So, heute endlich ne Fortsetzung; hat lange gedauert, ich weiß; sorry for that.
Also wie ich oben schonmal geschrieben hatte, war ich erst krank, danach kam HP, und danach durfte ich dann das Spiel nochmal installieren, wegen Bugs.
Irgendwie hat's mir dann noch meine Sicherungs CD mit den Downloads zerbeamt, sprich ich musste mir vieles wieder zusammensuchen, und das hat gedauert.
Ich war schon froh, dass ich das Haus gesichert hatte.
Der Text stand schon über ne Woche, aber das bringt ja nicht viel, wenn man keine Bilder dazu hat.
However - jetzt hab ich alles wieder zusammengebastelt, und ihr seht die vorletzte (?) Fortsetzung
Semesterferien und andere Kastastrophen - XXI.
...the show must go on...
Ich schloss meine Augen nicht, bevor ich mich vergewissert hatte, dass Lucille uns gesehen hatte.
Sie war zu früh dran, damit hätte ich rechnen sollen.
Eigentlich hatte sie uns nicht hier sehen sollen, nicht vor aller Leute Augen.
Der ursprüngliche Plan war gewesen, Travis quasi in den Park zu „locken“, wo um diese Zeit nicht mehr besonders viel los war.
Nun, sie sollte ihre Show bekommen; mir konnte es egal sein, zumal ich niemanden hier kannte, außer Travis – was mir wirklich etwas ausmachte war, das weder Daniel noch Sidney hier waren.
Travis hatte freilich nicht bemerkt, dass Lucille gekommen war, schließlich saß er mit dem Rücken zur Tür, und ich tat mein Bestes, den Kuss in die Länge zu ziehen, obwohl ich ihn nicht wirklich genoss, wie man sich vorstellen kann.
Endlich war er es, der sich von mir löste, und mich anzüglich ansah.
„Diese neue Seite an dir gefällt mir außerordentlich…“, wisperte er, und ich lächelte, einen verstohlenen Blick zu Lucille hinüberwerfend.
Die war wie angewurzelt vor der Tür stehen geblieben, und beobachtete uns aus Argusaugen.
„Das hättest du schon früher haben können…“, erwiderte ich, und dann ging’s los.
Lucille stürzte auf unseren Tisch zu, und ich dachte schon, sie würde dagegen prallen, doch kurz vorher fing sie sich, und blieb vor dem Tisch stehen.
Sie blickte abwechselnd von Travis zu mir, und ihr Gesicht wurde erst rot, und dann schlohweiß.
Ich sah hoch, während Travis der erste war, der seine Sprache wieder fand.
„Ah…Lucille, wir haben gerade von dir gesprochen.
Du bist zu früh dran, wir waren doch erst um halb zehn verabredet…“
Sie ballte ihre Hände zu Fäusten; ich sah ihre Knöchel weiß hervortreten und dachte schon, im nächsten Moment würden sich ihre Fingernägel ins Fleisch graben.
„Es tut mir überaus leid, dass ich euch gestört habe…ich konnte es eben nicht abwarten, mit zwei meiner Freunde auszugehen…“; presste sie wutschnaubend hervor.
Immerhin schien sie sich so weit in der Gewalt zu haben, dass sie nicht hier und auf der Stelle eine Szene machte.
„Das ist verständlich Lucille, immerhin kannst du im Moment jede Ablenkung brauchen, nicht wahr?
Man denke nur an das Desaster mit Lestat…“, gab ich ihr zuckersüß zur Antwort.
Sie nickte nur, nicht fähig, noch irgendetwas zu sagen.
Travis wies auf den nicht vorhandenen dritten Stuhl.
„Ich werde die Bedienung anweisen, noch einen Stuhl zu bringen, damit du dich zu uns setzen kannst…“
„Danke, nicht nötig; eigentlich würde ich lieber kotzen gehen…“, gab sie bissig zur Antwort.
„Ist dir nicht gut?
Sollen wir dir ein Glas Wasser bestellen?“, führte ich das Theater fort, und kam mir zwischendurch wirklich vor, als würde hier ein Laienstück aufgeführt.
Lucille wandte sich an Travis.
„Vergiss unsere Verabredung, mir ist in der Tat nicht gut, ich denke, ich sollte lieber nach Hause fahren und mich etwas hinlegen…“.
Schließlich sah sie mich an.
„Zu dir, oder zu mir nach Hause?“, fragte ich, bevor sie noch etwas sagen konnte.
„Ich erwarte dich…“, zischte sie, einer Kobra gleich, drehte sich um und verließ das „Hooters“.
Travis sah ihr nach, nicht allzu lang, und wandte sich schließlich wieder mir zu.
„Diese Eifersüchteleien…“, er seufzte affektiert, „dabei braucht man doch nun wirklich nicht zu streiten, es ist doch genug für alle da.“
War der Abend bisher unangenehm genug gewesen, hatte er jetzt den gewünschten Effekt erzielt, und es bestand kein Grund, mich noch länger mit Travis herumzuschlagen.
Ich leerte das Glas vor mir in einem Zug, bevor ich mich erhob, und zu ihm herunterlächelte.
„Das ist wahr…und gerade weil genug für alle da ist, solltest du dich um diejenigen kümmern, welche noch gar nicht von dir gekostet haben, mein Schatz.“
Ich drehte mich auf der Hacke um und strebte der Tür entgegen; er sah mir hinterher, wie ein Auto, nur nicht ganz so schnell.
„Ihr seid doch alle gleich!“, schrie er mir hinterher.
Ich ignorierte ihn, und verließ den Schuppen, den ich meinen Lebtag nicht mehr betreten würde.
Auf der Straße atmete ich erstmal tief durch – wo waren Daniel und Sidney, verdammt noch mal?
Aus ihren Worten hatte ich geschlossen, dass Lucille zweifelsohne zu mir nach Hause gefahren war; wenn auch vielleicht nur noch, um ihre Sachen zusammen zu suchen.
Die Fahrt mit dem Taxi zu mir nach Hause hätte nur zehn Minuten gedauert, weshalb ich mich entschloss zu Fuß zu gehen.
Außerdem war es nicht wirklich kalt, und die frische Luft würde mir gut tun – immerhin lag der schwierigste Teil noch vor mir.
Nach etwa einer halben Stunde erreichte ich unser Haus, welches sich leblos unter dem Sternenhimmel erstreckte.
In keinem Fenster sah ich Licht, und es kam mir in den Sinn, dass Lucille vielleicht gar nicht hier wäre.
Ich atmete tief durch und schloss schließlich die Haustür auf; meine Handtasche legte ich auf einen Tisch in der Halle, und auch hier war kein Lebenszeichen von irgendjemandem zu sehen.
„Ich hoffe, du bist jetzt zufrieden mit dir, Hannah“, erklang Lucilles bittere Stimme in meinem Rücken, woraufhin ich mich umdrehte.
Meine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, und so brauchte ich einen Moment, um sie auf einem der weißen Sofas neben dem Flügel auszumachen.
„Dachte ich doch, dass du hier bist“, gab ich zur Antwort, ohne auf ihre Anklage eingegangen zu sein.
„Alles zu haben, hat dir ja ohnehin noch nie gereicht, nicht wahr?
Nicht der schönen, klugen Hannah – sie bekam immer alles, immer das Beste, und das war nie gut genug.
Du musstest immer das haben, was andere hatten…“, sie machte eine kurze Pause, und meine Muskeln spannten sich.
Die Situation war mir nicht geheuer, und irgendetwas in ihrer Stimme verriet mir, dass ich besser daran tat, ihr nicht zu nahe zu kommen.
„Aber Travis wirst du mir nicht wegnehmen…“, fügte sie schließlich zischelnd hinzu, und schon spürte ich ihre Hände auf meinen Armen.
„Ich hatte nicht vor, ihn dir wegzunehmen, wie du es nennst…“
„Ach nein?!“, mit einem Ruck erhob sie sich, und bewegte sich auf den Lichtschalter zu; und einen Moment später wurde die Halle vom Licht der Kronleuchter durchflutet.
Sie gab ein erbärmliches Bild ab – ihr Make-up war quer über ihr Gesicht verschmiert, der Absatz eines ihrer Schuhe war abgebrochen, was darauf schließen ließ, dass sie gerannt sein musste.
Das Haar stand ihr wirr um den Kopf, als hätte sie es sich geradezu gerauft.
„Lucille…lass uns…“
„Sei doch endlich still!“, kreischte sie mich an „Ich habe genug gesehen im Hooters!
Du hast mir immer alles weggenommen, aber ich schwöre dir, dass du Travis nicht auch noch bekommen wirst!“; und einen Moment später spürte ich ihre Hände auf meinen Armen.
Es gelang mir gerade noch so, sie abzuschütteln, und je hysterischer sie wurde, desto ruhiger wurde ich, zu meiner eigenen Überraschung.
„Lucille, ich hatte nicht vor, dir Travis wegzunehmen…ich weiß bescheid über Lestat und dich, und über das Theater, dass Travis und du veranstaltet habt…“
Meine Worte hatten einen solchen Effekt, dass sie auf der Stelle erbleichte.
Obwohl die Wahrheit wohl eher war, dass ich mir so sehr wünschte, eben dieser Effekt würde eintreten, dass ich sie erbleichen sah.
Wie dem auch sei – sie geriet für einen Moment aus der Fassung, die sie jedoch schneller wiedererlangte, als mir lieb war.
„So, du denkst also, du wüsstest alles, ja?“, sie lachte höhnisch „Gar nichts weißt du, Hannah, absolut nichts.“
„Was ich herausgefunden habe, reicht mir – ich weiß genug, um mir mein Urteil bilden zu können, Lucille.
Von wegen beste Freundin…“
Sie ließ sich in einen Sessel fallen, faltete die Hände im Schoß zusammen, und sah mich herausfordernd an.
Ein süffisantes Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus; mittlerweile war auch sie wieder ruhiger geworden.
„Oh, mehr als das meine Liebe Hannah…wir sind mehr als das…“
Dieses Mal war sie es, die mich aus der Fassung brachte.
„Wie…meinst Du das…?“
„Frag doch mal deinen ach so tollen Vater, den gefeierten Star…dein prüde Mutter ist nicht die einzige hier, die ein kleines Geheimnis hat…“
„Was meinst du?“, gab ich barsch zurück – was bildete diese Schlange sich eigentlich ein, nach allem, was sie angerichtet hatte?
Lucille wollte gerade wieder anheben, als die Haustür aufgeschlossen wurde, und tatsächlich mein Dad hereinkam.
Er hatte die letzten Worte Lucilles aufgeschnappt, und war mit bedächtigen Schritten näher gekommen.
Einen Moment lang verharrte sein Blick auf mir, bevor dieser weiter wanderte, und auf Lucille ruhte.
Er hatte die Lippen schon geöffnet, und wollte anheben etwas zu sagen, bevor von der Treppe her Schritte ertönten, und Daniels Geschrei durch's ganze Haus zu dröhnen schien.
„Hannah…?!
Hannah? Ich muss dir was sagen, du wirst es nicht glauben…“
To be continued...