Hat mich eigentlich gewundert,dass es den Thread noch nicht gibt. es gibt aber neuigkeiten von den Sahara Geiseln:
Geiselnehmer wollen offenbar direkt verhandeln
Die Entführer der Sahara-Geiseln wollen direkt mit der malischen oder der deutschen Regierung verhandeln. Das sagte ein malischer Poltiker einem ARD-Korrespondenten in der Hauptstadt Bamako. Aus Sicherheitsgründen gab der Journalist den Namen seines Informanten nicht preis. Der Mann soll aber gute Kontakte in den Norden des Landes haben. Dort werden die Entführten vermutlich versteckt.
Sollte Tuareg-Führer vermitteln?
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuvor berichtet, die Bundesregierung habe einen angesehenen Tuareg-Führer als Vermittler zu den Entführern geschickt. Iyad Ag Agaly habe sich schon auf dem Weg zu den Geiselnehmern im Norden Malis gemacht. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte den Bericht nicht kommentieren.
Problem des mangelnden Vertrauens
Die algerische Presse geht davon aus, dass die Verhandlungen ins Stocken geraten sind. Es sei schwer, eine bedingungslose Befreiung der sechs kranken und der älteren Geiseln auszuhandeln, schreibt die Tageszeitung "El Watan" unter Berufung auf malische Sicherheitskräfte. Das Hauptproblem sei "mangelndes Vertrauen zwischen den Vermittlern und den Entführern an einem neutralen Ort, weit entfernt von ihrem Versteck".
Friedliches Ende angestrebt
Der ARD-Informant ist optimistisch, dass das Geisel-Drama bald zu Ende ist. Er rechne damit, dass die Geiseln "mittelfristig" freikommen. Die Entführer sollen Lösegeld in unbestimmter Höhe gefordert haben. Die malische Regierung strebt ein friedliches Ende des Dramas an. Das sei für sein Land Ehrensache, sagte ein Regierungsmitglied.
17 Geiseln im Mai befreit
14 Menschen - neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer - werden seit Februar beziehungsweise März in der Sahara vermisst. Erst in der vergangenen Woche war der Tod einer deutschen Geisel bekannt geworden; die aus Augsburg stammende Frau soll bereits Ende Juni einem Hitzschlag erlegen sein. 17 weitere Wüsten-Urlauber waren Mitte Mai bei einer algerischen Militäraktion befreit worden.
Sahara-Geiseln: Video zeigt die Gefangenen
Hinsichtlich der entführten Sahara-Geiseln liegt den Sicherheitsbehörden angeblich ein Video vor, das die 14 verschwundenen europäischen Touristen zeigt. In der Aufnahme käme jeder der Gefangenen zu Wort und grüße seine Angehörigen. Die Filmaufnahmen seien der ARD zugespielt worden.
Kontakte zu Entführern
Unterdessen geht die Suche nach den verschleppten Sahara-Geiseln unvermindert weiter: Offenbar gibt es jetzt auch Kontakte zu ihren Entführern in der nordmalischen Stadt Kidal. Das meldet der französische Rundfunksender Radio France Internationale. Die Behörden führen angeblich Vermittlungsgespräche mit Stammesführern der Stadt. Die Behörden dort haben diese Angaben jedoch nicht bestätigt.
"Entführern freies Geleit versprochen"
Die Verhandlungen über ihre Freilassung verliefen langsam, hieß es bei Radio France Internationale. Obwohl die Polizei den Entführern freies Geleit zugesichert habe, fürchteten die Kidnapper eine Blitzaktion algerischer Militärkräfte im Grenzgebiet, sobald sie die Geiseln freilassen. Die Entführer hätten die Touristen aus Algerien nach Mali verschleppt, "weil sie diese Region wie ihre Westentasche kennen". Bisher konnte ihr genauer Aufenthaltsort jedoch nicht ermittelt werden.
Keine offiziellen Stellungnahmen
Auch das Auswärtige Amt in Berlin und die Schweizer Regierung äußerten sich weiterhin nicht dazu, um die Sicherheit der verschleppten Touristen nicht zu gefährden. "Die Schweiz setzt sich aber mit allen Mitteln für die Freilassung der Sahara-Geiseln ein", sagte ein Sprecher des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Dabei gebe es eine enge Abstimmung mit den deutschen Behörden.
Deutsche und Schweizer Experten sollen helfen
Am Samstag war ein Mitarbeiter der Schweizer Bundeskriminalpolizei nach Mali gereist. Er soll zusammen mit deutschen und niederländischen Experten helfen, die Geiseln zu lokalisieren. In der Hand der Geiselnehmer sind noch neun Deutsche, vier Schweizer und ein Niederländer.
Deutsche Geisel gestorben
Eine der in Algerien entführten deutschen Geiseln ist nach Angaben des ARD-Hauptstadtstudios tot. Die Frau sei bereits während des Aufenthaltes in Algerien gestorben, meldete die ARD. Sie sei einem Hitzschlag erlegen. Die Leiche der Frau sei wahrscheinlich von den Entführern in der Wüste begraben worden. Eine Bestätigung des Auswärtigen Amts gab es zunächst nicht. Die Angehörigen seien am Dienstagvormittag vom Auswärtigen Amt informiert worden.
Insgesamt noch 15 Menschen vermisst
Die anderen Geiseln sollen sich nach Überzeugung der Sicherheitsbehörden vor einiger Zeit ins benachbarte Mali weiterverschleppt worden sein. Insgesamt werden seit rund fünf Monaten 15 Urlauber in der Sahara-Region vermisst. Dabei handelt es sich um 10 Deutsche, 4 Schweizer und einen Niederländer. 17 weitere Urlauber waren Mitte Mai befreit worden.
Terrorgruppe verdächtigt
Der Entführung verdächtigt wird die islamistisch-terroristische "Salafisten-Organisation für Gebet und Kampf" (GSPC). Sie spielt seit Jahren eine blutige Rolle im algerischen Bürgerkrieg der in den vergangenen zehn Jahren möglicherweise über 100.000 Menschenleben gekostet hat. Bekannt ist die GSPC vor allem für Massaker an Zivilisten bei Überfällen auf Dörfer und auf Landstraßen, aber auch für ihre Angriffe auf Ausländer in Algerien. Die GSPC wird auch verdächtigt, Verbindungen zur El-Kaida-Organisation des Moslem-Extremisten Osama bin Laden zu haben.
Behandlung soll gut gewesen sein
Eine freigelassene Geisel hatte allerdings ausgesagt, die Entführten seien gut behandelt worden. So hätten sich die Geiselnehmer von ihrem Standort entfernt, als ein Angriff der algerischen Armee drohte, um die Ausländer nicht zu gefährden, sagte einer der Freigelassenen.