Amoklauf von Winnenden

ich wohne auch relativ in der nähe, er ist anscheinden durch unsere stadt gefahren.
trotzdem hab ich es erst heute so richtig mitbekommen, ich hatte gestern geburtstag deshalb war unser fernseher aus.
das mit den killerspielen- ich denke schon, dass das miteinander zusammenhängt, aber nicht so, wie es immer dargestellt wird, von wegen shooter machen aggressiv und dann rennt er eben los-
ich denke, dass "gewalt" in unserer heutigen gesellschaft nicht mehr present ist als früher, nur eben viel "theoretischer".
früher war es eben gang und gäbe geschlagen zu werden, ws heute (zum glück) anders ist, deswegen hat keiner ein wirkliches bild davon, was gewalt bedeutet.
stattdessen ist gewalt in form von filmen und spielen allgegenwärtig, und ich sehe eher das problem darin, dass sie so unrealistisch dargestellt wird- auf der einen seite ist da james bond, der halbtotgeschlagen wird, liegen bleibt- aber natürlich nur aus taktischen gründen um dann aufzuspringen und alle anderen umzuhauen. auf der anderen seite werden kleine kinder im kindergarten wenn sie ihre kleinen patschehändchen einem anderen kind an die schulter patschen gleich mit einem "meu meu" abgehätschelt. es fehlt einfach der bezug zur wirklichkeit, ich weiß nicht um es einem menschen klar ist was er da wirklich tut, bzw. ich bin mir sichr, dass er es nicht weiß, wohr auch?
ansonsten liegen die auslöser mit sicherheit woanders, ein sensibler grundcharakter, vernachlässigung, wahrscheinlich gar nicht bewusst, aber er hatte mit sicherheit keinen ansprechpartner an den er sich wenden konnte. es heißt, er wäre ein netter, zurüchaltender junge gewesen- das heit doch im klartext, er war unauffällig, deshalb hatte niemand ein problem mit ihm, er wurde überallhin mitgenommen weil er nicht gestört hat, aber er hatte auch niemanden, mit dem er wirklich befreundet war.
auffällig finde ich auch, dass es immer nur jungen sind die amok laufen, keine mädchen. vielleicht liegt es daran, dass mädchen weniger probleme damit haben, ihre emotionen zu zeigen, oder daran dass es jungen an bezugspersonen fehlt, das weiß ich nicht.
was mich persönlich beim zeitunglesen aggressiv gemacht hat, sind die o-töne der politiker von wegen "zutiefst erschüttert" "schockiert" etc.
mich wundern derartige ausbrüche gar nicht, davn abgesehn, dass ich nicht glaube, dass sie ernsthaft "erschüttert" sind, natürlich ist es schrecklich wenn sowas passiert, aber wer ann sowas schon wirklich begreifen? wer kann da mitfühlen? ich spüre nichts, mein verstand sagt mir es ist schrecklich, aber da es mich nicht direkt tangiert kann ich nicht mitfühlen und ich finde es heuchlerisch sowas zu sagen. teilweise ist es bestimmt auch besser, dass man nicht jedes leid der welt spüren kann, das wäre auch viel zu viel für einen menschen allein, das würde unseren "emotionalen speicherplatz" mit sicherheit überlasten.
zurück zu den politiker- ich denke, dass unser schulsystem auch serinen beitrag zu solchen kurzschlüssen leistet- ich meine, theoretisch kommt jeder mensch mit den gleichen chancen auf die welt, aber praktisch sieht das doch sehr anders aus.
ich weiß nicht, ob ich auf dem gymnasium wäre, wenn meine mu8tter nicht apothekerin und mein vater gmnasiallehrer gewesen wären, ganz einfach, weil man als kind doch viel lernt und einem ganz andere dinge beigebracht werden und weil ich immer wusste, dass man mir mit den hausaufgaben helfen kann wenn ich sie nicht verstehe.
an unserer schule ist es auch so, dass sich die lehrer freuen, wenn man sie etwas fragt, weil sie gerne helfen und uns etwas erklären (zumindest die meisten).
anders ist das bei einem beknnten, der auf die hauptschule geht.
er ist überhaupt nicht dumm oder faul, aber er hat eben keine große schwester die ihm mathe erklären kann oder eine mutter die mit ihm chemie lernt und seine lehrer motzen ihn an dass sie pause haben wollen, wenn er sie nach dem unterricht noch etwas fragen will.
im alter von 10 jahren wurde entschieden, wer "schlau" ist und wer "dumm", wer arzt wird und wen kein mensch nach seinem abschluss (und wenn er um 2 noten besser ist als ein anderer, der auf dem gymnasium war) aufnehmen wird.
und dann steht doch in der zeitung, dass der psychologe sagt, der junge mann hätte kein "konzept für sein leben" entworfen! wie soll er denn ein konzept entwerfen wenn er derartig eingeschrenkt ist und von allen behandelt wird als wäre er zweitklassig?
das trifft jetzt nicht unbedingt auf diesen fall zu, anscheinend hatte er ja recht urchschnittliche noten, aber man muss sich- finde ich- wirklich nicht wundern.

Bei uns hingen heute die Flaggen auf Halbmast mit einem schwarzen Band dran. Wir haben eine Schweigeminute abgehalten und wir wurden gefragt wie es uns ginge, wir haben darüber geredet. Man merkt, dass auch die Lehrer sehr betroffen sind. Es wurde auch ein Seelsorgeraum eingerichtet, weil es eben doch nicht sooo weit weg ist und es einige Leute gibt, die Leute da kennen.
Eine meiner Klassenkameradinnen hat einen Bekannten, der früher in der gleichen Mannschaft wie der Amokläufer gespielt hatte, erwar total geschockt wegen dieser Tat. Und eine andere Klassenkameradin hat eine Bekannte, die wohl in einem dieser Klassenzimmer saß. Ich finde es unvorstellbar und wünsche gerade auch den Angehörigen und Freunden der Opfer viel Kraft für die nächste Zeit.

Zitat von Renesmee

Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich finde es irgendwie krass, dass im Gedankenthread über Hosen diskutiert wurde, während am Morgen ein Amoklauf verübt wurde.

Renesmee, ersteinmal möchte ich wirklich sagen, dass mich Dein Beitrag sehr bewegt hast und Du in jedem Punkt recht hast. Es kann nicht sein, dass so vielen Leuten sowas egal ist, dass sie ihre Welt sich weiter drehen lassen und meinen, dass ein bisschen Anteilnahme oder gar eine Schweigeminute total "sinnlos" wären und sie es für unnötig halten Gedanken daran zu verschwenden.

Wir sind alle furchtbar entsetzt und unfassbar geschockt.
Das siehst Du auch daran, dass sich dieser Thread innerhalb von wenigen Stunden so sehr gefüllt hat, dass alle ihre Meinung äußern.
Trotz allem bleibt eine Diskussion zu den Egoshootern, Gründen, dem "Warum?" nicht aus. Dieses "Warum?" kann auch der Grund sein, weswegen gleich Diskussionen darüber entbrennen. Auch ich sehe den Grund nicht in diesen Spielen. Sie verleiten nicht dazu, aber sie können dazu bewegen es tatsächlich zu tun, was sie ohnehin schon vorhatten.

Unbedingt sagen mag ich auch etwas zu dem, was ich da oben zitiert habe: Auch ich war an dieser Hosendiskussion beteiligt und das garantiert nicht, weil mich die schrecklichen Ereignisse von Winnenden nicht völlig aus der Bahn geworfen hätten. Ich bin nicht auf simsforum.de gegangen, nachdem ich Nachrichten geschaut habe, und habe mir überlegt: So, heute mag ich gern eine völlig banale Diskussion über Hosen führen, die Nachrichten sind gerade zu langweilig geworden und es gibt ja eh keine neuen Erkenntnisse.
Es geschehen - und da lass ich mal den Moralapostel raushängen - passieren täglich solche furchtbaren Dinge, ohne dass wir alle im Gedankenthread vor Entsetzen die Backen aufpusten. Anschlag im Irak. Autobombe gezündet. Selbstmordattentäter. 12 Tote, 53 Tote, 4 Tote.
Das "interessiert" uns doch in dem Sinne auch nicht? Wir finden es furchtbar, wenn wir es zufällig in den Nachrichten mitbekommen, aber es wäre einfach nicht richtig jetzt zu sagen, dass wir doch alle so blöd sind und uns einen feuchten Dreck darum kehren, was da in Winnenden passiert ist.. Weil es IST nicht so. Es bewegt uns alle - ob mit oder ohne Hosendiskussion.

Im übrigen habe ich mich etwas gefragt, als ich DIES heute gelesen habe: Inwiefern würden WIR es hier im Forum ernst nehmen, wenn irgendwer ... sei es im Gedankenthread oder sonstwo, ankündigen würde, dass er morgen Amok laufen würde. Oder käme daraufhin auch nur ein "LOL" wie von "Bernd" in dem eben genannten Artikel?
Wirklich, wenn man ehrlich ist ...
Ich weiß es nicht. Es wird soviel Müll geschrieben im Internet, würde man ehrlich zu seinen Eltern gehen und sagen: "Mama, da hat jemand im Forum geschrieben, dass er morgen Amok läuft. Rufen wir die Polizei?" ...

Hach man..

Zitat von sys64738

Das ist verbale Untertreibung: Gemessen an den Spielerzahlen von "Killerspielen" ist die Anzahl der Amokläufer unter ihnen praktisch nichtig. Die Presse und Politik vermischt hier gerne mal die Begriffe Korrelation mit Kausalität. "Alle Amokläufer haben Killerspiele gespielt" ist eine Korrelation, aber dadurch ist exakt nichts Bewiesen für die Kausalität. Zumal ist die Behauptung auch noch falsch, Amokläufer gab es durchaus auch vor den Killerspielen und vor Computern überhaupt. Würde ich Nachforschungen anstellen würde ich vielleich herausfinden das alle Amokläufer der letzten N Jahre oft bei McDonalds gegessen haben oder eine bestimmte Musikrichtung hören. Nur sagt das genausoviel aus: Nichts.

Stimmt, so alleinstehen ist diese Aussage nichtssagend. Im Zusammenhang mit Forschungen zu derartigen Spielen, deren Auswirkung auf das Verhalten (die man ja so gerne plattredet, die aber erwiesenermaßen existieren, AUCH wenn dann nicht jeder mit eienr knarre wild umherläuft.) ist sie dies dann aber nicht mehr. Ich rede das ja nicht so daher, ich habe Bücher zu dem Thema gelesen (oder lesen müssen, trifft es eher).

Zitat von sys64738

Möglich, aber wo ist der Unterschied zu Menschen die sich ihren Kick holen indem sie Zombie-Splatter-Filme oder Foltermovies wie Saw oder Hostel angucken? Das guckt auch keiner um wegen der Armen Opfer zu trauern, und es stumpft genauso ab. Die "Grafik" ist besser und man kann sich sogar die "besten" Szenen noch mal in Slow-Motion reinziehen. Und solche Filme kommen als "Kulturgut" in die Kinos und sind kommerzielle Erfolge...

Der Unterschied ist, dass man beim Spielen dieser Spiele etwas TUT, beim Ansehen besagter Filmer nimmt man es eher passiv entgegen. Das macht auch schon einen großen Unterschied, wenn es auch stimmt, dass diese Filme ebenfalls entsensibilisieren, hatte ich auch schon angeschnitten. Man kann jetzt ausschweifen und über die natürliche Blutlust des Menschen philsophieren, der schon immer irgendwie gerne gesehen hat, wie seinesgleichen zerstümmelt wird, aber das hat mit dem eigentlichen Thema dann direkt nichts mehr zu tun.

Zitat von sys64738

Dieser "Kick" kommt durch "Killerspiele", aber genauso bei Extremsportarten, Jump-and-Run Spielen u.ä. und ist einfach durch erhöhung des Adrenalinspiegels zu erklären. Die einen Mögen das, die anderen nicht. Nicht jeder Klettert ohne Seil steile Felsen hoch, macht Bungee-Jumping o.ä.

Das ist aber ein anderer Kick, musst du zugeben. Ich gehe ab und an gerne auf eine Achterbahn, aber ich fühle mich ganz anders, wenn ich einen Egoshooter spielen soll. Das ist ein anderes Gefühl. Adrenalinausschuss, ja, schon. Aber die Wirkung ist nicht dieselbe.

Ich finde es wirklich traurig, dass keiner richtig versteht, was ich eigentlich sagen möchte... Ich habe nie gesagt Egoshooter = böse, verbannungswürdig. Ich will nur sagen, dass sie nicht ohne Wirkung sind und gerade bei dem psychologischen Krankenbild wie dieser Tim K. es aufgewiesen haben muss ist die Auswirkung erheblich.
Bei Otto-Normal-Verbrauchern ist das ein anderes Lied. Punkt.

Edit: Mist, habe nicht gesehen, dass noch eine Seite folgt...

Miesi: du triffst da noch einen Punkt; dieses schreckliche Notensystem, das völlig unnötig wäre und teilweise (nicht ingetral!) schuld daran ist, dass ein junger Mensch schon so fertig sein kann mit der Welt. Es geht nur um gute Noten in den sturen, kleinkarierten Fächern, es geht nicht um den Meschen X, der eben nicht toll in Mathe ist, aber dafür toll zeichnen kann, oder immer super hilfsbereit ist, oder super tolle - wenn auch orthographisch und grammatisch katastrophale - Geschichten schreibt. Der Mensch bleibt im Schulsystem auf der Strecke. integration? Nö. Sozialisation: nicht so, wie sie aus moralischer Sicht sein sollte. Wir alle wissen es besser. Mann, ich arbeite später lieber in einer Offenen Schule -.-

Ein grauenvoller Gedanke, dass sowas auch an der eigenen Schule passieren könnte. Auch bei uns wurde heute auch eine Schweigeminute eingehalten und die Lehrer haben mit uns drüber gesprochen, ob man nicht ein Projekt für Schüler einrichten sollte, bei denen sie lernen in solch einer Situtaion ruhe zu bewahren, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen (aus dem Fenster springen u.s.w.)
Außerdem wurde uns gesgat, wir sollten besser auf unsere Mitschüler achten und auch eingreifen und melden ,wenn der Verdacht eines Amoklaufs besteht.
Damit wär ich trotzdem vorsichtig , da beim letzten Amoklauf auch bei uns in der Schule drüber gesprochen wurde und ein Kurs sich spaßhaft gefragt hat: wer wüde von uns amok laufen? Und einer meinte : "Ja der Olli" olli meinte daraus rein spaßig mit einem grinsen:"Ja klar und du steht auch auf meiner Liste." Daraufhin sind 2 Mädchen direkt zum Direktor und haben gesaht jemand würde einen Amok lauf planen.
Der hat sofort bei der Mutter von Olli anegrufen und es gab ein großes ohei um nichts und Olli hatte ganz viel stress, obwohl er nie Amok laufen würde.
Trotzdem bin ich wie jayJay auch der meinung das man es sofort melden sollte.

Ein aussagekräftiger Artikel:
http://www.mein-parteibuch.de/…ten-vom-opfer-zum-taeter/

Ich wohne in Winnenden und besuche das Gymnasium gegenüber der Realschule. Wir waren drei Stunden in der Schule eingeschlossen bis wir evakuiert wurden und hatten kaum Informationen, außer verwirrenden Gerüchten und Berichten aus dem Radio. Mein Freund geht dort auf die Schule, er sollte dieses Jahr seinen Abschluss machen. Wirklich, schon ich heule seit gestern nurnoch, fange plötzlich an zu zittern. Dabei habe ich von dem ganzen Schrecken recht wenig mitbekommen. Ich kann mir garnicht vorstellen wie es denen geht, die mit ansehen musste wie Klassenkamaraden erschossen wurden, oder die, die ihre Kinder verloren haben. Eines der ermordeten Mädchen war bis zur 6. in meiner Klasse, hat dannn auf die Realschule gewechselt. Anfangs war ich recht gut mit ihr befreundet, ende der 6. haben wir uns dann zerstritten und keinen Kontakt mehr gehabt. Und jetzt ist sie tot. Es ist wirklich unbegreiflich und unvorstellbar. Mein Freund kannte drei der ermordeten Mädchen aus seinem Tanzkurs und hatte sich gut mit ihnen verstanden. Er ist vollkommen traumatisiert, auch wenn er zum Glück nicht mitansehen musste wie es passierte, da er in einem Technikraum war als es passierte und durch das Fenster entkommen konnte. Was geschehen ist lässt sich nicht in Worte fassen, es lässt sich nicht begreifen. Ich fühle mich noch immer wie gelähmt und betäubt vom Schrecken, und auch wenn ich diese Zeilen schreibe zittere ich, doch ich muss es irgendwie loswerden. Wir waren heute in unserer Schule und haben getrauert. Die ganze Schule hat nurnoch geheult, selbst die Lehrer hatten Tränen in den Augen. Wirklich, wenn man sowas im Fernsehen sieht hat man natürlcih Mitgefühl, denkt darüber nach, es geht einem nahe. Doch man denkt immer dass einem sowas nicht passieren könnte. Und plötzlich ist es da. Auch wenn ich denke dass sich nach langer langer Zeit alles wieder nromalisieren wird, habe selbst ich, die ncith direkt beteiligt war, Bilder im Kopf die ich nicht vergessenw erde. Die Krankenwägen und Polizeiautos in langen Ketten auf der Straße, die wir von unserem Klassenzimmer, wo wir eingeschlossen waren sehen konnten, bestimmt eine STunde lang ununterbrochen ein Auto nach dem anderen. ich bin wirklich einfach nur am boden zerstört. Dass man auf diese Weise aufgeschreckt wird ist wirklich schrecklich. Noch schrecklicher sind selbstverständlich auch die ganzen Opfer. Alles, wirklich alles ist schrecklich! Ich könnte die ganze Zeit nurnoch weinen, und wenn ich nicht weine bin ich wie betäubt vor Schock. Ich kann mri nicht vorstellen dass ich mittwoch morgen normal zur schule gegangen bin, und dass ich jemals wieder normal zur schule gehen werde. ich kann mir den unendlichen Schmerz der direkt betroffenen nicht vorstellen. Auch wenn ich dankbar sein sollte, dass es nicht meine Schule war, dass ich niemanden verloren habe, der mir wirklich nahe stand, ich kann nicht froh sein, denn es ist einfach nur schrecken. Warum musste soetwas passieren? Ich leide mit den Angehörigen und Freunden der Opfer. Dieser ganze Schmerz den ich empfinde muss nur ein bruchteil dessen sein, was aus heiterem Himmel über diese Menshcen hereinbrach.

Was ich auch schrekclich finde sind die Reporter. Wenn man an der Trauerstelle Kerzen anzünden will, wird man von allen Seiten gefilmt. Auf dem Weg zur Schule heute wurde ich mehrfach von Reportern abgefangen. Eine Fünftklässlerklasse wurde während der evakuierung zur Stadthalle befragt bis die Lehrerin die Reporter verscheucht hatte. Das ganze Schulgelände ein einziges Pressenetz. Wir wurden heute alle zum Eingang in der Tiefgarage rausbegleitet um nicht an denen vorbei zu müssen. Es ist schrecklich.

Es tut mir leid wenn der Beitrag ungeordnet und voller Schreibfehler und nicht sehr produktiv ist, doch ich musste es loswerden.

Huhu!

Also ich finde es vollkommenen Quatsch, den vater wegen seiner Sammelleidenschaft
auch bestrafen zu wollen.
Soweit ich informiert bin, waren alle Waffen, auch die im Schlafzimmer weggeschlossen.
Aber das der eigene Sohn eine Ahnung von Zahlenkombinationen oder den Aufenthaltsort der Schlüssel kennt, ist für mich normal.
Mein Freund sammelt auch Waffen und hat auch einiges an Munition zu Hause,
und mag sich später im Keller auch einen "Schießstand" einrichten, dennoch würde er
niemals Amok laufen.

Mich regen die ganzen Fernsehberichte und "typischen Täterprofile" auf.
Soll jetzt jeder 17jährige, depressive Junge ohne stabiles Umfeld Amok laufen?
Wenn er auch noch Cs spielt sowieso? Na dann, prost Mahlzeit.
Dann gibt es bald keine Schüler mehr, wenn keder 15 Leute umbringt.

Die Sache mit den Schulpsychologen ist auch gerade zu lachhaft.
Überall berichten sie, die zuständigen Schulpsychologen sollen
mehr auf Hinweise der Lehrer und generell auf die Schüler achten,
ich kenne hier im Umkreis keine einzige Schule die einen Psychologen besitzt.
*welch Ironie*

Ich denke, solche selbstverständlich tragischen Fälle, sind dennoch Einzelfälle
in denen mehr als nur ein bisschen schief gelaufen ist.
Mir tun die Opfer, deren Angehörige und die Überlebenden leid,
gerade in der verarbeitung, aber ändern, kann man die Gesellschaft nicht.
Weder mit Computerspielgesetzten, noch mit Waffengesetzen oder
elektronischen Überwachungssystemen in Schulen.

Kitty

Ich teile die Meinung von Schalltod voll und ganz. Man kann nun nicht alles auf Egoshooter schieben und andere Ursachen beiseite stellen.Aber genau das wird immer getan. Die bösen "Ballerspiele" ... Was wäre denn wenn der Amokläufer ausgiebig Die Sims gespielt hätte und seine agressiven Fantasien regelmäßig an den Sims ausgelassen hätte?Wie schon erwähnt ertrinken lassen,verbrennen...ect. Sollte dann drüber diskutiert das man Lebenssimulationen verbieten soll?Man könnte da auf mordlüsterne Gedanken kommen! :angry
Das ist meiner Meinung nach Blödsinn!Mein Freund sitzt neben mir und spielt grad wieder Counterstrike. Er freut wenn er wieder eine Runde gewonnen hat und spielt einfach weil es ihm Spaß macht und nicht weil man da irgendwelche virtuellen Soldaten abschießen kann. Und mein Freund hat auch ne miese Vorgeschichte in seinem Leben mit Knast und Agressionen. Deswegen käme er nun auch nicht auf die Idee sich an allen zu rächen nur weil das im Spiel so gemacht wird! :angry

Und selbst wenn man die Spiele verbieten würde,was würde das bringen?Wenn sich jemand in den Kopf setzt Amok zu laufen dann schafft er das auch ohne diese Spiele...

Also diese Sensationsgeilheit der Reporter nervt mich gewaltig.
Ich hab heute zufällig mitbekommen das dieser Sharanfahrer in meinem Nachbarort wohnt. Natürlich hatten die Reporter nichts besseres zu tun als im ganzen Dorf an den Haustüren zu klingeln um nach diesem Mann zu suchen. Irgendwann hatten sie ihn dann gefunden und wollten unbedingt ein Interview. Die Polizei hat zwar die Familie abgeschirmt aber trotzdem war dort an dem Haus das totale Chaos. Einer der Reporter hat der Familie sogar eine Urlaubsreise versprochen wenn sie das Interview geben.
Ich finde das total krank, der Mann steht bestimmt immer noch unter Schock und dann das.

Wir hatten heute an der Schule eine "Übung". Über eine halbe Stunde mussten wir still auf dem Boden liegen und wussten nicht was passiert. Auch uns Lehrern wurde nichts gesagt und am Ende hieß es einfach nur es sei eine Übung gewesen. Wenn das mal stimmt! Solange ich an der Schule war ging es mir noch gut, man möchte ja auch für die Schüler eine Art Fels in der Brandung sein aber als ich daheim war sind alle Dämme gebrochen.

Blöder Depp!

Ja, ich finde es ist schrecklich.
Schrecklich, dass Unschuldige gestorben sind.
, dass viele diese Bilder nicht mehr loswerden.

Aber jeden Tag werden Menschen erschossen, nur dass dieser Amoklauf in unserer Nähe war, aber es ist dasselbe. Deswegen nimmt mich dass nicht so mit, weil jede Sekunde Menschen sterben und man sollte lieber auf sein Umfeld achten und ein offenes Ohr haben, als sich später über die Konsequenzen zu wundern.

Huhu!

@Vercula

Naja, für mich ist sowas normal.
Ich fände es verachtend, meinem eigenen Kind, nichts
mehr anzuvertrauen und zu sagen, weil es psychisch krank ist.
-
Leider weiß man ja über die Täterfamilie nur sehr wenig,
mich würde interessieren, wie dort das verhältniss war.
-
Ich bin derzeit nur so informiert, dass die Waffe im Schlazimmer wohl auch eingesperrt war?Oder ist das genau so ein "Humbug" wie die Sache mit der Ankündigiung im Chat?
Dann hast du natürlich recht, denn eine Baretta gehört weggeschlossen, sodass sie nicht für jeden einsehbar und greifbar ist.

Also ich kann es schon verstehen, wenn man ein großer Fan ist von Waffen, möchte man gerne auch "zu Hause" sich mit seinem Hobby beschäftigen.
Solange alles seine "Ordnung" hat und der Stand gut gebaut ist, sehe ich da auch kein Problem bei, ich würde meinen Freund da unterstützen.
-
Das der Vater seinen Sohn wohl schon früh an die Waffe geleitet hat, ist für mich auch in einem gewissen Sinne nachvollziehbar. Wieviele Eltern lassen ihre 13/14jährigen Kinder kein Bier trinken, wenn sie die Kontrolle darüber haben?
Je nach Waffe, kann ich mir gut vorstellen, dass ich meinem Kind auch in einem ähnlichen Alter den Gebrauch einer Waffe unter Anleitung im eigenen Haus (Schießstand) erlauben würde.

Zu dem Psychologen, wo wohnst du?
Ich kann mir gut vorstellen, dass du in Bayern wohnst. xD
Also hier kenne ich wirklich keine Schule im Umkreis die einen hat,
ganz selten gibt es mal gute Beratungslehrer, die kommen auf sowas aber
auch nicht von alleine. Selbst einen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen die hier oft nicht.
Wobei, ich glaube auch nicht, dass sowas 100%ig hilft, den der Täter z.B. hatte ja seine Theraphie abgebrochen, wie so viele Leute, die ich teilweise auch kenne.

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass solche grausamen Taten Zufälle sind,
man kann an ihnen nichts ändern oder sie großartig beeinflussen.
Es sind für mich tragische Einzelschicksale bei denen viel zu viel schief gelaufen ist.
Ich finde auf keinen Fall kann man die Schuld beim Waffengesetz, bei den "Schulpsychologen" oder sonst wem suchen. Am ehsten noch bei den Eltern, die auch für ein stabiles Umfeld für ihren Sohn zu sorgen hätten, aber naja.
Haben ja heute nur noch sehr wenige Kinder, ein stabiles Umfeld.

Kitty

Kitty, ich kann dir da aber bei vielem einfach nicht zustimmen.

Bei Waffen finde ich es alles andere als normal, ein Kind damit in Verbindung zu bringen. Ich wusste nichtmal, dass das schon unter 18 erlaubt sei, wenn man es dann schafft, das zu unterbieten... Wieviele Fälle gab es bspw in Amerika von Minderjährigen, die mit Waffen aufeinander losgegangen sind? Wie kamen die Kinder an die Waffen? Ein Kind HAT mit einer Waffe nichts zu schaffen. Erst RECHT nicht, wenn es bekanntermaßen an Depressionen leidet, das leuchtet doch einfach ein. Nicht direkt, weil man damit auf ANDERE losgehen kann, sondern erstmal auf sich selbst. Wenn wir hier Waffen hätten, würden meine Eltern mir sicher nicht zeigen, wo die liegen. Und die Munition erst recht nicht. Und was macht dieses Maß an Munition in einer privaten Wohnung? Ich werde jetzt sicher Kritik ernten, aber in meinen Augen ist da auch mit dem Vater was schief, sorry, aber es gibt sowas wie öffentliche Schießstände, da brauch man keinen im eigenen Haus, das ist schlichtweg krank. Kranker Fanatismus. -.- Solche Leute regen mich auf. Gut, das ist meine Meinung.

Und wie kannst du behaupten. Sowas wäre Zufall? Erstmal gibt es überhaupt keinen Zufall, und das ist keine Glaubensfrage sondern eine Tatsache. Denkst du, ein psychisch gesunder Mensch würde mit Waffen in eine Schule einbrechen und Leute abknallen? Zufällig? Eher kaum, oder? Zufällig flippt ein Mensch nicht aus, zufällig wird man nicht depressiv, zufällig geschehen keine Morde.

Letztens ist es nicht nur die Pflicht der Eltern dafür zu sorgen, dass es ihrem Kind gut geht. Im Normalfall sorgen Eltern im Maße ihrer Möglichkeiten dafür, dass es bekommt, was es brauch, mehr noch was es will. Aber nicht in alle Lebensbereiche können sie eindringen - und das ist auch gut so, denn so kann man einen Menschen auch erdrücken und kaputtmachen. Meien Eltern waren immer für mich da, mir hat es nie an Liebe und Zuwendung gefehlt, in der Schule war ich trotzdem Mobbingopfer und habe schon mit depressionen gekämpft, ist das nun die Schuld meiner Eltern? Nö.
Ich habe heute schon zuviel von dem Thema gelesen, aber Sozialisation (und da scheint mir etwas schief gelaufen zu sein beim Täter) ist vieschlichtig und beschränkt sich mitnichten auf das Elternhaus. Und hier rede ich nicht mehr von meiner Meinung sondern von den Fakten.

Huhu!

Naja...die USA sind da sehr krass.
Dort kannst du mit 16 Waffen im Laden kaufen, die du hier erst mit 21 und Genehmigung, Nachweispflicht etc. bekommst.

Ich finde es nicht krass, Waffen zu sammeln, weil sie einen interessieren und man sie
dann auch gebrauchen will.
Das der Vater dort tatsächlich anscheinend sehr viel, zu viel Munition liegen hatte stimmt. Wobei ja noch nicht geklärt ist, ob der Täter sich die nicht illegal besorgt hat.
Naja gut, vielleicht denke ich selbst, als psychisch kranker Mensch anders über psychisch kranke Menschen als andere, vielleicht "normale" oder psychisch kranke Menschen.
Für mich ist eine Depression nicht gleich 100%ige Selbstgefährdung und auch kein Anlass sowas gleich zu denken.
Oder sowas auch nur in Betracht zuziehen, ok es kann sein, muss aber nicht.

Und warum dies Zufall ist?
Ich denke sonst würde sowas fats täglich vorkommen,
dass irgendjemand Amok läuft, und Leute erschießt.

Eine Depression, eine schlechte Sozialisation, eine kaputte Psyche,
einfach wenn alles schief läuft was schief laufen kann, bedeutet nicht
dass jemand Amok läuft. Zumindest nicht für mich.
Denn dann müsste ich selbst, mein Freund, mehrere meiner Kollegen und meine
halbe Theraphiegruppe schon längst mit Waffen herumgeschossen haben.
Und? Wir haben es bisher nicht getan und haben es auch nicht vor,
und das obwohl wir in sehr sehr vielen Punkten auch so einem" Täterprofil" entsprechen.