Linienbus in Berlin entführt
Nach einem Banküberfall hat ein Mann in Berlin einen Linienbus in seine Gewalt gebracht und die Fahrgäste als Geiseln genommen. Nach Angaben von Polizeisprecher Christian Matzdorf hat der Täter inzwischen nur noch zwei Personen in seiner Gewalt: den Busfahrer und eine Polizistin. Nach Beobachtungen eines "n-tv"-Reporters wird offenbar der Sturm auf den Bus vorbereitet. Fünf SEK-Beamte mit heruntergeklapptem Visier und Waffe im Anschlag seien direkt am Bus in Stellung gegangen. Nach einem Bericht des "Tagesspiegel" droht der Geiselnehmer, die Polizistin zu erschießen.
Polizei hat Kontakt zum Täter
Inzwischen hat die Polizei nach eigenen Angaben Kontakt zu dem Geiselnehmer aufgenommen. Die Polizei versuche, ihn zum Aufgeben zu bewegen. Nach Augenzeugenberichten reichte ein Mann eine weiße Papiertüte in den Bus. Angeblich sollen darin eine Cola und ein Handy gewesen sein.
Ein Räuber flüchtete zu Fuß
Der gekaperte Bus der Linie 185 konnte nach einer Irrfahrt durch die Stadt in der Nähe des Sachsendamms in Schöneberg gestoppt werden. Der Bus steht 500 Meter hinter dem S-Bahnhof Schöneberg. Am Morgen war eine Filiale der Commerzbank in der Schloßstraße in Steglitz von zwei Tätern überfallen worden. Der eine ergriff nach Angaben der Polizei zu Fuß die Flucht. Der andere entführte den Linienbus. Bei dem Überfall wurde niemand verletzt.
Spezialeinsatzkommando eingetroffen
Der Doppeldecker-Bus ist nach Augenzeugenberichten von Polizeiwagen umstellt, das Areal weiträumig abgesperrt. Ein Rettungswagen der Feuerwehr ist vor Ort. Polizeimannschaftswagen stehen bereit. Gegen Mittag traf auch ein Spezialeinsatzkommando vor Ort ein. Männer in dunklen Schutzanzügen verteilten sich. Inzwischen haben sich um den gestoppten Bus auch Scharfschützen auf umliegenden Häusern verteilt.
20 Geiseln waren in der Gewalt der Entführer
Unbestätigten Berichten zufolge befanden sich ursprünglich 20 Personen im Bus. Der Entführer soll auf seiner Irrfahrt durch die Stadt die meisten Geiseln nach und nach freigelassen haben. Ein Polizeisprecher sagte, nach dem Banküberfall sei der Täter gegen 9.40 Uhr in den Doppeldecker der Berliner Verkehrsbetriebe gestiegen und hätte den Bus entführt.
Täter vermutlich Deutsche
Eine Augenzeugin des Banküberfalls berichtete, zwei bewaffnete Männer hätten Geld verlangt. Die Männer seien maskiert und mit Pistolen bewaffnet gewesen, alles sei sehr schnell gegangen. Die Frau berichtete, einer der Täter sei sehr groß gewesen, der andere kleiner und breiter. Sie hätten klares Deutsch gesprochen. Wie viel Geld geraubt worden sei, konnte die Polizei noch nicht sagen.
Quelle: t-online.de