Hi Leutzz
ich hab gerade gelesen, dass der Satellit "Spirit" (?is das einer?) erste bilder vom Mars geschossen hat. Glaubt ihr das ist wahr?(Dumme Frage XD) Sieht zumindest so aus xD
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Raumfahrt
„Spirit“ schickt erste Bilder vom Mars
Von Günter Paul
05. Januar 2004 Beim Jet Propulsion Laboratory in Pasadena (Kalifornien) verwandelte sich die Spannung in Jubel, als das Signal von der geglückten Landung des amerikanischen Marsrovers „Spirit“ auf der Erde eintraf. Pünktlich um 5 Uhr 35 mitteleuropäischer Zeit hatte das Gefährt auf dem Roten Planeten aufgesetzt. Einige Minuten lang rollte die „Spirit“ mit ihren schützenden Airbags auf dem Marsboden hin und her, bis sie zur Ruhe kam und das erlösende Signal aussenden konnte. Ungefähr drei Sunden später wurden die ersten Fotos vom Landeplatz zur Erde übertragen.
Der ersten erfolgreichen Landung auf dem Planeten seit dem Aufsetzen des Mars Pathfinder im Juli 1997 war einige Nervosität unter den Beteiligten vorausgegangen, weil in der Zwischenzeit zwei ähnliche Missionen mißlungen waren. Im Jahr 1999 war kein Kontakt mit dem amerikanischen „Mars Polar Lander“ zustandegekommen, und auch das europäische Landegerät „Beagle 2“ hat sich bislang nicht gemeldet. Obwohl weiterhin Hoffnung besteht, mit diesem Gerät doch noch einen Funkkontakt zu erhalten, sind die Aussichten dafür gering.
Hitzeschuldschild voran
Die Landung der „Spirit“, die seit dem 10. Juni vergangenen Jahres unterwegs zum Roten Planeten war, wurde etwa anderthalb Stunden vor dem Aufsetzen auf dem Marsboden mit einem Rotationsmanöver eingeleitet. Der Rover samt der Flugeinheit, die ihn zum Mars gebracht hat und vor allem die Raketenmotoren für notwendige Kurskorrekturmanöver während des Fluges enthielt, ist dabei so gedreht worden, daß sein Hitzeschutzschild in Flugrichtung nach vorne wies. Einundzwanzig Minuten vor der Landung wurde die nun nicht mehr benötigte Flugeinheit abgetrennt. Den Rest des Weges hat der Rover allein mit seiner Landeplattform und dem Hitzeschutzschild zurückgelegt.
Sechs Minuten vor der Landung tauchte die „Spirit“ mit einer Geschwindigkeit von 18.100 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre des Planeten ein, in der sie zunächst nur durch Reibung gebremst wurde. Die dabei entstehende Hitze ist von dem Schutzschild abgeführt worden. Dieses wurde kurz darauf vom Rover getrennt und abgeworfen. Die Airbags für die Landung bliesen sich auf, und die Rückstoßraketen feuerten, wodurch der Bremsfallschirm, an dem die „Spirit“ nun hing, Entlastung fand.
Aufgesetzt im Gusev-Krater
Der Rover ist den Plänen zufolge inmitten des Einschlagkraters Gusev niedergegangen, einer weiten, vom Wall des Kraters umsäumten Ebene, die so groß ist wie der amerikanische Bundesstaat Connecticut. Aufnahmen von Raumsonden, die den Mars umkreisen, zeigen ein langes, tiefes Tal, das in den Krater einmündet. Aus dem kurvenreichen Verlauf und anderen Details schließen die Forscher, daß einst Wasser in diesem Tal geflossen sein dürfte. Demnach wäre auch der Krater einst mit Wasser gefüllt gewesen. Ob das tatsächlich der Fall war, müßte sich anhand der Gesteine feststellen lassen.
Die Suche nach Spuren, die auf die frühere Existenz von Wasser auf dem Roten Planeten hindeuten, ist die Hauptaufgabe der Spirit und eines weiteren amerikanischen Rovers („Opportunity“), der am 25. Januar in einer andern Landschaft auf dem Planeten landen soll. Auf dieses Ziel sind die meisten Instrumente ausgerichtet, mit denen die kleinen Wägelchen ausgerüstet sind. Allerdings müssen sich die Wissenschaftler momentan noch etwas in Geduld üben, bis die „Spirit“ zu ihrer ersten Erkundungstour aufbrechen kann. Zunächst muß der Rover mit seiner Landungsplattform in die richtige - aufrechte - Position gebracht werden, und auch dann noch dauert es wegen weiterer Prozeduren eine Zeitlang, bis er von der Plattform herunterrollen kann. Die beteiligten Techniker rechnen insgesamt mit mindestens einer Woche. Aber auch diese Zeit läßt sich nutzen. Die Kamera wird schon in der ersten Woche vermutlich eine Vielzahl von Bildern aufnehmen, und mit einem Infrarotspektrometer wollen die Forscher erste Mineralien der Gesteine im Landegebiet identifizieren.
Gesteine unter die Lupe genommen
Außer der Panoramakamera und zwei Spektrometern für die Identifizierung von Mineralien und chemischen Elementen führt die Spirit eine Art Mikroskop mit sich, mit dem sich die Gesteine auch optisch im Detail untersuchen lassen. Die Panoramakamera liefert Bilder, die eine mehr als dreimal so hohe Auflösung erreicht wie jene des „Mars Pathfinder“ im Jahr 1997. Die neuen Rover zeichnen sich aber insbesondere durch ihre große Fahrleistung aus. Sie können an jedem Marstag bis zu hundert Meter zurücklegen und sind damit dem russischen Mondfahrzeug „Lunochod 1“ vergleichbar, das 1970 eine Strecke von etwa 10,5 Kilometern auf dem Erdtrabanten bewältigte. Der kleine Rover „Sojourner“, der 1997 zusammen mit dem „Mars Pathfinder“ auf dem Roten Planeten gelandet ist, hat sich niemals um mehr als einige Meter vom „Pathfinder“ entfernt.
Quelle: FAZ
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