Hallo an alle,
Ich werde an dieser Stelle mal wieder eine neue Fotostory starten. Viel Spaß beim Lesen.
Ausgeschlossen
by Zitrone
Jessy Kaiser hat alles, was man sich wünschen kann: Ihre Eltern besitzen ein riesiges eigenes Anwesen mitsamt Pool und großem Garten, sie ist in der Schule eine der beliebtesten, schreibt sehr gute Noten und hat einen treuen, lieben Freund an ihrer Seite.
An dem wundervollen Morgen des ersten Ferientages sieht Jessy hinunter in den Innenhof. Alles um sie herum wirkt so friedlich; die Vögel zwitschern, man hört die Nachbarskinder lachen und der Himmel strahlt in seiner blauen Pracht.
Da fällt ihr ein glückliches Liebespaar ins Auge. Ja, dies ist Jessys Mutter. Jessy selbst freut sich riesig für ihre Mutter Rebekka, die ihr großes Glück gefunden hat. Aber ihre "große Liebe" ist nicht besonders toll - Jessy nennt den Kerl statt beim Namen "Schwabbelbauch". Sie weiss nicht, ob er es mit ihrer Mutter wirklich ernst meint. Sie hat zumindest das Gefühl, das irgendetwas mit ihm faul ist. Aber als sie sieht, wie sich die beiden küssen, zucken doch leicht ihre Mundwinkel.
Aber jetzt wendet sich Jessy wichtigeren Dingen zu. Sie will heute die neuen Platten, die sie von ihrer Freundin zum Geburtstag bekommen hat, einsortieren. Sie hockt sich vor den Plattenständer und konzentriert sich voll und ganz auf das Einsortieren. Nach wenigen Augenblicken hört sie ihre Mutter rufen: Jessica! Frühstück ist fertig! Jene jedoch verzieht das Gesicht und ruft zurück: Ich hab gestern zu viel gegessen. Ich kann jetzt nicht frühstücken! Stille. Du kommst jetzt sofort runter!, schreit Rebekka. Jessy zuckt heftig zusammen. So hat sie ihre Mutter noch nie erlebt. Sonst war sie immer nett und hat niemals geschrien. Aber jetzt brüllt sie wütend durch das ganze Haus. Und zwar zackig!, fügt Rebekka hinzu. Jessy, noch ganz gelähmt vor Schreck, erhebt sich und geht die Treppen runter.
Och nein murmelt Jessy, als sie Oma Hedwig erblickt. Sie ist mal wieder zu Besuch gekommen. Und das bedeutet: Immer schön höflich sein, lächeln und Omi auf die Wange küssen! Jessy wendet den Blick ab und sieht auf ihre Mutter, die anscheinend etwas verkünden will: So, da nun alle versammelt sind will ich anfangen. Lorenz und ich, wir lieben uns nun schon einige Zeit und zwar so sehr, dass wir den Bund des Lebens schließen wollen. Jessy klappt der Mund auf und ihre Augen weiten sich. Bitte nicht ...
Rebekka, Jessys Mutter, spricht weiter: Wir wollen heiraten! Sobald es geht! Bestimmt noch in diesem Monat!
Jessy wird schwindelig. Sie schaut zu Oma Hedwig, doch die lächelt nur verträumt. Mist! Jetzt wird der Schwabbelbauch zu ihnen ziehen! Und sie wird ihn Vater nennen müssen! Jessy steht so heftig auf, dass der Stuhl hinter ihr umkippt. Niemals! Ich will so einen widerlichen Kerl nie als Vater bezeichnen müssen!, schreit sie aus Leibeskräften. Ich hasse dich!, brüllt sie zu Lorenz. Und du, Mutter, wie kannst du mir nur sowas antun! So einen Kerl zu heiraten! Wenn er hier einzieht, werde ich ausziehen, damit das klar ist!
Weinend und mit sehr wackeligen Beinen rennt sie nach oben in ihr Zimmer. Sie will diesen Scheißtyp nie wieder sehen! Nicht mal in ihren schlimmsten Träumen! Der Hass auf ihn steigt noch mehr. Die teuren Pumps, die sie trägt, hindern sie beim Laufen.
Jessy weint lange. Die Tränen rinnen ihr kalt über die Wangen und sie kann nichts anderes machen als schluchzen und dasitzen. Plötzlich hört sie Schritte. Es sind hohe Absätze, die auf dem Laminat ihres Zimmers klackern. Es sind die Schuhe ihrer Mutter.
Dann tut Rebekka etwas, was Jessy nie gedacht hätte. Sie schlägt sie! Wehe, du verlierst noch einmal so ein Wort über Lori, dann kannst du was erleben, mein Fräulein!, sagt sie wütend zu ihr. Jessy weitet die vor Tränen schimmernden Augen.
[GLOWGREEN]Werden Rebekka und Lorenz den Bund des Lebens schließen? Kann Jessy etwas dagegen tun, oder muss sie den "Schwabbelbauch" bald aus Vater bezeichnen müssen?[/GLOWGREEN]