Küsse, Flirt und Torschusspanik [beendet]

  • Es geht weiter
    Einen Moment lang war es ganz still, dann redeten alle durcheinander.
    Mama verdrehte die Augen. "Kannst du dich nicht benehmen?", zischte sie. "Was sollen denn die Leute denken?"
    Aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Eigentlich war mir alles egal.
    "Komm", sagte ich zu Anne, die sich schnell noch den Kartoffelsalat und die Würstchen, die für den Vier- bis Fünfjährigen bestimmt gewesen waren, auf den Teller häufte. "Komm, wir verschwinden."


    Anne wollte Licht in meinem Zimmer machen, aber ich schüttelte den Kopf.
    "Na gut, dann ess ich eben im Dunkeln", sagte sie. "Aber beschwer dich nicht über irgendwelche Ketchup-Flecken auf der Bettdecke."
    Eine Weile lang war nur ihr gleichmäßiges kauen zu hören. Dann fragte sie ins Halbdunkel: "Was machst du eigentlich? Heulst du lautlos oder was?"
    Ich knipste die Nachttischlampe an. "nee, natürlich nicht", sagte ich. "Ich heule nicht. Ich ärgere mich bloß wahnsinnig. Weoßt du, es ist absolut verrückt. Da mache ich einen Wahnsinnsaufstand, um Stefan irgendwo zu begegnen, und dann stellt sich heraus, dass wir fast Nachbarn sind. Wenn ich häufiger nach draußen gegangen wäre, hätte ich ihn vielleicht auf der Straße getroffen."
    Anne nickte und schob sich den letzten Rest Kartoffelsalat in den Mund. "Stimmt! So wie ich ihn getroffen habe, als ich vor eurer Tür gesessen habe.
    "Und du erzählst mir, dass er eine Freundin hat! Nelli!"
    Sie wischte sich den Mund ab. "Seine Oma hat gesagt, er sei mit Nelli spazieren gegangen. Und dass er ganz vernarrt in sie sei. Ist doch klar, dass ich da nicht an einen Hund, sondern an eine Freundin denke. Wenn sie Hasso gesagt hätte, wäre ich nie auf so einen Gedanken gekommen."
    "Eine echte Intelligenzleistung", sagte ich. "Garantiert hat er im Sternenweg auf mich gewartet und ich Idiot bin erst um acht und..."
    "... da saß er schon längst im Garten und hat die Grillparty deiner Eltern genossen." Anne gähnte leicht. "Du kannst ja mal in den nächsten Tagen bei ihm vorbeigehen und hallo sagen."
    Ich schüttelte den Kopf. "Das ist doch nicht dein Ernst. Alles, was ich unternommen ahbe, ist schief gelaufen. Stell dir vor, ich klingle bei ihm an der Haustür. Wahrscheinlich würde ich dem Moment irgendeine komische Krankheit kriegen und könnte nicht mehr richtig reden."
    Anne sah mich ungläubig an. "Jetzt machst du aber Spaß oder?" Sie gähnte herzhaft. "Sei mir nicht böse, aber ich schmink mich ab und dann muss ich schlafen."
    Während Anne im Bad war, stellte ich mich ans Fenster und schaute in den Garten. Die gäste schienen gegangen zu sein, draußen war alles ruhig. Lediglich aus Alberts Zimmer nebenan hörte ich durch das halb offene Fenster gedämpfte Stimmen. War Carolin noch gekommen? Ich wollte gerade nachsehen, da kam Anne aus dem Badezimmer zurück.
    "Wie siehst du denn aus?", fragte ich entsetzt.
    Sie grinste. "Meine Haut braucht dringend etwas Pflege", sagte sie. "Ich hab mir jede Menge von der Fettcreme draufgeschmiert. Ich hoffe, deine Mutter nimmt mir das nicht übel. Es ist leider nicht mehr sehr viel davon übrig."
    "Ist schon in Ordnung", sagte ich. "Was machen wir morgen?"
    "Ich glaube, ich fahre morgen wieder." Sie sah mich bittend an. "Sei mir nicht böse, aber ich muss das mit Jonas klären."
    "Kannst du das nicht telefonisch machen? Du könntest ihn anrufen und ihm erzählen, dass-"
    "Du und Carolin, ihr habt doch dauernd gesagt, ich soll ihn nicht anrufen. Aber vielleicht hast du Recht." Sie blickte auf die uhr. "Es ist halb zwölf. Eigentlich genau die richtige Zeit um mit Jonas über unsere Beziehung zu diskutieren. Also, ich ruf ihn jetzt an."
    "Soll ich rausgehen?", fragte ich, aber sie meinte, sie fühle sich besser, wenn ich dabei sei. "Wenn du den Eindruck hast, dass ich zu nett bin zu ihm, dann gib mir ein Zeichen", sagte sie.
    Ich nickte.
    Erst beim 7. oder 8. klingeln nahm Jonas ab. Anne starrte auf das Blatt, auf dem sie sich die Themen führ ihr Telefonat notiert hatte.
    "Ich will ja nicht eifersüchtig wirken oder von Sarah reden", hatte sie mir erklärt. "Deshalb hab ich hier aufgeschrieben, worüber ich mit ihm reden könnte."
    Und so hakte sie ein Thema nach dem anderen ab. Zuerst das Wetter, dann was wir bisher so unternommen hatten, günstige Handytarife und schließlich die entscheidene Frage: "Sag mal, Jonas, was machst du so zurzeit?"
    Sie hatte vorher zu mir gesagt: "Wenn er dann Sarah erwähnt, lege ich wortlos auf und danach geht es mir verdammt schlecht."
    Deshalb hielt ich fast die Luft an, als sie die entscheidene Frage stellte.
    "Wie bitte?", rief sie und sprang auf. "Du machst Witze. Das kann doch nicht sein!"
    "Anne, beruhige dich! Leg einfach auf. Jonas ist es nicht wert, dass du dich über ihn ärgerst. Soll Sarah doch-"
    Anne beachtete mich gar nicht. "Sag das noch mal ganz langsam zum mitschreiben", rief sie ins Telefon. "Ich glaub das einfach nicht."
    Jonas schien etwas zu sagen.
    Anne ließ das handy sinken. "Er ist bei Albert!", sagte sie. "Nebenan!"


    Sooo, das wars für heute! Bleibt mir treu :)

  • Hey leute! es tut mir soooooooooooooooooooooooo wahnsinnig leid, dass ich so lange nicht dawar. Mein computer war schrott und ich konnte ihn nicht mal mehr anmachen! aber jetzt ist er wieder repariert und ich kann endlich weitermachen! :) Sorry nochmal, dass ihr so lange warten musstet! :knuddel



    "Ich werde wahnsinnig", flüsterte Anne mir zu, als wir vor Alberts Tür standen. "Oder meinst du, Jonas erlaubt sich nur einen dummen Scherz?"
    "Wir werden sehen", sagte ich und öffnete die Tür. Dann fiel mir ein, dass Anne noch jede Menge Fettcreme im Gesicht hatte und wie ein polierter Apfel glänzte, aber es war schon zu spät.
    Jonas und Albert saßen am Computer und guckten nur kurz auf.
    "Wenn wir das jetzt noch anders programmieren, dann könnte es klappen", sagte Albert. "Macht ihr bitte mal wieder die Tür zu?"
    "Genau", rief Jonas begeistert. "Ich glaube, jetzt haben wirs gleich, Albert." Er streckte sich. "Hallo Anne, hallo Sandra. Das ist vielleicht ne Arbeit mit so ner Homepage. Ich sitz jetzt schon seit fünf Tagen dran und irgendwas klemmt immer."
    Anne baute sich neben ihm und Albert auf.
    "Seit wann bist du eigentlich hier? Und warum erfahr ich das erst jetzt, Albert?"
    "Du hast mich ja nicht danach gefragt", sagte mein Bruder bloß und stieß einen Begeisterungsschrei aus. "Super, so haut das hin!"
    "Ich zieh den Stecker raus, wenn ihr mir nicht zuhört."
    Diese Drohung schien zu wirken, denn Albert und Jonas drehten sich zu Anne um und wirkten plötzlich wieder ganz normal.
    "Naja", sagte Albert, "Jonas hat mich angerufen und gefragt, ob ich ihm bei seiner Homepage helfen könnte."
    "Und weil mein Vater hier in der Nähe geschäftlich zu tun hat, bin ich eben mitgefahren", ergänzte Jonas. "Warum hast du dich eigentlich so lange nicht blicken lassen, Anne? Seit wann bist du denn hier zu Besuch? Sag mal, hast du zufällig meine Sonnenbrille gefunden? Ich such die wie verrückt."
    Anne sagte gar nichts. Mit verschränkten Armen stand sie da und sah Jonas an.
    "Ist irgendwas? Ich meine, stimmt irgendwas nicht?", Jonas wirkte ein bisschen verunsichert. Anne schwieg immer noch.
    "Vielleicht solltest du was zum Thema Sarah sagen", half ich nach.
    Jonas verdrehte die Augen. "Die Software, die mir Sarah versprochen hatte, war der letzte Schrott. Wenn sie sich damit ne Homepage machen will, na dann viel Spaß." Er drehte seinen Stuhl wieder zum Computer.
    "Ach übrigens", sagte Albert, "bevor ichs vergesse: Timo hat angerufen Anne. Mit der Disco heute Abend klappt das bei ihm nicht mehr und dich konnte er über Handy nicht erreichen. Er hat gefragt, ob du morgen Zeit hast."
    Jonas guckte angestrengt auf den Monitor.
    "Wer ist denn Timo?"
    Anne lächelte. "Ach, irgendeiner vom Fußballverein. Ich kenne ihn auch nicht so genau."
    Jonas wandte sich an Albert. "Meinst du, du kannst nächste Woche mal bei mir vorbeikommen? Es sind ja nur hundert Kilometer und-"
    Sein Handy klingelte. Er starrte auf das Display und stand auf. "Also, dann mal danke lbert. Ich muss los, mein Vater wartet vorne an der Ecke auf mich. Wir haben ausgemacht, dass er mir ne Nachricht schickt, wenn er fertig ist."
    Anne schluckte. "Fährst du nach Hause?"
    "Klar, sagte ich doch."
    "Ich fahr mit! Ich packe und bin in einer Minute fertig."
    Jonas starrte sie entgeistert an. "Moment mal, ich-"
    Aber Anne war schon aus dem Zimmer gestürmt.
    "Vielleicht kannst du ihr sagen, dass mein Vater mit dem LKW kommt. Er hat jede Menge leerer Sprudelflaschen geladen", sagte Jonas zu mir. "Wenn sie unbedingt mitfahren will, von mir aus. Mich störts nicht."


    Sooooo, das wars auch erstmal wieder. :D Und nochmal sorry, dass ihr so lange warten musstet!

  • danke für die komments :kiss
    Es geht weiter!


    Anne warf alles, was ihr in die Finger kam, in ihre Reisetasche. "Du bist mir doch nicht böse", mrumelte sie. "Aber weißt du, das ist jetzt die Gelegnheit. Ich kann mindestens eine Stunde lang mit Jonas reden."
    "Aber sein Vater..."
    "Sein vater stört nicht, der ist schwerhörig. Mensch Sandra, ich glaube, es wird alles noch gut, denkst du nicht auch? Jonas kann einfach nciht so über seine Gefühle reden, aber das wird er noch lernen. Jedenfalls bin ich ja so froh, dass ihn an Sarah nur die Software interessiert hat." Sie fiel mir um den Hals. "Ich drück dir ganz fest die Daumen für Stefan, ja? Und grüß deine Eltern. Und Carolin. Und wir telefonieren!"
    "Und was ist mit Timo? Ich denke du magst ihn gern?"
    Sie drehte sich um und einen Moment lang hate ich den Eindruck, dass sie weinte.
    "Ja", flüsterte sie, "ich mag ihn sehr gern. Aber Jonas... ich weiß auch nicht warum..." und dann stürmte sie aus dem Zimmer und hinter Jonas die Treppe hinunter.
    Mein Bruder stand an der treppe und grinste. "Anne ist ein total verrücktes Huhn. Sag mal, ist sie vielleicht in Jonas verliebt?"
    "Ich weiß nicht, wie du darauf kommst", sagte ich kühl. "Nein, ich glaube, sie ist nicht in ihn verliebt."
    "Na dann", meinte er und gähnte. "Wär nämlich ziemlich frustrierend für sie. Ich verrat dir mal was: Jungs reden nämlich auch manchmal über Mädchen. Und Jonas hat mir erzählt, dass er total in Sarah verknallt ist. Er macht jetzt für sich ne Homepage und dann will er mit seinen Kenntnisses angeben und ihr auch einer erstellen."
    "Nein!", sagte ich und starrte ihn an. "Komm, sag, dass das ein Witz ist!"
    "Nee, im Ernst. Jonas ist wirklich so blöd und macht erst sich selbst die Homepage, anstatt gleich-"
    Ich schüttelte den Kopf. "Das hatte ich nicht gemeint", sagte ich. An der Küchentür drehte ich mich nochmals um. "Übrigens, ich glaube, Carolin hat in der Disco auf dich gewartet."
    Albert guckte ziemlich selbstbewusst.
    "Tja, weißt du, manche Sachen sind eben wichtiger. Und weil Jonas nun mal zufällig da war... Da konnte ich auch nicht absagen oder? Findest du mein Verhalten blöd?"
    "Ja", sagte ich langsam. "Ich finde das sogar ziemlich blöd. Wenn ich an Carolins stelle wäre..."
    Albert biss sich auf die Unterlippe. "Was soll ich denn jetzt machen? Soll ich einfach sagen, dass..."
    "Nein, das kann nicht sein!", sagte ich und starrte auf den Monitor.
    Mein Bruder kam neugierig näher und blickte mir über die Schulter.
    "Doch! Das kann schon wahr sein", sagte er. "Und ich geh mal Carolin anrufen. Es ist zwar gleich mitternacht, aber vielleicht freut sie sich ja doch."


    das wars schon wieder :p schreibt schön fleißig ;)

  • ok es geht weiter



    Ich riss die Einganstür auf. Anne saß direkt davor.
    "Ich dachte, du fährst mit Jonas nach Hause", sagte ich.
    Sie lächelte Timo an, der den Arm um sie gelegt hatte und ein bisschen verlegen guckte. "Na ja, hatte ich fast vor, aber dann bin ich über Timo gestolpert, der wollte nämlich mitten in der Nacht eine Einladung fürs Training in den Briefkasten werfen und..." Sie stand langsam auf. "Na ja, irgendwie wurde mir plötzlich klar, dass mir Jonas eigentlich gar nicht so wichtig ist, und Timo..."
    Er räuspere sich. "Ich hab Stimmen im Garten gehört und mir gedacht, ich werf einfach mal die Einladung zum Anfängertraining in den Briefkasten. Wir fangen nämlich morgen früher an. Um halb acht schon."
    Meine Freundin nickte. "ich komme bestimmt."


    In dieser Nacht konnten Anne und ich lange nicht einschlafen.
    "Ich glaube, es war die richtige Entscheidung", meinte sie gegen 1 Uhr und gähnte laut. "Für Jonas ist es sicherlich ein harter Schlag, dass ich nichts mehr von ihm wissen will, aber notfalls kann er sich ja mit Sarah oder sonst wem trösten. Weißt du, Timo ist ganz anders als er..."
    Ich hörte nur halb zu. Um mich herum schien alles zu klappen: Anne und Timo hatten einander gefunden und Albert und Carolin waren vorhin spazieren gegangen und schienen sich prächtig verstanden zu haben.
    Und was war mit mir? Und mit Stefan? Was wusste ich überahupt von ihm?
    Anne murmelte etwas im Halbschlaf. Ich löschte das Licht.
    Entscheidend war nur eine Sache: Ich war verliebt in ihn. Das wusste ich ganz sicher.
    Vielleicht lag es am Vollmond, dass ich nicht einschlafen konnte. Irgendwann stand ich auf, um mir in der Küche etwas zu trinken zu holen.
    Mama saß am Küchentsich und starrte auf den Monitor ihres Laptops.
    "Was ist denn mit dir?", fragte sie erstaunt. "Warum schläfst du nicht?"
    Ich zuckte die Schultern. "Weiß nicht. Vielleicht liegt es am Vollmond. ich bin irgendwie aufgedreht."
    Mama musterte mich aufmerksam. "sandra?"
    Ich setzte mich auf die tischkante. Mama schob ihren Laptop ein Stück zur seite. "Sandra, bei dir ist ziemlich viel passiert in letzter Zeit, stimmt's?"
    Ich nickte. "Klar", sagte ich und wollte hinzufügen: "Ist doch klar, dass viel passiert ist oder etwa nicht?", aber irgendwas im Blick meiner mutter machte mich unsicher. Ich nickte ein 2. mal und versuchte zu lächeln.
    "Du bist so groß geworden", sagte sie leise und es klang, als spräche sie zu sich selbst. "Du und Albert, ihr seit eigentlich keine Kinder mehr." Sie blickte auf. "Hast du Kummer?"
    "Nein, nicht wirklich", sagte ich. "Nur manchmal, ein bisschen eben. Wie alle menschen!"
    Meine Mutter hatte das grelle deckenlicht gelöscht und das Fenster geöffnet. Ich spürte die kühle Nachtluft und fröstelte einen Moment.
    Mama legte den Arm um mich. "Sieh mal, der dicke mond", sagte sie leise. "Weißt du noch, als Kind hast du immer gedacht, dass er ein Gesicht hat. Und du hast dir bei abnehmendem Mond Sorgen um ihn gemacht und warst ganz glücklich, wenn er wieder voll da war."
    "Ja", sagte ich. "Aber das ist schon lange her."
    Sie nickte. "Ich weiß. Aber wir haben es beide nicht vergessen!" Sie sah mich an. "Willst du über deinen Kummer reden? Es muss auch nicht jetzt sein."
    Ich schüttelte den Kopf. "Mama, es ist nur ein ganz kleiner Kummer", sagte ich. Sie lächelte und schloss das Fenster. "Vielleicht ist es mit dem Kummer wie mit dem Mond. Er kommt, aber geht auch wieder." Liebevoll strich sie mir übers Haar. "Gute Nacht, meine Große. Du machst das schon alles richtig, ich weiß das."
    "Gute Nacht, mama", flüsterte ich.
    Ich ging aus der Küche und einen Moment lang hatte ich meine Mutter so lieb, dass ich fast hätte heulen können.


    So das wars. schreibt schön viele komments :D

  • Danke :knuddel
    Es geht weiter!


    "Irgendwo muss es doch sein", hörte ich meinen Vater in der Diele unten sagen. Ich blickte auf das Leuchtzifferblatt des Weckers. Viertel nach sieben! Und das in der ferienzeit!
    Irgendjemand riss meine Zimmertür auf. Papa stürmte rein und rief: "Hast du zufällig mein helles Leinenjackett gesehen? Das hing gestern Abend noch an der Garderobe.!"
    "Nein", knurrte ich verschlafen, "es sind Ferien!"
    Mitleidlos drehte mein Vater das licht an.
    "Denk mal ein bisschen nach. Ich muss arbeiten gehen, ich hab in zwei Stunden einen Termin in München und brauche das Jackett."
    "Pst!" Das war Mama, die das Licht wieder löschte. "Dann zieh doch was anderes an und lass Sandra schlafen. Sie strich mir übers Haar.
    "Schlaf weiter. Ich muss in die Redaktion. Übrigens, wir machen wirklich die neue Serie. Junge Fußballtalente wird sie heißen..."
    Minuten später hörte ich beide das haus verlassen. Ich wollte mich umdrehen und weiterschlafen, aber leider ging das nicht mehr. Wo war überhaupt Anne? War sie schon aufgestanden?
    Da entdeckte ich den zettel auf meinem Schreibtisch: Ich bin bei Timo auf dem Fußballplatz Und darunter, ziemlich klein: PS: Ich musste mir deine gelbe Hose und das bunte T-shirt ausleihen. Danke! Rundherum hatte sie viele Herzen gemalt.
    Dann stehe ich eben auch auf, dachte ich, als ich von unten Musik hörte.
    Albert saß am Esstisch, las Zeitung und schaufelte achtlos Kartoffelsalat in sich hinein. Ich studierte den Inhalt des Kühlschranks. Angeblich soll es ja intelligente Kühlschränke geben, die selbstständig die Sachen bestellen, die fehlen. Unser Kühlschrank jedenfalls zählte noch zu den altmodischen Exemplaren; bis auf die Reste der Grilparty des vergangenen Abends und drei Eier war er absolut leer.
    "Schmeckt prima", sagte mein Bruder und schob mir die Schüssel mit Kartoffelsalat rüber. "Ich versteh nicht, warum Anne nichts davon wollte."
    "Aber doch nicht zum Frühstück!"
    Er grinste mich an. "Wenn ihr nicht die rote Grütze aufgefuttert hättet, dann könntest du jetzt davon was kriegen. Mama war übrigens ganz schön sauer, dass ihre tolle Grillparty ohne Nachtisch zu Ende ging."
    "Ups", sagte ich und probierte ein bisschen von dem Kartoffelsalat. "Wir wussten doch nicht, dass der eigentlich fürs Fest war." Ich stellte den Kartoffelsalat wieder in den Kühlschrank.
    "Eigentlich habe ich sowieso kein Hunger. Höchstens Appetit. Auf Erdbeeren zum Beispiel." Ich deutete auf das Nachbargrundstück. "Weißt du, dass es da drüben wahnsinnig gute Erdbeeren gibt? Wir sollten langsam mal in unserem Garten etwas anpflanzen, ein paar blumen wenigstens oder so."
    Albert schüttelte den Kopf. Er wirkte ziemlich resigniert. "Lohnt sich wahrscheinlich nicht mehr", murmelte er.
    "Lohnt sich wahrscheinlich nicht mehr? Was soll das denn wieder heißen?"
    Mein Bruder schüttelte bloß den Kopf. "Papa kann sich mit dem Bauschuss nicht einigen, das Verwaltungszentrum soll nicht so gebaut werden, wie er sich das vorgestellt hat. Naja und du kennst ihn ja. Jedenfalls hat er vorhin gemeint, wir würden vielleicht wieder nach Ludwigsstadt zurückgehen."
    "Wie bitte?", fragte ich. "Hab ich mich verhört? Wir sollen wieder zurück nach Ludwigsstadt?"
    Albert zuckte die Schultern. "Entschieden ist noch nichts. Irgendwie hängt es wohl von dem Termin in München ab. Ich hoffe bloß, wir erfahren es rechtzeitig."


    Soooo, das wars auch schon wieder. Bleibt mir treu :)

  • sorry hatte keine zeit aber jetzt gehts weiter!


    Albert war zu Carolin gegangen und ich saß allein in der Küche. WEnigstens hab ich noch nicht meinen ganzen kremple ausgepackt, dachte ich. Es war wieder mal typisch für meine eltern. Probewohnen in einem supermodernem Haus und dann wieder zurück ins Fachwerkhaus am Marktplatz in Ludwigsstadt. Das war ein total Kulturschock, was sie uns da zumuteten. Ich war ja auch so einiges gewöhnt.
    Ich starrte eine Weile untätig vor mich hin und beschloss dann, mein Tagebuch zu suchen. Längere Zeit hatte ich gar keine Lust gehabt, Tagebuch zu schreiben, vielleicht, weil mein Leben so ereignislos gewesen war. Aber inzwischen war einiges passiert, was ich aufschreiben wollte.
    Meine Schritte hallten auf dem Boden, als ich hochging. Komisch, dass dieses geräusch mir sonst noch nie aufgefallen war.
    "Albert?". rief ich halblaut, aber dann fiel mir wieder ein, dass er zu Carolin gegangen war.
    Das Telefon klingelte ein Mal.
    Unwillkürlich schaute ich mich um, als ich die Treppe hochging. Aber dann musste ich lachen: Es war halb neun Uhr morgens, nicht unbedingt Geisterstunde. Aber irgendwie war mir das Haus unheimlich.
    Das Telefon klingelte wieder.
    Es war Mama. "Bleib drin, es soll ein ziemliches Unwetter geben", sagte sie. "Gewitter und Sturm und das Übliche. Hast du gehört? Bleib im Haus, da bist du sicher."
    Bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte sie aufgelegt.
    Ein Gewitter hatte mir gerade noch gefehlt. Nicht, dass ich Angst davor hatte, bestimmt nicht, aber irgendwie war mir schon ein bisschen komisch zu Mute in diesem großen Haus. Vielleicht sollte ich mich einfach in mein Zimmer verziehen, die Rollos hochziehen und von oben das Unwetter beobachten.
    Aber natürlich klemmte das Rollo wieder und ich musste Licht anmachen. Sehr gemütlich fand ich es eigentlich nicht, vor allem, weil das Licht bedenklich flackerte. Also ging ich wieder nach unten.
    Das Licht ging ganz aus. Stromausfall, fluchte ich. Irgendwo mussten Kerzen sein und Streichhölzer, irgendwo.... Ich beschloss mit der Sucherei zu warten. Allzulange konnte der Stromausfall ja auch nicht dauern. Wenn jetzt bloß Albert da gewesen wäre. Oder wenigstens Anne!
    Kurz entschlossen wählte ich ihre Nummer, aber es meldete sich nur die Mobilbox und ich legte auf.
    Ich rief bei Carolin an.
    "Moment mal", flüsterte sie, "ich muss mit dir in ein anderes Zimmer gehen. Albert ist da."
    Ich hörte sie eine Treppe hinuntergehen und dann lachte sie. "Stell dir vor, Albert ist vorhin gekommen und hat mir einen Liebesbrief überreicht."
    "Toll", sagte ich. "Und?"
    "Es ist ein wahnsinnig schöner Liebesbrief, fünfeinhalb Seiten lnag, mit ganz viel Gefühl. Es gibt nur ein winziges Problem." Sie machte eine kurze Pause, dann prustete sie los. "Auf der vorletzten Seite steht: Du bist der tollste Junge, der mir je begegnet ist! "
    "Nein!", rief ich.
    Carolin kicherte immer noch. "Doch. Ich nehme an, Albert war gestern Nacht ziemlich müde, als er den Brief geschrieben-oder soll ich besser sagen abgeschrieben hat. Aber er ist trotzdem gut. Ich hab deinem Bruder gesagt, dass ich noch öfter solche Briefe möchte."
    "Jedenfalls ist bei euch wieder alles in Ordnung, oder?" , fragte ich.
    "Es ist alles in ordnung."
    Ich traute mich nicht zu sagen, dass Albert nach Hause kommen sollte, weil ich vor dem Gewitter Angst hatte. Ich legte auf.
    Unschlüssig stand ich in der Diele.
    War da nicht wieder irgendein merkwürdiges Geräusch gewesen? Als ob irgendwas über den Boden geschleift würde, so hörte es sich an.
    Das Telefon klingelte, aber als ich abnahm, meldete sich niemand.
    Wollte vielleicht ein Einbrecher herausfinden, ob jemand bei uns zu Hause war? Und was war das für ein merkwürdiges geräusch, das ich trotz des prasselnden Regens immer noch hörte? Hoffentlich funktionierte wenigstens die Alarmanlage. Hatte nicht Frau Altmüller am Abend vorher was von Einbrechern erzählt? Aber dann fiel mir wieder ein, wer ihr Erdbeerbeet geplündert hatte und musste laut lachen.
    Mein Lachen hallte so laut in dem riesigen Wohnzimmer, dass ich eine Gänsehaut bekam, dieses Mal aber ausnahmsweise von der Klimaanlage. Die schien nicht mehr zu funktionieren. Klar, dachte ich, Stromausfall und das bedeutet natürlich auch, dass die Alarmanlage ausgefallen ist.


    so das wars. schreibt schön viele komments :lovesigh

  • sorry hatte keine zeit aber jetzt gehts weiter!


    Albert war zu Carolin gegangen und ich saß allein in der Küche. WEnigstens hab ich noch nicht meinen ganzen kremple ausgepackt, dachte ich. Es war wieder mal typisch für meine eltern. Probewohnen in einem supermodernem Haus und dann wieder zurück ins Fachwerkhaus am Marktplatz in Ludwigsstadt. Das war ein total Kulturschock, was sie uns da zumuteten. Ich war ja auch so einiges gewöhnt.
    Ich starrte eine Weile untätig vor mich hin und beschloss dann, mein Tagebuch zu suchen. Längere Zeit hatte ich gar keine Lust gehabt, Tagebuch zu schreiben, vielleicht, weil mein Leben so ereignislos gewesen war. Aber inzwischen war einiges passiert, was ich aufschreiben wollte.
    Meine Schritte hallten auf dem Boden, als ich hochging. Komisch, dass dieses geräusch mir sonst noch nie aufgefallen war.
    "Albert?". rief ich halblaut, aber dann fiel mir wieder ein, dass er zu Carolin gegangen war.
    Das Telefon klingelte ein Mal.
    Unwillkürlich schaute ich mich um, als ich die Treppe hochging. Aber dann musste ich lachen: Es war halb neun Uhr morgens, nicht unbedingt Geisterstunde. Aber irgendwie war mir das Haus unheimlich.
    Das Telefon klingelte wieder.
    Es war Mama. "Bleib drin, es soll ein ziemliches Unwetter geben", sagte sie. "Gewitter und Sturm und das Übliche. Hast du gehört? Bleib im Haus, da bist du sicher."
    Bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte sie aufgelegt.
    Ein Gewitter hatte mir gerade noch gefehlt. Nicht, dass ich Angst davor hatte, bestimmt nicht, aber irgendwie war mir schon ein bisschen komisch zu Mute in diesem großen Haus. Vielleicht sollte ich mich einfach in mein Zimmer verziehen, die Rollos hochziehen und von oben das Unwetter beobachten.
    Aber natürlich klemmte das Rollo wieder und ich musste Licht anmachen. Sehr gemütlich fand ich es eigentlich nicht, vor allem, weil das Licht bedenklich flackerte. Also ging ich wieder nach unten.
    Das Licht ging ganz aus. Stromausfall, fluchte ich. Irgendwo mussten Kerzen sein und Streichhölzer, irgendwo.... Ich beschloss mit der Sucherei zu warten. Allzulange konnte der Stromausfall ja auch nicht dauern. Wenn jetzt bloß Albert da gewesen wäre. Oder wenigstens Anne!
    Kurz entschlossen wählte ich ihre Nummer, aber es meldete sich nur die Mobilbox und ich legte auf.
    Ich rief bei Carolin an.
    "Moment mal", flüsterte sie, "ich muss mit dir in ein anderes Zimmer gehen. Albert ist da."
    Ich hörte sie eine Treppe hinuntergehen und dann lachte sie. "Stell dir vor, Albert ist vorhin gekommen und hat mir einen Liebesbrief überreicht."
    "Toll", sagte ich. "Und?"
    "Es ist ein wahnsinnig schöner Liebesbrief, fünfeinhalb Seiten lnag, mit ganz viel Gefühl. Es gibt nur ein winziges Problem." Sie machte eine kurze Pause, dann prustete sie los. "Auf der vorletzten Seite steht: Du bist der tollste Junge, der mir je begegnet ist! "
    "Nein!", rief ich.
    Carolin kicherte immer noch. "Doch. Ich nehme an, Albert war gestern Nacht ziemlich müde, als er den Brief geschrieben-oder soll ich besser sagen abgeschrieben hat. Aber er ist trotzdem gut. Ich hab deinem Bruder gesagt, dass ich noch öfter solche Briefe möchte."
    "Jedenfalls ist bei euch wieder alles in Ordnung, oder?" , fragte ich.
    "Es ist alles in ordnung."
    Ich traute mich nicht zu sagen, dass Albert nach Hause kommen sollte, weil ich vor dem Gewitter Angst hatte. Ich legte auf.
    Unschlüssig stand ich in der Diele.
    War da nicht wieder irgendein merkwürdiges Geräusch gewesen? Als ob irgendwas über den Boden geschleift würde, so hörte es sich an.
    Das Telefon klingelte, aber als ich abnahm, meldete sich niemand.
    Wollte vielleicht ein Einbrecher herausfinden, ob jemand bei uns zu Hause war? Und was war das für ein merkwürdiges geräusch, das ich trotz des prasselnden Regens immer noch hörte? Hoffentlich funktionierte wenigstens die Alarmanlage. Hatte nicht Frau Altmüller am Abend vorher was von Einbrechern erzählt? Aber dann fiel mir wieder ein, wer ihr Erdbeerbeet geplündert hatte und musste laut lachen.
    Mein Lachen hallte so laut in dem riesigen Wohnzimmer, dass ich eine Gänsehaut bekam, dieses Mal aber ausnahmsweise von der Klimaanlage. Die schien nicht mehr zu funktionieren. Klar, dachte ich, Stromausfall und das bedeutet natürlich auch, dass die Alarmanlage ausgefallen ist.


    so das wars. schreibt schön viele komments :love

  • dankeeee :kuss
    Es geht weiter


    Ich sah mich im Wohnzimmer um. Es schien mir der sicherste Ort im ganzen Haus: Sollte wirklich jemand eibrechen, dann konnte ich immer noch versuchen, durch eines der Fenster in den Garten zu kommen. Vorausgesetzt, es ließ sich öffnen. Aber darüber wollte ich mir jetzt lieber keine Gedanken machen.
    Die einzige Schwachstelle im Wohnzimmer war der Durchgang zum Esszimmer. Ich sah mich suchend um. Dann hatte ich die Idee.
    Der Dielenschrank war zwar wahnsinnig schwer und ich konnte ihn nur millimeterweise vorwärts schieben, aber irgendwann hatte ich es geschafft: Der Durchgang war versperrt. Zwar hatte der Fußboden einige kratzer abgekriegt, aber dafür konnte ich nun wirklich nichts. Ich ließ mich total geschafft aufs Sofa sinken.
    Regentropfe prasselten an die Scheiben, die Bäume auf dem Nachbargrundstück beugten sich im Sturm, im oberen Stockwerk bei Altmüllers schlug ein Fensterladen hin und her. Einen Moment lang glaubte ich eine verhüllte Gestallt an einem der Fenster zu sehen, aber wahrscheinlich war das nur eine Spiegelung.
    Ein merkwürdiges Geräusch ließ mich erstarren. Klopfte da jemand? Aber das konnte doch nicht sein. Bei dem Wetter kam bestimmt niemand einfach so zu Besuch.
    Ich merkte, wie ich nervös wurde. Verflixt noch mal, warum musste auch ausgerechnet jetzt die Alarmanlage nicht funktionieren? Ich wollte nach dem Telefon greifen, da fiel mir ein, dass ich es im Esszimmer hatte liegen lassen. Zwischen mir und dem Telefon stand lediglich der massive Dielenschrank.
    Das Klopfen hatte aufgehört. Ich wollte mich schon wieder beruhigt hinsetzten, da entdeckte ich vor dem Fenster eine Gestalt im Regencape.
    Albert vielleicht? Oder Anne? Es war zu dunkel, um etwas zu erkennen.
    "Hallo", rief eine Stimme von draußen.
    Es war eindeutig nicht Albert und auch nicht Anne.
    Einen Moment lang dachte ich daran, mich auf dem Sofa ganz klein zu machen und einfach so zu tun, als sei ich nicht da, aber dann zerriss ein Blitz das Dunkel und erhellte sekundenlang das Wohnzimmer.
    Die Gestalt draußen hatte mich gesehen.
    "Hallo", rief die Stimme nochmals und schwenkte einen Gegenstand.
    Mir war inzwischen alles egal- Ich bewaffnete mich mit einer schweren Teekanne aus dem Dielenschrank. Kampflos würde ich das Haus nicht aufgeben! Dann öffnete ich das Fenster.
    "Du hörst ziemlich schlecht", rief Stefan und hielt mir eine Plastiktüte entgegen. "Hier! Soll ich deinem Vater bringen!"
    "Komm rein", sagte ich und weil er mich ungläubig anstarrte, fügte ich hinzu "durchs Fenster. geht bei uns in moment nicht anders."
    Stefan lachte bloß und kletterte ins Wohnzimmer. "Ich dachte, das sei ein ganz modernes Haus." Ich lachte ebenfalls und versuchte die Teekanne unauffällig loszuwerden. "Ist es ja auch, aber im Moment haben wir Stromausfall und da geht gar nichts mehr."
    Im Esszimmer klingelte das Telefon. Ich tat einfach so, als hörte ich es nicht.
    Beim siebten Klingeln wurde Stefan unruhig. "Willst du nicht ans Telefon gehen?", fragte er. Er sah sich suchend um. "Wo ist denn hier überahupt die Tür? Ich meine, ihr klettert ja wohl nicht immer durchs Fenster oder?"
    "Nein", stotterte ich. "Natürlich nicht."
    Es lief einfach alles wieder bescheuert. Stefan stand zwei Meter von mir entfernt, seine Haare waren klitschnass und ich fand ihn so süß, dass mir fast die Luft wegblieb. Und jetzt sollte ich ihm erzählen, dass ich Angsthase den Dielenschrank vor den Durchgang geschoben hatte als Schutz gegen Einbrecher? Das war einfach lachhaft.
    Er sah mich erwartungsvoll an.
    "Ich...ähm.. ich räum hier ein bisschen um", behauptete ich und tata einen Schritt zur Seite. "Weißt du, mein Vater ist Architekt und da... ja, er findet es einfach toll, wenn sich immer wieder was verändert... in der Wohnung."
    Stefan nickte un meinte, er könne das verstehen.
    Ich lächelte ihn an.
    "Ja, dann geh ich mal wieder", sagte er langsam. "Ich sollte nur das jackett vorbeibringen. Mein Vater hat es gestern Abend versehentlich mitgenommen und das war ihm furchtbar peinlich. Er hat gesagt, ich soll es gleich zurückbringen, bevor dein vater es vermisst."
    "Ja", sagte ich. Stefan hatte so tolle blaue Augen...
    "Also ich geh dann mal wieder", wiederholte er.
    Ich nickte. Ich wollte rufen, bleib doch bitte da, ich bin so glücklich dass du hier bist... aber ich stand bloß da und nickte.
    "Also ich muss dann wieder", sagte er nochmals. "Schade, dass wir uns gestern im Sternenweg getroffen haben."
    "Ja", sagte ich. "Es hat ziemlich stark geregnet." Mehr fiel mir nicht ein.
    Er drehte sich zum Fenster um. Der regen hatte mittlerweile aufgehört. Aus der Ferne war nur noch ein leises Donnergrollen zu hören.
    Das Telefon klingelte schon wieder.
    "Also, tschüss", sagte Stefan und öffnete das Fenster.
    "Warte mal!", rief ich. "Kannst du mir beim Umräumen helfen? Ich komm nicht an das Telefon, wenn der Schrank vor dem Durchgang steht."
    Gemeinsam schoben wir den Schrank Zentimeter für Zentimeter zurück. Das Telefon hatte längst aufgehört zu klingeln, als wir den Durchgang endlich frei hatten.
    "Ist wahrscheinlich auch sinnvoller, wenn man hier durchkann", sagte Stefan und grinste ein bisschen. "Hast du wirklich vorgehabt, das Zimmer so umzuräumen, dass man durch Fenster klettern muss?"
    Ich schüttelte den Kopf. "Das ist ne längere Geschichte. Aber wenn du Zeit hast erzähle ich sie gern."
    Er zögerte. "Nelli ist draußen!"
    "Du meinst deinen Hund", vergewisserte ich mich.
    Er schüttelte den Kopf und einen Moment lang wurde mir fast schlecht.
    "Der Hund meiner Großeltern", verbesserte er. "Kann ich ihn reinholen? Dann habe ich Zeit."
    Ein Hund im Haus! Garantiert würden meine Eltern einen Herzschlag kriegen, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Ich nickte. Stefan öffnete das Fenster und ein riesiger Bettvorleger sprang ins Zimmer.
    "das ist Nelli", sagte Stefan stolz, als der Hund sich schüttelte.
    "Ich weiß", sagte ich und kraulte ihn am Hals.
    "Hast du schon gefrühstückt?", fragte ich. "Komm, wir machen uns Spiegeleier und Tee und dann muss ich dir einiges erzählen."
    Er nickte. "Mein Opa glaubt immer noch, dass du aus Russland kommst. Er findet dich unheimlich nett. Er hat gemeint, ich soll nicht immer mit Nelli spazieren gehen, sondern lieber mit dir."
    Ich merkte, wie ich rot wurde. "Und? Was hast du gesagt?"
    Er lachte. "Ich hab gesagt: Gute Idee Opa. Weißt du, wenn man ihm wiederspricht, dann gibt es eine grauenhafte Diskussion... Und die idee ist ja wirklich gar nicht so schlecht oder?"
    "Stimmt", sagte ich. "Wir können ja auch zu dritt spazieren gehen."
    Er nickte. "Das hängt von dir ab."
    "Ja", sagte ich. "Das hängt ziemlich von mir ab. Machst du uns Spiegeleier und Tee? Ich muss noch was erledigen!"
    Ich schnappte mir das Telefon und rannte die Treppe hinauf. Diese Mal würde ich keinen einzigen Fehler mehr machen!


    Ausnahmsweise nahm Papa gleich beim dritten oder vierten Klingeln ab. Als er meine Stimme erkannte, murmelte er, dass er in einer wichtigen Besprechung sei, bei der es um Millionen gehe.
    "Und bei mir geht es um mein Lebensglück", fauchte ich, aber das schien iih nicht im Geringsten zu beeindrucken. Er legte einfach auf.
    Mamas Nummer anzurufen hätte ich mir sparen können. Es meldete sich wie immer nur der Anrufbeantworter.
    Einen Momentlang war ich ratlos, dann wählte ich nochmals papas Nummer.
    Nach dem zehnten Klingeln nahm er ab. Seine Stimme klang ziemlich gereizt.
    Bevor er wieder auflegen konnte, rief ich: "Du Paps, da war jemand in der garage und hat dein Auto-"
    "Wie bitte? Was ist mit dem Auto? Irgendwas beschädigt? Ruf gleich Mama an und... Warte, ich geh mal nach draußen, dann können wir in Ruhe telefonieren.
    "Mit dem Auto ist gar nichts los", beruhigte ich ihn. "Aber ich hab ne ganz wichtige Frage. Die entscheidet über mein lebensglück."
    Endlich schien mein Vater zu kapieren. Er lachte leise. "also sag schon. Ich will versuchen, sie zu beantworten."
    Im Hintergrund hörte ich Gemurmel. "es ist nur meine Tochter", hörte ich Papa sagen. Ich schluckte. Aber wahrscheinlich dachte er sich gar nichts dabei.
    2Also, Sandra, was willst du wissen?"
    "Bleiben wir hier in Friedingen oder ziehen wir wieder nach Ludwigsstadt?"
    Er räusperte sich. "Also, wenn du es genau wissen willst: Dieses Jahr und das nächste Jahr bleiben wir noch. Was dann kommt: Wir werden sehen. Zufrieden?"
    "Danke, paps. Und mit deinem Auto ist alles in Ordnung, ehrlich.
    Ich legte auf und rannte nach unten. Dieses und das nächste Jahr bleiben wir noch hier, danach, dachte ich, was dann kommt, wird man sehen.


    Stefan stand ziemlich ratlos am Herd. "Normalerweise hab ich mit Spiegeleiern keine Schwierigkeiten", sagte er, "aber ich krieg den Herd einfach nicht an."
    "Klar", sagte ich. "Stromausfall. Deshalb hab ich auch dein Klingeln nicht gehört. Mit den Spiegeleiern wird das nichts, aber das ist nicht schlimm. Lass uns einfach ein Picknick machen."
    "Picknick? bei dem Wetter? es regnet inzwischen schon wieder ziemlich stark, sieh mal raus!"
    Aus dem Kühlschrank holte ich die Reste der grillparty: Putenschnitzel, Würstchen, Kartoffelsalat, gegrillte Tomaten und packte alles in einen Korb.
    "Komm", sagte ich, "das stört uns nicht. Wir machen unser Picknick einfach im Wohnzimmer."
    Der Himmel draußen war immer noch grau verhangen, der Regen prasselte schräg gegen die Fensterfront, das Telefon läutete- und wir schoben das Sofa wie eine Insel in die Mitte des Raumes.


    ENDEEEEEEE


    Soooooo, ich hoffe euch hat meine FS gefallen :) schreibt mir doch noch ein paar komments, würde mich freuen :D

  • hi @ alll


    Ich kenne :lovesighdas buch. ICh habs ja selber im regal stehen! Ich find deine Story aber trotzdem voll cool. :cool: :cool: :cool:


    Heagdl nina :kopfstrei

  • Ja, wirklich tolll!
    P.S.: Paprika, wie meinst du das mit "woher weißt du wie ich heiße ??? *neugierig sei*

    [FONT="Comic Sans MS"]Haallllloooooo! :rollauge
    Viele Grüße an öhmm.... den, der das hier grad liest![/FONT] :)[FONT="Century Gothic"][CENTER]I wanna see everybody jumping up and down![/CENTER][/FONT][CENTER][SIGPIC][/SIGPIC][/CENTER]



    [FONT="Comic Sans MS"][SIZE="1"]Ahja, bevor ichs vergess, nur das ihr mich nich verwechselt oder so, ich war bis letztens noch Einoel[/SIZE][/FONT][FONT="Century Gothic"][SIZE="1"][RIGHT]http://www.planetdan.net/pics/misc/georgie.htm
    einfach klicken, ziehen und los lassen[/RIGHT][/SIZE][/FONT]

  • Echt tolle Story! Die ist einfach perfekt! :anbet Hoff du machst bald eine neue. Wäre cool!

    [SIZE="2"][COLOR="Purple"][/COLOR][COLOR="Magenta"]
    мαя¢єℓℓ & мαяιηα ѕιη¢є 04.05.2008 !


    ι¢н ℓιєвє ∂ι¢н ღ [/COLOR][/SIZE]


  • ich find es echt ganz gut... vor allem weil ich das buch auch gelesen hab. aber du müsstest am anfang schon sagen, dass das einfach die geschichte aus dem buch ist - gekürtzt und mt bilder... wenn man das buch nicht gelesenhat, weiß mandas sonst garnicht.

    lg, lolola

    [SIZE=4][SIZE=3]Scheiße. Aus irgendeinem Grund bist du mir wichtig.[/SIZE]
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