögerte dann aber doch und griff in seine Jackentasche.
    „Hören Sie, Frau Viersen…“



    „Nennen Sie mich doch Eileen“, warf Eileen schnell ein.
    „Dann nennen Sie mich aber Fabian“, erwiderte er lächelnd.
    Sie nickte. Er drückte ihr eine schmale Karte in die Hand.
    „Wenn Sie mal wieder jemanden brauchen, um nicht alleine zu sein – rufen Sie mich… ich meine, dann ruf du mich einfach an. Da steht auch meine Mailadresse drauf. Die private natürlich.“ Er lächelte sie warm an.
    Sie nickte dankbar und strich sanft über die Karte, als sei sie ein wertvolles Kleinod.
    „Das ist lieb, vielen Dank. Ich komme bestimmt drauf zurück.“
    „Das würde mich freuen.“
    Sie sahen sich einen Moment an, dann nickte er, fröstelte und sagte: „Mann, ist das kalt. Fahr bloß langsam, es ist bestimmt glatt auf den Straßen.“
    „Ja – Sie… ich meine… du auch“, sagte sie und öffnete die Tür zum Auto.



    Während Sie sich auf den Fahrersitz fallen ließ, sah sie ihn im Rückspiegel über die Straße und um die Ecke hasten.
    Ein warmes Gefühl durchfloss sie, als sie den Schlüssel ins Zündschloss steckte und den Motor anwarf.
    Und der Gedanke an Marcel war in diesem Augenblick so weit weg wie Fabians ehemalige Träume vom Baggern auf dem Mond.






    Fortsetzung folgt.

  • Auch diesmal einen Haufen Outs ;)



    Man richtet sich auf dem noch unbebauten Café Grundstück ein, achtet mal auf den Herrn im Rollkragen, der ist absolut bescheiden, was die Themen seiner Konservation angeht



    Eileen musste natürlich erst wieder geschwängert werden und prompt folgen die ersten Symptome, während es draußen sanft schneit *romantischwerd*



    Na super, war hat denn da die Wettermaschine bedient ohne goldene Laufbahnanzeige zu besitzen??? :angry



    Das kommt davon! - kann mir mal einer verraten, wie Schnee brennen kann? ;)



    Tragischerweise ist das blöde Feuer nicht auszukriegen und da EIGENTLICH nicht benötigt, hatte ich auch weder Brandmelder noch TELEFON auf dem Grundstück installiert. Dooferweise erwischt es darum nach Stunden vergeblichen Löschversuchen die Kellnerin, die an der Wettermaschine gespielt hat (jaja, ich war ja selbst schuld, hätte ja jemand mit besser Laufbahnanzeige "blauen Himmel" einstellen lassen können... :rolleyes ich dachte ja aber nicht daran, dass gleich sowas passiert!)



    Leider gibt es für die arme Kellnerin Simin keine Rettung :(





    Das führte dann dazu, dass meine sorgsam platzierten Café-Besucher (alle mit viel Bedacht teils mit moveobjects platziert....) ALLE aufstehen, nach draußen wollen und vorhaben "leise zu weinen" :misstrau HEUREKA!



    Also Massen-Abbruch der Wein-Aktion, dafür kriegen einige Kandidaten gepflegte Nervenzusammenbrüche (echt spaßig mit >20 Personen auf dem Lot...)



    So, und zu guter letzt: Also, Eileen... SO wird das nix mit dem Herrn Doktor ;)


  • Hallo Innad,


    sehr sympathisch, der Herr Doktor.
    Es ist ja nicht viel passiert in diesem Kapitel, aber man hat eine ganze Menge erfahren. Vor allem hat man ein Gefühl dafür bekommen, wie ein Paar Eileen/Fabian aussehen würde, und das gefällt mir doch deutlich besser als das Paar Eileen/Marcel.
    Jemand wie Fabian wäre für Eileen bestimmt viel besser als Marcel, dessen Sicht doch immer eher auf sich selbst ausgerichtet zu sein schein.
    Und Fabian scheint also etwas ähnliches erlebt zu haben wie Eileen. Noch etwas Verbindendes zwischen den Beiden, etwas, das zu einem tiefen Verständnis führen kann. Auch wenn es mir nicht so sehr gefällt, dass Fabian Marcels Art versucht zu erklären ;), obwohl auch das natürlich sehr ehrenwert und anständig ist. Aber er soll sich schließlich selbst um Eileen bemühen und nicht die Ehe zwischen ihr und Marcel kitten. :D
    Insgesamt kann ich mir also gut vorstellen, dass die beiden zusammen passen würden. Und der letzte Satz hat mich sehr gefreut. ;)


    Die Outtakes waren ja mal wieder witzig. Feuer vom Himmel und eine abgefackelte Kellnerin. :roftl
    Hast Du es schon mal mit dem Seasons Controller von Simwardrobe versucht? Das ist so eine Vase, damit kann man die Jahreszeiten setzen und ich glaube, auch das Wetter einstellen, und man braucht keinen Goldstatus dafür.
    Wen Du willst, kann ich auch mal meine DLs durchgucken, ich glaube, ich habe ein paar wintertaugliche Schwangerschaftsklamotten, könnte ich mal nachsehen.


    LG!

  • Hmmm, ich kann Julsfels nicht so 100%ig zustimmen :). Zwar hast du das Gefühl der aufkeimenden Verliebtheit bei Eileen sehr schön rübergebracht, aber ich denke nicht, dass die beiden ein Paar werden. Fabian fühlt jetzt noch mehr mit ihr mit, weil er ja was Ähnliches erlebt hat, aber eben gerade DA sehe ich eine mögliche Brücke zu Marcel.
    Erstmals wird eingeräumt, dass Marcels Verhalten zu dieser Zeit eben nicht rein egoistisch und gleichgültig war, sondern dass er womöglich auch sehr gelitten hat (warum sonst hätte er auch so eine 180° Kehrtwende gemacht, nachdem Eileen ihm von ihrer erneuten Schwangerschaft erzählt hat? Das ist eine neue Chance, auch für ihn, doch noch eine glückliche Familie zu bekommen) und keinen Zugang zu seiner Frau gefunden hat. Ich habe ja schon gesagt, dass ich finde, dass Eileen sich ihm ja da auch entzogen hat während er nicht wusste, wie er ihr helfen kann und selbst mit der Situation komplett überfordert war.
    Das Ganze hat jetzt natürlich nichts mit der Affäre zu tun - was ihn da geritten hat, das weiß ich auch nicht zu erklären...


    Eileen wird jetzt wohl aber doch eher von ihrem Arzt träumen, als an Marcel zu denken, denn erstmals sieht sie, dass es eine Alternative gibt. Das ist gut, das wird sie mit Sicherheit auch bestärken! Aber ich denke, das Thema Marcel ist noch ganz lange nicht gegessen, denn da ist ja auch wieder Einiges auf den Tisch gebracht worden.

    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="#a0522d"]life is what happens when you're busy making other plans.[/COLOR][/SIZE][/CENTER]