Küsse, Flirt und Torschusspanik [beendet]

  • Danke für die lieben komments :kiss
    Jetzt gehts weiter!



    Papa war ins Büro gegangen, zeitiger als sonst. Albert rief den Kundenservice an und erfuhr, dass frühestens am Nachmittag jemand kommen würde.



    „Na, dann mach ich mich mal auf und arbeite was.“, meinte meine Mutter, als wir mit vereinten Kräften alle Fenster im Haus geöffnet hatten.



    „Wenn was sein sollte, ihr erreicht mich in der Redaktion.“ Und weg war sie.



    Albert: Ich muss jetzt auch los. Carolin wartet auf mich.
    Sandra: Heißt das, mit Carolin und dir ist alles wieder in Ordnung? Hat dein Liebesbrief gewirkt?
    Albert: Ich hab den Brief gar nicht abgeschickt. Erzähl bloß niemandem davon. Ich finde Carolin wirklich nett, aber dass ich ihr einen Liebesbrief schreibe… ich weiß nicht, das wäre doch ein bisschen übertrieben. Außerdem ging das alles viel einfacher. Ihre Schwester hat keinen Urlaub gekriegt und da fällt Südfrankreich eben ins Wasser. –er grinste mich an- Tja, Carolin hat mir ne Mail geschickt, als klar war, dass sie nicht wegfährt, ich hab ihr gleich geantwortet und so ist sie eben wieder zu mir zurückgekehrt, auch ohne romantischen Liebesbrief.



    Ich sah ihm nach, wie er pfeifend zur Haustür lief. Vor kurzem war er völlig verzweifelt gewesen, todtraurig, dass er seine Freundin verlieren könnte, und jetzt tat er so… so cool. Ob alle Jungs so waren? Bei Tiffo konnte ich mir das nicht vorstellen.



    „Und was machen wir jetzt?“, fragte ich Anne, als wir beim Frühstück saßen. Anne verzog das Gesicht.
    A: Haare färben. Hast du nicht gemerkt, wie bei mir die Farbe schon wieder rausgewachsen ist? Du hast ja keine Ahnung, wie schnell Haare wachsen. Ich finde, du könntest auch mal ne neue Farbe kriegen. Irgendwas, was dich interessanter macht.
    Ich schüttelte den Kopf.
    S: Ist mir zu stressig, ständig neue Farbe draufzumachen. Ich hab das bei meiner Mutter mitgekriegt. Die jammert immer rum, weil sie nicht den richtigen Farbton findet. Willst du auch noch Marmelade?
    Anne schüttelte den Kopf und kratze den letzten Rest Erdbeermarmelade aus dem Glas.
    A: Ehrlich gesagt: Du siehst manchmal ein bisschen langweilig aus.
    S: Findest du wirklich? Tiffo hat aber gesagt, dass-
    A: Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Tiffo dir sagt, dass ihm deine Haarfarbe nicht gefällt. Der denkt das bloß! Das ist bei Jungs immer so.
    Ich lachte bloß.



    Aber als ich mir nach dem Frühstück die Zähne putzte und mich kritisch im Spiegel betrachtete, musste ich zugeben, dass Anne wahrscheinlich Recht hatte. Eine neue Haarfarbe war nötig!



    „Super“, sagte Anne, als ich ihr meinen Entschluss kundtat. „Am besten ich gehe gleich mal los zum Supermarkt und besorg dir eine Farbe.“
    S: Na gut, wenn du dich auskennst. Aber ich will keine knallroten Haare, klar?
    A: Das würde bei dir auch absolut daneben aussehen. Der Farbton, der mir vorschwebt, ist einfach genial. Du wirst sehen: Alle werden total begeistert sein.


    Na, ob das gutgeht? :D Komments sind erwünscht :)

  • Danke! Ihr seid echt supa :knuddel
    Jetzt gibts wieder mal eine fortsetzung (für die ich eine halbe ewigkeit gebraucht habe, weil es so viele problems gab :angry) Have Fun!



    „Und du bist ganz sicher, dass es die richtige Farbe für mich ist?“
    Anne nickte heftig, während sie mir eine graue paste in die Haare schmierte.
    A: Außerdem war es ein Sonderangebot. 80 Cent billiger als sonst. Jetzt musst du dich nur noch unter eine Trockenhaube setzen. Durch die Wärme wird der Farbton schöner.
    S: Trockenhaube haben wir nicht. Aber wir können ja einfach draußen sitzen. Es sind bestimmt 30 Grad.



    Draußen war es tatsächlich schon ziemlich heiß. Wir legten uns auf die Liegen im Garten, sonnten uns und hechelten noch mal das letzte Schuljahr durch.
    A: Und wenn Jonas nicht beim Referat…
    Ich gähnte. Bloß nicht schon wieder eine Jonas-Geschichte.
    S: Mir wird langsam heiß. Komm, lass uns wieder reingehen.



    Anne war aufgesprungen. „Mist!“, rief sie. „Wir haben total vergessen, die Farbe rauszuwaschen!“



    Ich hielt den Kopf mindestens eine Viertelstunde unter den Wasserhahn, aber es war vergeblich. „Pech“, murmelte Anne. „Die Einwirkzeit war einfach zu lang. Vielleicht wird die Farbe nach dem Trocknen besser.



    Aber auch föhnen und nochmaliges Waschen half nicht. Ich hatte orangerote Haare! (Sorry, dass sie da kürzere Haare hat... denkt euch einfach die langen Haare :snif )
    S: Und heute Abend geh ich zum Leistungstest!
    Ich starrte fassungslos in den Spiegel.
    S: Aber nicht mit diesen Haaren!



    Anne rief mindestens zehnmal die Hotlinenummer an, die auf der Verpackung angegeben war, aber immer war besetzt.



    A: Kein Wunder. Wahrscheinlich beschwert sich gerade halb Simland über dieses merkwürdige Färbemittel. Wir haben die Einwirkzeit nur eine halbe Stunde überzogen. Dass das so viel ausmacht!
    Die Sache war ihr extrem peinlich, das merkte man.



    S: Egal… irgendwann wächst das ja auch wieder raus, oder?
    A: In einem halben Jahr vielleicht… einfach blöd, wenn Tiffo dich so sieht.
    Ich nickte. Wenn er mich mit diesen Haaren auch nett finden würde, dann musste er wahnsinnig in mich verliebt sein!



    Jemand klopfte an die Tür. Albert und Carolin standen davor.



    „Ich finde meinen Schlüssel nicht“, erklärte mein Bruder, als ich öffnete. „Hast du ihn vielleicht eingesteckt oder-„ Er starrte mich entsetzt an. „Verkleidest du dich für Fasching? Pippi Langstrumpf oder so? „Nein“, sagte ich so hoheitsvoll wie möglich. „Das ist meine neue Haarfarbe. Wild red, falls du verstehst!“


    sooooo, das wars auch schon wieder, hoffe, euch hats gefallen :)

  • HUHU! Thanks for the comments :D heute kommt mal eine schön lange FS (13 Bilder :D) Have Fun!!



    Albert lachte laut auf.
    Al: Das sieht bescheuert aus, ehrlich. Wie ne Orange, die zu wenig Sonne abgekriegt hat.
    Am liebsten hätte ich geheult, aber ich verzog keine Miene. „Du verstehst nichts von Schönheit.“, sagte ich und überlegte gerade, ob ich irgendwie das Gespräch auf seine Mitesser lenken sollte, da unterbrach mich Carolin.



    C: Albert meint das bestimmt nicht so, aber die Farbe sieht… na ja, etwas gewöhnungsbedürftig aus.
    S: Okay. Ich hab jetzt eben diese Haarfarbe. Soll ich mir vielleicht ne Glatze schneiden lassen deshalb?



    Mein Bruder nickte heftig und einen Moment lang hatte ich das dumme Gefühl, dass Anne und Carolin am liebsten auch „Ja“ gerufen hätten. „Glatze nicht unbedingt“, meinte Anne nach einer Weile, „aber wenn du weniger Haare hättest, dann würde die Farbe nicht so auffallen.“
    S: Du meinst abschneiden? Ich wollte meine Haare aber lang lassen, wenn nicht noch ein bisschen länger!
    A: Aber nicht in diesem Orangeton!



    Anne hatte bereits eine Nagelschere aus ihrem Rucksack gezogen und fuchtelte damit herum.
    A: Ein Kurzhaarschnitt ist das Beste, was dir in dieser Situation passieren kann.



    Am Anfang schnippelte sie ziemlich zögerlich an meinen Haaren herum. „Da muss ein Fachmann ran“, behauptete Albert, der interessiert zugesehen hatte.



    Er griff sich die Schere und schnitt großzügig ab. „Super“, unterstütze ihn Carolin. „Das wird eine tolle Frisur.“
    Wahrscheinlich trug Carolins Begeisterung dazu bei, dass mein Bruder wie wild an meinen Haaren rumschnippelte. „Vielleicht sollte ich Starfriseur werden. Dazu braucht man kein Deutsch und Geschichte.“, murmelte er. „So, das wärs. Ich glaube, du kannst dich bei mir bedanken.“



    „Ich will erst mal in den Spiegel gucken“, sagte ich, aber Albert war schon die Treppe hochgestürmt. Mir schwante übles.
    Anne: Dreh dich mal, ich hab den Eindruck, die Haare sind links kürzer als rechts. Sogar ziemlich.. ich glaube, da muss ich nachschneiden.
    Ich wollte protestieren, aber Anne meinte, schließlich habe sie das mit der Farbe verbockt, da sei sie mir zumindest einen ordentlichen Haarschnitt schuldig.



    Als Anne endlich fertig war, lagen die langen Haare auf dem Fußboden. Auf dem Kopf war alles jetzt deutlich kürzer. Das Telefon klingelte und ich bat Anne, ranzugehen.



    Unschlüssig betrachtete ich mich im Spiegel, streckte mir erst die Zunge raus und lächelte dann meinem Spiegelbild zu.



    „Und wars für mich?“, fragte ich Anne, als sie wieder ins Badezimmer kam.
    Sieh sah mich bloß an. „Ist was? Du hast so einen merkwürdigen Blick!“



    Sie setzte sich an den Badewannenrand. „Man spricht doch von Liebe auf dem ersten Blick“, sagte sie langsam. Ich nickte
    S: So ist es mir mit Tiffo gegangen. Du hast dich doch nicht schon wieder verliebt oder?
    Sie blickte zu mir hoch und lächelte schwach.
    A: Ich weiß nicht. Er heißt Timo und ist von deinem Fußballverein. Ich hab mich ne Viertelstunde mit ihm unterhalten und er hat so eine wahnsinnige Stimme.



    Ich setzte mich neben sie.
    S: Das ist doch nicht dein Ernst. Du kannst dich doch nicht in eine Stimme verlieben! Timo sieht nicht besonders gut aus und ich fürchte, er interessiert sich nicht besonders für Mode, sondern nur für Fußball.
    Anne schniefte leicht.
    A: Ich kanns nicht ändern. Es ist eben so. ich hab ganz weiche Knie seit dem Telefonat.



    Sie warf einen kurzen Blick in den Spiegel. „Ich sehe grauenhaft aus“, murmelte sie. „Bis heute Abend muss sich das ändern. Ich gehe nämlich mit zum Leistungstest.“


    So *puh* endlich fertig :D Jetzt will ich aber auch schön viele komments haben *g*

  • Danke euch beiden :kuss
    Mir war mal wieder langweilig und deshalb mache ich jetzt noch eine gaaaanz kurze mini-FS :D Viel Spaß!



    Anne hatte mit Timo vereinbart, dass sie auch am Test teilnehmen würde. „Das ist doch ideal für dich“, sagte sie, während wir uns schminkten.
    A: Ich renne so langsam, dass du immer noch wesentlich besser bist. Dann kommst du in die Mannschaft von Tiffo und ich in die vonTimo.
    S: Timo hat auch eine Mannschaft?
    A: Ja. Er baut die Anfängermannschaft auf. Ich komm einmal im Monat und dann werden wir weitersehen.
    Ich fragte lieber nicht, was mit der Sache mit Stefan war. Oder mit Jonas.



    Kurz nach halb fünf verließen wir das Haus. „Damit wir schön gemütlich zum Fußballplatz laufen können“, hatte Anne erklärt.
    A: Oder willst du schon total außer Puste kommen? Außerdem müssen wir noch einen kleinen Umweg machen. Zum Bahnhofskiosk nämlich!



    Ich blieb stehen.
    S: Wieso denn das? Ich sehe Tiffo doch am Fußballplatz.
    A: Du musst ja nicht mitkommen. Ich hab Timo von einer Zeitschrift erzählt, die er nicht kennt, und deshalb will ich sie ihm mitbringen. Du kannst ja hier an der Bushaltestelle warten. Außerdem ist Tiffo wahrscheinlich schon auf dem Fußballplatz.



    Ich zupfte an meinen orangen Haaren rum, als Anne wieder angerannt kam. „Hey, du wolltest dich doch schonen!“, rief ich, aber als ich ihr Gesicht sah, sagte ich nichts mehr.



    Anne lehnte sich an die Wand der Bushaltestelle
    „Ich werd wahnsinnig, ehrlich, ich werd wahnsinnig“, murmelte sie. „Du weißt, ich habe ein grauenhaft schlechtes Personengedächtnis und außerdem bin ich kurzsichtig, aber Jonas hat immer gesagt…“
    S: Anne, was ist denn los?
    Sie sah mich an. „Tiffo ist Stefan.“


    Soooo, das wars aber entgültig für heute. Morgen gibt es eine neue FS :)

  • Hi! Danke für die comments ihr drei :kiss
    Jetzt gehts weiter



    Wir saßen in dem Park, den mein Vater entworfen hatte und starrten vor uns hin. „Das ist blöd gelaufen.“, sagte Anne schließlich. „Ich hatte ja keine Ahnung.“ Sie kickte ein paar Steinchen den Weg entlang. „Blöd gelaufen“, wiederholte ich. „Du hast vielleicht Nerven. Wenn ich geahnt hätte, dass Tiffo Stefan ist, dann…“
    A: Was wäre dann gewesen? Hättest du dich dann entliebt oder was?
    „Entliebt? Du spinnst ja!“ Ich musste lachen. „Man kann sich nicht einfach entlieben, oder wie du das nennst. Nein, wahrscheinlich hätte das überhaupt nichts an meinen Gefühlen geändert.“ „Na also!“ Anne wirkte plötzlich ziemlich zufrieden. „Dann ist ja alles in Ordnung, oder? Stefan ist bestimmt nicht in mich verliebt. Und ich auch nicht in ihn. Die Verabredung ging ganz allein von mir aus. Ich glaube, er hat sich einfach nur nicht getraut, was dagegen zu sagen. Weißt du, ich wollte bloß Jonas damit ärgern. Ich hab gehofft, dass…“



    Sie starrte auf ihr Handy. „Du rufst ihn jetzt aber nicht an“, sagte ich schnell. „Oder willst du mit ihm telefonieren und ihm von Timo erzählen? Das ist doch total unglaubwürdig.“ Sie nickte.



    Dann stand sie auf.
    A: Ich geh jetzt zum Kiosk, kauf ne schöne Ansichtskarte und schreib Jonas was nettes. Und du wartest hier, bis ich alles geregelt habe, ja?



    Wie sie alles regeln wollte, hatte Anne mir nicht verraten. Aber ich war optimistisch, irgendwie hatte ich das sichere Gefühl, dass alles gut ausgehen würde. Aber je länger ich auf Anne wartete, desto unsicherer wurde ich. Nach 20 Minuten war ich mir sicher, dass Stefan uns beide, Anne und mich, bescheuert finden würde. Die Warterei machte mich total verrückt.



    Ich überlegte gerade, ob ich zum Kiosk gehen sollte, da entdeckte ich meine Freundin. Sie balancierte mit einer Pizza vor sich her. „Und? Was ist?“, rief ich ihr entgegen. „Warum hast du eine Pizza gekauft? Wir können doch vor dem Leistungstest nicht noch jede Menge futtern!“
    „Du wirst jetzt jede Menge zu Essen brauchen.“, nuschelte Anne mit vollem Mund. „Rate mal, was ich eben erfahren habe!“



    Stefan, so berichtete sie, war nicht mehr am Kiosk. Stattdessen hatte Anne dort seine Großmutter getroffen. „Ich musste mich durch die ganze Familiengeschichte durcharbeiten“, stöhnte sie. „Sie ist die Großmutter mütterlicherseits und ihr gehört der Kiosk. Stefan hilft ihr immer in den Ferien. Tiffo ist übrigens sein Spitzname.“
    Ich nickte.



    Anne steckte sich ein Stück Pizza in den Mund. „Ich wollte eigentlich nur seine Handynummer wissen. Dann hätte man ihn auf den Schock vorbereiten können, wenn er uns nachher zusammen auf dem Fußballplatz sieht. Aber natürlich wusste seine Oma die Nummer nicht. Sie wusste nicht mal, ob er überhaupt ein Handy hat. Sie schob mir die Pizza rüber. „Hier, für dich.“ „Nicht vor dem Test. Ich laufe sonst wie ein lahme Ente.“



    „Na gut!“ Anne nickte. „Ich hab noch mehr erfahren. Du weißt es ja eigentlich auch schon.“ Sie zögerte einen Moment. „Ich weiß gar nicht, ob ich dir das überhaupt erzählen soll…“
    „Sag schon!“ Mir war plötzlich ganz elend.
    „Stefan ist nicht auf dem Fußballplatz. Er ist wieder mit Nelli spazieren gegangen.“ „Achso“, murmelte ich bloß. Mehr konnte ich nicht sagen. „Seine Oma wollte mir sogar ein Foto von Nelli zeigen. Ich fürchte, die Sache ist ziemlich ernst. Sie sagt, er sei total vernarrt in Nelli. Das sei seine große Liebe. Und sie findet Nelli auch süß.“



    Es tat weh. Natürlich hätte ich damit rechnen müssen. Garantiert fanden viele Mädchen ihn unheimlich süß, aber jetzt die Bestätigung zu kriegen, das tat weh. Am Abend vorher hatte ich mir noch gesagt, dass sie Sache mit Nelli wahrscheinlich total harmlos war, vielleicht war sie seine Cousine oder so… Aber jetzt? Ich muss ihn so schnell wie möglich vergessen, dachte ich, einfach nicht mehr an ihn denken, aber ich wusste im gleichen Moment, dass mir das nicht gelingen würde.



    „Tja“, sagte Anne nach einer ganzen Weile. „Ich finde das alles verdammt kompliziert.“ Sie tippte auf ihre Armbanduhr. „Wir können jetzt nach Hause gehen oder zum Fußballplatz. Entscheide du.“ Ich versuchte zu lächeln. „Ich finde, du solltest dir Timo mal angucken.“
    A: Und was ist mit Stefan?
    S: Stefan hat Nelli. Deshalb kann ich doch trotzdem zum Fußballverein gehen oder?
    A: Toll, wie du damit umgehst. Als die Sache mit Jonas und Sarah losging, da hab ich gewütet und-
    „Komm“, unterbrach ich sie. „Es ist zehn vor sechs. Ich will nicht zu spät kommen.“


    So, das wars auch schon wieder. ich hoffe, ihr schreibt ordentlich comments :D

  • Dankö dür die comments :kuss
    Es geht weiter



    Fünf Mädchen rannten bereits über den Fußballplatz, als wir ziemlich außer Atem kurz nach sechs ankamen. Ein paar Jungs standen am Spielfeldrand und feuerten sie an. Von Stefan war nichts zu sehen.



    Anne: Und wer ist Timo? hoffentlich nicht der, mit der Brille!
    Ich schüttelte den Kopf.



    Timo hatte mich erkannt und kam auf uns zu. Aber er hatte nur Augen für Anne.
    Timo: Hallo, ich bin Timo.
    A: Hallo. Sandra und ich sind unheimlich wild auf euren Fitnesstest. Wo ist denn eigentlich Stefan?
    T: Weiß nicht. Wahrscheinlich ist er noch mit Nelli unterwegs. Macht aber nichts. Ich regle das hier auch allein.



    Er deutete auf das Spielfeld.
    T: Der Test ist ganz einfach. Ihr lauft immer am Rand entlang. Abkürzungen gelten nicht, da passen die Jungs am Rand höllisch auf. Die beiden, die am längsten durchhalten kommen in die Pokalmannschaft, die anderen zu den Anfängern. Kapiert?
    S: Klar. Das ist ja nicht besonders schwierig. Und was ist mit dem Theorieteil? Abseitsfälle und so?



    Er sah mich verständnislos an.
    T: Das ist doch nicht wichtig. Wir wollen nur, dass ihr eine super Kondition habt und nicht gleich nach zehn Minuten auf dem Spielfeld schlappmacht. Das Toreschießen und so bringen wir euch schon noch bei.
    Er klatschte in die Hände.
    T: Die anderen haben sich warm gelaufen. Es geht los.
    Anne zwinkerte mir zu. „Er ist süß, findest du nicht auch?“



    Die ersten beiden Runden waren kinderleicht. Der Wind hatte aufgefrischt und vertrieb die Schwüle des Tages. Anne trabte neben mir her und ab und zu redeten wir kurz miteinander.



    In der dritten Runde schied das erste Mädchen, eine kleine Schwarzhaarige aus.



    „Ich glaube, ich beende meine Vorstellung auch so langsam“, keuchte Anne in der vierten Runde. „Stell dir vor, die anderen gören jetzt auch auf. Dann komme ich ja mit dir in die Pokalmannschaft- ohne Timo.“ Ich nickte. Reden konnte ich nicht mehr. Ich konzentrierte mich nur noch auf die nächsten Schritte.



    Aus den Augenwinkeln konnte ich Anne vom Spielfeld laufen sehen, direkt auf Timo zu, der sie besorgt in den Arm nahm. Einen Moment lang fühlte ich so was wie Neid. Warum wartete Stefan nicht auf mich?



    Ich war aus dem Rhythmus geraten. Die Mädchen neben mir schienen so mühelos zu laufen und ich stolperte hinterher. Wie sollte ich da je in die Pokalmannschaft kommen? Ich schaffe es, ich schaffe es, sagte ich mir immer wieder und dann merkte ich, dass meine Beine ihren Rhythmus gefunden hatten und das Laufen plötzlich viel leichter wurde.



    "Susanne Walter und ihre Schwester haben gemogelt. Wie immer!“, brüllte einer der Jungs aufs Spielfeld. „Runter vom Platz!“



    Die beiden Mädchen drehte sich um, eine tippte sich an die Stirn und wollte weiterlaufen, aber Timo hob die rote Fahne und schrie „disqualifiziert“. Endlich gingen die beiden vom Platz. Wir waren nur noch zu dritt.


    Wird Sandra es wohl in die Pokalmannschaft schaffen? Und wenn ja, wird es dann wirklich etwas zwischen ihr und Stefan ändern? Freut euch auf die nächste FS :D

  • Ok :D Dann werde ich sie noch zu Ende machen :)
    Also, hier die nächste FS:


    Ich würde regelmäßig zum Training gehen, Stefan würde mich näher kennen lernen, vielleicht würde er sich ja in mich verlieben… die Sache mit Nelli musste ja nicht für die Ewigkeit sein.
    Die große dunkelhaarige vor mir verlangsamte ihr Tempo. Einen Moment lang schien es, als wolle sie aufgeben, aber dann fing sie sich wieder und rannte weiter.
    Das Mädchen neben mir drehte unbeirrt ihre Runden. Sie wirkte, als könne sie noch stundenlang laufen.
    Wozu hatte ich mich eigentlich geschminkt? Mir lief der Schweiß in Strömen über das Gesicht, sammelte sich am Hals, lief in kleinen Bächen in mein Top, meine Beine waren schwer, meine Zunge klebte am Gaumen- aber ich gab nicht auf.
    „Sandra, Sandra“, hörte ich Anne am Spielfeldrand rufen. Sie klatschte rhythmisch dazu und rannte sogar ein kleines Stück mit.
    Ich hatte es aufgegeben, die Runden zu zählen. Die dunkelhaarige wurde langsamer und langsamer. Irgendwann blieb sie stehen und ließ sich einfach ins Gras fallen.
    Das andere Mädchen und ich blieben stehen. „Geschafft!“, stießen wir hervor. „Wir sind in der Pokalmannschaft!“


    „Tja“, sagte Timo, als ich vom Duschen kam. „Ich kann mich nur beglückwünschen, dass ich eine so laufstarke Spielerin wie dich in die Pokalmannschaft bekomme. Du und Miriam, ihr seid insgesamt neun Runden gelaufen, das ist rekordverdächtig.
    Er streckte mir die Hand entgegen. „Ich freue mich wahnsinnig darauf, euch zu trainieren.“
    Ich starrte ihn an. Hatte ich mich verhört? „Stefan trainiert doch die Pokalmannschaft“, sagte Anne. „Oder etwa nicht?“
    Timo lächelte Anne an.
    T: Eigentlich schon. Aber jetzt, wo er sich um Nelli kümmert und deshalb kaum Zeit hat, hat er vorgeschlagen, dass ich das mache und so bin ich zur Pokalmannschaft gekommen. Stefan übernimmt die Anfänger, da hat er nicht so viel zu tun.
    „Stefan übernimmt die Anfänger“, sagten Anne und ich aus einem Mund.
    Timo sah uns irritiert an.
    T: Er ist ein super Trainer, da gibt es nichts. Irgendwann macht er aus den Anfängern auch noch Pokalgewinner, ehrlich!
    „Und ich bin neun Runden gerannt“, sagte ich fassungslos.


    Sooo, das wars erstmal. Bald gehts aber weiter :)

  • So ihr lieben, es geht weiter!


    Schweigend liefen wir vom Bolzplatz.
    "Wir konnten das ja nicht ahnen", sagte Anne schließlich. ich lachte bloß. "Und so übel ist Timo als Trainer bestimmt auch nicht."


    ich blieb stehen. "Anne, ich will nicht Fußball spielen und ich will keinen Pokal gewinnen- ich will Stefan!"
    Anne nickte.


    Wir trotteten Richtung Fußgängerzone.
    "Vielleicht sollte ich mir was Neues zum Anziehen kaufen", meinte Anne nach einer Weile. "Nach dem Frust von vorhin hab ich mir das verdient."


    Aber alle Geschäfte hatten bereits geschlossen, also gingen wir nach Hause.


    "Ich glaube, es klappt jetzt!" hörte ich meinen Vater rufen, als wir zur Haustür reinkamen. "Spult bitte zurück. ich will mir das gleich nochmal ansehen."


    Meine Eltern und Albert standen in der Küche und starrten auf den Monitor.
    "Es klappt wirklich", sagte Albert stolz. er wante sich an Anne und mich. "Wollt ihr mal sehen, was ihr gerade für dumme Gesichter gemacht habt vor der Haustür?" Ich streckte Albert die Zunge raus. "Na, na", schimpfte meine Mutter. "Könnt ihr euch nicht mal vertragen? Ihr müsst euch das wirklich mal ansehen! Albert hat es geschafft, dass die Überwachungskamera jeden aufnimmt, der an der Tür steht. Das wird gespeichert und wir können uns dann anschauen, wer alles da war."
    "Großartig", murmelte ich. "Das bringt mich garantiert unheimlich weiter. Gibt's noch irgendwas zu essen?"


    Albert hatte das Band ein Stück zurückgespult. "Vor einer halben Stunde war das Bild noch ziemlich unscharf", erklärte er. "Seht mal her. Man kann nur undeutlich erkennen, wer...
    "Nein!", rief ich laut.
    Anne lachte nervös auf. "Halt mal das Band an, Albert."
    Mein Bruder schüttelte den Kopf. "Die Aufnahmen taugen nichts. Wartet mal ab, bis die Bilder von euch kommen. Gestochen scharf und-"
    "Halt sofort das Band an!", schrie ich.
    Mama verdrehte die Augen. "Was herrscht hier eigentlich für ein Umgangston?", beschwerte sie sich."Könnt ihr nicht mal ein bisschen freundlicher miteinander umgehen? Übrigens sind noch Spaghetti da. Du wolltest doch was essen, Sandra, oder?"


    Aber Essen interessierte mich im Moment am allerwenigsten. Ich starrte auf den Monitor. Es war Stefan, ganz eindeutig Stefan. Er stand vor der Haustür und schien zu klingeln. Er musste mindestens eine halbe Minute gewartet haben, dann hatte er sich umgewandt und war wieder gegangen. 19:34 Uhr zeigte die Zeitanzeige unten am Bildrand.


    Das wars auch schon wieder. Auch wenn jetzt keine Bilder mehr dabei sind, hoffe ich, dass ihr trotzdem noch ein paar Comments schreibt. Büdde! :)

  • Huhu! Danke @ all :kuss Freut mich, dass euch meine Story auch ohne Bilder noch gefällt :)
    @benboy: Ääähm, ich glaube, dass gehört hier nicht so rein.... na ja was solls :D
    Also, jetzt gehts weiter


    "Ich glaub, die Klimaanlage spinnt schon wieder", meinte Anne.
    Wir saßen auf meinem Bett und sortierten Fotos, die ich in einem der Umzugskartons gefunden hatte.
    "Die Klimaanlage spinnt immer", verbesserte ich sie. "Wir können ja wieder versuchen, das Fenster aufzumachen. vielleicht wird es dann einigermaßen erträglich."


    Aber draußen schien die Luft nur wenig kühler zu sein. Wir standen am Fenster und starrten in die dunkelblaue Nacht. Irgendwo spielte jemand leise Klavier. Vielleicht war es aber auch nur eine CD.
    Die Kirchturmuhr schlug einmal.
    "Ich finde, wir könnten stolz auf uns sein", sagte ich. "Wir haben uns vorgenommen, 3 Stunden lang nicht von Stefan, Timo oder Jonas zu reden und wir haben das durchgehalten. Wer fängt an?" "Letztes Schuljahr waren wir zelten", sagte Anne. "Und Jonas hat uns geholfen, als unser Zelt bei dem Sturm fast davongeflogen ist. Damals ging es uns richtig gut. Wir haben nicht geahnt, was alles noch passieren würde bis-"
    "Komm, wir übernachten draußen", unterbrach ich sie. "Wir suchen uns einen Platz im Garten."


    Mit zwei Luftmatratzen und dem Bettzeug schlichen wir aus dem Haus. Einen Moment lang fürchtete ich, die Alarmanlage würde losheulen, als wir uns durch den dunklen Garten tasteten, aber alles blieb ruhig. Nur aus der Ferne hörte man immer noch die Musik.


    "Toll ist es hier", meinte Anne, als wir direkt an der Grenze zum Nachbargarten einen Platz unter einem Pflaumenbaum gefunden hatten. "Bloß schade, dass die Pflaumen noch nicht reif sind."
    Aber dann entdeckten wir das Erdbeerbeet auf dem Nachbargrundstück. Wir mussten nur die Hand ausstrecken, um die Erdbeeren zu pflücken. Ich hatte noch nie so wahnsinnig süße Erdbeeren gegessen wie in dieser Nacht. Ich konnte einfach nicht genug kriegen.
    "Es ist hier wie im Schlaraffenland", sagte ich schließlich.
    Anne lachte mit vollem Mund. "Man müsste nur noch drei Wünsche frei haben."
    "Im Schlaraffenland geht es eigentlich nur ums Essen", sagte ich. "Aber so schlecht ist die Idee mit den Wünschen auch nicht. Ich wünsche mir..."
    Ich setzte mich auf meiner Luftmatratze auf und machte ein feierliches Gesicht. Mir war wirklich so zu Mute, vielleicht auch, weil Anne so ernst guckte und die Musik von vorhin noch in der Luft zu schweben schien. "Ich wünsche mir Stefan!"


    So, das wars erstmal wieder für heute. Ich hoffe euch hats gefallen :)

  • Danke knuddelmausi :knuddel
    Jetzt gehts weiter


    Anne schniefte. "Und ich wünsche mir Jonas! Oder vielleicht doch besser Timo!"
    "Und dann wünschen wir uns noch viele gut Ideen, wie wir die beiden kriegen", lachte ich. "Kannst du mir erklären, warum Stefan um halb acht bei mir geklingelt hat?"
    "Weil er dich besuchen wollte."
    "Vielleicht. jedenfalls muss ich es rauskriegen. Ich werde morgen zum Kiosk gehen und endlich mal ganz vernünftig mit ihm reden. Und die Sache mit Nelli..."


    Anne richtete sich auf. "Mensch, das hätte ich fast vergessen! Während du wie eine Verrückte gerannt bist, hab ich mich ein bisschen umgesehen und in dem Fußballheft ein Bild entdeckt von Stefan und Cornelia."
    "Aber..."
    "Nelli ist nämlich die Abkürzung von Cornelia", erklärte Anne. "Du kennst doch Nelli aus der Parallelklasse. Sie heißt auch Cornelia."
    "Du hast also ein Foto gesehen. Und?"
    "Viel konnte man nicht erkennen. Das bild war ziemlich verwackelt", sagte Anne zögernd. "Naja, blond, lange Haare, arbeitet im Sommer im Freibad." Sie deutete auf meine Haare. "Ich glaube mit rot liegen wir total daneben."
    Ich nickte. "Du meinst, ich sollte bis morgen blond werden?"
    "Da musst du jetzt durch. Ich leih dir auch das schwarze Top mit den Perlen, das sieht dann unheimlich gut aus. Vielleicht sollten wir uns Cornelia mal genauer anschauen. Wir könnten morgen ins Freibad gehen."


    Ich hatte im ersten Moment wenig lust, mir Stefans Freundin anzusehen, aber Anne meinte, es täte unheimlich gut, wenn man feststellte, dass die andere auch nicht perfekt sei. Sarah zum Beispiel habe ganz dünnes Haar...
    Ich hörte sie noch eine Weile leise von Jonas erzählen. Dann schlief ich ein.


    Papa guckte etwas irritiert, als ich gegen halb acht am nächsten morgen in die Küche kam, aber das lag vielleicht an der frühen Uhrzeit. "Du hast doch Ferien", meinte er. "Da hab ich in deinem Alter immer ausgeschlafen."
    "Apropos schlafen", meinte Mama und rührte konzentriert in ihrem Kaffeebecher. "Ich wollte heute Nacht mal sehen, wie die Temperatur bei dir im Zimmer ist. Aber...", sie schob den Kaffee ein Stück beiseite und musterte mich aufmerksam, "von dir und Anne war leider nichts zu sehen. Und das um viertel vor vier!"
    "Viertel vor vier", echote Papa und nickte. "Und dann noch diese komischen rot gefärbten Haare! Wo du doch so schönes langes Haar hattest! Wir waren drauf und dran, die Polizei zu holen!"
    Ich schluckte. Eigentlich hatte ich erklären wollen, dass wir draußen geschlafen hatten, aber ich hatte plötzlich keine Lust mehr dazu. Sollten meine Eltern doch denken, was sie wollten!
    Ich holte mir Milch aus dem Kühlschrank, goss sie in ein großes Glas und leerte sie in einem Zug.
    Mama schüttelte den Kopf. "Die kalte Milch", murmelte sie. "Ich hab dir schon so oft gesagt, du sollst sie warm machen." Papa wollte etwas sagen, aber sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Dann stellte sie sich neben mich. "Sandra, ich weiß, es ist ziemlich schwer für dich. Das ist es für uns alle. Aber so ein Neubeginn bietet auch Chancen. Weißt du was, am Wochenende haben wir jede Menge Zeit. Dann könnten wir mal in Ruhe miteinander reden, ja?"
    Ich nickte nur.
    "Ach ja, und noch was", fuhr Mama fort. "mir ist ein ganz toller Friseur empfohlen worden. Wenn du willst, kann ich da sofort einen Termin für dich ausmachen."
    "Nein danke", sagte ich. "Ich färbe sie mir sowieso blond."
    Mama starrte mich an. "Blond? Aber-"
    "Rot gefällt euch ja nicht", sagte ich und stellte das Glas in die Spüle. "Und außerdem habe ich heute keine Zeit, ich gehe nämlich mit Anne ins Schwimmbad!"


    Sooo *puh* endlich fertig! Das war echt ganz schöne schreibarbeit. ich warte auf jede Menge comments :D

  • Danke ihr beiden :knuddel :kuss
    So, nun gehts weiter!


    Ich lief nach oben in mein Zimmer, um die Schwimmsachen zusammenzupacken. Auf der Treppe blieb ich stehen. Mama und Papa unterhielten sich lautstark miteinander.
    "Irgendjemand muss hier mal Klartext reden!", hörte ich meinen Vater sagen. "Diese Frisur-"
    Aber ich sollte nicht mehr erfahren, was er zu meiner Frisur sagen wollte, denn in diesem Moment klingelte es an der Haustür.
    "Sandra, geh doch mal aufmachen!", rief Mama aus der Küche. "Ich kann in Moment nicht."
    "Ich kann auch nicht!", schrie ich von oben hinunter. Ich hörte, wie sie die Tür öffnete und irgendwas zu Papa sagte. Ich verstand nur Fußballverein.
    Stefan! Bestimmt war Stefan an der Tür! Ich rannte die Treppe hinunter. Stefan, wollte ich sagen, lass uns über alles reden.
    Ein pickeliger Zwöfjähriger staarte mich erschrocken an. In der Hand hielt er die gleiche Fußballzeitung, die Stefam vor kurzem ausgetragen hatte.
    "Was ist denn mit dir los?" Papa schüttelte den Kopf. "Pass bitte auf der Treppe auf, einen Beinbruch können wir uns nicht leisten."
    "Ich... ich wollte...", stotterte ich. Dann trat ich den Rückzug an.
    Vor meiner Zimmertür blieb ich stehen. Mein Herz klopfte immer noch wie wild.


    Das Freibad war, wie das in den Sommerferien immer so ist, total überfüllt.
    "Und wie willst du sie hier finden?", murmelte Anne, als wir an der Kasse standen.
    "Vielleicht fragen wir mal an der Kasse nach", schlug ich vor.
    Klar kenne sie Cornelia, sagte die Frau, als wir unsere Eintrittskarten gekauft hatten. Cornelia machte Watergym, um halb elf, im Becken drei. Ausnahmsweise könnten wir auch ohne Voranmeldung teilnehmen. Der erste Termin sei gratis."Dann machen wir eben mal Watergym", kicherte ich.
    Anne schien nicht sehr begeistert von dieser Vorstellung zu sein. Sie wollte lieber im Gras liegen, Musik hören und ab und zu eine Runde schwimmen. Ich versprach ihr, das alles würden wie anschließend machen, aber zuerst sollte sie zur Wassergymnastik mitkommen.
    Pünktlich um halb elf standen wir beiden mit mindestens zehn älteren Damen-zum Teil trugen sie mit Blumen bedruckte Bademützen!-am Rand des Beckens drei und warteten auf Nelli.
    Lieber Gott, lass Nelli nicht so wahnsinnig hübsch sein!", betete ich.


    So, das wars auch schon wieder. Hoffe auf viele komments :) Vielleicht sollte ich das so wie Wölkschen machen :D

  • So, jetzt hab ich genug comments zusammen und es geht weiter und nochmal danke an euch! :kuss
    @Wölkschen: Ist aber ganz praktisch ohne Bilder :D Naja mal schaun


    Nelli verteilte Schwimmreifen und ich hatte Zeit, sie ausgiebig zu mustern. Klein, mit etwas übergewicht, blonde Locken, unscheinbar!
    Ich atmete erleichtert auf, aber Anne stieß mich an und meinte, vielleicht stehe Stefan ja auf klein und pummelig. Manche Jungs würden an Geschmacksverirrung leiden, wie zum Beispiel Jonas, wenn er sich tatsächlich in Sarah verliebt haben sollte.
    "Ihr seid neu dabei?", fragte Nelli und hielt uns zwei Reifen entgegen.
    "Ja, wir wollten uns das mal angucken", stotterte ich.
    Nelli sah wirklich durchschnittlich aus, aber sie schien nett zu sein und vielleicht war es das, was Stefan gefiel. Bestimmt sang sie nicht in irgendwälchen Städten russische Lieder.
    "Los, komm jetzt!", zischte Anne. "Die ganze Mannschaft ist im Wasser. Wir fallen hier langsam auf."
    Wassergymnastik mit älteren Damen hatte ich mir recht einfach vorgestellt, aber Nelli verlangte ziemlich viel. Und die Frauen um mich herum waren fit.
    Anne gab als erste auf. "Ich war in Sport schon immer ne Niete", sagte sie, als sie aus dem Becken kletterte.
    Ich hielt durch, die ganze Dreiviertelstunde lang! Dann ließ ich mich ins Gras am Beckenrand fallen. Eigentlich ging es mir prima!
    "Also, Nelli ist keine Konkurenz für dich", stellte Anne fest. "Wenn Stefan auch nur so was ähnliches wie Augen im Kopf hat, dann muss er merken, dass du viel besser aussiehst als sie. Aber ich finde trotzdem, dass du dir die Haare färben solltest. Und dann gehst du zum Kiosk, ja?"
    Ich nickte. Aber zuerst wollte ich den Zustand genießen! Nelli war wirklich keine Konkurenz!
    Bis zum späten Nachmittag lagen wir im Schatten unter den Bäumen und hörten Musik. Ab und zu sprangen wir ins Wasser und lästerten über die Jungs, die sich schräg gegenüber von uns niedergelassen hatten und mit allen Mitteln auf sich aufmerksam zu machen versuchten.
    "Soll ich denen sagen, dass sie keine Chance haben?", kicherte Anne. "Oder wollen wir lieber noch ein Weilchen zugucken, wie die sich abmühen?"
    "Wir gehen jetzt nach Hause und färben meine Haare", sagte ich. "Und dann muss ich zum Kiosk. Und was machst du?"
    Anne kramte in ihrer Badetasche. "Entweder rufe ich Timo an oder ich schreibe Jonas eine Karte oder..."
    "Oder?"
    "Ich kauf mir ein neues T-Shirt."
    Ich starrte auf ihr Handy. "Stell dir vor, ich hab ne SMS von Jonas bekommen! Er schreibt, ob ich inzwischen seine Sonnenbrille gefunden habe. Ich bin mir jetzt sicher, dass das nur ein Vorwand ist. Er traut sich wahrscheinlich nicht zu sagen, dass er Sarah blöd findet und sich wünscht, dass alles wieder okay wird." Sie grinste mich an. "Ich wette mit dir, dass er mir heute noch eine SMS schicken wird."
    "Und? Meldest du dich bei ihm?"
    Anne lachte bloß. "Ich bin doch nicht verrückt. Nee, er soll ruhig ne Weile warten. Ich hab ganz schön lange gelitten wegen dieser blöden Sarah. Jetzt soll er sich mal wundern, warum ich mich nicht mehr melde. So muss man das machen, Sandra, ehrlich, glaub mir."
    Ich zuckte die Schultern "Also, wenn Stefan mich anrufen würde, ich glaube, ich würde sofort-"
    Anne schüttelte den Kopf. "Das wäre der letzte Blödsinn. Meine Mutter sagt immer, man muss Männer warten lassen." Sie packte ihr Handy entschlossen in ihre Tasche. "Leider weiß ich nicht genau, wie lange man sie warten lassen muss. Meinst du, ich sollte Jonas vielleicht doch ne SMS schicken, dass ich seine SMS gekriegt habe? Nicht, dass er sich Sorgen macht, weil ich nicht antworte."


    So, jetzt höre ich erstmal auf. Vielleicht gibts noch eine FS, wenn ihr wollt... :D

  • wunderbar 4 komments zusammen :D :kuss :knuddel
    Dafür geht es jetzt weiter :)


    Albert saß vor dem Haus, hatte einen riesigen Stapel Bücher neben sich liegen, einige davon aufgeschlagen und nahm keine Notiz von uns, als wir kamen. Wir blieben wor ihm stehen, bis er aufblickte. "Könnt ihr mich nicht mal in Ruhe lesen lassen?", murmelte er bloß.
    Ich lachte. "Wir müssen entweder Stromausfall haben oder dein Computer hat den Geist aufgegeben."
    Anne hatte eines der Bücher aufgehoben "Philosophie für..."
    Mein Bruder riss ihr das Buch aus der Hand. "Lass das, das kapierst du sowieso nicht."
    "...Verliebte", beendete Anne den Satz kichernd. "Albert, ist irgendwas mit dir los?" "Klar", sagte ich. "Albert ist hochgradig verliebt. Wahrscheinlich willer Carolin damit imponieren. Für Philosophie hat er sich bisher nämlich noch nicht interessiert."
    Albert war aufgestanden und packte die Bücher in seinen Fahrradkorb. "Ihr seid einfach unmöglich!", rief er uns vom Gartentor aus zu. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendjemand irgendwann in euch verlieben könnte!"
    Anne und ich kicherten. "Wenn Albert wüsste...", murmelte Anne. "Komm, wir bleiben draußen, in der Sonne. Hier ist es viel schöner als drinnen. Ich kann dir die Haare auch im Garten färben. Lass uns überlegen, was wir heute Abend machen!"
    Mein Bruder war schon auf der Straße, als er sich nochmals zu uns umwandte. "Das mit dem Verlieben habe ich übrigens genauso auch zu Jonas gesagt, als er angerufen hat."
    Er winkte uns zu und radelte davon.
    "Jonas?" Anne war aufgesprungen. "Hat er gerade Jonas gesagt?"
    Aber es war zu spät. Albert war-feixend, wie ich mir einbildete- um die Ecke gebogen und ich stand mit einer total hysterischen Anne vor dem Haus. "Woher kennt Albert überhaupt Jonas? Und warum ruft der hier an? Ich hab doch meiner Mutter gesagt, dass sie ihm nicht verraten soll, wo ich bin. Und vielleicht hat Albert ihm auch noch was von Stefan erzählt. Oder von Timo. Mensch, Sandra, was machen wir jetzt bloß?" Meine Freundin war völlig aufgelöst.
    "Ich glaube", sagte ich langsam, "wir müssen das Problem irgendwie anders angehen."


    Im Kühlschrank fanden wir eine riesige Schüssel mit roter Grütze, bestimmt zehn Portionen! Meine Mutter musste ein ziemlich schlechtes Gewissen haben. Ich häufte Anne und mir jede Menge davon in zwei Suppenteller, holte einen Bogen Papier und Stifte aus meinem Zimmer und setzte mich zu Anne an den Tisch. Sie malte mit dem Löffelstiel Kringel in die Grütze und murmelte, sie habe Albert immer schon für bescheuert gehalten.
    "Jetzt sei nicht unfair", verteidigte ich ihn. Prinzipiell hatte sie natürlich Recht, aber immerhin war er mein Bruder und manchmal auch ganz nützlich.
    Sie blickte auf. "Ist doch wahr! Was meinst du, was er Jonas alles erzählt hat? Und ich Idiot hab ihm noch gesagt, wie nett ich Stefan finde. Verdammt, es läuft aber auch alles schief."
    "Ich denke, du willstm dass Jonas eifersüchtig wird."
    "Ja, aber nicht so", sagte sie aufgebracht. "Ich hätte überhaupt nicht herkommen sollen! Blos, weil du Probleme mit Stefan hast, hab ich mich breitschlagen lassen."
    Ich merkte, wie auch ich wütend wurde. "So war das aber nicht Anne", verbesserte ich sie. "Du hast Probleme mit Jonas gehabt und wolltest deshalb kommen. Und die Sache mit Stefan hat damit erstmal gar nichts zu tun."
    Ich war ein bisschen erleichtert, als es in diesem Moment an der Tür klingelte. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, mich mit Anne zu streiten, aber irgendwie ließ sich das wohl nicht vermeiden, so aggressiv, wie sie im Moment war.
    Ich rannte zur Tür und öffnete. Vielleicht stand ja Stefan davor! Aber es war bloß Carolin.


    So, das wars auch erstmal fürs erste. :) Denkt dran: bei 4 komments gehts weiter :p

  • *g* bei so fließigen schreibern muss man ja weitermachen :D
    Thank you @all! :knuddel :kiss


    "Hallo", sagte sie.
    "Hallo." Meine Stimme klang nicht sehr freundlich, aber Carolin schien das nicht abzuschrecken. "Ich weiß, Albert ist nicht da, aber ich würde trotzdem gern reinkommen", sagte sie. "Du hast doch nichts dagegen, oder?"
    Am liebtsen hätte ich "doch" gesagt, aber ich traute mich nicht. Stattdessen schüttelte ich bloß den Kopf und meinte, sie könne ja oben in Alberts Zimmer warten.
    An der Treppe zögerte sie. "Eigentlich wollte ich mich mal mit dir unterhalten", sagte sie langsam. "Natürlich nur, wenn du willst. Ist deine Freundin noch da?"
    "Wir sind in der Küche", sagte ich. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn Carolin dabei war. Anne würde sich dann mehr zusammenreißen.
    Anne saß immer noch mit versteinerter Miene am Tisch. Sie blickte kaum auf, als Carolin und ich in die Küche kamen. Minutenlang sagte keine von uns was. Dann knurrte Carolins Magen. "Entschuldige", sagte ich. "Aber wir haben ein paar Probleme und da hab ich ganz vergessen zu fragen, ob du was essen willst. Magst du einen Teller frische rote Grütze mit Vanillesoße?"
    Carolin nickte und meinte, sie fände es ganz witzig, das wir auch Probleme hätten. Ihr gehe es in Moment genauso und das sei doch unheimlich schade bei diesem tollen Wetter.
    "Das hat nichts mit dem Wetter zu tun", unterbrach Anne sie. "Jungs sind bei jedem Wetter bescheuert."
    "Also ich finde, bei schönem Wetter sind sie besser auszuhalten", sagte Carolin und schüttelte sich.
    "Albert und Novemberregenwetter ist dagegen ein echter Horror."
    Vielleicht lag es an diesem Satz, dass wir plötzlich alle drei lachen mussten.
    "Novemberregenwetter wäre auch mit Jonas schwer auszuhalten. Aber wahrscheinlich bleibt mir das erspart, wenn die Sache mit Sarah weitergeht", meinte Anne schließlich. "Und dann ist da noch Timo. Naja, womit wir wieder beim Thema wären! Vielleicht hast du ne gute Idee, Carolin, was ich machen könnte."
    "Anne hat nämlich Liebeskummer", fügte ich erklärend hinzu.
    Carolin meinte, das habe sie gleich vermutet. Man würde Liebeskummer nicht verbergen können. "Man sieht es den Leuten sozusagen auf hundert Meter an", erklärte sie. "Mir geht es jedenfalls so.
    "Und? Habe ich Liebeskummer?" Ich sah sie direkt an.
    Carolin schwieg einen Moment lang, dann nickte sie heftig. "Ich glaube schon. Irgendwas läuft in moment nicht so, wie du dir das vorstellst."
    "Toll", sagte Anne. Aber es klang nicht sehr begeistert. "Ich finde es einfach toll, dass du das den Leuten ansiehst. Dann können wir drei ja gemeinsam Trübsal blasen."
    Ich schüttelte den Kopf. "Quatsch! Wir sind zu dritt! Und wir sind nicht dumm! Wir werden das doch wohl gemeinsam schaffen, oder?"


    So, das wars erstmal. Nachher gibts 100% noch eine versprochen! Bis dahin: Bleibt mir treu! :) :D

  • So ihr Lieben, es gibt wieder eine FS! Sind zwar erst 3 komments, für dich ich mich natürlich bedanke :knuddel, aber ich mache trotzdem weiter :) Have Fun!



    Eine Stunde später hatten wir fast die ganze Grütze aufgegessen, meine Haare gebleicht, helle Farbe aufgetragen und waren schon wesentlich weiter. Anne, so hatten wir uns geeinigt, sollte sich auf keinen Fall bei Jonas melden.
    "Der muss ein bisschen weichgekocht werden", meinte Carolin. "Er ist schon auf dem besten Weg. Sonst hätte er wohl nicht bei Albert angerufen."
    Anne nickte. "Ihr habt Recht. Ich warte noch ein paar Tage- aber übermorgen spätestens rufe ich an. Schon allein wegen der Sonnenbrille. Es kann nämlich wirklich sein, dass sie bei mir zu Hause liegt."
    "Na gut, in ein paar Tagen kann man darüber reden", sagte Carolin großzügig. Sie sah mich an.
    "Und wie ist es bei dir?"
    Einen Moment lang zögerte ich, Carolin mein Herz auszuschütten.
    Sie lächelte mich an. "Ich erzähle es bestimmt niemandem, Ehrenwort. Und ich lach nicht, auch wenn sich manche Sachen verrückt anhören. Das ist eben so, wenn man verliebt ist. Ich kenne das gut."
    Sie lachte tatsächlich kein einziges Mal, als ich ihr die ganze Geschichte erzählte. Carolin war, ebenso wie Anne, der Meinung, dass ich möglichst bald zum Kiosk gehen und mit Stefan reden sollte.


    Kurz nach halb drei radelte ich los, mit blonden Haaren und vielen guten Vorsätzen. Ich würde freundlich sein, ihm alles erklären, über den Fußballverein reden.
    Was erwarte ich eigentlich, überlegte ich, als ich in den Bahnhofsplatz einbog. Ich kann doch nicht im Ernst davon ausgehen, dass er mit Nelli Schluss macht, nur weil ich auftauchte. Aber genau das war es, worauf ich hoffte.
    Stefan war am Kiosk, aber er war nicht allein. Seine Großmutter sortierte Zeitungen ein. Ich überlegte kurz, ob sie in ihrem Alter noch gut hörte oder nicht.
    "Hallo", sagte Stefan. "Schön, dass du mal wieder kommst. Du hast dich verändert.
    "Ja", sagte ich. Am liebsten hätte ich ihn die ganze Zeit nur angeschaut, aber nach einigen Sekunden fielen mir die Sätze ein, die ich mir zurechtgelegt und die ich fast auswendig gelernt hatte.
    Ich erzählte ihm alles: warum ich gesungen hatte, warum ich mich als Russin ausgegeben hatte und dass ich seit gestern in der Pokalmannschaft war. Wenn die alte Frau nicht dabei gewesen wäre, wäre alles viel einfacher gewesen. Aber so... Ich getraute mich kaum, Stefan anzusehen und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass er anders war als sonst.
    "Da kommt Doktor Altmann", sagte Stefan hektisch. "Der Vater von Timo. Er ist Rechtsanwalt und absolut widerlich."
    "Sind die bestellten Sachen immer noch nciht fertig?" Ein dicklicher Mann mit abgeschabter Aktentasche hatte sich neben mir aufgebaut. "Ich hab keine Zeit."
    "Alles fertig, Herr Doktor Altmann", murmelte Stefan und holte zwei belegte Brötchen aus dem Kühlschrank.
    "Und die Getränke? Muss man hier immer so lange warten?"
    Stefan war ärgerlich, aber er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. "Lass nur, Oma", sagte er, als die alte Frau sich umdrehte. "Ich mach das schon." Dann beugte er sich kurz zu mir vor. "Ich bin heute Abend um sieben mit Nelli im Sternenweg", flüsterte er. "Kommst du auch?"


    Das wars. Soll ich noch ein bisschen weitermachen oder erst wieder morgen? Ich weiß, jetzt kommt wieder :illepall was für ne Frage *gg* :D

  • Oki, ich mach dann nochmal ein Stück weiter :)


    Carolin und Anne saßen immer noch in der Küche, als ich zurückkam.
    "Und? Erfolgreich?", fragte Anne.
    Ich zuckte die Schultern. "Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Stefan hat mich gefragt, ob ich heute Abend in den Sternenweg komme."
    "Na super!", rief Anne. "Das ist doch grandios. Weißt du was, ich ruf Timo an und frag ihn, ob er auch mitkommt. Wir könne ja ein bisschen spazieren gehen."
    Carolin lachte. "Im Sternenweg ist eine Disco. Wahrscheinlich hat Stefan die Disco gemeint. Ihr könnt dort natürlich auch spazieren gehen. Der Sternenweg liegt direkt neben irgendeinem Naturschutzgebiet."
    "Er hat gesagt, dass er mit Nelli dort ist."
    Anne und Carolin starrten mich an.
    Schließlich meinte Anne, es sei ja äußerst merkwürdig, dass er mich gefragt habe, ob ich in den Sternenweg komme, wenn er mit seiner Freundin dort sei. "Ist doch irgendwie unlogisch, oder?"
    Carolin zuckte mit den Schultern. "Jungs sind einfach unlogisch. Entweder akzeptiert man das oder man muss allein bleiben."
    "Jungs sind nicht nur unlogisch, sondern auch technisch unbegabt", kicherte ich und deutete auf den Monitor, auf dem Albert zu sehen war, wie er vergeblich versuchte das Garagentor zu öffnen. Schließlich gab er entnervt auf und lehnte sein Rad gegen die Hauswand.


    "Manchmal träume ich tagsüber mit offenen Augen", sagte ich, als Carolin mit Albert nach oben gegangen war. "Weißt du Anne, manchmal sitze ich einfach am Fenster und schaue nach draußen und denke, wie wunderbar alles sein könnte."
    Anne sah mich zweifelnd an. "Schön und gut, aber davon kriegst du deinen Stefan nicht, oder? Meinst du, er kommt so einfach reingeschneit?"
    Ich musste lachen. "Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, war es wirklich fast wie ein Traum. Weißt du, aus dem Schneegeriesel auf dem Monitor hat sich langsam ein Bild geformt und..." Ich schluckte. Wahrscheinlich hatte Anne Recht. Vom träumen allein passierte nichts. Ich musste der Realität ins Auge sehen. "In Ordnung", sagte ich. "Gehen wir in die Disco. Vielleicht wird es ja tatsächlich ganz lustig."


    Jup, schon wieder zu ende :D Dann schreibt mal fleißig ;)

  • woooooow! so viele comments und alle soo lieb :knuddel :kuss :kiss
    Danke!! Ok, ok, ihr habt ja recht, dann mache ich das halt nicht mehr mit den 4 comments.....
    Also, jetzt gibts die FS :)


    Den ganzen Nachmittag probierten wir wir Klamotten an, um uns dann gegen halb sieben doch wieder für Jeans uns T-Shirt zu entscheiden. Anne war unzufrieden, aber die meisten Sachen von mir passten ihr einfach nicht.
    "Wenn wir schon mal so normal angezogen sind, dann sollten wir uns wenigstens verrückt schminken", schlug sie vor.
    Ich fand die Idde gar nicht schlecht und klopfte bei Albert. Carolin wollte schließlich mit in die Disco. Als ich die Zimmertür öffnete, fiel ich fast in Ohnmacht.
    Albert saß am Schreibtisch und las! Der Computer war nicht angeschaltet!
    "Doch Stromausfall?", fragte ich.
    Er zuckte zusammen. "Nee", sagte er. "Stör mich jetzt bitte nicht. Der Text ist ziemlich schwierig. Sag mal Carolin, wenn hier von Existens die Rede ist, dann...
    Carolin war aufgestanden. Sie lächelte mich an. "Du, Albert, wir gehen heute Abend mit Sandra und Anne in die Disco", sagte sie halblaut. "Im Sternenweg ist es immer unheimlich witzig."
    "Disco?" Albert legte das Buch sorgältig zur Seite. "Ich denke, wir machen jetzt Philosophie? Und da fängst du mit Disco an. Das passt doch überhaupt nicht zusammen." Er schüttelte den Kopf. "Sag du doch mal was dazu, Sandra."
    Ich sah zu Carolin hinüber, aber sie schüttelte nur leicht den Kopf.
    "Das musst du einfach mal lernen", sagte sie, "dass man viele verschiedene Dinge tun kann. Man kann sich mit dem Computer beschäftigen und mit philosophie und trotzdem in die Disco gehen, oder etwa nicht?"
    Ich nickte. "Genau das sage ich ihm auch immer."
    Albert schüttelte den Kopf. "Und dann soll ich vielleicht auch noch Fußball spielen und in den Schachclub oder Tanzkurs. Außerdem könnte ich ja gleich noch ein bisschen Chinesisch lernen und mein Aussehen von Grund auf ändern. Oder darf ich vielleicht so bleiben, wie ich bin?"
    "Aber klar doch!" Carolin hatte ihm die Hand auf den Arm gelegt und lächelte ihn an. Dann drehte sie sich zu mir um und zwinkerte mir zu. Ich war mir 100% sicher, dass sie innerhalb von drei Wochen aus Albert einen völlig anderen Menschen machen würde.


    Zu dritt standen wir im Bad un schminkten uns, als meine Mutter klopfte. Es dauerte eine Weile, bis wir sie hörten, denn wir hatten das Radio ziemlich laut aufgedreht und waren total guter Laune.
    "Puh", sagte Mama bloß, als sie uns sah. "Ich wusste gar nicht, dass ihr schon was davon mitgekriegt habt. Eigentlich sollte es ja eine Überraschung sein, aber... Naja, vieleicht könnt ihr ein bisschen von dem Zeug im Gesicht wegwischen, sonst kriegen unsere Gäste einen Schreck."
    "Gäste?", fragte ich. "Mama, wir gehen in die Disco."
    Meine Mutter setzte sich auf den Badewannenrand und holte tief Luft. "Erstens", sagte sie, "möchte ich euch bitten, mein teuerstes Parfum nicht ganz aufzubrauchen."
    Anne errötete leicht und stellte den Flakon schuldbewusst wieder zurück.
    "Zweitens mache ich euch darauf aufmerksam, dass unsere Familie heute ein Grillfest feiert. Papa und ich haben beschlossen, dass wir die Nachbarschaft kennen lernen wollen. Und weil das Wetter so schön ist, haben wir Spontan Professor Wießler von nebenan eingeladen, das Ehepaar Sonstetter, Altmüllers von gegenüber und Kronenbergs."
    Und eine Riesenschüssel rote Grütze ist auch schon fertig."
    "Mama!" Ich schüttelte den Kopf. "Wir wollen in die Disco!"
    "Aber du sollst doch die Leute hier kennen lernen", sagte meine Mutter. "Man muss mitkriegen, was um einen herum so passiert. Stellt euch mal vor, gestern Nacht war jemand bei Altmüllers im Garten. Der oder die Einbrecher sind aber nur bis zum Erdberbeet gekommen. Altmüllers haben nämlich einen Wachhund und der hat die Diebe sofort in die Luft geschlagen."
    Anne hustete heftig und rannte aus dem Bad.
    "So was erfährt man nur, wenn man sich ein bisschen um die Nachbarn bemüht.", sagte meine Mutter. "Frau Altmüller wird das heute Abend bestimmt noch mal erzählen."
    "Ich hab doch schon gesagt, dass wir nicht da sind", wiederholte ich.
    Mama schien das gar nicht gehört zu haben.
    "Kronenbergs bringen ihren Sohn mit. Ich glaube, der ist vier oder fünf, vielleicht könnt ihr euch ein bisschen um ihn kümmern. Ich hab ein paar Würstchen für ihn besorgt. Hast du nicht irgendein Puzzle, dass ihr mit ihm machen könnt?"
    "Mama", sagte ich nochmals. "Wir gehen in die Disco."
    Sie tat mir Leid, wie sie dasaß auf dem Badewannenrand, mit müden Augen. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen und getröstet oder mich von ihr trösten lassen. Aber irgendwie schaffte ich es nicht, vielleicht auch, weil Carolin daneben stand. So sagte ich bloß, dass es schade sei, aber wir würden nach der Disco bestimmt noch in den Garten kommen.
    "Schon in Ordnung", sagte meine Mutter und stand auf. Sie lächelte mich an. "Ich versteh dich ja", murmelte sie und zog mich leicht an sich. "Ich war auch mal jung. Mach was aus deinem Leben, ja?!"


    Soooo, das war ganz schöne Schreibarbeit, aber jetzt bin ich fertig :) bleibt mir treu! :D

  • Dankööööö :kuss :knuddel
    Jetzt gehts weiter :D


    Eigentlich war ausgemacht gewesen, dass Albert mitkommen sollte, aber Papa hatte ein Problem mit seinem Computer und mein Bruder sollte ihm unbedingt helfen.
    "Ich komm nach, sobald ich den Fehler gefunden habe", versprach er.
    Falls Carolin ärgerlich war, so ließ sie sich jedenfalls nichts anmerken. "Mach, wie du denkst", sagte sie nur. "Du wirst uns ja finden."
    "Vielleicht ist es ohne Albert auch viel lustiger. Meistens nervt es, wenn Jungs dabei sind!" Anne hakte Carolin und mich unter. "Findet ihr nicht auch?"
    "Ey, Anne, was ist mit Timo? Wolltest du ihn nicht anrufen und fragen, ob er mitkommt?"
    Anne lachte. "Timo hat ein wichtiges Fußballspiel. Veilleicht kommt er später noch nach. Aber es wird auch so lustig. Auch ohne Jungs!"
    "Heißt das, du bist froh, dass Jonas nicht in der Nähe ist?", erkundigte ich mich. "Anne, wenn du noch ein paar tage hier bleibst, dann interessiert er dich wahrscheinlich überhaupt nicht mehr."
    Sie winkte ab. "Ich hab 'ne ganze Weile nicht an ihn gedacht und das wahr eigentlich ein ganz guter Zustand", sagte sie langsam. "Aber jetzt denk ich natürlich wieder darüber nach, warum er Albert angerufen hat."
    "Albert hat es mir erzählt", unterbrach sie Carolin. Sie zögerte kurz, als Anne sie erwartungsvoll ansah. "Es war ein völlig harmloses Telefonat. Und es ging gar nicht um dich."
    "Es ging gar nicht um mich?"
    Carolin schüttelte den Kopf. "Es ging um Computer. Albert und Jonas waren i letzten Schuljahr zusammen in der Computer-AG und da wollte Jonas ein paar Sachen wissen, deshalb hat er angerufen."
    Anne war stehen geblieben. Sie heulte fast.
    "Dieser blöde Jonas! Und ich dachte, er ruft wegen mir an. Deshalb hab ich ihm vorhin noch ne SMS geschickt."
    "Fu hast ihm eine SMS geschickt?" Ich schüttelte den Kopf. "Mensch, Anne, haben wir nicht ausgemacht, dass du dich zurückhalten sollst? es lief doch alles so gut. Aber jetzt kriegt er wieder Oberwasser, weil du dich gemeldet hast. Was hast du ihm eigentlich geschrieben?"
    Anne druckste ein bisschen rum. "Ich dachte, wenn er sogar bei Albert anruft, um nach mir zu fragen, dann liegt ihm sicherlich viel an der Beziehung. Und da hab ich ihm geschrieben, dass ich ihn eigentlich sehr gern habe."
    Carolin und ich sahen uns an. Anne war einfach nicht zu helfen.
    Und Timo? Was ist mit Timo?", fragte ich.
    Anne zuckte die Achseln. "Ich weiß nicht..."
    "Ich glaube, es war ein Fehler, Jonas eine SMS zu schicken.", sagte Carolin langsam. "Ich hätte das an deiner Stelle nicht gemacht. Naja, ist ja auch egal", fügte sie hinzu, als Anne immer noch schniefte. "Jednefalls gehen wir jetzt in die Disco und amüsieren uns- auch ohne Jungs!" Sie sah mich an. "Oder brichst du gleich zusammen, wenn du Stefan siehst? denk bitte dran, du musst absolut cool bleiben! Am besten tust du so, als ob du dich gar nicht besonders für ihn interessierst."
    Ich nickte. Das würde mir garantiert verdammt schwer fallen, aber wahrscheinlich hatte Carolin Recht.
    Anne holte ihr Handy aus der Hosentasche und stellte es ab. "so", sagte sie dann. "jetzt kann Jonas mich nicht erreichen. Soller sich ruhig mal gedanken machen warum."
    Ich nahm zwar an, dass Jonas sie bestimmt nicht anrufen würde, aber ich sagte lieber nichts.



    Soooo, das wars auch schon wieder. Hoffe, ihr schreibt ordentlich komments :D

  • Oki, nur für euch :D Danke für eure komments :kuss Es geht weiter!!



    Wir schlenderten langsam die Straße entlang. Pünktlich, so hatte Anne erklärt, sollte ich auf keinen Fall sein. nicht mal Stefan konnte erwarten, dass ich Punkt sieben am Sternenweg sein würde, und so war es bereits kurz vor acht, als wir vor dem Jugentreff standen. Eine Menschenmenge dröngelte sich vor dem Eingang. Eintrittskarten gab es nicht mehr, erfuhr Carolin von einer Freundin, die ebenfalls vergeblich auf Einlass wartete, aber mit ein bisschen Glück kämen wir vielleicht noch rein.
    "Das ist die einzige Jugendisco hier in der Stadt. Momentan wenigstens. Im Industriegebiet macht demnächst noch eine auf", erklärte Carolin. "Hier ist immer viel los, aber heute ist es besonders schlimm, weil irgendeine Schulband spielt." Sie sah sich um. "Vielleicht sollten wir es mal über den Hintereingang versuchen. Wir müssen durch den Hausflur des Nachbargebäudes und dann über eine Mauer. Natürlich nur, wenn ihr wollt."
    Am liebsten hätte ich gesagt, eigentlich will ich gar nicht mehr. Wie sollten wir denn in diesem Getümmel Stefan finden! Außerdem war die Musik so laut, da würde ich gar nicht mit ihm reden können. Aber Anne meinte, natürlich würden wir versuchen reinzukommen. Ich nickte bloß.
    Carolin grinste uns an. "Wir haben Glück. Irgendjemand hat die Tür nur angelehnt. Los, lasst uns reingehen."


    Meine Augen brauchten eine Weile, bis sie sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. In der Halle drängten sich die jugendlichen, die Anlage war voll aufgedreht und die Luft war total stickig.
    Anne packte mich am Arm und deutete zur Bühne. "Stefan!", schrie sie mir ins Ohr, aber ich schüttelte den Kopf. Sie sollte sich endlich mal eine Brille zulegen.
    Langsam schoben wir uns durch die Masse. Ich konzentrierte mich darauf, irgendwo ein Cappy zu entdecken, aber es war vergeblich.
    "Pass doch auf!", hörte ich Anne hinter mir brüllen.
    Ich drehte mich um.
    Eine Junge mit Brille stand vor ihr und hob entschuldigend die Hände.
    "Tut mir leid, die Flasche ist aus meiner Hand gerutscht. Irgendjemand hat mich angerempelt."
    "Blödmann!". schimpfte Anne. "Ich will hier raus. Mir reichts! Dieser Typ hat mir irgendeinen klebrigen Saft über de Rücken geschüttet. Igitt, ist das ein ekliges Gefühl!"
    Der Junge meinte noch, er habe sich ja entschuldigt und sie sollte sich bloß nicht so anstellen. Dann packte ihn ein dunkelhaariges Mädchen am Handgelenk und zog ihn zur Tanzfläche.
    "Mir reichts wirklich. Bitte lasst und gehen, ja?"
    Carolin zuckte die Schultern. "Wollt ihr schon aufgeben?", rief sie. "Also ich bleib noch ein bisschen."
    Ich nickte, winkte ihr nochmal zu und dann kämpften Anne und ich uns zum Ausgang.
    "Ich stinke total nach Pfirsichsaft", meinte sie, als wir endlich draußen waren. "Und was machen wir jetzt?"


    Soooo, das wars auch schon wieder :D Schreibt büdde noch ein paar komments *liebguck* ;)

  • Ok leutz hier kommt ne FS und danke für die komments :knuddel :)


    Eine Zeit lang schlenderten wir ziellos durch die warme Sommernacht. Annes T-Shirt trocknete ziemlich schnell und ihre Laune besserte sich zunhemend.
    "Wir können ja mal beim Bahnhof da beim Kiosk vorbeigehen", schlug sie vor.
    "Stefan ist doch bestimmt mit Nelli in der Disco", sagte ich.
    "Achso, ja, natürlich. Das hab ich aber gar nicht gemeint. Ich wollte mal nach den Abfahrtszeiten sehen. Vielleicht fahre ich morgen wieder nach Hause. Willst du nicht mitkommen?"
    Ich schüttelte den Kopf. "Wir sollten doch erst die sache mit Stefan klären", sagte ich langsam.
    Anne holte tief luft. "Irgendwie klappt das aber nicht so, wie wir uns das vorstellen", meinte sie schließlich. "Sieh mal, zum beispiel der heutige Abend. Eigentlich war die Idee mit der Disco ganz gut, aber was ist daraus geworden?" Sie schnüffelte an ihrem T-Shirt. "Ich rieche immer noch grauenhaft nach Pfirsichsaft. Und von Stefan weit und breit keine Spur. Und Timo hat sich auch noch nicht gemeldet."
    "Und mit Jonas ist auch nichts mehr", fügte ich hinzu.
    Anne nickte bloß. Sie deute auf drei jungs, die an der Bushaltestelle gegenüber warteten. "Vielleicht sollte man sich einfach in einen anderen Jungen verlieben und sich Stefan und Jonas abschminken."
    "Ja", sagte ich, aber ich wusste genau, dass ich nur Stefan wollte, sonst keinen.


    Nach einer Viertelstunde stellten wir fest, dass wir an der falschen Bushaltestelle gewartet hatten und dass der letzte Bus vor zehn Minuten abgefahren war.
    Ich lieh mir Annes Handy aus und rief zu Hause an, aber natürlich meldete sich mal wieder keiner. "Hier wird geraucht und ziemlich viel getrunken", sagte ich in den Anrufbeantworter. "Ihr könnt uns unter Annes Nummer erreichen, wenn ihr uns abholen wollt."
    Aber ich hätte mir die Schwindelei sparen können. Garantiert dachte zu Hause niemand daran, den Anrufbeantworter abzuhören. Meine Eltern saßen bestimmt im garten, feierten ihr Einweihungsfest mit den Nachbarn und amüsierten sich. "Dann laufen wir eben", sagte ich. "Es sind ja nur ein paar Minuten." Das stimmte zwar nicht, aber Anne hätte sonst gestreikt.
    "Meinst du, wir kriegen noch was zu essen?", fragte sie. "Ich hab wahnsinnigen Appetit auf irgendwas Essbares, Schokolade oder Pralinen."
    "Hast du nicht neulich gesagt, du willst abnehmen?"
    Sie lachte. "Klar, aber eigentlich ist es doch egal, ob ich dick oder dünn bin. Bringt mir das irgendwas bei Jonas, ob ich zwei Kilo mehr habe oder nicht? Siehst du. Dann kann ich mich ruhig sattessen, oder?"


    "Na also", sagte sie zufrieden, als wir endlich vor dem Gartentor standen. "Da wird noch gegrillt. Wir kriegen garantiert was zu essen."
    Wenn meine Eltern erstaunt waren, uns so früh schon wieder zu sehen, so ließen sie sich nichts anmerken. Papa unterhielt sich mit Frau Altmüller, die erzählte, wie heldenhaft ihr Hasso die Einbrecher in die Flucht geschlagen habe.
    "Das Erdbeerbeet wurde dabei verwüstet", hörte ich sie sagen, "aber lieber die Erdbeeren einbüßen als den ganzen Schmuck nicht wahr?"
    Anne und ich grinsten uns an.
    "Wenn ich was von einem Hund gewusst hätte", murmelte Anne, "hätte ich mich nicht getraut, auch nur eine Erdbeere zu essen. Aber wahrscheinlich hat das Vieh tief und fest geschlafen."
    "Ach", sagte Frau Altmüller, "bestimmt ist eine von euch beiden Hübschen die Tochter des Hauses. Schade, dass der Sohn von Kronenbergers schon gegangen ist." Sie wante sich an Mama. "So ein reizender Junge. Der wär doch was für ihre Tochter, oder? Schade, dass sie vorhin nicht da war. Der Junge hat sich wirklich gelangweilt. Kein Wunder, bei uns alten leuten!"
    Es war oberpeinlich. Mama bemühte sich, zu lächeln und fragte Frau Altmüller, ob sie noch etwas von dem salat wolle.
    Aber Frau Altmüller schien nicht zu kapieren.
    "Wirklich schade", sagte sie nochmals. "Der Junge Kronenberger ist so ein netter kerl, was man heutzutage ja nicht von allen behaupten kann. Ich erinnere mich genau daran, dass-"
    "Frau Altmüller, ich bin 13!", sagte ich so würdevoll, wie möglich. Das war ziemlich schwierig, weil ich den mund voller Kartoffelsalat hatte.
    Die Frau kicherte. "Ja, gerade deshalb meine ich ja, der wäre was für dich. Er ist 14 oder 15, das ist doch das ideale Alter für euch beide, hab ich Recht? Oder ist er vielleicht doch schon 16?" Sie winkte ihrem Mann zu. "Heinz-Herbert, wie alt ist Stefan Kronenberger?"
    "Stefan heißt er?", fragten Anne und ich wie aus einem Mund.
    Aber Frau Altmüller reagierte nicht. Sie diskutierte gerade mit ihrem Mann darüber, dass man bei Jungen das Alter so schlecht schätzen könne.
    "Ja, ich glaube, er heißt Stefan", sagte Mama geistesabwesend. Sie beobachtete gerade, wie Herr Altmüller seine Zigarre auf einem Teller ausdrückte.
    Anne stieß mich an. "Mach den Mund zu, du siehst guckst nciht sehr intelligent", flüsterte sie. "Stefan heißen viele, galub mir. Ich kenn mindetsens drei Jungs, die stefan heißen."
    Wahrscheinlich hatte sie recht, aber ich wollte es genau wissen. "Hat seine Oma einen Kiosk am Bahnhof?", hörte ich mich fragen.
    Frau Altmüller sah mich erstaunt an. "Ja, woher weißt du das? Stefan hilft dort ab und zu aus. Ach, es ist einfach reizend, zu sehen, wie er seiner Oma hilft. Und wie er sich um nelli kümmert. Eigentlich hätte er sie gern mitgebracht, aber unser Hasso hat sie mal gebissen."
    "Er wollte Nelli mitbringen?"
    "Nelli ist absolut friedlich. Ein wirklich gut erzogener Hund, sage ich immer. Kein Wunder, Stefan geht mit ihr jeden Abend eine halbe Stunde spazieren. Das Tier hat genug Auslauf."
    "Nelli ist ein Hund", sagte ich fassungslos und setzte mich einfach ins Gras. "Es läuft alles so bescheuert!"


    Sooo, *puh* jetzt hattet ihr eine laaaange FS :) Schreibt viele komments :D