Erst mal vielen Dank für eure Comments :kuss
slayer meinst du die Sache mit den Rosen die im Schirmständer gelandet sind? Also: Gregor wollte Miriam besuchen und ihr die Rosen schenken. Als er aber erfahren hat, dass Miriam im Dorotheenheim ist und gar nicht zu Hause, hat er einfach die Rosen im Schirmständer geschmissen um sie los zu werden. Die Haushälterin hat sie dann dort entdeckt und sie Isabella gegeben um sie aufzumuntern.
Keira was hast du denn gegen Greg?
Einleitung:
Isabella Schneider erhält Lissys Brief am Spätnachmittag des nächsten Tages. Sie erschrickt zutiefst. Zwar kann sie nicht aus allem, was Lissy geschrieben hat, klug werden, aber sie begreift, dass Gefahr besteht – Gefahr für Miriam.
Isabella weiß, wie skrupellos Till ist, zweifelt keinen Augenblick daran, dass er nicht davor zurückschrecken wird, Miriam zu verderben, nur um Bernhard, den er seit jeher gehasst hat, einen Schlag zu versetzen.
Sie bedauert es jetzt schmerzlich, dass sie Till nie erzählt hat, dass Miriam sein Kind ist. Vielleicht hätte diese Tatsache ihn doch vor dem Letzten zurückgehalten. Aber er weiß es nicht. Für ihn ist Miriam ein Mädchen wie alle anderen, und Isabella kennt ihren Bruder. Er verachtet alle Frauen, weil eine ihn enttäuscht hat...
Wie hatte sie Lissy damals angefleht, noch zu warten, sich mit Till in Verbindung zu setzen, sich alles erklären zu lassen, ihm, wenn möglich, zu verzeihen. Aber Lissy hat auf keine Mahnung und auf keine Bitte gehört. Sie glaubte, die Schande nicht überleben zu können, und das einzige, was Isabella vermocht hatte, war, das Kind zu retten – Miriam.
Sie hat fest vorgehabt, ihrem Bruder eines Tages die Wahrheit zu sagen, wenn er sich erst wieder gefangen hat, aber dazu ist es nie gekommen.
Vielleicht hat sie alles falsch gemacht, vielleicht hätte sie ihm sagen müssen, dass er ein Kind hat, vielleicht hätte er sich um Miriams willen geändert – wer kann es wissen. Isabella brennt darauf, mit Lissy zu sprechen, aber sie traut sich nicht, bei ihr anzurufen.
Es ist sechs Uhr vorbei, als sie den Brief bekommt. Alex Ackermann muss schon zu Hause sein.
Sie erkundigt sich beim Portier nach einer Zugverbindung und erfährt, dass sie am Mittag des nächsten Tages in Sim-City sein kann, wenn sie in aller Frühe in Bad Simsheim abfährt. Wenn sie einen Wagen hätte, würde sie sofort fahren, aber ihr Herz ist immer noch angegriffen, und der Arzt hat ihr das Autofahren streng untersagt.
Als Isabella auf ihr Zimmer hinaufgeht, gesteht sie sich selbst ein, dass sie froh ist, ihren Kuraufenthalt abbrechen zu können. Er hat ihr nicht gut getan. Es wäre besser gewesen, wenn sie nicht auf den Rat des Arztes und ihres Mannes gehört und ihre Arbeit in der Firma wieder aufgenommen hätte. Hier in Bad Simsheim, unter Menschen, die nur die Sorge um ihre eigene Gesundheit zu kennen scheinen, fühlt sie sich einsamer denn je. Sie hatte zuviel Zeit gehabt um nachzudenken, es sind trostlose Tage gewesen. Nun endlich darf sie eingreifen, handeln, Miriam helfen – wenn es nicht schon zu spät ist.
Isabella hat keine Vorstellung, was sie in Sim-City tun will, es ist ihr auch gleichgültig, wie Miriam auf ihr Kommen reagieren wird. Sie muss das Mädchen von Lissy abholen, sie fortbringen, vielleicht in ein Internat, irgendwohin, möglichst weit fort von Sim-City, wo sie in Sicherheit ist.
An Lissy und die Gefahr, die Lissys Ehe durch Till droht, denkt sie erst, als sie später die breite Treppe zum Speisesaal hinuntergeht. Sie sieht ein nicht mehr junges Paar, das sich zärtlich an den Händen hält. Was würde dieser Mann sagen, wenn ihm seine Frau eines Tages gestehen würde, was für eine Vergangenheit sie hatte? Wie wird Alex Ackermann reagieren, wenn er erfährt, dass Miriam das Kind seiner Frau ist?
Isabella zweifelt keinen Augenblick daran, dass Lissy jetzt, unter dem Druck von Tills plötzliches Auftauchen, ihrem Mann alles gestehen wird. Eine andere Lösung ist ihr gar nicht denkbar. Sie selbst würde es niemals fertig bringen, ein Geheimnis so lange vor ihrem Mann zu bewahren.
Einen Augenblick überlegt sie, ob sie ihre Ankunft ihrem Mann nach Sim-City telegrafieren soll.
Sie tut es nicht. Sie will nicht, dass Bernhard sie von der Bahn abholt. Sie will nicht in ihren Entschlüssen behindert sein.
Als ein ganzer Tag vergeht, ohne dass Till sich sehen lässt, beginnen Lissys Nerven sich zu beruhigen. Sie bereut fast, dass sie Isabella Schneider jenen aufgeregten Brief geschrieben hat. Wahrscheinlich hat sie nur Gespenster gesehen.
Die Begegnung zwischen Till und Miriam mochte rein zufällig gewesen sein, die Angst vor der Vergangenheit hat ihr einen Streich gespielt.
Trotzdem kann Lissy sich nicht enthalten, Miriam, als sie alleine sind, zu fragen: „Haben Sie sich mit Till Torsten verabredet?“
Miriam sieht sie erstaunt an. „Wozu?“
„Was weiß ich“, sagt Lissy gereizt. „Bitte, beantworten Sie mir doch meine Frage!“
Miriam: „Nein.“
Lissy: „Was – nein?“
„Ich habe mich nicht mit ihm verabredet“, erklärt Miriam mit Nachdruck.
Lissy spürt, dass Miriam ehrlich ist, ihre Zuversicht wächst. Wie oft in den vergangenen Jahren hatte sie befürchtet, Till könnte sie entdecken. Am Anfang ihrer Ehe hat diese Angst zu Alpträumen geführt, die sie mitten in der Nacht weinend erwachen ließen. Alex hatte sie dann tröstend in die Arme gezogen, ohne zu begreifen, was seine Frau wirklich bedrückte.
Sie ist oft nahe dran gewesen, ihm alles zu erzählen, aber sie hatte es nicht über sich gebracht. Heute kann sie es weniger denn je zuvor.
Sie ist überzeugt, dass er für ihre Lügen und ihr langes Schweigen kein Verständnis haben kann. Die Wahrheit muss ihre Ehe zerstören.
Am Abend bringt Alex eine überraschende Neuigkeit mit nach Hause. Sein Chef hat ihm vorgeschlagen, sich als Filialleiter einer Niederlassung der Firma nach Simhut versetzen zu lassen. Er hat ihm einen Entschädigungszuschlag für den Umzug versprochen und ein größeres Gehalt in Aussicht gestellt. Alex hat sich Bedenkzeit erbeten, denn er weiß nicht, wie seine Frau diese Veränderung aufnehmen wird.
Lissy ist überglücklich. „Nach Simhut?“ ruft sie begeistert. „Alex, das ist ja wunderbar!“
Er versucht ihre Freude zu dämpfen. „Na, so wunderbar ist es dort auch wieder nicht, Liebes. Ich fürchte, du wirst Sim-City sehr vermissen.“
„Nie!“ ruft sie überzeugt. „Ich habe mir das Leben in einer kleinen Stadt schon immer fabelhaft vorgestellt.“
Alex: „Hoffentlich bist du nicht enttäuscht, aber immerhin – ein größeres Gehalt wäre nicht zu verachten, wie?“
Lissy: „Du hättest gleich zusagen sollen. Vielleicht nimmt dein Chef jetzt einen anderen. Das wäre doch schrecklich! Bitte ruf ihn an – jetzt gleich! Damit er Bescheid weiß.“
Er lacht über ihren Eifer. „Das hat bis morgen Zeit, Liebes, beruhige dich! Aber ich freue mich, dass du einverstanden bist. Ich hatte schon befürchtet, dir würde der Abschied von Sim-City zu schwer fallen.“
Lissy glaubt, dass der Himmel ihr die Hilfe geschickt hat, um die sie gebetet hat. Fort von Sim-City, das heißt für sie – fort aus der Nähe von Till Torsten. Nach Simhut wird er sich nie verirren, dessen ist sie sicher. Was kann ein Mann wie Till in Simhut anfangen? Sie muss sich bemühen, ihre Freude, die ihr Mann nicht verstehen kann, zu dämpfen.
Aber sie kann sich doch nicht enthalten zu fragen, wann denn die Umsiedlung stattfinden soll.
„Am nächsten Ersten“, antwortet Alex. „Der Filialleiter in Simhut ist nämlich ganz plötzlich gestorben. Die Witwe zieht zu Ihrer Mutter nach Simsberg. Die Wohnung steht uns zur Verfügung. Es soll übrigens eine sehr schöne Wohnung sein – mit Garten! Miriam können wir wohl nicht mitnehmen. Möchtest du, dass ich es ihr sage?“
„Nein, nein“, wehrt Lissy ab, „das tu ich schon selbst, sobald sich eine Gelegenheit ergibt.“
Aber sie spricht nicht mit ihr. Sie will abwarten, bis Isabella sich gemeldet hat.
Es wäre schön, wenn ihr viele Kommentare zu dieser Fortsetzung abgeben würdet!