Vielen lieben Dank für eure Kommis!
Schwanger von Phil... hm, darauf war ich gar nicht gekommen :hua
Ich hoffe, dass es auch ohne das spannender wird. Ich persönlöoch muss sagen, dass mir der erste Teil der Story gar nicht so gefällt, also es wird noch deutlich besser bzw spannender, versprochen!
Kapitel 7 - Teil 1
Schon kurz nach Zwei kam ich im Stadtpark an. Ich hatte mir eine graue Jeans und Pumps angezogen. Über meinem weißen Top trug ich eine Lederjacke, da der Wind wirklich kalt war und die dicken Wolken keine Sonnenstrahlen auf die Erde hinunter ließen. Der Hamburger Stadtpark war riesig und früher hatte ich hier gerne Zeit verbracht und mir alles genau angesehen, aber nun war ich schon lange nicht mehr hier gewesen. Wie alles hatte auch der Park nach und nach seine Faszination verloren, bis er für mich schließlich nur noch ein langweiliges Fleckchen Erde in dieser grauen Großstadt war, völlig unbedeutend, wie alles andere drumherum auch.
Unbeeindruckt schlenderte ich mit hängendem Kopf die Wege entlang. Es war ziemlich leer und ruhig im Park, denn bei diesem Wetter saßen die meisten Menschen lieber mit ihrer Familie im Haus. Familie. Bei dem Gedanken daran krampfte sich mein Herz unwillkürlich zusammen.
Ich kickte einen kleinen Stein weg, der auf dem Weg rum lag und er flog in das grau-grüne Gras am Wegesrand. Nicht mehr lange würde es dauern, bis hier alles von einer dicken Blätterschicht begraben war. Irgendwelche armen Stadtarbeiter würden immer und immer wieder versuchen, diese wegzuharken, nur um am nächsten Tag von Neuem zu beginnen. Kurz darauf würde der erste Schnee kommen, oder eher Schneematsch, wie es für Hamburg üblich war, und es würde kaum jemand mehr in den Park gehen, denn dann würde es noch mehr regnen als jetzt.
Es würde trostlos und endlos aussehen, aber nur einige Monate später würde die Sonne wieder scheinen, das Gras würde wieder grün werden und die Bäume würden neue Blätter bekommen, um sie im Herbst wieder abwerfen zu können, damit die Stadtarbeiter nicht arbeitslos wurden. Es ging immer so weiter, ein Jahr nach dem anderen, auch in hundert Jahren würde es noch so sein. Der ewige Kreislauf hörte nicht auf, niemals, und es war ihm egal, ob die Menschen nun lieber Sonne als Regen hatten oder die Kinder lieber Schneemänner bauten als in Regenpfützen zu spielen. Die Natur kümmerte sich nicht darum. Mein Leben erschien mir auf einmal noch sinnloser als zuvor. Wenn ich nicht mehr da wäre, wenn ich sterben würde, würde auch das keinen Unterschied machen, es wurde alles weitergehen, Jahr für Jahr. Jedes Jahr, ohne auch nur eine Veränderung. Man würde zu meiner Beerdigung gehen und dann wieder zur Arbeit. Ich würde keine Familie haben, die sich an mich zurück erinnern würde, keinen Mann, der meinen Kindern von mir erzählte, niemand, der seinem Freund ein Foto von mir zeigte und eine lustige Geschichte über mich erzählte. Ich wäre einfach weg, aber beeindrucken würde es niemanden. Ich hatte keine Spuren hinterlassen.
„Hi Lia”, rief Black und ich zuckte zusammen. Ich hatte nicht gemerkt, dass er hinter mir ging. Wie lange schon? Warum? Der Park war so groß.
Black trug eine schwarze Lederjacke und grade als ich bemerkte, dass er seinen Hund nicht dabei hatte, kam dieser mit einem riesigen Ast im Maul angerannt.
„Stan und ich sind schon den ganzen Tag hier”, sagte Black, nahm seinem Tier den Stock ab und warf ihn wieder weit weg. „Wir gehen oft hier her, der Park gefällt uns. Allerdings bevorzugen wir Tage wie heute, wenn niemand da ist. Es ist ruhiger.”
„Hmm…”, entgegnete ich. Mir war es egal, ob sich nun zehn oder zehntausend Menschen im Park befanden, mittlerweile sah ich das gar nicht mehr. Ich überlegte, was ich sagen sollte, wenn Black mich nach dem Grund des Treffens fragte, doch zum Glück tat er dieses nicht.
„Geht es dir gut, Lia?”, fragte er stattdessen, während wir nebeneinander den Weg entlangliefen.
„Nein. Aber ich weiß nicht, warum. Alles erscheint mir so…”, mir fiel kein Wort ein.
„Sinnlos?”
„Ja genau, woher weißt du das?”
„Ich kenne das. Kannte es, früher. Es hat einen Sinn, Lia. Alles.”
„Vielleicht ist es das Wetter”, entgegnete ich, „Vielleicht macht mich das depressiv.”
„Es ist nicht das Wetter, und das wissen wir beide”, sagte er und dann schwiegen wir lange.