»Alise Married«

»Schaaaatz! SCHAAAATZ!«, dröhnte es von unten. Alise wirkte genervt. Sie war gerade so schön in ihr Referat vertieft. Sie speicherte schnell ab- aus reinem Schreck. Das machte sie immer, wenn ihre Mum die Stille im Haus durchbrach. Sie war dann immer so erschrocken, das sie auf die Speichertaste drückte.
»Schatz?«

Alise rückte mit ihrem Stuhl nach hinten und stand auf, der Computer war noch an.
»Was ist denn Mum?«, fragte sie und starrte sich im Spiegel an und rückte ihre Frisur.
»Würdest du bitte runterkommen?«, kam es wieder von unten.

Alise stampfte die Treppe herunter. Ihre Mum stand schon wieder, geschminkt und in teuren Sachen, im Flur. Ihre Haare waren, wie immer, zu einem Knoten gebunden, aber wenn sie verabredet war, machte sie es besonders schön. Alises Mum war eine richtige Sexbombe. Wenn sie einen süßen Mann sah, brauchte sie ihn nur anzuzwinkern und schon hatte sie ihn so gut wie im Bett.
Miranda, so hieß sie, wechselte die Männer wie die Unterwäsche und wenn sie kurz vor der Scheidung stand- oder einfach irgendetwas nicht geklappt hatte, konsumierte sie Kastenweise Alkohol.
Alise war dieses Leben schon von kleinauf gewohnt und es störte sie, seit sie sechszehn geworden war, kaum noch.

»Ich werde jetzt ausgehen. Im Kühlschrank steht Pizza. Die nimmst du dir zum Abendbrot und du gehst spätestens um Mitternacht ins Bett!«
Alises Mutter hatte Gute-Perioden und Schlechte-Perioden. Zur Zeit war sie in der Gute-Periode, also hatte sie wieder irgendeinen Mann aufgesammelt und Jefrey, ihr vorhergehender Mann, schon längst vergessen. Miranda behandelte Alise noch wie ein kleines Kind. Alise sagte nichts dazu, denn sie wusste, dass ihre Mutter nur wieder unnötig böse wurde.

Dann, schließlich, lief Miranda los- zu ihrem Date. Es war eine schwüle Sommernacht und man konnte ohne Jacke oder Anorak an die frische Luft gehen. Nur die Gegend, in der Familie Married wohnte, war sehr gefährlich. In SimCity gaunerten viele Mörder, Vergewaltiger oder Diebe herum. Nachts musste man gut aufpassen. Aber Miranda hatte keine Angst, sie dachte sich dann, wenn sie den Täter mit ihren Augen anleuchtete, würde er sie schon laufen lassen. Einmal war es tatsächlich so...

Wird Miranda wirklich nichts passieren? Was für ein Dater hat sie? Wird sie einen neuen Mann heiraten und dann wird die Ehe nicht klappen sodass sie sich dann wieder an Alkohol vergreift, oder ist dieses Date der Mann für ihr Leben? Wie wird es mit Alise weitergehen?

Nachdem Alises Mutter gegangen war, stürmte Alise auch schon auf den Kühlschrank. Pizza gab es nur selten, da die Familie kein Geld hatte. Miranda gab ihre ganze Sozialhilfe für Glitzerkleider oder Schmuck aus. Und wenn sie gerade einen Mann hatte, lebte sie von seinem Geld.

Dann schlug Alise zu und nahm das erste Stückchen. Wenn ihre Mutter gerade nicht da war, fühlte sie sich frei und sorgenlos.

Bald war sie auch schon fertig. Sie war nun wieder gestärkt, sodass sie ihr Referat über Adolve Hietlare (*räusper* ) beenden konnte.

Miranda kam gut und sicher in das Gourmet Reastaurant, wo sie auch gleich ihr Date sah. Harry und sie waren schon seit einer Woche zusammen und richtig in einander verliebt.

Schließlich nahm Miranda Harry mit zu sich. Sie wollte mehr, stieg in ihr Sexbett und versuchte Harry mit ihrem charmanten Lächeln zu verführen, doch er ließ nach.
»Miranda! Du tickst doch nicht mehr! Ich habe dir gesagt ich habe eine Frau und du bist nur die beste Freundin! Ich werde meine Frau nicht betrügen, klar?«
Daraufhin wurde Miranda wild und zornig. Sie schmiss Harry auf das Bett.
»Das stimmt nicht! Du liebst doch mich! Nur mich! Sag das deiner Frau! Und jetzt zeuge mit mir ein Baby!«
Sie war schon nackt und schmiss sich auf Harry drauf, welcher sie aber ekelerregend von sich schubste.
Er rannte aus dem Haus. Miranda zog sich wieder an und ging zur Theke...

Wird sich Miranda noch davon abhalten können, Alkohol zu trinken? Wenn nein, was passiert dann? Wie geht es mit Alise weiter?

2. Fortsetzung: Dem Tod entronnen

Sie schenkte sich Wodka in eines der sechs Gläser.

Und schluckte es. Sie machte es die halbe Nacht so und war danach stockbesoffen. Es war erst 3.00 Uhr morgens. Alise schlief noch.

Miranda taumelte hoch, in Alises Zimmer und schmiss sie aus dem Bett. Alise stand auf, als sich auf einmal Miranda auf sie drauf stürzte! Alise fiel zurück ins Bett, Miranda fiel auf sie. Ihre eigene Mutter würgte sie. Alise bekam keine Luft mehr, sie keuchte.
»Du Mistvieh! Nur wegen dir wollte er mit mir keinen Sex! Du neidische Kuh!«
Alise versuchte sich schweratmend zu wehren. Sie zappelte mit den Beinen und nutzte jeden Luftzug zum Schrei.
»Du bist nicht mein Kind! Du bist eine alte Hexe! Du bist nichts, und du wirst nichts werden!«
Nun blieb Alise ganz und gar die Luft weg. Mirandas Hände waren immer noch um Alises Hals geschlungen. Alise gab auf. ›Du bist nicht mein Kind!‹ ›Du bist nichts, und du wirst auch nichts werden!‹
Tränen kullerten der Wange runter. Sie wollte nicht mehr Leben und kniff die Augen zusammen. Plötzlich bekam sie wieder Luft. Ihr Hals war frei, keine Hände waren daran festgeklebt. ›Du bist nichts, und du wirst auch nichts werden!‹ Schrecklich Gedanken summten Alise durch den Kopf. Sie öffnete die Augen.

Sie sah das schwitzende Gesicht ihrer Mutter. Die Schminke war verwischt- sie sah schrecklich aus.

Miranda starrte ihre Tochter fassungslos an. Sie drehte sich um- und rannte weinend weg, in ihr Zimmer.

Alise atmete erleichtert auf. ›Du bist nicht mein Kind!‹ Hatte sie das nur aus reiner Wut gesagt- oder hatte sie sich, weil sie so sauer war, sich verplappert? Manchmal kam sich Alise wirklich so vor, als wäre Miranda nur ihre Stiefmutter...

Ist Alise tatsächlich ein Waisenkind gewesen? Ist Miranda gar nicht ihre Mutter oder war es der Alkohol? Wird so eine Nacht sich wiederholen? Wie wird Alise ihrer Mum gegenüber reagieren?

3. Fortsetzung: Schule

Am nächsten Morgen herrschte Stille im Haus. Es war Montag, Alise musste bald in die Schule. Miranda wirkte wieder fröhlich, als ob letzte Nacht nichts passiert sei. Miranda lächelte Alise an, Alise rinnen die Tränen aus den Augen. Miranda sah das.
»Alise Schätzchen-«
»Nenn mich nicht Schätzchen!«, unterbrach Alise sie. Miranda schaute ganz perplex.

»Aber warum nich-«
»Weil ich nicht dein Kind bin!«, raunzte Alise zurück und stand auf.
»Wie kommst du denn darauf?«, kostliebte Miranda ruhig, »Sag, was hast du auf dem Herzen?«
Alise wurde zornig.
»WAS ICH AUF DEM HERZEN HABE? STELL DICH DOCH NICHT SO DOO*! ICH HASSE DICH!«

Alise rannte aus der Küche. Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und rannte weg- in die Schule, zur Bushaltestelle, oder ganz weit weg von zu Hause!

Sie ging zur Bushaltestelle. Sie wollte nicht schwänzen, sie war nicht diejenige, die sich vielleicht über einmal blau machen gefreut hätte.
Sie wollte nicht so sein wie ihre Mutter- die damals jede Chance genutzt hätte, um schwänzen zu können. Nein, sie war allgemein überhaupt nicht nach ihrer Mutter. Vielleicht nach ihrem Vater? ›Du bist nicht mein Kind‹
Alise glaubte immer mehr an diesen Satz.

Alise kam sofort zu Sarah, ihrer besten Freundin gerannt und umarmte sie weinend. Alise erzählte Sarah nicht alles. Sie erklärte:
»Und dann kam meine Mutti zu mir ans Bett, gab mir eine Ohrfeige und sagte Du bist nichts, und du wirst auch nichts werden!«
Sie konnte und wollte ihr nicht alles erzählen. Sie konnte nie schlecht über einen Menschen reden. Sarah beruhigte sie.
Dann hatten sie Geschichte bei Hern Treasure. Es war ein charmanter, junger Mann. Nur fünf Jahre älter als Alise, 21. Sarah schwärmte von ihm, was natürlich nur Alis erfuhr.
»Schlagt bitte die Bücher auf Seite 35 auf und lest, danke.«
Alises Schulkameraden (von links nach rechts): Die mit der Mütze, Swetlana(die Russin), Alise, die mit den schwarzen Zopf, Sarah(beste Freundin), hinter Sarah, Jake, neben Jake, der mit der roten Weste, Fred, die Schwarze, Enilia(Spitzname Eni), hinter Eni, Sven

Die nächste Stunde hatten sie Schwimmen, ebenfalls mit Herrn Treasure. Alise schämte sich wegen ihres verheulten Gesichtes, da sie die ganze Geschichtsstunde nur geheult hatte. Als Alise in das Becken mit Sarah gehen wollt, rief Herr Treasure sie zurück, Sarah kam mit.
»Sarah, ich möchte mit Alise alleine sprechen. Du kannst den Köpper schon mal üben, den zensiere ich heute.« Alise schluckte. Sie wollte nicht mit Herrn Treasure alleine reden. Sarah nickte ihr zu und ging zum Sprungbrett.
»Komm her«, sprach er zierlich und wunk zu sich neben den Stuhl.

Sie setzte sich, schaute Herr Treasure aber nicht an, da sie ein so verheultes Gesicht hatte. Herr Treasure berührte sie- am Kinn, und zog ihr Gesicht zu sich.
Er streichelte ihre Haut, ihr Gesicht. In dem Moment wusste Alise, dass nicht nur Sarah in ihn verliebt war...
»Alise, willst du mir vielleicht sagen, was los ist?«

Wird Alise ihre Probleme Herrn Treasure schildern? Ist sie wirklich in ihn verliebt? Kommen sie sich näher? Was ist mit Miranda? Wird sie sich Sorgen um Alise machen, zum Alkohol greifen oder sich auf Männerschau machen?

4. Fortsetzung: Blamasche!

»Alise, du bist eine Traumperson. So wunderschön hübsch! Und dir steht ein verheultes Gesicht nicht. Sag mir den Grund.«
Alise schniefte kurz und schüttelte dann den Kopf. Wenn sie es nicht einmal ihrer besten Freundin sagte, warum dann einem Lehrer?
Herr Treasure rückte näher an sie heran. Dann stand er auf, Alise tat es ihm gleich.

Er kam ihr immer näher. Alise dachte, er küsse sie, aber er umarmte sie nur, doch in dem Moment schnippte ihr Bikinioberteil auf!

Sie hielt sich den Busen zu, heulte noch mehr und rannte- doch sie rutschte auf dem nassen Boden aus, fiel hin- sie gab alles auf.

Schnell umarmte Herr Treasure sie noch mal, legte ihr das Oberteil um und tat so, als hätte er es nicht mit Absicht gemacht. (was er aber gemacht hat)

Sarah kam sofort angerannt. Alise heult Rotz und Wasser.
»Oh mein Gott! Alise! Was ist passiert?!«
Alise fasste ihren ganzen Mut zusammen und gab ihrer Liebe eine Ohrfeige. Dann verschwand sie- aus der Schule.

Wohin wird sie diesmal gehen? Ganz weit weg? Nach Hause? In den Stadtpark, wo sie immer in solchen Zeiten hingeht? Was ist mit Miranda?