Es heisst doch immer wieder, die heutige Jugend sei nichts mehr wert und früher war alles besser. Ist es wirklich so? Und was haltet ihr von dem Text da unten?
Für Jugendliche gibt es kaum Regeln und Tabus mehr, die es zu brechen gäbe. Alles ist erlaubt.
Die Jugendlichen, die durch Reizüberflutung und fehlende Erfolgserlebnisse beziehungsscheu werden, stellen sich kommenden Problemen nicht, werden zu "In-Den-Tag-Hinein-Lebern", denen ihre Freiheit als höchstes Gut über alles geht.
Durch die Überbevölkerung, die das Phänomen Straßenkinder hervorbringt und allein in Deutschland schätzungsweise 7 000 minderjährige Mitglieder der Gesellschaft ins Abseits drängt, wird der haltgebende, gemeinschaftliche Rahmen zusätzlich auseinander gezerrt.
Die Doppelmoral, die Politiker an den Tag legen, verhindert, daß orientierungslose Jugendliche sich wenigstens an einer mächtigen Regierung gehalten fühlen könnten.
Sowohl von der Gesellschaft als auch von ihrer schwächsten Einheit, den Kindern und Jugendlichen, wird die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen als völlig legitimes Mittel angesehen. Auf dieses Fehlverhalten wird oft nicht oder kaum spürbar reagiert. Das schafft allerdings ein Bild der gesellschaftlichen Toleranz. In diesem Zusammenhang wird "Ellenbogenmentalität" gesprochen.