Die Eifersucht

Interessantes Thema - ich brainstorme mal drauf los :

- Wozu soll sie gut sein? Ich denke es sollte im positiven Sinne eigentlich eine Kraft sein, die uns veranlaßt etwas zu tun, aktiv zu werden - nämlich , das was wir nicht haben oder evtl. im Begriff sind zu verlieren - zu erlangen oder zu behalten. Vielleicht ein sehr rudimentäres Gefühl aus der Vergangenheit , was auch das Überleben sicherte. Z.B. Eifersucht auf den Partner.
Bei Verlust ( jetzt mal auf die Urinstinkte bezogen ) droht der Verlust des Geschlechtspartners und somit auch ist die Bedrohung da keine Nachkommen zu hinterlassen , die in früheren ( ja und aich heutigen Zeiten / Rente ) das Überleben im Alter sicherten.
Eifersucht wird bei jedem anders ausgeprägt sein.
Ich denke ein Mensch , der als Kind eine sichere Objektkonstanz gewonnen hat ( was heißt , dass es im Alter von ca. 2,5 / 3 Jahren gelernt hat, dass wenn die Mama fort ist, sie aber wiederkommt und esnicht für immer und ewig verlassen ist ) wird sicherlich weniger Eifersüchtig sein, als jmd. dem diese Eigenschaft fehlt.
Dann würde ich die Eifersucht auf jeden Fall speziell einem menschlichem Objekt zuordnen und nicht auf Dinge - hier würde ich eher den Begriff Neid vorziehen.
*grübel* :tocktock...was fällt mir denn noch so spontan ein...
Also ich kann leider extrem eifersüchtig sein , mir fehlt aber auch dieses Gefühl der Objektkonstanz, nicht ganz oder besser ich beginne es erst jetzt laaaangsam zu gewinnen, durch nachträgliche Erfahrung - aber jede negative Erfahrung in dieser Beziehung wirft mich wieder zurück.
Bin ich eifersüchtig , weil ich dem Anderen nicht genügend vertraue?
Eifersucht in einer Beziehung. Natürlich würde ich mich freuen, wenn der Partner ein bisschen Eifersucht zeigen würde.Aber blos nicht zuviel - dann fühle ich mich eingeengt , beschränkt in meiner Freiheit. Zuviel Eifersucht kann Liebe zerstören - macht auch Angst ( mir würde es jedenfallsAngst machen )...
So - Pause...waren nur so die ersten Gedanken - jetzt muss ich mich erst mal mit dem Thema intensiver beschäftigen.

Jeremy
Du gefällst mir. Du hast eine Eigenschaft, die ich an Menschen sehr schätze. Ich weiß, das passt jetz hier nich her, ich fang auch gleich an. Jeremy, du kannst über ein Thema anfangen zu reden, ohne groß darüber nachzudenken, und dennoch erkennst du die wesentlichen Punkte und gehst in die Materie. Das können oder wollen nicht viele, ein Produkt der Mediengesellschaft. Respekt!

Zum Thema: Eifersucht ist, wie schon gesagt wurde, das Erwachsen einer Angst, eine Person, die einem in irgendeiner mehr oder weniger perversen Art etwas bedeutet. Ich bitte darum, das Wort pervers nicht als das anrüchige, auf Sexualität bezogene Wort zu sehen, da es nicht darauf reduziert werden kann. Nun gibt es aber Formen der Leidenschaft, die in Besitzergreifung übergeht.
Es mag sein, dass ich ein Problem damit habe, wenn meine Freundin mit anderen herumflirtet, aber ich kann es ihr nicht verbieten, zumindest dann nicht, wenn ich nicht dabei bin. Sicher spielt Vertrauen eine Rolle, doch bei krankhafter Eifersucht reicht Vertrauen nicht aus, da diese Eifersucht sich nicht an dem Menschen, den man "beschützen" will, orientiert, sondern aus einem selbst heraus entsteht. Man hat einfach unglaubliche Angst, den Partner zu verlieren. Das kann soweit gehen, dass man den Partner beobachten lässt, ja sogar Leute darauf ansetzt, den Partner zu verführen, um endlich einen Grund für die Eifersucht zu sehen. Aber es reicht nicht, wenn der Verdacht nicht bestätigt wird. Man sucht regelrecht einen Grund, dem Partner Untreue anzulasten. In diesem Stadium sehe ich keinerlei Zukunft mehr für das Paar, ärztliche Betreuung könnte da helfen, denn gute Erfahrungen geben kein Gefühl der Besänftigung mehr.

Ist es nicht grauenhaft, wenn man drei Mal am Tag anngerufen wird, weil der Partner wissen will, wo man ist, was man macht und vor allem mit wem? Da sitzt man in einer gemütlichen Bar mit Freunden, und die Frau macht einen Aufstand, weil sie glaubt, dass man mit anderen Frauen herumacht, toll.

Eifersucht ist aber auch notwendig, um dem Partner zu zeigen, dass er einem etwas bedeutet. Eifersucht kann in diesem Fall bedeuten, dass man bereit ist, etwas zu opfern, um dem Partner einen Gefallen zu tun. Eifersucht kann auch still ablaufen. Man muss dem Partner keine Szene vor seinen Freunden machen. Man muss auch nicht anfangen, ihn über bestimmte Personen auszufragen oder Indizien dafür zu suchen, dass er oder sie fremdgeht. Das nämlich ist die erste Stufe zur krankhaften Eifersucht. Ich denke, es reicht aus, wenn man ein wenig auf den Partner achtet und offen mit ihm spricht. Einen Grund, sich aufzuregen, hat man ohnehin erst, wenn jemand offen um den Partner buhlt, aber selbst dann muss man nicht ausrasten. Denn zu einer Beziehung gehören immer zwei...

Greets, Malakai

Ich denke, das hängt ziemlich eng zusammen, ob man nun in einer Beziehung eifersüchtig ist oder auf etwas, das jemand hat - oder auf denjenigen selbst.
Auf der einen Seite ist da die Angst, etwas/jemanden zu verlieren, zu unterliegen, auf der anderen Seite das Verlangen, etwas zu bekommen, was man ja offentlich nicht hat (und eventuell auch nie haben wird).
In gewissem Maße ist Eifersucht, wie bereits gesagt wurde, sicher eine positive Kraft, die uns antreibt, uns zu verbessern und anzustrengen, eine Kraft, die uns vorwärts bringt.
Allerdings nur, wenn man die Gründe für Eifersucht auch bei sich selbst sucht und an sich selbst arbeitet. Sehr schnell gibt man ja anderen die Schuld und versperrt sich damit den zwar schwierigen, aber besseren Weg, indem man sich selbst davon überzeugt, ja keine Fehler in der Hinsicht zu haben, andere dagegen schon.
Eifersucht in einer Beziehung kann viel zerstören. Da fühlt man sich doch ziemlich schnell eingeengt (zumindest geht es mir so) und bekommt vielleicht Angst - Eifersucht kann wirklich zu den merkwürdigsten Taten anstiften, wenn sie zu stark wird.
Aber ganz ohne Eifersucht? Ich hätte das Gefühl, dass ich meinem Partner nicht wichtig bin. Dass es ihm gleichgültig ist, ob er mich nun "hat" oder nicht.
Beispiel: Am Wochenende besuchte ich meinen Freund, der etwas weiter weg wohnt, und musste halt mit dem Zug zurückfahren. Da man da bekanntermaßen die seltsamsten Leute trifft, hat's mich nicht sonderlich gewundert, dass zwischendurch mal irgendein Typ ankam und anfing von wegen "Ich will dich küssen" etc. Ich hab ihn halt abgewimmelt und fand es eher lustig, aber als ich meinem Freund davon erzählte, wär ich schon beleidigt gewesen, wenn da nur ein "aha" gekommen wäre anstatt "Ey, den mach ich kaputt, wenn er das nicht schon ist!"
Eifersucht ist doch auch ein Zeichen dafür, dass man sich um den Partner sorgt und sich etwas aus der Beziehung macht - solange es im Rahmen bleibt, ist es okay.

Hm... da fällt mir ein kleines Sprüchlein zu ein:

Zitat

Eifersucht ist Leidenschaft die mit Eifer sucht was Leiden schafft!

Finde ich ganz passend, auch wenn ich ein gesundes Mass an Eifersucht (über das sich sicher auch streiten lässt) ganz ok finde,
bzw. es komisch fände mein Parter nie Eifersüchtig wär

Zitat

Original geschrieben von Aylin

In gewissem Maße ist Eifersucht, wie bereits gesagt wurde, sicher eine positive Kraft, die uns antreibt, uns zu verbessern und anzustrengen, eine Kraft, die uns vorwärts bringt.
Allerdings nur, wenn man die Gründe für Eifersucht auch bei sich selbst sucht und an sich selbst arbeitet. Sehr schnell gibt man ja anderen die Schuld und versperrt sich damit den zwar schwierigen, aber besseren Weg, indem man sich selbst davon überzeugt, ja keine Fehler in der Hinsicht zu haben, andere dagegen schon.

Schön gesagt, dazu fällt mir auch ein Spruch ein:

"Es gibt drei Wege des Lernens im Leben. Der erste ist das Nachahmen. Das ist der einfachste. Der zweite Weg ist das Lernen. Das ist der schwierigste. Der dritte Weg ist die Erfahrung. Das ist der bitterste." (Goethe)

In diesem Sinne,

Greets, Malakai

Zitat

Original geschrieben von Malakai Kabrinski
Jeremy
Du gefällst mir. Du hast eine Eigenschaft, die ich an Menschen sehr schätze. Ich weiß, das passt jetz hier nich her, ich fang auch gleich an. Jeremy, du kannst über ein Thema anfangen zu reden, ohne groß darüber nachzudenken, und dennoch erkennst du die wesentlichen Punkte und gehst in die Materie. Das können oder wollen nicht viele, ein Produkt der Mediengesellschaft. Respekt!

Zum Thema: Eifersucht ist, wie schon gesagt wurde, das Erwachsen einer Angst, eine Person, die einem in irgendeiner mehr oder weniger perversen Art etwas bedeutet. Ich bitte darum, das Wort pervers nicht als das anrüchige, auf Sexualität bezogene Wort zu sehen, da es nicht darauf reduziert werden kann. Nun gibt es aber Formen der Leidenschaft, die in Besitzergreifung übergeht.
Es mag sein, dass ich ein Problem damit habe, wenn meine Freundin mit anderen herumflirtet, aber ich kann es ihr nicht verbieten, zumindest dann nicht, wenn ich nicht dabei bin. Sicher spielt Vertrauen eine Rolle, doch bei krankhafter Eifersucht reicht Vertrauen nicht aus, da diese Eifersucht sich nicht an dem Menschen, den man "beschützen" will, orientiert, sondern aus einem selbst heraus entsteht. Man hat einfach unglaubliche Angst, den Partner zu verlieren. Das kann soweit gehen, dass man den Partner beobachten lässt, ja sogar Leute darauf ansetzt, den Partner zu verführen, um endlich einen Grund für die Eifersucht zu sehen. Aber es reicht nicht, wenn der Verdacht nicht bestätigt wird. Man sucht regelrecht einen Grund, dem Partner Untreue anzulasten. In diesem Stadium sehe ich keinerlei Zukunft mehr für das Paar, ärztliche Betreuung könnte da helfen, denn gute Erfahrungen geben kein Gefühl der Besänftigung mehr.

Ist es nicht grauenhaft, wenn man drei Mal am Tag anngerufen wird, weil der Partner wissen will, wo man ist, was man macht und vor allem mit wem? Da sitzt man in einer gemütlichen Bar mit Freunden, und die Frau macht einen Aufstand, weil sie glaubt, dass man mit anderen Frauen herumacht, toll.

Eifersucht ist aber auch notwendig, um dem Partner zu zeigen, dass er einem etwas bedeutet. Eifersucht kann in diesem Fall bedeuten, dass man bereit ist, etwas zu opfern, um dem Partner einen Gefallen zu tun. Eifersucht kann auch still ablaufen. Man muss dem Partner keine Szene vor seinen Freunden machen. Man muss auch nicht anfangen, ihn über bestimmte Personen auszufragen oder Indizien dafür zu suchen, dass er oder sie fremdgeht. Das nämlich ist die erste Stufe zur krankhaften Eifersucht. Ich denke, es reicht aus, wenn man ein wenig auf den Partner achtet und offen mit ihm spricht. Einen Grund, sich aufzuregen, hat man ohnehin erst, wenn jemand offen um den Partner buhlt, aber selbst dann muss man nicht ausrasten. Denn zu einer Beziehung gehören immer zwei...

Greets, Malakai

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Erst mal danke für das Lob

Also ich denke auf jeden Fall Eifersucht, die sich in Grenzen hält - so in etwa wie du es beschrieben hast ist ok - ..Mist ich muss runter zum Frühstück...bis später
Jeremy