Real Life RS: Internat

Ayane: Ja, ähm, stimmt...

Ich hatte grad ziemlich blöde Schmerzen. Ich biss die Zähne zusammen und hielt mir den Bauch. Autsch, verdammt, das nervte echt furchtbar. Wann würde das nur endlich aufhören?

Ayanes gesicht war verzerrt vor Schmerz. Sie tat mir richtig Leid. ich könnte Patti erwürgen, wenn er noch hier wäre.

Alexa: Geht es Ayane? Oder willst du vielleicht zum Arzt?

Ayane: Ach es geht schon, danke, argh...

Morgen sollte ich zum letzten Mal zum Arzt, zur Nachkontrolle. Sicherlich würde dann endlich wieder alles in Ordnung sein!

Ayane: Sag mal, was machst du eigentlich für Sportarten oder so?

Alexa: Hmm. Eigentlich gar keine.

Bei der Anmeldung hatte ich mich geweigert, sport zu betreiben und mich für keinen Kurs angemeldet. Jetzt tat es mir Leid. Sport war etwas tolles.

Ayane: Schade. ^^' Naja. Ich mach Karate und Kendo. Judo nur so aus Spaß. Und rythmische Gymnastik. Das macht Spaß! Vielleicht werde ich mal bei einem Wettkampf dabei sein, wenn ich weiterhin übe. Seit dem Internat bin ich leider kaum mehr dazu gekommen, überhaupt irgendwas davon zu machen...

Ich seufzte. Hier in Berlin gab es Dôjôs. Wenn ich wieder vollständig gesund bin, würde ich sicher sofort wieder einige Trainingsstunden nehmen.

Alexa: Wow, du machst ja richtig viel. Schade, dass du nicht mehr so viel Zeit hast zum üben. Aber hier ist ja wirklich immer etwas los, da kommt man kaum weg.

Yasmin hüpfte schon wieder im Zimmer herum. Das Kind war echt hyperaktiv. War sie den nie müde?! Ich verschwand schnell unter die Dusche. Ich war noch voll Sand, weil Yasmin mich damit berworfen hatte. Ich dsuchte und zog mich wieder an. Dann kam ich zurück zu Ayane.

Ayane: Ja, ist echt schade... Ich vermisse Takerogu-Sensei. Das war mein Meister. Er beherrschte Karate perfekt. Er trug den schwarzen Gürtel... Leider verstarb er als ich im Alter von 14 Jahren war. Er war ein alter, weiser aber dennoch starker Mann...

Ein Meister. Ein wirklicher Meister. Wenn ich genau drüber nachdachte, zur damaligen Zeit einer der wenigen die mich verstanden und schätzten. Er brachte mir viele Lebensweisheiten bei.

Alexa: Oh, das tut mir aber Leid, dass er gestorben ist.

Ayane sah schon wieder so nachdenklich aus. Ich fragte jedoch ncith weiter. Wenn sie mir etwas sagen wollte, würde sie von alleine zu mir kommen.

Ayane: Oder Wakaoji-Sama... Ach, sorry, ich schwelge schon wieder in Gedanken. Das waren aber auch Personen, die mir so furchtbar wichtig waren... Sie haben mir diese Stärke gegeben, dieser seelische Halt. Weißt du, das ist lebenswichtig... Ich hatte sonst niemanden der mir ,gerade in dem Alter, in dem man die meisten Fragen stellt, dies alles beibrachte. Ich musste mich so ziemlich allein durchs Leben kämpfen, zumindestens für 6 Jahre. Aber ach, was nerv ich dich... ^^'

Damals war´s schon hart. Takegoru-Sensei und Wakaoji-Sama haben mich gerettet. Sie waren die, die meine Fragen beantwortetet haben. Die mir gezeigt haben das es weitergeht. Sie haben erzählt. Von dem Leben. Seinem Sinn und sie sagten Dinge, die mich jetzt vieles aus einer anderen Perspektive sehen lassen. Sie haben mir diese neue Perspektive "weitergegeben". Die sie sich selbst erlernt haben in ihrem langen Leben. Ich bewundere sie.

Ich hörte Ayane sie zu. Sie hatte so eine wunderbare Art Dinge zu erzählen. Ich freute mich, das mir vin ihrer Vergangenheit erzählte. Das interessierte mcih wirklich.

Alexa: Nein, du nervst bestimmt nicht. erzähl nur weiter.

Ayane: Dich interessiert das? Das freut mich...

Ich sah zu Daniel. Seine Kindheit war auch nicht leicht. Keineswegs leicht. Dann wandte ich mich wieder Alexa zu.

Ayane: Also... seit ich 10 bin habe ich meine Eltern nicht mehr gesehen. Sie sind ab da an ins Ausland gezogen. Sie haben mich nicht mehr angerufen und mir auch keinen Brief geschrieben. Deswegen weiß ich seit 6 Jahren nicht was mit ihnen ist... Meine Oma wohnt weit weg. Ich wohnte in einer Wohnung in einem Appartment. In Erfurt. Die Eltern meiner Freundin wohnten gleich 2 Türen weiter. Sie passten auf mich auf. Sozusagen "Ersatzeltern". Ich hatte damals nicht viele Freunde, weil ich früher so verschlossen war. Wegen meinen Eltern... Nur diese eine Freundin. Die ging dann aber auch bald... Mit 13 fing ich an Karate und Kendo zu trainieren, da ließ ich meine Wut aus, weil ich keine Freunde hatte. Ich lernte hier Takegoru-Sensei und Wakaoji-Sama kennen. Sie waren beide alt. Aber wie gesagt sehr weise. Durch sie bin ich stark geworden. Sie haben mir das Leben gezeigt. Takegoru-Sensei starb 1 Jahr nachdem ich ihn kennengelernt hatte. Wakaoji-Sama lebt noch... Soweit ich weiß. Er betreibt immer noch sein Kendo-Dôjô. Ich weiß aber nicht wo... Das ist schade.

Ich seufzte.

Ich hörte gespannt zu. Ayane hatte es nicht leicht gehabt. Sie hatte sich alles selber erkämfen müssen. Nicht so wie ich. Ich hatte immer alles bekommen, was ich wollte. Es fehlte mie an nichts. An nichts ausser der liebe meiner Eltern. Ich wusste nicht was Liebe war. Bis ich Ayane und Daniel kennengelernt hatte...

Alexa: Und deine Eltern sind einfach so weggegangen, ohne dich?

Das war ja echt unglaublich. Arme Ayane. Ganz alleine.

Ayane: Ja. Sie konnten mich nicht mitnehmen. Das schlimme ist, das ich überhaupt nichts über sie weiß, seit 6 Jahren. Sie könnten tot sein.

Alexa erschreckte, mit welcher Ruhe ich das sagte.

Ayane: Ach, das glaub ich ja nicht, aber ich sag nur, es könnte sein. ^^"

Ayane sagte das mit einer Ruhe, dass ich erschrak.

Alexa: Vermisst du sie den nicht?

Vielleicht würde Ayane sie ja wieder einmal sehen. Oder ihren Meister. Es war echt traurig, dass sie ausser ihrer Grossmutter, die weit weg wohnte, niemanden mehr hatte.

Ayane: Klar vermisse ich sie. Und wie. Aber ich kann nichts machen. Ich kann nur warten. Wenn ich 18 bin kann ich dann auf die Suche nach ihnen gehen.

Ich hatte echt nichts von den beiden. Keine Adressen, keine Telefonnummer. Ich erinnere mich an den Moment. Meine Mutter hat geheult und mein Vater sah auch sehr traurig. Der Tag, an dem sie mich zu den Eltern meiner Freundin gegeben haben. "Pass auf dich auf. Wir kommen wieder und vergessen dich nie. Wir lieben dich.", haben sie gesagt. Mit 14 hab ich dann eine Wohnung bekommen, die frei war. Die Miete und alles bezahlten ja die Eltern meiner Freundin. Sie bezahlen auch das Internat. Neulich hatten sie mal angerufen. Sie sind eigentlich sehr nett, nur halt auch sehr beschäftigt.

Alexa: Ja, im moment kannst du nichts tun, dass stimmt. Weisst du den überhaupt in welchem Land sie sind?

Ich würde Ayane gerne bei ihrer Suche helfen. Das alles musste wirklich schwer für sie sein. Nicht zu wissen, wo ihre Eltern waren und wann sie wieder kamen. Ob sie überhauot wieder kamen.

Ayane: Hm, also als sie gegangen sind, sind sie nach Amerika. Wo sie jetzt sind weiß ich nicht. XD Vielleicht immernoch dort.

Mir war wieder schwindelig, sicher vom vielen Erzählen. XD

Ayane: Ich muss mich mal wieder ausruhen...

Alexa nickte und ich legte mich auf mein Bett und las ein Buch.

Patrick rief an. Die Mutter schimpfte. XD

Ayane: Patrick?! PATRICK?!

Ich hörte ihn nicht mehr. XD