So,
was haltet ihr hiervon?
http://www.golem.de/0901/64780.html
Der erste Blog bei dem es um Pro-Ana geht (also um die positive Darstellung der Magersucht) wurde von der Bundesprüfstelle auf den Index gesetzt. Mich würde interessieren was ihr dazu sagt?
Ich halte Magersucht für ein sehr ernstes Problem, und es sollte bestimmt nicht verherrlicht werden. Ich würde sogar noch weitergehen, Models (die ja von Teenies oft als Vorbild gesehen werden), bekämen bei mir Auftrittsverbot wenn sie an Magersucht leiden. Es ist nämlich verdammt schwer, sich wieder an normale Essgewohnheiten anzupassen, ich weiß wie weh das tut wenn man auf einmal wieder normal isst (Magenkrämpfe ohne Ende). Bei mir stand ein guter Freund daneben, und hat aufgepasst dass ich esse. Nach einer Woche Dauerbewachung gings dann auch wieder. Heute neige ich eher dazu, etwas zu viel zu essen (10 kg Übergewicht)... na und, ich fühl mich wohl, und wems nicht passt der muss ja nicht hinschauen :p
Tag
Theoretisch müsste ich jetzt sagen "Ja, das haben die toll gemacht", weil das wohl jetzt jeder erwartet..
Praktisch sage ich jedoch, dass man einen Unterschied zwischen Pro und Pro machen sollte, so komisch das jetzt auch klingen mag. Denn da gibt es Unterschiede.
Auf der einen Seite gibt es die Pro-Anas, die ihre Krankheit tatsächlich so darstellen, wie das (vermutlich komplett übertrieben und aufgebauscht, machen die Medien ja gerne..) in dem Artikel zu lesen ist, die "Ana" sozusagen als ihre einzig wahre Göttin verehren und sich mit aller Gewalt an ihrer Krankheit festklammern. Die sich gegenseitig dazu motivieren, immer mehr abzunehmen, sich gegenseitig zum Vorwurf machen, wenn man mal was gegessen hat und für die wirklich erst dann Schluss ist, wenn sie sich zu Tode gehungert haben. Sowas ist natürlich bescheuert und gehört nicht in die Öffentlichkeit, wo es jeder lesen kann.
Auf der anderen Seite jedoch, gibt es auch die Sorte Pro-Anas, die einfach nur versuchen, mit ihrer Krankheit zu leben und sich nicht davon fertig machen zu lassen. Die suchen über diverse Wege (Foren, Blogs, whatever) einfach nur nach Leuten, denen es genau so geht. Leute, mit denen sie darüber reden können, um sich gegenseitig an schlechten Tagen aufzubauen, nicht verurteilt oder als "verrückt" abgestempelt zu werden, ohne in jedem zweiten Satz "Hör doch endlich damit auf" lesen zu müssen und die sich auch gegenseitig davon abhalten, zu niedrige Gewichtsziele zu setzen. Natürlich steht auch hier das Abnehmen an vorderster Stelle, aber nicht bis in den Tod. Es gibt zB Foren, wo neue Mitglieder NICHT aufgenommen werden, wenn deren BMI zu niedrig ist.
"Niedrig" ist im Bezug auf Magersucht natürlich ein dehnbarer Begriff, aber ich denke, man versteht schon, was ich sagen will. Dort findet man nichts Verherrlichendes und die meisten erreichen irgendwann den Punkt, an dem sie sich stark genug fühlen, eine Therapie anzufangen und die dann auch dabei weiterhin von den anderen Mitgliedern unterstützt werden.
Ich will nicht sagen, dass das alles schön und toll ist, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es da eben auch Unterschiede gibt.. denn beides läuft unter "Pro-Ana".
Ist genau wie mit dem Ritzen.
Die einen machen es, weil sie es, mal ganz blöd ausgedrückt, "geil" finden und stolz drauf sind, wenn der Schnitt wieder ein bisschen tiefer ist als der letzte.
Die anderen machen es, weil es ihnen eben mies geht und sie nicht anders können, weil sie nicht wissen, wohin sonst mit dem inneren Schmerz/der inneren Leere.
Letztendlich ist und bleibt es eine Krankheit, die zum Tod führen kann und behandelt werden muss.
Soviel dazu.
LG
Ich komm ja hier zu gar nix @_@ ständig lenkt mich irgendwas ab
Magersucht ist eine sehr gefährliche Krankheit,die in vielen Fällen zumTod führt und die nicht noch durch die Medien,wie Blogs, zusätzliche Aufmerksamkeit bekommen sollte.Ich finde das Verbot gut.Wundere mich auch immer wieder,dass es hier im Forum einen Selbstverletzungsthreat gibt,auch eine schwere seelische Krankheit, der man nicht eine Plattform geben sollte,zumal auch viele sehr junge User, da auf dumme Gedanken kommen könnten,es mal auszuprobieren.Alle diese Menschen mit solchen Krankheiten brauchen professionelle Hilfe und kein Medium,dass sie noch mehr publik macht.Ich würde auch diese ganzen magersüchtigen Modells verbieten,die ja echt nicht mehr gesund aussehen,selbst im Fernsehen sieht man jetzt oft schon so verhungerte Moderatorinnen.Mein Sohn hat mich da kürzlich auf eine Moderatorin aufmerksam gemacht,der richtig die Knochen an den Schultern wegstanden und gemeint,er würde für Berufe in der Öffentlichkeit ein Mindestgewicht vorschreiben.
Evtl habe ich den tieferen Sinn falsch aufgefasst, aber dieser Aussage:
Magersucht ist eine sehr gefährliche Krankheit,die in vielen Fällen zumTod führt und die nicht noch durch die Medien zusätzliche Aufmerksamkeit bekommen sollte.
muss ich doch deutlich widersprechen. Wieviele Eltern tun es als "pubertäre Phase" ab, wenn das Kind plötzlich vom Fleisch fällt? "Das geht schon wieder vorbei.. das ist die Pubertät." Viele Leute haben immer noch nicht kapiert, dass es eine Krankheit ist und nicht einfach nur eine vorübergehende Spinnerei. An sachlichen, richtigen Informationen fehlt es hinten und vorne. Und zwar meilenweit. Und DAS gehört dann durchaus publik gemacht, um die ganzen Idioten, die die Augen davor verschließen, endlich wach zu rütteln.
Wenn man alles verbieten wollte, was Anorexie oder andere Essstörungen triggern kann, muss man ganz vorn anfangen. Die Kinder werden quasi von Geburt an mit übertriebenen Schlankheitsidealen zugedröhnt. Da muss man sich nur mal die Barbies anschauen. Die ganzen Zeichentrickserien gehören dann natürlich auch verboten.
Dann selbstverständlich diese supertollen Teeny-Zeitschriften, mit ihren so-süß-dass-ich-in-ein-diabetisches-Koma-falle-Fotolovestories, wo eigentlich immer eine graue Maus in den tollsten Jungen der Schule verliebt ist und ihn am Ende natürlich auch bekommt. Wahnsinnig realistisch.. dazu auf jeder 3ten Seite irgendwelcher Diätkram "Bikini Figur in 6 Wochen" "5 Kilo in 4 Wochen" - und dann die Seiten mit den Single-Boys, die ihre Traumfrau beschreiben "groß, blond, schlank, 90-60-90".
Als nächstes muss man PC-Spiele, Werbung jeglicher Art, inklusive aller Serien und Spielfilme abschaffen - ach ja, die Schaufensterpuppen bitte nicht vergessen. Und Ballett, sowie diverse andere Sportarten und Berufe müssen auch gestrichen werden.
Ach, am besten sperrt man gleich alle Leute mit einem BMI unter 21 in einen Käfig und schickt diesen dann auf irgendeine gottverlassene Insel irgendwo am A*sch der Welt.
Und am Ende hat man doch keine Garantie, dass keiner mehr essgestört wird, weil das ganze wesentlich mehr ist, als nur ein einfacher Wunsch danach, schlank zu sein.
Verzeihung, aber du stellst dir das ein wenig zu einfach vor.
Außerdem ist es ein Unterschied, ob man sich in Threads mit anderen austauscht und seine Probleme erläutert, einfach nur, um mit Leuten zu reden, die es nachvollziehen können und vielleicht dann erst feststellt, dass es ein Problem ist ODER ob man seine Probleme bewusst bis in den Tod hinein vergöttert und anderen freudestrahlend erzählt, wie toll das doch alles ist.
Es sind Dinge, die Plattformen BRAUCHEN, damit die Leute sehen, dass sie nicht alleine mit ihren Probleme da stehen. Wo sie sich Tipps geben lassen können, wie sie es schaffen, davon los zu kommen und sich auch selbst analysieren können, wann ihre Probleme zu- oder abnehmen. DAS ist ein wichtiger Prozess und meistens der erste Schritt in Richtung Therapie.
Ein psychisch gesunder Menschenverstand kommt sicher nicht auf die Idee, derlei Dinge einfach mal so auszuprobieren - eine labile Psyche kommt da ganz von allein drauf, die braucht keinen Thread und kein Forum dazu.
Nur, weil es in Krimis ständig Morde gibt, kommst du ja auch nicht auf die Idee, einfach mal auzuprobieren, wie es denn so ist, einen Menschen zu töten.
LG