Black Blood - Der Anfang

  • Black Blood - Der Anfang



    Vor sechzehn Jahren fanden Mitglieder des Ordens Black
    Blood die Leiche von König Amadeus Leana. Seid diesem
    Tag ist der Orden auf der Suche nach den Kind, welches die
    Leana in sich trug als sie zwei Jahre vorher verschwunden war.
    Bis jetzt hat der Orden keine Spur zu dem Kind, das
    mittlerweile im Alter von Achtzehn Jahren war, entdeckt.
    Langsam läuft dem Orden die zeit weg denn wenn sie das
    Kind nicht vor dem ende des Achtzehnten Lebensjahr finden
    wird diese, weil es nicht das Lebensnotwendige Blut bekam, sterben.
    Beginnen tut diese Geschichte an einen unspektakulären
    Tag, bei einer unbedeutende Unterhaltung, aber einer
    bedeutenden Person.



    Prolog






    ..., ehrlich, es ist mir egal, was du machst, aber ich will es
    nicht“, sprach ich meine Meinung zum wiederholtesten Mal aus.
    Aber das kannst du doch nicht machen, ich meine, es ist ja
    auch deins!“
    Das war Sandra, meine Noch-Freundin, wir waren jetzt an
    die zwei Jahre zusammen, aber irgendwie war die Luft raus.
    Früher hatte ich sie mal geliebt, aber mittlerweile sind da
    keine Gefühle mehr und warum ich noch mit ihr zusammen
    war, das wusste ich selbst nicht. Sie hatte etwas viel
    Besseres verdient als mich, jemand, der ihr das gab, was
    sie sich wünschte. Sie könnte jeden haben, denn sie war
    nicht hässlich - sie hatte schulterlanges schwarzes Haar,
    grüne Augen und vom Körperbau war sie sehr zierlich.
    Egal wie oft ich ihr versuchte klarzumachen das sie etwas
    besseres als mich verdient hatte, sie wollte nicht hören. Sie
    war davon überzeugt das ich der Richtige für sie war, nur
    war ich das einfach nicht.
    Schön und gut, aber ich habe es dir schon oft genug
    gesagt, dass ich es nicht will. Ist das so schwer zu
    kapieren?“
    Unser neuer Streitpunkt? Sie war schwanger und
    entschlossen, eine Familie mit mir zu gründen.





    Aber, Schatz ….“
    Bitte hör endlich auf, ich habe dir schon oft genug gesagt,
    dass ich das nicht will.“
    Aber, aber ich dachte, du ...“
    Sandra hör mit dem Denken auf. Ich habe dir schon so oft
    gesagt, dass ich keine Familie mit dir gründen werde. Und
    das wird sich auch nicht ändern“, unterbrach ich sie auf ein Neues.
    Paul, es ist dein Kind.“ Tränen liefen ihre Wangen hinab.
    Sagst du, aber wissen tust du es nicht.“
    Und ob ich das weiß, ich habe in den letzten zwei Jahren
    mit keinem anderen außer dir geschlafen.“
    Ich sag es dir jetzt ein letztes Mal, treib ab oder kümmer
    dich um das Balg selbst. Ich will damit nichts zu tun haben,
    aber wenn du es unbedingt willst, bitte, nur spiele ich nicht
    den Vater.“
    Wütend stand sie auf und sah mir in die Augen
    Du bist so ein egoistisches A*rschloch!", schrie sie mir
    entgegen und verschwand aus meinem Zimmer.
    Endlich war sie weg und hoffentlich für immer.
    Ich war schon etwas gefühlskalt, aber eigentlich ein ganz
    Netter. Groß war ich auch nicht gerade, ich kam mit Ach und
    Krach gerade mal an die eins fünfundsiebzig. Dafür hatte ich
    aber andere Vorteile, wie meine wunderschönen braunen
    Augen und meine Ausstrahlung. Ich bin ein kleines bisschen
    in mich selbst verliebt. Das war aber so ziemlich alles, was
    ich lieben konnte. Viele von uns hatten das Problem, dass
    sie nicht zeigen konnten, was und wen sie liebten, es wurde
    uns nicht von unseren Erziehern vorgemacht, wie es sonst
    eigentlich die Eltern taten. Da war nun mal der Unterschied,
    dass die Erzieher bezahlt wurden, es war ihre Arbeit sich um
    uns zu kümmern, aber bei den Eltern war es keine Arbeit,
    die einer bezahlte, sie taten es aus Liebe. Eltern - wie
    gerne ich welche gehabt hätte, aber in den ganzen sechzehn
    Jahren zog keiner in Betracht, mich zu adoptieren.






    Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen.
    Und jetzt war ich zu alt, ich würde demnächst das Heim
    verlassen und total alleine sein.
    Na, das konnte was werden ….

    Hey Paul, wach auf!“ Dumpf drang eine Stimme an mein Ohr.
    Verschlafen öffnete ich meine Augen, Licht brannte in meinem Zimmer.
    Pennst du jetzt schon am Tag? Oder was ist los?“, fragte mich Martin.
    Was ist denn? Kommst doch sonst nicht ohne Grund zu
    mir!“, ignorierte ich seine Frage.
    Elegant stand ich auf und sah ihn an.
    Ich wollte nur wissen, was du mit Sandra gemacht hast, sie
    ist am Boden zerstört.“
    Oh Gott, ich vergaß ja, dass du in sie verschossen bist.
    Naja, was willst du noch mehr? Kannst sie doch jetzt

    trösten und ihr sagen, was für ein Blödmann ich doch bin.“
    Ach das habe ich doch schon längst“, grinste er verschmitzt.
    War auch nicht anders zu erwarten!“






    Sag mal, seid ihr jetzt noch zusammen oder nicht?“
    Wenn es nach mir geht, sind wir es schon lange nicht mehr,
    aber sie wird wohl immer noch denken, dass wir zusammen sind.“
    Hmm, soll ich ihr einfach sagen, dass du nichts mehr von ihr willst?“
    Kannst du machen, aber ob sie es dir glaubt, ist eine andere Sache.“
    Ich werde es mal versuchen, aber ich verspreche dir nichts.
    Aber sag mal, was hast du ihr gesagt? Sie ist am Boden zerstört.“
    Ich habe ihr nur gesagt, was ich von ihren Traum, eine
    Familie zu gründen, halte.“
    Es ist doch verständlich, dass sie sich das wünscht, es ist
    eben dein Kind, das sie in sich trägt.“
    Jetzt fang du nicht auch noch an. Selbst wenn es mein Kind
    sein sollte, ist es mir egal“, schnaufte ich verächtlich.
    Sie ist sich sehr sicher, dass es von dir ist.“
    Martin, es ist mir egal, von mir aus kann es vom Papst sein
    - es ist mir schnuppe!“
    Ist ja schon gut, aber wenn du ihr klar machen willst, dass
    du nichts von ihr willst, solltest du echt langsam aufhören,
    mit ihr andauernd in die Kiste zu springen, du machst ihr
    damit immer nur neue Hoffnung“, tadelte mich Martin.
    Keine Sorge, ich lass die Pfoten von ihr.“






    Ähm, was mir da gerade einfällt, du hast ihr doch
    hoffentlich nie gesagt, dass wir, ähm, du weißt schon.“
    Verlegen sah er an mir vorbei.
    Nein, habe ich nicht, warum sollte ich auch?“
    Sie muss es ja nicht wissen, dass wir, naja, du weißt schon.“
    Von mir wird sie es nicht erfahren, warum auch? Es geht ja
    wohl nur uns an, was wir machen.“
    Martin und ich, das war schon so eine Sache. Wir waren seit
    zwölf Jahren unzertrennliche Freunde, zusammen groß
    geworden und haben einfach alles zusammen durchgemacht.
    Er war auch der Einzige, der wusste, das ich bi war. Damals
    hatte er es ausgenutzt, dass ich Interesse an ihm zeigte,
    weil er wissen wollte, wie es war, mit dem gleichen
    Geschlecht zu schlafen, aber jetzt war es oft so, dass er nur
    deshalb zu mir kam. Ich war dem aber auch nicht abgeneigt,
    weil er ein recht Hübscher war. Seine grauen Augen, die
    sonnengebräunte Haut und dann noch die roten Haare,
    einfach zum Anbeißen.






    Danke, du bist der Beste.“
    Ja ja, ist schon gut. Sorg lieber dafür, dass du zu Sandra
    kommst, sonst sucht sie sich einen Anderen, mit dem sie es tun kann.“
    Er sah mich erstaunt an: „Echt, das würde sie tun?!“
    Grölend lachte ich los.
    Klar tut sie das, also los, verschwinde schon!“
    Gut, bin schon weg und denk nicht, dass du abgeschrieben
    bist, wenn ich sie heute rumkriegen sollte.“
    Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen verschwand
    er aus meinem Zimmer.






    Ich ging zu meinem Bett und ließ mich wieder drauffallen.
    [FONT=Times New Roman, serif]Hmm, wie würde es jetzt weitergehen? Würde Sandra doch [/FONT]
    [FONT=Times New Roman, serif]abtreiben oder würde sie das Kind bekommen? Mal sehen, [/FONT]
    [FONT=Times New Roman, serif]was Martin heute erreichen würde, er war meine letzte [/FONT]
    [FONT=Times New Roman, serif]Hoffnung in der Sache. Gedanken über Gedanken. Ich war so [/FONT]
    [FONT=Times New Roman, serif]vertieft in sie, dass ich nicht bemerkte, das jemand mein [/FONT]
    [FONT=Times New Roman, serif]Zimmer betrat.[/FONT]



    Fortsetzung folgt …..




    8 Mal editiert, zuletzt von Sem ()

  • Hey Tine,

    Ich finde es natürlich toll, dass Du Deine Schreibblockade überwunden hast und wieder unter uns weilst. ;)

    Tja, Paul scheint wohl ein Egoist zu sein. Mit jemanden zu schlafen und dann nicht an die Folgen denken ... aber man weiß natürlich nicht, wie sehr Sandra ihre Finger, in der Sache Schwangerschaft, im Spiel hatte ... Vielleicht wollte sie Paul so an sich binden, oder sie wünscht sich zu sehr eine heile Familie ...

    Dann ist da noch Martin ... Sie scheinen sich auch näher zu sein, obwohl sicher keine Liebe zwischen den Beiden herrscht. Eher ein "Zeitvertreib".

    Natürlich bin ich gespannt, in welche Richtung sich diese Geschichte bewegen wird. Er hat keine Ahnung wer er ist, hat eine kaputte Beziehung und eine Bettgeschichte mit einem Mann ... Was bleibt da noch übrig? Hehe :lachen

    Wer wohl der Besucher am Ende ist? Ich weiß es, ich weiß es ... verrate es aber nicht. ;)

    Drück Dich :knuddel
    Manja

  • Huhu,


    ich wollte dir hier auhch nochmal einen Kommi dalassen^^ Ich finde es schön, dass du wieder eine FS machst :) :applaus


    Und wie du ja schon weißt, sind mir keine der 3 Personen bisher sonderlich sympathisch. Di beden Kerle sind mir zu sehr auf sich bezogen (ich finde, zweigleisig fahren ist eins der unfairsten Dinge, die es gibt, vor allem, weil die beiden ja auch gar nicht an Sandra denken dabei), und Sandra kommt mir ein bisschen sehr naiv vor^^
    Ich finde die Geschichte bisher trotzdem schön, sie klingt interessant und ist mal was anderes^^


    Ich bin schon gespannt, wer Paul da besuchen kommt... der sieht übrigens ganz phantastisch aus (wie er ja auch selbst weiß^^)


    Bis denni (ich lerne jetzt mal weiter Mathe^^),
    hdl *drück*
    Ini

  • Hey Sem! Deine FS ist voll cool! Aber die Hauptperson ist echt voll kaltherzig, ich mein, ich kann das schon ein bisschen verstehen, weil er ja nie Eltern hatte, aber, dass er gleich so gefühlslos zu seiner Freundin ist! Ich freu mich auf jedenfall schon auf die Fortsetzung! :D

    lg, Bienchen ♥

    Can't remind of the past.
    Can't realize the present.
    Waiting for the future with you.


    [SIZE=4][/SIZE]

  • Hui hätte ja nicht damit gerechnet das es dafür Kommis geben wird aber es freut mich das es welche gab ^^
    Geht auch gleich mit Kapitel 1 weiter.



    Manja: Erst mal danke für deinen Kommi!
    Ja ja der liebe Paul ^^ das ist schon nen wirklich Gefühlskalter Mensch, der wohl ehr an sich denkt als an andere. Ich mag Sandra nicht wirklich aber muss sie doch mal reihn waschen, sie hat abzulut nichts gedreht um schwanger zu werden. Ehren Wort!


    Joa Martin und Paul das ist auch so ne sache für sich, aber wie du schon vermutest liebe ist bei denen nicht im spiel.


    :lachen Oh du erfährst schon noch in welche richtung das hier gehen wird.


    Stimmt hatte dich ja eingeweiht wer der Besucher ist aber mehr weiß du dann wieder auch net :lachen denn dann ist mir was eingefallen was ich übernehmen musste und so hat sich da einiges geändert.


    So Hoffe aber mal das dir Kapitel 1 gefallen wird



    Iniii: Oh das ihr euch so freut das ich wieder eine Fs mache ^^ Das freut mich so. Aber auch an dich ein Danke für deinen Kommi!
    Sandra kommt dir nicht nur naiv vor sie ist es. Ich glaube die Frau wird nie wirklich erwachsen.
    Dann lasse ich mich ja mal überrachen was du zu den jetzt in Kapitel 1 vorkommenden Personen sagst, vielleicht sind sie bir ja sympathischer.
    Wer Paul besuchen kommt? Das willst du wissen? Naja musst du noch bis Kapitel 2 oder sogar bis Kapitel 3 warten ^^ ich weiß ich bin gemein, aber ich sprotze im Moment vor Ideen.



    bienchen: Auch dir ein Danke für deinen Kommi!
    Kaltherzig na so kann man Paul auch nennen. Ich bin ja mal gespannt ob die Kapitel 2 gefallen wird denn da wird eigentlich erst klar in welche Richtung das hier gehen wird.



    MFG Sem

  • Kapitel 1






    „ …, bitte, ich will sie wenigstens einmal sehen dürfen.“
    „Vergiss es, du hast es versaut!“
    „Andy, bitte, es sind meine Kinder! Du kannst doch nicht so
    herzlos zu deiner Mutter sein!“
    „Die Einsicht kommt etwas spät, du hast kein Besuchsrecht
    und das weißt du. Wie oft steht das Jugendamt jetzt schon
    vor deiner Tür? Oder glaubst du, dass sie dir das Kind nach
    der Geburt lassen werden?“
    „Bitte Andy, nur ein Mal. Es wird auch keiner erfahren.“
    „Nein, zum letzten Mal und selbst wenn ich es wollte, kann
    ich nicht. Es ist dir untersagt, die drei zu sehen und damit
    musst du leben. Hättest es dir eben schon früher überlegen
    müssen, wie du mit deinen Kindern umgehst.“
    „Ich habe euch immer geliebt und liebe euch immer noch.“
    „Du hast als Mutter auf voller Linie versagt. So, und jetzt
    hab ich keine Zeit mehr für dich, denn im Gegensatz zu dir
    weiß ich, wann Heidi und Kim von der Schule kommen.“






    Ohne ein weiteres Wort legte ich einfach auf.
    Ich hasste diese Anrufe, die fast täglich kamen. Aber hatte
    ich eigentlich das Recht, so über diese Frau zu urteilen? Sie
    nannte mich zwar Andy, wie ihren ältesten Sohn, aber ich
    war nicht Andy. Mein wirklicher Name war Antonie Francesco,
    nur lebte ich seit gut acht Jahren unter den Namen Andy
    Bender. Wieso? Schuld daran war Kim Lukano – ihre älteste
    Tochter. Schon seit ihrer Geburt bin ich besessen von ihr, sie
    ist einfach wunderschön, auch wenn sie darüber anders
    denkt. Wobei ich das nie verstand, sie hatte so
    wunderschöne strahlend blaue Augen, lange schwarze Haare
    und ein so hübsches Gesicht. Das, was sie störte, war ihre
    Brille, aber das ließ sich mittels Kontaktlinsen ändern. Nun,
    wieso ich ihr vorspielte, ihr Bruder zu sein, war eigentlich
    sehr einfach, sie ließ keinen Mann an sich ran. Selbst zu
    ihrem Bruder hatte sie keine Verbindungen, nachdem dem er
    aus dem elterlichen Zuhause ausgezogen war. Dies änderte
    sich erst, als ich den Platz ihres Bruders einnahm, der mir
    zum Glück sehr ähnlich sah, sodass ihr es gar nicht auffiel,
    dass ich nicht ihr wirklicher Bruder war. Der wirkliche Andy
    verrottete irgendwo in einem weit entfernten Wald – blutleer.
    Vor gut vier Jahren kam sie total aufgewühlt zu mir, dabei
    hatte sie ihre kleine Schwester Heidi und den gerade mal
    ein paar Wochen alten Nino. Sie bat mich darum, sie und
    ihre Geschwister bei mir aufzunehmen, da sie nicht länger
    bei ihrer Rabenmutter leben wollte. Natürlich stimmte ich
    dem zu und nahm sogar den ganzen gerichtlichen Kampf in
    Kauf, den ich ohne große Probleme für mich entscheiden konnte.






    „Andy? Schläfst du jetzt schon im Stehen?“
    Entgeistert sah ich auf Heidi hinab: „Seit wann bist du denn
    da? Und wo hast du Kim gelassen?“
    Sie sah mich belustigt an: „Bin bestimmt schon seit gut
    zehn Minuten hier, als ich reinkam, warst du am
    telefonieren, deshalb habe ich nichts gesagt.“
    „Das war auch besser so.“
    „Unsere Ma hat wieder angerufen, hab ich Recht?“
    „Ja, hat sie, sie will euch unbedingt sehen. Nur sind mir da
    die Hände gebunden, es ist ihr verboten euch zu sehen und
    ich habe keine Lust auf Stress mit dem Jugendamt, nur weil
    ich ihrer Bitte nachgekommen bin.“






    Ich ging in die Küche und holte alles, was ich brauchte, zur
    Bahn, während sich Heidi auf ihren Platz am Küchentisch setzte.
    „Andy, ich verstehe sie nicht, es hat sie doch noch vor
    einem Jahr nicht gejuckt, was mit uns ist und jetzt auf
    einmal interessiert es sie, was mit uns ist. Das ist doch
    alles komisch.“
    „Ich denke mal, dass es an der Schwangerschaft liegen wird,
    vielleicht sind jetzt mal wieder Muttergefühle in ihr.“
    „Juhu, ich bin da!“, schrie Kim und kam in die Küche, „was
    zieht ihr denn für lange Gesichter?“
    „Ma“, war die knappe Antwort von Heidi.
    „Was denn jetzt wieder?“, fragte sie, während sie sich an
    den Tisch setzte.
    „Das Übliche wieder, sie will euch sehen“, erklärte ich Kim,
    während ich den Tisch deckte.
    „Und? Du hast doch nicht etwa zugestimmt?“
    „Nein habe ich nicht, ich habe keine Lust auf Stress mit dem Jugendamt.“
    Erleichtert schnaubte sie aus.
    „Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass es heute Reste
    gibt, Beschwerden gehen an Mutter, schließlich hat sie mich aufgehalten.“






    Ich stellte ihnen einen Topf Gemüsesuppe vor die Nase und
    setzte mich dann zu ihnen, essen tat ich wie jeden Tag nichts.
    „Wir werden schon nicht davon sterben.“
    „Andy, du hast Kim verwöhnt, dass sie noch nicht mal so
    etwas Einfaches zu würdigen weiß. Dabei ist die doch so
    lecker“, stachelte Heidi Kim an.
    „Ich weiß sehr wohl so etwas einfaches zu würdigen, aber ….“
    „Esst lieber, sonst wird es kalt“, unterbrach ich Kim, bevor
    das wieder in einen ewig langen Streit ausarten würde.
    „Und was ist mit dir? Du musst doch auch mal was essen,
    du hast in der ganzen Zeit, die wir jetzt schon bei dir leben,
    nie etwas mit uns gegessen.“
    „Ich habe dir doch schon oft genug erklärt, dass ich auf der
    Arbeit etwas esse. Bin eben nicht so ein wahnsinnig großer
    Esser und da reicht mir das, was ich da zu futtern bekomme.
    Vor Allem ist es umsonst. Du weißt genau, dass wir nicht
    viel Geld zum Leben haben und wenn ich so eben etwas
    sparen kann...“






    „Andy, du bist einfach nur komisch, du läufst den ganzen
    Tag mit Sonnenbrille rum, isst nichts, man könnte echt
    meinen, du wärst ein Vampir! Aber die gibt es ja nur in
    Fantasyromanen.“
    „Schwesterchen du liest zu viel, Andy und ein Vampir? Du
    weißt doch, dass er lichtempfindlich ist und dass er nur,
    damit wir es besser haben, für uns hungert, finde ich so lieb
    von ihm. Er trägt uns auf Händen und du merkst es nicht!“
    Vorwurfsvoll sah sie Kim an.
    „Ladys, bitte, ihr wisst genau, dass ich keinen Streit will.
    Von mir aus reißt euch die Haare aus, wenn ich nicht in
    eurer Nähe bin, aber in meiner Gegenwart wird sich nicht
    gestritten.“ Ermahnend sah ich von einer zur anderen.
    „Es tut uns leid, Andy“, antworteten sie gleichzeitig.
    „Schon gut.“
    Schweigend machten sich die beiden über ihr Essen her, so
    das nur das Klappern des Besteckes zu hören war, bis Ninos
    Stimme die Stille durchbrach.
    „Ich mach das schon“, kam es wie aus der Pistole
    geschossen von Kim, die sofort aufsprang.
    „KIM!“, kam es leicht genervt von mir, ich konnte es nicht
    leiden, dass sie wegen Nino alles stehen und liegen ließ.
    „Ja?“ Langsam drehte sie sich um und sah mich mit einer
    Unschuldsmiene an.
    „Setz dich hin und iss, ich kümmere mich schon um den Kleinen.“
    Eingeschnappt schlurfte sie zurück zu ihrem Platz und aß weiter.






    Ich wuschelte ihr noch kurz durch ihre Haare und ging dann
    in das Kinderzimmer, in dem Nino sein kleines Reich hatte.
    Es war nicht zu überriechen, wieso er jammerte. Mittlerweile
    machte es mir nichts mehr aus, aber als ich das zum ersten
    Mal tun musste, wäre ich am liebsten abgehauen. Jetzt war
    es nur noch eine Sache von Sekunden, bis er eine neue
    Windel um den Hintern hatte, aber damals hatte ich über
    zwanzig Minuten dafür gebraucht.
    Nino war an sich ein sehr friedlicher kleiner Kerl, er wurde
    eben nur laut, wenn er entweder Hunger oder die Windel
    voll hatte, ansonsten war er sehr zufrieden mit seinem Leben.
    Glücklich lächelte er mich an, als ich fertig war, ich nahm ihn
    in die Arme und ging wieder zu den beiden Ladys.
    „Ada“, kam es von Nino, als er Kim sah.
    Freudestrahlend stand sie auf und nahm mir den Kleinen ab.



    Geht noch weiter ....



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  • Und wieder musste ich mich beherrschen, es fiel mir in
    solchen Momenten so schwer, Kim nicht meine Liebe zu
    gestehen. Ihr zu sagen, dass sie die Mutter meiner Kinder
    sein soll. Es war so schon schwer genug, nicht über sie
    herzufallen, aber wenn sie anfing, mit Nino zu spielen, da
    wurde dieses Verlangen nach ihr noch größer, so groß, dass
    ich einmal schon fast über sie hergefallen wäre. Aber ich
    konnte mich im letzten Moment zusammenreißen. Psymon
    redete mir immer wieder ein, ich solle abwarten, sie würde
    von alleine kommen. Er hatte gut reden, er hatte ja seine
    Leana. Ich dagegen hatte meine Leana gefunden, aber sie
    war eben noch nicht meine.






    Ich wandte mich von ihr ab und setzte mich ans Klavier.
    Heidi kam sofort zu mir und sah mir zu, sie fand es
    faszinierend, wie meine Finger über die Tasten glitten. Oft
    hatte sie mich schon gefragt, was ich da spiele, aber ich
    hatte ihr nie geantwortet, sie musste nicht wissen, dass
    dieses Stück meine Mutter früher immer für mich gespielt hatte.
    Meine Mutter war so anders als ihre, sie war liebenswürdig
    und hatte mich immer geliebt, sogar auf dem Sterbebett,
    auf das ich sie gebracht hatte, hatte sie mich noch geliebt.
    Sie hatte es mir nicht übel genommen, was ich ihr angetan hatte.
    „ANDY! Dein Handy schreit nach dir!“, schrie mir Heidi ins Ohr.
    Erst da bemerkte ich das Vibrieren in meiner Hosentasche.
    Ohne zu schauen, wer mich da anrief, ging ich ran: „Ja?“






    „Tony, du wolltest doch heute früher vorbeikommen, oder
    hast du es vergessen?“, drang die Stimme von Psymon an mein Ohr.
    „Das hab ich ja voll vergessen, tut mir leid, ich mach mich
    sofort auf den Weg!“
    „Dir hat wohl Kim wieder die Sinne vernebelt.“
    „Kann man wohl so sagen.“
    „Sie ist doch schon sechzehn, oder?“
    „Nein, noch nicht, dauert noch etwas.“
    „Na gut, dann ist das normal, dass sie noch nicht zu dir kam.“
    „Hmm. Ist der Rest schon da oder bist du alleine?“
    „Allein bin ich ja nie, aber ich weiß ja, wie du es meinst und
    ja, ich bin alleine. Wir gehen heute ganz alleine was Essen.
    Wie in alten Zeiten.“
    „Gerne, ich schau, wie schnell ich hier wegkann, weißt ja,
    hab ne große Verantwortung.“
    „Bis gleich.“
    Grinsend schaute ich auf das Display meines Handys. Wie in
    alten Zeiten... das würde ja interessant werden.






    „Ladys? Sagt mal, braucht ihr meine Hilfe bei euren
    Hausaufgaben? Oder kann ich euch alleine lassen? Wollte
    noch vor der Arbeit zu Psymon.“ Fragend sah ich von Heidi zu Kim.
    „Also, ich brauch dich nicht, muss nur noch Mathe machen
    und das ist ein Kinderspiel.“
    „Dann kannst du mir ja helfen, Kim, denn wir haben heute
    sehr viel aufbekommen.“
    „Würdest du das machen?“
    „Klar mach ich das, geh du mal zu Psymon, warst ja schon
    lang nicht mehr bei ihm. Ach, und wenn du schon bei ihm
    bist, kannst du ja mal Maria fragen, ob sie nicht mal wieder
    vorbeikommen will.“ Strahlend sah sie mich an.
    „Warum fragst du sie das nicht selbst?“
    „Na ja, mir ist das etwas peinlich.“ Verlegen sah sie weg.
    „Muss es dir aber nicht. Weil du es bist werde ich sie fragen,
    wenn sie da ist. Also, bis morgen früh und vergesst nicht,
    um spätestens zehn seid ihr im Bett, verstanden?“
    „Verstanden und wird befolgt“, kam es im Chor von beiden.
    Ohne ein weiteres Wort verschwand ich durch die Tür und
    machte mich auf den Weg zu Psymon.






    Keine halbe Stunde später saß ich bei Psymon im Wohnzimmer.
    „..., jetzt nimm doch endlich die Brille ab. Ich weiß doch,
    was du darunter versteckst.“
    Ohne ein Widerwort nahm ich die Brille ab und legte sie weg.
    „Schon viel besser, du brauchst dich nicht schämen, nur weil
    du ein Halbblut bist“, sprach er unter einem Lächeln.
    „Ich schäm mich nicht, es ist eben nur zu meinem Schutz.“
    „Ach du meinst, wegen deinen Kleinen?“
    „Ja. Sie müssen nicht sehen, was ich wirklich bin. Ist schon
    schlimm genug, dass ich ihnen ihren Bruder vorspiele.“
    „Für die Leana tut man eben alles. Und wie weit seid ihr
    wirklich? Du willst mir doch nicht echt weismachen, dass da
    noch nichts war.“ Voller Neugier sah er mich an. Psymon war
    ein Mann, der Frauenherzen reihenweise zum Schmelzen
    brachte - lange blonde Haare, gefühlvolle graue Augen und
    eine sehr helle Hautfarbe.
    „Wie soll ich ihr denn näherkommen, wenn ich ihr vorspiele,
    ihr Bruder zu sein? Sie würde sich nie im Leben mir hingeben.“






    „Versuche es, Tony, sie ist mehr dazu bereit, als es dir
    vielleicht sogar lieb ist. Ich habe ihr zwar versprochen, es
    nicht Andy zu sagen, aber du bist gerade nicht Andy,
    sondern Tony. Sie liebt dich, in ihren Träumen schläft sie
    mit dir und bekommt deine Kinder. Geh auf sie zu, zeig ihr,
    was du wirklich bist und nimm sie dir, Tony, sie wartet nur
    darauf“, kam es von Maria. Maria war Psymons Leana. Sie
    war bildhübsch – hatte rote lange Haare, braune Augen und
    einen dunklen Teint.
    „Nimm sie dir, das sagst du so einfach.“
    „Ich hab dir doch immer schon gesagt, die Wohnung ist zu
    klein für euch alle. Hast ja nicht mal ein Zimmer für dich.
    Selbst mit irgendeiner ins Bett gehen kannst du nicht, was
    muss das für ein Leben sein? Wäre nichts für mich“, machte
    mich Psymon mal wieder auf den Platzmangel in meiner
    Wohnung aufmerksam.
    „Ich habe nun mal keine Eltern, die mir alles bezahlen,
    vergiss das nicht. Wir haben nur das Geld zur Verfügung,
    das durch die ganzen Unterhaltszahlungen reinkommt. Und
    das reicht gerade mal für die Wohnung und etwas zu
    Futtern. Das bisschen, was ich im Moment meinen
    Essenspartnern aus den Taschen nehme, reicht gerade mal
    für ein paar Extrawürste, die meine Ladys immer haben.“






    „Du verwöhnst deine Kleinen zu sehr. Aber ich mache dir
    jetzt ein Angebot. Mein Vater will ein Haus loswerden, nein,
    keins dieser alten baufälligen Teile, es ist ein sehr schönes
    Haus. Vor gar nicht so langer Zeit erbaut worden. Nur
    erzählt man sich in der Nachbarschaft, dass es dort spuken
    soll, weil dort Menschen verschwunden sind. Deshalb will es
    keiner haben und wenn ich ein gutes Wort bei meinem Vater
    einlege, wird er es dir bestimmt vermachen. Und gleichzeitig
    werde ich dafür sorgen, dass du mal wieder ein paar reichere
    Partner abbekommst, damit du deine Ladys noch mehr
    verwöhnen kannst.“
    Fassungslos sah ich ihn an, das war Psymon, wie ich ihn liebte.
    „Das würdest du machen?“
    „Klar, Tony, du bist mein einziger wahrer Freund und
    deshalb würde ich alles tun, damit du glücklich bist.“
    „Danke, du bist echt der beste Freund, den man haben kann.“
    „Ich weiß und nun lass uns was essen gehen, ich komm
    noch um vor Hunger und dir kann man es schon ansehen.“
    Lachend stand er auf und ich folgte ihm in die Dunkelheit
    der Nacht hinaus.



    Fortsetzung folgt ….



    4 Mal editiert, zuletzt von Sem ()

  • Ersteeeeeee :D
    Ich wollte so gerne einmal Erste sein^^


    Was ein langes Kapitel *freu-weil-viel-lesen-kann*
    Ach ja, ach ja, ich liebe Vampire (wie du ja weißt höhö). Okee also es ist am Anfang bissi verwirrend gewesen, weils plötzlich ganz andere Personen waren und ich das Telefonat nicht gepeilt habe, aber dann gings^^ Ich frage mich, was die mit der Geschichte zu tun haben... scheint mir so zusammenhanglos... aber du hast recht, diese Personen sind mir sympathischer^^


    Hm was soll ich noch sagen, außer dass mir die Bilder und der Text mal wieder (also wie immer) super gefallen und cih mich schon nach der nächsten Fortsetzung sehne (kennst mich ja^^) Ach ja und was ich noch sagen wollte, ich finde Leana wäre ein schöner Name... bedeutet das auf Vampirisch sowas wie große Liebe oder die die zu einem gehört oder sowas?


    Also bis denni, hab dich liiieb!!
    Ini *wink*

    Einmal editiert, zuletzt von Iniii ()

  • Am Anfang hab ich immer gedacht, dass das soooo viel Text für ein Bild wäre, aber das stimmt ja garnicht. Ich find die FS einfach super! Diese andere Familie hält immer zusammen, das find ich toll. Auch rührend find ich wie Tony sich um den Kleinen kümmert. Am Anfang war ich auch ein bisschen mit diesem Familientausch verwirrt, aber ich denke man wird das schon nach einiger Zeit kapieren. Hoffe du schreibst bald weiter, damit man erfährt, was die beiden Kapitel miteinander zu tun haben! *grins*

    lg, Bienchen

    Can't remind of the past.
    Can't realize the present.
    Waiting for the future with you.


    [SIZE=4][/SIZE]

  • Iniii: War das Lang? :kopfkratz Hmm fand das zwar nicht so, aber ich weiß ja das so was hier als recht viel gilt, dabei schreib ich sonst noch viel mehr ^^
    Ich gestehe ich verwirre gerne, liebend gerne sogar.
    Ja stimmt schon noch ist alles etwas zusammenhangslos aber das kommt noch das verspreche ich dir ;)
    Klar das die dir Sympatischer sind sind ja auch Vampire ^^ Schade das es die nicht wirklich gibt du würdest dir einen Angeln dessen bin ich mir hundert Prozent sicher :lollen
    Ja die Leana dazu kommt auch gleich noch etwas hab mich ja mal an einer wunderschönen Liste mit begriffserklärungen gemacht ^^
    Ach ja und Danke fürs Korigieren von Kapitel 2 :kuss


    bienchen: Ja ich weiß ich habe immer recht viel Text aber ich hoffe immer das man mir das nicht ganz so übel nimmt kann mich einfach nicht kurz fassen ^^
    Naja noch dauert es etwas bis man endlich kapiert was Paul mit Toni und co zu tun hat aber es wird kommen ;) und wer weis vielleicht durch schaut ihr mich ja schneller als es mir lieb ist.
    Ich lass ja schon schön die Tastaur glühen^^ so sehr das meine Betaleser nicht mehr nach kommen mit Korigieren :lachen


    @All: Es kommen jetzt erst mal eine Liste mir Begriffen deren Bedeutung man nicht wissen kann und Sachen die man wissen muss damit man meine Fs einfach besser versteht.
    Geht also sofort mit der Liste und Kapitel 2 weiter ^^



    LG Sem



  • Begriffserklärung


    Black Blood:
    Der Orden der Black Bloods ist einer der ältesten Orden der Welt. Gegründet wurde er 21 v. Chr. von dem damals regierenden König Archelaos und seiner Königin Bint-Anat.
    Der Orden ist dafür da um die Königsfamilie zu beschützen und wenn es sein muss auch als Nahrungsquelle zu dienen.
    Geleitet wird der Orden immer von einem Vampir, der in nächster Nähe von der Königsfamilie abstammt. Freiwillig kann keiner dem Orden beitreten, nur der Ordensleiter kann ein neues Mitglied erwählen.
    Früher bestand der Orden aus so vielen Mitglieder wie die Königsfamilie groß war, aber seit dem die Jäger immer mehr Vampire auslöschen, sah sich der damalige Ordensleiter dazu gezwungen den Orden drastisch zu vergrößern. Die genaue Anzahl der Mitglieder wird geheim gehalten damit die Jäger sich dem nicht anpassen können.
    So gehört das Beschützen der restlichen noch lebenden Vampire zu den Aufgaben der Black Bloods.


    Halbblut:
    Ist ein Vampir der einen Mensch als Eltern teil hat. Früher waren solche Verbindungen untersagt aber seid geraumer zeit ist es erlaubt sich mit Menschen zu vermehren. Nur Denken viele Eltern nicht an die Schmach die ihrem Kind erleben muss. Denn Halbblüter sind nicht gern gesehen Vampire. Es gibt viele Halbblüter die zusammen irgend wo in der ein Öde leben damit sie dort in Frieden Leben können. Gezeichnet werden sie von ihren Blut-Roten Augen. Die viele auch nur mittels einer Dunklen Sonnenbrille verbergen. Auch sind sie wesentlich schwächer als ein Vollwertiger Vampir. Nur Vampire die das Königliche Blut in sich haben können einen Halbblut zum Vollwertigen Vampir machen.
    Halbblüter werden nie in den Orden der Black Blood ausgenommen.


    Jung-Vampir:
    Jung-Vampire sind wie Menschen. Von der Geburt an bis zum Alter von achtzehn Jahren schlummern die Vampir Gene in ihnen, dies dient einzig und allein der Wachstumsphase. Männliche Jung-Vampire sind sexuell sehr aktiv aber zeugungsunfähig. Sollte es doch mal zu einer Schwangerschaft der Partnerin kommen, wird sie das Kind nach wenigen Wochen verlieren.
    Weibliche Jung-Vampire sind sexuell überhaupt nicht aktiv, sie interessieren sich nicht für das andere Geschlecht und sind auch unfruchtbar.


    Leana:
    Die Lebensgefährtin eines Vampires. Man kann nicht zu einer Leana werden, man wird als Leana geboren. Oft muss ein Vampir etliche von Jahre darauf warten bis seine Leana geboren wird.
    Leanas sind fast immer menschlichen Ursprungs, aber es kommt vor, dass eine geborene Vampirin den Platz als eine Leana einnimmt.


    Laluna:
    Sie sind dazu da um den Erhalt der Vampire zu sichern. Der Größtteil der Vampire wird von den Lalunas in die Welt gesetzt weil für sie eine Schwangerschaft weniger anstrengend ist als für eine Vampirin.
    Lalunas sind weder Menschlichen noch Vampirischen Ursprungs, sie sind eine unerklärliche Rasse die nur unter Ihresgleichen leben.
    Beschützt und bewacht werden sie von der Großenmutter.


    Großenmutter:
    Ist eine alte Frau die die Begabung der Vermehrung hat. Nur sie allein kann dafür sorgen, dass eine Laluna eine neue Laluna zur Welt bringt. Dies ist so gut wie immer die letzte Aufgabe einer Laluna in ihrem Leben, weswegen man diesen Vorgang auch Wiedergeburt nennt.
    Die Großenmutter ist die Einzige die ohne Aufforderung mit den Vampiren reden darf, sie regelt auch die Besuche der einzelnen Vampire. Wärendessen hat sie immer ein Auge auf ihre Schützlinge.


    Vollendung:
    Meist findet diese im Alter von achtzehn Jahren statt. Wenn dann ein Jung-Vampir kein Blut von einem anderen Vampir bekommt wird er seinen neunzehnten Geburtstag nicht erleben. Ohne das Blut eines anderen Vampires kann ein Jung-Vampir nicht zum Vampir werden und da ist es egal ob Vollwertiger oder Halbblut. Beide brauchen das Blut eines anderen Vampires um selbst zu einem zu werden. Sobald sie dies bekommen haben, fallen sie in einen schlafartigen Zustand. Dieser Zustand kann von ein paar Tagen bis zu einigen Monaten andauern. Sobald sie aber erwachen ist ihre Vollendung vollbracht.


    Unreifer Vampir:
    Dies sind Vampire die ihre Vollendung vollbracht haben. Diese Vampire sind unberechenbar und extrem blutgierig. Unreife Vampire müssen immer unter der Beobachtung eines Vampires stehen. Oft werden unreife Vampire eingesperrt und bekommen nur dann Blut wenn es für sie nötig ist. Diese Maßnahme dient einzig und alleine dazu dass sie nicht zu viel töten.
    Auch werden männliche unreife Vampire sexuell etwas inaktiver, dafür sind sie aber zeugungsfähig. Weibliche unreife Vampire werden sexuell aktiv und fruchtbar.
    Die Phase in dem ein Vampir als unreif bezeichnet wird kann Monate bis Jahre dauern, in dieser Zeit besteht das Leben eines Vampires nur aus essen und schlafen.
    Dabei ist es egal ob Halbblut oder Vollwertig.



    Wir immer wieder Aktualisiert



  • Kapitel 2






    „ …., komm jetzt sag schon, war er das? Sag doch bitte, ob
    ich ihn gerade gesehen habe. Bitte Maria, er sah so super süß aus.“
    „Larissa, gib doch endlich Ruhe, es gibt weiß Gott wichtigere
    Sachen, auf die du dich konzentrieren solltest, als auf einen
    Mann, für den du wahrscheinlich die Leana bist.“, tadelte
    mich Maria zum wiederholten Mal.
    „Wenn du mir sagst, dass er es ist, werde ich mich auch
    anderen Sachen widmen, bitte Maria.“ Bettelnd sah ich sie an.
    Ich nutzte immer die Momente, in denen Psymon nicht da
    war, er konnte es nicht leiden, wenn ich Maria löcherte.
    „Zum letzten Mal Larissa, ich werde es dir nicht sagen. Du
    bist hier bei mir, um zu beweisen, dass du es verdient hast,
    als Seherin ausgebildet zu werden. Aber wenn du so weiter
    machst, wirst du nie nach Ägypten gehen. Hörst du, NIE!“
    „Das kannst du nicht tun, ich stamme aus dem ältesten
    Seherinnen-Clan. Von denen sieht mich doch keiner mehr an,
    wenn ich nicht nach Ägypten gehe. Oh Maria, bitte lass mich
    nach Ägypten, ja?“






    „Aber nur, wenn du mich nie wieder fragst, ob er es wirklich
    ist. Haben wir uns da verstanden?“
    „Ja, ich werde nie wieder danach fragen, aber wenn er vor
    mir steht, sagst du mir dann Bescheid?“
    „Glaub mir, Larissa, wenn er vor dir steht, wirst du es schon
    merken. Seherinnen merken genauso früh wie Vampire, wer
    ihre vom Schicksal bestimmten Partner sind.“
    Staunend sah ich sie an: „Wann hast du bei Psymon
    gewusst, dass er es ist?“
    „Komm, setz dich zu mir.“ Sie strich über das leere Polster
    neben sich.
    Ohne zu zögern nahm ich neben ihr Platz und sah sie voller
    Erwartung an.






    „Also, wann sah ich ihn das erste Mal? Ich glaube, da war
    ich fünf, also zur gleichen Zeit wie du ihn das erste Mal
    sahst. Auch ich habe es damals meiner Meisterin nicht
    gerade leicht gemacht, weil ich unbedingt wissen wollte, ob
    er mein Lebensgefährte werden würde. Aber sie hat mir
    genauso wenig geantwortet, wie ich es jetzt bei dir tue.“
    Liebevoll sah sie mich an.
    „Aber wann hast du Psymon das erste Mal in Natura gesehen?“
    „Das war kurz nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen
    hatte und wieder zurück zu meiner Familie gegangen war.
    Da war ich achtzehn Jahre alt. Jedenfalls hat der damalige
    König mich zu sich rufen lassen. Als ich dann zu ihm
    gelassen wurde, war er nicht alleine. Bei ihm waren der
    damalige Ordensleiter und sein Sohn. Natürlich sprang mir
    sein Sohn sofort ins Auge, weil ich ihn kannte. So oft hatte
    ich ihn schon nachts in meinen Träumen gesehen. Auch er
    spürte sofort, dass ich etwas besonders für ihn war - seine
    Leana. Ich weiß noch ganz genau, dass es mir damals so
    schwer viel, mich auf das zu konzentrieren, was der König
    von mir wollte, aber ich konnte ihn zufrieden stellen. Als er
    mich dann entließ, folgte mir Psymon, von dem ich noch
    nichts wusste, außer dass er mein Lebensgefährte war.“
    Verträumt sah sie in die Gegend. Das mussten wohl
    wunderschöne Erinnerungen sein.






    „Ja, und weiter? Was passierte dann?“, drängte ich sie zum Weitererzählen.
    „Was dann passierte? Ist das nicht offensichtlich, Larissa?“
    Ich schüttelte meinen Kopf.
    „Wir haben uns kennen gelernt und eben unseren Gefühlen
    freien Lauf gelassen. Keine drei Monate später waren wir verheiratet.“
    „Das ist doch nicht alles, oder? Du verheimlichst mir doch Sachen.“
    „Sachen, die so kleine Ladies wie dich nichts angehen.
    Solltest du nicht schon längst im Bett sein, Larissa?“, kam
    es von Psymon, der, ohne ein Geräusch zu machen, das
    Wohnzimmer betreten hatte, dicht gefolgt von dem Halbblut Antonie.
    „Ihr seid schon zurück? Habt aber schnell was gefunden.“,
    begrüßte Maria die beiden und gab Psymon sogar einen Kuss
    auf die Wange.






    „Na, bei dem Gierschlund kein Wunder. Ich hätte ihn nicht
    mal schlagen können, wenn ich nur ein Kind gehabt hätte.“
    Laut lachte Psymon auf und ich konnte ohne Probleme seine
    spitzen Zähne sehen, mit denen er mir schon so oft gedroht
    hatte, wenn ich nicht rechtzeitig im Bett war.
    „Und jetzt zu dir, Larissa, es ist weit nach zweiundzwanzig
    Uhr, also ab ins Bett mit dir oder ich sorge dafür, dass du
    nicht nach Ägypten gehen wirst.“, drohte mir Psymon.
    „Ist ja schon gut, ich werde ja schon gehen, außerdem ist
    die Luft hier sowieso nicht rein. Hier stinkt es nach
    Halbblut.“ Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und wollte
    das Zimmer verlassen, aber Psymon hielt mich grob am Arm
    fest: „Fräulein, so aber nicht. Du entschuldigst dich jetzt
    umgehend bei Antonie oder du gehst wirklich nicht nach
    Ägypten. Denn du wohnst hier in meinem Haus und Antonie
    ist mein Freund. Er darf hier ein und ausgehen wie es ihm
    gefällt. Und nur, weil so ein kleines Ding wie du ein Problem
    mit einen Halbblut hat, verbiete ich ihm nicht, das Haus zu
    betreten. Also ich warte, entschuldige dich oder aber du
    gehst nie nach Ägypten. Such es dir aus.“
    Hilfe suchend sah ich Maria an, aber selbst sie sah mich
    genauso böse an wie Psymon es tat. Es blieb mir also nichts
    anders übrig, als mich bei diesem Halbblut zu
    entschuldigen.
    „Es tut mir Leid, Antonie, es wird nie wieder vorkommen. Du
    kannst ja nichts dafür, dass du so bist.“
    „Jetzt reicht es aber! Los, verschwinde in dein Bett!“, schrie
    Psymon mich an.






    Voller Angst rannte ich die Treppen hoch und hörte noch wie
    er mir hinterher rief: „Denk mal über das nach, was du sagst!“
    Viel zu laut schlug ich die Tür meines Zimmer zu und atmete
    erst mal tief aus. Meine Beine zitterten immer noch, so
    hatte mich Psymon noch nie angesehen. Sein Blick war so
    eisig, als würde er mich jeden Moment umbringen wollen.
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    „Darf ich rein kommen, Larissa?“ Leise drang Marias Stimme zu mir.
    Vorsichtig öffnete ich die Tür, lies sie ein und verschloss sie
    sofort wieder, kaum, dass sie drinnen war.
    „Bitte schick mich nach Ägypten! Ich will nicht länger hier
    leben, ich habe immer mehr Angst vor ihm. Bitte Maria, er
    macht mir so höllische Angst, lass mich nach Ägypten.“
    Schluchzend hielt ich mich an ihr fest.
    „Bereit dafür bist du ja schon lange, in dir schlummern
    Unmengen an Energie. Aber willst du nur wegen Psymon
    deine Ausbildung so früh anfangen?“






    „Ja, ich will. Ich will sie anfangen, jetzt sofort. Bitte lass
    mich nach Ägypten. Ich werde dir auch so oft wie möglich
    schreiben, aber bitte lass mich gehen, ich halte keine
    weitere Nacht hier aus. Ich habe einfach zu große Angst,
    dass Psymon mir etwas antun könnte.“, sprudelten die
    Worte nur so aus mir hinaus.
    „Hey, Psymon würde dir nie etwas tun, er mag zwar
    Menschen ohne Reue umbringen, aber dir würde er nie etwas
    antun. Oh Gott, Larissa, wo denkst du denn hin? Er kann es
    eben nicht leiden, wenn man so abwertend von einem
    Halbblut spricht. Tony ist sein einziger Freund. Er hat sonst
    keinen, das musst du auch verstehen.“
    „Du bist doch blind vor Liebe. Maria, ich will weg von hier.
    Ich schlafe ja kaum, werde bei dem kleinsten Geräusch
    wach, weil ich immer denke, jetzt kommt er und bringt mich
    um. Bitte Maria, versteh das und lass mich nach Ägypten gehen.“
    „Ich kann dich ja nicht hier gefangen halten, deshalb werde
    ich dich gehen lassen. Aber nicht sofort. Erst Morgen, denn
    die Reise ist anstrengend und du musst ausgeruht sein.“






    Mein Herz machte einen Riesensprung, als ich das vernahm.
    Ich wäre am liebsten vor Freude im Zimmer herumgehüpft,
    aber da wurde mir klar, dass ich noch eine Nacht hier schlafen musste.
    „Aber, aber ich kann hier nicht schlafen. Kann ich nicht wo
    anders schlafen?“, fragte ich Maria zaghaft.
    „Ich werde bei dir bleiben und auf dich aufpassen. Solange
    ich bei dir bin wird dir keiner etwas tun, das verspreche ich
    dir. Also leg dich hin und schließe die Augen. Und wer weiß,
    vielleicht siehst du ihn ja wieder...“ Viel versprechend
    zwinkerte sie mir zu.
    Voller Freude hüpfte ich in mein Bett und schloss die Augen.
    Ich hörte noch wie Maria sich auf das Sofa in meinem
    Zimmer setzte und dann war ich schon ins Land der Träume übergegangen.




    Geht noch weiter ....



    Einmal editiert, zuletzt von Sem ()




  • Larissa gehen zu lassen sollte mir schwerer fallen als sie es
    sich wohl dachte. Sie war bei uns seitdem sie gerade mal
    vier Monate alt war. Und war uns beiden ans Herz
    gewachsen, auch wenn sie das von Psymon nie erwartet
    hätte, er hing genauso an ihr wie ich es tat. Aber es kommt
    immer der Zeitpunkt, an dem die Meisterin ihre Schülerin
    gehen lassen muss. Sie wusste alles, was sie für die
    hauptsächliche Ausbildung brauchte - die Reise zwischen
    den Zeiten.
    Sie würde mit ihrer Seele und ihrem Geist in eine Welt
    übergehen, die mit dem Diesseits nichts zu tun hat, eine
    Welt zwischen den Zeiten. Dort würde sie von den drei
    Weisen unterrichtet und die gesamte Vergangenheit der
    Menschen und Vampire gezeigt bekommen.
    In diesen Gefilden wird sie Jahre verbringen, ihr Geist und
    ihre Seele werden reifen. Währenddessen wird ihr Körper
    einer spirituellen Reinigung unterzogen. Wenn sie dann nach
    irdischen vier Monaten wieder ihren Körper betreten wird,
    wird sie den einer ausgewachsenen Frau sehen und nicht
    mehr den, den sie vor Monaten verlassen hatte.
    Ja, sie würde eine der besten Seherinnen, dessen war ich
    mir ganz bewusst.
    Das Schicksal meinte es ja sowieso sehr gut mit ihr, denn
    den jungen Mann, den sie immer sah, war genau derjenige,
    nach dem der Orden der Black Bloods die ganze Zeit suchte.
    Sie würde die Leana des vermutlich letzten, aus dem
    Königsgeschlecht stammenden, Vampir.






    Ganz leise ging plötzlich die Tür auf und Tony betrat das
    Zimmer. Leise schritt er auf mich zu und setzte sich neben mich.
    „Psymon ist wieder mit Inii und Kiara auf der Suche nach
    dem Jung-Vampir.“, sprach er mit sehr leiser Stimme.
    „Ich hoffe so, dass sie ihn finden werden. Ach, wenn ich
    ihnen doch nur helfen könnte. Aber eine Seherin, die nichts
    sieht, ist eben keine große Hilfe.“ Demütig ließ ich den Kopf hängen.
    „Du kannst nichts dafür, du bist mit deinen Gedanken bei
    ganz anderen Sachen.“
    „Aber das darf ich nicht, Tony, ich bin eine Seherin. Ich muss
    sehen, ansonsten bin ich nutzlos.“
    „Hast du es ihm schon gesagt?“
    „Nein, nicht wirklich. Ich meine, angedeutet ja, aber gesagt
    noch nicht.“
    „Dann sag es ihm doch, ihr seid jetzt schon über sechzig
    Jahre verheiratet, da kann man ja wohl mal langsam an
    Kinder denken.“
    „Du verstehst nicht. Wenn ich so wie ich jetzt bin ein Kind
    von ihm bekomme, wird es ein Halbblut.“ Verzweiflung lag in
    meiner Stimme.






    „Ich kann dir nicht geben, was du willst, dafür fehlt es uns
    Halbblütern an Kraft, aber Psymon kann es. Sprich ihn
    darauf an, sag ihm wie groß dein Kinderwunsch ist. Es würde
    mich nicht wundern, wenn seiner genauso groß ist. Nur wird
    er dich nie aus heiterem Himmel zu einer von uns machen,
    das ist nicht seine Art.“
    „Du musst es ja wissen, du kennst ihn ja schon viel länger
    als ich.“
    „Er hat mir vor etwas über dreihundert Jahren das Leben
    gerettet. Ohne ihn wäre ich verhungert.“ Jetzt war es Tony,
    der niedergeschlagen zu Boden sah.
    „Wieso? Wieso wärst du ohne ihn verhungert?“ Neugierig
    sah ich ihn an, denn davon wusste ich noch gar nichts.
    Psymon hatte mir nie erzählt wie er Tony gefunden hatte.






    „Wie du ja weißt war meine Mutter ein Mensch. Sie wurde
    damals von einen Vampir vergewaltigt. Kurz darauf wurde
    sie von ihrer Familie verstoßen und aus dem Dorf getrieben.
    Sie war eine Schande, eine Frau, die beschmutzt worden
    war. Und trotz allem bekam sie mich. Sie lebte damals auf
    einem verlassenen Bauernhof, als sie mich zur Welt brachte.
    Sie ertrug die ganzen Schmerzen, nur um mir das Leben zu
    schenken. Mir, dem Wesen, welches sie kurz nach der
    Geburt von sich schob, weil es blutrote Augen hatte. Wie
    lange sie mich nur aus der Ferne betrachte, hat sie mir nie
    erzählt. Aber alles änderte sich als der Vampir auftauchte,
    dem sie das alles zu verdanken hatte. Er war es, der sie
    dazu brachte, mich in die Arme zu nehmen, meinen Hunger
    zu stillen. Ohne ihn hätte ich das Säuglingsalter nie
    überstanden. Wegen ihm nahm sie mich an und zog mich
    groß. Sie richtete sich häuslich in dem Bauernhof ein und
    brachte ihn sogar zum Laufen. Bei allem wurde sie von
    meinem Vater unterstützt, der immer mehr Gefallen an
    meiner Mutter fand. Ich kann mich nicht wirklich beklagen,
    das Leben als Jung-Vampir war prima. Obwohl ich nur ein
    Halbblut sein würde, liebte mich mein Vater und auch meine
    Mutter tat dies. Aber an meinem achtzehnten Geburtstag
    sollte sich das ändern. Das Geschenk meines Vaters war
    sein Blut. Das Blut, mit dem ich zum Halbblut wurde. Ich
    weiß noch genau als wäre es gestern gewesen, was da an
    dem Tag passierte.“ Tränen liefen seinen Wangen hinab.






    „Du musst mir das nicht erzählen, wenn es dich so
    aufwühlt.“, sprach ich beruhigend auf ihn ein.
    „Ist schon gut, ich verkrafte das schon.“
    „Wie du meinst.“
    Er nickte und erzählte weiter: „Eine Gruppe von Jägern stand
    auf einmal hinter meinem Vater. Sie haben schäbig gelacht
    und sich darüber amüsiert, wie einfach es doch werden
    würde, uns beide zu vernichten. Zwei von ihnen riefen in die
    Menge, dass sie sich vorher noch mit dem Jung-Vampir
    vergnügen wollten. Bei dem Satz wurde mein Vater so
    wütend, dass er zwei der Jäger ohne große Anstrengung
    vernichtete. Er zerriss sie, als wären sie aus Papier
    gewesen. Mein Vater hat so um die Hälfte der Jäger
    vernichtet, bis einer von ihnen ihm eine tödliche Verletzung
    zufügte. Nur was dann passierte, weiß ich nicht mehr, denn
    dann viel ich in den Schlaf.
    Als ich Monate später wieder zu mir kam, lag ich unter der
    Erde. Es kostete mich viel Kraft um an die Oberfläche zu
    kommen, aber ich schaffte es. Mit meiner für mich neu
    gewonnen Kraft machte ich mich auf den Weg zu meiner
    Mutter. Sie dachte erst, sie würde einen Geist sehen, aber
    dann erkannte sie, dass ich es wirklich war. Sie viel mir
    voller Freude um den Hals und küsste mich immer und
    immer wieder. Und an dem Abend passierte es dann. Ich
    war ein unreifer Vampir, ich hatte großen Hunger. Allein auf
    dem Weg zu meiner Mutter hatte ich an die zwanzig
    Menschen umgebracht, die Gier nach Blut war zu groß. Ich
    habe sie gebissen und sie fast all ihres Blutes beraubt. Erst
    als sie meinen Namen rief, wurde mir klar, was ich da tat
    und ließ von ihr ab. Ich trug sie in ihr Bett und sie liebte
    mich bis zum Ende ihres Lebens. Ich war verantwortlich für
    ihren Tod, ich habe sie aufs Sterbebett gebracht und trotz
    allem hat sie mich geliebt.“
    Nie hätte ich gedacht, dass Tony schon so viel Leid erfahren
    hatte in seinem Leben. Er war immer so ein fröhlicher
    Vampir, man sah ihn nur selten mit schlechter Laune.






    „Und wie bist du Psymon begegnet?“
    „Er fand mich bei dem Grab meiner Mutter, abgemagert, nur
    noch Haut und Knochen und mit blutroten Augen, die nach
    Blut gierten. Er fragte mich nicht mal, wer ich war oder was
    ich hier machte. Er hatte wohl eins und eins zusammen
    gezählt und gewusst, dass ich beim Grab meiner Mutter war.
    Ohne zu fragen, ob ich das überhaupt wolle, drückte er mir
    seinen Arm an die Lippen, in den er sich kurz zuvor gebissen
    hatte. Gierig nahm ich sein Blut in mir auf und wurde mit
    jedem Tropfen seines Blutes immer stärker. So habe ich
    Psymon kennen gelernt. Und jetzt verstehst du auch, was
    uns so zusammen hält, oder?“
    „Ja, jetzt verstehe ich das sehr gut. Danke, dass du dich mir
    anvertraut hast.“






    „Aber eins musst du schon zugeben, wir sind ganz schön
    vom Thema abgekommen.“
    „Ja, das sind wir. Aber ich werde deinen Rat befolgen und
    ihn einfach darauf ansprechen. Mehr als nein sagen kann er
    nicht, nur muss er sich dann damit abfinden, dass er nur
    Halbblüter als Kinder bekommen wird.“
    „Ich denke, dass er dir den Gefallen schon tun wird. Allein
    schon deshalb, weil sein Vater toben würde, wenn er nur
    Halbblüter als Enkel bekäme.“ Schallend lachte er los.
    „Hey, sei ein bisschen leiser, Larissa schläft.“, tadelte ich ihn.
    „Ist ja schon gut, ich gehe ja. Muss sowieso langsam mal
    wieder nach Hause, sonst sind meine Ladies noch vor mir
    wach. Also denk dran, sag es ihm einfach.“






    „Ja, ich werde es machen, ich verspreche es.“
    Mit einem Lächeln auf den Lippen verschwand er aus
    Larissas Zimmer.
    Ja, ich würde Psymon einfach darauf ansprechen, mehr als
    nein sagen konnte er ja nicht.
    Aber jetzt gab es erst mal wichtigere Sachen zu erledigen.
    Ich musste die Sachen für Larissa bereit legen, die sie
    anziehen musste. Ohne ein Geräusch zu machen legte ich
    ihr alles bereit und sah ihr dann noch beim schlafen zu.



    Fortsetzung folgt …..



    Einmal editiert, zuletzt von Sem ()

  • Larissa ist ja voll süß! *knuffel*
    Und jetzt hat man auch mal gesehen, wie schön Maria ist. :)


    Ich habe wirklich alles nochmal Wort für Wort durchgelesen, obwohl ich es ja schon so um die zwanzigtausendmal gelesen habe^^ Aber mit Bildern wirkt es irgendwie nochmal ganz anders.:applaus
    Falls der Text noch Fehler hat, dürft ihr mich schlagen.
    Ich wollte mich noch bedanken, dass ich es korrigieren durfte, denn es hat mir viel Spaß gemacht. :) Außerdem ist es ein sehr schönes Kapitel, weil man mehr über die Zusammenhänge und Tonys Vergangenheit erfährt.


    Winzig kleines Kritikpünktchen: Ich finde, als Psymon und Tony nach Hause kommen und Larissa Tony beileidigt (Mannoman, wieso macht sie das denn? Sie ist doch so süß^^ Haben Psymon und Maria sie denn nicht richtig erzogen? ;) Das ist eine Seite, die mir nicht so gefällt^^), hättest du Tony auch mit auf das Bild lassen können, und vllt noch ein zweites, wo Psymon Larissa anschreit.


    Ich finds alles in allem sehr toll (wie immer^^) und freue mich schon, wenns weitergeht! :D


    Hab dich lieb! *knuddel*
    Ini *wink*


    PS.: Du könntest Recht haben, wenn es Vampire gäbe, wäre mein Freund sicherlich einer. Aber vielleicht auch nur, weil ich einer wäre, und ihn dazu gemacht hätte *hihi*

    2 Mal editiert, zuletzt von Iniii ()