• Oh gott ist das spannend. Die Bilder finde ich ganz toll! Die Räume sehen wirklich so aus, wie sie geschildert werden.
    Ich kann Shoshana nur zustimmen. und die gleiche überlegung von Kors Verhalten habe ich auch.. Das er irgendwelche Experimente macht. Aber wie können die Erinnerungen ausgelöscht werden?
    Mh...
    Tolle Fotostory.

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up

  • OH MEIN GOTTTTTTT :hua :applaus ICH FALLE TOT UM DAS IST DER BESTE FILM GLATT ZUM VERWECHSELN ODER IST ES EINE STORY ICH WEIS ES NICHT

    [center] [/center]
    [center]Name: Mina[/center]
    [center]Adoptiere auch eins! @Pokémon Waisenhaus[/center]

    stimmung: krank mina legt sich jetzt aufs ohr

  • Danke euch!
    Sorry dass es mit den Antworten so lange gedauert hat, hab total viel zu tun momentan und reichlich Stress.


    Shoshona: Danke dir! Ja, ich gib mir immer reichlich Mühe, mich in die Personen hineinzuverstzen und denke, was ich tun würde bzw wie sie möglichst realistisch handeln, denken und fühlen können. Toll, wenn mir das gelingt (;
    Deine Theorien liebe ich! Aber du lässt ja echt kein gutes Haar an Kor :D - Aber verständlich.


    Victoria: Danke!
    Armer Ian, wieso denkst du so schlecht über ihn? :D Mal gucken, ob er auf der guten oder der bösen Seite steht.. abwarten...


    Entchen: Dankeschön! Ja, die Auflösung... mir gefällt sie gut (: Dauert aber natürlich noch etwas, bis es dazu kommt, solange könnt ihr nur rätseln...


    Sem: Wow, so ein langer Kommi, danke. Finds immer super, wenn so viel geschrieben wird :D Ob Kor wirklich so krank ist... wird sich herausstellen, genauso wie alles andere. Solange wünsche ich dir noch weiterhin viel Spaß und Spannung!


    Bienchen: Dankeschön! Ne, Horrorfilme schaue ich überhaupt nicht, hab da viel zu viel Schiss :D Ich stehe eher auf Thriller, und das soll GEFANGEN ja auch werden :)
    LIEBLINGS-FS?? Wow! Einfach nur wow.


    Solid Snake: Vielen Dank! Deine Fragen werden noc beantwortet werden, versprechen! Hoffe die FS gefällt dir auch weiterhin und viel Spaß!


    sabeunski: Vielen Dank! Eure Theorien finde ich super :) Freu mich total darüber. Die Sache mit den Erinnerungen wird natürlich noch aufgedeckt - irgendwann ;)


    janina: Wow, vielen Dank ;) Schön dass die FS dir gefällt und viel Spaß weiterhin!

  • Sorry, dass es so lange gedauert hat. Hoffe Kapitel 5 gefällt euch wenigstens, bin da doch sehr hin- und her gerissen.


    5



    Ian machte Anstalten, das Mädchen in seine Arme zu schließen und da Paula einfach nur wie versteinert da stand, ließ sie es mit sich geschehen.
    Sie erwartete, dass der junge Mann etwas sagen würde, irgendeine Erklärung abgeben, aber als er einfach nur schwieg und sie festhielt, schlang auch Paula ihre dünnen Arme um ihn.
    Es tat gut, Ian zu berühren, auch wenn sie den Gedanken an sich befremdlich fand. Sie kannte ihn doch gar nicht.



    Es hatte so etwas lebendiges, ja fast befreiendes an sich, einen anderen Menschen zu fühlen. Ihre Finger krallten sich in seinen weichen Pullover und als sie seinen Geruch einatmete, wusste sie, dass er kein Traum, keine Illusion war. Er roch, wie ein Mensch riechen musste, so normal, so angenehm, so frei.
    „Ian“, schluchzte sie, halb vorwurfsvoll, halb erleichtert, als er sie losließ. „Wo warst du?“



    „Ich war… hier“, gab er zurück, zögernd, irgendwie fragend.
    „Nein, warst du nicht.“ Paula weinte schon wieder. „Sag mir sofort, wo du warst!“
    Ian stockte.
    „Ich… weiß es nicht. Ich kann mich an nichts erinnern.“
    „Was soll das heißen, du kannst dich an nichts erinnern?!“ Paula war merkte, wie Wut in ihr aufstieg.
    Ian schien zu überlegen.
    „Ich habe mich an die Wand gelehnt, als du in den Waschraum gegangen bist. Mehr weiß ich nicht. Ich muss geschlafen haben, aber als ich aufwachte, lag ich auf der Pritsche.



    „Du lagst nicht auf der Pritsche“, fuhr Paula ihn an und klang ruppiger als gewollt. „Ich war bis eben in dem Raum, und du warst weg. Weg. Wie vom Erdboden verschluckt, einfach nicht mehr da, verschwunden aus einem Raum ohne Tür."
    Ian schwieg eine Zeit und zusammen gingen sie in den mittleren Raum und ließen sich auf den kahlen Boden fallen.



    „Er muss mich rausgeholt haben“, sagte er dann und schaute Paula in die Augen. „Er hat gewartet, bis du den Raum verlässt, hat mich bewusstlos gemacht und mich irgendwie rausgeholt.“
    „Also gibt es eine Tür.“ Paula schnaubte verächtlich. „Und wieso sollte er dich rausholen, nur um dich später wieder hier einzusperren wie ein Stück Vieh, ohne dass du dich an was erinnerst?“
    Sie meinte hören zu können, wie die Gedanken im Kopf des Mannes ratterten, doch ihm fiel keine plausible Erklärung ein.
    „Vielleicht hat er mich meinen Angehörigen gezeigt, um zu demonstrieren, dass ich noch lebe“, meinte er, aber Paula merkte, dass es nur ein jämmerlicher Versuch der Erklärung war und Ian keinesfalls davon überzeugt war, dass es wirklich so sein konnte.
    „Ich weiß es nicht, Paula. Aber je mehr Zeit vergeht, desto sicherer weiß ich, dass wir hier raus müssen. So schnell wie möglich.“



    Paula schnaubte und auch wenn Ian ihr Leid tat, konnte sie ihren Zynismus nicht zurückhalten.
    „Ach was. Super, dass du dahinter gekommen bist. Das sind ja vollkommen neue Erkenntnisse.“
    „Paula. Ich weiß nicht, was er mit uns macht, aber es gefällt mir nicht.“
    „Es gefällt dir nicht? Was bist du für ein…“
    In dieser Sekunde ging das Licht hinter dem Einwegspiegel an und Paula hielt inne.
    Obwohl sie wusste, dass er erscheinen würde, erschrak sie, als sie in Kors Gesicht blickte.



    „Wie ich sehe, freundet ihr euch an“, stellte dieser ungerührt fest. „Gute Idee, vielleicht die beste, die ihr heute hattet.“
    „Was willst du?“ Ian schrie und sprang auf. „Lass uns hier raus, du hast kein Recht…“
    Paula war mehr als überrascht von Ians Ausbruch. Was war mit ihm geschehen, dass seine resignierte Stimmung so umgeschlagen war?
    Kor lächelte ruhig.
    „Los Ian, lass es raus – wenn es dir hilft…“


  • Ian rannte auf Kor zu und schlug gegen die Scheibe, sodass Paula für einen Moment dachte, sie würde zerbrechen.
    „Was bist du für ein Scheißkerl, dass du uns hier einsperrst?!“ Ians Kopf war hochrot geworden und seine Stimme bebte.
    „Ian, das sind ja ganz neue Ausdrücke.“ Kor tat entsetzt, war aber unbeeindruckt. „Ich schlage vor, du machst es wie Paula, und regst dich wieder ab und setzt dich hin. Ich habe euch was zu erzählen.“



    Ian schlug so heftig gegen das Glas, dass Paula vermutete, seine Hand würde brechen. Sie war sich sicher, noch nie so einen wut- und hasserfüllten Menschen gesehen zu haben. Er hätte Kor umgebracht, wenn es eine Chance gegeben hätte. Was war los mit dem eingeschüchterten, apathischen Mann von einigen Stunden zuvor?
    Ian ging einige Schritte zurück und ballte die Hände zu Fäusten.
    Paula wusste, dass er ebenso gespannt auf Kors Ansage war, wie sie. So lange hatten sie gewartet, dass der Mann hinter der Scheibe wieder was von sich hören ließ. Nun, als es die Möglichkeit dafür gab, würde Ian sich zusammenreißen und ihn zu Wort kommen lassen, auch wenn es ihm gegen den Strich ging.



    „Ihr habt doppeltes Glück“, frohlockte Kor, als Ian einigermaßen zur Ruhe gekommen war.
    „Heute ist Montag. Das bedeutet nicht nur, dass es Essen gibt – Schnitzel mit Gemüse, man könnte glatt neidisch werden – es bedeutet auch, dass Wunschtag ist.“
    Sofort schossen wieder tausende Gedanken durch Paulas Gehirn. Was war ein ‚Wunschtag’? Essen. Es würde Essen geben. Sie würden nicht verhungern. Vorerst. Was sollte heißen, montags gibt es Essen. An anderen Tagen nicht? Wie lange nicht? Wie würde er ihnen die Nahrung zukommen lassen, welchen Geheimgang gab es in den Raum? Würde er sie rausholen? Was war, wenn das Schnitzel vergiftet war?
    Kors harte Stimme unterbrach die Gedanken des Mädchens.



    „Ein bisschen mehr Freude bitte“, sagte er, gespielt gekränkt. „Man könnte ja meinen, es interessiert euch gar nicht. Ian, was ist dein Wunsch?“
    Ian, der seine Hände noch immer zu Fäusten verkrampft hatte, starrte Kor nun in die Augen. Als er schwieg, wiederholte Kor seine Frage.
    „Was ist heute dein sehnlichster Wunsch, Ian?“



    „Ich will hier raus!!“ Ian schrie und es war nicht zu übersehen, dass er sich zusammenreißen musste, nicht wieder auf Kor loszugehen.
    Kor stand noch immer kerzengrade hinter der Scheibe, die Arme verschränkt, frei von jeglicher Emotion.
    „Klar. Sowas gibt es nicht. Ian, es ist dein erster Wunschtag, deswegen bin ich gnädig. Du hast noch eine Chance. Ich lese dir die Wunsch-Regeln vor.“
    Kor kramte ein Blatt Papier aus seiner hinteren Hosentasche, faltete es auf und begann, zu lesen.



    Kor faltete das Papier sorgfältig zusammen und steckte es weg.
    „Was soll dieser Scheiß?“, brüllte Ian, unfähig sich zusammenzureißen. „Was spielst du für ein scheiß Spiel?“
    „Ich finde es grade relativ spaßig“, gab Kor zu. „Ian, ich bin ja kein Unmensch. Du hast die Chance für einen zweiten Wunsch. Ausnahmsweise, weil ich so…“


  • „Steck dir deinen zweiten Wunsch in den Arsch“, keifte Ian und machte eine wegwerfende Handbewegung. Dann wand er sich ab und ging in den anderen Raum, Kor nicht weiter beachtend.
    Diesen schien das nicht zu kümmern.
    „Paula, dein Wunsch? Da du jetzt die Regeln kennst, gibt es nur einen.“
    Was sollte das alles? Paula dachte mehr denn je, zu träumen.



    Wie surreal war diese ganze Wunschgeschichte eigentlich? Was bezweckte ihr Entführer damit? Gab es eine Chance, den richtigen Wunsch zu stellen? Einen Wunsch, der den Regeln entsprach und trotzdem zum Entkommen führte? Wie sah dieser Wunsch aus?
    Das Mädchen wusste, dass sie so schnell nicht darauf kommen würde. Sie hatte nur eine Chance und auch wenn sie nicht wusste, warum, war ihr diese wichtig. Sie beschloss, sich nicht so zu verhalten, wie Ian. Vielleicht konnte sie sich irgendwie mit Kor gutstellen, ihm sympathisch erscheinen, so dass er sie mochte.
    Aber was war ihr Wunsch?



    „Klamotten“, sagte sie kurz entschlossen, als sie an sich hinab sah. „Ich brauche Anziehsachen zum Wechseln.“
    Sie wusste nicht, wie sie auf den Gedanken kam und als sie ihn ausgesprochen hatte, kam er ihr unmöglich vor. Sie war eingesperrt, entführt, vielleicht stand ihr Folter oder schlimmeres bevor, vielleicht würde sie nicht einmal die nächsten Stunden überleben und sie wünschte sich… Klamotten? Was für eine Art Mensch war sie?
    Kor nickte.



    „Irgendwelche besonderen Wünsche?“
    „Die ganze Palette“, hörte das Mädchen sich verlangen. „Was du finden kannst.“
    „Ballkleider und Highheels?“ Kor schien amüsiert und Paula hasste ihn dafür. Hasste auch sich für diesen unmöglichen Wunsch. Sie hatte eine Chance gehabt. Eine richtige Chance. Und sie wusste, dass sie keine zweite kriegen würde.
    Sie sah dem Tod ins Auge und hatte sich Klamotten gewünscht.


  • Was für ein dämlicher Wunsch von Paula und es ist woh lziemlich naiv zu hoffen,dass Kor sie irgendwann symphatisch findet und netter zu ihr ist.Da finde ich Ians Reaktion schon viel verständlicher,wer würde da nicht durchdrehen?Aber wieso glaubt sie Ian nicht,dass er die ganze Zeit auch da war ,weshalb ist sie so misstrauisch?Oder hat man ihn doch für kurze Zeit weggebracht auf irgendeine Weise?Das Ganze ist sehr verworren und im Moment kann man sich gar nicht vorstellen in welche Richtung sich alles entwickeln wird.

  • Die Geschichte wird immer besser.
    Ich finde das es auch ein komischer Wunsch von Paula ist.
    Ian's reaktion war schon angebrachter aber warum hat er sich so verändert? Und wo war er dann, wenn er sagt er war die ganze Zeit da?

    Gruß Solid Snake

    [center][SIZE=3]A legend is nothing but fiction.[/SIZE][/center]
    [center][SIZE=3]Someone tells it, someone else [/SIZE][/center]
    [center][SIZE=3]remembes, everybody passes it[/SIZE][/center]
    [center][SIZE=3]on![/SIZE][/center]

  • Wow!
    Langes Kapitel, aber wir mussten auch lange warten!
    Was mich überhaupt nicht gestört hat.
    Ich bin nicht in so einer guten Laune aber manchmal wenn ich dann deine Geschichte lesen, geht es mir wieder besser!
    Aber mal echt!
    Du steigerst dich!
    Deine Geschichte ist einfach der Hammer!
    Ich werde immer mit lesen.
    Aber was erzählt Ian da?
    Er lügt sie doch total an!
    Er war gar nicht da!
    Er lag auf der Pritsche! Das ich nicht lache! Ich kann ihn einfach nicht ausstehen!
    Sie hat doch überall nachgeschaut.
    Aber was passiert dann, dann kommst dieser blöde Kor wieder!
    Warum lässt er sie nicht einfach frei?
    Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht :D





    Kleine Knuddelgrüße an Jana :knuddel: [SIZE=5]


    NAVY CIS/CSI MIAMI!!!! :applaus
    [/SIZE]

  • oh die arme paula!
    sie ist warscheinlich verwirrt und hat sich deswegen kleidung gewünscht. Außerdem denk ich, dass sie wohl tief in ihrem inneren weiß das sie länger noch da bleiben wird. wie kor das gemacht hat das ian einfach verschwunden ist ?? hm... mach SCHNELL weiter (:
    lg frWUNDER

    [SIZE=4] [SIGPIC][/SIGPIC][/SIZE]

  • War mal wieder super!
    Ich finde den Wunsch Klamotten garnicht mal so dumm.
    Weil, er muss die ja irgendwie zu Paula bringen und dann sieht sie vielleicht den Ausgang oder so. Was aber eigentlich auch unrealistisch ist, weil er sie wahrscheinlich vorher wieder (wie Ian) bewusstlos machen wird.
    Aber du hättest ja nicht Klamotten einfach so geschrieben, oder? ;)
    Wahrscheinlich ist der Wunsch garnicht mal so übel...
    Naja, wir werden im nächsten Kapitel ja sehen, was der Wunsch so bewirkt.

    lg, Bienchen

    Can't remind of the past.
    Can't realize the present.
    Waiting for the future with you.


    [SIZE=4][/SIZE]

  • Danke euch!



    Shoshona: Danke für deine regelmäßiges Kommentare! Ja, da wünscht Paula sich Klamotten - ob das einen Rückschluss auf ihren Charakter zulässt? Aber vllt kann sie damit ja tatsächlich was anfangen, mal abwarten ;) Und dass sie ian nicht traut... wer würde das schon, vielleicht steht er ja doch auf der falschen Seite, und dann? Klar denken können sie beide nicht dadrin, deswegen handeln sie manchmal so unüberlegt... aber: Kommt Zeit, kommt vielleicht auch rat :)


    Solid Snake: Vielen Dank! Ja... wo war er. Das wird noch aufgelöst werden natürlich, abe rnoch nicht, wär ja sonst langweilig :) Ian ist ein bisschen wechselrisch in seiner Laune, das stimmt wohl. Ob das einen Grund hat?
    Und klar wer es ein bescheueter Wunsch von Paula, aber Ians war ja auch nicht besser :D Die beiden sind einfach noch viel zu durcheinander, um lar zu denken oder zun planen... viel Spaß weiterhin!


    Victoria: Wow, danke für deinen langen Kommentar! Bin echt überwältigt dass die FS dir so gut gefällt, das freu tmich total! Vielen vielen Dank für dein Lob und schön, dass du imer weiterlesen wilst :)
    Ob Ian lügt, oder einfach nur das erzählt, was ihm widerfahren ist, bzw das, was er denkt?
    Viel Spaß noch!


    FräuleinWunder: Stimmt, sie hat einfach nur gesagt, was ihr als erstes eingefallen ist. (Weiber...) Nächstes Mal wünscht sie sich dann Schminke :D Ne Quatsch.... aber irgendwo hat sie ja Recht, wochen- oder monatelang immer die gleichen Klamotten zu tragen geht ja auch einfach nicht... und besser als der liebe Ian, der sich einfach gar nichts wünscht... Viel Spaß weiterhin!


    Bienchen: Ja, abwarten was Paula aus den Klamotten alles so macht. Síe hat über diesen Wunsche wirklich nicht viel nachgedacht und es sit das erste, was ihr ind en Sinn kam (vllt sind dadurch Rückschlüsse auf ihren Charakter möglich?) Aber so blöd, dass er sie einfach abhauen lässt, ist Kor nicht, versprochen :D Viel Spaß weiterhin!

  • 6


    Es gab tatsächlich Essen – Schnitzel mit Gemüse, wie er es angekündigt hatte. Paulas Bedenken, es könnte vergiftet sein, wich einem überwältigenden Hungergefühl und als sie zu Ian sah, der auf der Liege saß und gierig das Fleisch in sich hineinstopfte, waren ihre letzten Zweifel ausgeräumt.
    Es gab Essen.



    Paula nahm den Teller, der auf dem Boden stand und setzte sich zu dem jungen Mann auf die Pritsche. Im Moment machte sie sich keine Gedanken darüber, wie Kor das Essen in den Raum ohne Tür bekommen hatte – Ian war ja auch irgendwie rein gekommen, es gab also einen Weg – im Moment zählte nur das klein geschnittene Fleisch und die Blumenkohl- und Brokkoliröschen auf ihrem Teller.
    Obwohl Paula von dem Geschmack nicht viel mitbekam, weil sie zu gierig aß, bemerkte sie doch, dass es nicht übermäßig schlecht schmeckte. Wer war Kor, dass er sich so viel Mühe mit dem Essen gab, dass er extra etwas kochte? Paula konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf sein Verhalten machen.



    Einen Moment lang war sie froh. Froh, dass Ian wieder da war und froh, dass sie hatte, was man zum überleben brauchte. So absurd es ihr auch vorkam, in ihrer Situation noch so etwas wie Freude empfinden zu können – für einen Moment dachte sie nicht an ihren Kummer, ihre Angst, ihre Fragen.
    Paula schmeckte das gut gewürzte Schweinefleisch auf ihrer Zunge und war zum ersten Mal seit langer Zeit – zum ersten Mal seit aller Zeit, an die sie sich erinnern konnte, glücklich.
    Ja, sie empfand Glück.



    Kor hatte gesagt, Montag sei Wunschtag, und es wäre ihr erster. Sie waren also noch nicht ewig lange hier, höchstens seit einer Woche. Wenn sie erst seit kurzer Zeit da waren, könnte es ja doch sein, dass ihr Aufenthalt nur für kurze Dauer geplant war.
    Sie teilte diesen Gedanken mit Ian, der sein Schnitzel schon aufgegessen und den Teller auf die Erde gestellt hatte.
    Ian schien realistischer denn je.
    „Paula, wenn Montags Wunschtag ist… wird es viele Montage geben, nicht nur einen oder zwei.“
    Das Mädchen merkte, wie ihre Hoffnung mit einem Satz zerschlagen wurde. Trotzdem klammerte sie sich an einen gedanklichen Grashalm.



    „Aber vielleicht geht das ganze ja nur eine Woche… Vielleicht passiert jeden Tag etwas anderes und Sonntag werden wir freigelassen.“
    Sie merkte selbst, wie hilflos diese Idee klang.
    „Für eine Woche hätte er sich nicht diese Mühe gemacht. Wieso sollte er? Und er wüsste, dass wir ihn danach sofort verraten würden und identifizieren könnten. So ein Risiko geht er nicht ein. Nicht, wenn er uns nur eine Woche hier behalten will um uns ein bisschen zu ärgern.“
    Ian sah dem Mädchen in die Augen.



    „Paula, ich weiß nicht, weswegen wir hier sind, aber ich weiß, dass er uns am Ende töten wird.“
    Paula stand auf, um dem jungen Mann nicht länger ins Gesicht sehen zu müssen. Sie wollte diese Worte nicht hören. Sie würde ihr Leben nicht so einfach abschreiben.
    Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.
    „Er wird uns nicht töten“, sagte sie und hoffte, dass die Worte Ian mehr überzeugen konnten, als sie selbst.



    „Warum sollte er dann damit warten?“
    Ian schwieg. Er wusste keine Antwort.
    „Vielleicht sollten wir uns nicht mehr trennen“, sagte er dann. „Dann kann er keinen von uns einzeln hier rausholen.“
    Paula dachte, dass Kor bestimmt die Mittel besaß, sie beide bewusstlos zu machen, wenn er es für nötig hielt und somit tun konnte, was immer er wollte, aber sie entgegnete nichts. Es war nicht sinnvoll, negativ zu denken.
    „Lass uns jetzt die Tür suchen“, sagte sie. „Es muss ja eine geben.“
    Ian zuckte unmotiviert die Schultern.



    „Und wenn? Was bringt es uns, wenn wir sie gefunden haben?“
    Für einen Moment kam dem Mädchen wieder der Gedanke, der junge Mann könnte Kors Komplize sein. Wieso lag ihm nicht am Finden des Ausganges? Aber hatte er nicht andererseits auch Recht? Die Tür würde verschlossen sein. Es würde ihnen rein gar nichts bringen. Bis auf die Gewissheit, dass es einen Ausgang gab – einen Ausgang aus der Hölle. Und diese Vorstellung reichte Paula.
    Sie begann, die gefliesten Wände abzutasten.


  • Sorgfältig musterten ihre Augen jede Fuge der Wandverkleidung, jede Unebenheit in der perfekten weißen Wand. Der Ausgang musste in dem Zimmer mit der Pritsche sein, deswegen würde sie ihre Anstrengungen auf diesen Raum beschränken und auch wenn es ewig dauern würde – sie würde etwas finden.
    Ian war Paula keine große Hilfe, nach einer Zeit aber begann er, seine Blicke genaustens über Fußboden und Decke wandern zu lassen.
    Ihre Fingerkuppen waren gerötet und wund vom Tasten und es dauerte mehrere Stunden, bis Paula die minimale Vertiefung in der rechten Wand entdeckte.



    Es gab weder Schlüsselloch noch Türknauf, nur eine millimeterbreite Kerbung, perfekt getarnt durch die Fugen der Fliesen, deutete die Tür an, die man ohne explizites Suchen danach nie gefunden hätte. Die Tür erstreckte sich über vier große Fliesen, war so etwas kleiner als die grauen Türen in die anderen Räume – aber es war ohne Zweifel das, wonach Paula gesucht hatte.



    Es gab einen Weg nach draußen.

  • WUhhuuu! Das ist ja spannend! Und ich hab beim Lesen richtig hunger bekommen. xD


    Ian sieht wohl keinen Sinn mehr. Er willl ja iwie sterben... so wie der sich anstellt. argh!


    Tolle Fortsetzung! Und genau an der richtigen Stelle aufgehört, damit die Leser sagen könnnen, es sei die falsche. ;) (musst du jetzt nicht verstehen, ich verstehs au net. xD)

    † 08/22/12

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  • Ich bewundere Paula, wie sie weiterkämpft und sich nicht hängen lässt, Ian ist halt ein ganz andrer Charakter, der sich vielleicht schon aufgegeben hat.Ich bin überzeugt, Paula kommt noch irgendwie raus,Kor hat sich in seiner Wahl mit ihr als Opfer bestimmt ganz schön in den Finger geschnitten, sie wird ihm noch grosse Schwierigkeiten machen.Was weiss man schon, welche kranken Gedanken Kor in seinem Kopf wälzt,vielleicht macht gerade der unterschiedliche Charakter der Beiden für ihn den Reiz aus, zu beobachten, wie jeder entweder Fluchtversuche plant oder verzweifelt,wie verschieden sie mit ihrer Situation umgehen.Dass er sie am Ende töten will, da glaub ich hat Ian recht, aber Paula wird es schaffen, ins die Freiheit zu gelangen mit Ian, davon bin ich überzeugt.

    Einmal editiert, zuletzt von Siola ()

  • Ach wie geil!
    Endlich hat sie einen Ausgang gefunden, oder Eingang ins tiefere Innere von dem "Gebäude" wo sie sich befinden.
    Ich find die Fortsetzung war mal wieder super!
    Das was Ian mit dem Montag gesagt hat, war garnicht mal so übel.
    Aber immer kann Paula da noch nicht gelebt haben. Sonst würde sie ja auch keine Blumen oder Bäume kennen. Und vielleicht wird auch noch was aus den beiden^^ ;) wir werden sehen.

    lg, Bienchen ♥

    Can't remind of the past.
    Can't realize the present.
    Waiting for the future with you.


    [SIZE=4][/SIZE]

  • Huhu,


    Nun komme ich auch einmal zu Wort. Also ich bin wirklich froh darüber, dass ich dieses Forum entdeckt habe, auch wenn etwas spät. :p
    Deine Fotostory gefällt mir mit jedem Kapitel besser. Du hast es wirklich geschafft, mit einfachen Bildern eine gelungene Story zu kreieren. :applaus
    Aber irgendwie finde ich diesen Kor etwas komisch. Er sieht sehr harmlos aus und wirkt auf mich nicht sonderlich bedrohlich. :angry
    Bin jedoch sehr gespannt, was jetzt auf die beiden zukommen wird.


    Lg einer-von-deiner-Story-faszinierten-Leser :cool: [KakashiStar]

    [SIZE=2]"Ein gutes Bild unter lauter schlechten Bildern, wird ein schlechtes Bild."[/SIZE] Pablo Picasso (1881 - 1973)

  • Also ich kann auch nur sagen, dass die Story mit jedem Beitrag spannender wird. Das mit den Fliesen hab ich mir j gleich gedacht ;-)
    Super Story!

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    [SIZE=3]Liebe, Intrigen, Mord, Totschlag, Affären, Liebeleien, Erbarmen, Lust, Freud, Leid, Wahrheit und ... Geheimnisse... [/SIZE]


    [SIZE=6]Die Simlinge von Riverview[/SIZE]
    [SIZE=4]Eine Kleinstadt und ihre Geheimnisse [/SIZE]


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  • Hallo!

    Deine Geschichte wird mit jedem Kapitel besser. Bin gespannt ob sie den Ausgang finden. Mach weiter so.

    Gruß Solid Snake

    [center][SIZE=3]A legend is nothing but fiction.[/SIZE][/center]
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