Fotostory: Schloss Simbern

  • dann mach ich doch gleich mal ein bisschen weiter...


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    ich stand also da und starrte gebannt zu der Rüstung hinüber. Was ich dann sah, verschlug mir den Atem



    Erst schob sich ein grünlichblauer Fuß durch die Wand, dann ein Arm und ein zweiter und langsam schlüpfte eine Gestalt durch das uralte Mauerwerk, die von Kopf bis Fuß ebenso grünlichblau war wie Fuß und Arm.
    Wenn ihr nun glaubt, ich wäre erschrocken, dann irrt ihr euch, eine Fremdenführerin kann so gut wie gar nichts mehr schrecken. ... na gut, ich bin schon ein kleines bisschen erschrocken... ein kleines bisschen sehr,... wenn ihr es genau wissen wollt, habe ich mich fast zu Tode erschrocken.
    Ich weiß nicht mehr, ob ich geschrieben habe, als das Wesen auf mich zusteuerte



    Aber Eva-Marie meinte später, man habe mich am anderen Ende der Burg noch kreischen hören. Ich hoffe schwer, sie hat maßlos übertrieben.
    Egal wie, ich entschloss mich beim Anblick des auf mich zukommenden Geistes kurzerhand zur Flucht und rannte was ich konnte, nur weg von diesem Ding.



    Eilig lief ich durch die zahlreichen Gänge der Burg bis zur Eingangshalle, wo mich Eva-Marie halb besorgt halb spöttisch lächelnd empfing
    „Na Melle, ist dir wieder dein Geist über den Weg gelaufen? Seltsam, dass er sich den ganzen Tag zurückgehalten hat und jetzt plötzlich auftaucht, wenn du alleine bist“
    Ich griff wortlos nach ihrer Hand und zog sie, obgleich sie lautstark protestierte, hinter mir her.



    „Du schaust dir jetzt den Geist an, damit du mir endlich glaubst“
    Mit diesen Worten schleppte ich sie bis zum alten Familienspeisezimmer der großherzoglichen Familie und hab ihr noch einen leichten Stoß in Richtung Tür.



    Schulterzuckend ging sie auf die Tür zu, sicher wollte sie nicht eingestehen, dass sie eigentlich eine Heidenangst hatte.


    Ich trat einige Schritte zurück und wartete, während sie sich drinnen umsah


    „Also ich weiß nicht, was du hast, hier ist ein Tisch mit 10 Stühlen, eine Kommode, eine Rüstu-aaaaaaahhhhh – ihr Redeschwall endete in einem erschrockenen Kreischen und wenig später kam sie aus dem Zimmer gestürzt.



    Ich: „hoppla, hoppla, wohin so eilig, du siehst ja aus, als hättest du einen Geist gesehen“ ...
    Eva: „Mann, da drin ist ja wirklich ein Geist, lass uns schnell weg hier“
    Ich hätte gerne noch einen überlegenen Spruch angefügt, doch war es mir selbst sehr recht, diese Räume ganz schnell zu verlassen und so gingen wir fast im Laufschritt durch die Gänge.
    „Lass uns in der Burgschänke einen Kaffee trinken gehen, da können wir uns erst mal erholen“, schlug ich vor
    Eva: „Nunja, mein Herz klopft so schon wie nach einer großen Kanne Kaffee aber meinetwegen“
    So betraten wir wenig später die Burgschenke, in der zu der frühen Abendstunde noch nicht allzu viel Betrieb war.




    Wir bestellten bei der freundlichen Bedienung zwei Kaffee, nachdem ich Eva-Marie einen Schnaps ausgeredet hatte. Sie musste schließlich noch Auto fahren. Schließlich einigten wir uns auf Irish Coffee


    Eva: „Meine Güte, ich bin noch ganz durcheinander, es gibt also wirklich einen Burggeist bei uns, was machen wir denn jetzt?“
    Ich: „Nunja, ich möchte dem Ding oder wie man da sagt, nicht nocheinmal begegnen um ehrlich zu sein“
    Eva: „Na hör mal, du willst dir doch nicht von jemandem, der wahrscheinlich schon ein paar 100 Jahre tot ist, den Job abnehmen lassen.“
    Ich: „Natürlich nicht, aber was soll ich denn machen, das ist doch lebensgefährlich“
    Eva: „Naja, aber eigentlich war er bisher doch sehr friedlich, nicht wahr? Es wurde niemandem ein Haar gekrümmt. Sicher ist das in Wirklichkeit ein sehr netter Geist“
    Ich: „Ja du Heldin, dein Gekreische vorhin klang aber auch nicht so, als wärst du davon überzeugt“
    Eva: „da war ich ja auch sehr erschrocken...“
    Wir wurden unterbrochen, weil die Kellnerin die beiden Kaffee brachte



    lasst uns erst einmal in Ruhe unseren Kaffee trinken, dann folgt eine Fortsetzung... ^^

  • Super Geschichte, die macht echt Spaß!


    (Eine organisatorische Frage, da ich ja so etwas wie ein "Kollege" von dir bin - ich mache ja auch Fotostories: Was ist das für eine Interaktion bei den Sims, die du im vierten Bild verwendet hast?)


    Gruß,


    Paulisim.

  • tanzen lebhaft ist das ( bis endlich dieser spassbalken soweit war, dass sie tanzen wollten, grr *g*)


    hab sicher ein halbes dutzend bilder dabei geschossen um eine gute position hinzubekommen. ^^


    (ich hoff mal ich hab mich jetzt nicht in den bildern verzählt und das erklärt, das du wissen wolltest :D )

  • Danke!
    Ja, jetzt erkenne ich es auch. Sieht ja echt gut aus, für die Situation. Was man alles so mit Interaktionen anfangen kann :)
    Machst du diese Geschichte eigentlich spontan, oder hast du alle Bilder "schon im Kasten"? Ich mache ja immer erst alles im Kasten, dann stelle ich es aus - wie machst du es?


    Gruß,
    P.

  • sagen wir, ich arbeite vor... ich versuche immer eine "folge" vorraus zu sein, gerate aber langsam ins hintertreffen. aber ein stückchen vorraus bin ich auf jeden fall immer.


    wir können auch per pn weiterreden :D

  • Ich ja auch... Donnerwetter, die ist GUT... bin ja mal gespannt was es noch mit dem Geist auf sich hat. ußerdem gut geschrieben!


    JubJub

    Nutzt die Tage, Yul kommt bald - und dann wird es wieder heller...


    Nicht nur bei den Sims fragt man sich, wer denn nun auf der richtigen Seite des Spiegels steht...
    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!
    Sei kein Ei - trau dich, anzuecken.


    Now playing in cinemas in your area:hier gehts lang...
    Grüße an -Sabrina-, Malakai, Panakita, mondi, Wyvy, Calandra, Sim-Maus, Lissysim, twenny, Charlott, Chrissie, Isa, Paulisim, jacki, Adamant, Lacront, Queen of the Damned, Blitzchen, LittleVampiresse, Maron, Broili, Malitia, Fischl, Phönix, GothicWitch und wer mir hier sonst noch positiv aufgefallen ist...
    Ach ja: SPAM ist "forenschädigend"...

  • tut mir leid, tripod hatte scheinbar ein problemchen, daher ließ die story ein wenig länger auf sich warten


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    Wir redeten noch lange und kamen schließlich zu dem Schluss, dass wir uns unsere Arbeit nicht von einem ollen Burggeist vermiesen lassen würden. Wir würden mit ihm schon fertig werden und so lange er uns viele Besucher bescherte, sollte es uns recht sein.
    Wie leicht man so etwas nach 2 Irish Coffee und zwei Irish Whiskey ohne Coffee sagt. Wir waren so voller Tatendrang, dass wir es noch im inzwischen Stockdunkeln mit einer Horde fliegender Burggeister aufgenommen hatten. Ein Glück, dass wir den Weg zur Eingangshalle des Museums nicht mehr fanden. Ebensowenig wie Evas Auto, was sicherlich ein großer Segen war, denn der Burggraben wäre das kleinste Übel gewesen, das uns in diesem Zustand höchstwahrscheinlich ereilt hätte.



    Auch so fiel sie um ein Haar hinein, allerdings ohne Auto.
    Hätte ich sie nicht mit einer für meinen Zustand rekordverdächtig schnellen Bewegung zurückgezogen, wäre sie wahrscheinlich hineingeplumpst und bis zum nächsten Morgen drin liegen geblieben (kommt aber auch davon, wenn man mit solchen Schuhen durch die Gegend stöckeln muss).



    Eva: „Wer hattn diesen doofen Graben da hingebaut“ ... ihre Zunge stolperte im Takt mit ihren Füßen.
    Ich: „Ich glaub das war Ka---Karl-Willem der Erste.“
    Eva: „Kenn ich net, will ich auch gar net kennen, sag dem mal nen Gruß, der Graben stört“ <hicks>
    Ich: „du ich glaub der ist schon ein Weilchen tot.“
    An den Rest des Gesprächs erinnere ich mich nicht mehr, es ist ebenso in einen Blackout eingehüllt wie der restliche Heimweg.


    Am nächsten Morgen trat ich meine Arbeit reichlich ernüchtert und mit einem gewaltigen Kater an. Eva-Marie sah man an, dass es ihr nicht viel besser ging. Dafür bewirkten meine Kopfschmerzen, dass mir jeder lärmende Besucher weit schlimmer vorkam als ein still vor sich hinschwebender Geist und ich schon so sehr im Selbstmitleid ertrank, dass ich meinte, es könne gar nicht mehr schlimmer kommen. Eine gute Einstellung, wenn man einen Burggeist „an Bord“ hat. Es kann einem nämlich so gut wie nichts mehr schrecken. Zu allem Überfluss ließ sich der Geist auch nirgendwo blicken, was die Besucher verärgerte aber mich eher mit Erleichterung erfüllte. Auch beim Kontrollgang, den ich lieber hätte ausfallen lassen, aber er gehört nun mal zu meinem Beruf, ließ sich keine Menschenseele blicken, weder mit Körper noch ohne.
    Doch nur zu bald sollte sich herausstellen, dass gerade in diesem Umstand das Übel lag: Der Geist ließ sich nur ab und an blicken, zu den unregelmäßigsten Zeiten, abends, morgens, sogar am Mittag, oft mehrere Tage hintereinander, dann wochenlang wieder nicht, so dass man dachte, er sei zu den Toten zurückgekehrt, bis er unversehens wieder auftauchte.
    Im Übrigen verhielt er sich friedlich, aber sein Umherwandeln zeigte dennoch Spuren:
    Es kamen immer weniger Besucher, die einen scheuten sich davor, einem wirklichen Geist über den Weg zu laufen, die anderen fürchteten, dass er nicht zu sehen wäre, wenn sie zur Burg kämen und an einer einfachen „geistlosen“ Führung war ihnen wenig gelegen.



    Ein Montag ein paar Wochen nach der ersten Begegnung mit dem Geist wurde ich durch ein durchdringendes Rasseln geweckt.
    Ich schlug zielsicher auf den Wecker und drehte mich zur Wand.... doch das Rasseln blieb. Ich drehte mich abermals grummelnd herum und schlug nochmals auf den Wecker... Es rasselte aufdringlich weiter. Nur äußerst schleichend drangen die Informationen zu meinem schlaftrunkenen Gehirn vor. Doch dann fuhr ich hoch. Das Telefon!



    Mit einem Satz war ich aus dem Bett und stolperte gegen mein Nachttischchen.
    Etwas desorientiert taumelte ich in Richtung Schreibtisch.
    „Wer ruft um diese Nachtzeit an, himmelherrgottnochmal“, fluchte ich, nachdem mich ein Blick auf den Wecker darüber informiert hatte, dass es gerade mal halb 9 war.
    Ich griff also nach dem Hörer.



    „Hmpfl?“, grunzte ich hinein.
    Einen Moment lang herrschte Stille am anderen Ende der Leitung
    „Äh, Frau Uhrmann am Apparat?“, fragte dann zögernd eine Frauenstimme
    „Hrmpf“, stimmte ich zu.
    „Fein, Frau Uhrmann, der Herr von Waldegg erwartet sie um 9 Uhr in seinem Büro, Augustenstraße 7. Bitte kommen sie pünktlich, er hat sehr viel zu tun. Auf wiederhören.“
    In einem wahnwitzigen Tempo und mit einer für diese Uhrzeit ekelhaft wacher und gutgelaunter Stimme zwischerte sie mir das ins Ohr und dann klickte es und die Leitung war tot. Mit einem „Hmmpf“ legte ich den Hörer zurück auf die Gabel und versuchte die Informationen zu verdauen. Wer war denn dieser komische Herr von Waldegg. Irgendwo in meinem Hinterkopf bimmelte eine Glocke bei dem Namen, aber viel mehr als eine zarte Porzellanglocke war es nicht gerade.



    Müden Schrittes schlurfte ich zum Bad hinüber, auf dem Klo hat man ja angeblich immer die besten Ideen...
    Die Erinnerung ließ ein wenig länger auf sich warten, nämlich bis zum Zähneputzen, dann jedoch bekam ich, als mir einfiel, woher ich den Namen kannte, vor Schreck das Zahnputzwasser in den falschen Hals und infolge dessen einen Hustenanfall.



    Fortsetzung folgt...

  • wow, die story ist echt klasse! bin gespannt wies weitergeht. hoffentlich bald ;)

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    [SIZE="1"][COLOR="White"]19.08.2006[/COLOR][/SIZE]


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  • Super!!! Das ist wirklich interessant, und absolut realistisch (Morgenmuffel etc. :D)


    Weiter so!

  • häääi mach doch bald ma weita :applaus ich wart schon ganz ungeduldig *rumhappl*

    [GLOWWHITE]~+Gott schenkte uns das Leben, der Teufel die Gefühle+~[/GLOWWHITE]



  • *seufzelt* das war ja eine tortur mit dem hochladen und ein bild geht noch immer nicht ganz richtig, aber damit ich überhaupt weitermachen kann, eben mit kleinen schönheitsfehlern. entschuldigung wegen der Verzögerung...


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    Von Waldegg, natürlich, das war die Adelsfamilie, in deren Privatbesitz meine geliebte Burg inzwischen war. Mir schwante Übles. Ich hatte, nachdem ich eingestellt worden war, nichts mehr mit dem Herrn von Waldegg zu tun gehabt und ich war mir nicht sicher, ob ich erfreut sein sollte, ihn wiederzusehen. Wenn er sich herabließ, mit mir eine Unterhaltung zu führen, so würde das wahrscheinlich nichts Gutes bedeuten.
    "Pessimistin", schalt ich mich und sputete mich dann, denn bis 9 Uhr war nicht mehr viel Zeit und sein Büro lag in der nächsten größeren Stadt, einige Kilometer entfernt.



    Als ich wenig später aus dem Haus zum Taxi eilte, schlug mir das Herz bis zum Hals, nicht nur, weil ich spät dran war, aber es sollte wenig später, vor dem Haus des Herrn von Waldegg noch einige Takte zulegen.



    Ich bin ja kein richtiges Landei, das noch nie in einer Großstadt war oder so, aber als ich vor diesem Hochhaus stand, da wurde mir doch ein wenig schwindlig.
    Ich fand aus den unzähligen Metallschildern nach langem Suchen endlich den Namen Waldegg heraus und stellte nebenbei fest, dass er Rechtsanwalt sei. Ein Glück gab es einen Fahrstuhl, denn die vielen Treppen hätte ich mit den zitternden Beinen sicher nicht bewältigen können.
    Als ich oben aus der Kabine trat... mir war ganz schlecht von der gläsernen Außenwand des Fahrstuhls, wurde ich sogleich von der Sekretärin begrüßt.



    Ich gebe zu, der Stimme am Telefon nach hatte ich sie mir blond vorgestellt.
    Ich: "Guten Tag, Uhrmann mein Name, wir hatten telefoniert"
    Sekretärin (mit strahlendem, wahrscheinlich angewachsenem oder festgenähtem Lächeln): "Ah natürlich, Frau Uhrmann, nehmen sie einen Moment Platz, ich melde sie an"
    Und mit einem engelsgleichen Lächeln entschwebte sie in das Büro ihres Chefs... blonde Haare hätten eben doch besser gepasst.
    Kurz darauf ließ man mich dann auch ein, dafür dass der Herr von Waldegg ja so unheimlich beschäftigt war, ging es jedenfalls sehr schnell.



    Das Büro war groß und hell eingerichtet und der "Hausherr" begrüßte mich mit Handkuss, was mir die Röte in die Wangen steigen ließ. Das war wohl eines der letzten Überbleibsel der alten Adelstraditionen. Er geleitete mich zum Sofa hinüber... oder sollte man bei so etwas vornehmen eher Canapee sagen? Gleichwie, es war recht bequem, aber ich saß dennoch wie auf glühenden Kohlen, weil ich trotz des überaus freundlichen Empfanges das Schlimmste befürchtete.
    Nach einer endlosen Schlange von Höflichkeitsfloskeln, die mich dazu veranlassten, immer unruhiger auf dem Sofa herumzurutschen und mir Gedanken zu machen, ob man Schweißflecken auf weißem Stoff sieht, kam er langsam und auf Umwegen zur Sache:



    Er: "Nun Frau Uhrmann, es geht also um Burg Simbern" - klar, dass ich nicht als persönliche Anlageberaterin herbeizitiert worden war, hatte ich mir auch fast denken können.
    "Wie sie sicherlich gemerkt haben, nimmt die Zahl der Besucher in letzter Zeit ab.
    Ich: "Hm ja, das ist saisonbedingt und auch durch das neue Spassbad hier, das mehr Besucher anlockt als die Burg"
    Er: "Nun, eigentlich ist es gleich, woran es liegt, auch wenn ich meine, dass es eher mit diversen Gerüchten um einen Burggeist zusammenhängt. Die Burg ist stark sanierungsbedürftig und verschlingt Unmengen an Geld. Wenn wir die nicht durch eine große Zahl von Besuchern wenigstens teilweise wieder hereinbekommen, so sieht es schlecht aus für die Burg. Sie können mir folgen?"
    Natürlich konnte ich ihm folgen, ich war auch nicht auf den Kopf gefallen, aber ich wollte nicht wahrhaben, was er damit sagen wollte. Dennoch musste ich es klar aussprechen, denn eine weitere Ewigkeit des Darumherumredens hätte ich nicht überstanden.
    "Sie wollen mir also kündigen?"
    Er hob beschwichtigend die Hände: "Um Himmels willen, nein, so war es nicht gemeint, es ist nur so, dass wir uns über Einsparungen Gedanken machen müssen und wenn es weiter so bergab geht, so müssen wir das Personal reduzieren, zu dem selbstverständlich auch sie zählen und vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn sie sich vorsichtshalber schon einmal, natürlich nur zur Sicherheit nach einer weiteren Verdienstmöglichkeit umsehen würden."
    Er konnte einem direkt leid tun, wie er mit den Armen wedelte und durch Gesten, Lächeln und gute Worte die Sache zu beschönigen suchte. Doch ich war wie vor den Kopf geschlagen. Auch wenn mein Job eigentlich eine reine Routinearbeit war, so konnte ich mir ein Leben ohne tägliche Führungen gar nicht mehr vorstellen.



    Er redete noch weiter an mich hin, wie an ein krankes Pferd, doch ich hörte nicht mehr zu, irgendwann stand ich einfach auf und stapfte zur Tür, jeder Höflichkeit zum Trotz, ohne Auf Wiedersehen zu sagen. In dem Moment war mir egal, was er über mich dachte. Ich glaube, er sah mir ziemlich fassungslos hinterher, aber ich hatte wirklich keine Lust, mich zusammenzureißen und ein falsches Lächeln aufzusetzen.
    Ich lief eilig die Treppe hinunter, da ich fürchtete, dass er hinter mir herlaufen könnte und mich am Fahrstuhl "stellen" würde.
    Unten wandte ich mich nach links - es hätte ebenso rechts sein können, ich hatte keine Ahnung, wo ich hinwollte und lief in eiligem Tempo die Straße entlang...


    Fortsetzung folgt...