Broken Promise [pausiert]

  • Huhu,


    Also bis jetzt finde ich deine Fotostory ganz gut. Deine Fotos sind zum teils auch gut gelungen. ;)
    Zum Text: Auf mich wirkt dieser "etwas" langweilig und abgehackt, da irgendwie nichts Aufregendes passiert, es werden nur Gespräche geführt. Aber sicherlich kommt das noch. :)
    Vielleicht könntest du mehr die Umgebung und Atmospäre beschreiben.
    Außerdem verstehe ich nicht, wieso Stefan's Großvater trotz der Feindschaften das Angebot macht. (<-- Keine Kritik, nur Verständnisfrage :p)
    Den Charakter von Yasmin kann ich auch irgendwie nicht richtig definieren. Sie wirkt noch sehr kindlich und weiß noch nicht, was sie will (<-- Sie ist doch schon erwachsen, oder?), z. B. sagt sie im Gespräch mit Stefan: "Und Mama schimpft immer mit mir, wenn ich Papa meine Hilfe anbiete."

    Doch im Allgemeinem finde ich das Thema und die Idee eigentlich ganz gut. Ich hoffe, du bist mir nicht böse für die Kritik. :rolleyes


    Freue mich auf die nächsten Kapiteln,


    Lg von mir [KakashiStar] :D

    [SIZE=2]"Ein gutes Bild unter lauter schlechten Bildern, wird ein schlechtes Bild."[/SIZE] Pablo Picasso (1881 - 1973)

  • Jaa... also... mich haben die dunklen Bilder irgendwie gestört... ich weiß das Licht war ausgeschalten, was ich nicht verstehe.... die anderen Bilder sind aber meiner Meinung nach toll geworden.

  • KakashiStar:
    Danke für deinen Kommi :rosen

    Zitat

    Also bis jetzt finde ich deine Fotostory ganz gut. Deine Fotos sind zum teils auch gut gelungen.

    Ab und an passen sie nicht 100% zum Text ich weiß ^^ Aber ich kann damit leben, denn mir fehlt es teils an extremer Geduld stundenlang an den Bildern rum zu fummeln.

    Zitat

    Zum Text: Auf mich wirkt dieser "etwas" langweilig und abgehackt, da irgendwie nichts Aufregendes passiert, es werden nur Gespräche geführt. Aber sicherlich kommt das noch.

    Wenn du hier Aktion à la Kill Bill oder Terminator oder so was erwartest, bist du hier bei meiner Fs an der falschen Adresse. Broken Promis ist hauptsächlich eine Liebesgeschichte, die mit ein bissel Drama und einen kleinen funken Spannung versehen ist.
    Zum Abgehackt, ich weiß dass es an manchen Stellen etwas misslungen ist. Ich muss mich in einer Story immer erst reinschreiben, deshalb sind meine ersten Kapitel meist etwas stolpernd und abgehackt.


    Zitat

    Vielleicht könntest du mehr die Umgebung und Atmospäre beschreiben.

    Wo für? Ich meine dafür sind schließlich die Bilder da, würde ich die Story jetzt ohne Bilder posten würden ab und an eine Beschreibung der Umgebeung kommen, aber ich finde es etwas unpassend wenn die Gefühle im Vordergund stehen und dann eiskalt die Umgebung beschrieben wird, denn so was zieht meiner meinung nach eine Story runter.


    Zitat

    Außerdem verstehe ich nicht, wieso Stefan's Großvater trotz der Feindschaften das Angebot macht. (<-- Keine Kritik, nur Verständnisfrage )

    Wenn ich das jetzt sage kann ich dir auch direkt das Ende sagen. Aber so viel kann ich sagen: er denkt nicht gerade anders als Jasmins Papa.


    Zitat

    Den Charakter von Yasmin kann ich auch irgendwie nicht richtig definieren. Sie wirkt noch sehr kindlich und weiß noch nicht, was sie will (<-- Sie ist doch schon erwachsen, oder?), z. B. sagt sie im Gespräch mit Stefan: "Und Mama schimpft immer mit mir, wenn ich Papa meine Hilfe anbiete."

    Nur weil man seine Eltern Mama und Papa nennt ist man kindisch? Geil, dann bin ich das ja auch. Was ist daran so schlimm daran, dass sie die beiden so nennt? Oder muss man die heutzutage nur noch Alte und Alter nennen :kopfkratz. Aber villeicht nennt man die ja heutzutage noch anders, das Alter und Alte war ja bei mir in. Oh Gott ich rede schon wie eine Omi :lachen
    Aber mich würde echt mal interessieren, was daran so schlimm ist, ich bin 22 und nenn meine Eltern so. Also 4 Jahre älter als Jasmin.


    Zitat

    Doch im Allgemeinem finde ich das Thema und die Idee eigentlich ganz gut. Ich hoffe, du bist mir nicht böse für die Kritik.

    Das freut micht und nein, wegen so was werde ich doch nicht böse.


    @chipsi:
    Danke für deinen Kommi :rosen

    Zitat

    Jaa... also... mich haben die dunklen Bilder irgendwie gestört... ich weiß das Licht war ausgeschalten, was ich nicht verstehe.... die anderen Bilder sind aber meiner Meinung nach toll geworden.

    Du hast noch nie etwas von Gunmod's Radiance Light System gehört oder? Denn den habe ich im Spiel, weil das Licht dann einfach realistischer ist. Was jetzt so schlimm an der Abenddämmerung war in dem ein paar Bilder entstanden sind, weiß ich nicht, aber naja jedem seinen Geschmack ich finde sie eben wegen dem Licht besonders schön.



    @All:
    Ich hatte zwar gesagt, dass es morgen Kapitel 4 geben wird, aber so wie es im Moment aussieht wird es doch noch dauern. Ich komme im Moment nicht aus dem Stress raus. Aber ich werde sobald Kapitel 4 fertig ist, geschrieben ist es ja schon, aber die Korrektur fehlt noch, On stellen. Vielleicht schaffe ich das morgen noch alles wenn nicht, wird es die Tage irgend wann On kommen.



    LG Sem



  • Kapitel 4 – Entscheidungen



    „Mama ist manchmal echt unausstehlich. Was habt ihr gemacht, zeigst du auch nicht zu viel Haut und noch so tolle Sachen, die sie mich gefragt hat. Ich verstehe nicht, was sie so schlimm daran findet, dass ich bei dir geschlafen habe“, schimpfte Jasmin über ihre Mutter.
    Mittlerweile kam es Jasmin so vor, als wüsste ihre Mutter von ihren Absichten, weshalb sie nie davon begeistert war, wenn ihre Tochter bei Stefan die Nacht verbrachte. Dabei bestätigte Jasmin ihrer Mutter immer und immer wieder, dass Stefan sie höchstens in den Arm nahm, mehr aber nicht, kein Kuss, keine Berührung und erst recht keinen Sex. Nur glaubte ihre Mutter ihr nicht, weswegen sie jeden Morgen um Punkt acht Uhr bei Stefan anrief, wenn Jasmin bei ihm war.
    In den letzten sechs Monaten kamen sich Stefan und Jasmin immer näher, jeder der beiden wusste um seine Gefühle für den anderen Bescheid, aber bis zum heutigen Tag hatte es keiner gewagt, seine Gefühle zu äußern.



    „Reg dich nicht drüber auf, das ist es nicht wert. Sag ihr das, was sie hören will und gut ist. Es ist zwar schade, dass dir deine Mutter so wenig vertraut, aber daran kannst du nichts ändern“, versuchte Stefan Jasmin aufzuheitern.
    „Wie oft soll ich ihr noch sagen, dass...“, blitzschnell schloss sie ihren Mund, als ihr klar wurde, was sie fast gesagt hatte.
    „Dass was?“, hakte Stefan nach.
    „Nichts, ist schon gut.“
    Ungläubig sah Stefan sie an, als würde er insgeheim wissen, was sie sagen wollte.
    'Pass auf was du sagst Min, das wäre fast nach hinten los gegangen und das nur, weil du nie über das, was du sagst, nachdenkst', tadelte sich Jasmin selbst.
    „Ha, du siehst aus, als würdest du Eigengespräche führen“, sprach sie Stefan lachend an.



    „Du bist gemein.“ Empört sah sie weg.
    „Ach komm, sei nicht eingeschnappt, nur weil ich dich ein bisschen necke. Komm her, du kleine Maus.“ Liebevoll zog er sie zu sich und legte ihr seinen Arm um die Schultern.
    „Ich kann dir einfach nie böse sein.“ Frech tippe sie ihm mit dem Finger auf die Nase.
    „Und damit du auch keinen Grund hast, auf mich böse zu sein, halte ich jetzt mein Versprechen.“
    „Welches Versprechen?“, fragte sie ihn voller Neugier.
    „Das ich dir letzte Woche gegeben habe. Erinnerst du dich?“
    Nachdenklich sah sie ihn an: „Hmm, nein, nicht wirklich. Obwohl, Moment, doch, ja genau, du wolltest mit mir shoppen gehen. Und ich dachte schon, du hättest es vergessen.“ Zuckersüß grinste sie ihn an.
    „Dann komm, sonst kneif ich vielleicht doch noch.“
    „Aber ich hab doch gar...“
    „Min, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ich bezahle, als würde ich die Frau bezahlen lassen, so weit kommt es noch. Und jetzt komm.“
    Überglücklich ließ sich Jasmin von Stefan hinter sich her ziehen.



    „Da wären wir.“ Voller Freude hielt er Jasmin die Wagentür auf und half ihr sogar beim Aussteigen.
    „Du bist dir sicher, dass wir hier richtig sind? Ich meine ja nur, der Laden ist nicht gerade der Billigste in der Stadt.“ Unschlüssig sah sie von Stefan zum Geschäft.
    „Na und? Du bist mit dem reichsten Bürger der Stadt unterwegs, da brauchst du dir keine Gedanken machen über Preise. Lass mir doch auch meine Freuden, denn wenn du glücklich bist, bin ich das auch.“ Zärtlich strich er ihr über die Wange, die unter seiner Berührung einen rötlichen Ton annahm.
    „Wenn ich dir eine Freude bereite, indem ich dein Konto plündere, werde ich sie dir lassen.“
    Laut lachte Stefan los: „Na dann, versuch das mal, ich werde dich nicht aufhalten.“
    Für Jasmin war das alles immer noch ungewohnt, da Stefan der Erste war mit dem sie ausging und alles bezahlte, vorher war immer sie diejenige gewesen die bezahlt hatte, da all ihre Freunde nicht die finanziellen Mittel hatten, die sie gewöhnt war.



    Gentlemanlike führte Stefan seine Herzdame ins Geschäft und konnte sie nur noch mit Mühe bei sich behalten, als sie all die schönen Kleidungsstücke sah.
    „Warte mal eben“, bestimmt hielt er Jasmin an der Hand fest, „Tu mir einen Gefallen und suche dir was Schönes für heute Abend aus.“
    Überrascht sah sie ihn an: „Heute Abend? Was hast du mit mir vor?“
    „Nur was essen gehen, mehr nicht. Ich habe im Lukano einen Tisch für zwanzig Uhr reserviert.“
    „Wie komme ich denn zu der Ehre?“
    „Als kleine Wiedergutmachung dafür, dass du in den letzten Monaten so vorzüglich für mich gekocht hast. Was du eigentlich nicht hättest machen müssen.“
    „Ich habe es aber gerne gemacht.“
    „Ich weiß und jetzt halte ich dich nicht mehr zurück, nehme dir was dir gefällt und denke nicht über den Preis nach.“



    Nachdem sie beide noch mittags zusammen etwas gegessen hatten, hatte Stefan sie nach Hause gebracht.
    Überrascht stellte Stefan fest, dass der Wagen von Martin in der Auffahrt parkte, besser konnte es für Stefan nicht kommen, denn er brauchte jetzt jemanden, der ihm beistand, denn seine Nerven lagen blank.
    „Verstehe gar nicht wieso du so aufgeregt bist“, neckte Martin Stefan als dieser frisch geduscht das Schlafzimmer betrat.
    „Du liegst ja auch nur faul hier rum.“
    „Sag mal, willst du sie etwa heute fragen?“ Interessiert sah er Stefan zu, wie dieser voller Verzweiflung im Kleiderschrank nach dem passenden Anzug wühlte.
    „Was denkst du denn?“
    „Sachte, Alter, nur weil dir die Düse geht, musst du mich nicht anzicken.“
    „Ich…, es…, ach, wenn ich nur wüsste, was sie fühlt.“
    Leichtfüßig sprang Martin vom Bett und nahm Stefan in die Arme: „Sie hat bestimmt nur noch nicht den richtigen Moment gefunden, um diesen Jens oder wie der heißt in die Wüste zu jagen. Ich bin mir sicher, dass sie dich mag, warum sollte sie sonst so oft zu dir kommen? Sie sucht immerhin deine Nähe.“
    „Aber…“
    „Keine Zweifel an dir selbst, das bringt nur Unglück. Ach ja, nimm den hier, der wird dir Glück bringen, schließlich ist es der, den dein Vater bei seiner Hochzeit anhatte, er wird dir Glück bringen.“
    Behutsam legte er einen Anzug auf das Bett und ließ Stefan alleine.



    Stefan sah unschlüssig auf den Anzug, den ihm Martin rausgesucht hatte, sollte er wirklich den anziehen? Den Anzug, den sein Vater bei der Hochzeit getragen hatte?
    „Naja, wie Martin schon sagt, der kann dir kein Unglück bringen“, sprach er mit sich selbst.
    Es dauerte einige Zeit, bis er endlich fertig war und zu dem wartenden Martin ging.
    „Und du bist dir wirklich sicher, dass…“
    „Stefan, sag mir mal, wo ist deine sonst so gelassene Seite geblieben? Du liebst sie, sie wird dich lieben, was willst du mehr?“ Fragend sah er seinen besten Freund an.
    „Die Sicherheit, dass sie es wirklich tut.“
    „Na, ich könnte dir sagen wo ihr Tagebuch liegt und da könntest du ja mal, aber das wäre Jasmin ungerecht gegenüber. Nein, ich habe nicht darin gelesen, ich hab es nur durch Zufall gefunden.“
    „Echt? Ist mir ja noch nie aufgefallen, dass sie eins führt.“ Grübelnd sah er in die Gegend.
    „Kein Wunder, wenn sie geschrieben hat, warst du arbeiten.“
    „Ha, du hast es doch gelesen.“
    Ertappt sah Martin ihn an: „Naja, so weiß ich eben mehr als du. Aber so langsam solltest du mal los, wenn du wie immer pünktlich sein willst.“
    Nach einem hektischem Blick auf die Uhr geriet Stefan noch mehr in Panik: „Wünsche mir Glück.“
    Und noch bevor Martin antworten konnte, war er schon weg.



    Ungeduldig rutschte Jasmin auf dem Beifahrersitz hin und her: „Kannst du nicht ein bisschen schneller fahren? Bitte, Papa.“
    „Du hättest ja mit dem Bus fahren können, wenn es dich stört, oder darauf bestehen können, dass dich der Kerl abholt.“
    „Rede nicht so von Stefan, er ist viel höflicher als du es bist.“
    „Da steht die Gewürzgurke ja.“
    „PAPA!“, tadelnd sah sie ihren Vater an, „sei doch mal netter zu ihm.“
    „Und du entscheide dich mal, wenn du willst, denn es ist Jens gegenüber ungerecht, dass du zweigleisig fährst.“
    „Ach, lass mich doch einfach.“ Wütend stieg sie aus und trat dabei auf ihr bodenlanges Kleid, „Und sag Mama, ich komme heute nicht nach Hause. Gute Nacht.“
    Sie beachtete das Geschimpfe ihre Vaters nicht und ging zaghaft zu Stefan, der ihr mit mutigen Schritten entgegen kam.
    „Schön, dass du gekommen bist“, begrüßte er sie und schloss sie zärtlich in seine starken Arme.



    Geht noch weiter .....




  • „Lass uns reingehen.“ Vorsichtig umschloss er ihre Hand und führte sie ins Lukano.
    Drinnen kam Jasmin nicht aus dem Staunen raus, sie hatte schon viel vom Lukano gehört, aber noch nie war sie selbst dort gewesen.
    Wie von Stefan gewünscht, bekamen sie einen Tisch, der etwas abseits stand von den anderen, die Ruhe, die er für den heutigen Abend brauchte, war somit gesichert.
    „Ich hätte echt nicht gedacht, dass es hier so schön ist“, sprach Jasmin ihre Begeisterung über das Lukano aus.
    „Warst du noch nie hier?“
    „Nein.“
    „Dann war es doch gut, dass wir hierhin gegangen sind, aber ich finde ja, dass alles hier drin gegen deine Schönheit verblasst.“
    Ein leichter rosafarbener Hauch legte sich auf Jasmins Wangen, ob sie sich je an Stefans Komplimente gewöhnen würde?
    Zärtlich berührte Jasmin seine Hand, die leicht feucht und am Zittern war. Sie wunderte sich noch, warum er nervös war, aber konnte ihn nicht darauf ansprechen, da in dem Moment die Bedienung kam und Jasmin die Karte reichte, die ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.



    Jasmin war überglücklich, als sie der Bedienung endlich sagen konnte, was sie wollte, da sie kein Wort auf der Karte verstand, musste sie Stefan darum bitten, ihr zu helfen. Natürlich war sie noch mehr von Stefan begeistert, als sie merkte, wie viele Fremdsprachen er konnte. Dadurch hatten die beiden ein unterhaltsames Thema, bis das Essen kam und Stefan verlor etwas von seiner Nervosität.
    „Was mich doch wundert, du sagst doch immer, deine Mutter mag es nicht, wenn du so viel Haut zeigst und heute war es ihr egal?“
    Verlegen sah sie an sich hinab: „Wenn ich ehrlich bin, sie weiß es gar nicht. Als ich vorhin mit Papa los bin, war sie mit irgendwem am Telefonieren.“
    „Schäme dich“, sagte er unter Lachen.
    „Stört es dich etwa?“ Unschlüssig sah sie ihn an.
    „Was soll mich stören? Dass ich nicht klar denken kann, weil du mich so verzauberst?“
    Hektisch wedelte sie sich Luft zu: „Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen.“
    „Musst du auch nicht, ich finde es süß, dass du wegen jeder Kleinigkeit rot anläufst.“
    Jasmin wollte gerade etwas antworten, als die Bedienung kam und den Tisch abräumte.



    Und plötzlich fiel ihr wieder auf, wie nervös Stefan doch war. Immer wieder sah er sie an, wollte etwas sagen, aber brach vorher immer wieder ab.
    Sie wollte gerade ihren Mund öffnen, als er sie entschlossen ansah: „Ich weiß, das kommt jetzt alles etwas überraschend, aber ich möchte dir nicht länger etwas vorspielen.“ Er atmete tief durch und fuhr dann fort: „Ich weiß nicht, wie ich es in Worte packen soll, um dir das zu erklären, was du für mich bist. Es fällt mir überhaupt schwer, darüber zu sprechen, aber es muss raus, denn ich bin mir in einem ganz sicher und zwar, dass ich dich liebe. Schon an dem Tag, an dem ich dich das erste Mal sah, wusste ich, dass du etwas Besonderes bist. Du bist der Mensch, der meine Fassade zum Einstürzen bringt, der mir das Gefühl gibt, geliebt zu werden. Ich kann mir einfach kein Leben mehr ohne dich vorstellen und deshalb möchte ich dich jetzt so überrumpeln wie bei unserer ersten Verabredung.“



    Er hielt kurz inne und holte eine kleine Schatulle hervor, die er behutsam vor Jasmin legte. Ihre Augen wurden noch größer, als sie es so schon waren.
    „Entschuldige bitte, dass ich nicht vor dir auf die Knie gehe, das würde mein Herz nicht mitmachen. Aber auch ohne vor dir auf die Knie zu gehen, möchte ich dich trotzdem fragen, willst du meine Frau werden?“ Erleichtert holte er Luft, endlich war es raus.
    Jasmin sah von ihm zu dem Ring, der in der Schatulle war. Sie war sprachlos, noch nie hatte ihr jemand so schön die Liebe gestanden, wie Stefan es getan hatte.
    Mit zitternden Fingern nahm sie den Ring aus der Schatulle und steckte sich den Ring an. Gerührt begutachtete sie den Ring an ihrem Finger, von dem sie nicht viel sah, da ihr die Tränen in Strömen die Wangen hinabliefen.
    In ihren Gedanken hatte sie Stefan schon tausende Male Ja gesagt, aber hier saß sie und war vor lauter Glück am Heulen wie ein Schlosshund. Stefan strich ihr liebevoll über die Wange und wischte ihr die Freudentränen weg, er brauchte keine Antwort von ihr, er wusste was sie fühlte.



    Trotzdem sah er Jasmin verwundet an, als diese aufsprang.
    Überglücklich zog sie Stefan auf die Beine und küsste ihn. Ihr erster Kuss, der so überraschend für Stefan kam.
    „Ja, ich will“, antwortete Jasmin endlich mit leiser Stimme.
    Außer sich vor Freude drückte er Jasmin an sich und küsste sie.
    Jasmin war überwältigt, der Kuss, erst zögernd und zurückhaltend, wurde schnell sinnlicher und fordernder, noch nie hatte sie so etwas erlebt.
    Stefan sah sie mit strahlenden Augen an: „Ich liebe dich über alles.“
    „Ich dich auch“, hauchte Jasmin ihm entgegen.
    Und wieder fanden ihre Lippen zueinander.



    Für beide existierte die restliche Welt nicht mehr, es gab nur noch sie und ihre Liebe, der Rest war für beide nicht mehr da. Weder Jens, mit dem Jasmin noch immer zusammen war, oder die beschlossene Ehe der beiden. Alles war uninteressant geworden für den Moment.


    Um weit nach Mitternacht wurden sie von dem Besitzer des Lukanos in die Realität zurück geholt, der endlich seinen Laden schließen wollte.
    Gut gelaunt gingen sie zu Stefans Wagen, in den er sogar Jasmin beim Einsteigen half.
    „Willst du noch irgendwo hin oder soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte er Jasmin, als er neben ihr saß.
    „Und ich alleine aufwache und denke, das alles war nur ein Traum? Nein, ich will bei dir bleiben.“
    Vorsichtig beugte sie sich zu ihm rüber und küsste ihn: „Lass das nicht das letzte sein, was ich heute noch erlebe.“
    Zärtlich strich er ihr über die heiße Wange: „Wenn das dein Wunsch ist.“
    Verliebt legte sie ihren Kopf auf Stefans Schulter, wo er auch die ganze Fahrt über blieb.



    Erst als der Wohnkomplex in Sicht kam regte sich Jasmin wieder, sie war aufgeregt, würde es heute endlich passieren?
    „Willst du hier schlafen, oder willst du vielleicht doch lieber rein kommen?“, fragte sie Stefan, der ihr ungeduldig die Wagentür aufhielt.
    Natürlich wollte sie nicht im Wagen schlafen. So griff sie nach Stefans Hand und ließ sich dann in ihr hoffentlich nächstes Abenteuer führen.
    Im Wohnbereich fiel Stefan dann regelrecht über sie her. Nicht nur, dass er sie leidenschaftlich küsste und somit dafür sorgte, dass Jasmin weiche Knie bekam, seine Hände fingen an ihren Körper zu erkunden. Zu lange hatte er jetzt schon auf den Moment gewartet und hoffte, das auch Jasmin bereit dazu war, denn er würde sie nie dazu zwingen.



    Jasmin hätte vor Glück in die Luft springen können, es würde heute passieren, da war sie sich jetzt sicher. Endlich würde sie zur Frau werden, endlich.
    Widerstandslos ließ sich sich von Stefan ins Schlafzimmer lenken, in dem er sie dann vorsichtig aufs Bett gleiten ließ.
    Jetzt waren nicht nur seine forschen Hände da, nein, er brachte Jasmin mit seinen heißen Küssen auf ihrem gesamten Körper schier zum Wahnsinn und steigerte ihr Verlangen somit ins Unermessliche.
    Erst, als sie nur noch ihren Slip anhatte, sah Stefan sie fragend an.
    „Ich zwinge dich zu nichts, wenn du es nicht willst“, sprach er zu ihr, während seine Finger über ihre Taille strichen.
    „Und ich bringe dich um, wenn du es nicht jetzt tust.“
    Sie zog ihn zu sich runter und küsste ihn voller Verlangen.
    Für Jasmin ging ein Traum in Erfüllung, als Stefan sie endlich zur Frau machte.



    Fortsetzung folgt …..




    Einmal editiert, zuletzt von Sem ()

  • Kapitel 5 – Wieso?



    Als Jasmin aufwachte war es fast Mittag. Noch nie hatte sie so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Was auch kein Wunder war, da sie zwar schon oft neben Stefan geschlafen hatte, aber dieser immer Abstand zu ihr gehalten hatte. Und diese Nacht lag sie ihn seinen Armen, konnte seinen warmen Körper in ihrem Rücken spüren.
    Schlaftrunken setzte Jasmin sich auf und rieb sich die müden Augen.
    Wie gerne wäre sie neben dem Mann aufgewacht, der sie am Abend zu vor noch in die Welt der Lust entführe hatte. Aber sie wusste dass er früh raus musste, auch wenn ihm das selbst nicht wirklich gefiel, nur ändern konnte er dies nicht.
    Zaghaft strich Jasmin über die schon gemachte Betthälfte, nie würde sie diese Nacht vergessen. Es war so anders als sie von ihren Freundinnen gehört hatte, diese sprachen immer nur von höllischen Schmerzen und dass es ihnen überhaupt keinem Spaß machen würde. Von dem kleinem stechenden Schmerz als er in ihr eindrang abgesehen, verspürte sie sonst keine Schmerzen, nur das irrsinnige Verlangen nach mehr.
    Immer noch träge und verschlafen stand Jasmin auf und schluffte ins Bad, wo sie sich erst mal ein heißes Bad einließ.



    Wie von Stefan gewünscht trudelte Martin um kurz vor zwölf in seiner Wohnung ein um Jasmin nach Hause zu bringen.
    Er sah sich flüchtig um und erstarrte, als er Stefan vor seinem Schreibtisch kauern sah.
    'Aber was macht der den schon hier?' fragt er sich voller Verwunderung.
    „Da schmeißt du mich aus dem Bett und dann bist du doch hier?“ sprach er Stefan an, „Hey, ich rede mir dir!“
    Stefan sah weder auf, noch reagierte er auf Martins Worte, er war wieder in seinem Kummer versunken.
    „Oh Mann, Alter, sag muss sie das schon so früh kennen lernen?“ vorsichtig kniete er sich vor Stefan hin und sah ihn voller Sorge an.
    „Du hast es nicht anders gewollt.“ Mit diesen Worten holte Martin aus und schlug zu.



    Voller Verwirrung sah er Martin an.
    „Mann, Alter, jetzt komm schon, willst du das Jasmin dich so sieht?“
    Widerstandslos lies sich Stefan auf die Beine stellen: „Was willst du?“
    „Was ich hier will? Du wolltest doch dass ich hier hin komme. Sag mir nicht dass du jetzt schon hackedicht bist. Warum denn heute? HÄ? Willst du dass Jasmin reiß aus nimmt?“
    „Ach lass mich.“ nuschelte Stefan vor sich hin.
    „Jetzt komm mal wieder zu dir!“ wurde Martin lauter und schlug wieder zu „du lässt mir ja keine andere Wahl.“
    Mit schmerzverzerrten Gesicht rieb sich Stefan die schmerzende Wange.
    „Warum musst du dir immer deinen Verstand weg saufen? Wenn du dich nicht immer so gehen lassen würdest, wärst du in deinem Leben schon viel weiter gekommen, aber so bleibst du immer an ein und derselben Stelle.“



    „Was willst du eigentlich von MIR? DU DER DOCH SELBST NICHT BESSER IST! WER HÄNGT DENN HIER WIEDER AN DER NADEL? ICH ODER DU?“ schrie Stefan Martin an.
    „Es geht hier nicht um mich Stefan, sondern um dich. Ich bin eine unbedeutende Person, aber du bist das nicht.“ redete er beruhigend auf Stefan ein.
    „BEDEUTENDE PERSON? DU SPINNST ECHT! ICH BIN NICHTS, REIN GAR NICHTS!“
    „Und ob du was bist. Ein Niemand würde nicht mit mir befreundet sein und auch nicht mit einer so schönen Frau verlobt sein. Bitte Stefan, ändere endlich was an deinem Leben. Es kann dir doch nicht egal sein, dass du dich kaputt machst. Denk doch mal an die Menschen die dich lieben, die dir immer ein Gefühl der Geborgenheit gaben und immer für dich da waren. Wärst du ein Niemand würde es all diese Menschen nicht geben, aber es gibt sie und wenn du dir weh tust, tust du ihnen auch weh.“
    „LASS MICH DOCH EINFACH IN RUHE!“ schrie Stefan ihn weiter an.



    Irritiert hielt Jasmin inne.
    'Das war doch gerade Stefans Stimme.'
    Überhastet stieg sie aus der Wanne und trocknete sich ab. Sie war Feuer und Flamme, angetrieben von ihrer Neugier.
    Immer wieder drangen laute Stimmen zu ihr und sie wäre fast schon nackt raus gerannt, so groß war ihre Neugier was dort draußen los war.
    Flink wickelte sie sich ein Handtuch um ihren Körper und verließ das Bad um endlich ihre Neugier zu befriedigen.



    „Stefan?“ sprach Jasmin in voller Überraschung an, „was machst du denn schon hier?“
    Zögernd trat sie auf ihn zu und wollte ihn küssen, aber er schob sie unsanft von sich weg.
    „Aber ….“ fing Jasmin an zu sprechen, brach aber sofort ab als Stefan sie böse anfunkelte.
    „Jetzt komm mal wieder auf den Boden zurück. Nur weil du nicht mit dir klar kommst, musst du Jasmin nicht blöd anmachen.“ zischte ihn Martin an.
    „Klar kommen? Was ist hier los? Und was ist mit dir los? Du warst doch gestern noch ganz anders.“ „Ach lasst mich doch beide einfach in Ruhe. Ist das so schwer? Ich will alleine sein, also verschwindet.“ Er trat einige Schritte von den beiden weg, bis Jasmin ihm an der Hand fest hielt.



    Bedrückt lies Stefan die Schultern hängen: „Lass mich bitte.“
    „Sieh mich an.“
    Zögernd tat er, was Jasmin von ihm verlangte.
    „Bitte sag mir was los ist.“ Zärtlich wollte sie ihn berühren, ihm so zeigen dass sie für ihn da war, aber er drückte ihre Hand nur weg.
    „Lass mich einfach in Ruhe.“
    „Aber ….“
    „KAPIER ES ENDLICH, ICH WILL MEINE RUHE! DU NERVST, ALSO VERSCHWINDE!“ unterbrach er Jasmin.
    Unsanft schubste er sie gegen die Wand und liess sich auf seinen Saufplatz fallen, wo er sich auch sofort wieder über seinen heiß geliebten Alkohol her machte.



    „GEHT ES NOCHT? SO GEHST DU MIT DER FRAU UM DIE DU LIEBST?“ schrie ihm Martin nach.
    „WER HAT BEHAUPTET DASS ICH DAS TU?“ schrie Stefan zurück.
    „Hey, hey. Nein, nicht weinen, bitte. Jasmin, bitte nicht. Komm her.“ tröstend nahm Martin sie in die Arme.
    „Und …. ich …. da …. chte …. er würde mich …. wirk …. lich …. lieben.“ schluchste Jasmin hinter vorgehaltenen Händen.
    „Bitte glaub ihm jetzt nicht, er weiß nicht was er sagt. Bitte Jasmin.“
    „Und ich …. bin drauf …. rein …. gefallen, …. ich …. bin so eine blöde Kuh.“
    „DAS HAST DU JA PRIMA HINBEKOMMEN! WIRKLICH SUPER LEISTUNG!“ machte Martin seinen Frust über Stefan frei.



    Geht noch weiter .....



  • „NA UND? SEID IHR SELBST SCHULD!“
    Das war zu viel für Jasmin, laut fing sie an zu schluchzen. Ihre Gefühle, getreten von dem Mann, den sie über alles liebte, für den sie sogar sterben würde.
    „Hey, lass den Kopf nicht hängen, ja? Er meint es wirklich nicht so, wie es jetzt gerade klingt. Du musst wissen, er ist oft mit sich selbst überfordert.“ versuchte Martin noch das zu retten, was zu retten war.
    „Nein Martin, er, er hat mich doch nur ausgenutzt, wie alle anderen Männer auch. Sie wollen mich doch alle nur ins Bett bekommen und wenn sie merken, dass sie das nicht schaffen verschwinden sie wieder, aber dass sie das auch tun wenn sie es geschafft haben, DAS TUT WEH!“ die letzten Worte schrie sie voller Schmerz.



    „Nein, denk nicht so über Stefan, wenn er doch nur darauf aus gewesen wäre, hätte er dir doch nie einen Antrag gemacht, hätte dir nie die ganze Zeit gegeben. Er war oft verrückt vor Liebe weil er nicht wusste, ob du das gleiche für ihm empfindest. Wie oft hatte ich ihn aufbauen müssen, damit er nicht den Kopf in den Sand steckt. Aber ich merke schon, das willst du alles jetzt nicht hören. Komm, ich bring dich nach Hause.“ Immer noch einen Arm um ihre Schulter legend ging er mit ihr ins Schlafzimmer, wo er ihr beim Anziehen ihree Kleides helfen musste, da ihre Beine immer wieder den Dienst verweigerten.



    Erst als sie in Martins Wagen saßen, versiegten die letzten Tränen und sie sah Martin fragen an.
    „Sag mir eins, wie oft werde ich das noch erleben müssen?“
    „Das weiß ich leider nicht, aber wenn dir das zu viel sein sollte, würde ich Stefan lieber vergessen.“
    Sie nickte kaum merklich und sah dann aus dem Fenster.
    Stefan verlassen, das war etwas was sie nicht konnte. Er hatte ihr zwar gerade zutiefst weh getan, aber ihn deshalb zu verlassen? Nein, dafür liebte sie ihn einfach zu sehr, er sollte nicht nur der Mann bleiben der sie zur Frau gemacht hatte, er sollte auch der Mann sein dessen Kinder sie zur Welt bringen würde. Von niemand anderem wollte sie die Kinder zur Welt bringen, entweder Stefans oder keine. Dieser Entschluss stand schon lange fest. Stefan oder keiner, eine andere Möglichkeit gab es für Jasmin nicht mehr.



    „Danke dass du mich nach Hause gebracht hast.“ sagte Jasmin bevor sie zögernd aus Martins Wagen ausstieg.
    Sie hatte Angst vor dem was sie jetzt noch erwarten würde. Ihre Mutter würde toben wenn die das Kleid sehen würde welches sie an hatte, ihr Vater würde ihr hundertprozentig noch eine Standpauke halten wegen ihrem Verhalten ihm gegenüber.
    „Jasmin.“
    Langsam drehte sie sich um und sah Martin an, der auf sie zu geschritten kam.
    Tröstend nahm er sie wieder in seine Arme: „Nimm dir das alles nicht so zu Herzen. Ich habe ihm schon oft gesagt, er solle mit dir über seine Probleme reden, aber er hat immer nur abgewunken und es als harmlos hingestellt.“
    „Es tut schon weh wenn man plötzlich sieht, dass der Mann seiner Träume solche Macken hat. Aber wegen diesen Macken werde ich ihm nicht aufgeben. Stefan ist der erste den ich wirklich liebe.“



    Laut lachte Martin auf einmal los: „Oh Mann. Das hätte ich nicht gedacht, dass ihr euch da so ähnelt.“
    „Hmm? Wie meinst du das?“ irritiert sah sie ihn an.
    „Na, Stefan ist da eben keinen Deut besser als du. Er mag zwar in der Zeit, in der ich ihn jetzt schon kenne, die Frauen an seiner Seite gewechselt haben wie andere die Unterwäsche, aber wirklich etwas bedeutet hatte ihm nie einer der Frauen. Meist hielten die Beziehungen nur Wochen oder sogar nur Tage. Aber bei dir ist diesmal alles anders. Wir haben jetzt Anfang Oktober und seit dem Neujahres Fest vor zwei Jahren gehst du ihm nicht mehr aus dem Kopf.“
    Überrascht aber auch leicht verlegen sah Jasmin zu Boden: „So lange schon?“
    „Ja, so lange schon. Und wenn du mich fragst, eine der schlimmsten Zeiten überhaupt für Stefan. Allein schon fast neun Monate, bis er dir mal etwas näher kommt, dann noch mal ein Jahr bis er endlich mal den Mut dazu hat, seine Gefühle zu offenbaren. Ich habe Stefan schon oft am Ende gesehen, aber noch nie wegen einer Frau die er liebt.“



    Unsicher sah Jasmin ihn an: „Du sagst das jetzt so schön, aber das hörte sich vorhin einfach anders für mich an.“
    „Wie ich schon sagte, nimm ihm das nicht übel. Sobald er dicht ist, weiß er nicht mehr was er sagt, geschweige dem was er tut. Wenn ich dir da einen Rat geben darf, halte dich von ihm fern wenn er getrunken hat. Ich weiß nicht zu was er allem fähig ist.“
    Verständnisvoll nickte Jasmin.
    „Jetzt sorg mal lieber dass du rein gehst, sonst holst du dir noch was weg und ich bin der Blöde der sich den Vortrag von Stefan anhören muss.“
    Liebevoll drückte er sie noch mal an sich und ging dann zu seinem Wagen.
    Er wollte gerade einsteigen als Jasmin ihm noch etwas nach rief: „Sagst du Stefan bitte dass ich ihn liebe und dass ich das immer tun werde?“
    „Werde ich ihm sagen.“
    „Danke.“ hauchte Jasmin so leise, dass Martin es nicht hören konnte.



    Stunden später, in einen tristen weißen Wartezimmer der Uni Klinik der Stadt.
    „ …. , jetzt noch mal von vorne. Seit gestern ist er mit der kleinen Reibach verlobt, das hab ich jetzt kapiert. So und heute Mittag, als du sie abholen solltest, war Stefan hackedicht und hat die Kleine fertig gemacht. Du hast sie dann nach Hause gebracht und bist dann wieder zu Stefan zurück. So weit habe ich das jetzt verstanden, aber wieso hat er erstens angefangen zu trinken und zweitens warum bekam er plötzlich einen Herzinfarkt?“ fragend sah Lukas von Goethe Martin an.
    „Na, so richtig bin ich da auch nicht schlau draus geworden, da er mal wieder nicht freiwillig mit der Sprache raus kommen wollte. Wie immer, wenn er was hat. Jedenfalls sprach er von, ähm, wie hieß sie noch mal? Ach ja Ellen, genau über Ellen war er am reden.“
    „Ähm, das war doch eine der ersten oder?“
    „Jap war es, ich glaube sogar die erste. Und sie war heute bei ihm. Also nicht zu Hause sondern in der Firma.“
    „Ist doch jetzt Wurst wo es war, mich interessiert nur was sie gemacht hat, dass Stefan so den Boden unter den Füßen verloren hat.“ durchdringend sah er Martin an.
    „Jetzt kommt ja das, aus dem ich nicht so schlau geworden ist, der nuschelt immer so wenn er ….“
    „MARTIN!“



    „Ist ja schon gut.“ entschuldigend sah er Lukas an und fuhr dann fort, „Sie hat ihm irgendwas von wegen Pflichten erzählt und dass er endlich dazu stehen sollte, dass er eine Tochter hätte.“
    „Moment mal, Stefan soll eine Tochter haben? Aber er hat doch nie etwas davon erzählt oder dir etwa?“
    „Er konnte es ja auch nicht erzählen, weil er es selbst nicht wusste. Ich denke mal dass das Ganze was mit der Vaterschaft zu tun hat von dem altem Sack abgefangen wurde. Denn der war auch kurz darauf von der Partie. Hat Ellen zurecht gewiesen, sie solle verschwinden und seinen Enkel in Ruhe lassen, sonst würde sie es noch bereuen.“
    „Herr von Goethe? Herr Ritter?“ wurden sie plötzlich von einem Arzt angesprochen.
    „Ja.“ kam es von beiden wie im Chor.
    „Dr. Berder schickt mich, ich soll ihnen sagen dass die OP abgeschlossen ist. Die Verschließung der Löcher war erfolgreich. Es gab zwar Komplikationen, aber die waren nicht weiter schlimm.“
    „Und wie geht es ihm im Moment?“ sorgenvoll sah Lukas den jungen Arzt an.
    „Nicht gut, er liegt im Koma. Die OP war für seinen schwachen Körper zu viel. Sein Zustand ist kritisch, es heißt jetzt abwarten und hoffen dass ihr Neffe Kampfwillen hat, wenn er den nicht hat ….“


    Fortsetzung folgt …..



  • Kapitel 6 – Wo bist du?




    Zum wiederholten Mal lief Jasmin um die Wohnung und schaute in jedes Fenster, aber überall ergab es das gleiche Ergebnis – die Wohnung war leer.
    „Das kann doch nicht sein.“ sprach Jasmin, mehr mit sich selbst als mit ihrer Freundin.
    Sie wollte gerade noch einmal um die Wohnung laufen, als sie Su festhielt.
    „Min, egal wie oft du noch hier rumläufst, es wird sich nicht ändern, die Wohnung ist leer und dein Verlobter weg.“
    Wütend drehte sich Jasmin zu ihr um und schrie sie an: „ER WÜRDE MICH NIE VERLASSEN!“
    „Er kann dich anschreien, dich zu tiefst verletzen, da kann er dich auch verlassen. Ich habe doch von Anfang an gesagt der Kerl ist komisch.“



    „Aber nein, das würde er nie tun. Er liebt mich, er würde mich nie ohne ein Wort verlassen.“ Zweifel lag in ihrer Stimme.
    „Naja, aber hat er das nicht? Ich meine die Wohnung ist leer, an sein Handy geht er nicht und auf deine e-Mails antwortet er auch nicht. Also für mich sieht das nach verlassen aus.“
    Jasmin schluckt schwer, womöglich hatte ihre Freundin Su Recht und er hatte sie wirklich verlassen. Seit vier Monaten hatte sie nichts mehr von Stefan gehört. Und dann waren die letzten Worte von ihm auch noch so verletzend gewesen. Über drei Wochen hatte Jasmin gebraucht um dies zu verkraften. Von da an hatte sie jeden Tag versucht bei Stefan anzurufen, sie wollte wissen dass er sie wirklich liebte und nicht nur zum Mittel und Zweck um ihre Hand angehalten hatte.



    „Min, ich sag das nicht gerne, aber vergiss ihn. Suche dir einen anderen Mann, einen der nicht nur mit dir schlafen will.“
    „Suuuuuuuuuuuuu.“ schluchzend fiel ihr Jasmin in die Arme, „Ich kann ihn nicht aufgeben, er ist der erste Mann den ich wirklich liebe.“
    Liebevoll tätschelte sie Jasmins Rücken: „Es wird auch noch einen geben, den du wirklich lieben kannst, einen der dich auf Händen trägt und dir unendliche Liebe gibt. Glaub mir, irgendwo wird es noch jemanden geben der dir das geben kann, aber bitte vergiss diesen Stefan um deinet Willen, es würde dir viel besser gehen, wenn du ihn endlich vergisst.“



    „HALLO? Kann ich ihnen helfen?“
    erschrocken ließen sich die Freundinnen los und sahen eine recht unfreundlich drein sehende Frau an.
    „Wenn Sie Interesse an dieser Wohnung haben muss ich sie enttäuschen, die ist bereits wieder vermietet. Aber eine Etage höher ist noch eine kleine schnuckelige Wohnung, genau das richtige für so ein junges verliebtes Paar wie Sie es sind. Und wären Sie interessiert? Ich kann sie Ihnen direkt zeigen, sie müssten mir nur folgen. Wollen wir?“ fragend sah die von Jasmin zu Su.
    Beide waren aber so sprachlos, dass sie die Frau einfach nur anstarrten, sie hielt sie für ein Paar? Sahen sie etwa danach aus?



    Es war Su die nach einiger Zeit wieder die Sprache fand und sich an die komisch dreinschauende Frau wandte: „Entschuldigung aber wir suchen keine Wohnung, wir suchen ihren Verlobten.“
    Irritiert sah die Frau zu Jasmin: „Wie bitte? Woher soll ich denn ihren Verlobten kennen?“
    „Weil er vor Monaten hier gewohnt hatte, von Goethe sagt Ihnen doch etwas oder?“
    „Ah ja klar sagt mir der Name was, ein wirklich netter junge Mann war das. Schade, dass er nicht mehr hier wohnt, mit ihm konnte man sich immer sehr gut unterhalten.“
    Überglücklich zupfte Jasmin an Su's Ärmel, sie hatten jemanden gefunden der Stefan kannte.
    „Er wohnt als nicht mehr hier?“ hackte Su nach.
    „Ja so ist es. Mitte Oktober wurde der Mietvertrag gekündigt.“
    „Und wissen Sie wo er jetzt wohnt?“
    „Nein, so Leid es mir tut, aber das weiß ich nicht.“
    „Danke für Ihre Auskunft.“ Höflich wie die beiden waren verabschiedeten sie sich noch bei der Frau und liefen die schneebedeckten Straßen entlang.



    Als sie an einen Park vorbei kamen hielt Jasmin inne und lief plötzlich in ein Heckenlabyrinth rein. Su rannte ihr nach und war total überrascht, als sich Jasmin auf eine schneebedeckte Bank mitten in diesem Labyrinth setzte.
    „Was ist denn jetzt mit dir los? Dass du zu einer Bank rennst ist mir ja ganz was neues.“ sprach Su zu ihr, als sie sich neben sie gesetzt hatte.
    „Ich war mit Stefan mal hier, im Sommer. Ich hab hier damals auf seinen Schoss geschlafen ….“ Träumend sah sie in die Ferne.
    „Leg doch endlich deine rosa Brille ab, oder stehe zu deinen eigenen Zweifeln, denn warum sonst trägst du den Ring nicht mehr? Hmm? Das hat doch einen Grund nicht war? Du bist dir selbst nicht mehr sicher was du willst.“



    „Es reicht Su, ich will es nicht mehr HÖREN. Mir reicht es schon dass es meine Eltern andauernd tun, da musst du es nicht auch noch tun.“ zickte Jasmin auf einmal los.
    „Aber sie haben doch recht, wenn sie ….“
    „NEIN SU, HABEN SIE NICHT! ICH LIEBE IHN UND ICH WILL KEINEN ANDEREN AUßER IHM HABEN, VERSTEH DAS ENDLICH!“ schrie Jasmin ihre beste Freundin an.
    „Du brauchst mich echt nicht anschreien, hören kann ich noch recht gut. Aber wenn du diesem Idioten gerne nachheulst, tu das. Ich wollte dir nur helfen, mehr nicht, dir zeigen dass es auch anders geht, aber es scheint mir dass meine beste Freundin zu einer hirnlosen Kuh geworden ist. Wenn du meinst der ist der Richtige, bitte, lauf in dein Unglück aber komm nicht zu mir um dich auszuheulen.“ wütend stand sie auf, „und du brauchst auch nicht mehr bei mir anrufen und mich voll zu jammern wie schei*ße es dir geht. Tschüss hirnlose Freundin.“



    Fassungslos sah Jasmin ihr nach, jetzt hatte sie auch noch ihre beste Freundin verloren.
    „Hirnlose Kuh? Das bin ich wohl, dass ich nicht mal gemerkt habe, dass du mir nur helfen wolltest.“ sprach sie leise zu sich.
    Leise weinte sie in ihre Hände, wie lange würde sie noch diese Ungewissheit haben? Warum hatte Stefan ihr nicht einfach mitgeteilt, dass er sie nicht mehr wollte? Warum musst er sie auf diese schmerzvolle Art und Weise verlassen?
    'Hör auf zu heulen das bringt dir nichts' mahnte sich Jasmin selbst.
    Entschlossen stand sie auf und verließ diesen Ort der Erinnerungen.



    Fortsetzung folgt …..



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  • Kapitel 07 – Falsches Spiel




    Wieder einmal hockte Jasmin vor ihrem PC und durchwühlte ihren Posteingang, irgendwo musste doch eine Antwort auf ihre zahlreichen e-Mails sein, aber mehr als Werbung und ein paar Mails ihrer Freundinnen fand sie nicht. Konnte er sie denn einfach so vergessen? Oder war ihm sogar etwas passiert? Nein, passiert sein konnte ihm nichts, das hätte sie ja dann über TV oder Internet erfahren, er hatte sie einfach vergessen. Anders konnte und wollte Jasmin es nicht glauben. Zum Glück war ihre Verlobung noch nicht bekanntgegeben worden, das Ganze hier wäre ein gefundenes Fressen für die Presse. Goethe Erbe verlässt Verlobte nach Stunden, Jasmin sah diese Schlagzeile schon vor sich und sie betet immer wieder, dass es nie dazu kommen würde.



    „Wow, hier hat sich aber einiges verändert.“ Mit diesem Worten holte sie eine sehr vertraute Stimme in die Realität zurück.
    Erschrocken drehte sie sich um und blickte in Jens erstauntes Gesicht: „Was willst du?“
    „Ich?“ regelrecht verschüchtert trat er auf Jasmin zu, „Naja ich... ich muss mit dir reden.“
    „Ging das nicht am Telefon?“ fuhr sie ihn grob an.
    „Nein, das wäre zu lang und ….“
    „Sei ehrlich, die haben dir die Telefonverbindung gekappt?“
    „Ja haben sie, aber es wäre auch so etwas unpassend am Telefon gewesen und ich wollte dich einfach noch mal sehen.“ Flehend sah er sie an.



    Schnaubend erhob sie sich: „Dann setz dich.“ freundlich deutete sie auf das kleine weiße Sofa, auf welches sich Jens dankend setzte.
    „Also, über was willst du reden?“ sprach Jasmin ihn an, als sie sich auf das andere Sofa gesetzt hatte.
    „Mann, dein Verlobter hat dich ganz schön verändert, früher warst du mal netter.“
    „Er hat damit überhaupt nichts zu tun, also sag, was willst du?“
    „Dich will ich. Mehr nicht, du hast mich abserviert ohne jeglichen Grund warum.“
    „Ich habe dir einen Grund genannt, ich habe dir gesagt dass ich dich nicht liebe, reicht dir das nicht?“ verständnislos sah sie Jens an.



    „Nein, es reicht mir nicht. Denn ich denke dass du das nur tust, weil du es für peinlich hältst mit mir zusammen zu sein.“
    „So ein Schmarn, ich liebe Stefan.“
    „Oder ist es wegen dem schlechten Gewissen deinen Eltern gegenüber?“
    „Wie meinst du das?“ fragte sie ihn voller Verwunderung. Wusste er es etwa?
    „Na, wir wissen beiden dass deine Eltern nicht wollen dass du vor der Ehe mit jemanden schläfst und du hast es getan. Hast wohl Angst dass dein feiner Pinkel es deinen Eltern sagen könnte?“ breit grinste er sie an.
    „Ey, ich fasse es nicht, du bist so ein Ekel. Du hast dich doch nur wieder an Mary rangemacht, damit sie dir das erzählt. Ich fasse es nicht und mit so einem Ekel war ich mal zusammen, pfui. Ich hatte immer gedacht Mary würde spinnen, aber sie tut es nicht.“
    „Es stört mich eben dass dein feiner Pinkel das tun durfte, was du mir verwehrt hast.“



    „Was auch gut war. Denn du bist nicht der Mann meiner Träume.“
    „Ach so nennt man das jetzt wenn der Verlobte abhaut und sich ein schönes Leben mit einer andern macht. Jasmin, ich hätte dir alles gegeben, Liebe, Treue, Ehrlichkeit und eine Schulter zum Anlehnen. Aber was machst du? Du trittst das alles mit Füßen. Du bist diejenige die sich schämen sollte, nicht ich. Und da wir nicht mehr zusammen sind, kann ich schlafen mit wem ich will.“
    „Von mir aus mach es doch mit jeder X-beliebigen, aber höre auf so über Stefan herzuziehen. Er würde mich nie betrügen.“
    Laut lachte Jens auf: „Wenn du so von ihm überzeugt bist, wo ist denn der Klunker den du von ihm hast?“
    Mit erröteten Wangen starte Jasmin auf ihre Hände.
    „Ja, das ist dir jetzt peinlich, weil du selbst schon nicht mehr dran glaubst dass er wieder kommt.“



    „Er wird wieder kommen.“ sprach Jasmin so leise, dass man es fast nicht hören konnte.
    „Träum weiter.“
    „Verschwinde.“ zischte Jasmin ihn an.
    Wortlos stand er auf und wollte schon gehen, als er es sich doch anders überlegte. Grob packte er Jasmin am Arm und zog sie in seine Arme.
    „Nenn das jetzt wie du willst, mir ist es egal.“
    Gierig presste er seine Lippen auf die von Jasmin. Sie versuchte sich zu wehren, ihn von sich zu drücken, scheiterte daran aber, da er viel stärker war als sie es war.
    „Wehr dich nicht.“ hauchte er ihr ins Ohr.
    Flink fingen seine Hände an, ihren zarten Körper zu erkunden, sie dort zu berühren wo sie es mochte. Und in genau den Moment hörte Jasmin auf sich zu wehren, seine Berührungen, seine Küsse, alles raubte ihr den Verstand.



    Sie hielt noch nicht mal dagegen als er sie Richtung Bett schob.
    Ein leises Stöhnen entkam Jasmins Lippen, als er sich von denen löste.
    „Ich wusste doch, dass du es auch willst.“ verspielt knabberte er an ihrem Ohr.
    „Ich habe nie gesagt dass ich es will.“
    „Doch, als du aufhörtest dich zu wehren, hast du zugestimmt.“
    Sachte drückte er sie aufs Bett und zog ihr den Pullover aus. Voller Zärtlichkeit bedeckte er ihren Oberkörper mit Küssen und nahm ihr so den letzten Willen Widerstand. Mit vollem Einverständnis gab sie sich Jens hin, der seinem Ziel so einen Schritt näher gekommen war.



    Fortsetzung folgt …..



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    Irgend wie hat diese Alleinunterhaltung etwas. Ich werde deshalb aber nicht aufhören, ein Ende gibt es erst dann wenn die Fs fertig ist, was aber noch einige Kapitel dauern wird. Ihr müsst mich also noch eine geraume Zeit lange ertragen.



  • Sorry das ich so lange nichts neues gebracht habe, ich habe vergessen die ganzen Kapitel zur Korektur zu schicken. Dafür habe ich jetzt noch gute zehn Kapitel in Petto. Jetzt geht es aber erst mal weiter mit Kapitel 8, hoffe es gefällt.


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    Kapitel 8 – Wiedersehen




    „Ich bin dann mal weg.“ rief Jasmin im Flur, eine Angewohnheit von ihr, die sie eigentlich nicht machen musste da ihre Eltern auf Geschäftsreise waren, ihr jüngere Bruder im Internat und Paul immer noch im Ausland war. Sie war vollkommen allein, bis auf die paar Besuche ihrer Freundin Su, mit der sie sich wieder versöhnt hatte, war sie einfach immer alleine.
    Erschrocken hielt sie inne, als sie aus der Tür trat. Das konnte doch nicht sein, oder etwa doch? Sie kniff ihre Augen zu und sagte sich selbst das sei nur ein Traum, aber als sie ihre Augen wieder öffnete, stand er immer noch da. Leicht verschüchtert stand er da vor seinem Wagen und sah sie an.





    Überglücklich rannte ihm Jasmin entgegen und sprang ihn in die Arme. Leicht taumelte er mit Jasmin zurück, auf solch eine stürmische Begrüßung war er nicht vorbereitet gewesen.
    „Ich wusste dass du wieder kommst.“ sprach Jasmin mit tränenerstickter Stimme, „ich habe es immer gewusst.“
    Ohne etwas zu sagen hielt er Jasmin an sich gedrückt fest, er hatte an dem Morgen Angst gehabt, dass sie ihn zurückweisen würde, ihm sagen würde sie hätte keine Gefühle mehr für ihn. Hätten sein Onkel, Martin und seine Schwester nicht so auf ihn eingeredet, wäre er nie hier hin gefahren.
    Gierig zog er ihren Duft ein, wie sehr hatte er diesen vermisst.
    „Möchtest du nicht reinkommen? Oder willst du die ganze Zeit hier mit mir auf dem Arm rumstehen?“ fragte ihn Jasmin vorsichtig, die Angst dass er plötzlich verschwinden konnte war immer noch in ihr.
    „Können wir gerne machen.“ antwortet er und liess sie wieder runter.





    Bestimmend griff sie nach seiner Hand und ging mit ihn nach oben auf ihr Zimmer, wo sich die beiden auf sich auf eins der Sofas setzten.
    Erstaunt ließ Stefan seinen Blick durch ihr Zimmer gleiten, er hatte es noch etwas anders in Erinnerung.
    „Und? Sag mir bitte, wieso hast du mich sechs Monate lang ignoriert? Ich hab mir Sorgen gemacht, wenn man dich anrief gingst du nicht ran, auf meine e-Mails kam keine Antwort und dann muss ich auch noch feststellen, dass deine Wohnung leer ist. Das hat doch alles einen Grund oder? Und sag bitte nicht dass du eine andere hast.“ sprudelte es nur so aus Jasmin raus.
    „Es tut mir leid, aber ich konnte mich nicht bei dir melden, ich, sagen wir mal ich war verhindert.“
    „Ah ja und jetzt kommst du vorbei um mir Lebewohl zu sagen weil du eine Andere hast?“ fuhr sie ihn Wütend an.
    „Nein, ich will dir nicht Lebewohl sagen, warum sollte ich? Ich sehe schon ich muss dir wohl alles erzählen und bitte lass mich erst ausreden, dann darfst du mich gerne umbringen.





    Also, an dem Tag wo ich dir so weh getan habe, kam Ellen zu mir und erzählt mir etwas von einem Kind, das angeblich von mir sein sollte. Ich weiß nicht wieso, aber das hat mir wieder den Rest gegeben, jedenfalls bin ich dann nur noch nach Hause, was da passiert ist weißt du ja,“ entschuldigend sah er sie an, „kurz darauf nachdem Martin wieder zu mir kam, hatte ich nen Herzinfarkt. So kam ich ins Krankenhaus, wo ich noch in der Nacht operiert wurde. Nur hatte ich die OP nicht so wirklich verkraftet und fiel ins Koma, in dem ich fast vier Monate lag. Ja und seit gestern bin ich aus der Reha zurück. Und jetzt, jetzt kannst du mich hassen.“ traurig sah er zu Boden, würde ihm jetzt Jasmin sagen dass er verschwinden sollte, würde für ihm eine Welt zusammenbrechen, eine Welt die sich nur um Jasmin drehte, seine einzig wahre Liebe, die Frau für die er sterben würde. wenn es nötig sein sollte.




    „Ich …., wirklich? Du hast ein Kind? Von …. aber ich dachte ich ….“ mitten im Satz brach sie ab und sah ihn nur noch fassungslos an, wie konnte er ihr das nur antun.
    „Du bedeutest mir auch alles, aber das ist vor neun Jahren passiert. Als ich dich noch nicht kante. Wo ich selbst noch jung und unerfahren war.“
    „Aber das gibt dir doch nicht das Recht, mir so etwas anzutun.“
    „Jasmin, denk bitte mal daran. Zwischen uns liegen neun Jahre Altersunterschied, wo das passiert ist warst du noch ein Kind, das ich vielleicht kannte, aber nicht beachtet habe. Wenn ich könnte, ich würde es rückgängig machen, aber ich kann es nicht. Es ist passiert und ich muss dazu stehen.“
    „Was ist es?“ fragte sie ihn tonlos.
    „Hmm? Was es ist? Also Mädchen oder Junge?“
    Bestätigend nickte sie.
    „Ein Mädchen, jetzt frag mich aber nicht nach dem Namen, den weiß ich nicht.“




    „Du hast eine neun Jahre alte Tochter, das ist so gemein. Warum durfte sie dir so etwas schenken, aber ich darf es nicht?“
    Irritiert sah Stefan sie an als er antwortete: „Wer sagt dass du das nicht darfst? Also ich sag da nichts gegen.“
    „Das sagst du doch nur so, damit ich die Schnauze halte und keine Widerworte gebe, damit du noch fröhlich mit andern Frauen was anfangen kannst. Denn warum sollte man die Frau glücklich machen, die man ja angeblich liebt.“
    Entsetzt sah er sie an, was war den jetzt mit Jasmin los? Wollte sie ihn irgendwie verhöhnen?
    „Ja, da kannst du mich ruhig so anstarren, du hast doch nichts besseres zu tun als mich sechs Monaten lang allein zu lassen.“




    „Ich weiß, dass es nicht richtig war ….“
    „NICHT RICHTIG WAR? NICHT RICHTIG WAR? Oh ja, jetzt ist es ja auch viel einfacher zu sagen dass es nicht richtig war, aber was ich in der Zeit durch gemacht habe, das ist ja egal! Hauptsache dir geht es gut!“ unterbrach sie ihn wütend.
    „Ich habe es mir doch auch nicht ausgesucht, weder dass ich eine Tochter habe, noch das mein Herz nicht mehr so wollte wie es sollte. Ich habe mir auch nicht ausgesucht mit einem Herzfehler zur Welt zu kommen. Aber du scheinst ja der Meinung zu sein das ich mir das alles gewünscht hätte.“
    „Immer nur du, immer nur du! Denkst du auch einmal an mich? Nein warum auch, ich bin ja nur ein blödes dummes Dingen dass dich über alles liebt.“ In Strömen liefen ihr die Tränen die Wangen hinab.




    „Ich weiß ja nicht was du dir da gerade einredest, aber ich habe sehr wohl an dich gedacht. Jeden Tag, aber ich hatte Angst dass du mich nicht mehr willst. Und im Moment macht es mir den Eindruck, dass du mich nicht mehr willst, kann das sein?“ fragend sah er sie an, in der Hoffnung sie würde ihm jetzt sagen, dass sie ihn immer wieder zurück haben will, egal was passiert.
    Aber Jasmin sprang nur wütend auf und wollte ins Bad gehen, sich dort einschließen damit er nicht merkte, was für einen Fehler sie begangen hatte.
    „Jasmin?“ bestimmend hielt er sie am Arm fest, „Sag mir was du hast.“



    Fortsetzung folgt ….

  • Huhuu Süße!
    So, jetzt komm ich mal kurz zu einem Kommi, damit es hier nicht ganz so leer aussieht. Denn ich lese immernoch brav mit!
    Naja, ich an Jasmins stelle hätte auch gedacht, dass er nie wieder kommt und seine Geschichte und sein Grund würden sich für mich auch fadenscheinig anhören! Hallo? Hätte nicht wer von seiner Familie oder sein bester Freund sich bei Jasmin melden können und ihr sagen was los ist?
    Und das schlechte Gewissen was sie sich jetzt einreden will, sollte sie nicht haben - für sie war schluss... und ich denke und hoffe, dass auch er so darüber denken wird.... mal abwarten...

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Hallihallo =)


    Ouh ich liebe diese Story einfach, hab sie grad auf einmal durchgelesen.
    Sie hat irgendwas fesselndes, würd ich mal spontan sagen.
    Hoffentlich machst du ganz schnell die nächsten Kapitel reinstellen =D


    mfg :)

    [CENTER][SIZE=4]AB in den urlaub SCHLUSS mit der schule[/SIZE][SIZE=4]
    [/SIZE][SIZE=4]2010[/SIZE][SIZE=2] &#10084;[/SIZE][/CENTER]

  • Es haut mich aus den Socken, bei dem ersten Kommi vielen mir die Augen aus aber beim zweiten - musste man mich wiederbeleben. Scherz beiseite, nein also ehrlich es hat mich sehr gefreut, dass ich doch noch etwas zu hören bekomme, hatte ja schon damit gerechnet, dass man meine FS totschweigen will :roftl


    Kiara: Danke für deinen Kommi :rosen


    Zitat

    So, jetzt komm ich mal kurz zu einem Kommi, damit es hier nicht ganz so leer aussieht. Denn ich lese immernoch brav mit!

    Das hätte ich nicht erwartet, dass du dies hier ließt, freut mich aber.


    Zitat

    Naja, ich an Jasmins stelle hätte auch gedacht, dass er nie wieder kommt und seine Geschichte und sein Grund würden sich für mich auch fadenscheinig anhören! Hallo? Hätte nicht wer von seiner Familie oder sein bester Freund sich bei Jasmin melden können und ihr sagen was los ist?

    Nein konnten sie nicht, Stefan ist ein sturer Bock und wenn er etwas nicht will, dann will er es nicht. Da sich sein Freund und seine 'Familie' es sich auch nicht mit ihm verscherzen wollen, halten sie sich auch daran was er will und was er nicht will. Wer einen Goethe kennt weiß, dass man diese nicht verärgern darf da sie dann unberechenbar sind...

    Zitat

    Und das schlechte Gewissen was sie sich jetzt einreden will, sollte sie nicht haben - für sie war schluss... und ich denke und hoffe, dass auch er so darüber denken wird.... mal abwarten...

    Symbolisch hatte sie gesagt es ist schluss, das ablegen des Verlobungsringes war ein eindeutiges Zeichen davon und spiegelte eine tiefe Stelle in ihr wieder, die damit rechnete dass er nicht mehr wieder kamm. Aber so wirklich aufgeben wollte und konnte sie wohl nicht und jetzt da er wieder da ist, kommt es ihr wie ein Vergehen vor was sie getan hat, eigentlich idiotisch. Jedem das seine oder so.




    AnqeeeL*: Auch dir ein Danke für deinen Kommi :rosen


    Zitat

    Ouh ich liebe diese Story einfach, hab sie grad auf einmal durchgelesen.

    *In Ohnmacht fall*
    :hug Danke, danke, danke. Du weißt gar nicht wie sehr mich das freut, Tausend Dank.


    Zitat

    Sie hat irgendwas fesselndes, würd ich mal spontan sagen.
    Hoffentlich machst du ganz schnell die nächsten Kapitel reinstellen =D

    Na das ist doch mal was, nicht nur das sie mich am schreiben hält, sondern dich auch noch am lesen, das gefällt mir.
    Aber einer der schnellen Poster bin ich nicht, ich vergesse ja schon immer die Kapitel zur Korrektur zu schicken :fiu




    @All: Da ich so viel die letzten Tage geschrieben habe kommt heute mal wieder ein neues Kapitel. Ich würde euch zwar gerne alle Kapitel auf einmal geben, nur wäre das zu viel, ich bin ja fast 20 Kapitel weiter mit schreiben als ihr mit lesen :lachen



    LG Sem

  • Kapitel 09 – Versöhnung





    „Jasmin?“ bestimmend hielt er sie am Arm fest, „Sag mir was du hast.“
    „Ich habe nichts.“ antwortete sie mit zitternder Stimme.
    „Sieh mich an und sag mir dann dass du nichts hast.“
    Zögernd tat sie das, was Stefan von ihr verlangte und sah ihn mit ihrem tränenverschmierten Gesicht an, brachte aber keinen Ton mehr über die Lippen.
    „Siehst du, du kannst es nicht. Es bedrückt dich doch etwas und das hat nichts mit dem zu tun, was ich dir gesagt habe denn du bist die ganze Zeit schon so zurückhaltend irgendwie.“
    „Ich …. ich habe einen großen Fehler gemacht.“ beichtete sie zaghaft.
    „Wie groß?“
    „Sehr groß, ich … ich hab dich betrogen. Mit m … meinem Ex. Es tut mir leid, ich weiß es war falsch aber ich... du hast mir gefehlt und irgend wie ist es dann passiert.“





    „Komm her,“ bitterlich am Weinen fiel ihm Jasmin in die Arme, „Ich nehme es dir nicht übel, ich bin es ja selbst Schuld. Wäre ich bei dir gewesen, hättest du nicht das Verlangen nach einem andern gehabt. Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe.“
    „Nein, ich war schwach und ich wollte das unbedingt noch mal erleben, mein Ex hatte mich überrumpelt, ich hab mich am Anfang gewehrt, aber ich wollte es nachher genauso wie er es wollte. Es war zwar so anders, so lieblos, aber es hatte gereicht.“
    „Wozu hatte es gereicht?“ frug Stefan sie ganz leise und drückte sie noch ein bisschen mehr an seinen Körper.
    „Dass ich schwanger von ihm war. Ich nehme ja nicht die Pille und wirklich an Verhütung haben wir nicht gedacht, ich hatte auch gedacht es würde schon nichts passieren, aber es ist passiert.“




    Wortlos lies er Jasmin los, nahm ihre Hand und zog sie zum Sofa wo er seinen Arm um ihre Schulter legte: „Wir haben beide unsere Fehler gemacht, ich eben früher und du jetzt. Ich mach dir keine Vorwürfe. Denn ich denke, wir haben beide daraus gelernt.“
    „Kannst du mich nicht anschreien und sagen ich hasse dich?“
    „Nein, das werde ich nicht tun. Und deswegen hast du dich auch so aufgeregt dass ich eine Tochter habe, weil du nun das Kind deines Ex in dir trägst?“
    Unbeholfen wischte sie sich die Tränen mit dem Ärmel weg: „Ich trage es nicht mehr in mir, ich hab nach dem ich wusste dass ich schwanger war abgetrieben, ich wollte nicht sein Kind zur Welt bringen. Ein Kind was so lieblos entstanden ist wollte ich einfach nicht.“




    „Jetzt kannst du dir ja vorstellen, wie ich mir seit dem vorkomme. Ich hatte die ganze Zeit über eigentlich nur eine Frau an meiner Seite, weil es mein Großvater verlangte, geliebt hatte ich aber keine von denen. Und dann kommt eine an und sagt dir du bist der Vater meines Kindes, schei*ß Gefühl sag ich dir.“
    „Das hat Martin mir schon erzählt dass ich da die Erste sei.“ zärtlich sah sie ihn an.
    „Bist du auch. Normalerweise gebe ich einer Frau nicht so viel Zeit oder bleibe immer auf Abstand. Aber bei dir hab ich es getan, ich war mir eben nicht sicher, ob du nur einen guten Freund in mir sahst oder ob es doch mehr war. Von dir kam ja auch nie eine kleine Andeutung oder sonst etwas.“ flüchtig küsste er sie auf die Wange.
    „Ich habe mich nicht getraut.“ ein leichtes rosa färbte ihre Wangen.




    „Hätte ich das gewusst, hätte ich mich nicht zurück gehalten, hätte dir schon viel eher gezeigt was du mir bedeutest.“
    Auf einmal rutschte Jasmin auf seinem Schoß und schloss ihn in ihre Arme: „Nein, es war schon gut so wie es war. So kann ich sagen, dass du an dem Abend nicht nur eine Frau aus mir gemacht hast, nein, du hast mich damit auch zum glücklichsten Menschen auf der Welt gemacht. Eben weil du mir da meinen größten Wunsch erfüllt hattest. Und es war viel besser als mit meinem Ex, der nur lieblos ans Werk ging. Ich weiß dadurch aber eines und zwar das ich einen brauche, bei dem ich mich fallen lassen kann, wo ich weiß das ich mich ihm vollkommen hingeben kann, weil er das gleiche fühlt wie ich und nicht nur auf stumpfsinnigen Sex aus ist. Das ist nichts für mich, schließlich heißt es doch 'Liebe machen', da kann man mir auch Liebe entgegen bringen.“





    Ohne zu antworten küsste er sie voller Leidenschaft, wie sehr er sie doch liebte. Er konnte ihr einfach nicht böse sein, selbst wenn sie einen Menschen umbringen würde, konnte er ihr nicht böse sein, ihre Art und Weise waren einfach einmalig, etwas was er an ihr so liebte, so schätzte. Sie war sein Abendstern, glänzend hell in der für ihn so dunklen Welt. Jasmin gab ihm den Halt den er seit dem Tod seiner Eltern suchte. Ihre Liebe und Zuneigung machten ihn von Tag zu Tag stärker, ließen ihn sogar oft die hässliche und gemeine Welt in der er lebte vergessen. Er war sich sicher, wenn ihn seine Eltern jetzt sehen könnten, wären sie mit ihm voll und ganz zufrieden, wo sie ihm doch gezeigt hatten wie schön die Liebe sein kann.





    „Ich liebe dich.“ hauchte ihm Jasmin ins Ohr bevor sie ihn in die Sofa Polsterung drückte und voller Gier und Leidenschaft küsste. Sie war überglücklich dass sie ihren Stefan wieder hatte und vor allem dass er sie noch wollte. Am Neujahres Tag hatte sie den Verlobungsring in ihre Schmuckschatulle gelegt, da er sie so nicht mehr jede Minute an Stefan erinnern konnte. Jetzt würde sie ihn wieder voller Stolz trägen können und alle Welt zeigen das sie verlobt waren. Die ganze Welt sollte von Jasmins Glück erfahren und wie sie auf die traumhafte Hochzeit warten.
    „Ich will dich.“ raunte Jasmin ihn voller Erregung entgegen.
    Langsam aalte sie sich von Stefan runter und zog ihn auf die Füße, der sie sofort wieder anfing zu küssen. Ihre Lippen trennten sich für keine Sekunde, sie waren wie verschmolzen.





    Erst als sie nur noch in Unterwäsche auf den Bett saßen lösten sie sich von einander.
    „Ich soll eigentlich noch jegliche körperliche Anstrengung vermeiden, deswegen erwarte keine Höchstleistungen von mir.“ frech sah er sie an.
    „Ich verlange nur Liebe, für Höchstleistungen bin ich nicht zu haben, aber für atemberaubende Liebe und leidenschaftliche Küsse kann du mich immer gewinnen.“
    „Dann lass mich dies tun, lass mich deinen letzten Verstand mit Liebe ertränken und mit feurigen Küssen zum Schmelzen bringen.“ Während er dies sagte hatte er ihr den BH ausgezogen und angefangen ihre zarten Brüste zu liebkosen.
    Voller Ungeduld wartet Jasmin darauf das er sie vom letzten Stückchen Stoff befreite und sie ihn endlich in sich aufnehmen konnte.



    Fortsetzung folgt ….



  • Kapitel 10 – Hinterlistige Pläne






    „Erfahre ich jetzt auch, wieso ich so schnell hier in diese armselige Gegend kommen sollte? Weißt du eigentlich, wie viele mich blöd angemacht haben? Oder mich gefragt haben, wie viel ich die Stunde nehme? Ich will hoffen du hast einen triftigen Grund mich hier hin zu ordern, denn das ist keine Gegend für eine wie mich.“
    „Danke der Nachfrage und ja, ich freu mich auch dich zu sehen.“ sprach Stefan Jasmin an, ohne auf ihre Fragen einzugehen, trat auf sie zu und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    „Hast du eine Ahnung, was für eine Angst ich hatte? Du hättest mich ja wenigstens Vorwarnen können 'Ey Süße, hier laufen üble Leute rum, nimm lieber ein Taxi und nicht den Bus', das wäre wirklich hilfreich gewesen.“
    „Es gibt schlimmere Gegenden hier in der Stadt.“ antwortete Stefan gelangweilt.





    Er drehte Jasmin den Rücken zu und sah nach draußen.
    „Für mich ist das hier mein zu Hause. Ich bin damals, nach dem ich Martin kennen gelernt habe, hier mit ihm eingezogen. Vier Jahre haben wir hier zusammen gelebt, bis mich die Ungewissheit packte und ich vorzog, alle paar Monate umzuziehen, damit mein Großvater mich nicht finden kann. Ich weiß nicht, ob ich jetzt hier vor ihm sicher bin, aber ich weiß dass ich hier die Ruhe bekomme, die mir die Ärzte verordnet haben. Na ja, aber das hat alles nichts mit dem zu tun, warum du hier bist. Obwohl, würde ich hier nicht wohnen, würde ich das nicht wissen.“
    „Was wissen?“ kam es von Jasmin, die langsam auf Stefan zuschritt.





    Stefan drehte sich zu ihr um und sah in ihre strahlend blauen Augen: „Dass dein Ex nicht ohne Grund zu dir gekommen ist.“
    „Wie meinst du das?“ sie war ganz irritiert. Was war so schlimm daran, dass Jens sie wieder haben wollte?
    „Er hatte Pläne, üble Pläne.“
    „Wenn du davon redest dass er mich wieder haben wollte, was ist daran so schlimm? Ist das nicht oft der Grund, warum ein Ex wieder zurückkommt?“
    „Pah, wenn das sein Plan gewesen wäre, würde mich das gar nicht so aufregen. Nein Min, er hatte vor, mit dir deine Eltern zu erpressen.“





    „Einen Moment bitte, du hast doch gesagt du würdest mir mein Vergehen verzeihen, aber das hört sich im Moment für mich nicht so an. Denn ich weiß nicht, wenn du es mir doch verziehen hast, warum kümmert dich dann jetzt noch die Sache?“
    „Ich habe gesagt ich verzeihe es dir, aber ich habe nicht gesagt das ich es IHM VERZEIHE!“ die letzten beiden Wörter schrie er förmlich.
    „Aber …“
    „Nein, kein aber. Er wollte dich benutzen, um deine Eltern zu erpressen und wenn es da nicht genug gäbe, wollte er es noch bei mir versuchen. Das hat bei mir nicht mit 'Oh ich will dich wieder haben' zu tun. Er ist ein hinterhältiges Miststück, der dir wohl die ganze Zeit nur Liebe vorgetäuscht hatte.“





    „Stefan, jetzt hör mir doch mal zu. Ich kenne Jens und er würde mich nie anlügen oder ausnutzen. Das kann ich mir bei ihm nicht vorstellen und denk bitte dran, zum Sex gehören zwei. Ich habe es zugelassen, also ist es auch meine Schuld dass es so weit kam. Ich kann verstehen dass du deshalb sauer auf mich bist, aber lass doch dann bitte Jens da raus, er hat das nicht verdient, dass du ihn so behandelst.“ Überrascht sah sie Stefan an, hatte sie da gerade wirklich den Mann verteidigt, der auch ohne ihre Zustimmung mit ihr geschlafen hätte?
    „Hörst du eigentlich deine Zweifel? Du sagst, du hättest ihn gewähren lassen, aber meinst du er hätte es auch gelassen wenn du es nicht gewollt hättest? Du kannst so was von froh sein, dass ich nicht ganz wie mein Vater bin, denn der hätte ihn schon längst angezeigt. Was er auch verdient, willst du es eigentlich nicht verstehen, Jasmin, oder tust du so? Der hätte dich vergewaltigt wenn du nicht eingewilligt hättest.“





    Resigniert nickte Jasmin: „Ja, ich denke dass er das getan hätte, nur will ich das irgendwie nicht wahrhaben. Er war immer so ein lieber, netter Mensch, dem man das einfach nicht zutrauen kann. Jedenfalls kann ich es ihm nicht zutrauen.“
    „Tja, Menschen lassen sich schwer einschätzen. Schließlich hättest du ja auch nie damit gerechnet, dass ich so ein A*rsch sein kann. Und ich kann es auch sagen, es gibt noch genügend Ecken und Kanten die du nicht kennst. Wobei manche davon schlimmer sind als die andere. Und ich kann es nur wiederholen, such dir lieber noch jemand anders, es wäre für dich besser.“
    „Hör auf damit, ich kann es nicht leiden wenn du so von dir redest. Respektiere meine Entscheidung, denn mich wirst du nicht mehr los. So und jetzt sag mir mal, was mich hier gleich erwartet?“ musternd sah sie Stefan an, der sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte.





    „Sofort.“ er holte Jasmin einen der Sessel und stellte ihn vor seinen Schreibtisch, „setz dich, denn ich weiß nicht wie lange das gleich dauern wird.“
    Dankend kam sie Stefans Aufforderung nach: „Weihst du mich auch vorher ein? Bitte.“
    „Natürlich, meine Maus. In ein paar Minuten müsste dein Ex hier ankommen und dann werden Martin und Benji versuchen, alles was seine Pläne betrifft rauszubekommen. Was er nicht weiß ist, dass wir eine Webcam auf den Kühlschrank gestellt haben und wir beide das ganze, was unten in der Küche abgeht, hier oben verfolgen können,“ er deutete auf den Monitor, „aber nicht nur das, das ganze wird auf meinem Rechner gespeichert, so haben wir ein Druckmittel und können ihm damit mit einer Anzeige drohen, falls er dich nicht in Ruhe lässt.“
    „Das klingt spannend.“ sie kicherte leise vor sich hin, „und als hätte er es gerade gehört. Da ist er nämlich schon.“
    „Let the show begin.“


    Fortsetzung folgt ….

  • Kapitel 11 – Die Falle schnappt zu






    „Let the show begin.“ sprach Benji mit einen gemeinem Grinsen auf den Lippen, als es an der Tür schellte. Er kannte Jasmin jetzt nur kurz aber eins war ihm klar geworden in der Zeit: Sie war ein wirklich nettes Mädchen, welches man einfach gern haben musste.
    „Schön dass du gekommen bist.“ begrüßte er Jens, als er die Wohnung betreten hatte.
    „Ich musste etwas suchen, aber jetzt bin ich ja hier. Ihr habt es aber schön hier. Hi Martin, war doch richtig oder?“
    „Ja, ist richtig. So lerne ich dich ja auch mal kennen. Ben hat ja schon einiges erzählt über dich, aber willst du dich nicht setzen?“ fragte Martin ihn voller Freundlichkeit.
    „Ja genau. Komm, setz dich.“ bestimmend schob Benji ihn zu einem Stuhl und drückte ihn auf jenen runter.




    „Ruppig wie immer. Du wirst dich wohl nie ändern.“
    „Na, Martin liebt es,“ er sah Martin kurz an und wand sich dann wieder Jens zu, „sag mal, hattest du nicht irgendwelche Pläne?“
    „Pläne? Ach, du meinst die mit der kleinen Reibach?“
    „Ja, genau die.“
    „Na, so wirklich bin ich noch nicht weiter. Dadurch das ihre Eltern im Moment nicht da sind, lässt sie mich nicht zu ihr. Ich weiß also nicht mal, ob ich es geschafft habe.“
    „Geschafft? Was geschafft?“ fragte Martin mit vorgespieltem Interesse.
    „Sie zu schwängern. Sie muss schwanger sein von mir, ansonsten klappt das ganze nicht.“




    „Jens, ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Wir sind schon seit so langem Freunde, aber nur weil du finanziell am Ende bist, willst du die kleine so ausnutzen? Ich dachte du wärst mit ihr zusammen gewesen, weil du sie liebtest? Hattest du das damals nicht gesagt?“ Benjis Stimme klang leicht anklagend.
    „Ach so, die ersten paar Wochen waren ja auch toll, aber als die mir klipp und klar gesagt hat, dass sie nicht mit mir schlafen will, war das vorbei. Ich weiß nicht, irgendwie, ich wollte sie besitzen. Ich wollte der erste sein, aber nein, dann war es dieser schei*ß Schnösel. Wenn ich könnte, würde ich dafür sorgen, dass er nie wieder mit ihr schlafen kann.“
    Martin musste schlucken, Jens war ihm nicht ganz geheuer und er hoffte, dass Stefan mit Jasmin oben bleiben würde. Er wusste, wie schnell Stefan ausrasten konnte, was im Moment nicht wirklich gut kam, da er immer noch nicht bei vollen Kräften war. Sollte es wirklich zu einer Schlägerei kommen, musste Martin - und das wusste er - dazwischen gehen.





    „Ehrlich Jens, ich weiß gar nicht was du für einen Aufstand machst, nur weil du sie nicht entjungfern durftest. Ich verstehe die ganze Aufregung sowieso nicht. Oder muss man dafür Hetero sein, um das zu kapieren?“
    „Lass ihn doch Schatz, wenn er meint man muss so einen Aufstand daraus machen, dann ist das seine Sache. Ich weiß ja, wieso du so über das erste Mal denkst.“ liebevoll berührte er Martin an der Schulter, sah ihn aber gleichzeitig mit einem Blick an, der sagen wollte 'Pass auf was du sagst, sonst machst du alles kaputt'
    „Ihr kennt doch gar nicht den Grund, warum ich darauf so scharf war, denn die Kleine hat ihren Eltern versprochen mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Versteht ihr das jetzt? Ihre Eltern hätten getobt, wenn sie erfahren hätten dass ich die zu Frau gemacht hätte und sie auch noch schwanger von mir wäre. Sie hätten sie gezwungen, mich zu heiraten und schon wäre ich alle Geldsorgen los gewesen.“




    „Und weil das nicht mehr möglich war, hast du deine Pläne geändert?“ hackte Martin nach, der schon das Schlimmste erahnte.
    Bestätigend nickte Jens: „Und ob, so leicht gebe ich auch nicht auf. Ich weiß meinen Kleinen einzusetzen,“ er grinste hämisch, „eine Freundin von der Reibach war sehr gesprächig, während wir uns so ein bisschen vergnügt haben. So wusste ich, dass der Schnösel mit ihr geschlafen hat, tja und da sie mich noch nen paar Tage vorher abserviert hatte, kam ich bei ihr mit der 'Ich will dich zurück'-Masche an, die auch super geklappt hatte. Jedenfalls in der Hinsicht, dass ich sie ins Bett bekommen habe. Sie war auch - wie von mir vermutet - ganz leise, dass ihre Eltern ja nicht mitbekamen, was wir da am machen waren. Und ich sag euch, das war geil. Sie ist noch so unerfahren, mann, ich muss nur dran denken, dann werd ich schon geil.“




    „Ja und das waren deine Pläne?“ hackte diesmal Benji nach.
    „Jein, ich weiß ja nicht ob sie schwanger ist und, na ja, ich muss warten bis ihre Eltern zurückkommen. Anders komme ich nicht zu ihr, kann es nicht noch mal versuchen. Ein Kind und ich bin reich. Was sie mit den Balg anstellt ist mir egal, solange sie es austrägt, denn anders würde ich ja an keinen Cent kommen. Schade, dass keiner von euch beiden sie kennt, dann könnte einer von euch nach schauen ob ich Erfolg hatte. Oder noch besser, ihr könntet sie hier hin locken und ich …“
    „Es tut mir leid, dass ich dich unterbrechen muss, aber das geht mir jetzt zu weit. Ich will es nicht mehr hören. Es tut mir weh, wie du meinen Freund einen Schnösel nennst, nur weil er mehr Geld als du hat.“ unterbrach Martin ihn mit erstickter Stimme.
    „Du, du kennst diesen Schnösel?“ fassungslos sah Jens Martin an.
    „Dieser Schnösel hat auch einen Namen, Stefan heißt er und nicht SCHNÖSEL!“
    „Tja, da schaust du blöd, nicht wahr? Hättest wohl nie gedacht dass ich Freunde habe, dein Pech dass du das nie getan hast und dass du erst recht annahmst, ich würde das so hinnehmen, dass du Jasmin angerührt hast. Vielleicht hätte ich dir vorher mal sagen müssen, dass man sich nie mit einem von Goethe anlegt.“



    Fortsetzung Folgt

  • Kapitel 12 - Schmerzen





    „Tja, da schaust du blöd nicht wahr? Hättest wohl nie gedacht dass ich Freunde habe, dein Pech dass du das nie getan hast und dass du erst recht an nahmst, ich würde das so hinnehmen, dass du Jasmin angerührt hast. Vielleicht hätte ich dir vorher mal sagen müssen, dass man sich nie mit einem von Goethe anlegt.“
    Überrascht sprang Jens auf, was Martin und Benji ihm gleich taten, da sie beide wussten dass das ganze böse enden konnte.
    „Sieh an, der Schnösel der sich aus dem Staub gemacht hat. Pha, erbärmlich, dass du das da mir vor ziehst.“ Arroganz lag in Jens Stimme.
    „Lass Jasmin in Ruhe. Sonst …“
    „Sonst was? Ey Alter, wie kann man nur so blöd sein, das Weib was du da so emsig beschützt, ist und bleibt eine Hure. Ey pack mich nicht an, nur weil ich die Wahrheit sage.“





    „Du nimmst das jetzt sofort zurück.“ sprach Stefan mit fester und bestimmender Stimme.
    „Pha.“, grob schubste er Stefan der leicht ins Taumeln geriet, „als hätte ich vor dir Angst, ich? In was für einer Welt lebst du Schnösel eigentlich? Hä? Ich hab eigentlich immer gedacht, solche Schnösel würden sich nur mit etepetete Frauen abgeben, aber dass sie sich neuerdings mit Huren abgeben. Abartig.“
    PÄNG machte es, als Stefans Hand auf Jens Wange traf. Er war an der Schwelle angekommen, wo er langsam sich selbst vergaß.
    „Wenn du Jasmin noch einmal anrührst, kannst du schon mal deine Beerdigung planen. Sie gehört mir und sonst keinem, einmal noch in ihre Nähe und du bist tot. Und ich spaße nicht, ich habe kein Problem damit, dich umzubringen, ICH NICHT.“ schrie er die letzten Worte Jens entgegen.





    „Ach, halt dein Maul.“ mit voller Wucht schlug er genau auf die Stelle, unter der sich das immer noch nicht verheilte Brustbein befand.
    Schlagartig blieb Stefan die Luft weg, er spürte den stechenden Schmerz, wollte ihn ignorieren, aber er war stärker. Er hörte noch von ganz weit weg Martins Stimme und fiel dann in ein tiefes schwarzes Loch.
    Stefan schlug hart auf dem Küchenboden auf, wo er regungslos liegen blieb. Um ihn herum herrschte nur noch ein Stimmengewirr, jeder wusste es besser was zu tun war.
    Es war Martin, der Stefans schlaffen Körper hoch hob und ihn mit Hilfe seine Freundes nach oben in sein Zimmer brachte.





    Kaum waren die beiden Männer weg, näherte sich Jens der verschreckten Jasmin.
    „Na Süße? Lust auf ne Nummer? Komm, ich weiß du willst es.“ grob packte er sie am Arm und berührte ihre Brust.
    „LASS DIE PFOTEN VON MIR!“ voller Wucht stieß sie Jens von sich.
    „Jetzt sei doch nicht so zimperlich, komm, es hat dir doch auch gefa …“
    „Ich fasse es nicht, du … du bist so ein A*rschloch. Ich hatte immer gedacht, du würdest mich lieben und dann das? Dir ging es immer nur um Geld? Es ist so was von gut, dass ich auf Su gehört habe und deinen Balg abgetrieben habe. Hättest du echt gedacht, ich würde dein Kind zur Welt bringen? Deins? Das Kind eines Losers? Hast du das echt gedacht?“ Jasmin war über ihren plötzlichen Mut ganz überrascht. Nie hätte sie sich getraut, jemals irgendwen so an zu schreien, doch jetzt tat sie es.




    „Ist ja geil, direkt beim ersten Versuch einen Volltreffer gemacht.“
    „DA BIST DU NOCH STOLZ DRAUF? JENS, DU BIST SO EIN GEMEINER, HINTERHÄLTIGER, OBERGEMEINER MISTKERL! UND NUR MAL ZUR INFO: WENN DU WIRKLICH MAL WILLST, DASS EINE FRAU ES TOLL FINDET MIT DIR ZU SCHLAFEN, VERSUCHE ES MAL MIT ZÄRTLICHKEIT UND NICHT NUR MIT HIRNLOSEM GERAMMEL!“ Jasmin schrie so laut, dass man es im ganzen Haus hören konnte.
    „Süße, jetzt tu doch nicht so als hätte es dir nicht gefallen.“
    „ICH BIN NICHT DEINE SÜßE! MUSS ICH DIR DAS ERST INS HIRN BRENNEN, DAMIT DU DAS KAPIERST?“
    „Aber du fandest es geil …“
    „NEEEEEEEEEEEINNNNNNN, ICH FAND ES NICHT GEIL!“ Jasmins Kopf nahm immer mehr die Farbe einer Tomate an.
    Auf einmal schrie Jasmin auf und fuhr erschrocken um, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte.
    „Ist gut Min, das ganze Haus weiß jetzt was du von Jens hältst, geh lieber nach oben zu Stefan, ich werde das hier regeln.“ sprach Benji voller Ruhe.





    Mit einem Nicken verschwand Jasmin nach oben und ließ Benji und Jens alleine.
    Schweigend sah Benji Jens an. Er wusste nicht, was er nach dem Ganzen noch dazu sagen sollte. Er und Jens waren seit dem Kindergarten die besten Freunde gewesen, selbst als Benji ihm seinen ersten Freund vorstellte, nahm Jens es gelassen hin, schließlich waren sie Freunde – bis jetzt.
    „Du hast mich enttäuscht. Nie hätte ich gedacht dass du so ein Blödkopp bist. Am besten verschwindest du jetzt, bevor Martin runter kommt, er kocht vor Wut und wird nicht davor zurückschrecken, sie an dir auszulassen. Das war mein letzter Rat als dein Freund, ab heute bist du für mich gestorben.“
    Fassungslosigkeit machte sich in Jens breit: „Das kannst du nicht. Wir sind doch Freunde.“
    „Wir waren Freunde.“
    „Aber …“
    „VERSCHWINDE! UND LASS DICH NIE WIEDER HIER BLICKEN!“ schrie nun auch Benji ihn an.
    Mit Tränen in den Augen verließ Jens die Wohnung.



    Fortsetzung folgt ….



  • Kapitel 13 – Freudige Botschaft





    Vier Tage lang ging Jasmin jetzt schon ins Krankenhaus, in dem Stefan wieder einmal lag.
    Nach dem Zusammenbruch in Martins Wohnung wurde er von dem Notarzt wieder in Krankenhaus gebracht, reine Vorsicht, wie dieser sagte.
    Vor der Zimmertür holte Jasmin noch mal tief Luft - der Anblick von Stefan, wenn er so hilflos da lag, macht sie fertig - drückte die Klinke runter und öffnete die Tür. Angenehm überrascht betrat sie das Zimmer.
    „Wie schön, dich wieder munter zu sehen.“ begrüßte sie ihren Verlobten, „seit wann bist du denn wach?“
    „Seit gestern Abend irgendwann. Du warst vorher auch schon hier?“ fragte er sie leicht skeptisch.
    „Ja,“ sie nickte, „ich konnte doch nicht zu Hause herum sitzen und Däumchen drehen. Ich weiß, dass du das nicht gern hast, aber … gewöhn dich dran, denn ich werde immer bei dir sein.“





    Erstaunt sah er sie an, sie wollte ihn also immer noch. Stefan war sich da nicht mehr so sicher gewesen, weil sie - obwohl er wieder bei ihr war - den Ring nicht mehr trug, was ihn einfach stutzig gemacht hatte.
    „Du willst mich also immer noch?“ stellt er die Frage, die ihn seit dem er aus der Reha zurück war beschäftigte.
    Seufzend ließ sich Jasmin auf den Stuhl an seinem Bett nieder: „Wäre ich hier, wenn ich das nicht wollte? Wäre ich dir um dem Hals gefallen, als du wieder zu mir kamst? Ich gab dir ein Versprechen und ich werde es halten.“
    „Bist du dir sicher, dass du das willst?“ hakte er nach, denn er hatte ihre zitternde Stimme bemerkt.
    Sie nickte nur.





    „Irgendwie kann ich dir das nicht glauben, ich …, ich will dich zu nichts zwingen, deshalb, wenn du mich nicht me …“
    „Und ob ich das tue, sogar sehr. Du bist mir so wichtig, ich würde für dich sogar sterben, wenn es sein müsste.“ fiel Jasmin ihm ins Wort.
    „Aber irgendwas ist doch oder habe ich etwas gemacht, was dir nicht gefällt?“
    Verlegen fingerte Jasmin am Saum ihres Rockes. Schon seit einiger Zeit bedrückte sie etwas, nur hatte sie bis jetzt nie dem Moment gefunden, wo sie ihre Sorgen ausdrücken konnte.
    'Jetzt oder nie Min, reiß dich zusammen und sag es ihm.' sprach Jasmin zu sich selbst.
    „Du hast nichts gemacht, obwohl doch, aber da kannst du so gesehen auch nichts für, na ja, zu fünfzig Prozent kannst du dafür was. Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber ähm, ich, wir …, ich kann das irgendwie nicht. Wie blöd muss man sein, um das nicht dem Vater erzählen zu können.“





    Sofort sprang Stefan vom Bett und zog Jasmin in seine Arme, er hatte verstanden was sie ihm erzählen wollte.
    Überglücklich strahlt er sie an: „Das ist der zweit schönste Moment in meinem Leben.“
    „Der zweit schönste? Was ist denn der schönste?“ Neugier lag in ihrer Stimme.
    „Als du meinen Antrag angenommen hast. Seit wann weißt du es denn schon?“
    Ein leichter rosa Hauch legte sich über ihre Wangen: „Schon länger, das ist auch der Grund warum ich morgens nie Zeit hatte. Irgendwie wollte ich das schon eher sagen, aber mir fehlte der Mut. Ich weiß, das war dumm, aber nun ist es ja raus und ich bin froh, dass es so ist.“
    Zärtlich küsste er ihre Wange, das Glück welches Stefan gerade empfand, konnte er nicht ausdrücken. Sein Traum ging damit in Erfüllung.





    „Was seid ihr denn so am Strahlen?“ störte eine für Stefan nur zu vertraute Stimme ihre Zweisamkeit.
    Und direkt änderte sich Stefans Verhalten, er ließ Jasmin los und nahm eine desinteressierte Haltung an.
    „Willst du mir den nächsten Vortrag halten?“ sprach Stefan ihn unfreundlich an.
    „Willst du mich lieber mal vorstellen?“
    Verächtlich schnaubte Stefan, er und sein Onkel, sie konnten die besten Freunde sein, aber auch die schlimmsten Streithähne. Sie waren sich einfach zu ähnlich.
    „Mein Onkel, Lukas von Goethe. Jasmin muss ich dir ja nicht vorstellen, hast sie ja schon kennen gelernt.“
    „Ja? Warum kann ich mich denn da nicht dran erinnern? Oder meint Stefan den Tag, wo Sie bei ihm zu Hause vorbei gekommen sind?“ fragte Jasmin Lukas freundlich und mit höflichen Anstand.
    „Nein, an dem Tag sah ich dich das zweite Mal, ich hatte mal was mit deinem Vater zu tun, kurz nach deiner Geburt.“





    „Sag lieber mal was du willst.“ mischte sich Stefan ein.
    „Ich wollte nur Jasmin nach Hause bringen, mehr nicht. Martin hatte mich darum gebeten.“
    „Aber ich will noch gar nicht nach Hause.“ wehrte Jasmin Lukas' Vorhaben ab.
    „Hast du es schon gesagt?“ fragte Lukas Stefan, ohne auf Jasmins Worte einzugehen.
    „Das geht dich gar nichts an.“ fuhr er seinen Onkel an und an Jasmin gewandt fuhr er fort, „geh mit ihm, es ist wohl besser so. Sie mich nicht so an. Geh mit ihm.“
    Jasmin war verwirrt, was sollte das ganze? Unschlüssig sah sie zu Stefan zurück, als sie Lukas bei der Hand nahm und hinter sich her zog. Mehrere Male versuchte sich Jasmin aus dem festen Griff zu befreien, aber Lukas ließ sie nicht los. Erst als sie vor seinem gelben Mustang standen, lockerte sich sein Griff. Sofort entzog Jasmin ihm ihre Hand und sah ihn fragend an. Aber er winkte ab, wollte nicht drauf eingehen.
    „Nein, so nicht. Ich geh wieder zurück, wenn Sie mir nicht sagen, was das hier soll. Was sollte das von wegen 'Hast du es schon gesagt'? Das hat doch einen Grund, also ich will Antworten.“
    „Ich bin nicht die Ansprechsperson dafür. Sorry.“




    Fortsetzung folgt …




  • Kapitel 14 – Sag es ihr





    Keine fünf Minuten nachdem Lukas Jasmin mitgenommen hatte, betrat Martin den Raum und er sah nicht wirklich gut gelaunt aus.
    „Hast du es ihr gesagt?“
    Kein 'Hallo', kein 'Wie geht es dir'. Martin war es leid, dass Stefan seine Geduld so strapazierte. Nachdem Stefan aus dem Koma aufgewacht war, stellte er ihm ein Ultimatum, welches ihm dazu bringen sollte, dass er Jasmin endlich die Wahrheit sagen sollte. Die Wahrheit über ihre beschlossene Ehe und über Stefan selbst. Martin hatte Jasmin so ins Herz geschlossen, dass er nicht anders handeln konnte, er wollte nicht dass Jasmin all dies so nebenbei erfahren würde.
    „Hast du es ihr jetzt endlich gesagt? Ja oder nein?“ wiederholte Martin seine Frage.





    SIZE=3]Stefan schwieg und sah stattdessen Martin ausdruckslos an.
    „Du weißt womit ich dir gedroht habe, oder?“
    „Natürlich weiß ich das, dafür war ich dann doch schon genug bei Verstand. Nur weiß ich immer noch nicht, was dich das an geht, ist das nicht meine Entscheidung?“ antwortete Stefan, es war eine kleine Spur von Angst in seiner Stimme vorhanden.
    „Mag sein dass es deine Entscheidung ist, aber ich werde nicht zulassen dass Jasmin in ihr Verderben rennt. Denn das bist du, du mit deiner Art. Komm sieh mich nicht so an, das soll nicht heißen dass ich dich nicht mag, denn das tue ich, nur stört mich eben diese Art von dir so. Dein Leben könnte so einfacher sein, wenn du davon endlich weg kommen würdest. Na ja, nur mache ich dir da keine Vorwürfe, ich habe dazu nicht wirklich das Recht, bin ja selbst nicht besser. Fakt ist aber, dass es hier um Jasmin geht und sie zu naiv ist um zu merken, wie du wirklich bist. Deshalb will ich, dass du es ihr sagst.“ [/SIZE]





    „Das sagst du so einfach,“ ächzend ließ Stefan sich auf die Sitzreihe fallen und schloss die Augen, „es gibt so vieles, was ich ihr sagen müsste, aber ich kann es nicht. So vieles müsste sie wissen. Da sind allein meine Probleme eher das geringere Übel. Viel wichtiger wäre es zu erwähnen, wozu mein Großvater im Stande ist und wie gefährlich es ist, mich zu lieben. Hätte ich damals nicht so überstürzt gehandelt, wäre einfach alles anders verlaufen. Aber wie heißt es? Fehler sind dafür da, um aus ihnen zu lernen. Nur weiß ich nicht, was ich daraus lernen soll.“
    „Vielleicht dass die Wahrheit oft der bessere Weg ist? Willst du wirklich in einer Lüge mit ihr leben?“ fragte ihn Martin, der sich mittlerweile neben Stefan gesetzt hatte.





    „Sag Martin, wie gut kennst du mich?“
    „Sehr gut, deshalb weiß ich dass du Angst hast, Jasmin zu verlieren, wenn du ihr die Wahrheit erzählst. Aber ist die Wahrscheinlichkeit nicht größer sie zu verlieren, wenn du es ihr nicht sagst?“
    „Ich kann es nicht, ich … ich kann das einfach nicht.“ sprach Stefan mit erstickter Stimme.
    Tröstend legte Martin ihm den Arm um die Schultern: „Ist schon gut, ich sag nichts mehr.“
    Für Martin war diese Sache geklärt, denn da Stefan seine Bedingung nicht einhalten wollte, würde er es Jasmin erzählen und Stefan wusste es.





    Ein paar Stunden später …


    ...saß Jasmin auf der Terrasse eines kleinen Cafés und wartete dort auf Martin. Er hatte sie im Beisein von Stefan angerufen und sie zu dem Café bestellt, mit der Begründung es wäre wichtig, es ginge um Leben und Tod. Natürlich machte sich Jasmin überstürzt auf den Weg zu diesem Café.
    Schlecht gelaunt nippte sie an ihrem Kaffee, der einfach nur scheußlich schmeckte und sah sich suchend um. Wie sehr sie Verspätung hasste, vor allem wenn man sie so unerwartet irgendwohin beorderte. Zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen.
    „Es wird ja immer besser.“ schimpfte Jasmin leise vor sich her.
    Genau in dem Moment trat Benji auf sie zu: „Ich soll dich abholen.“





    Fortsetzung folgt ….




  • Kapitel 15 – Die Wahrheit





    Nach einiger Zeit erreichten sie die Straße in der Jasmin wohnte, erstaunt sah sie Benji an, was wollten sie denn bei ihr zu Hause?
    „Frag mich nicht, ich weiß auch nichts, nur so nen bisschen. Für mehr war nicht die Zeit. Ich sollte dich abholen und das habe ich getan.“ antwortete Benji ihr.
    „Aber wieso solltest du das auf einmal? Martin hatte doch gesagt, er würde. Versteh mich jetzt nicht falsch, das soll nicht heißen es würde mich stören, dass ich hier mit dir zusammen bin.“
    „Ging nicht anders. Er hätte dich zu lange warten lassen müssen, wenn er vom Krankenhaus zu dir gefahren wäre und da wir ja in der Nähe wohnen, hat er mich darum gebeten.“
    Schweigend nickte sie ihm zu und sah dann wieder aus dem Fenster, jetzt wusste sie wieso Benji sie abgeholt hatte, aber immer noch nicht, was Martin von ihr wollte. Er sagte, es ging um Leben und Tod, war etwas mit Stefan passiert? Würde er sie dann aber nicht ins Krankenhaus bestellen und nicht zu ihr nach Hause?
    Plötzlich schrie sie erschrocken auf.




    „Was ist? Jetzt sag nicht ich bremse zu ruppig, das erzählt mir Martin auch immer.“ kopfkratzend sah er Jasmin an, deren Augen immer noch geweitet waren.
    „Wieso ist Stefan hier? Das ist doch sein Wagen, oder habe ich Halluzinationen?“
    „Ach deshalb, nein Stefan ist nicht hier, der ist da wo er im Moment hingehört. Martin leiht sich den Aston schon mal des öfteren aus oder fährt ihn Gassi, wenn Stefan es nicht kann.“
    „Schade,“ deutlich konnte man ihre Enttäuschung heraus hören, „aber hast schon recht, da wo er jetzt ist, ist er besser aufgehoben.“
    Immer noch traurig dreinblickend stieg Jasmin aus. Sie konnte sich für ihre Blödheit ohrfeigen. Wie konnte Stefan hier sein, wenn er doch erst gestern Abend wieder zu sich gekommen war. Kein Arzt würde ihn noch nicht mal vierundzwanzig Stunden später entlassen.
    „Erde an Jasmin, noch da?“
    Erschrocken fuhr sie zusammen: „Wie wo was? Was ist los?“
    „Ich habe gesagt 'Lass uns rein gehen, Martin wartet bestimmt schon vor der Tür.'“





    Ohne zu antworten folgte sie Benji und begrüßte Martin schon mit ihrer fast üblichen freundlichen Art. Drinnen bat sie die beiden schon mal, im Wohnzimmer Platz zu nehmen, sie wolle sich noch eben umziehen. Zwinkernd fügte sie noch hinzu, sie müsse auch mal für kleine Mädchen.
    Benji kam Jasmins Aufforderung nach und ließ sich stöhnend auf den Sofa fallen. Martin dagegen sah sich in dem Raum was Jasmin 'Wohnzimmer' genannt hatte um, er suchte etwas, was seine Aufmerksamkeit einnehmen konnte und ihn so von seiner Nervosität ablenkte. Da aber in dem Raum nur das Sofa, zwei Bilder, ein Regal und ein Fernseher waren, war es schier unmöglich etwas zu finden, was er interessant fand, weswegen er anfing auf und ab zu laufen.
    „Jetzt beruhige dich mal, man könnte ja meinen du würdest auf deine Schwiegereltern treffen,“ über seinen eigenen Witz lachend stand Benji auf und ging auf Martin zu, „Komm, mach dir keinen Kopf darüber, Stefan weiß was du tust, also bleib locker. Jasmin wird dich schon nicht fressen.“
    „Ich weiß, ich habe mir das ganze nur irgendwie etwas einfacher vorgestellt.“





    „Was hast du dir einfacher vorgestellt?“ fragte ihn Jasmin, die freudestrahlend das Wohnzimmer betreten hatte.
    „Das, was Martin mit dir vorhat. Sieh mich doch nicht so geschockt an. Man könnte ja fast meinen, du denkst wir wollen dir an die Wäsche.“
    „Ehrlich Benji, ich bin mir bei dir nie so sicher, was du von mir willst, deshalb ich traue dir alles zu,“ und an Martin gewannt fuhr sie fort, „also, weswegen sollte ich jetzt so schnell in das Café kommen, damit ich doch wieder dort lande, wo ich vor Stunden schon war?“
    „Ich wollte ja zu dem Café kommen, aber Stefan hatte mich etwas aufgehalten. Na ja, Stefan, das ist auch der Grund warum ich mit dir reden muss. Es gibt Sachen, die du wissen musst.“ Martins Nervosität war wie weggeblasen.
    „Ich denke, ihr solltet das unter vier Augen bereden, setzt euch doch nach draußen, wo doch die Sonne so schön scheint.“ kam es wie aus der Pistole von Benji, denn er hatte nicht Lust, Jasmin schon wieder weinen zu sehen, das gab ihm immer den Rest.
    „Wenn dir das lieb ist Jasmin, können wir gerne nach draußen.“





    Natürlich hatte Jasmin nichts dagegen und so führte sie Martin nach draußen und setzte sich mit ihm auf eine der Bänke, die unterhalb der Terrasse standen.
    Ohne Aufforderung fing Martin an zu erzählen: „Ich denke dass das jetzt nicht ganz einfach für dich wird. Aber ich finde dass du ein Recht hast es zu wissen, denn es betrifft ja auch dich. Deshalb möchte ich dich bitten, mich erst ausreden zu lassen, denn mir fällt das schwerer als ich es gedacht habe.“
    „Na dann, lass mal hören was so wichtig ist.“
    „Wo fange ich denn am besten an? Mit dem Schlimmsten, ja, das ist das Beste. An dem Tag, wo du Stefan das erste Mal gesehen hast, haben sich deine Eltern und Stefans Großvater darauf geeinigt, dass ihr heiraten werdet. Der Grund warum es zu dieser Übereinkunft kam, war Stefan, der verrückt nach dir ist. Er hatte keine andere Wahl gesehen, als dich so zu bekommen. Es ist schon gut, dass du Stefan wenigstens liebst. Denn wenn du dies nicht tätest, müsstest du ihn trotzdem heiraten.“





    „Ich wollte dich zwar ausreden lassen aber ich... so was bekommt man nicht alle Tage erzählt. Ehrlich es schockt mich eher dass meine Eltern da zu gestimmt haben, denn sie hielten mir immer Predigen, von wegen ich soll nur den Mann nehmen, den ich auch lieben würde.“ Jasmins Stimme war fest und auch sonst gab es kein Zeichen, dass sie jeden Moment in Tränen ausbrechen würde.
    „Du fragst dich bestimmt, warum Stefan dir das nie gesagt hat?“
    Sie nickte.
    „Angst. Er hatte Angst, dich dadurch zu verlieren. Er hat sowieso vor allem Angst, was mit dem Verlieren von dir zu tun hat. Jasmin, ich sag das jetzt als deiner und Stefans Freund: lebt so, wie ihr es wollt. Ihr liebt euch und das ist das Beste was es gibt. Da kann und sollte auch nicht Stefans Großvater etwas dran ändern.“





    Seufzend stützte sie ihren Kopf mit der Hand ab, irgendwie hatte sie das immer schon gewusst. Der Zufall, dass Stefan sie nach der ersten Begegnung angerufen hatte, seine Sicherheit als er um ihre Hand angehalten hatte, all das hatte Jasmin immer schon stutzig gemacht. Nur hatte sie es sich immer und immer wieder versucht schön zu reden.
    „Du scheinst nicht sonderlich überrascht zu sein.“ kommentierte Martin ihr Verhalten.
    „Nicht wirklich. Aber was solls, natürlich fände ich es besser wenn Stefan es mir selbst gesagt hätte und deshalb wird er auch noch was von mir zu hören bekommen. Nur ist es eben so. Ich liebe ihn und,“ sie machte eine kurze Pause, „ich trage sein Kind in mir. Unser Kind, das durch Liebe entstanden ist. Und genau diese Liebe lasse ich mir nicht nehmen. Egal ob von meinen Eltern oder von Stefans Großvater. Meine Oma sagte immer ich sei ein Kämpfer und sie hat Recht. Wenn mir einer versucht das Glück, welches ich endlich gefunden habe wegzunehmen, der wird mich kennen lernen.“
    „Es freut mich das zu hören.“




    Fortsetzung folgt ….