• Stell dir vor... du wachst auf.
    Alles um dich herum ist weiß,
    du befindest dich in einem leeren Raum.
    Du weißt nicht, wo du bist,
    wie du hier her gekommen bist,
    weißt nicht, wer du bist.
    Deine Gedanken rasen.
    Und dann realisierst du, dass es keine Tür nach draußen gibt...





    "Gefangen" ist mein neustes, noch sehr junges Werk und ich konnte einfach nicht anders, als es euch zu präsentieren.
    Auch wenn es hier wahrscheinlich nicht viele Leser finden wird, weil es einfach zu speziell ist, muss ich es einfach veröffentlichen.
    Feedback ist mir grade hier grade am Anfang sehr wichtig. Ich freue mich über jeden Leser, über jeden Kommentar, über jeden Gedanken zu meiner neuen FS.

  • 1





    Das rothaarige Mädchen wachte auf. Sie blinzelte durch die mascaraverklebten Augen, die sich erst an das helle Kunstlicht gewöhnen mussten, dann richtete sie sich verschlafen auf.
    Wo war sie?
    Noch immer müde sah sie sich um. Sie musste noch träumen, denn sie kannte diesen sterilen Ort nicht, war noch nie hier gewesen. Erschöpft schüttelte sie ihren Kopf mit dem langen Haar, schloss die Augen noch einmal.
    Ja, es musste ein Traum sein. Ein ganz verrückter.



    Wo war sie gestern Abend gewesen? Sie erinnerte sich nicht. Ob sie getrunken hatte? Sie war noch jung, aber trotzdem ging sie schon auf Partys, trank manchmal mehr, als ihr gut tat. Oder? Es war, als fehle ihr ein Stück Erinnerung.
    Sie legte sich wieder zurück auf die schmale grüne Pritsche, die eigentlich viel zu hart zum Schlafen war und atmete tief durch.



    Während sie erfolglos versuchte, wieder einzuschlafen – oder endgültig aufzuwachen, was ihr lieber war – fing ihr junges Herz an, schneller zu schlagen. Es dämmerte ihr. Es wurde ihr bewusst. Und als sie es realisierte, sprang sie von der Pritsche auf den kalten gefliesten Fußboden und schrie, wirbelte herum, wie, um aus sich aus einer Art Trance zu befreien, aber die Umgebung veränderte sich nicht. Es war kein Traum. Sie befand sich tatsächlich an diesem Ort.



    Plötzlich war das Mädchen hellwach. Ihr wurde schlagartig heiß und kalt und als ihre Beine drohten, nachzugeben, ließ sie sich schnell wieder auf die grüne Liege fallen.
    Ihr ganzer Körper zitterte. Wo verdammt noch mal war sie? Ihre Blicke flogen durch den quadratischen Raum.



    Er war weiß gefliest – der Boden, und auch die Wände. Es gab keine Möbel – bis auf die Pritsche, wenn man diese als Möbelstück bezeichnen konnte, und nur ein kleines Fenster, so weit oben, dass sie es wahrscheinlich nicht einmal erreichen konnte, wenn sie es fertig brachte, die Pritsche an die Wand zu schieben und sich darauf zu stellen.
    An der Decke hingen lange Neonröhren, die den Raum in furchtbares Licht tauchten.
    Ob sie im Gefängnis war? Das Mädchen überkam Panik, ihr Herz raste. Was zur Hölle war bloß geschehen?



    Sie blickte auf die große, graue Eisentür, die ihre einzige Hoffnung war. Sie würde natürlich verschlossen sein, ganz sicher, aber die Versuchung war viel größer als die Vernunft und so sprang sie auf und hastete die wenigen Schritte bis zur Tür. Ohne nachzudenken drückte sie die schwere Klinge herunter und schmiss sich mit ihrer ganzen Kraft gegen die Tür.
    Sie gab nach.


    Ihr Herz machte einen Sprung und grade, als sie begann, ihr Glück zu realisieren, erstarrte sie wieder. Die Tür hatte nicht nach draußen geführt, sondern nur in einen weiteren Raum, der ähnlich gestaltet war, wie jener, aus dem sie grade entflohen war.
    Die Wände und der Boden waren weiß und an der rechten Seite befand sich eine weitere Eisentür.
    Noch eine Tür.



    Dieser Raum hatte keine Fenster, dafür war die ganze linke Wand seltsam blind verschleiert, als wäre es ein riesiger Spiegel – oder ein blindes Fenster. Ob sich dahinter noch etwas befand? Das Mädchen konnte es beim besten Willen nicht feststellen.
    Sie ging durch den leeren Raum – im Gegensatz zu dem ihren befand sich hier nicht einmal eine Liegegelegenheit - und kurz bevor sie die zweite Tür erreichte, öffnete sich diese.
    Das Mädchen erstarrte.


  • Sie erinnerte sich nicht mehr, jemals so über den Anblick eines anderen Menschens entsetzt gewesen zu sein und als ihr klar wurde, dass der Mann, der durch die Tür kam, derjenige sein musste, der sie hier hereingebracht hatte, stockte ihr Herz.
    Sie wich zurück.
    Der Mann erschrak ebenfalls bei ihrem Anblick. Er wurde so weiß, als hätte er einen Geist gesehen und schien Mühe zu haben, aufrecht stehen zu bleiben. Seine Finger bohrten sich in die eiserne Türklinge, als hielt er sich an dieser fest.



    „Was geht hier vor?“, rief er in dem Versuch, möglichst selbstbewusst zu klingen, aber seine Stimme zitterte.
    „Wer sind Sie?“, fragte das Mädchen, einige Schritte zurück tretend und durch die kahlen Wände hallte ihre Stimme angsteinflößend zurück. „Was haben Sie mit mir gemacht?“
    Der Mann antwortete nicht.
    „Antworten Sie mir“, keifte das Mädchen und sie klang mutiger, als sie war.
    Der Mann starrte sie an, dann schloss er die Tür und sank, an die weiße Wand gelehnt, auf den Fußboden.



    „Was befindet sich hinter der Tür?“, hörte das Mädchen sich sagen und erschrak selbst über ihren Mut, nicht sofort zurück in den anderen Raum zu rennen. Aber was hätte es auch gebracht?
    Der Mann wirkte gebrochen. Er war glatzköpfig, was ihn alt aussehen ließ, aber sein Gesicht verriet, dass er noch keine dreißig war. Er sagte nichts und starrte sie nur mit leerem Blick an.
    „Wer sind sie, ein Psychopath oder so? Was wollen Sie von mir?“
    Das Mädchen merkte, wie ihre Stimme versagte.



    Hatte sie sich so einen Psychopathen vorgestellt? Einen Entführer? Einen Mörder? Was hatte er mit ihr vor, warum saß er nur da, ohne etwas zu sagen?
    „Was befindet sich hinter dieser Tür“, fragte sie noch einmal, den Blick starr auf der Tür haftend, um ihm nicht ins Gesicht zu müssen.
    „Ich will hier raus“, schrie sie den Mann an, als er wieder nicht antwortete. „Was haben Sie mit mir gemacht?“



    Seine grauen Augen starrten ins Leere. Resigniert. Apathisch. Wie ein Psychopath.
    „Nur ein Waschraum“, flüsterte er dann, kaum hörbar.
    „Was?“
    „Es ist dort nur ein weiterer Raum.“
    „Lassen Sie mich sofort frei“, kreischte das Mädchen, jetzt mit Tränen in den Augen. „Ich hab Ihnen überhaupt nichts getan!“
    Hatte sie nicht? Sie konnte sich nicht erinnern. Kannte sie diesen Mann? Hatte sie ihn je zuvor gesehen?
    „Geh gucken, es ist nur ein Waschraum“, wiederholte er. Leise. Gebrochen.
    Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf.



    Was hatte er mit ihr vor? War es ein perverses Spiel? Sollte sie es tatsächlich wagen, an ihm vorbei zur Tür zu gehen? Was würde er tun? Sich auf sie stürzen? Wieso hatte er es nicht schon längst getan? Das Mädchen zitterte.
    Bevor sie realisierte, sich entschieden zu haben, rannte das Mädchen auf die Eisentür zu. Sie dachte nicht darüber nach, dass es sich um eine Falle handeln könnte, verdrängte den Gedanken, dass der Mann nach ihr greifen und sonst was mit ihr machen könnte.



    Sie schmetterte ihren dünnen Körper gegen die Tür, nicht wissend, was sie erwartete, hinter dieser zu sehen. Die Freiheit? Gott, der ihr sagte, dass sie tot war und es so im Himmel aussah? Ihre Freunde, die sie mit offenen Armen empfingen, kichernd über diesen derben Aprilscherz?
    Die Tür gab nach und das Mädchen stolperte über die glatten Fliesen durch sie hindurch.
    Es war ein Waschraum.



    Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Flüchtige Blicke flogen durch den Raum.
    Es gab Toilettenkabinen, ein großes, längliches Waschbecken mit einem Spiegel und Duschen. Gemeinschaftsduschen, wie es sie in Schwimmbädern gab – oder in Gefängnissen. Weißblaues Licht flimmerte aus den surrenden Neonröhren. Und als es ihr bewusst wurde, drohte ihr Kreislauf zu versagen. Es gab keine weitere Tür.

  • Boah Wow ich bin begeistert! Ich liebe solche Storys! Am besten mehr davon ;) ...Deine Story erinnert mich in der Idee an Saw! Kann das sein?!


    Menschen die in ihrem Leben einige negative Dinge getan haben (in ihrem Fall wohl das ausschweifende Partyleben). Was hat wohl der Mann getan?Und wer ist er überhaupt?


    Auch die Bilder sind klasse!


    Freu mich schon auf die Fortsetzung! :applaus

  • :applaus Das nenne ich mal interessant.
    Super Idee, gefällt mir wirklich gut.


    Machst es ja echt spannend, zwei Menschen in einem "Gefängnis" und keiner weiß was los ist.
    Da fragt man sich ja echt welcher Spinner hat die beiden dort eingespert :kopfkratz


    Joa was soll ich noch schreiben?
    Der text ist supi geschrieben, fässelt einem irgend wie direckt.
    Und die Bilder passen sehr gut zum Text unterstützen ihn wirklich gut.


    Lasse mich mal überrachen wie du weiter machen wirst.


    LG Sem :wink

  • Also ich finde die Story gar nciht zu speziell.
    Es ist etwas komplett anderes, als Teenie-Beziehungs-Geschichten, die es sonst hier gibt.
    Wirklich sehr spannend und vor allem etwas angst einflößend.
    Die Gesichte fesselt einen und man will gar nciht aufhören zu lesen.
    Besonders dieser Mann verbreitet eine dunkle Atmosphäre.


    Bin gespannt, wie es weiter geht in der weißen Hölle...

    [CENTER]


    [SIZE=3]Liebe, Intrigen, Mord, Totschlag, Affären, Liebeleien, Erbarmen, Lust, Freud, Leid, Wahrheit und ... Geheimnisse... [/SIZE]


    [SIZE=6]Die Simlinge von Riverview[/SIZE]
    [SIZE=4]Eine Kleinstadt und ihre Geheimnisse [/SIZE]


    [/CENTER]

  • Ah wie spannend!!!
    Erinnert mich gerade an ein Buch von Joy Fielding, was ich mal vor einiger Zeit gelesen hab.
    Ober der glatzköpfige Mann (hihi - jetzt muss ich an Posti-Glatzi denken :roftl) wohl wiklich er Entführer ist? Es kann ja auch sein, dass er ebenfalls selbst entführt wurde.

    Auf jeden Fall seeehr mysteriös. Mach bloß schnell weiter! ;)

  • Hallo Gifti ...

    Du kannst es wirklich die Leser in den Bann zu ziehen!!

    Ich mag wie Du schreibst und wie Du die einzelnen Szenen dar stellst.
    Es ist etwas komplett anderes als zu "Jemand der mich hält".
    Diese Story erinnert mich auch an einen Film, der sehr speziell ist und teilweise gar nicht zu verstehen ist. Vielleicht kennst Du ihn ja und hast Dich davon inspirieren lassen. Der Film heißt "Cube". Davon gibt es auch mehrere Teile, in denen man etwas mehr erfährt, warum diese Menschen eigentlich dort sind ...

    Es ist jetzt sehr schwer das Geheimnis zu lösen. Ich habe da mehrere Theorien.

    Vielleicht ist es tatsächlich so ähnlich wie in dem Film. Diese zwei Menschen sind aus einem ganz bestimmten Grund dort. Welcher, weiß ich natürlich noch nicht, aber vielleicht lässt es sich ja bei der nächsten Fortsetzung lösen. Vielleicht sind auch ein zwei Fallen in den Räumen vorhanden, um diese beiden zu testen, wie sie darauf reagieren. Vielleicht sind sie gar nicht wirklich dort und der Körper der Menschen liegt in einem Wachkoma ganz woanders ... Vielleicht ist sie sogar sie selbst dieser Psychopat und irgendetwas ist schief gelaufen und sie erinnert sich im ersten Moment nicht mehr daran. Eventuell wollte sie diesem anderen Menschen etwas antun oder auch nicht ....

    Puh, so viele Vielleichts und vielleicht (;)) ist die richtige Antwort dabei ... vielleicht aber auch nicht.

    Du siehst also, dass Du es geschafft hast, dass Leser wie ich mich mit Deiner spannenden Story auseinandersetzen und schon mitfiebern, wie es weiter gehen könnte ....

    Liebe Grüße
    Manja

  • "Cube" kenn ich auch! Das kam mir zusamm mit "Saw" in den Sinn!
    Also Ähnlichkeiten zu beiden Filmen sind da!


    Was ich vorhin vergessen hatte,der Text ist auch toll geschrieben.
    Es lässt sich fließend lesen. Das ist mir persönlich auch immer sehr
    wichtig wenn ich etwas lese.


    Da ich sonst eher weniger FS lese,im Grunde genommen nur die
    "außergewöhnlichen"... freu ich mich schon tierisch wie es weitergeht!


    Mach weiter so! :D

  • Das ist ein sehr interessanter Anfang.Die nüchternen Bilder schaffen ihre ganz eigene Atmosphäre,wodurch die Stimmungen im Gesicht der Personen noch deutlicher hervortreten.Zuerst dachteich ja an eine Ausnüchterungszelle,aber dann kommt dieser Mann,der dort offensichtlich auch eingesperrt ist,auf mich wirkt er nicht bedrohlich,eher resigniert.Eine psychiatrische Klinik?Aber woist dann seine Liege zumSchlafen.Vielleicht sind sie auch tot und in einer Art Zwischenstation gefangen,diese wäre aber sehr unangenehm.Auf jeden Fall eine gute Story,mal etwas ganz neues.

  • Wow, danke für die ganzen Antworten, habe damit ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.



    Zuerst möchte ich allgemein auf die Ähnlichkeit zu diversen Filmen eingehen, de hier ja öfter angesprochen wurde.




    Also erstmal ehrt es mich, dass meine SIMS-FS mit erfolgreichen Hollywoodfilmen verglichen wird.


    Nun, die Idee habe ich nicht von einem Film, sondern von mir selbst, deren schlimmster Albtraum in ihrer Kindheit war, genau sowas zu erleben: Aufzuwachen in einem solchen Raum - ohne Tür und Ausweg. Vllt eine zu lebhafte Fanatsie, vllt ein bisschen irre - aber so war ich wohl eben


    Diese Vorstellung von früher ist mir wieder eingefallen, als ich ein Buch (wahrscheinlich das von Julika erwähnte) gelesen habe, in dem das Thema im Ansatz so vorkam (wirklich nur "im Ansatz". Meine Geschichte wird vollkommen anders verlaufen und das Buch stellt die Geschehnisse doch auch sehr anders da, als in meiner Fantasie, aber die Idee kam mir dann eben wieder)


    SAW 1 habe ich vor einigen Jahren mal gesehen (die anderen Teile nie), kann mich auch nur noch schwammig daran erinnern. Ich denke aber schon, dass es nicht verwunderlich ist, wenn Leser denken 'oh, wie bei SAW'. Das Thema ist natürlich nicht neu und wurde schon mehrfach ähnlich behandelt. Meines Wissens (und HOFFENTLICH) noch nicht in der Ausführung, wie ich es plane, aber der gleiche Ansatz ist auf jeden Fall schon öfter da, wohl bei mehreren Filmen und Büchern.


    Ich kann euch sagen, dass ich keinen davon zum Vorbild genommen habe, mich an keinem orientiere, wenn Ähnlichkeiten auftreten ist das wohl hauptsächlich Zufall.


    Die anderen hier erwähnten Filme (Cube?) kenne ich gar nicht, auch nicht vom Hören. (Hört sich aber spannend an, vllt sollte ich den mal ansehen ;) )


    Die Geschichte soll nicht ins Horror-Genre abrutschen und Abgeschlachte, besonders blutige Szenen etc wird es auch nicht geben.


    Ich versuche mich an einem Psycho-Thriller - und wir wollen mal schauen, was draus wird :hua



    Ich wünsche euch auf jeden Fall viel 'Spaß' beim Lesen - oder zumindest Unterhaltung und ein paar Gedanken.



    CoriSim: Vielen Dank! Toll dass dir die Geschichte gefällt und du mitlesen willst, freut mich total. Zur Ähnlichkeit mit SAW habe ich ja oben schon was geschrieben.
    Danke für dein liebes Lob und dass du einen Hang zu außergewöhnlichen Storys hast, ist natürlich sehr von Vorteil :D
    Wer der Mann ist (zu sein scheint?) klärt sich im nächsten Kapitel - zumindest grob.


    Sem: Wow, dankeschön! Freut mich echt, dass die Geschichte so gut ankommt, hab ich wirklich nicht gedacht. Danke für dein Lob!
    Ja, welcher Spinner hat sie dort eingesperrt... das ist natürlich eine de zentralen Fragen. Er wird sich bald mal sehen lassen, aber mehr verrate ich noch nicht :D
    Cool, wenn du weiterhin mitliest.


    Raphiarts: 'Die weiße Hölle'... das ist wirklich gut, vllt sollte ich das als Kapitelüberschrift fürs 1. Kapitel nehmen :D
    Danke für deinen Kommentar und noch toller dass dir die Geschichte gefällt und du sie nicht zu 'speziell' findest und weiterlesen willst. Juhu


    Julika: Du meinst "Nur der Tod kann dich retten", oder? Lustig, dass wir die gleichen Bücher lesen
    Danke für deinen Kommentar und cool, dass dir die Story soweit gefällt und du sie spannend findest.
    Dass der Mann dich an Posti erinnert finde ich hingegen... weniger gut, denn wetten ich muss jetzt IMMER an ihn denken, wenn ich über den Mann schreibe? AH!


    Manja: Ah, danke. CUBE kenne ich wie gesagt gar nicht.. hört sich aber gut an..
    Ich finde deine Theorien übrigens gut, ich LIEBE Theorien :D Auch wenn ich natürlich nicht sagen kann/will, ob eine davon stimmt, aber deine Art zu denken gefällt mir sehr.
    Toll, dass du 'infiziert' bist und weiterlesen willst, dann ist mein Ziel ja erreicht. Mal gucken, ob sich deine Theorien bewahrheiten oder noch neue aufkommen :D


    Shoshona: Danke dir sehr. Hatte ein bisschen Bedanken bei den Bildern, weil ich ja einfach überhaupt keine Deko oder gute Hintergründe einbringen kann und mich völlig aus die Posen/Gesichtsausdrücke beschränken muss. Befürchtete, dass das schnell als 'langweilig' abgetan wird. Umso besser, wenn es trotz (oder grade wegen) des monotonen Hintergrundes gut ankommt.
    Auch deine Theorien finde ich mehr als spitze. Wirklich wow. Schreibst du zufällig auch? WO sind deine Storys? :D
    Hoffe, dich weiterhin begeistern zu können und freue mich übr so viele Leser

  • Die Fs ist einfach unglaublich! Also ich finde sie einfach toll und nicht "speziell"^^
    Bin schon gespannt auf die Fortsetzung! Wer ist dieser Mann? Ich denke, es ist nicht derjenige, der sie hineingebracht hat, sondern bloß ein weiterer "Gefangener".
    Und warum gibt es keine weitere Tür? Ganz schön Thriller-mäßig, aber tortzdem gut!
    Die Fotos sind sehr gut und dein Schreibstil gefällt mir auch! :D

    lg, Bienchen

    =)

    Can't remind of the past.
    Can't realize the present.
    Waiting for the future with you.


    [SIZE=4][/SIZE]

  • Nein , ich schreibe nicht, dazu hab ich kein Talent, aber ich lese unendlich viel und ein ziemlich breites Spektrum.Für Fotostories hätte ich auch beim besten Willen keine Zeit mehr.

  • halloo gifti *wink*
    also die fotostory
    ist einfach nur geil!! voll spannend.
    ich frag mich warum die in diesem Raum sind und
    wie die beiden da hingekommen sind! du schreibst echt schöne
    gechichten
    lg FrWunder

    [SIZE=4] [SIGPIC][/SIGPIC][/SIZE]

  • Bienchen: Wow, vielen Dank. Der Mann wird in der nächsten Fortsetzung ein bisschen was über sich erzählen... aber dafür tauchen natürlich auch neue Fragen auf :D
    Schön, wenn es Thrillermäßig ist, ich mag Thriller :D Danke für dein Lob und hoffentlich gefällt dir das nächste Kapitel ebenso.


    Shoshona: Schade eigentlich ;) Hätte gern was von dir gelesen. Aber man kann nicht alles haben ;)


    FräuleinWunder: Ich danke dir sehr. Dein Lob ehrt mich total und ich freue mich, wenn du witer dabei bleibst :)

  • Hallo liebe Leser. Ich wünsche euch viel Spaß beim Rest von Kapitel 1 und bei Kapitel zwei - in dem eine neue, zentrale Person eingeweiht wird, ihr dürft also gespannt sein. (Ja, es GIBT noch eine Person :D )
    Vielleicht klären sich einige Fragen... vielleicht tauchen neue auf... aber hoffentlich gefällt es euch.



    Kapitel 1 - Teil 2



    Das Mädchen taumelte zurück in den zweiten Raum. Der Mann saß noch immer an der Wand, sein Gesicht auf die weißen Fliesen starrend, seine Hände auf den Beinen abgestützt.
    „Er ist auch ein Gefangener“, schoss es ihr durch den Kopf und sie begriff, dass es so sein musste.
    Als die Tür hinter ihr zuschlug, stolperte das Mädchen über ihre eigenen Füße und schlug längs auf dem Boden auf. Sie machte sich nicht die Mühe, sich wieder aufzurappeln und blieb auf den kalten Fliesen sitzen. Ihr Körper schmerzte.



    „Wer sind Sie?“, fragte sie den Mann und sah im jetzt direkt ins Gesicht. Er hatte graue Augen und eine kleine Verletzung mit getrocknetem Blut an der Wange.
    „Er nennt mich Ian“, nuschelte der Fremde.
    „Wer? Wer nennt sie Ian?“



    „Er“, wiederholte der Mann, ohne eine Erklärung abzugeben.
    „Und wer sind Sie?“ Sie war nicht zufrieden mit seiner Antwort.
    „Ich weiß es nicht.“
    Ian vergrub sein Gesicht wieder in seinen Händen. Seine Fingerspitzen krallten sich in seinen kahlen Kopf.
    „Wie heißt du?“, fragte er kaum hörbar.



    Das Mädchen holte Luft, die ihr dann aber im Halse stecken blieb.
    „Ich… es fällt mir nicht ein“, stammelte sie, als sie es begriff.
    Ihr Name war verschwunden. Ausgelöscht, wie jede Erinnerung an den letzten Tag. Wie jede Erinnerung… an ihr ganzes Leben.
    Panik überkam sie.
    Wer war sie? Wieso wusste sie nicht, wer sie war? Was war passiert? Das rothaarige Mädchen sprang auf und lief zurück in den Waschraum zum Spiegel, der viel zu hoch angebracht war.



    Ein unbekanntes Gesicht mit mascaraverschmierten Augen starrte sie aus der glatten, sauberen Spiegelscheibe an. Wer war sie?
    Das Mädchen schrie. Schrie, bis ihre Stimme versagte und sie nur noch weinen konnte, weinen und schluchzen, und auf dem ausgekühlten Boden zusammenbrach.


  • Kapitel 2


    „Paula! Paaaula!”
    Das Mädchen erschrak. Wer war es, der dort rief? Ians schwache Stimme war es nicht. Verwirrt aber viel zu neugierig, um liegen zu bleiben, rappelte sie sich auf und schlich durch die schwere Tür ins den Raum, in dem sie Ian begegnet war.
    Der junge Mann hockte noch immer zusammengekauert neben der Tür, starrte jetzt aber wie paralysiert auf die gegenüberliegende Wand. Die Wand mit der Milchglasscheibe.



    Ihr stockte der Atem, als sie den Mann hinter der Wand sah. Es war kein Spiegel. Es war tatsächlich eine Art Fenster. Ein Fenster in einen anderen Raum. In eine andere Welt.
    „Hallo Paula“, rief der Mann, scheinbar erfreut über ihren Anblick.
    Das rothaarige Mädchen erschauderte. Meinte er sie? War Paula ihr Name? Wer war dieser Mann?



    „Setz dich doch“, meinte er, und deutete auf die Wand, an der auch Ian saß, als stehe dort ein weicher, einladender Plüschsessel.
    Sie schluckte. Was hatte der Mann vor?
    Gehorsam setzte sie sich neben Ian, bedacht darauf, genug Abstand zu halten. Sie wollte den Mann auf gar keinen Fall reizen. Wenn er der Schlüssel hier raus war, musste sie tun, was er sagte.
    „Hallo Paula“, sagte der Mann hinter der Scheibe noch einmal, als das Mädchen sich gesetzt hatte.
    „Das ist Ian. Wie ich sehe, habt ihr euch schon kennen gelernt. Und ich… nennt mich Kor.“ Der Mann grinste.



    Paula wusste nicht genau, wie sie sich einen Entführer vorgestellt hatte, aber Kor entsprach diesem Bild überhaupt nicht. Er sah aus wie ein ganz normaler Durchschnittsmensch, vielleicht schon zu durchschnittlich, ohne irgendwelche Besonderheiten. Einzig und allein die große Narbe, von der Wange über die Nase reichend, war auffallend. Ob er sie von einem Kampf hatte? Nahm er öfter Leute gefangen?



    „Kann er uns hören?“, flüsterte das Mädchen zu Ian und bevor dieser reagieren konnte, schnaubte Kor verächtlich.
    „Jedes Wort“, sagte er. Also kommt nicht auf die Idee, irgendwelche Pläne zu schmieden, ich kriege das mit, bevor es euch bewusst ist.“
    Das war’s. Die letzten Zweifel waren ausgeräumt. Sie waren Gefangene.


  • „Lass uns gehen“, sagte Ian und die Kraft in seiner Stimme ließ Paula zusammenzucken. „Wir haben nichts getan.“
    „Achja? Nun, ihr werdet zurecht kommen.“
    Wusste der Mann, dass sie sich an nicht erinnern konnte? Hatte er ihr Gedächtnis ausgelöscht? Waren sie vielleicht doch Strafgefangene?
    „Wo sind wir hier?“, hörte Paula sich fragen, doch Kor schien zu keiner Antwort bereit.
    „Was haben Sie mit uns vor?“
    Sie wusste, dass es irrig war, eine Antwort zu erwarten. Der Mann antwortete nicht auf Fragen, er sagte nur das, was er sie wissen lassen wollte.
    „Geht es um Geld?“, fragte Ian und der Mann lachte.



    „Meinst du, es geht immer nur ums Geld?“
    Ian seufzte.
    „Haben Sie uns entführt, weil…“
    „Ian, spar dir deine Kraft. Und vertragt euch lieber.“
    Mit diesen Worten verschwand der Mann und die Scheibe ließ wieder die Illusion eines Spiegels aufkommen.



    „Was weißt du über ihn“, fragte Paula, als sie ihre Gedanken einigermaßen geordnet hatte. Sie hatte so viele Fragen an Ian, wusste nicht, wo sie anfangen sollte.
    Sie würde genug Zeit haben, sie alle zu stellen, schoss es ihr durch den Kopf und unwillkürlich bildete sich ein dicker Klos in ihrem Hals. Ob ihre Familie sie suchte? Hatte sie überhaupt Familie?
    „Nichts“, riss Ian sie aus ihren Gedanken. Er schien zu erwarten, dass sie weitere Fragen stellen würde, doch als sie das nicht tat, begann er zu reden.



    „Ich bin vor einiger Zeit aufgewacht“, erklärte er. „Nebenan in dem Raum, auf einer Liege. Ich weiß nicht, wie lange es schon her ist. Vielleicht einige Stunden, vielleicht nur Minuten.“
    Seine Stimme stockte.
    „Dann bin ich hier rüber gerannt und in den Waschraum und als ich zurück in den ersten Raum wollte, war er verschlossen.
    „Er war verschlossen? Eben, als ich…“
    „Ich glaube, er kann die Türen fernsteuern“, fiel Ian ihr ins Wort.
    „Irgendwann wurde Licht hinter dem Spiegel an der Wand angeschaltet und man konnte hindurchgucken. Dann ist Kor dort aufgetaucht. Ich bin zu Tode erschrocken.“



    Paula rannten Tränen über die Wangen. Was war das hier für ein Spiel?
    „Er hat mich Ian genannt und gesagt, dass ich bald Gesellschaft bekommen würde. Ich dachte, dass er reinkommt und mich umbringt, aber er verschwand einfach wieder. Bis eben.“
    „Ich kann mich an nichts erinnern“, ergriff das Mädchen das Wort. „Aus meiner Vergangenheit, meine ich.“
    Ian nickte stumm. Er schien geistig vollkommen gebrochen.
    „Glaubst du, es kommen noch mehr?“, fragte Paula, obwohl sie wusste, dass Ian ihr keine Antwort geben konnte.



    „Noch mehr Gefangene? Ich hoffe nicht… aber weiß man, was das für ein gestörter Irrer ist?“
    „Wie lange er uns wohl hier behalten will?“ Plötzlich fiel Paula ein, dass sie ja gar nicht wusste, wie lange sie schon hier war. Sie war davon ausgegangen, erst vor wenigen Stunden hergebracht worden zu sein, aber was war, wenn er sie schon Tage hier fest hielt? Wochen? Oder noch viel länger. Dass sie sich nicht erinnerte, hieß nicht, dass sie bis gestern ein freier Mensch gewesen war. Paula erschauderte.



    „Ian, wir müssen hier raus.“ Entschlossen stand sie auf.
    Ian sah sie mit seinen grauen Augen ohne jegliche Hoffnung an.
    „Paula… es gibt noch nicht einmal eine Tür.“

  • Da sind die beiden wohl in die Hände eines gefährlichen Psychopathen gefallen,der auch noch das Gedächtnis löschen kann.Aber allein kann er das fast nicht bewerkstelligt haben,er braucht Helfer.Bin gespannt wie die Geschichte weitergeht, die beiden brauchen ja Essen ,ob man ihnen was bringen wird?Momentan scheint es keinen Fluchtweg zu gebnen, aber wenn man ihnen etwas bringt, vielleicht können sie dann einen Ausbruch versuchen,schwierig , wennn man nicht weiss, wo man herkommt und wo man ist.

  • Ich gebe zu, ich habe zunächst auch an Saw gedacht. Ich habe also spontan weitergelesen. Und siehe da ... jetzt hat mich die Story voll in ihren Bann gezogen. Ich mag deinen Schreibstil. Zum einen, weil er angenehm zu lesen ist und aber auch, weil du eine irre Spannung aufbaust. Deswegen freu ich mich auch schon auf die Fortsetzung. Die Bilder machen das Ganze auch sehr spannend und ich finde sie auch - trotz der kahlen Umgebung, die aber ja dazugehört - sehr schön.
    Nun, dann will ich mich jetzt wieder verziehen und hoffe, dass es bald Neues von "Paula", "Ian" und "Kor" zu hören gibt :)