ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von Der Larsiii
Hoi ihrs,
ich glaube man sollte differenzieren...
nicht jeder Mörder ist ein Mörder, der aus niederen Beweggründen handelt...
Ich bin eindeutig für die Todesstrafe, wenn die Beweislast absolut gegen ihn sprechen... er es auch zugegeben hat und er auch keine Einsicht zeigt...
sicher, das klingt im ersten moment gut, aber hier treten schon erste probleme auf. die beweislast spricht nur dann absolut gegen einen angeklagten, wenn er es auch eindeutig zugibt. doch wer stellt dann sicher, dass geständnisse nicht erzwungen sind? es sind genügend fälle aus ländern mit todesstrafe bekannt, in denen man im nachhinein feststellte, dass geständnisse teilweise unter folter gemacht wurden, dass die angeklagten nur unterschrieben, weil der "sheriff" unbedingt einen mörder hinter gitter bringen wollte, egal wie.
der psychische druck auf diese menschen wäre dann enorm und ein grosser teil der menschen wäre kaum in der lage, dem wirklich über längere zeit standzuhalten.
also was nützen einem geständnisse, wenn man nicht sicher sein kann, ob diese wirklich das ausdrücken, wozu sie ursprünglich gut waren?
das thema einsicht.
wer legt fest, wann jemand nach einem mord einsicht zeigt und wann nicht? oder wer legt fest, wann dieser jemand spätestens einsicht zeigen müsste, um nicht hingerichtet zu werden? nach einer woche, nach einem monat oder nach einem jahr?
ich finde es viel zu schwammig, da grenzen zu setzen. kein mensch kann entscheiden, wann ein anderer mensch zu sterben hat.
und ich halte es da doch sehr mit carrie. das thema mord wäre nicht erledigt, wenn man mörder hinrichtet. so weit ich weiss sollen die zahlen der morde in den amerikanischen staaten, die die todesstrafe abgeschafft haben, auch nicht angestiegen sein. demnach funktioniert die abschreckung durch die todesstrafe nicht besser als durch "normale" haftstrafen.
und noch in einem weiteren punkt hat sie recht. es würde nicht dabei bleiben, dass menschen nur bei eindeutiger beweislage hingerichtet werden. früher oder später würde es "ausufern". vielleicht nicht in dem sinne, dass man fürs klauen getötet wird, aber es wäre dann vielleicht nicht mehr ein eindeutiges geständnis nötig, vielleicht würde es irgendwann reichen, wenn ein augenzeuge vorhanden wäre (das ist sowieso noch sone sache) oder gar nur noch indizien darauf hinweisen, dass der mensch wirklich jemanden getötet hat. die grenzen würden immer undurchsichtiger und biegbarer werden, man könnte sie sich irgendwann so drehen wie man sie braucht. der ursprüngliche gedanke wäre nicht lange unberührt.